Ich habe einen PCB mit einem STM32 drauf. Der STM32 kann USB 2.0 Full Speed (12 MBit) und der wird auch genutzt. Aus praktischen Gründen möchte ich das Board nicht direkt an der Gehäuse-Innenseite montieren damit man den USB direkt auf dem PCB einstecken könnte, sondern ich möchte das machen, was in handelsüblichen PCs (vermutlich) milliardenfach verbaut ist und vom PCB über ein Kabel bis zur Fontblende gehen, und dort auf einen USB Stecker führen. Die Dinger kann man ja für ein paar Cent bei ebay kaufen (siehe bild), und offensichtlich sind die Stecker schon mal ziemlich egal, es funktioniert trozdem. Diese Blenden will ich allerdings nicht verwenden, da ich einen kleinen "Connector" PCB an der Frontblende haben will, wo auch noch Stecker für RS485 und ein paar Digital IOs drauf sind. Im einfachsten Fall könnte ich also Reichelt PSS Stecker und Lapp Unitronic 2x2x0.25mm² (4 Adern, jeweils 2 verdrillt) verwenden? Oder gibt es da ggf. spezielles Kabel, das die 90 Ohm differentiell sicherstellt? Auf das "connector Board" wollte ich ggf. noch einen TUSB212 setzen, dann kann mMn gar nichts mehr schiefgehen. Ich hatte schon überegt dafür einfach CAT6 Ethernet Patchkabel zu verwenden, das hat eine Impedanz von 100 Ohm. Das ist zwar etwas über den 90 Ohm, aber man könnt es zumindest mal probieren. Hat damit jemand Erfahrung? Wäre nett, wenn er sie mit mir teilen könnte. Im Zweifel kann ich zwar immer noch einen Mini-USB-Stecker auf dem "Mainboard" und einen Mini-USB-Stecker auf dem "Connector Board" platzieren und die beiden über ein Standard-USB-Kabel verbinden, aber dann muss ich mich wieder drum kümmern, wie ich das "übrige Kabel" in der Kiste verpacke. Ein (selbst konfektioniertes) Kabel in der richtigen Länge wär schon schön. Richtige Länge bedeutet in dem Fall: typischerweise < 50 cm, ggf. eventuell auch <80cm. Oder Kurz gefragt: Siehe Bild! was verwenden die für Kabel? Und wo kann man es kaufen?
Peter M. schrieb: > USB 2.0 Full Speed (12 MBit) Das ist Pillepalle. Habe ich schon auf (breitem, also mehr als die üblichen 1,27 mm Raster) "Hosenträger" mehrfach geknickt zwischen Fenster und Rahmen durch gequetscht, um außerhalb einen Funkmodul unterzubringen. Wirklich kritisch wird es erst ab Highspeed (480 Mbit/s). Full speed wird übrigens üblicherweise als USB 1.1 bezeichnet, da mit 2.0 Highspeed eingeführt worden ist.
Hey Peter, ich weiß jetzt nicht ob du das für nur 1 Projektaufbau benötigst oder mehrere davon bauen möchtest. 1. Das einfachste für einen einmal Aufbau: Du zerlegst so eine Frontblende und befestigt die Buchse bei dir wieder mit 2 Schrauben und verwendest das vorhandene Kabel. Falls die Länge nicht deiner Anforderung entspricht, würde ich ein ausrangiertes 1m USB Kabel von Buchse und Stecker befreien und das anlöten. (sprich: Umbauen). 2. So eine Buchse für Frontblende kaufen: https://www.reichelt.de/usb-2-0-typ-a-buchse-fis-usb-2-a-180-p304023.html?&trstct=pol_0&nbc=1 Dazu Kabel: https://www.reichelt.de/datenkabel-usb-2-0-25-m-usb2-dk-25m-p109599.html?&trstct=pol_1&nbc=1 (Oder halt nicht benötigte USB Kabel verwenden) Das schick verbauen, Schrumpfschlauch, an der anderen Seite ein Stecker für deine Pin-Header (oder Buchse) auf der PCB. Diese 4 Adrigen, geschirmten Kabel, funktionieren meiner Erfahrung nach recht gut bei 12Mbit und max. Länge von 3m.
