Forum: Fahrzeugelektronik Frequenz von Rechtecksignal erhöhen?


von Sebastian T. (sto)


Lesenswert?

Guten Tag,

ich habe eine Frage zur Vervielfachung eines Rechtecksignals.

Ich habe in einem Auto welches Serienmäßig über eine Tachowelle verfügt, 
einen Impulsgeber nachgerüstet. Dieser liefert das Wegsignal für das 
Motorsteuergerät und den Bordcomputer.
Das funktioniert auch alles soweit gut, nur wird die Geschwindigkeit am 
Bordcomputer zu langsam angezeigt. Soweit zum Zweck der Anfrage.

Das Wegsignal ist eine Rechteckspannung mit ti=tp. 0V und Ub. Ub ist im 
Auto um die 14V.
Je schneller man fährt, desto mehr Impulse pro Zeiteinheit.
Mein Geber liefert pro Umdrehung  6 Impulse.
Das ist zu wenig. Ich hätte gerne 33 Impulse pro Umdrehung.

Wie stellt man das am besten an? Könnte man mit einem Wiederstand und 
Kondensator ein Zeitglied auf positive und negative Flanke schalten und 
somit die Frequenz verdoppeln?
So würde ich aber nicht von 6 auf 33 kommen.

Könnte man von 6 auf 12 verdoppeln, dann mit einem Zähler einen Impuls 
ausblenden und das Ergebnis verdreifachen? So hätte man die 33.
Oder von 6 auf 3 runter und dann Mal elf?

Hat jemand eine Idee? Geht das überhaupt - oder gar zu kompliziert?

: Verschoben durch Moderator
Beitrag #7402042 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

du nimmst einen µC stoppst mit einem Timer die Zeit zwischen 2 Flanken, 
teilst dieses Ergebnis durch 5,5 und nimmst diesen Wert um die PWM 
dieses Timers oder eines anderen Timers zu konfigurieren.

von Roland E. (roland0815)


Lesenswert?

Sebastian T. schrieb:
> Guten Tag,
>
> ich habe eine Frage zur Vervielfachung eines Rechtecksignals.
>
> Ich habe in einem Auto welches Serienmäßig über eine Tachowelle verfügt,
> einen Impulsgeber nachgerüstet. Dieser liefert das Wegsignal für das
> Motorsteuergerät und den Bordcomputer.
> Das funktioniert auch alles soweit gut, nur wird die Geschwindigkeit am
> Bordcomputer zu langsam angezeigt. Soweit zum Zweck der Anfrage.
>

Da die Bordcomputer meistens nicht nur für ein Auto mit einer 
Reifengröße sind, einfach den richtig konfigurieren.

[x]Das war jetzt einfach.

: Bearbeitet durch User
von Sebastian T. (sto)


Lesenswert?

Danke für Eure Rückmeldungen.

Mit Programmierung vom Mikrocontrollern kenne ich mich nicht aus. Von 
daher würde ich lieber was mit Schaltungsaufbau machen.

Der Bordcomputer ist aus 1999 und wird normalerweise vom ABS mit 24.555 
Impulsen pro Kilometer angesteuert. Mein Auto ist von 1976 und hat 
zwischen Getriebe und Tachowelle einen Impulsgeber aus den 1980er Jahren 
bekommen. Bringt momentan "nur" um die 4.458 Impulse pro Kilometer.
Das Programm vom Bordcomputer zu ändern ist natürlich auch eine Idee - 
aber für mich nicht umsetzbar.

Von 6 Impulsen auf 4 runter, und das dann *2, *2, *2 wären ja auch 32. 
Geht das irgendwie?

von Jochen (hermann_kokoschka)


Lesenswert?

Sebastian T. schrieb:
> Ich habe in einem Auto welches Serienmäßig über eine Tachowelle verfügt,
> einen Impulsgeber nachgerüstet...

Könntest Du nicht einen anderen, passenderen Impulsgeber verwenden?
Oder den Impulsgeber irgendwie umbauen, damit er mehr Impulse liefert?
Da Du den ja selbst nachgerüstet hast ist er Dir als Bauteil ja 
zugänglich und es wäre vielleicht eine einfache Lösung.

