Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Feuchtemessung mit Transistor und Microcontroller


von Marco B. (m0p3d)


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Servus, wäre bitte jemand so freundlich und würde mir bei der folgenden 
Problematik behilflich sein.

Gemessen werden soll der Füllstand in einem Wassertank. Dazu werden 
Elektroden im Tank befestigt - der Abstand Elektrode zu Elektrode 
beträgt 1cm - durch das Wasser werden die Elektroden miteinander 
Verbunden.

Die im Anhang gezeigten Transistorschaltungen habe ich dazu gefunden.

Hilfe bräuchte ich bei der Auslegung.

Verwendet werden soll:
3.3V Arbeitsspannung
Signalverarbeitung mit ESP32 (Digitaleingang)
BC547 Transistoren

Folgende Fragen:
Wie legt man die Widerstände (Basis Transistor, Pullups  aus bzw wie 
berechnen sich die?
(Insbesondere wie berücksichtigt man die stark unterschiedliche 
Leitfähigkeit von Wasser oder welchen Wert setzt man für die 
Wasserbrücke als Widerstand an?)

Sind beide Ansätze geeignet ?

Vielen Dank

von Wolle G. (wolleg)


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Bevor Du etwas Neues erfinden willst, würde ich vorschlagen, hier im 
Forum nach Wasserstandsmessung zu suchen. Das Thema Wasserstandsmessung 
wurde schon häufig behandelt. Einfach mal suchen.

von C-hater (c-hater)


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Marco B. schrieb:

> Sind beide Ansätze geeignet ?

Nein, es ist im Gegenteil keine der beiden Schaltungen wirklich für die 
Aufgabe geeignet. Jedenfalls nicht, wenn ein langfristiger, 
störungfreier Betrieb das Ziel ist (wovon man wohl i.A. ausgehen kann).

Sehr viel zuverlässiger sind Schwimmerschalter und Sensoren, die 
letztlich auf den unterschiedlichen Brechungsindizes von Wasser und Luft 
basieren. Diese beiden Sensortypen haben allerdings auch noch ihre 
jeweiligen Vor- und Nachteile. Wirklich perfekt für jede Anwendung ist 
auch keine dieser beiden.

Beide sind aber, wie gesagt, in jedem Fall erheblich langzeitstabiler 
als dein Ansatz. Der ist Mist. Anders kann man das nicht sagen.

von Joe L. (joelisa)


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Die Dimensionierung von Transitorstufen ist u.A. im Tietze/Schenk aber 
auch im  Horowitz/Hill recht gut erklärt.

C-hater hat die Problematik grob angerissen. Ich würde das nicht so 
absolut sehen: Die Messmethode kann schon funktionieren, wenn du 
anständiges Kontaktmaterial verwendest (z.B. VA, Kohle, Gold oder Platin 
...), dir z.B. "eine Messung pro Stunde" (*) reicht und du die Sensoren 
in der Zwischenzeit stromlos schaltest.

(*) Ist oft in Womo-Wassertanks so realisiert: gemessen wir nur auf 
Knopfdruck ...

von Michael B. (laberkopp)


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Marco B. schrieb:
> Die im Anhang gezeigten Transistorschaltungen habe ich dazu gefunden.

Ja, man findet viel im Netz.

Gern genommen werden Schaltungen die besonders einfach aussehen und so 
simpel sind dass jedermann sie versteht.

Schrottschaltungen.

Wasser leitet nicht besonders gut, wenn es denn kein salziges Meerwasser 
ist, dafür leiten zwei 1 cm entfernte Elektroden auch wenn nur die Wand 
feucht ist, und Elektroden leben nicht besonders lange wenn eine 
Gleichspannung an ihnen liegt.

Vergiss dem Müll.

In einem normalen Tank geht 
https://www.azdelivery.de/blogs/azdelivery-blog-fur-arduino-und-raspberry-pi/vl53l0x-time-of-flight-tof-laser-abstandssensor-teil-1 
oben reingeklebt in den Deckel.

Zentimetergenaue Füllstandshöhe egal ob Wasser, Meerwasser, 
destilliertes hochreines Wasser, Sprudel, Cola, Alkohol, Öl, und ohne 
hunderte Teile montieren zu müssen.

Und es gibt dutzend weitere Lösungen ohne Elektrodenmüll.

von Lotta  . (mercedes)


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Deine Elektroden werden elektrolytisch zersetzt
oder oxidiert. Da kannst Du machen, was Du willst.

