Liebes Forum, ich benötige mal euer Schwarmwissen. Mein LED-Vorschaltgerät für eine Paulmann-Spot-Beleuchtung hat seinen Geist aufgegeben. Das Gerät nennt sich Anway Electric AW01-0017. Gibt es so leider nicht mehr, daher habe ich es aufgeschraubt, um nachzusehen woran es liegen könnte. Dabei ist mir das eingerahmte Bauteil aufgefallen, was irgendwie so aussieht als wäre etwas ausgelaufen. Inzwischen glaube ich aber, es ist einfach nur ein Klebstoff zur Befestigung. Das Problem ist, ich weiß nicht, was es genau ist (vielleicht ein Kondensator-aber mit Gummiüberzug?) und ich habe absolut keine Ahnung, wie ich das nachbestellen kann. Auf der Gummihülle steht c 9U us, wenn ich das richtig erkennen kann und das Internet gibt leider absolut nichts dazu her. Kein Bauteil, keine Spannungsbezeichnung o.ä. Ich hatte versucht, den Überzug zu lösen in der Hoffnung, dass darunter irgendeine eindeutige Bezeichnung auftaucht, aber leider gefehlt, es lässt sich erst gar nicht ablösen. Die Platine nennt sich S051-0058N Rev.G 2012.09.01. Wenn mir jemand etwas zu den Spezifikationen dieses Bauteils sagen könnte, wäre ich euch super dankbar. Viele Grüße Franz
Sieht nach einem NTC aus, und unter dem Schrumpfschlauch wird auch eine Bezeichnung zu finden sein.
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Franz schrieb: > Dabei ist mir das eingerahmte Bauteil aufgefallen Und wie kommst Du auf "Unbekanntes SMD-Bauteil"? Das ist offenkundig bedrahtet.
Vielen Dank für diese ersten schnellen Antworten. Ich bekomme den Schlauch leider irgendwie nicht abgeknibbelt, aber werde mein Bestes versuchen. @ Harald. Falls ich da etwas falsch bezeichnet habe bitte ich um Nachsicht. Ich bin leider noch sehr wenig in der Materie bewandert und dachte alles auf einer Platine wäre ein smd. Habe erst vor kurzem meine Begeisterung für das Thema entdeckt-da gibt es für mich noch sehr viel zu lernen.
Als Ersatz ein Konstantstromnetzteil mit 700mA Ausgangsstrom und bis 50V Ausgangsspannung nehmen. z.B.: Meanwell PCD-40-700B -> 700mA 34-57V 23,8-39,9W
Franz schrieb: > Ich bekomme den Schlauch leider irgendwie nicht abgeknibbelt Nimm die Nagelschere Deiner Frau.
Da lohnt sich eine Reparatur nicht. Hier ein passender Ersatz: https://www.pollin.de/p/schaltnetzteil-harvard-coolled-700-ma-352807
Franz schrieb: > Wenn mir jemand etwas zu den Spezifikationen dieses Bauteils > sagen könnte, wäre ich euch super dankbar. Schon die Verschaltung des Bauteils, d.h. die Leiterbahnen auf der Unterseite der Platine, würde Hinweise geben.
Franz schrieb: > Ich bin leider noch sehr wenig in der Materie bewandert und > dachte alles auf einer Platine wäre ein smd. Bei Bauteilen auf Platinen wird zwischen bedrahteten Bauteilen (d.h. es sind Drähte oder längere "Beinchen" dran) und unbedrateten Bauteilen (SMD, steht für Oberflächenmontage) unterschieden. Die Drähte (oder Beinchen) bedrahteter Bauelemente werden durch Bohrungen in der Platine gesteckt und /auf der anderen Seite der Platine/ verlötet. Bei solchen Platinen spricht man daher auch von einer Bestückungs- und einer Lötseite. SMD-Bauteile werden hingegen direkt auf die Leiterbahnen aufgelötet, so daß für ihre Anschlüsse keine Bohrungen benötigt sind. Manche Bauformen haben kleine seitlich abstehende Beinchen, die dann auf der Platine aufliegen, andere Bauformen aber haben nur noch metallisierte Kontaktstellen. SMD kann ein geübter Löter zwar noch von Hand verarbeiten, aber konzeptionell ist das für maschinelle Bestückung gedacht. Ein Vorteil des Weglassens der Drähte und Beinchen ist, daß die Bauteile sehr viel kleiner werden können, um so Platz auf den Platinen zu sparen. Auch kann sich das vorteilhaft auf das Schaltungsdesign auswirken, wo in manchen Fällen lange Leiterbahnzüge störende Auswirkungen haben können.
Liebes Forum, vielen Dank für eure Hilfe und die zahlreichen Antworten und Erläuterungen. Das hat mir wirklich sehr weitergeholfen. Ich werde jetzt einen neuen LED Driver kaufen, der mir hier empfohlen wurde-auch wenn ich den alten gerne repariert hätte. Einfach nur aus der Freude heraus mal wieder an einer Platine etwas zu löten, was mir an einem alten Tft und Synthesizer schon mal ganz passabel gelungen war. Aber an diesem Bauteil bekomme ich den Überzug einfach nicht herunter-es ist als wäre er daran festgeklebt worden-absolut nichts zu machen. Und ohne Spezifikation will ich dann doch besser nicht irgendetwas einsetzen, was nur so ähnlich aussieht. ;) Danke nochmal für eure Hilfe und herzliche Grüße Franz
Franz schrieb: > Aber an diesem > Bauteil bekomme ich den Überzug einfach nicht herunter-es ist als wäre > er daran festgeklebt worden-absolut nichts zu machen. Kaum zu glauben. Den müsste man doch mit dem Cutter-Messer einfach seitlich aufschlitzen, dann kann man das doch abpellen.
