Forum: HF, Funk und Felder Stehende Wellen.


von Name N. (name_n)


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Bei stehenden Wellen wird Energie nur dann NICHT transportiert, wenn 
beide Sinuskurven um 180 Grad verschoben sind?

Wenn die Verschiebung beider Sinuskurven größer oder kleiner als 180 
Grad ist, wird die Energie transportiert?

Zitat aus Wikipedia:
Die von der Welle transportierte Energie wird durch die Reflexion 
zurückgeworfen. Auf einem Wellenleiter mit durch vollständige Reflexion 
entstandener stehender Welle findet daher kein Energietransport statt. 
Wird die Welle nur teilweise reflektiert, ergibt sich eine Überlagerung 
von stehender und fortschreitender Welle. In diesem Fall wird Energie 
transportiert.

: Verschoben durch Moderator
von Rainer W. (rawi)


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Name N. schrieb:
> Wenn die Verschiebung beider Sinuskurven größer oder kleiner als 180
> Grad ist, wird die Energie transportiert?

Wie soll so eine Verschiebung bei einer Reflexion entstehen?
Das Leben ist kein Wunschkonzert.

Beitrag #7406902 wurde vom Autor gelöscht.
von Name N. (name_n)


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Ja. Ich lag ein wenig falsch.
Ich meinte die Phasenverschiebung zwischen V1 und V2.

von Purzel H. (hacky)


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Reflektierte Welle bedeutet, es wird genau diese Energie nicht 
transportiert sondern reflektiert. Was ist daran so schwierig ? Was du 
dann an irgend einem Ort misst ist eine Ueberlagerung won hin- und 
ruecklaufender Welle. Das sieht vom Abstand und Wellenlaenge abhaengig 
verschieden aus.
Und eine Stehwelle steht eben. Mit Bauch oder Knoten am jeweiligen Ende.

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (gmb)


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Name N. schrieb:
> Wenn die Verschiebung beider Sinuskurven größer oder kleiner als 180
> Grad ist, wird die Energie transportiert?

Wenn du mit "Verschiebung beider Sinuskurven" die vorlaufende und die 
rücklaufende Welle meinst, dann nein. Kurz gesagt wird dann Energie 
transportiert, wenn die rücklaufende Welle kleiner ist als die 
vorlaufende. Dann wurde nämlich am anderen Ende der Leitung von ohmschen 
Anteilen Energie aufgenommen.

von Jonny O. (-geo-)


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Für das Verständnis ist der Artikel über das Stehwellenverhältnis ganz 
gut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Stehwellenverh%C3%A4ltnis

von Name N. (name_n)


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Purzel H. schrieb:
> Reflektierte Welle bedeutet, es wird genau diese Energie nicht
> transportiert sondern reflektiert. Was ist daran so schwierig ?
Es hängt alles von der Frequenz und Länge des Drahtes ab. Reflexion ist 
nicht immer Signalunterdrückung.
Genau das zeigt die obige Abbildung. Aber ich habe die Länge des Drahtes 
nicht berücksichtigt, das war wahrscheinlich mein Fehler.

Jonny O. schrieb:
> Für das Verständnis ist der Artikel über das Stehwellenverhältnis ganz
> gut:
Das heißt, für die Bildung einer stehenden Welle wird eine bestimmte 
Kabellänge benötigt?
Für 50 Hertz braucht man eine Kabellänge von 3000 Kilometern um eine 
stehende Welle zu bilden?
3000 Kilometer läuft das Signal in 0,02 Sekunden durch die Leitung 
(ungefähr, Störungen habe ich nicht berücksichtigt, das ist jetzt nicht 
wichtig).
3000 Kilometer sind eine halbe Periode bei einer Frequenz von 50 Hertz.

von Name N. (name_n)


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Bernhard S. schrieb:
> Name N. schrieb:
>> Wenn die Verschiebung beider Sinuskurven größer oder kleiner als 180
>> Grad ist, wird die Energie transportiert?
>
> Wenn du mit "Verschiebung beider Sinuskurven" die vorlaufende und die
> rücklaufende Welle meinst, dann nein. Kurz gesagt wird dann Energie
> transportiert, wenn die rücklaufende Welle kleiner ist als die
> vorlaufende. Dann wurde nämlich am anderen Ende der Leitung von ohmschen
> Anteilen Energie aufgenommen.

