Forum: Ausbildung, Studium & Beruf "Homeoffice eine der schlimmsten Fehler der Tech Industrie "


von Lukas (retropixel)


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Immer mehr Unternehmen wie Apple, Netflix und co. haben ihre Mitarbeiter 
nach Corona wieder zurück ins Büro geholt.
Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen sein und 
mittelfristig ist der natürliche Lebensraum des Entwicklers wieder das 
Großraumbüro?

https://www.golem.de/news/openai-chef-sam-altman-homeoffice-einer-der-schlimmste-fehler-der-tech-industrie-2305-173997.html

von (prx) A. K. (prx)


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Ob der Entwickler wohl als repräsentativ für einen Großteil der 
Mitarbeiter der Tech-Industrie betrachtet werden kann?

von Phasenschieber S. (Gast)


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Lukas S. schrieb:
> Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen sein...

Genauso wie anno dazumal Gerhard Schröders Ich-AG.
Da will heute niemand mehr etwas davon wissen.

von (prx) A. K. (prx)


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Oder meinst du mit dem Thread wirklich nur die Entwickler, die wieder 
zur Käfighaltung ins Großraumbüro zurück dürfen, viele andere aber 
weiterhin zu Hause bleiben müssen?

von (prx) A. K. (prx)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Da will heute niemand mehr etwas davon wissen.

Unterscheide Begriffe und Konzepte. Der Begriff "Ich-AG" ist tot, 
Existenzgründungszuschüsse sind es nicht.

: Bearbeitet durch User
von DSGV-Violator (Gast)


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Lukas S. schrieb:

> ist der natürliche Lebensraum des Entwicklers wieder das
> Großraumbüro?

Grossraumbüro? Das ist Auslaufmodell in das sich nur noch die unreifen 
Jungfische aus der Schmalspurhochschule setzen lassen.

 Oder verwechselt hier einer die Kaffeeküche mit seinem Büro, weil in 
der penetrant besuchten Kaffeeküche mehr Informationen ausgetauscht 
werden als im muffligen Dienstzimmer ?!

https://www.youtube.com/watch?v=VgnjTO5RppU

von (prx) A. K. (prx)


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Lukas S. schrieb:
> Apple, Netflix und co

Zählst du Netflix zur Tech-Industrie?

: Bearbeitet durch User
von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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>Ich-AG
dazu gab es mal was von Dieter Hallervorden:
Er bildet seine eigene Firma, ist gleichzeitig Chef und Untertan. Als 
Chef ärgern ihn die riesigen Lohnforderungen und als Untertan die 
Knauserigkeit des Chefs.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Der Begriff "Ich-AG" ist tot,
> Existenzgründungszuschüsse sind es nicht.

Diese völlig missglückte Bezeichnung war eine der typischen 
Fehlleistungen aus dem Hause Wippermann & Eleven. Als Werbeprofis waren 
die aber Sonderklasse; es gibt kaum Schaumschläger, die sich selbst so 
wirksam vermarktet haben.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Unterscheide Begriffe und Konzepte.

Da gibt es nicht viel zu unterscheiden, wohl aber zwischen Konzept bzw 
Begriff einerseits und Bezeichnung andererseits.

Klugscheißen für Fortgeschrittene ...

von Ben S. (bensch123)


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War doch klar, dass das nur ein Trend ist.

von Phasenschieber S. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Unterscheide Begriffe und Konzepte. Der Begriff "Ich-AG" ist tot,
> Existenzgründungszuschüsse sind es nicht.

Der Begriff Ich-AG wurde seinerzeit von Gerhard Schröder auf Anraten 
seiner drei Kumpels Rürup, Hartz und Riester erschaffen, um Arbeitslose 
die man nicht, oder kaum vermitteln konnte, in die Selbständigkeit zu 
bringen. Dazu wurden erhebliche Zuschüsse bewilligt, die es so heute 
nichtmehr gibt.

Schlau wie unsere Politiker nunmal sind, hatte man damals festgestellt, 
daß die Quote der Selbständigen in Dschland deutlich geringer ist, als 
im Ausland, worauf man das kurzerhand ändern wollte.

Hat jetzt zwar nichts unmittelbar mit dem Home-Office zu tun, aber 
letzteres wird den gleichen Tod erfahren wie die Ich-AG

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Hat jetzt zwar nichts unmittelbar mit dem Home-Office zu tun

Streiche noch "unmittelbar" und ersetze "zwar" durch "gar".

Und nun bitte wieder zurück zum Thema.

Homeoffice wird durchaus bleiben, weil es für viele Arbeitnehmer 
Vorteile bietet.

Der Markt wandelt sich gerade hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Wer als AG 
da zurückrudert, wird Probleme bekommen.

von (prx) A. K. (prx)


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Chris D. schrieb:
> Der Markt wandelt sich gerade hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Wer als AG
> da zurückrudert, wird Probleme bekommen.

Es gibt viele Sparten, in denen das gut funktioniert und auch im 
Interesse der Arbeitgeber liegt. Und nebenbei sorgt es für deutlich 
menschlichere Hintergrundmusik beim Hotline-Call, als jene, die in der 
Warteschleife davor vom Handy-Codec vernichtet wurde. Etwa 
Kleinkindergrbrüll (heute).

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Homeoffice wird durchaus bleiben, weil es für viele Arbeitnehmer
> Vorteile bietet.

Dieser Schluss, bezogen auf die Vorteile von Arbeitnehmern, ist ein 
Trugschluss.

Welche Vorteile ein Arbeitnehmer hat, ist völlig irrelevant, einzig die 
Vorteile für Arbeitgeber zählen. Nur wenn der Arbeitgeber einen Vorteil 
sieht, bleibt Home-Office bestehen!

Ein Arbeitsverhältnis ist nunmal keine Demokratie.

von (prx) A. K. (prx)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Ein Arbeitsverhältnis ist nunmal keine Demokratie.

Nicht jeder Arbeitgeber ist ein rücksichtsloser Tyrann. Bisweilen werden 
Aspekte der Arbeitsumgebungen auch in gegenseitiger Absprache geregelt.

von Percy N. (vox_bovi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Der Begriff Ich-AG wurde seinerzeit von Gerhard Schröder auf Anraten
> seiner drei Kumpels Rürup, Hartz und Riester erschaffen, um Arbeitslose
> die man nicht, oder kaum vermitteln konnte, in die Selbständigkeit zu
> bringen. Dazu wurden erhebliche Zuschüsse bewilligt, die es so heute
> nichtmehr gibt.

Soweit die damalige Propaganda, ja. Die "erheblichen Zuschüsse" 
bestanden aus dem alten ALG plus 300 Euro für sechs Monate; danach 
konnte bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen immerhin das Sozialgeld 
von 300 Euro für weitere sechs Monate bewilligt werden.

Für eine Tattoobude oder einen Schlüsselnotdienst mag das gereicht 
haben; ein Döner-Imbiss hätte sich damit nicht aufbauen lassen. An 
Archtekten, Ingenieure, Ärzte Rechtsanwälte und sonstige Freiberufler 
mag man insoweit schon gar nicht ddnkrn.

Heute entfernt man Arbeitslise aus der Statistik, indem man sie in 
Arbeitsförderungsmaßnahmen steckt. Das extra hierfür erfundene 
Instrument der Eingluederungsvereinbarung hat sich insoweit als 
ausgesprochen wirksam erwiesen.

Immerhin: Ich weiß von einem Arbeitslosen, der durch gezielte Förderung 
(Busführerschein) zu einem Arbeitsplatz verholfen wurde. Aufgedrängt 
wurde ihm das aber nicht.

Existenzgründungshilfen waren btw auch schon Mitte der 90er Jahre 
vorgesehen, wurden von den Arbeitsämtern aber kaum tatsächlich 
ausgereicht. Aber es gab massenhaft darauf gerichtete 
Beratungsgespräche, die seltsamer Weise eigrntlich so gut wie nie zu 
einer Flrderung führten.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Nicht jeder Arbeitgeber ist ein rücksichtsloser Tyrann. Bisweilen werden
> Aspekte der Arbeitsumgebungen auch in gegenseitiger Absprache geregelt.

Manche Erfahrungen sind nur Teilen der Gesellschaft zugänglich.

Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass manche Menschen sich in 
einer Tyrannei richtigxwohlfühlen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Zum Wandel der Arbeitsumgebung zählt auch, dass mit Covid-19 der Anlass 
in eine Zeit fiel, in der die Infrastruktur für umfangreiche Migration 
ins Home-Office im Prinzip bereits vorhanden war. Beispiele:

- Die Internet-Anschlüsse hatten oft eine ausreichende Rate, um allerlei 
Tätigkeiten zu Hause ausüben zu können, ohne sich technisch vom 
Unternehmen zu isolieren. Vielleicht musste ein Unternehmen seinerseits 
dazu etwas aufrüsten, aber nichts davon war exotisch.

- Konferenz- und Team-Software war verfügbar. Im Team-Umfeld schon 
länger, aber es war eben auch möglich geworden, grosse 
Unternehmensveranstaltungen als interaktive Videokonferenz abzuwickeln, 
statt umständlich in riesigen Räumen in Präsenz. Zoom machte sich dabei 
einen Namen.

Das ist nun vorhanden und die Investitionen können und werden weiter 
genutzt. Sicherlich gibt es Bereiche, Arbeitsprofile, in denen die 
direkte Zusammenarbeit in Präsenz effektiver funktioniert. Da gehts dann 
eben teilweise wieder retour. Aber daraus ergibt sich keine einfache 
Regel, wie im Startbeitrag suggeriert, sondern das ist stark abhängig 
vom Tätigkeitsprofil.

von Kolja L. (kolja82)


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Lukas S. schrieb:
> Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen sein und
> mittelfristig ist der natürliche Lebensraum des Entwicklers wieder das
> Großraumbüro?