P.S.: "Wiederstand" gibt es nicht.

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Mit einer PLL wärst du auch nicht zufrieden.

Dann musst du eben den Impulsgeber anpassen, mechanisch.

von Xanthippos (xanthippos)


Lesenswert?

Genügt es wenn die Schaltung für jeden Impuls kurz hintereinander 5-6 
Impulse ausgibt? Oder verlangt der Bordcomputer gleichmäßige Impulse?

Wenn Ungleichmäßige ausreichen, solltest du ein Arduino-Tutorial 
durcharbeiten und den Bresenham-Algorithmus nehmen. Geht schneller 
Teiler und Impulsgeber aus TTL löten.

Wenn es gleichmäßig sein muss, kannst du dir PLL anschauen. Geht auch am 
einfachsten mit Mikrocontroller. Aber lässt sich auch Analog aufbauen.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Sebastian T. schrieb:
> Mit Programmierung vom Mikrocontrollern kenne ich mich nicht aus. Von
> daher würde ich lieber was mit Schaltungsaufbau machen.

Lösungen mit PLL oder VF/FV-Wandler (VFC32) benötigen ein Filter für die 
langsamste noch anzuzeigende Geschwindigkeit. Sprich, sie reagieren 
extrem träge.

Ein MC mit Programmierung ist die einzig praktikable Lösung. In 
Auto-Foren gibt es bestimmt Anbieter für sowas.

https://www.zmm-electronic.de/Frequenzwandler/digitaler-Frequenzwandler-Tachoadapter::42.html

von S. Z. (moennky)


Lesenswert?

Du könntest vor den Impulsgeber auch ein Getriebe setzen, welches die 
Drehzahl entsprechend hochskilled.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Sebastian T. schrieb:
> Mein Geber liefert pro Umdrehung  6 Impulse.
> Das ist zu wenig. Ich hätte gerne 33 Impulse pro Umdrehung.

Und wieviele Umdrehungen pro Sekunde macht dein Geber?

von Sebastian T. (sto)


Lesenswert?

Danke für Eure Rückmeldungen.

Es gibt diese Impulsgeber mit verschiedenen Impulsraten. 
6,7,8,9,10,13,15,16 Mit und ohne Tachowellenanschluss. Ich brauche halt 
den mit Wellenanschluss.  Die Teile sind schwer zu finden – am besten 
wäre 8 oder 16 – da würde eine Vervierfachung oder Verdopplung 
ausreichen (jeweils dann mit immer noch 3,2% Fehler).

Hier ist so ein Geber: https://www.ebay.de/itm/125317146123
Der hat 8 Impulse. Entweder laufen die mit Lichtschranke oder Induktiv. 
Ich glaube eher induktiv. Ob man die umbauen kann – ich glaub nicht. Ist 
zu klein und zu fummelig.

Ich denke es werden für die Auswertung nur die Flanken in einer 
Zeiteinheit gezählt. Von daher wird es egal sein ob die Impulse 
regelmäßig kommen oder nicht. Ich denke auch, dass es egal ist, ob ti=tp 
oder eben nicht.

Danke für den Link von https://www.zmm-electronic.de/. Genau so ein Teil 
brauche ich. Mit Versand 121€. Wäre natürlich toll, wenn ich es deutlich 
günstiger selber bauen kann.

An die Ardurino Geschichte traue ich micht nicht ran. Zeit/Nutzen stehen 
da vermutlich schlechter als die Kauflösung von 121€.

Adaptergetriebe: habe ich auch schon drüber nachgedacht – da gefällt mir 
das Teil für 121€ aber deutlich besser. Vermutlich auch günstiger.

Mein Impulsgeber macht bei 181km/h (Begrenzer im höchstem Gang) pro 
Sekunde max. 37 Umdrehungen = 224 Impulse pro Sekunde.

von Xanthippos (xanthippos)


Lesenswert?