Ja ich verstehe das.
Mich interessiert der Fall, in dem beide Sinuskurven die gleiche 
Amplitude haben.

von Name N. (name_n)


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>3000 Kilometer läuft das Signal in 0,02 Sekunden durch die Leitung
*0,01 Sekunden

von Purzel H. (hacky)


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Ein Kurzschluss reflektiert mit 180 Grad Phasenverschiebung. Eine 
einzelne Stehwelle, hin und zurueck 360 Grad, ist somit somit 
Wellenlaenge halbe lang, bei 50 Hz also 300'000km/25 = 12000km, 
allenfalls verkuerzt durch die kleinere Wellengeschwindigkeit auf dem 
Kabel.

Beide Wellen sind gleich gross, wenn die Reflexion ohne Verluste 
geschieht.

von Name N. (name_n)


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Nur eine ganze Zahl von Halbwellen enthält die gleiche Energiemenge.
Ein Halbzyklus beträgt 3000 Kilometer bei einer Frequenz von 50 Hertz.

von Rainer W. (rawi)


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Name N. schrieb:
> ... Reflexion ist nicht immer Signalunterdrückung.

Was hat Signalunterdrückung mit Reflexion zu tun. Signalunterdrückung 
kann bei Überlagerung von zwei Signalen entstehen, Reflexion entsteht an 
Stoßstellen der Impedanz. Das sind erstmal verschiedene Dinge. Für die 
destruktive Überlagerung ist es egal, wo das Signal her kommt.

> Es hängt alles von der Frequenz und Länge des Drahtes ab.

Das gilt unabhängig von der Frequenz und der Länge irgendeines Drahtes.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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> Zitat aus Wikipedia ...

Bei Fragen/Unklarheiten zu Wikipedia-Artikeln hinterläßt man einen Notiz 
auf den jeweiligen diskussionsseite: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Diskussion:Stehende_Welle

Oder man setzt einen QS-Baustein (Qualitätssicherung) und informiert die 
entsprechende Fachredaktion.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Qualit%C3%A4tssicherung#Vorgehen
https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Redaktion_Physik/Qualit%C3%A4tssicherung

von Werner (Gast)


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Name N. schrieb:
> refle.png
> 26 KB

DIY aka ist das Deine selbst gebastelte Graphik oder gibts eine Quelle 
dazu?

von Werner (Gast)


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Jonny O. schrieb:
> Für das Verständnis ist der Artikel über das Stehwellenverhältnis ganz
> gut:
>
> https://de.wikipedia.org/wiki/Stehwellenverh%C3%A4ltnis

naja, solala auf 08/15 Funkamateurniveau, aber viel besser ist (sowohl 
die Graphiken als auch die Erklärungen) überm Tellerrand:

https://en.wikipedia.org/wiki/Standing_wave_ratio

von Name N. (name_n)


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>Was hat Signalunterdrückung mit Reflexion zu tun.
Reflexion ist in meinem Fall nicht wichtig. Es gibt zwei Signalquellen.
Eine stehende Welle kann durch zwei Signalquellen erzeugt werden.
Dies erfordert nicht unbedingt Reflexion.
>Das gilt unabhängig von der Frequenz und der Länge irgendeines Drahtes.
Ich habe das Bild gezeigt
https://www.mikrocontroller.net/attachment/597534/refle.png
Wo deutlich sichtbar ist, dass das Signal transportiert wird.
Aber da habe ich die Länge des Kabels nicht berücksichtigt, also war es 
falsch.
Zwischen zwei Reflektoren können sich nur stehende Wellen mit bestimmten 
Wellenlängen bilden.
Dazu benötigen Sie ein Kabel in der erforderlichen Länge.
Daraus folgt, dass für das Auftreten stehender Wellen eine gewisse 
Kabellänge benötigt wird.

von Name N. (name_n)


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Werner schrieb:
> Name N. schrieb:
>> refle.png
>> 26 KB
>
> DIY aka ist das Deine selbst gebastelte Graphik oder gibts eine Quelle
> dazu?
selbst gebastelte Graphik

von Name N. (name_n)


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>Was hat Signalunterdrückung mit Reflexion zu tun.
Ich habe den Gedanken wahrscheinlich schlecht ausgedrückt.
Ich sehe die orange Signalquelle als hinlaufende Welle.
Ich sehe die grüne Signalquelle als rücklaufende Welle
Reflexion ob es in diesem Fall oder nicht, ist mir nicht wichtig.