Ich würd als Sensoren Heißleiter verwenden,
die in Schutzgehäusen aus Kupfer oder Edelstahl eingebaut sind.
Die Heißleiter über dem Wasserspiegel werden warm,
die Teile unter Wasser kühlen ab.
Dies würd ich dann auswerten.

mfg

: Bearbeitet durch User
von Marco B. (m0p3d)


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Danke für eure Teilnahme meine Erfahrung ist leider eine völlig andere .
Schwimmerschalter haben mir nur Probleme gemacht

Sr04 und Derivate bzw Systeme mit Echo produzieren regelmäßig 
Fehlmessungen.

Dem entgegen steht z.b. das System von htronic welches perfekt 
funktioniert. Das System misst über zwei Elektroden.

Eine VA Elektrode wird sich auch nicht schneller zersetzen bzw 
verschleißen wie ein Schwimmersystem.

von M. K. (sylaina)


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Mit Schwimmschaltern habe auch ich eher mäßige Erfahrungen machen dürfen 
was aber auch am mechanischen Aufbau des Schwimmschalter liegt. Richtig 
schlecht dagegen sind aber Verfahren, die das Wasser als elektrischen 
Leiter verwenden. Das hält meiner Erfahrung nach nicht lange und ist 
noch fehleranfälliger als Schwimmschalter
Recht gute und zuverlässige/langlebige Verfahren sind meiner Erfahrung 
nach kapazitive Verfahren bei dem der Sensor praktisch einen Kondensator 
dar stellt und man dessen Kapazität misst. Durch die doch recht hohen 
Dielektrizitätskonstanten diverser Flüssigkeiten (aus dem Kopf ist es 
bei Wasser, ich meine, um die 80, bei Luft es ist 1) ist hier recht 
einfach feststellbar, ob grade Flüssigkeit da ist oder nicht. Wenn der 
Flüssigkeitstank nicht aus Metall ist muss der Sensor nicht mal im 
Medium sitzen. Und bei Systemen, bei denen der Tank aus Metall ist habe 
ich häufig schon gesehen, dass da ein Kunststoffrohr parallel zum Tank 
sitzt, welches ausschließlich der Füllstandsmessung dient. ;)

Marco B. schrieb:
> Sr04 und Derivate bzw Systeme mit Echo produzieren regelmäßig
> Fehlmessungen.

Wenn es regelmäßig ist ist es doch nicht schlecht, das ließe sich doch 
raus rechnen. Wenn es unregelmäßig ist hilft nicht selten der gleitende 
Mittelwert, der einem Fehlmessungen recht gut raus filtert.

von Peter D. (peda)


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Marco B. schrieb:
> Dem entgegen steht z.b. das System von htronic welches perfekt
> funktioniert. Das System misst über zwei Elektroden.

Welches ist das denn?
Ich sehe da nur Pegelschalter, aber keine Füllstandsmesser.
D.h. die erkennen nur, ob Sensor eingetaucht oder trocken.

Um die Korrosion zu verringern, werden die Sensoren mit Wechselstrom 
gepulst. So ein Tankinhalt ändert sich ja nicht blitzschnell, da reicht 
z.B. 1ms Stromfluß alle 10s.

von Peter D. (peda)


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Marco B. schrieb:
> Die im Anhang gezeigten Transistorschaltungen habe ich dazu gefunden.

Das Buch muß aber schon sehr dick eingestaubt gewesen sein.
Heutzutage sind die MOSFET-Eingänge der ICs so hochohmig, daß sie den 
Wasserstrom direkt erkennen können.

von Uwe D. (monkye)


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Marco B. schrieb:
> Danke für eure Teilnahme meine Erfahrung ist leider eine völlig andere .
> Dem entgegen steht z.b. das System von htronic welches perfekt
> funktioniert. Das System misst über zwei Elektroden.
>
Hängt von der Leitfähigkeit des Wassers ab. Meine Erfahrung ist: 
Ungeeignet, wenn das Wasser zu „sauber“ ist. Bei mir wurde es ein 
Schwimmschalter, der auch mit Dreck und Strömung klarkommt. Gut geht 
auch ein kapazitiver Sensor, da ist beim Eigenbau aber halt die 
Haltbarkeit nicht so prall (liegt an meinen handwerklichen Fähigkeiten).

von Rainer W. (rawi)


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Peter D. schrieb:
> Ich sehe da nur Pegelschalter, aber keine Füllstandsmesser.
> D.h. die erkennen nur, ob Sensor eingetaucht oder trocken.