Sebastian T. schrieb:
> Zeit/Nutzen stehen
> da vermutlich schlechter als die Kauflösung von 121€.

Das ist nun wirklich überraschend. Kenne zwar einige Leute, die ihre 50 
Jahre alten Autos in Gang halten. Aber keiner davon macht sich 
irgendwelche Gedanken über das Zeit/Nutzen Verhältnis.

von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Sebastian T. schrieb:
> Hat jemand eine Idee? Geht das überhaupt - oder gar zu kompliziert?

Mit einem µC geht das gerade bei niedrigen Frequenzen recht einfach:
http://mino-elektronik.de/Generator/takte_impulse.htm#bsp4

Man muß die Pegel anpassen, den Eingangsfrequenzbereich festlegen und 
den Umsetzungsfaktor auf 5.5 setzen. Ein Quarz ist nicht erforderlich.
Bei geschickter Programmierung würde schon ein 8-poliger ATtiny45 
reichen.

von Gustav (ne-555)


Lesenswert?

Ist ja ein schöner Mikrokosmos hier mit der Frequenzgeschichte...

Mich würde ob des Baujahres zunächst mal interessieren wie die 
Tachonadel angetrieben wird.
Ist das tatsächlich schon ein digitaler Tacho mit Schrittmotörchen?
Oder vielleicht ein wie auch immer konstruiertes Drehspulmesswerk?
Bei Drehzahlmessern älterer Bauart wurden oft Frequenz/Spannungswandler 
IC eingesetzt (zB  SAK215) die ziemlich einfach zu manipulieren waren.
Wie auch immer>> es fehlen Angaben zu Fahrzeug und Steuergerät!

Weitere Möglichkeiten:
Die Tachoanzeige des Navis nutzen..ist in aller Regel recht genau und 
kümmert sich auch nicht um Ungenauigkeiten hinsichtlich abgefahrener 
Reifen.
Einfach mit einem 555 kleinen Generator basteln..dann kann man die 
Geschwindigkeit immer aktuell einstellen..:)

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Am simpelsten zu realisieren scheint die Lichtschranke zu sein.
So eine Scheibe mit 32 Hell/Dunkel Übergängen lässt sich doch recht 
unkompliziert selber basteln.
Oder, man schliesst statt nem Impulsgeber einen Generator an und an 
dessen Ausgangssignal an einen spannungsabhängigen Frequenzgenerator.

von Michi (cosmowave)


Lesenswert?

Ich musste mal ein Tachosignal (von einem Flowmeter) verfünffachen.
Das Ganze habe ich mit einem Raspberry Pico gemacht.
Ein Core misst die Eingangsfrequenz, der zweite Core erzeugt das 
Ausgangssignal. Das Verhältnis ist Menubasiert einstellbar.

Das Projekt ist hier zu finden:
https://forum.duet3d.com/topic/29703/possibility-to-read-tacho-signals-with-lower-rpm?_=1683110597606

Bitte keine Lästereien über die Programmierung. Das war mein allererstes 
Phyton Programm!

von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Michi schrieb:
> Ein Core misst die Eingangsfrequenz, der zweite Core erzeugt das
> Ausgangssignal.

Alle Achtung, daß Du mit zwei Kernen ausgekommen bist.
Ich hätte gedacht, es ginge nur mit 5 Kernen ;-)

von Michi (cosmowave)


Lesenswert?

Entschuldige bitte...
...zwei Kerne sind natürlich nicht unbedingt nötig, aber hier sehr 
sinnvoll einsetzbar. Mindestens wie ich das sehe. Und ein Pico schien 
mir für das Vorhanben sehr geeignet und günstig zu sein.

von Troll A. (trollator)


Lesenswert?

Xanthippos schrieb:
> Das ist nun wirklich überraschend. Kenne zwar einige Leute, die ihre 50
> Jahre alten Autos in Gang halten. Aber keiner davon macht sich
> irgendwelche Gedanken über das Zeit/Nutzen Verhältnis.

Zeit und Nutzen wird meist von der Ehefrau der Besitzer überwacht ;)

von Eberhard H. (sepic) Benutzerseite


Lesenswert?