Jörg W. schrieb: > Peter M. schrieb: >> USB 2.0 Full Speed (12 MBit) > > Das ist Pillepalle. Habe ich schon auf (breitem, also mehr als die > üblichen 1,27 mm Raster) "Hosenträger" mehrfach geknickt zwischen > Fenster und Rahmen durch gequetscht, um außerhalb einen Funkmodul > unterzubringen. > > Wirklich kritisch wird es erst ab Highspeed (480 Mbit/s). > > Full speed wird übrigens üblicherweise als USB 1.1 bezeichnet, da mit > 2.0 Highspeed eingeführt worden ist. danke, das ist schon mal ein wertvoller Hinweis. Ich hab nicht viel Ahnung von USB, ich nutz den auf dem STM32 auch nur als Virtuellen COM-Port, bin nicht wirklich daran interessiert mich in das Thema einzuarbeiten (hab andere Baustellen), aber es soll halt funktionieren. Adam P. schrieb: > ich weiß jetzt nicht ob du das für nur 1 Projektaufbau benötigst oder > mehrere davon bauen möchtest. > ich auch noch nicht. Ich hoffe ich bau es öfter und kann es ggf. sogar mal verkaufen ;) Adam P. schrieb: > Dazu Kabel: > https://www.reichelt.de/datenkabel-usb-2-0-25-m-usb2-dk-25m-p109599.html?&trstct=pol_1&nbc=1 > (Oder halt nicht benötigte USB Kabel verwenden) Der Tip ist gut, danke! Hätt ich auch selber drauf kommen können Ich denke mit dem Hinweis von Jörg und deinem Hinweis auf das Kabel, hab ich genug Input um das demnächst mal auszuprobieren. Und wenn ich mir die Kabel auf ebay so anschaue, dann bin ich doch recht zuversichtlich, dass das funktioniert.
BTW: @Jörg, nochmal blöd gefragt meinst du mit dem Kabel von Adam und einem einfachen Reichelt PSS-Stecker würde das (vermutlich) auch mit 480 MHz funktionieren? Die Frontblenden von ebay sind ja als USB 2.0 angegeben und ich vermute aktuelle Mainboards werden definitiv kein USB 1.1 mehr verwenden? Oder anders gefragt, hast du die Hosenträger mit 480 MHz unter dem Fenster durchgequetscht, oder waren das nur 12 MHz? PSS-Stecker aus folgendem Grund: erstens hab ich die hier massenhaft rumliegen, zweitens sind das ja auch nur 2,54mm Pfostenleisten und im Prinzip das gleiche wie die Dupont-Stecker aus dem Bild, nur mit anderer Gehäusse-Form. Drittens sind sie billig ...
Peter M. schrieb: > Oder anders gefragt, hast du die Hosenträger mit 480 MHz unter dem > Fenster durchgequetscht, oder waren das nur 12 MHz? High-Speed (480 MBit/sec, nicht MHz!) funktioniert nicht mit Flachbandkabeln. Full-Speed (12 MBit/sec) kann mit Flachbandkabeln funktionieren. USB-Kabel ist eine Mischung aus Twisted-Pair und "untwisted pair", ersteres wird für die Datenleitungen (meist weiß/grün) verwendet und ist kritisch, letzteres ist für die Stromversorgung (meist rot/schwarz). Oft wird hier ein größerer Leiterquerschnitt verwendet, um Spannungsabfall gering zu halten. Die Stromversorgung kann natürlich auch verdrillt sein, so daß sich Ethernetkabel (Cat5) auch eignet - natürlich nur im Rahmen der mit USB möglichen Längen.
Da auf den Mainboards auch für 480 Mbit/s nur einfache Pfostenstecker sind, vermute ich, dass das auch mit PSS geht. Es sollte halt davor und dahinter kein zu kurzes Kabelstück sein, damit die Reflektionen sich "auspendeln" können. Ich hatte damals vorsätzlich einen USB-1.1-Hub davor geschaltet, damit auf dem Strang durch das Fenster gar nicht erst versucht wird, 480 Mbit/s zu verhandeln. Habe mir extra für solche Zwecke noch zwei alte Hubs aufgehoben. :)
Harald K. schrieb: > High-Speed (480 MBit/sec, nicht MHz!) funktioniert nicht mit > Flachbandkabeln. Probiert? Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das geht, wenn man GND-DP-DN-VCC als Reihenfolge nimmt. Eventuell (wenn es auf die Breite nicht so sehr ankommt) DP und DN doppelt ausführen (GND und VCC kann man natürlich auch doppelt nehmen), dann sollten die Wellenwiderstände gar nicht so weit weg sein von der Norm. Klar, sonderlich sauber ist das nicht. An irgendeiner Stelle, wo man ein beliebiges Gerät einstöpseln kann, würde ich das nicht machen, aber wenn es nur bekannte und getestete Gegenstellen sind, könnte man es auf einen Versuch ankommen lassen.