Marco B. schrieb:
> der Abstand Elektrode zu Elektrode beträgt 1cm

Mit dieser Elektrodendichte ist das Ausgangssignal eine Treppenfunktion 
mit einer Stufenhöhe von 1cm. Für viele Anwendungen dürfte diese 
Auflösung ausreichend sein.

von Marco B. (m0p3d)


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Ich bin auch gerne bereit Schwimmerschalter auszuprobieren oder einen 
kapazitiven Sensor.

Eines der Probleme auf die ich stoße ist - ich konnte bisher keine 
tauchfähigen finden. Da ich nicht garantieren kann dass das Wasser nicht 
über den Sensor steigt ist das schlecht.

Außerhalb montieren ist nicht da ein Brunnenschacht/Sickergrube 
überwacht werden soll.

von Rainer W. (rawi)


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Marco B. schrieb:
> Ich bin auch gerne bereit Schwimmerschalter auszuprobieren oder einen
> kapazitiven Sensor.

Ein "kapazitiver Sensor" wäre eine isolierte Leiterschleife, die im 
Schacht hängt. Sie muss nur halbwegs stabil sein. Die Elektronik sitzt 
im Trockenen und misst die Kapazität gegen die Umgebung.

von Gerald B. (gerald_b)


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Marco B. schrieb:
> Eine VA Elektrode wird sich auch nicht schneller zersetzen bzw
> verschleißen wie ein Schwimmersystem.

Das möchte ich stark bezweifeln. Wenn du über die Zersetzungsspannung 
kommst (elektrochemische Reihe) ist der atomare Sauerstoff an der Anode 
wesentlich aggressiver, als der Luftsauerstoff, der in Molekülen 
gebunden ist.
Bestes Beispiel ist der Prozess des Eloxierens von Aluminium. Aluminium 
wird in einer schwefelsauren Lösung als Anode geschaltet und so eine 
Oxidschicht aufgebaut. Wenn an der Anode nicht alle Teile aus einem 
Ventilmentall (Aluminium, Titan, Niob, Tantal) sind, dann geht das Zeug 
in Lösung! Ich habe es in der Galvanik 1x erlebt, das im Titan 
Halterahmen für ein Alu-Werkstück) versehetlich eine M10 
Edelstahlschraube verwendet wurde. Nach anderthalb Stunden und rund 1 kA 
Strom war von der Schraube nicht mehr viel übrig, in der Ecke sprudelte 
es, wie eine Brausetablette!
Ich würde auch Heißleiter vorschlagen. Die sind von der Leitfähigkeit 
völlig unabhängig und kommen ohne bewegliche Teile aus. Verunreinigungen 
und Kondeswasser können die ebenfalls nicht aus dem Tritt bringen.

von C-hater (c-hater)


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Marco B. schrieb:

> Danke für eure Teilnahme meine Erfahrung ist leider eine völlig andere .
> Schwimmerschalter haben mir nur Probleme gemacht

Dann hast du schlicht nicht die richtigen für deine Anwendung gewählt 
oder eine entscheidende Eigenschaft deiner Anwendung nicht 
berücksichtigt, die Schwimmerschalter weniger geeignet macht.

Ich tippe mal stark auf ersteres, und zwar konkret: zu billich gekauft.

Note: You'll always get, what you pay for..

No mercy...

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Mir ist noch nicht klar, warum ein Schwimmerschalter problematisch sein 
soll.

Solche habe an den Abwasser-Pumpen von Sickergruben als völlig 
unproblematisch erlebt. Ich habe auch noch keinen WC Spülkasten gesehen, 
dessen Einlassventil (mit Schwimmer) versagt.

von Wolle G. (wolleg)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich habe auch noch keinen WC Spülkasten gesehen,
> dessen Einlassventil (mit Schwimmer) versagt.
Na ja. Bei uns sind in den letzten ca. 20 Jahren schon 2x die 
Schwimmerventile  undicht geworden und mussten gewechselt werden.
Aber das ist hier nicht das Ausgangsthema.