Du schreibst einerseits im Beitrag #7402036:
> Mein Geber liefert pro Umdrehung  6 Impulse.
> Das ist zu wenig. Ich hätte gerne 33 Impulse pro Umdrehung.

und andererseits im Beitrag #7402205:
> Mein Impulsgeber macht bei 181km/h (Begrenzer im höchstem Gang) pro
> Sekunde max. 37 Umdrehungen = 224 Impulse pro Sekunde.

Bei 224 Impulsen pro Sekunde sind das offensichtlich bereits 37 1/3 
Umdrehungen des Impulsgebers.
Bei exakt 37 Umdrehungen wären es nur 37 x 6 = 222 Impulse pro Sekunde. 
Aber das ist eher Nebensache.

Die einfachste Lösung einer Frequenzvervielfachung für einen Tacho um 
den Faktor 5,5 wurde im Prinzip ja schon angedeutet: Mit jeder Flanke 
(immer derselben, also steigend oder fallend) des Impulsgebers im 
vorliegenden Fall 11 Impulse mit einer konstanten und ausreichend kurzen 
Impulsdauer (ein Burst-Signal) absetzen und dieses anschließend durch 2 
teilen (mit einem flankengetriggerten D-FF, das auch einen invertierten 
Ausgang hat).

Mit einer Impulsfrequenz von z. B. 2,6 kHz hätte man noch etwas Reserve 
nach oben (bezüglich Geschwindigkeit).

Ich würde für einen Multiplikator von 5,5 aber eher 22 Impulse absetzen 
und durch 4 teilen (z. B. mit 2x D-FF in einem Gehäuse). Dann könnte man 
mit 21 Impulsen (Multiplikator 5,25) oder 23 Impulsen (Multiplikator 
5,75) die Übersetzung bei Bedarf noch geringfügig anpassen, falls der 
Multiplikator von 5,5 (bei 22 Impulsen) nicht genau passt.

Das Erzeugen einer solchen flankengetriggerten Impulsfolge geht 
natürlich am einfachsten mit einem kleinen µC (z. B. ATtiny) und mit 
ausgesprochen wenigen Befehlen.

Mit 4000er CMOS-Logik ist das aber durchaus auch machbar, halt mit mehr 
Bauteile-, Verdrahtungs- und Zeitaufwand.

von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Eberhard H. schrieb:
> Die einfachste Lösung einer Frequenzvervielfachung für einen Tacho um
> den Faktor 5,5 wurde im Prinzip ja schon angedeutet: Mit jeder Flanke
> (immer derselben, also steigend oder fallend) des Impulsgebers im
> vorliegenden Fall 11 Impulse mit einer konstanten und ausreichend kurzen
> Impulsdauer (ein Burst-Signal) absetzen und dieses anschließend durch 2
> teilen

Impulspakete zu erzeugen, ist keine Frequenzvervielfachung!
Das mag sinnvoll sein, wenn aus der Anzahl der Impulse die genaue 
Wegstrecke abgeleitet werden soll. Bei einer Geschwindigkeitsanzeige und 
langsamer Fahrt wird vermutlich der Tacho bei beispielsweise 10 km/h 
zwischen diesem Wert und 0 km/h herumspringen, was ich mir recht nervig 
vorstelle.
Seinerzeit mußte man bei solchen Erscheinungen die Tachowelle nachfetten 
;-)

Alternativ könnte man für jeden Eingangsimpuls zu einem Akkumulator den 
Wert 55 addieren und für jeden erzeugten Ausgangsimpuls diesen Akku um 
10 dekrementieren. Dabei sollte der Abstand der Ausgangsimpulse mit der 
Impulsrate am Eingang korrelieren.
Auch hierfür ist ein µC die 1. Wahl.

von Eberhard H. (sepic) Benutzerseite


Lesenswert?

Mi N. schrieb:
> Impulspakete zu erzeugen, ist keine Frequenzvervielfachung!