von Name N. (name_n)


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> DIY aka ist das Deine selbst gebastelte Graphik oder gibts eine Quelle
> dazu?
Drücken Sie gleichzeitig Play bei den Parametern U und L.
Dies sind der sechste und der siebte Parameter. Links.
Und sehen Sie sich die rote Sinuswelle an, es ist eine stehende Welle.
https://www.desmos.com/calculator/mljdsv58aw
selbst gebastelt)

: Bearbeitet durch User
von Name N. (name_n)


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>Was hat Signalunterdrückung mit Reflexion zu tun.
Ich füge noch etwas hinzu:
Wichtig war mir nur der Energietransport beim Auftreten stehender 
Wellen.
Ob es sich um eine Reflexion oder ein Signal von der Gegenseite handelt, 
spielt keine Rolle.

von Name N. (name_n)


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Vielleicht sieht man es so besser. Es ist besser zu sehen, was 
subtrahieren und was addieren muss.
Bei den Parametern U und L gleichzeitig Play drücken.
Die rote Sinuswelle ist eine stehende Welle.
https://www.desmos.com/calculator/tbmsrn5qhb

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Name N. schrieb:
> Bei stehenden Wellen wird Energie nur dann NICHT transportiert, wenn
> beide Sinuskurven um 180 Grad verschoben sind?

Nein, die wird immer transportiert und wird von der Quelle wieder 
vernichtet, wenn es woanders keine Senke dafür gibt. Andernfalls müßte 
es eine Resonanzkatastrophe werden.

Name N. schrieb:
> Wenn die Verschiebung beider Sinuskurven größer oder kleiner als 180
> Grad ist, wird die Energie transportiert?

Das genau spielt für den Energietransport keine Rolle.

Name N. schrieb:
> Ja. Ich lag ein wenig falsch.
> Ich meinte die Phasenverschiebung zwischen V1 und V2.

Hier machst Du den Sprung von nur einer Quelle mit Reflexion am anderen 
Ende zu zwei Quellen ohne Reflexion. Bei den Quellen ist nicht einmal 
der Innenwiderstand spezifiziert.

Name N. schrieb:
> Es hängt alles von der Frequenz und Länge des Drahtes ab.

nein.

Name N. schrieb:
> Reflexion ist
> nicht immer Signalunterdrückung.

Ja.

Name N. schrieb:
> Ein Halbzyklus beträgt 3000 Kilometer bei einer Frequenz von 50 Hertz.

Du spielst auf Energietechik an. Das erfährt man erst jetzt.

Name N. schrieb:
> Reflexion ist in meinem Fall nicht wichtig.
Aber mit dem Zitat des Wikipedia-Artilels wurde plötzlich die Reflexion 
in die Diskussion geworfen. War also unnötig, wie sich später heraus 
stellte.

> Es gibt zwei Signalquellen.

Das hast Du anfangs verschwiegen und die Leute die Reflexion betrachten 
lassen.

> Eine stehende Welle kann durch zwei Signalquellen erzeugt werden.
Hoppala, KANN, wenn beide genau die gleiche Frequenz haben und 
phasenstarr gekoppelt sind. Bekommst Du das hin mit deinen zwei 
unabhängigen 50 Hz-Generatoren?

> Dies erfordert nicht unbedingt Reflexion.
Richtig, siehe oberhalb die Bedingungen.

Eigentlich wäre zum Verständnis eine Spielerei auf einem analogen 
Zweikanal-Oszilloskop im Zweikanalmodus und auch mit Lissajous-Figuren 
angebracht.

Name N. schrieb:
> Reflexion ob es in diesem Fall oder nicht, ist mir nicht wichtig.

Also da versteht doch nun keiner nix mehr gar nicht und überhaupt.

Name N. schrieb:
> Und sehen Sie sich die rote Sinuswelle an, es ist eine stehende Welle.

Nein, das Übertragungsmedium fehlt. Es gibt nur zwei Generatoren 
gleicher Frequenz, wobei bei einem die Phasenlage verändert wird bevor 
die Überlagerung statt findet. Bei dem anderen wird auch die Phasenlage 
verändert. Wieder die 50 Hz aus der Energietechnik. Es fehlen 
Generatorwiderstände und Wellenwiderstände des Übertragungsmedums. Was 
hier gezeigt wird, ist eine rein additive Überlagerung ohne Verluste, 
ohne Senken, ohne Übertragungsmedium. Beweis: ic (t) = ...
Eine Welle hat immer eine räumliche Ausdehnung. siehe Gartenschlauch, 
Regenwurm, Wellensittich, Hot-spots im Mikrowellenherd, Schallplatte.

also: unzureichendes Demonstrationsmodell gewählt.


