Forum: HF, Funk und Felder Antenne kaputt? Welche Antenne kaufen?


von Mathias B. (dedi)


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Hallo Zusammen,

für die Funk-Polizei kurz gesagt: Ich bin aktuell nicht in der EU. Und 
wo ich aktuell bin, darf ich im 2.4er Band sogt wie alles betreiben.

Nun zur Frage.
Es gibt ein stationäres Wifi Netzwerk. Dieses Netzwerk hat einen 
Accesspoint mit einer Sector-Antenne. Der AP arbeitet nur im 2.4GHz 
Netz.

Auf meiner Seite habe ich verschiedene Netzwerk-Interfaces, alle mit 
einer externen und austauschbaren Antenne. Unter anderem von ALFA 
Network, die relativ bekannt sind für Netzwerk-Interfaces (vor allem im 
Bereich Wardriving). Im konkreten Fall habe ich eine 9dBi - Noname 
Antenne verwendet. Mit dieser Antenne hat der Setup früher gut 
funktioniert und auch in anderen Bereichen hatte ich mit der Antenne 
gute Erfolge.

Nur diesmal hat die Verbindung nicht funktioniert.

Kurz gesagt: Das Netz hatte mit Antenne um die 35db und ohne Antenne um 
die 40-50db. Kann eine Antenne einfach so kaputt gehen? Auch ohne 
Zuleitung und Magnetfuß - also Antenne direkt an den Adapter - sind 
lokale Netze viel schwächer, als ohne Antenne.

Und dann komme ich zur nächsten Frage: Was für eine Antenne macht es 
denn Sinn zu kaufen?

Ich hatte mir damals in Deutschland mal eine Rundstrahl-Antenne gekauft. 
Leuchtstoffröhren-Förmig. Die hat bei meinen Netzen aber nie 
funktioniert. Sogar die Stummel-Antennen, die beim AP dabei waren, 
performen besser.

Und wenn ich jetzt sehe, es gibt von Alfa die Antenne ARS-N19M. Also 
wieder einfach nur eine Antenne - wie meine China-Noname für rund 15 EUR 
und auf der anderen Seite von Ubiquity die AMO-2G10 Antenne, die selbst 
über 2kg wiegt, auch nen Meter lang ist und 200 EUR kostet. Meine hat 
damals im ähnlichen Format rund 50 EUR gekostet.

Deshalb die zweite Frage: Welche Antenne macht es Sinn zu kaufen?

von Benedikt L. (Firma: Dem Ben seine Leiche) (dembenseineleiche) Flattr this


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Die beste die du da wo du bist bekommen kannst!
Alles andere macht ja wirklich wenig Sinn.

von Motopick (motopick)


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> Ubiquity die AMO-2G10 Antenne, die selbst
> über 2kg wiegt, auch nen Meter lang ist

So ein Kaliber habe ich von D-Link. Die ist recht konservativ
mit 18 dB Antennengewinn angegeben.
Die tut schon was sie soll :).
Wichtig ist dann natuerlich auch ein etwa daumendickes
Low-Loss-Kabel um die Antenne anzuschliessen.
Sonst verheizt man die guten™ dB ja gleich im Kabel wieder.
Und der Accesspoint/WLAN-Karte muss sich natuerlich auch
soweit in der Leistung reduzieren lassen, dass nicht etwa
zuviel abgestrahlt wird. Das waere ja verpoten.

Sie muss aber wirklich "frei" montiert werden und auch
auf die Gegenstation ausgerichtet sein.

von Mathias B. (dedi)


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Motopick schrieb:
> Wichtig ist dann natuerlich auch ein etwa daumendickes
> Low-Loss-Kabel um die Antenne anzuschliessen.

Hm... darf ich mal fragen, wozu? Bzw. ich weiß jetzt nicht, wie ich es 
formulieren soll. Aber ein normaler Pigtail z.B. vom N-Stecker auf SMA 
ist ja alles andere nur nicht Daumen-dick.