So wie ich das beschrieben habe, ist die erzeugte mittlere Frequenz das 
5,5-Fache der Geberfrequenz, also ein Vielfaches.

Mi N. schrieb:
> Bei einer Geschwindigkeitsanzeige und
> langsamer Fahrt wird vermutlich der Tacho bei beispielsweise 10 km/h
> zwischen diesem Wert und 0 km/h herumspringen, was ich mir recht nervig
> vorstelle.

Die mittlere Frequenz beträgt bei 180 km/h etwa 1,2 kHz, bei 18 km/h 
etwa 120 Hz und bei 9 km/h immer noch ca. 60 Hz.

Noch ist nicht geklärt, wie die Auswerteelektronik mit Impulsfolgen 
umgeht bzw. ob sie für eine akzeptable Anzeige wirklich kontinuierliche 
Impulse ohne Lücken benötigt.

Den Effekt durch die Impulspakete kann man etwas entschärfen, indem man 
z. B. bei jeder Flanke (also fallend und steigend) 11 Impulse absetzt 
und dann durch 4 teilt. Die mittlere Frequenz bleibt dabei natürlich 
dieselbe.

Oder man setzt bei der einen Flanke 5 Impulse ab und bei der anderen 6, 
teilt dann aber per D-FF durch 2.

Eine Akkumulator-basierende Frequenzvervielfachung macht tatsächlich nur 
mit einem µC Sinn, ist dann aber schon etwas komplexer als die sehr 
einfache Erzeugung von Impulspaketen.

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Sebastian T. schrieb:
> Ich habe in einem Auto welches Serienmäßig über eine Tachowelle verfügt

Gabs da nicht mal so mechanische Angleichgetriebe? Ggf. den Geber 
mechanisch richtig bauen?

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Jochen schrieb:
> P.S.: "Wiederstand" gibt es nicht.

Dieser Wiederstand ist zwecklos.

: Bearbeitet durch User
von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Eberhard H. schrieb:
> Die mittlere Frequenz beträgt bei 180 km/h etwa 1,2 kHz, bei 18 km/h
> etwa 120 Hz und bei 9 km/h immer noch ca. 60 Hz.

Ich liebe die Taschenspieler Tricks nicht.
Bei 9 km/h komme ich auf 12 Hz.

von Norbert (der_norbert)


Lesenswert?

Mi N. schrieb:
> Eberhard H. schrieb:
>> Die mittlere Frequenz beträgt bei 180 km/h etwa 1,2 kHz, bei 18 km/h
>> etwa 120 Hz und bei 9 km/h immer noch ca. 60 Hz.
>
> Ich liebe die Taschenspieler Tricks nicht.
> Bei 9 km/h komme ich auf 12 Hz.

Welche Art Taschenrechner muss man dafür benutzen?

Beitrag #7409584 wurde vom Autor gelöscht.
von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Ich würde dies, nach einer Idee von ChatCPT, mit einem MSP430G2553 oder 
Ähnlichem lösen:
1
#include <msp430.h>
2
3
void main(void)
4
{
5
  WDTCTL = WDTPW + WDTHOLD;     // Stop Watchdog timer
6
  P1DIR &= ~BIT0;               // Set P1.0 as input
7
  P2DIR |= BIT0;                // Set P2.0 as output
8
  P2OUT &= ~BIT0;               // Initialize P2.0 as low
9
10
  int i;
11
  int pulse_count = 0;
12
13
  while(1)
14
  {
15
    if(P1IN & BIT0)             // Check if P1.0 is high
16
    {
17
      pulse_count++;            // Increment pulse count
18
19
      if(pulse_count == 6)      // If 6 pulses have been received
20
      {
21
        for(i = 0; i < 33; i++) // Generate 33 pulses on P2.0
22
        {
23
          P2OUT ^= BIT0;       // Toggle P2.0
24
          __delay_cycles(10000);// Delay for a short period
25
        }
26
        pulse_count = 0;        // Reset pulse count
27
      }
28
    }
29
    else
30
    {
31
      pulse_count = 0;          // Reset pulse count if P1.0 is low
32
    }
33
  }
34
}

Das Programm initialisiert den Port P1.0 als Eingang und den Port P2.0 
als Ausgang. Wenn der Eingang P1.0 einen Impuls empfängt, wird der 
Impulszähler inkrementiert. Wenn der Impulszähler 6 erreicht, werden 33 
Pulse auf P2.0 generiert und der Impulszähler wird zurückgesetzt. Wenn 
der Eingang P1.0 währenddessen auf niedrig geht, wird der Impulszähler 
ebenfalls zurückgesetzt. Das Programm wird in einer Endlosschleife 
ausgeführt.