Frage an den Name: Wodurch wird Dein Übertragungsmedium der 
Energietechnik spezifiziert? Wellenwiderstand? Ersatzschaltbild-Modell?

Ihr könnt Korrekturen anbringen oder Minuspunkte vergeben. Jedem das 
Seine!

hier für Mathematikbegeisterte:
https://www.youtube.com/watch?v=Y026_KgzyIw

hier mit Röhre und Schallwellen:
https://www.youtube.com/watch?v=_QpgxfOs7Vk


mfg

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Name N. schrieb:
> Ein Halbzyklus beträgt 3000 Kilometer bei einer Frequenz von 50 Hertz.

Nein, kein Mensch benutzt 50Hz Funkwellen.
Auf einer Leitung ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit deutlich geringer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verk%C3%BCrzungsfaktor

: Bearbeitet durch User
von Name N. (name_n)


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Rainer W. schrieb:
> Name N. schrieb:
>> Ein Halbzyklus beträgt 3000 Kilometer bei einer Frequenz von 50 Hertz.

> Auf einer Leitung ist die Ausbreitungsgeschwindigkeit deutlich geringer.
> https://de.wikipedia.org/wiki/Verk%C3%BCrzungsfaktor
Ja ich weiß.
Ich habe oben geschrieben, dass es bei diesem Modell nicht auf den 
genauen Abstand ankommt, sonst hätte ich die Erklärung noch mehr 
verwirrt.

: Bearbeitet durch User
von Name N. (name_n)


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Christian S. schrieb:

> Frage an den Name: Wodurch wird Dein Übertragungsmedium der
> Energietechnik spezifiziert? Wellenwiderstand? Ersatzschaltbild-Modell?
Dies ist nur ein Modell, ohne genaue Berechnungen und Wellenwiderstände.
Ich verstehe, dass dieses Thema viel breiter ist, aber ich brauchte nur 
einen kleinen Teil über den Energietransport aus diesem Thema.
Nur um zu verstehen, warum Energie nicht übertragen wird, wenn stehende 
Wellen auftreten.
Alles, was mir nicht klar war, habe ich herausgefunden, ich habe oben 
geschrieben, danke)

von Name N. (name_n)


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Christian S. schrieb:
> Name N. schrieb:
>> Es hängt alles von der Frequenz und Länge des Drahtes ab.
>
> nein.
Schauen Sie hier
https://youtu.be/_QpgxfOs7Vk?t=5493
Auf einer bestimmten Kabellänge können nur bestimmte Wellenlängen 
erzeugt werden.
Andernfalls erhalten Sie keine stehende Welle. Sie werden, ich weiß 
nicht was, stehende Elektronen bekommen))
Stehwellenknoten müssen sich auf dem Kabel befinden. mindestens die 
Hälfte der Periode muss auf dem Kabel liegen.
Daraus folgt, dass sowohl die Frequenz als auch die Länge des Kabels 
wichtig sind.

: Bearbeitet durch User
von Werner (Gast)


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Name N. schrieb:
> Reflexion ist in meinem Fall nicht wichtig.

Zur Erinnerung - genau diese Reflexion wars Thema im Eröffnungspost, 
sogar zweimal hintereinander aus de:WP zitiert.

Name N. schrieb:
> Zitat aus Wikipedia:
> Die von der Welle transportierte Energie wird durch die
> Reflexion zurückgeworfen.
>  Auf einem Wellenleiter mit durch vollständige Reflexion...