Jörg W. schrieb: > Da auf den Mainboards auch für 480 Mbit/s nur einfache Pfostenstecker > sind, vermute ich, dass das auch mit PSS geht. Es sollte halt davor und > dahinter kein zu kurzes Kabelstück sein, damit die Reflektionen sich > "auspendeln" können. > > Ich hatte damals vorsätzlich einen USB-1.1-Hub davor geschaltet, damit > auf dem Strang durch das Fenster gar nicht erst versucht wird, 480 > Mbit/s zu verhandeln. Ok, auch ein wertvoller Hinweis. Vielen Dank.
Jörg W. schrieb: > Harald K. schrieb: >> High-Speed (480 MBit/sec, nicht MHz!) funktioniert nicht mit >> Flachbandkabeln. > > Probiert? > > Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass das geht, wenn man > GND-DP-DN-VCC als Reihenfolge nimmt. Eventuell (wenn es auf die Breite > nicht so sehr ankommt) DP und DN doppelt ausführen (GND und VCC kann man > natürlich auch doppelt nehmen), dann sollten die Wellenwiderstände gar > nicht so weit weg sein von der Norm. > > Klar, sonderlich sauber ist das nicht. An irgendeiner Stelle, wo man ein > beliebiges Gerät einstöpseln kann, würde ich das nicht machen, aber wenn > es nur bekannte und getestete Gegenstellen sind, könnte man es auf einen > Versuch ankommen lassen. ich hab auch irgendwo mal gelesen, dass USB 2.0 über Flachbandkabel gehen soll, wenn man immer eine Masseleitung dazwischen hat. Das war ein Artikel von irgend einem "Großen", evt. war das auch auf Elektronikpraxis (Vogel), aber ich finde den Artikel nicht mehr. Für die 4 Adern von USB hatten die einen 6-Poligen IDC-Stecker verwendet mit +5V | M | Dp | M | Dn | M. Aber ich wollte keine Flachband-Kabel, ich wollte was rundes, geschirmtes. Ich hatte neulich schon das Vergnügen 2 Tage lang an einer "instabilen" Verbindung rumzufrickeln um schlussendlich festzustellen, dass ich halt einfach mal nicht das Schmarnfon direkt neben den PCB auf dem Schreibtisch legen soll, wenn ich will dass es funktioniert.
Jörg W. schrieb: > Probiert? Ja. Ich habe mit einem Gerät zu tun, bei dem eine PC104-Karte mit einer Elektronik via USB kommuniziert. Das weniger als 10cm lange Kabel hat sogar dann (seltene) Probleme gemacht, wenn es aus unverdrillten Einzeladern bestand; durch Verdrillen der Datenleitungen verschwanden die Probleme. Eine ältere Variante der Elektronik nutzte nur Full-Speed, und die war mit der gleichen PC104-Karte problemlos über ein Flachbandkabel ansteuerbar, das lief auch bei 15cm Länge stabil.
Peter M. schrieb: > ich wollte was rundes, geschirmtes Dann nimm irgendwas, was man auch für TP-Ethernet benutzen kann. Ein Adernpaar für DP/DM, das zweite für GND/VBUS.
Jörg W. schrieb: > Peter M. schrieb: >> ich wollte was rundes, geschirmtes > > Dann nimm irgendwas, was man auch für TP-Ethernet benutzen kann. Ein > Adernpaar für DP/DM, das zweite für GND/VBUS. Adam (@adamap) hatte ja schon das entsprechende Kabel gepostet (3. Beitrag im Thread). Das gibt es als Ringware bei Reichelt, das werde ich wohl nehmen.
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