Die Verzögerungszeit in Zeile 24 muss eventuell auf den Frequnzbereich 
der Impulse angepasst werden.

Entwicklungsumgebung:

- SW: CCS von Texas Instrument ist kostenlos von ti.com herunter ladbar.
- HW: LaunchPad https://mou.sr/3NRpvmF kostet keine 13€

Außer des MC's MSP430G bedarf es keine zusätzlichen Bauelemente 
(ausgenommen Stromversorgung und Ein/Ausgangsinterface).

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


Lesenswert?

Man kann erheblich Strom sparen, wenn man das Eingangssigal über 
Interrupts verarbeitet und zwischen durch, den MC in den Schlafmodus 
schickt:
1
#include <msp430.h>
2
3
volatile int pulse_count = 0;
4
5
#pragma vector=PORT1_VECTOR
6
__interrupt void Port_1(void)
7
{
8
  pulse_count++;            // Increment pulse count
9
10
  if(pulse_count == 6)      // If 6 pulses have been received
11
  {
12
    int i;
13
14
    for(i = 0; i < 33; i++) // Generate 33 pulses on P2.0
15
    {
16
      P2OUT ^= BIT0;       // Toggle P2.0
17
      __delay_cycles(10000);// Delay for a short period
18
    }
19
    pulse_count = 0;        // Reset pulse count
20
  }
21
  P1IFG &= ~BIT0;           // Clear interrupt flag
22
}
23
24
void main(void)
25
{
26
  WDTCTL = WDTPW + WDTHOLD;     // Stop Watchdog timer
27
  P1DIR &= ~BIT0;               // Set P1.0 as input
28
  P1IE |= BIT0;                 // Enable interrupt for P1.0
29
  P1IES |= BIT0;    // Set interrupt to trigger on high-to-low transition
30
  P1IFG &= ~BIT0;               // Clear interrupt flag for P1.0
31
  P2DIR |= BIT0;                // Set P2.0 as output
32
  P2OUT &= ~BIT0;               // Initialize P2.0 as low
33
  __bis_SR_register(LPM0_bits + GIE); // Enter LPM 0 with interrupts enabled
34
35
  while(1);                     // Infinite loop
36
}
**Interruptsteuerung**:
Das Programm initialisiert den Port P1.0 als Eingang und den Port P2.0 
als Ausgang. Wenn der Eingang P1.0 einen Impuls empfängt, wird der 
Impulszähler inkrementiert. Wenn der Impulszähler 6 erreicht, werden 33 
Pulse auf P2.0 generiert und der Impulszähler wird zurückgesetzt. Das 
Programm verwendet einen Interrupt-Handler, um den Impulszähler zu 
inkrementieren und den Interrupt-Flag für den Eingang P1.0 zu löschen. 
Das Programm wird in einer Endlosschleife ausgeführt und Interrupts sind 
aktiviert.

**Schlafmodus**:
Das Programm verwendet die Funktion __bis_SR_register(LPM0_bits + GIE), 
um den MSP430 in den Low-Power-Modus 0 zu versetzen. In diesem Modus 
werden alle Module des Prozessors außer dem Interrupt-Modul deaktiviert. 
Wenn ein Interrupt auftritt, wird der Prozessor aufgeweckt und der 
Interrupt-Handler wird ausgeführt. Nachdem der Handler abgeschlossen 
ist, kehrt der Prozessor in den Low-Power-Modus zurück.