Was soll der Eiertanz - ich empfehle dem Clown fröhliches Sackhüpfen 
oder zwecks Erörterung der Propagation von Wellen, Teilchen und deren 
Energie die ähnlich amüsante Disziplin wie z.B. einen Sack Gasflöhe oder 
auch gröbere Korpuskeln wie Sackratten hüten ;)

achso- seine userid fürs erfolgreiche Ausblenden via usercontent.css ist

  .post[data-user-id='111009']

von Name N. (name_n)


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Werner schrieb:
> Was soll der Eiertanz - ich empfehle dem Clown fröhliches Sackhüpfen
Es ist nicht meine Schuld, dass ein Clown wie Sie nicht herausfinden 
kann, dass es unter bestimmten Bedingungen keine Rolle spielt, ob V2 
eine Reflexion oder eine Signalquelle ist.
Ich habe versucht, es normal zu erklären, aus irgendeinem Grund fängst 
du an, unhöflich zu sein. Ich verstehe, dass es unzivilisierten Menschen 
passiert.
Viel Glück, Thread geschlossen.

von Werner (Gast)


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Name N. schrieb:
> Thread geschlossen.

Danke.

von Name N. (name_n)


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Werner schrieb:
> Danke.
Ich dachte, Sie ignorieren meine Beiträge, Herr bolya.
Tun Sie mir einen Gefallen.
Danke.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Im Deutschen Museum gab es in den 60/70ern einen Demo zum Beobachten 
dafür.

In einer Vitrine stand eine mehrere m lange nicht terminierte 
Paralleldrahtleitung (Lecher) die von einem QQE03/20 Gegentaktoszillator 
um 400MHz gespeist wurde.

Ein Motor geführter Schlitten mit einer Kopplungsschleife und ein 
kleines Glühlämpchen und unten eine abgreifende Neonlampe zeigten sehr 
schön die diversen Strom und Spannungsbäuche an. Ich fand das damals als 
Junge sehr eindrucksvoll. Das waren stehende Wellen in Aktion.

Die hatten in einer Vitrine übrigens auch eine Anordnung zur 
Demonstration der Dipol Polarisation. Dort war wiederum ein UHF 
Gegentakt Oszillator auf 400MHz mit einer QQE03/20 aufgebaut mit 
angekoppelter Dipolantenne. Ein, in kurzer Distanz montierte 
motor-rotierter Dipol mit eingelöteten Fahrrad Rücklichtlämpchen 
leuchtete dann immer hell auf, wenn die Dipole gleich polarisiert waren 
und vollkommen dunkel bei 90 Grad Abweichung. Auch eine eindrucksvolle 
Demonstration von drahtloser Energieübertragung die man sehen konnte.

Hat das denn keiner von Euch in Eurer Jugendzeit auch gesehen? Damals 
war das Deutsche Museum ein wundervolle Möglichkeit, Technik zu erleben. 
Solche Demonstration hinterlassen Eindrücke im Leben junger Menschen. 
Das Internet gab es noch nicht. Es ist sehr schade, daß das Deutsche 
Museum irgendwann alles ohne Bilder oder Videos zu hinterlassen, in den 
Keller verschimmeln lässt, oder noch schlimmer, weggeschmissen hat.

Ich war in 2005 wieder dort und war schockiert, wie viel anders viele 
Bereiche nun dort sind. Auch in Wien wurde das damals einzigartige 
Technische Museum gründlich "verschlimmbessert" und "modernisiert". 
Problem ist nur, daß gerade mit so einer Modernisierung den Besuchern 
die Möglichkeit bzw. die Gelegenheit genommen wurde, die Anfänge der 
Technik anhand Original Artefakte selber bestaunen zu können. Das 
Deutsche Museum war damals einzigartig in seiner technischen 
Profilierung.

Für mich waren diese Museums "Verschlimmbesserungen" aus der Sicht 
persönlicher Erfahrungen und Erinnerungen sehr niederschmetternd. 
Vielleicht liegt es im Gang der Dinge, daß diese Modernisierungen und 
Sanierungen durchgeführt werden müssen, aber für Leute wie mich, ist es 
sehr enttäuschend, nie mehr die Sachen bewundern zu können die man als 
junger Mensch so geschätzt hat und richtungsweisend waren. Diese 
Wandlungen demonstrieren mehr wie vieles andere, wie sehr sich unsere 
Technikwelt gewandelt hat.

von Mario H. (rf-messkopf) Benutzerseite


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Gerhard O. schrieb:
> Im Deutschen Museum gab es in den 60/70ern einen Demo zum Beobachten
> dafür
> [...]
> Ich war in 2005 wieder dort und war schockiert, wie viel anders viele
> Bereiche nun dort sind.

Das Deutsche Museum wird aber erst seit 2007 umfangreich saniert und 
umgebaut, und 2028 soll alles fertig sein. Davor sah vieles noch sehr 
nach 60er Jahre aus, und teilweise etwas angestaubt.