Motopick schrieb:
> Und der Accesspoint/WLAN-Karte muss sich natuerlich auch
> soweit in der Leistung reduzieren lassen, dass nicht etwa
> zuviel abgestrahlt wird. Das waere ja verpoten.

Das spielt erst einmal keine Rolle. Im 2.4GHz Band darf ich an dem Ort 
bis 5W EIRP senden. Und auch wenn ich darüber hinaus schieße, 
interessiert es keine Sau da alles abseits von Zivilisation.

Motopick schrieb:
> Sie muss aber wirklich "frei" montiert werden und auch
> auf die Gegenstation ausgerichtet sein.

Auf die Gegenstation? Und frei montiert? Magst du dazu noch etwas sagen?

1) Wieso auf die Gegenstation ausgerichtet? Es ist ja eine Omni-Antenne. 
Ein Rundstrahler. Das ist ja die Idee, dass man die Antenne nicht genau 
ausrichten muss.

2) Was meinst du denn mit "frei". Also die bisherige Antenne war mit 
einem Magnetfuß an einem Geländer befestigt. Also nicht frei in der Luft 
stehend, sondern nur 180° frei.

von Harald K. (kirnbichler)


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Mathias B. schrieb:
> Nur diesmal hat die Verbindung nicht funktioniert.

Vielleicht ist ja nicht die Antenne, sondern nur die Kabelage kaputt. 
Was soll denn auch an einer Antenne kaputtgehen?

von Mathias B. (dedi)


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Benedikt L. schrieb:
> Die beste die du da wo du bist bekommen kannst!
> Alles andere macht ja wirklich wenig Sinn.

Das Problem ist, dass ich hier vor Ort nur Zeugs aus China bekomme. Und 
alles hochwertigere aus der EU importieren muss. Und je größer, desto 
teurer der Versand. Eine kleine Antenne geht durch den Zoll durch. Bei 
einer Antenne in Leuchtstoffröhren-Form wohl nicht direkt.

Deshalb verstehe ich nicht direkt, worin der Unterschied liegt. Wieso 
ist eine 9dBi Antenne in 35cm Ausführung und eine 10 dBi z.B. von 
Ubiquiti in Leuchtstoffröhren-Form, viel größer und mit immensem 
Gewicht. "Ist doch nur 1dBi" unterschied.

von Mathias B. (dedi)


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Harald K. schrieb:
> Vielleicht ist ja nicht die Antenne, sondern nur die Kabelage kaputt.
> Was soll denn auch an einer Antenne kaputtgehen?

Ich habe es schon ausprobiert. Also Antenne direkt an den Adapter 
angeschlossen. Ohne Kabel dazwischen. Gleicher Effekt. Und die Adapter 
haben alle selbst keine internen Antennen, auf die die umschalten 
könnten.

Ohne Antenne, rund 40-50db. Mit Antenne um die  35db und mit einer 
Yagi-Antenne 63db. Und das an zwei Adaptern.

von Jens K. (jensky)


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Mathias B. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
> für die Funk-Polizei kurz gesagt: Ich bin aktuell nicht in der EU. Und
> wo ich aktuell bin, darf ich im 2.4er Band sogt wie alles betreiben.

Spielt keine Rolle! Du hast eine Frage im Forum, ich versuche dir zu 
helfen!

> Und dann komme ich zur nächsten Frage: Was für eine Antenne macht es
> denn Sinn zu kaufen?

https://www.tp-link.com/de/home-networking/antenna/tl-ant2424b/

Ich habe solche Antennen im Einsatz bei Freunden. So binden wir die 
Nachbarschaft über große Gebiete zusammen und einer hat ein 
Glasfaseranschluss. Du kannst noch einen WLAN-Booster dazwischen klemmen 
um die Reichweite zu erhöhen. Mehr als 2 Watt sind aber auf 8km nicht 
nötig.