**FAZIT**: im Low Power Mode 0 laufen die Takte noch und verbrauchen 
56μA. Bei LPM4, ist nur bei Portinterrupts möglich, kann der 
Stromverbrauch sogar auf 1,7μA gesenkt werden. Mit einer LS14500 
(Li-SOCl2 Primärzelle) sind so einige Jahre Betrieb möglich.

: Bearbeitet durch User
von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Norbert schrieb:
> Welche Art Taschenrechner muss man dafür benutzen?

Einen, mit dem man einen Dreisatz ausrechnen kann. Ich hatte allerdings 
auf 10 km/h gerechnet:
224 Hz / 181 km/h * 10 km/h = 12,4 Hz

Ob jetzt ein Einzelimpuls oder Burst von 10 ms Länge mit 12 Hz 
ausgegeben wird, wackelt/klappert die Tachonadel trotzdem.
FDP-Fans, die durchgehend 180 km/h fahren müssen, fällt natürlich auch 
dies nicht auf ;-)

von Norbert (der_norbert)


Lesenswert?

Mi N. schrieb:
> …die durchgehend 180 km/h fahren…
Muss man nicht, man kann den Wagen ruhig auch mal richtig laufen lassen! 
So das der Drehzahlmesser im Sechsten etwas zu tun hat;-)

von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Norbert schrieb:
> Muss man nicht, man kann den Wagen ruhig auch mal richtig laufen lassen!

Ich weiß. Sonntags morgens zum Parteitag, wo die Autobahn ganz frei ist. 
Das hat ein Parteifuzzi gegen ein Tempolimit als Argument gebracht :-(

Da ähnliche Anfragen immer wieder kommen, wollte ich Dich eigentlich 
animieren, ein Programm auf dem Pico-Pi zu schreiben, was die 
Anforderungen des TO erfüllen könnte; meinetwegen auch in Python.
Sonst mach ich das noch ;-)

von Eberhard H. (sepic) Benutzerseite


Lesenswert?

Mi N. schrieb:
> Einen, mit dem man einen Dreisatz ausrechnen kann. Ich hatte allerdings
> auf 10 km/h gerechnet:
> 224 Hz / 181 km/h * 10 km/h = 12,4 Hz

224 Hz ist die Frequenz des Gebersignals bei 181 km/h.

Ich habe die mittleren Frequenzen für die gewünschte 5,5-fache 
Impulsrate angegeben, und das ergibt bei 9 km/h ca. 60 Hz – ganz ohne 
Taschenspielertricks.

Ein Trost: Der Vorschlag von ChatGPT ist sogar noch sehr viel schlechter 
als meine beiden, denn er zählt erst 6 Geberimpulse ab um dann 33 
Impulse abzusetzen - hoffentlich ausreichend schnell, bevor die nächsten 
6 Geberimpulse kommen.

von Norbert (der_norbert)


Lesenswert?

Mi N. schrieb:
> wollte ich Dich eigentlich
> animieren, ein Programm auf dem Pico-Pi zu schreiben, was die
> Anforderungen des TO erfüllen könnte; meinetwegen auch in Python.

Ha ha, dazu ist selbst Python schon Overkill. Gerade bei 'nem RP2040. 
Derart triviale Aufgabenstellungen kann man vermutlich mit 
Turtle-Graphics, Scratch oder gar BASIC erfüllen.

von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Eberhard H. schrieb:
> Ich habe die mittleren Frequenzen für die gewünschte 5,5-fache
> Impulsrate angegeben, und das ergibt bei 9 km/h ca. 60 Hz – ganz ohne
> Taschenspielertricks.

Du kannst auch gerne alle Stunde für eine Sekunde an eine 10 KV-Leitung 
fassen. Das sind ja nur 2,8 V im Mittel.

von Sebastian T. (sto)


Lesenswert?

Danke für Eure Rückmeldungen.
Besonders an Peter D und den Tipp mit dem 
https://www.zmm-electronic.de/Frequenzwandler/digitaler-Frequenzwandler-Tachoadapter::42.html

Hab so ein Teil gebraucht für 60€ bekommen. Nur leider funktioniert es 
bei mir nicht. Muss mit dem Oszilloskop schauen wie das Ausgangssignal 
von dem ausschaut bzw. ob überhaupt was raus kommt.