Momentan ist der Bereich Physik übrigens geschlossen, und das war er 
auch schon im November letzten Jahres, als ich das letzte Mal dort war, 
also kann ich nicht sagen, ob es dort eine Lecher-Leitung zu sehen gibt. 
Hoffen wir, dass das Endergebnis überzeugt. Momentan ist, meine ich mich 
zu erinnern, aber ein Kundtsches Rohr als Besucherexperiment zum Thema 
stehende Wellen zugänglich. Da kann man selber Hand anlegen. An so etwas 
gehe ich meistens schnell vorbei, da wenig spannend. Für Kinder kann das 
aber sicher eindrucksvoll sein.

Leider ist die Hochspannungsanlage 
(https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/starkstromtechnik/hochspannungsanlage) 
momentan geschlossen. Und auch das Bergwerk und das U-Boot. Die 
Werkzeugmaschinen fand ich auch immer genial 
(https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/werkzeugmaschinen), 
leider zu im Moment.

Was an renovierten Ausstellungen momentan zugänglich ist, finde ich aber 
überwiegend gelungen. Im Durchschnitt sind die neuen Bereiche eher 
interaktiver, als es früher der Fall war, mit mehr an Experimenten oder 
Dingen, an denen man selber Hand anlegen kann.

Die Atomphysik-Ausstellung fand ich z.B. recht anspruchsvoll und 
insgesamt gelungen. Auch die Motoren- und Antriebe-Ausstellung 
(https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/energie-motoren) 
fand ich gut. Der Bereich historische Luftfahrt 
(https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/historische-luftfahrt) 
auf der Museumsinsel ist Weltklasse. Zusammen mit der Flugwerft 
Schleißheim und der Raumfahrt-Ausstellung 
(https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/raumfahrt) ist 
das eine Sammlung, die ihresgleichen sucht.

Nicht ganz so toll fand ich die neue Elektronik-Ausstellung 
(https://www.deutsches-museum.de/museumsinsel/ausstellung/elektronik#c23020). 
Die kam mir z.T. etwas dröge daher. Gut fand ich aber die Exponate zur 
Halbleiterherstellung mit alten Prozessanlagen (z.B. Ionenimplanter, 
Wirebonder, ...) aus den 70ern, die in einem angedeuteten Reinraum 
entsprechend der Abfolge der einzelnen Fertigungsschritte aufgestellt 
sind. Die recht moderne gläserne Pick-and-Place-Maschine von ASM (wohl 
eine Spende vom ortsansässigen Hersteller) kann man sich ebenfalls mal 
anschauen. Die wird auch regelmäßig vorgeführt.

Ich finde auch ganz angenehm, dass man sich -- im Gegensatz zu manchen 
anderen Museen -- damit zurückgehalten hat, die Ausstellungen 
durchzupädagogisieren, oder statt Technik und Naturwissenschaft zu 
vermitteln, den politischen und soziohistorischen Kontext in den 
Vordergrund rückt. Oder noch schlimmer, dass man mit dem erhobenen 
Zeigefinger unterwegs ist. Die Elektroschrott-Skulptur in der 
Elektronik-Ausstellung musste aber wohl sein. Ich hätte es besser 
gefunden, wenn man, möglichst mit realen Exponaten, die Technik des 
Elektronik-Recyclings erklärt.

In ein paar Wochen bin ich mal wieder im Münchner Raum unterwegs. 
Vielleicht schaffe ich es, einen Tag für einen erneuten Besuch zu 
reservieren. Es eröffnen momentan ständig neue Bereiche, und angesichts 
der einen erschlagenden Größe findet man bei jedem Besuch etwas neues.

> Es ist sehr schade, daß das Deutsche
> Museum irgendwann alles ohne Bilder oder Videos zu hinterlassen, in den
> Keller verschimmeln lässt, oder noch schlimmer, weggeschmissen hat.

Es scheint mir eher nicht der Fall zu sein, dass es weniger historische 
Exponate gibt als früher. Im Gegenteil, es ist eine Menge dazugekommen. 
Und Dinge wie interaktive Experimente darf man gern einmal erneuern.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hallo Mario,

Vielen Dank für Deine Gedanken dazu und Berichte zum Deutschen Museum. 
Bin gespannt was es dort alles Neues gibt, wenn ich wieder mal dort bin.