Mal ganz ehrlich, die Aussage ist so pauschal wie nutzlos.
Ich kenne genügend Menschen, deren Firmen gerade BüroEtagen abstoßen, 
weil die nicht mehr gebraucht werden.

von (prx) A. K. (prx)


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Was Entwickler angeht: Soweit ich das im Umfeld erkennen kann, 
funktioniert Software-Entwicklung recht gut im Home-Office. Diese 
Spezies sass vorher schon nicht selten in isolierten Büros, weil sehr 
sensibel und sowieso mehr Nerd als Klatschtante. Da wirds zu Hause nur 
zum Problem, wenn der oben erwähnte Sprössling nervt.

von Phasenschieber S. (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Die "erheblichen Zuschüsse"
> bestanden aus dem alten ALG plus 300 Euro für sechs Monate; danach
> konnte bei Vorliegen bestimmter Voraussetzungen immerhin das Sozialgeld
> von 300 Euro für weitere sechs Monate bewilligt werden.

Du irrst dich mal wieder.

Der Zuschuss konnte maximal über drei Jahre bezogen werden und wurde 
unter Einhaltung gewisser Voraussetzungen zunächst nur für ein Jahr 
bewilligt. Im ersten Jahr erhielt der Hilfeempfänger monatlich 600 Euro, 
im zweiten Jahr 360 Euro und im dritten Jahr 240 Euro.

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Manche Erfahrungen sind nur Teilen der Gesellschaft zugänglich.

Ja natürlich. Mancher hat das Glück, in einem Umfeld zu arbeiten, in dem 
es zwanglos abgesprochen wird. Das kann dann auch auf tageweise 
wechselnd rauslaufen, wenn die Leistung nicht leidet. Andere wiederum 
haben das Glück nicht.

> Ich habe allerdings auch den Eindruck, dass manche Menschen sich in
> einer Tyrannei richtigxwohlfühlen.

Zumindest können sie dann heftig vom Leder ziehen, wie schlecht es ihnen 
doch geht. Das scheint sie dann zu befriedigen. ;-)

von Reinhard S. (rezz)


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(prx) A. K. schrieb:
> Diese
> Spezies sass vorher schon nicht selten in isolierten Büros, weil sehr
> sensibel und sowieso mehr Nerd als Klatschtante. Da wirds zu Hause nur
> zum Problem, wenn der oben erwähnte Sprössling nervt.

Bei dem von dir beschriebenen Typus würd ich bezweifeln, das ein 
Sprössling zuhause rumläuft.

von (prx) A. K. (prx)


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Reinhard S. schrieb:
> Bei dem von dir beschriebenen Typus würd ich bezweifeln, das ein
> Sprössling zuhause rumläuft.

Es ist zwar ein noch ungeklärtes Rätsel der Natur, wie
dieser Typus es schafft, sich fortzupflanzen. Aber dennoch funktioniert 
es in vielen Fällen.

Beitrag #7409413 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7409419 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Es ist wie (fast) immer im Leben: Die Mischung macht den Effekt. Wenn 
ich mich durch fremde Libs grabe oder Algorithmen finde und teste, will 
ich meine Ruhe haben - sehr gerne im Homeoffice.

Und dann das kreative Miteinander in der Firma - Top!

Wir machen im Schnitt 3 Tage Home Office und 2 Tage Präsenz - klappt 
gut!

Beitrag #7409426 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Roland E. (roland0815)


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Lukas S. schrieb:
> Immer mehr Unternehmen wie Apple, Netflix und co. haben ihre Mitarbeiter
> nach Corona wieder zurück ins Büro geholt.
> Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen sein und
> mittelfristig ist der natürliche Lebensraum des Entwicklers wieder das
> Großraumbüro?
>
> 
https://www.golem.de/news/openai-chef-sam-altman-homeoffice-einer-der-schlimmste-fehler-der-tech-industrie-2305-173997.html

Ist wohl ein Generationenproblem. Die, die vor 20Jahren arbeiten gelernt 
haben, sind wohl auch im Homeoffice produktiv. Die aktuelle Generation 
eher nicht mehr. Die lässt sich zu leicht ablenken...

Beitrag #7409463 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Bruno V. (bruno_v)


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Ohne Home-Office hält/findet ein AG keine MA. Problematisch wird das für 
künftige Arbeitnehmer:

  * Arbeit, die gemessenen werden kann, wird bundes- oder weltweit 
ausgeschrieben.
  * Ausbildung oder Erfahrung sammeln ist allein Zuhause schwieriger.
  * Präsenzberufe (Handwerker, Gastro, ...) sind weniger attraktiv.

Nachdem wir jede rein körperliche Arbeit an Saisonarbeiter (Spargel, 
Schlachthof) ausgelagert haben, Präsenzfachkräfte durch Zuwanderung 
decken wollen und nun Bürojobs weltweit ausschreiben, suggerieren wir 
unseren Jugendlichen, dass man richtig Geld verdient, wenn man beim 
Netflix chillen erreichbar ist.

2 Dinge halten das noch viele Jahre am laufen: gut ausgebildete Leute 
die das hamsterrad in der Provinz weitergeben und das Wohlstandsgefälle, 
dass Einwanderer zur Arbeit zwecks Geldtransfer antreibt.

Beitrag #7409522 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7409529 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7409545 wurde von einem Moderator gelöscht.
von DSGV-Violator (Gast)


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Im Link des TO-Kaspers steht lediglich:

 * "Der CEO von OpenAI ist überzeugt, dass neue Produkte besser in einem 
Büro als am privaten Schreibtisch im Homeoffice entstehen."

 * "Ich denke, einer der schlimmsten Fehler der Tech-Industrie seit 
langem war die Annahme, dass jeder für immer aus der Ferne 
arbeiten könnte"

 * "Dass man in Start-ups nicht persönlich zusammenkommen müsse und dass 
es keinen Verlust an Kreativität geben werde"

Eben die altbekannte Feststellung das Kellerkinder mit Panik-attacken 
sobald sie den heimischen Keller verlassen müßen, keine produktiven 
Angestellten (für Hi-Tech Startups) abgeben.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Phasenschieber S. schrieb:
> Welche Vorteile ein Arbeitnehmer hat, ist völlig irrelevant, einzig die
> Vorteile für Arbeitgeber zählen. Nur wenn der Arbeitgeber einen Vorteil
> sieht, bleibt Home-Office bestehen!

Das sehe ich (selbst AG) anders.

Die Zeiten des "Friss oder stirb", in denen die AG vorschreiben konnten, 
was gemacht wird und die Bewerber Schlange standen, sind vorbei.

> Ein Arbeitsverhältnis ist nunmal keine Demokratie.

Muss es auch nicht sein. Es ist simples Marktgeschehen. AG, die das 
nicht anbieten, werden deutliche Nachteile bei der Mitarbeitergewinnung 
haben, weil sich immer mehr Leute ihre Stelle aussuchen können.

Das nennt sich dann "Abstimmung mit den Füßen."

Frank E. schrieb:
> Es ist wie (fast) immer im Leben: Die Mischung macht den Effekt. Wenn
> ich mich durch fremde Libs grabe oder Algorithmen finde und teste, will
> ich meine Ruhe haben - sehr gerne im Homeoffice.
> Und dann das kreative Miteinander in der Firma - Top!
> Wir machen im Schnitt 3 Tage Home Office und 2 Tage Präsenz - klappt
> gut!

Ja, so in der Art macht es unsere Tochter (in einem anderen Gebiet) 
auch. Einerseits ist der Kontakt zu Kollegen/Kolleginnen da und man hat, 
wenn gewünscht, auch seine Ruhe.

Entscheidungskriterium für ihre Stelle war unter anderem auch die 
HO-Möglichkeit.

von René H. (mumpel)


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Lukas S. schrieb:
> Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen

Nein. Das gab es auch schon vor 20 Jahren. Und das wird es auch 
weiterhin geben.

von Sergey Z. (sergeyz)


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Menschen, die nicht zusammen arbeiten können, bzw. möchten, werden auch 
im 100% Präsenz nicht zusammen arbeiten.

Aktuell bin ich ca. 95 % im Homeoffice, und ich bin sehr zufrieden 
damit. Es wird eng zusammen im Team gearbeitet. Erreichbar sind wir alle 
zwischen 9:00 und 15:00 Uhr.

Ich bin auch sehr früh, die Hardware meiner Wahl nutzen zu dürfen.

von DSGV-Violator (Gast)


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>> Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen
>
> Nein. Das gab es auch schon vor 20 Jahren. Und das wird es auch
> weiterhin geben.

Es gab auch Ingenieure die haben sich daheim einen Windkanal gebaut:

https://de.wikipedia.org/wiki/Focke-Windkanal

Alte Bezeichnungen für (Elektronik-) Entwickler daheim sind:
 - Küchentischerfinder
 - Garagenfirma
 - Kellerlabor

Auch unter den Freiberuflern finden sich viele di daheim Prototypen 
basteln und damit ihren Unterhalt verdienen. Was aber nicht bedeutete, 
das sie nicht regelmäßig in die Firma kommen um ihre "Werke" zu warten 
und zu reparieren.

von Markus W. (naggusm)


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Frank E. schrieb:
> Es ist wie (fast) immer im Leben: Die Mischung macht den Effekt. Wenn
> ich mich durch fremde Libs grabe oder Algorithmen finde und teste, will
> ich meine Ruhe haben - sehr gerne im Homeoffice.
>
> Und dann das kreative Miteinander in der Firma - Top!
>
> Wir machen im Schnitt 3 Tage Home Office und 2 Tage Präsenz - klappt
> gut!

So in der Art ist es bei uns auch.
Es gibt von HR die Guideline, dass man 3 Tage pro Woche anpeilen sollte.
Wirklich Pflicht ist es nicht und es wird auch nicht kontrolliert.