"Mich würde ob des Baujahres zunächst mal interessieren wie die 
Tachonadel angetrieben wird."
-> Welle vom Getriebe zum mechanischen Tacho

"Gabs da nicht mal so mechanische Angleichgetriebe? Ggf. den Geber 
mechanisch richtig bauen?"
-> ja, gab/gibt es. Ich brauche aber zusätzlichen zum Tacho ein 
passendes elektronisches Wegsignal.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Gerald K. schrieb:

> Dieser Wiederstand ist zwecklos.

Das hört man immer wider gern. :-)

von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

die Preise für fertig gelötete Mikrocontroller sind dir bekannt?

https://www.roboter-bausatz.de/p/uno-r3-mega328p-ch340g

von Sebastian T. (sto)


Lesenswert?

Nein, wusste nicht, dass diese so günstig sind.

Da werde ich dann wohl doch mal mit beschäftigen.
Ich muss auch eine Anpassung der Kennlinie für den Tankgeber vornehmen.
Das sollte damit ja auch gehen.
Spannung am Eingang messen und am Ausgang anhand einer Vergleichstabelle 
eine andere Spannung ausgeben.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

vielleicht erbarmt sich einer das Programm für den Arduino zu schreiben. 
Du bräuchtest ja für den Tacho im Prinzip eine stufenlose Regelung der 
PWM Frequenz zwischen ~ 30 Hz und 1 kHz, am besten händisch.

Ansonsten noch 5 € mehr ausgeben für einen ESP32 aber da kenn ich mich 
nicht aus, weiß gar nicht ob die Arduino IDE den unterstützt.

: Bearbeitet durch User
von Mi N. (msx)


Lesenswert?

Alexander schrieb:
> vielleicht erbarmt sich einer das Programm für den Arduino zu schreiben.

Weiter oben hatte ich doch ein Programm 'f2f-konverter.c' verlinkt. Das 
ist für einen ATmega48 geschrieben, läßt sich aber auch umbenannt als 
.ino-Datei für einen Arduino mit ATmega328 übersetzen, wobei die 
Konstanten entsprechend angepaßt werden müssen.

Weiterhin gibt es einen Frequenz/Spannungswandler mit ATtiny44: 
http://mino-elektronik.de/fmeter/fm_software.htm#bsp11 und einen 
Spannungs/Frequenzwandler mit ATtiny25: 
http://mino-elektronik.de/Generator/takte_impulse.htm#bsp6, wo man den 
Arbeitsbereich anpassen müßte und den Faktor der Umsetzung mit einem 
Trimmpoti einstellen könnte.
Das ist alles vorhanden und keine Raketentechnik.

> Ansonsten noch 5 € mehr ausgeben

Für 5 € bekommt man auch ein steckfertiges Pico-Board, aber die 
Programmierung mit der Arduino-IDE ist nicht gesund, ich bekomme dabei 
regelmäßig Schreikrämpfe.

von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

Mi N. schrieb:
> Für 5 € bekommt man auch ein steckfertiges Pico-Board

wenn du da einen Link hast dann kann er das kaufen und dein fertiges 
Programm aufspielen. am besten gleich noch die passende 
Spannungsversorgung dazu. ich hab im Auto sowas benutzt.

https://www.roboter-bausatz.de/p/spannungswandler-lm2596-dc-dc-step-down-modul-2a

: Bearbeitet durch User
von Philipp G. (geiserp)


Lesenswert?

Wenn Du was fertiges willst sucht mal nach 'Dakota digial'. Die machen 
so conversions interfaces.

https://www.dakotadigital.com/index.cfm/page/ptype=results/category_id=287/mode=cat/cat287.htm

Gibt es auch komplett mit Hallsensor, dann kannst direkt am Schwungrad 
abgreifen und das alte Zeug raus nehmen.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.