Jens G. schrieb: > Franz schrieb: >> Aber an diesem >> Bauteil bekomme ich den Überzug einfach nicht herunter-es ist als wäre >> er daran festgeklebt worden-absolut nichts zu machen. > > Kaum zu glauben. Den müsste man doch mit dem Cutter-Messer einfach > seitlich aufschlitzen, dann kann man das doch abpellen. Leider ja, der Überzug ist mit dem Bauteil verklebt oder verschmolzen. Es lassen sich leider nur mikrometerkleine Stücke abknibbeln und dann bleibt trotzdem ein Rückstand daran haften. :(
Sowas in der Art ist das. https://mixtronica.com/ptc-resistencias/2081-termistor-ptc-6ohm-0-8a-17mm.html https://www.electron.com/ptc-resettable-fuse-ece-erfra1106000z-p52097/?cid=289
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Franz schrieb: ... > Leider ja, der Überzug ist mit dem Bauteil verklebt oder verschmolzen. > Es lassen sich leider nur mikrometerkleine Stücke abknibbeln und dann > bleibt trotzdem ein Rückstand daran haften. :( Ja so was kommt leider vor - da meint der Hersteller es besonders gut und nutzt Schrumpfschlauch, in den ein Kleber mit "Eingebaut" ist. Bedauerlicherweise ist es generell so: Je besser eine Schaltung oder auch nur ein Bauelement vor den Elementen geschützt ist, umso Reperaturunfreundlicher wird es - viele Steuergeräte von PKWs und so ziemlich alles aus dem professionellen Bereich, was dauerhaft unter Wasser, in aggressiver Umgebung oder oft auch "nNur" zuverlässig draußen an der frischen Luft über Jahre betrieben werden muss ist unreparierbar bzw. der Aufwand und die Kosten und Zeitaufwand (Spezialwerkzeuge, "leckere" Lösungsmittel, aufwendige Entsorgung eben jener)werden sehr, sehr hoch. Nebenbei wird so ein PTC im Betrieb bzw. in Situationen, wo er seine Schutzfunktion ausübt vom Prinzip her recht warm. Wärme dauerhaft über Jahre lässt so manchen Kunststoff (hier des Schrumpfschlauch) austrocknen und die Weichmacher und ähnliches Bestandteile, die über die Jahre so langsam eben durch die Wäre ausgedünstet werden, gehen dann gerne eine "feste Bindung" mit eingeschrumpften Bauteil (so ein PTC hat gerne einen Keramischen Körper mit einer relativ rauen Oberfläche und feinsten Poren - ideal um eine Feste Verbindung mit Klebstoffen und Ausdünstungen einzugehen. Dass viele Praktiker (auch ich) trotzdem Erfolg mit dem Aufschneiden (einritzen) und dann Abziehen des Schrumpfschlauch haben, liegt daran, dass ein erklecklicher Teil der Schaltnetzteile gar schon nach wenigen Jahren irgendwelche Fehler haben ("Kaputt" sind) und oft auch weit unterhalb ihrer Leistungsgrenze Betrieben werden - ein 400W Computernetzteil wird z.B. bei den meisten Anwendern zu weit über 90% der Betriebszeit deutlich unter 100W "liefern" müssen. Bei LED Lampen ist das typischerweise aber anders - wenn die z.b. 15W können wird die Leuchte auch mindesten 12W dauerhaft benötigen...
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Vielen Dank für diese sehr plausible Erklärung, Peter. Das trifft bestimmt exakt auf mein Problem zu. Nur ohne genaue Spezifikation ist mir ein ergooglen oder „Ausprobieren“ dann doch zu heikel ;) Dann ist ein neuer LED Treiber in diesem Fall sicherlich die bessere Wahl. Wenn man wenigstens irgendetwas zur Bestückung der Platine im Internet gefunden hätte, wäre das schon optimal, aber ich glaube alles frei verfügbare habe ich bereits abgegrast-außer den Hersteller direkt zu kontaktieren. Vielleicht aber auch noch eine gute Idee. :D
Franz schrieb: >> Kaum zu glauben. Den müsste man doch mit dem Cutter-Messer einfach >> seitlich aufschlitzen, dann kann man das doch abpellen. > > Leider ja, der Überzug ist mit dem Bauteil verklebt oder verschmolzen. > Es lassen sich leider nur mikrometerkleine Stücke abknibbeln und dann > bleibt trotzdem ein Rückstand daran haften. :( Peter G. schrieb: > Ja so was kommt leider vor - da meint der Hersteller es besonders gut > und nutzt Schrumpfschlauch, in den ein Kleber mit "Eingebaut" ist. Das wird ein Polyolefin-Schrumpfschlauch sein, der sich geschrumpft schon recht zäh gebärdet. Auf dem Bild habe ich keinen Schmelzkleber gesehen. Aber, wenn es doch so ist, eben mit Heißluft dran. Geht nicht ab liegt im Geschick des Zerlegers. Da das Netzteil eh kaputt ist, kann ja nichts weiter als "noch kaputter" passieren.
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