Wie man sich vorstellen kann, gibt es natürlich trotzdem die Kollegen, 
die entweder nach wie vor jeden Tag da sind, aber auch Kollegen, die ich 
jetzt schon seit Anbeginn der Pandemie faktisch nicht mehr gesehen habe.

Ich selber fahre eigentlich noch ganz gerne ins Büro (aber auch nicht 
mehr jeden Tag), um die Kollegen zu treffen - aber das mache ich nicht 
mehr direkt morgens um 7:30 wie früher, sondern jetzt erst, wenn der 
Verkehr frei ist. Sprich, ich mache morgens die ersten 2 Stunden oder so 
Home-Office und arbeite bisschen meine Mails und Organisatorisches ab 
etc und dann schnell in die Firma - sofern mein Kalender grad frei ist. 
Damit spare ich zeitlich ca Faktor 2.5x - 3x als wenn ich früh am Morgen 
durch den Stadtstau muss.

von DSGV-Violator (Gast)


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Markus W. schrieb:
> Ich selber fahre eigentlich noch ganz gerne ins Büro (aber auch nicht
> mehr jeden Tag), um die Kollegen zu treffen

Für Neues Personal das sich noch in der Anlernphase befindet, ist es 
reichlich scheisse wenn der Rest vom Office daheim hockt statt den 
Mentor geben zu können. Bei Präsenz geht es eben nicht nur um "Kollegen 
Treffen".

Aber da gibt es sicher Bereiche und Jobs mit mehr oder weniger 
Anlernaufwand.

von Jedzia D. (Firma: Rast und Ruh) (jedzia)


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(prx) A. K. schrieb:
> Kleinkindergrbrüll (heute)

Wie ist das zu verstehen?

Ist es unerträglich mit den "potentiellen Mitarbeitern (oder Kunden) von 
Morgen" konfrontiert zu werden, oder sollten sich Mütter generell aus 
der Arbeitswelt weg ducken?
Oder brennt das wirklich so auf der Seele, dass essentiell NORMALES wie 
das Vorhandensein von Kindern in der Gesellschaft einer extra (negativ 
konnotierten) Erwähnung bedarf?

Chris D.: zu
(Phasenschieber S)> Ein Arbeitsverhältnis ist nunmal keine Demokratie.
Muss es auch nicht sein. Es ist simples Marktgeschehen

Wobei es genug Beispiele dafür gibt, wo "moderne und innovative" 
Arbeitgeber, die wenig von den Rechten und Pflichten (hinsichtlich 
Arbeits- und Steuerrecht) halten am Ende landen: Hinter Gittern. 
Natürlich sind Arbeitsverhältnisse und Firmen, die sich so nennen wollen 
auch nach demokratischen Grundsätzen und besonders den verankerten 
rechtlichen Regelwerken basierend. Wieso sollte sonst jemand das Risiko 
auf sich nehmen so was zu gründen? OHNE SICHERHEIT?

Phasenschieber: Ist dir der neoliberale Samenstrang durchgegangen?:) Ich 
finde das wäre bestimmt eine schöne Wunschvorstellung, dass "Ein 
Arbeitsverhältnis [...] nunmal keine Demokratie" sei, aber da werden dir 
die Gewerkschaften (und die Realität) vielleicht ein wenig 
widersprechen.

Homeoffice bedeutet MEHR FREIHEIT! Und mehr Freiheit ist immer gut. Wer 
dagegen etwas hat ist von vorne herein klar: Die Stechuhrenhersteller!!!
Ich scherze. Ein Kontrollfreak und Drecksack. <hier das eh überholte 
Bild vom Industriellen einfügen, der so dermaßen unersetzlich für seinen 
Betrieb steht>

Wir bei der Firma Rast & Ruh halten das mit unserem Wahlspruch sowieso 
eher besonders:

Rast & Ruh
Morgens geschlossen ...
... Mittags zu!

Ich wünsche euch ein frohes Schaffen!:)

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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DSGV-Violator schrieb:
> Im Link des TO-Kaspers steht lediglich:
>
>  * "Der CEO von OpenAI ist überzeugt, dass neue Produkte besser in einem
> Büro als am privaten Schreibtisch im Homeoffice entstehen."
>
>  * "Ich denke, einer der schlimmsten Fehler der Tech-Industrie seit
> langem war die Annahme, dass jeder für immer aus der *Ferne*
> arbeiten könnte"
>
>  * "Dass man in Start-ups nicht persönlich zusammenkommen müsse und dass
> es keinen Verlust an Kreativität geben werde"
>
> Eben die altbekannte Feststellung das Kellerkinder mit Panik-attacken
> sobald sie den heimischen Keller verlassen müßen, keine produktiven
> Angestellten (für Hi-Tech Startups) abgeben.

Es gibt unterschiedlichste Jobs.
Das wird leider in dieser doch schon ziemlich aufgeladenen Diskussion 
leider gerne vergessen.

Wenn man ohnehin 2/3 der Zeit mit Übersee videofoniert, dann hat es in 
den allermeisten Fällen keinen Sinn für die restlichen 2h (die man 
ohnehin meist entweder zur Vor- oder Nachbereitung nutzt) noch ins Büro 
zu düsen.

In dem Fall ist es einfach für das persönliche Seelenwohl besser, das 
von zu Hause aus zu machen.

Brauche ich aber die Messtechnik in der Firma (also z.B. mal schnell ein 
100kW Netzteil samt Senke, damit man das SMPS testen kann), dann ist es 
wahrscheinlich notwendig ins Büro zu fahren.

Meiner Erfahrung nach ist das Arbeiten mit der weiten Verbreitung 
wesentlich produktiver geworden.
Ich muss nicht mehr für ein 2h Meeting auf's andere Ende der Welt 
fliegen, weil F2F ja produktiver ist wie online... da gab's gottseidank 
ein paar "neue" Erkenntnisse.

73

von (prx) A. K. (prx)


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Jedzia D. schrieb:
>> Kleinkindergrbrüll (heute)
>
> Wie ist das zu verstehen?

Du bellst den falschen Mond an. Mich hatte es nicht im geringsten 
gestört.

> oder sollten sich Mütter generell aus
> der Arbeitswelt weg ducken?

Bist du so sehr vom klassischen Rollenbild geprägt, dass es eine Mutter 
gewesen sein muss? War es nicht.

> der brennt das wirklich so auf der Seele, dass essentiell NORMALES wie
> das Vorhandensein von Kindern in der Gesellschaft einer extra (negativ
> konnotierten) Erwähnung bedarf?

Thema des Threads bekannt? Ich erwähnte es als typisches Szenario für 
sinnvolles Home-Office. Eine negative Konnotation hatte ich damit nicht 
verbunden, im Gegenteil.

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


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Wer kann effektiv regelmäßig im Home-Office arbeiten?

Von der Art der Aufgabe her?
Von der Möglichkeit Zuhause zu arbeiten? (Kinder, Klapptisch im 
Flur,...)

Bei mir klappt das 1 maximal 2 Tage/Woche.

Es fehlt u.a. der Flurfunk.
Ich unterhalte mich mit einem Kollegen über ein "Problem".
Ein anderer Kollege krieg das mit und gibt einen Hinweis.
Über Zoom/Teams etc. hätte das nicht funktioniert.

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:
> Von der Art der Aufgabe her?

Darum geht es doch die ganze Zeit schon. Nicht alles über einen Kamm zu 
scheren, sondern es differenziert zu betrachten. Bei mir geht 
halbe-halbe sehr gut. Nur Homeoffice, wie es in der Corona-Zeit 
teilweise der Fall war, ist ungünstig.

Ein Kollege, in der Software-Entwicklung, ist während Corona weggezogen 
und macht fast nur Homeoffice. Klappt. Ein anderer Fall, ebenfalls 
Software, scheiterte nur an mir so mitgeteilten bürokratischen Hürden, 
in die Niederlande zu ziehen, aber den Job am Bodensee zu behalten. Ein 
anderer Bekannter, im Bereich VFX/CGI tätig, hatte das Unternehmen, für 
das er arbeitete, nur bei der Einstellung gesehen.

: Bearbeitet durch User
von Mladen G. (mgira)


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Mein vorheriger Arbeitgeber(SW Entwicklung) war dann wieder ganz schnell 
auf "Return to Office" eingestellt nachdem die Lockdowns durch waren, da 
hab ich mir einen neuen Arbeitgeber gesucht bei dem Remote Work normal 
ist, beim nächsten ist das auch der Fall.

Hab schon von Fällen gehört wo RTO selektiv auf Mitarbeiter angewendet 
wurde: nämlich die, die man nicht mehr wollte und bei denen man sicher 
war, dass ihre "Corona Fixierung" ihnen das sehr schwer macht.

Alles in allem sucht man sich ja den Job bzw. die Firma aus.

Wenn man Remote Work nicht effizient organisieren kann, wie macht man 
dass dan im Büro?
Oder gilt dann "fake work" als gut genug wenn man es direkt miterleben 
kann?

Früher™ hat ja noch unterschieden zwischen
- HomeOffice = temporär, Mitarbeiter sitzt 2 Tage die Woche in 
Unterhosen/Pyjamas auf der Couch mit dem Laptop auf den Oberschenkeln, 
also ein Mini-Urlaub mit niedrigen Erwartungen an die Leistung
- Remote Work = permanent, volles Setup, keine Kompromisse was die 
Leistung angeht, zB. ist Trello von Anfang an auf Remote Work aufgebaut 
worden, die haben Gute Einsichten IMO: 
https://trello.com/guide/remote-work

von Cyblord -. (cyblord)


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Bei dem Thema ist F.B. mit seinem 5/5 Homeoffice plötzlich sehr leise.

von Bruno V. (bruno_v)


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Cyblord -. schrieb:
> Bei dem Thema ist F.B. mit seinem 5/5 Homeoffice plötzlich sehr leise.