: Bearbeitet durch User
von Rüdiger B. (rbruns)


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z.B. eine Flexyagi nachbauen. Und so ein Pigtail hat bis zu 300dB auf 
100m, also 3dB pro Meter. Das Daumendicke Kabel auch mal runter bis zu 
30dB auf 100 Meter.
Auch Sat Antennen lassen sich auf 2,4 GHz umbauen.

: Bearbeitet durch User
von Motopick (motopick)


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> Wieso auf die Gegenstation ausgerichtet? Es ist ja eine Omni-Antenne.

Weil die D-Link bei mir eine Langyagi ist.
Also eine Richtantenne.
Was meinst du wo sonst 18 dB Antennengewinn herkommen?
Von der Antennenlotterie?

Die
> Ubiquity die AMO-2G10 Antenne, die selbst
> über 2kg wiegt, auch nen Meter lang ist
mag ja ein gestockter Vertikalstrahler sein.
Ich werde jetzt nicht danach suchen...
Das waere dann ein Rundstrahler mit vertikaler Buendelung.
Ich wuesste erstmal nicht, was mir ein "Rundstrahler" bringen sollte.

Frei montiert meint: Alleine in ca. 1 m Abstand von Dach,
Gebaeude, ... und keine weiteren Antennen am selben Mast.

Und Low-Loss-Kabel machen das was ihr Name sagt.
Wenn man einige Meter bis zur Antenne Kabel legen muss
zaehlt jedes dB. Wenn es nicht etwa so dick wie ein Daumen ist,
ist es minderwertiges Material.

von Rainer W. (rawi)


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Mathias B. schrieb:
> für die Funk-Polizei kurz gesagt: Ich bin aktuell nicht in der EU. Und
> wo ich aktuell bin, darf ich im 2.4er Band sogt wie alles betreiben.

Um welchen Frequenzbereich geht es?
Ein 2.4m-Band ist mir nicht geläufig. Welcher Funkdienst ist das in dem 
Land, in dem du dich aufhältst?

von Rüdiger B. (rbruns)


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von Hans K. (Firma: privat) (sepp222) Flattr this


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Als erstes würde ich ein gutes Koaxkabel verwenden evtl. H155 und 
erstklassige
Stecker.Geht es nur um Empfang oder auch um Senden.Eine 
Rundstrahlantenne
empfängt und sendet Rundherum.Also kein hoher Antennengewinn beim Senden 
und
Empfang.
                           Hans

von Harald K. (kirnbichler)


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Hans K. schrieb:
> Geht es nur um Empfang oder auch um Senden.

Es geht um WLAN (WiFi):

Mathias B. schrieb:
> Es gibt ein stationäres Wifi Netzwerk. Dieses Netzwerk hat einen
> Accesspoint mit einer Sector-Antenne. Der AP arbeitet nur im 2.4GHz
> Netz.

Das impliziert Senden und Empfangen.

von Mathias B. (dedi)


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Motopick schrieb:
> Ich wuesste erstmal nicht, was mir ein "Rundstrahler" bringen sollte.

Die Idee eines Rundstrahlers ist, dass er fest irgendwo montiert ist. 
Und man mehr oder weniger immer Empfang hat ohne die Antenne genau 
auszurichten. Nehmen wir z.B. ein Fahrzeug. Da würde ich die Antenne auf 
das Dach montieren. Und so könnte das Fahrzeug unabhängig von der 
Park-Richtung mit dem WLAN-Netz verbunden sein.

von Stefan M. (derwisch)


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Eine Antenne geht selten "einfach so" kaputt.
Für mich klingt das nach einer anderen Ursache.
Kabel defekt könnte schon gut möglich sein.

von Motopick (motopick)


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Aha. :)
Jetzt soll die Antenne ploetzlich auf ein Autodach.
Ja sicher moechte man da ein Ausrichten der Antenne vermeiden.
Muessen tut man das aber nicht. Es gibt ja auch selbstnachfuehrende
Satellitenantennen.