Leider braucht man wirklich viel Zeit, das Museum gebührend zu 
besichtigen. Schon damals in meiner Jugend war man danach meistens ganz 
erschlagen.

Ich war das letzte Mal in DE im Spätsommer 2016. Leider bot sich damals 
zu einen Museums Besuch in München keine Möglichkeit. Ich hoffe aber, 
beim nächsten Mal wieder einen Abstecher dorthin machen zu können. 
Leider ist für mich DE von Westkanada aus eine Ganztag Flugreise weit 
weg und zeitumstellungsmässig immer eine Strapaze:-)

VG,
Gerhard

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Purzel H. schrieb:
> Was ist daran so schwierig ?
Meines Eraxchtens gehört der Wiki-Artikel etwas überarbeitet. Das ist SO 
nicht so ganz Leerstil.

Jonny O. schrieb:
> Für das Verständnis ist der Artikel über das Stehwellenverhältnis ganz
> gut:
Sowas eher, ja.

von Peter G. (ham)


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Thomas U. schrieb:
> Meines Eraxchtens gehört der Wiki-Artikel etwas überarbeitet. Das ist SO
> nicht so ganz Leerstil

Hallo

Soweit ich verstanden habe, darf jeder in der Wikipedia mitmachen (ob 
sein Mitmachen als "irgendjemand ohne den "richtigen" Namen und 
langjähriges Mitglied im Club -Stammtisch?-  aber ernst genommen wird, 
und seine Arbeit dann im Artikel zu lesen ist, wage ich zu 
bezweifeln...).
Also ändere das - aber ich würde es (auch) nicht machen, da sowas 
wirklich viel Arbeit ist und die Gefahr groß ist, dass man ignoriert 
bzw. sehr schnell wieder gelöscht wird.
Also bitte meine eventuell arrogant und frech klingende "Forderung" 
ignorieren und versuchen zwischen den Zeilen (die eigentliche Botschaft) 
zu lesen.
Weil gegen solche "Forderungen" reagierte ich selbst sehr allergisch  - 
also nochmal:
Bitte nicht ernst nehmen ;-)

Insgesamt ist die Wikipedia, was elektrotechnische Artikel im 
Grundlagenteil (die typischerweise ersten Abschnitte) meist sehr gut.
Wenn es dann aber in die Details und Mathematik (Herleitungen, Beweise 
usw.) geht, ist es oft nur ein Platz für Spezialisten, die sich das 
Wissen von anderen Spezialisten anschauen können - gute Erklärungen für 
eben jene Leute, die üblicherweise ein Onlinelexikon benutzen wollen 
(müssen), um etwas zu verstehen wird in diesen "Unterkapiteln" nur noch 
sehr selten geleistet.
Auch die Links, die dann weiterhelfen könnten (klar bei Adam und Eva 
kann man nicht immer neu anfangen) führen oft zu hochtehoertischen 
Artikeln, die eher zur Bestätigung des Wissens von sowieso schon 
Wissenden geeignet sind - in besondere bei der Mathematik hinter vielen 
elektrotechnischen Phänomenen (aber bei weiten nicht nur dort - 
insgesamt ist die Wikipedia, wenn es um Mathematik geht, nur sehr, sehr 
selten wirklich eine Hilfe für den Unwissenden)

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Was ist denn ein Leerstil?

von Peter G. (ham)


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Dank mal ganz scharf noch...
Flüchtigkeitsfehler?
Wie gut, dass du perfekt bist...

von Phasenschieber S. (Gast)


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Peter G. schrieb:
> Dank mal ganz scharf noch...
> Flüchtigkeitsfehler?
> Wie gut, dass du perfekt bist...

Hab´ ich dich gefragt?

Gerade weil ich nicht perfekt bin, habe ich nachgefragt. Könnte ja ein 
Begriff sein, den ich noch nicht kenne.

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Peter G. schrieb:
> oweit ich verstanden habe, darf jeder in der Wikipedia mitmachen (ob
> sein Mitmachen als "irgendjemand ohne den "richtigen" Namen und
> langjähriges Mitglied im Club -Stammtisch?-  aber ernst genommen wird,
> und seine Arbeit dann im Artikel zu lesen ist, wage ich zu
> bezweifeln...).

Du schreibst den Artikel ja nicht neu, sondern reichts eine Änderung mit 
link und Quelle ein, die dann gesichtet wird. Musst halt das Fachwissen 
haben.

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