Wieso sollte er nachtreten, wie toll er ist? 5/5 dauerhaft ist Vertrauen 
in den Mitarbeiter. Da er neu ist, macht er wohl gute Arbeit und ist 
sein Geld wert. Solche Leute kriegen einen remote Job.

Ob er in 2, 5 oder 10 Jahren bei Krankheit oder obsoleter Erfahrung 
lieber im IGM Disneyland gewesen wäre mit quasi 0 Bringschuld (und ... 
"Ablenkungen" Zuhause), ist heute Spekulation

: Bearbeitet durch User
von Rick M. (rick-nrw)


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Ein Bekannter erzählte, vor Corona war Homeoffice praktisch unmöglich,
max. 1 Tag/Monat.

Dann kam Corona: Möglichst nur Homeoffice, bleibt zuhause!

Nach Corona: Alle wieder ins Büro!

Blöd nur, viele Büroräume wurden inzwischen gekündigt, es ist nicht mehr 
genug Platz für alle da.
Als wieder eine Homeoffice-Regelung!

von (prx) A. K. (prx)


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Rick M. schrieb:
> Blöd nur, viele Büroräume wurden inzwischen gekündigt, es ist nicht mehr
> genug Platz für alle da.
> Als wieder eine Homeoffice-Regelung!

Mit "warmer Koje", wie es anderswo heisst. Dann ist zwar Platz für alle, 
aber nicht für alle gleichzeitig. Mit Pools an frei nutzbaren 
Arbeitsplätzen.

: Bearbeitet durch User
von Axel S. (Firma: Rexona) (axel_schweiss)


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Jedzia D. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Kleinkindergrbrüll (heute)
>
> Wie ist das zu verstehen?
>
> Ist es unerträglich mit den "potentiellen Mitarbeitern (oder Kunden) von
> Morgen" konfrontiert zu werden, oder sollten sich Mütter generell aus
> der Arbeitswelt weg ducken?
> Oder brennt das wirklich so auf der Seele, dass essentiell NORMALES wie
> das Vorhandensein von Kindern in der Gesellschaft einer extra (negativ
> konnotierten) Erwähnung bedarf?

Kleinkindergebrüll bzw. sonstige Störungen kommen leider recht häufig 
vor wenn Kollegen mit kleiner Wohnung im HO arbeiten, und haben z.B. 
nichts in Videocalls zu suchen. Es ist die Verantwortung des 
Mitarbeiters für ein angemessenes Umfeld zu sorgen, wenn im HO 
gearbeitet werden will. Du würdest es sicher auch als unangemessen 
empfinden, wenn zur Besprechung im Büro ein weinendes Kleinkind 
mitgebracht wird. HO sollte nicht bedeuten dass man keine 
Betreuungsmöglichkeit für seinen Nachwuchs mehr braucht...

Jedzia D. schrieb:
> Phasenschieber: Ist dir der neoliberale Samenstrang durchgegangen?:)

Hmm.. über Frauenfeindlichkeit aufregen aber selbst so reden? Na 
Glückwunsch, du bist bestimmt eine sehr beliebte Person in deinem 
Umfeld.

von Lars R. (lrs)


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Axel S. schrieb:
> Jedzia D. schrieb:
>> (prx) A. K. schrieb:
>>> Kleinkindergrbrüll (heute)
>>
>> Wie ist das zu verstehen?
>>
>> Ist es unerträglich mit den "potentiellen Mitarbeitern (oder Kunden) von
>> Morgen" konfrontiert zu werden, oder sollten sich Mütter generell aus
>> der Arbeitswelt weg ducken?
>> Oder brennt das wirklich so auf der Seele, dass essentiell NORMALES wie
>> das Vorhandensein von Kindern in der Gesellschaft einer extra (negativ
>> konnotierten) Erwähnung bedarf?
>
> Kleinkindergebrüll bzw. sonstige Störungen kommen leider recht häufig
> vor wenn Kollegen mit kleiner Wohnung im HO arbeiten, und haben z.B.
> nichts in Videocalls zu suchen.

Geräusche im Meeting sehe ich als das geringste Problem. Problematisch 
ist die ganze Zeit in der keine Meetings stattfinden!
Man mag selbst an diese Unwahrheit glauben, aber ich nehme es niemanden 
ab, dass er/sie effektiv in der eigenen (Miet)-wohnung arbeiten kann, 
während sich das eigene Kleinkind im Nachbarzimmer die Seele aus dem 
Leib weint, an der Tür klopft, usw. Irgendetwas ist immer. Dagegen 
helfen auch separates Arbeitszimmer und Kopfhörer nicht. Sorry Kind 
krank, sorry bekommt Zähne, sorry Betreuung ausgefallen, sorry dies, 
sorry jenes.

Dies ist ein fundamentales Problem, denn man kann (offiziell) HO nicht 
nur Mitarbeitern ohne Kleinkindern erlauben. Das gäbe einen Aufschrei.

Es hat ja Gründe, warum wir (Klein)Kinder nicht schon immer mit an den 
Büroplatz gebracht haben.

von Axel S. (Firma: Rexona) (axel_schweiss)


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Lars R. schrieb:
> Dies ist ein fundamentales Problem, denn man kann (offiziell) HO nicht
> nur Mitarbeitern ohne Kleinkindern erlauben. Das gäbe einen Aufschrei.

Eigentlich ist es kein Problem, weil es auch eine Betreuung während der 
Arbeitszeit gegeben haben muss, als noch kein Homeoffice möglich war. 
Aber einige denken wohl dass man die Kosten jetzt sparen kann, wenn man 
ja eh zuhause ist und es keiner merkt dass man nur 2h am Tag produktiv 
was machen kann weil ansonsten Kinderbetreuung und Haushalt angesagt 
ist.

von Lars R. (lrs)


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Axel S. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Dies ist ein fundamentales Problem, denn man kann (offiziell) HO nicht
>> nur Mitarbeitern ohne Kleinkindern erlauben. Das gäbe einen Aufschrei.
>
> Eigentlich ist es kein Problem, weil es auch eine Betreuung während der
> Arbeitszeit gegeben haben muss, als noch kein Homeoffice möglich war.

Externe Betreuung ist ein Aspekt, den sich mit HO doch einige Einsparen. 
Das Problem besteht aber leider auch, wenn der Partner mit Elternzeit zu 
Hause bleibt. Das Äquivalent davon wäre, Partner kommt zusammen mit 
Kleinkind an den Büroarbeitsplatz.

von Percy N. (vox_bovi)


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Axel S. schrieb:
> Eigentlich ist es kein Problem, weil es auch eine Betreuung während der
> Arbeitszeit gegeben haben muss, als noch kein Homeoffice möglich war.

Also eingach auch bei HO die Kleinen in die Betriebs-Kita bringen!

von Axel S. (Firma: Rexona) (axel_schweiss)


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Lars R. schrieb:
> Das Problem besteht aber leider auch, wenn der Partner mit Elternzeit zu
> Hause bleibt.

Ja da hast du recht, ich finde man sollte da einfach mit Augenmaß und 
gesundem Menschenverstand rangehen dann finden sich Lösungen. Aber es 
gibt halt leider auch Kollegen bei denen es mehr die Regel als die 
Ausnahme ist dass im Hintergrund die Kinder lärmen und wo z.b. Mikro mal 
muten schon zu viel verlangt scheint..

von Christian B. (luckyfu)


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Chris D. schrieb:
> Homeoffice wird durchaus bleiben, weil es für viele Arbeitnehmer
> Vorteile bietet.
>
> Der Markt wandelt sich gerade hin zu einem Arbeitnehmermarkt. Wer als AG
> da zurückrudert, wird Probleme bekommen.

Nicht nur für den Arbeitnehmer, auch der Arbeitgeber kann davon 
profitieren. Ich sehe es ja bei mir selbst. Manche Aufgaben kann ich 
deutlich effizienter im home office lösen als im Büro und natürlich 
andersherum. Deshalb ist eine Mischung aus beidem für mich das 
sinnvollste Konzept und das wird auch so bleiben.

von Herbert B. (Gast)


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Lars R. schrieb:
> rgendetwas ist immer. Dagegen
> helfen auch separates Arbeitszimmer und Kopfhörer nicht. Sorry Kind
> krank, sorry bekommt Zähne, sorry Betreuung ausgefallen, sorry dies,
> sorry jenes.

Deshalb sind Kinderbetten wie Käfige gebaut. Kind rein in den Käfig Türe 
zu, Problem erledigt. Ab und an schaut man mal vorbei wenn man sich nen 
Kaffee holt.

von Anon42 (heute-anonym)


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Axel S. schrieb:
> Aber es
> gibt halt leider auch Kollegen bei denen es mehr die Regel als die
> Ausnahme ist dass im Hintergrund die Kinder lärmen und wo z.b. Mikro mal
> muten schon zu viel verlangt scheint..

Büro klappt schlechter als Homeoffice und ist lauter.
Habe selbst kaum on-site Meetings da ich viel mit Kollegen an anderen 
Standorten über die Welt hinweg verteilt arbeite. Seitdem die in den 
Großraum-Büros zurück sind, sind Meetings deutlich anstrengender.

Natürlich ists ne gute Idee, in nem Großraumbüro ne Telko zu halten. Ich 
höre viel, nur leider nicht meinem Gesprächspartner. Und das durchgehend 
im Meeting. Meetingraum? Dann wiederum Leute die es nicht schaffen, 
Besprechungsräume korrekt zu buchen und dann das Meeting entweder 
verspätet beginnt (Raum war schon belegt) oder jemand reinkommt und den 
Raum übernehmen will.
Störungen im Homeoffice sind deutlich geringer. Katze läuft mal durchs 
BIld, ok. In 3 Sekunden gehts weiter. Oder es wird mal kurz die Tür 
aufgemacht.

von F. B. (finanzberater)


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Cyblord -. schrieb:
> Bei dem Thema ist F.B. mit seinem 5/5 Homeoffice plötzlich sehr leise.