""Gemessen werden soll der Füllstand in einem Wassertank.""

von Andras H. (kyrk)


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Schnell mal gegooglet:

https://vari.de/products/item/35
Ist ja selbsterklärend. Ist ja ein Drucksensor. Unten anbringen, freuen 
über messergäbnisse.

https://vari.de/products/item/37
Ist ja prinzipiell ein Kabel. Man muss halt den Kalibrieren, also min 
und max Werte aufnehmen und dann kann man damit den Füllstand messen. 
Der Kabel darf gerne 2,5 Meter sein. Unten im Tank gibt es genug platz 
:)

von Rainer W. (rawi)


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Andras H. schrieb:
> Der Kabel darf gerne 2,5 Meter sein. Unten im Tank gibt es genug platz
> :)

Die Messgenauigkeit wird dadurch nicht besser, weil eine hohe 
Grundkapazität und eine relativ dazu kleine Variation auf Grund des 
Füllstandes zusammen kommen.

von Michael B. (laberkopp)


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Steve van de Grens schrieb:
> Ich habe auch noch keinen WC Spülkasten gesehen, dessen Einlassventil
> (mit Schwimmer) versagt.

Selbst wenn, sind Spülkästen so gebaut, dass dann das Wasser in die 
Toilette läuft.

Übrigens hatte ich schon 1 Versager, Gummimembran porös

Vielleicht ist es bei ihm ja eine Jauchegrube, er reagiert nicht auf 
Vorschläge, guckt gar nicht nach um was es geht, und nennt keine Fakten, 
solche Leute wollen nur quatschen.

von Jobst Q. (joquis)


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Marco B. schrieb:
> Gemessen werden soll der Füllstand in einem Wassertank.

Einfach und zuverlässig ist da ein Drucksensor am Boden. Bei kleinen 
Behältern kann man den Füllstand auch über das Gewicht ermitteln.

von Wolle G. (wolleg)


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Jobst Q. schrieb:
> Einfach und zuverlässig ist da ein Drucksensor am Boden.
An welchen konkreten Druckmessfühler hast Du gedacht?

von Jobst Q. (joquis)


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Wolle G. schrieb:
> Jobst Q. schrieb:
>> Einfach und zuverlässig ist da ein Drucksensor am Boden.
> An welchen konkreten Druckmessfühler hast Du gedacht?

https://de.aliexpress.com/item/1005001447225174.html

Habe ich mehrfach im Einsatz.

: Bearbeitet durch User
von Klaus R. (klara)


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Jobst Q. schrieb:
> Wolle G. schrieb:
>> Jobst Q. schrieb:
>>> Einfach und zuverlässig ist da ein Drucksensor am Boden.
>> An welchen konkreten Druckmessfühler hast Du gedacht?
>
> https://de.aliexpress.com/item/1005001447225174.html
>
> Habe ich mehrfach im Einsatz.

Wenn dann nur nicht das mit der Sprache wäre. Was soll man aus dieser 
Beschreibung mitnehmen?
1
Ebene Sensor TL-136 Flüssigkeit Ebene Sender Wasser Level Sensor Detektor 12-32VDC 4-20mA Signal Ausgang Flüssigkeit Level Sensor

Und ein Datenblatt gibt es wohl auch nicht, oder?

Ansich wäre der Sensor schon interessant.
Hast Du zwei im Einsatz um eine Differenzmessung zu machen?
mfg Klaus

von Jobst Q. (joquis)


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Klaus R. schrieb:
> Und ein Datenblatt gibt es wohl auch nicht, oder?
>
> Ansich wäre der Sensor schon interessant.
> Hast Du zwei im Einsatz um eine Differenzmessung zu machen?
> mfg Klaus

Unter 
https://www.amazon.de/Detektor-Flüssigkeitsstand-Messumformer-Wasserstand-Signalausgang/dp/B08C76RJ1P 
steht etwas mehr und in deutsch.

Die Druckmessung ist schon differenziell zum Luftdruck. In dem Kabel ist 
auch ein dünner Schlauch bzw Rohr, über das der Luftdruck zum 
Differenzsensor kommt.

von Klaus R. (klara)


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Jobst Q. schrieb:
> Unter
> 
https://www.amazon.de/Detektor-Flüssigkeitsstand-Messumformer-Wasserstand-Signalausgang/dp/B08C76RJ1P
> steht etwas mehr und in deutsch.
>
> Die Druckmessung ist schon differenziell zum Luftdruck. In dem Kabel ist
> auch ein dünner Schlauch bzw Rohr, über das der Luftdruck zum
> Differenzsensor kommt.

Prima! Der Sensor sieht sehr gut aus.
mfg Klaus

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