Und
> mit einer Sector-Antenne
wird man eigentlich auch nicht gluecklich. Weil die eben
nur einen Sektor ausleuchtet. Hast du dir schon einmal die
Antennen einer GSM/LTE/5G-Basisstation angesehen?
Auch die verwenden "Sector-Antennen". Aber mehrere!
Versorgt eine "Sector-Antenne" einen 60 Grad Ausschnitt,
braucht man sechs davon fuer einen Vollkreis.

Mit einem Rundstrahler am Client wird man eben keine besonders
hohe Reichweite erzielen. Das laesst sich mit vertikal gestockten
Strahlern etwas verbessern. Die buendeln ihre Strahlung im Vertikalen.
Die Reichweite einer Richtantenne wird man damit aber eben nicht
erreichen. Aber die muss man eben ausrichten. :)

ich fuerchte mal mit deinen Wissensbruchstuecken wirst du noch
lange brauchen und viele Antennen als ungeeignet aussortieren.
Womoeglich verwendest du auch das duenne Pigtailkabel ueber
laengere Strecken. Weil ja Kabel ist gleich Kabel.

Mir ists egal :).

von Mathias B. (dedi)


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Motopick schrieb:
> ich fuerchte mal mit deinen Wissensbruchstuecken wirst du noch
> lange brauchen und viele Antennen als ungeeignet aussortieren.

Kannst du mir mal bitte evtl. noch eine Frage beantworten?

Es gibt ja die Helium Miner. Und je mehr Stationen man mit dem eigenen 
Miner erreicht, desto mehr $$$Whatever$$$ verdient man.

Nun gibt es die Empfehlung für die RAK Antennen um die 150 EUR das 
Stück, weil die Antenne für die 868MHz optimiert ist. Antennen im 
gleichen Baufaktor gibt es aber auch für 50 EUR. Nur sind die aber eben 
nicht so gut. Und ich meine jetzt, dass dort keine Filter integriert 
sind - das hätte ich noch verstanden, aber nein.

von Michael W. (dbru61)


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Mathias B. schrieb:
> Hallo Zusammen,
>
>
> Kurz gesagt: Das Netz hatte mit Antenne um die 35db und ohne Antenne um
> die 40-50db.

Also mit Antenne 5 - 15 dB besser. Das ist doch top für so einen 
No-Name-Kolinearstrahler. Was willst'e mehr?

von Mathias B. (dedi)


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Michael W. schrieb:
> Also mit Antenne 5 - 15 dB besser. Das ist doch top für so einen
> No-Name-Kolinearstrahler. Was willst'e mehr?

Anders herum. Mit Antenne ist der Empfang 5-15dB schlechter.

von Kilo S. (kilo_s)


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Mathias B. schrieb:
> Nun gibt es die Empfehlung für die RAK Antennen um die 150 EUR das
> Stück, weil die Antenne für die 868MHz optimiert ist. Antennen im
> gleichen Baufaktor gibt es aber auch für 50 EUR. Nur sind die aber eben
> nicht so gut.

Möglicherweise sind die billigen einfach nur schlechte Nachbauten oder 
sehen gar nur so aus und im inneren steckt was ganz anderes.

Mathias B. schrieb:
> Und ich meine jetzt, dass dort keine Filter integriert sind - das hätte
> ich noch verstanden, aber nein.

Die zusätzliche "Filterwirkung" kann auch durch eventuelle 
anpassnetzwerke kommen. Das bedeutet jetzt auch nicht das sie gar nicht 
mehr auf anderen Frequenzen empfängt, nur das Signale außerhalb des 
angegebenen Frequenzbereich mit zunehmender und abnehmender Frequenz 
immer schwächer empfangen werden können.

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