Selbstverständlich hatte ich geschrieben, dass ich schon vor Corona 5/5 
Homeoffice hatte und auch weiterhin haben werde. Wurde von der 
Moderation zensiert. Da ist wohl der Neid mit ihnen durchgegangen. Hat 
halt nicht jeder 5/5 Homeoffice auf Lebenszeit.

von (prx) A. K. (prx)


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F. B. schrieb:
> Hat halt nicht jeder 5/5 Homeoffice auf Lebenszeit.

Ist das die neue Definition von lebenslangem Knast?

von IT G. (it-guy)


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Rick M. schrieb:
> Von der Möglichkeit Zuhause zu arbeiten? (Kinder, Klapptisch im
> Flur,...)

Wer zu 4 in der 2 Zimmer Bude wohnt und die kids 24/7 daheim sind sollte 
natürlich ins Büro.

Ich hab ein 20qm Büro im Keller in unserem Haus, die Kinder kommen um 2 
Uhr aus der Schule/Kindergarten - dann ist die Frau auch daheim.
Dann wird sich kurz begrüßt usw, die große macht dann ehe rstmal 
Hausaufgaben, die kleine spielt was und bis Feierabend um 16-17 Uhr ist 
ja auch nicht mehr lang.
Sind die Kinder krank nehme ich bezahlten Kind Krank Tag von meinem AG 
oder die Frau bleibt daheim.

Also, klar vom Küchentisch kann man nicht arbeiten, ist aber logisch.

von Bruno V. (bruno_v)


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IT G. schrieb:
> Also, klar vom Küchentisch kann man nicht arbeiten, ist aber logisch.

Das ist aber das fundamentale Problem: Unter dem Begriff "Home-Office" 
subsumiert der motivierte Fachmann, der weit bessere Bedingungen 
vorfindet als im Büro (Klima, Platz, Bildschirme, Möbel, Lärm, 
Unterbrechungen durch Kollegen/Putzfrau/Klimawartung, Dresscode) als 
auch der in Scheidung von Xanthippe lebende quietquittende Ehemann am 
Küchentisch mit Schreikind.

Und bei den wenigsten hier (geniale Schaltung oder zusammengesteckter 
Müll? geniale SW-Struktur oder Schema F aus einer unpassenden Domäne?) 
kann der Chef die Arbeit tatsächlich bewerten. Das einzige Indiz für 
gute SW innerhalb eines Teams scheint zu sein: Ein guter Entwickler 
macht x Zeilen Code. Ein schlechter das doppelte.

: Bearbeitet durch User
von IT G. (it-guy)


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Bruno V. schrieb:
> Unter dem Begriff "Home-Office"

Problem ist ja schon der Begriff an sich, Home-Office kann ich 
eigentlich nicht vom Küchentisch machen.
Homeoffice (bzw noch beamtendeutsch Telearbeit) heißt ich habe einen 
abschließbaren Raum für meine Arbeit.
ALles andere ist mobile Arbeit (wie das mein Konzern definiert).
Mobil arbeiten kann man von überall, daheim, der Finka in Mallorca, das 
Berghotel in den Alpen, von Sylt usw.

Von daher geht das aber natürlich nur eingeschränkt, je nach Aufgaben.

Ich bin zum Glück kein HW Entwickler.
Ich bin Supporter und Trainer.
Ich supporte weltweit (das kann ich von daheim auch gut), ich gebe 
Training, remote oder vor Ort. Remote geht auch gut von daheim, je nach 
Thema. Oder vom Büro.

Ich bin gerne im Büro, wenn Kollegen da sind. Wenn ich alleine hocke, 
weil die meisten daheim sind macht es keinen Sinn.

von DSGV-Violator (Gast)


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IT G. schrieb:
> Rick M. schrieb:
>> Von der Möglichkeit Zuhause zu arbeiten? (Kinder, Klapptisch im
>> Flur,...)
>
> Wer zu 4 in der 2 Zimmer Bude wohnt und die kids 24/7 daheim sind sollte
> natürlich ins Büro.

Auch der zu zweit in einer 4 Zimmer Bude hockt....

Arbeiten, die man von irgendwo mit einem Laptop abreissen kann werden 
nach Indien, Rumänien, Baltikum etc ausgelagert, da muss man keine 
Pseudeo-Arbeitsplätze wie Potjemkinsche Dörfer in Deutschland errichten.

Ist halt Pech für die Codierschweine die außer Laptop wirklich nichts 
zum "Wichtig tun" brauchen.

von (prx) A. K. (prx)


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IT G. schrieb:
> Homeoffice (bzw noch beamtendeutsch Telearbeit) heißt ich habe einen
> abschließbaren Raum für meine Arbeit.

Korrekt. Manche Telearbeit setzt einen getrennten abschliessbaren Raum 
voraus. In solchen Fällen ist das aber bereits Teil des Arbeitsvertrags.

Bei bestehenden Arbeitsverträgen und später hinzu kommender Option 
Homeoffice kann der Officer kaum dazu gezwungen werden, die Wohnung zu 
wechseln oder Frau und/oder Kind rauszuwerfen. Entweder kriegt man das 
in Absprache irgendwie hin, oder es gibt eben kein Homeoffice. Anno 
Corona-Lockout dürfte der eine oder andere Kompromiss geschlossen worden 
sein.

: Bearbeitet durch User
von F. B. (finanzberater)


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DSGV-Violator schrieb:
> Arbeiten, die man von irgendwo mit einem Laptop abreissen kann werden
> nach Indien, Rumänien, Baltikum etc ausgelagert, da muss man keine
> Pseudeo-Arbeitsplätze wie Potjemkinsche Dörfer in Deutschland errichten.
>
> Ist halt Pech für die Codierschweine die außer Laptop wirklich nichts
> zum "Wichtig tun" brauchen.

Was ein Glück, dass ich in einer Klitsche arbeite, bei der Kollegen vor 
Ort bei Kunden sein müssen, ich meinen Teil der Arbeit aber komplett 
remote erledigen kann. 5/5 Homeoffice aus Lebenszeit.

von IT G. (it-guy)


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DSGV-Violator schrieb:
> Arbeiten, die man von irgendwo mit einem Laptop abreissen kann werden
> nach Indien, Rumänien, Baltikum etc ausgelagert, da muss man keine
> Pseudeo-Arbeitsplätze wie Potjemkinsche Dörfer in Deutschland errichten.
>
> Ist halt Pech für die Codierschweine die außer Laptop wirklich nichts
> zum "Wichtig tun" brauchen.

Teils, teils.
Es fehlt halt oft am Mindset, damit mein ich nicht dass die Deutschen 
alle so viel besser sind, aber gerade Inder haben deutlich andere 
Vorstellungen und "die guten" Inder sind eh schon nicht mehr in Indien. 
Gleiches gilt für viele Osteuropäer.
Davon ab sind diese auch nicht Loyal, für 50 cent mehr Stundenlohn sind 
die gleich woanders, wo hier in meinem IGM Konzern die leute jahrzente 
dabei sind.

Wir haben auch einiges nach Rumänien verlagert, davon aber schon vieles 
zurückgeholt. Billo Arbeiten die 1 Woche anlernen erfordern, das geht, 
alles andere eher nicht. Die Leute wechseln den Job wie andere die 
Unterhose.

Trotzdem würde ich mir keinen 100% HO Job suchen.
Ich bin gerne 1-2 mal die Woche im Büro.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Lukas schrieb:
> Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen sein

Bei uns definitiv nicht.

von Cyblord -. (cyblord)


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Steve van de Grens schrieb:
> Lukas schrieb:
>> Wird Home-Office möglicherweise nur ein kurzer Trend gewesen sein
>
> Bei uns definitiv nicht.

Bei uns auch nicht. Homeoffice ist per Betriebsvereinbarung verankert.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Welche Vorteile ein Arbeitnehmer hat, ist völlig irrelevant, einzig die
> Vorteile für Arbeitgeber zählen. Nur wenn der Arbeitgeber einen Vorteil
> sieht, bleibt Home-Office bestehen!

Einer dieser Vorteile ist z.B., dass man Personal für die Firma findet 
bzw. halten kann.

Bei uns hat mehr als die Hälfte der Belegschaft mit Kündigung gedroht, 
wenn das wegen Corona eingeführte Homeoffice wieder abgeschafft wird. 
Und die wenigen Bewerber, die sich in den vergangenen Monaten zu uns 
verirrt haben, bestehen ebenfalls auf Homeoffice.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Steve van de Grens schrieb:
> Bei uns hat mehr als die Hälfte der Belegschaft mit Kündigung gedroht,
> wenn das wegen Corona eingeführte Homeoffice wieder abgeschafft wird.
> Und die wenigen Bewerber, die sich in den vergangenen Monaten zu uns
> verirrt haben, bestehen ebenfalls auf Homeoffice.

Beeindruckend, wie sich der Arbeitsmarkt zum Arbeitnehmermarkt 
entwickelt hat.

Meinen Chefs hat die Entwicklung Homeoffice inzwischen dazu verholfen, 
dass er Arbeitskräfte in/aus Baden-Württemberg beschäftigt (das Büro 
befindet sich in Lübeck).

von T.U.Darmstadt (Gast)


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IT G. schrieb:
> Wir haben auch einiges nach Rumänien verlagert, davon aber schon vieles
> zurückgeholt. Billo Arbeiten die 1 Woche anlernen erfordern, das geht,
> alles andere eher nicht. Die Leute wechseln den Job wie andere die
> Unterhose.

Wann habt ihr das denn gemacht? Die Rumänienauslagerei ist doch schon 
seit Mitte der 2010er nicht modern. Allerthalben haben die dort eine 
Firma aufgemacht, billig angeboten, sich das Knowhow gezogen und dann 
pleite gemacht. 3 Monate später hat dann ein Verwandter des Firmenbossen 
eine ähnliche Firma neu aufgemacht und genau das gleiche für die 
Mitbewerber angeboten - ebenfalls billig. Und die Mitarbeiter waren auch 
oft dieselben. Die hießen nur anders, weil es meistens billige Bulgaren 
waren, die dort ganz legal ihren Nachnamen ändern können. Und die 
Software haben sie in Windeseile programmiert.

von Ben S. (bensch123)


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Wenn man einen Fahrtweg von weniger als 20 Minuten hat ist es mir 
unerklärlich, wie man freiwillig Arbeit mit nach Hause nehmen kann, 
sprich Homeoffice macht (und wenn man nicht gerade in einer Metropole 
wohnt, ist dies eigentlich immer gegeben).

Wenn ich Feierabend mache, dann sehe ich - zum Glück - daheim nichts 
mehr von meiner Arbeit. Nicht erreichbar, einfach privat = privat.

Jedoch kann ich es nachvollziehen, wenn man seine Kollegen nicht 
ausstehen kann oder im Großraumbüro arbeitet ...

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Ben S. schrieb:
> Wenn man einen Fahrtweg von weniger als 20 Minuten hat ist es mir
> unerklärlich, wie man freiwillig Arbeit mit nach Hause nehmen kann,

Die Menschen sind eben verschieden. Nicht nur in der Haarfarbe, sondern 
auch darunter. Gewöhn dich lieber an diese unumstössliche Tatsache.

: Bearbeitet durch User
von IT G. (it-guy)


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Ben S. schrieb:
> Wenn man einen Fahrtweg von weniger als 20 Minuten hat ist es mir
> unerklärlich, wie man freiwillig Arbeit mit nach Hause nehmen kann,
> sprich Homeoffice macht (und wenn man nicht gerade in einer Metropole
> wohnt, ist dies eigentlich immer gegeben).
> Wenn ich Feierabend mache, dann sehe ich - zum Glück - daheim nichts
> mehr von meiner Arbeit. Nicht erreichbar, einfach privat = privat.
> Jedoch kann ich es nachvollziehen, wenn man seine Kollegen nicht
> ausstehen kann oder im Großraumbüro arbeitet ...

Wenn ich Feierabend mache sehe ich mit Homeoffice auch nichts mehr von 
der Arbeit. Laptop aus, Handy aus, Arbeitszimmer zu, fertig. Hilft 
vielleicht auch, dass es im Keller ist.

von Stefan S. (stefan_sch)


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Steve van de Grens schrieb:
>
> Einer dieser Vorteile ist z.B., dass man Personal für die Firma findet
> bzw. halten kann.
>
> Bei uns hat mehr als die Hälfte der Belegschaft mit Kündigung gedroht,
> wenn das wegen Corona eingeführte Homeoffice wieder abgeschafft wird.
> Und die wenigen Bewerber, die sich in den vergangenen Monaten zu uns
> verirrt haben, bestehen ebenfalls auf Homeoffice.

Das ist natürlich klare Erpressung.

Mal sehen wie lange sich der deutsche Michel das erlauben kann, bis die 
Unternehmen beginnen zu verlagern.

Wer auf 100 % Home Office besteht, arbeitet an der Abschaffung seines 
Arbeitsplatzes.

Warum soll eine Firma in Stuttgart einen Entwickler in EG15 bezahlen, 
wenn sie für weniger Geld jemand anderen bekommen, der weltweit irgendwo 
zuhause sitzt?

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Stefan S. schrieb:
> wenn sie für weniger Geld jemand anderen bekommen, der weltweit irgendwo
> zuhause sitzt?

Mitarbeiter eines Callcenter sind leicht auswechselbar. Der Kopf eines 
seit langer Zeit gut laufenden Produktes ist es nicht.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Stefan S. schrieb:
> Das ist natürlich klare Erpressung.

Dafür wäre vonnöten, dass es um Geld geht.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Stefan S. schrieb:
>> Das ist natürlich klare Erpressung.
>
> Dafür wäre vonnöten, dass es um Geld geht.

Wie kommst Du auf diese überaus unterhaltsame Idee?

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Wie kommst Du auf diese überaus unterhaltsame Idee?

Aus meiner Lesart von § 253 StGB, der Erpressung definiert: "(1) Wer 
einen Menschen rechtswidrig mit Gewalt oder durch Drohung mit einem 
empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung nötigt 
und dadurch dem Vermögen des Genötigten oder eines anderen Nachteil 
zufügt, um sich oder einen Dritten zu Unrecht zu bereichern, wird mit 
Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft."
https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__253.html

Und ob die Androhung einer regulären Kündigung des Arbeitsvertrags wohl 
rechtlich als Gewalt oder empfindliches Übel beurteilt wird? Das hätte 
m.E. interessante Konsequenzen.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Und ob die Androhung einer regulären Kündigung des Arbeitsvertrags wohl
> rechtlich als Gewalt oder empfindliches Übel beurteilt wird? Das hätte
> m.E. interessante Konsequenzen.

Das ist wieder eine andere Frage. Hier ging es aber darum, ob die 
erstrebte Bereicherung und der zugefügte Vermögensnachteil in Geld 
bestehen müssen. Diese Auffassung findet im Gesetz keine Stütze. "Leih 
mir morgen Abend Dein Auto, sonst erzähle ich Deiner Frau, wo Du 
Dienstag Abend warst!" reicht also völlig, sofern die Dame das besser 
nicht wissen sollte.

Beitrag #7412923 wurde vom Autor gelöscht.
von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb im Beitrag #7412923:
> Dies bedeutet dann aber logischer Konsequenz, dass ein direkter oder
> indirekter Hinweis auf eine mögliche Kündigung eines Arbeitsvertrags im
> Rahmen einer Gehaltsverhandlung als Erpressung verurteilt werden kann.
> Interessant. Da wäre ich wirklich nicht drauf gekommen.

Vielleicht solltest Du § 253 noch ein kleines Stückchen weiter lesen. Es 
wundert mich, dass ich das ausgerechnet Dir erklären muss.

Und ja, so etwas wird eher selten sein. Daneben käme dann aber § 291 
StGB in Frage, je nach Notlage des Betriebes.

von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Vielleicht solltest Du § 253 noch ein kleines Stückchen weiter lesen. Es
> wundert mich, dass ich das ausgerechnet Dir erklären muss.

Sieht so aus, als ob du mir das erklären muss. Versucht, aber selbst 
nicht geschafft:

"(2) Rechtswidrig ist die Tat, wenn die Anwendung der Gewalt oder die 
Androhung des Übels zu dem angestrebten Zweck als verwerflich anzusehen 
ist."

Ist es verwerflich, die Kündigung des Arbeitsvertrags anzudrohen? Ändert 
auch nichts am Bezug zu Vermögen/Geld.

"(3) Der Versuch ist strafbar."

Setzt voraus, dass die Tat strafbar ist. Bringt also nicht weiter.

"(4) In besonders schweren Fällen ist die Strafe Freiheitsstrafe nicht 
unter einem Jahr. Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, 
wenn der Täter gewerbsmäßig oder als Mitglied einer Bande handelt, die 
sich zur fortgesetzten Begehung einer Erpressung verbunden hat."

Willst du die oben genannte Belegschaft darunter fallen lassen? Als weil 
es mehrere waren, wird eine Bande draus? ;-)

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Percy N. schrieb:
> Und ja, so etwas wird eher selten sein. Daneben käme dann aber § 291
> StGB in Frage, je nach Notlage des Betriebes.

"(1) Wer die Zwangslage, die Unerfahrenheit, den Mangel an 
Urteilsvermögen oder die erhebliche Willensschwäche eines anderen 
dadurch ausbeutet, daß er sich oder einem Dritten ..."

Kann mit einer erkennbaren Schieflage des Unternehmens eine 
Kündigungssperre ausgesprochen werden? Oder geht zwar die Kündigung in 
Ordnung, nicht aber die Drohung damit? Und müsste nicht der Unternehmer 
einen Schaden durch Homeoffice beweisen? Und zwar aus der Situation von 
bestehendem Homeoffice heraus.

NB: Die Punkte ausser dem ersten wären sicherlich nett anzusehen. Wenn 
der Chef des Unternehmens vor Gericht ausdrücklich auf seine 
Unerfahrenheit, seinen Mangel an Urteilsvermögen oder seine erhebliche 
Willensschwäche hinweist. Da die Zwangslage in solchem Kontext steht, 
könnte es vielleicht etwas gewagt sein, den 291 "Wucher" in Stellung zu 
bringen. ;-)

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Eine reguläre Kündigung ist nicht unrechtmäßig, egal warum. Warum 
sollten nur Arbeitgeber ihr Personal kündigen dürfen, umgekehrt aber 
nicht? Die Sklaverei wurde doch IMHO abgeschafft, zumindest offiziell.

von Bruno V. (bruno_v)


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Stefan F. schrieb:
> Eine reguläre Kündigung ist nicht unrechtmäßig

Bei Erpressung geht es nicht darum, ob die angedrohten Handlung 
rechtmäßig ist.

Die Anzeige bei Polizei oder Ehefrau ist selten unrechtmäßig.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Sieht so aus, als ob du mir das erklären muss. Versucht, aber selbst
> nicht geschafft:

(prx) A. K. schrieb:
> Kann mit einer erkennbaren Schieflage des Unternehmens eine
> Kündigungssperre ausgesprochen werden?

Stefan F. schrieb:
> Eine reguläre Kündigung ist nicht unrechtmäßig, egal warum.

Bruno V. schrieb:
> Bei Erpressung geht es nicht darum, ob die angedrohten Handlung
> rechtmäßig ist.

Ich fasse das mal alles (so hoffe ich jeyenfalls) zusammen:

Die Rechtswidrigkeit gründet sich nicht auf das Nötigungsmittel, sondern 
auf die Mittel-Zweck-Relation, wie Bruno zu Recht andeutet.

Und amit kann die Drohung mit einer Kündigung zur Unzeit für den Fall 
der Verweigerung einer exorbitanten Gehaltserhöhung durchaus 
rechtswidrig sein. Dadurch wird die Kündigung als solche nicht 
rechtswidrig; wohl aber die auf den wucherischen Vorteil ausgerichtete 
Drohung.

Zur Illustration ein altes vermeintliches Paradoxon:

Prinzipal qstellt Lehrmädchen nur für den Fall sexueller Hingabe die 
Übernahme in ein festes Beschäftigungsverhältnis in Aussicht 
(meinetwegen auch Redakteur-Volonteuse-Festanstellung ...).

Oder aber:

Chef droht mit Rausschmiss für den Fall der sexuelken Verweigerung.


Nach klassischer Dogmatik sind die beiden Fallgestaltungen 
unterschiedlich zu beurteilen.

Hochinteressant ist dabei, dass schon in den 80er Jahren Gerichte auf 
die (eigentlich ausgesprochen sittenwidrige) Idee kamen, die Gelegenheit 
zum Geschlechtsverkehr stelle einen Vermögenswert dar.

von (prx) A. K. (prx)


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Das hiesse doch: Sie dürfen straflos kündigen, vorzugsweise ohne Angabe 
von Gründen und klarerweise ohne bedingte Rücknahme der Kündigung. Aber 
sollten sie damit drohen, um zu versuchen, die Abschaffung von 
Homeoffice zu vermeiden, könnte es Ärger geben. Das Unternehmen ins 
Messer laufen lassen ginge also in Ordnung, vorher darüber zu reden, um 
Schaden abzuwenden, könnte indes Probleme machen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Hier geht's es doch um Arbeit, nicht um sexuelles.

Wenn jemandem der Job zu unbequem oder zu schlecht bezahlt ist, kündigt 
er. Anders herum wird er gekündigt, wenn er zu viel Geld verlangt oder 
zu faul ist.

Das ist beides keine Erpressung, sondern ein ganz normales 
Arbeitsverhältnis.

von René H. (mumpel)


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(prx) A. K. schrieb:
> Aber sollten sie damit drohen, um zu versuchen, die Abschaffung von
> Homeoffice zu vermeiden, könnte es Ärger geben.

Weshalb sollte es da Ärger geben. Eine Strafbare Handlung sehe ich dabei 
nicht.

von IT G. (it-guy)


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Jahrhunderte lang wurden und werden AN ausgebeutet und erpresst: alles 
gut im Turbo Kapitalismus, der Markt regelt

Jetzt regelt der Markt mal für einige AN: kann ja nicht sein, 
Erpressung, Hilfe Polizei

Und was sind sittenwidrige Lohnerhöhungen?
Solange Manager Millionen kassieren und weniger leisten als die Klofrau 
die seine Wurst wegmachen muss, kann man da nur lachen.

30,40,50% mehr imo alles im Rahmen.
Die meisten unter 100k sind eh unterbezahlt

von Reinhard S. (rezz)


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Stefan S. schrieb:
> Warum soll eine Firma in Stuttgart einen Entwickler in EG15 bezahlen,
> wenn sie für weniger Geld jemand anderen bekommen, der weltweit irgendwo
> zuhause sitzt?

Scheinbar hat die Firma zuviel Geld, weil auf die Idee sind ja schon 
andere gekommen.

Aber gilt der Tarifvertrag nicht eh abhängig vom Firmenstandort und 
nicht abhängig vom Wohnort des AN?

: Bearbeitet durch User
von T.U.Darmstadt (Gast)


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Ben S. schrieb:
> Wenn man einen Fahrtweg von weniger als 20 Minuten hat

... zählt man entweder zu einer Berufsgruppe, die so minderqualifiziert 
ist, dass es überall massenhaft Arbeitsplätze für sie gibt, wie 
Industrieelektroniker, oder aber man hat das Glück, eine Firma in der 
Nähe zu haben, zieht dahin und bleibt dann immer da, weil man die 
Fachidiotenkarriere macht.

Für die meisten Elektroingenieure sieht es aber so aus, dass sie 
AG-Hopping betrieben (müssen) um voran zu kommen. Irgendwann haben sie 
dann einmal die Chance, selbständig zu werden - dann haben sie 
Dauerhomeoffice.

Allerdings zahlen sie dann auch ihre Krankheitstage selber wie ich 
gerade ...

von Bernd G. (Gast)


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Ihr mit eurem Homeoffice. Ich habe mir extra ein Büro gemietet, um nicht 
zu Hause zu verranzen.

von Percy N. (vox_bovi)


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(prx) A. K. schrieb:
> Das hiesse doch: Sie dürfen straflos kündigen, vorzugsweise ohne
> Angabe
> von Gründen und klarerweise ohne bedingte Rücknahme der Kündigung. Aber
> sollten sie damit drohen, um zu versuchen, die Abschaffung von
> Homeoffice zu vermeiden, könnte es Ärger geben. Das Unternehmen ins
> Messer laufen lassen ginge also in Ordnung, vorher darüber zu reden, um
> Schaden abzuwenden, könnte indes Probleme machen.

Wenn Du es genau betrachtest, könnte es hier der Arbeitgeber sein, der 
eine Änderungskündigung ausspricht bzw aussprechen müsste, um seinen 
Willen durchzusetzen. Genau genommen bräuchte der AN dann überhaupt 
nichts zu tun, außer zu Hause zu bleiben und sich jetzt schon arbeitslos 
zu melden.

Die Frage, warum in Deutschland der AG eine Änderungskübdigung 
aussprechen kann, der AN jedoch nicht, mag sich jeder selbst 
beantworten.

von T.U.Darmstadt (Gast)


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Percy N. schrieb:
> Die Frage, warum in Deutschland der AG eine Änderungskübdigung
> aussprechen kann,

Weil das in manchen Arbeitsverträgen indirekt schon bei Vertragsschluss 
drin steht. AG bestimmt Einsatzort. Und das nicht nur bei Zeitarbeit. 
Ich hatte solchiges auch in meinen Verträgen, bevor ich mich davon 
gelöst habe.

von Percy N. (vox_bovi)


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Thomas U. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Die Frage, warum in Deutschland der AG eine Änderungskübdigung
>> aussprechen kann,
>
> Weil das in manchen Arbeitsverträgen indirekt schon bei Vertragsschluss
> drin steht. AG bestimmt Einsatzort. Und das nicht nur bei Zeitarbeit.
> Ich hatte solchiges auch in meinen Verträgen, bevor ich mich davon
> gelöst habe.

Aha. Du beschreibst das Direktionsrecht. Ich meine etwas anderes:

"Kündigungsschutzgesetz (KSchG)
§ 2 Änderungskündigung
Kündigt der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis und bietet er dem 
Arbeitnehmer im Zusammenhang mit der Kündigung die Fortsetzung des 
Arbeitsverhältnisses zu geänderten Arbeitsbedingungen an, so kann der 
Arbeitnehmer dieses Angebot unter dem Vorbehalt annehmen, daß die 
Änderung der Arbeitsbedingungen nicht sozial ungerechtfertigt ist (§ 1 
Abs. 2 Satz 1 bis 3, Abs. 3 Satz 1 und 2). Diesen Vorbehalt muß der 
Arbeitnehmer dem Arbeitgeber innerhalb der Kündigungsfrist, spätestens 
jedoch innerhalb von drei Wochen nach Zugang der Kündigung erklären."

von T.U.Darmstadt (Gast)


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da steht aber was von "AN kann" ...
??

von Percy N. (vox_bovi)


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Thomas U. schrieb:
> da steht aber was von "AN kann" ...
> ??

Richtig. Der AG kann die Kündigung aussprechen, der AN kann einen 
Vorbehalt anmelden.

Umgekehrt nicht.

von T.U.Darmstadt (Gast)


Lesenswert?

Naja, du kannst doch jederzeit deine Änderungswünsche einbringen und mit 
Weggang drohen.

von IT G. (it-guy)


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Thomas U. schrieb:
> Naja, du kannst doch jederzeit deine Änderungswünsche einbringen
> und mit Weggang drohen.

Nein das ist doch ganz böse Erpressung laut den FDP Postern hier

von Percy N. (vox_bovi)


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IT G. schrieb:
> Nein das ist doch ganz böse Erpressung laut den FDP Postern hier

All die vielen Stefan S.?

von Lars R. (lrs)


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Percy N. schrieb:
> "Kündigungsschutzgesetz (KSchG)
> § 2 Änderungskündigung

Das ist eine Relativierung des hier relativ starken Schutzes des AN vor 
dem AG. Diese Relativierung (Änderungskündigung) soll es dem AG 
ermöglichen, den AN auch für andere als die ursprünglich vereinbarten 
Aufgaben einzusetzen ohne den ursprünglich vereinbarten Vertrag komplett 
kündigen zu müssen. Die Kündigung aus betrieblichen Gründen ist 
letztlich immer möglich, nur eventuell mit höherem Aufwand verbunden 
wegen dem hohen AN-Schutz.
Gegen diese Änderungskündigung stehen dem AN ebenfalls Mittel zur 
Verfügung aus Gründen des Schutzes des AN durch den Gesetzgeber.

Der AN braucht diese Dinge nicht, denn es gibt keinen Schutz des AG vor 
dem AN, wie es den Arbeitnehmerschutz gibt. Der AN kann immer ohne 
Angabe von Gründen kündigen und unabhängig davon, welche Probleme es im 
Unternehmen verursacht.

Bei der Vertragsgestaltung sitzt typischerweise der AG am längeren 
Hebel. Ich bin auch dafür, dass man hier nicht Dinge unterschreibt, die 
nicht passen.
Andererseits greift auch hier wieder der AN-Schutz. Nachteiliges zu 
Lasten des AG ist im Vertrag praktisch immer gültig. Nachteiliges zu 
Lasten des AN  darf nicht in Widerspruch zum Arbeitsrecht (Schutz des 
AN) stehen. Beispielsweise haftet der AN nicht für den AG, aber der AG 
haftet für den AN. Auch für sich selbst haftet der AN allenfalls 
beschränkt, solang nicht Vorsatz und kriminelle Handlungen begangen 
werden.

von René H. (mumpel)


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Thomas U. schrieb:
> und mit Weggang drohen.


Genau das tut man nicht. Denn vielleicht freud sich der AG sogar wenn 
man geht.

von Stefan S. (stefan_sch)


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In keinem anderen Industrieland arbeiten Erwerbstätige so wenig wie in 
Deutschland: Im Laufe eines Jahres fallen hierzulande nur mehr 1349 
Arbeitsstunden an, in der Europäischen Union sind es im Schnitt 1566 
Stunden, in Japan 1607 Stunden und in den USA sogar 1791 Stunden.

Die Deutschen sind fett, träge, faul und dumm geworden. Sieht man auch 
gut bei PISA.

: Bearbeitet durch User
von IT G. (it-guy)


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Stimmt je länger man für eine Sache bricht desto besser ist man 😂
Wenn ich dann noch täglich 4h im Büro schlafe damit der Chef meint ich 
arbeite so hart (@Japan) dann bin ich der beste AN…
Top natürlich auch die USA wo man drei Jobs braucht um über die Runden 
zu kommen, dazu wixxt sich ein CL jeden Tag dreimal einen

von (prx) A. K. (prx)


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Dafür liegt D bei der Work-Life-Balance wesentlich besser als Japan oder 
die USA. Auch nicht dumm.

von IT G. (it-guy)


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(prx) A. K. schrieb:
> Dafür liegt D bei der Work-Life-Balance wesentlich besser als
> Japan oder die USA. Auch nicht dumm.

Das hat dir ein kommunistischer Teufel gesagt! Nur die 60h Woche kann 
uns retten. Samstag gehört Vati mir - dem AG

von Lars R. (lrs)


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IT G. schrieb:
> Stimmt je länger man für eine Sache bricht desto besser ist man 😂
> Wenn ich dann noch täglich 4h im Büro schlafe damit der Chef meint ich
> arbeite so hart (@Japan) dann bin ich der beste AN…
> Top natürlich auch die USA wo man drei Jobs braucht um über die Runden
> zu kommen, dazu wixxt sich ein CL jeden Tag dreimal einen

Mit Mechanischem und Chemischem sind (waren) wir gut, weil wir 
ausgezeichnete Standards hatten (DIN). Der Mittelstand konnte in diesen 
Bereichen in den 80ern florieren und von dem so aufgebauten Netzwerk von 
Unternehmen profitieren wir noch heute.

Jedoch kann man Folgendes beobachten:
1. Im IT-Bereich sind wir relativ schlecht im Vergleich zu USA und 
einigen Gebieten in Asien.
2. Die Netto-Gehälter sind bei uns niedriger als in den USA und für 
einige Bereiche nicht mehr höher als in Asien.
3. Die Umzugsbereitschaft ist eher gering (Haus verkaufen).

Meiner Ansicht nach hat dies mit der Mentalität zu tun. Ein typischer 
Konzernler mag sagen: "Ich will gar nicht unbedingt das Doppelte 
verdienen. 35h-Woche, Tarifverträge und höchste Arbeitsplatzsicherheit 
sind mir viel wichtiger."
Auf die Top-Arbeitskräfte im jeweiligen Feld trifft das aber nicht zu. 
Deshalb stehen wir im SW- und IC-Bereich eben da wo wir stehen. Warum 
halt auch nicht, so lang es gut geht.

Die lange Arbeitszeit in Japan und China bringt natürlich nichts. Aber 
es macht schon einen Unterschied, ob ruhige, gemächliche Arbeit jede 
Woche nach 35h aufhört zuzüglich jeder Menge freier Tage oder ob man 
sich rein hängt. Und für das Ranklotzen als Fach-Experte wird man D nur 
in wenigen Firmen bezahlt. In vielen Konzernen widerspricht das der 
Kultur.

von Achim H. (anymouse)


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Ben S. schrieb:
> Wenn man einen Fahrtweg von weniger als 20 Minuten hat ist es mir
> unerklärlich, wie man freiwillig Arbeit mit nach Hause nehmen kann,
> sprich Homeoffice macht (und wenn man nicht gerade in einer Metropole
> wohnt, ist dies eigentlich immer gegeben).

Gerade in der Metropole kann dies sinnvoll sein. Dann hängt die Dauer 
der Fahrt auch ganz stark von der Uhrzeit ab.

Eventuell bedeutet das einerseits Fahrweg 20min und vor/nach der Präsenz 
noch ein Stündchen zu hause arbeiten, oder andererseits Fahrweg von 45 
Minute oder mehr mit viel Stau (pro Strecke).

von IT G. (it-guy)


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Lars R. schrieb:

> Mit Mechanischem und Chemischem sind (waren) wir gut, weil wir
> ausgezeichnete Standards hatten (DIN). Der Mittelstand konnte in diesen
> Bereichen in den 80ern florieren und von dem so aufgebauten Netzwerk von
> Unternehmen profitieren wir noch heute.
> Jedoch kann man Folgendes beobachten:
>
> Im IT-Bereich sind wir relativ schlecht im Vergleich zu USA und einigen
> Gebieten in Asien.
> Die Netto-Gehälter sind bei uns niedriger als in den USA und für einige
> Bereiche nicht mehr höher als in Asien.
> Die Umzugsbereitschaft ist eher gering (Haus verkaufen).
>
> Meiner Ansicht nach hat dies mit der Mentalität zu tun. Ein typischer
> Konzernler mag sagen: "Ich will gar nicht unbedingt das Doppelte
> verdienen. 35h-Woche, Tarifverträge und höchste Arbeitsplatzsicherheit
> sind mir viel wichtiger."
> Auf die Top-Arbeitskräfte im jeweiligen Feld trifft das aber nicht zu.
> Deshalb stehen wir im SW- und IC-Bereich eben da wo wir stehen. Warum
> halt auch nicht, so lang es gut geht.
> Die lange Arbeitszeit in Japan und China bringt natürlich nichts. Aber
> es macht schon einen Unterschied, ob ruhige, gemächliche Arbeit jede
> Woche nach 35h aufhört zuzüglich jeder Menge freier Tage oder ob man
> sich rein hängt. Und für das Ranklotzen als Fach-Experte wird man D nur
> in wenigen Firmen bezahlt. In vielen Konzernen widerspricht das der
> Kultur.

Stimme grundsätzlich zu, wobei hier ja immer die Meinung herrscht alle 
deutsche sind überbezahlt. Reinhängen kann sich lohnen aber an US 
Verhältnisse kommt man halt nicht ran.
Mir reichen meine 100k bin zufrieden, denke ich mach einen guten Job, 
aber mehr wie 40h im Schnitt mach ich auch nicht und bringt auch wenig.

von René H. (mumpel)


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Stefan S. schrieb:
> Die Deutschen sind fett, träge, faul und dumm geworden. Sieht man auch
> gut bei PISA.

Es ist schön wie Du Dich selbst beschreibst. :D

von (prx) A. K. (prx)


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Lars R. schrieb:
> Meiner Ansicht nach hat dies mit der Mentalität zu tun. Ein typischer
> Konzernler mag sagen: "Ich will gar nicht unbedingt das Doppelte
> verdienen. 35h-Woche, Tarifverträge und höchste Arbeitsplatzsicherheit
> sind mir viel wichtiger."

Beim Geld(1) liegen die Deutschen weit vor den Finnen und weit hinter 
den USA. In der Zufriedenheit(2) hingegen liegen die Deutschen gleichauf 
mit den reicheren Amerikanern, und weit hinter den ärmeren Finnen. Womit 
mal wieder gezeigt wird, das Geld nicht glücklich macht. ;-)

(1) Lebenshaltungskosten und Kaufkraft in Relation zum Einkommen
https://www.laenderdaten.info/lebenshaltungskosten.php

(2) World Happiness Report
https://de.wikipedia.org/wiki/World_Happiness_Report

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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(prx) A. K. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> Meiner Ansicht nach hat dies mit der Mentalität zu tun. Ein typischer
>> Konzernler mag sagen: "Ich will gar nicht unbedingt das Doppelte
>> verdienen. 35h-Woche, Tarifverträge und höchste Arbeitsplatzsicherheit
>> sind mir viel wichtiger."
>
> Lebenshaltungskosten [...]
> World Happiness Report [...]

Die starke Lohnkompression treibt den Durchschnitt und macht viele 
glücklich. Volkswirtschaftlich langfristig ist das aber nichts Gutes.

von Stefan S. (stefan_sch)


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In vielen Firmen sind Frührente und Work Life Balance auch wichtiger 
geworden als Leistung.

Ich kann es verstehen. Mit Arbeit kann man ohnehin nichts mehr 
erreichen, sondern finanziert nur andere die nicht arbeiten.
Arbeit rentiert sich in DE nicht mehr, und die Menschen ziehen daraus 
ihre Konsequenzen.

von (prx) A. K. (prx)


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Ich würde es anders ausdrücken: Manche Menschen haben den Eindruck, für 
ihre Bedürfnisse genug zu haben. Andere haben nicht genug, oder können 
nie genug haben.

: Bearbeitet durch User
von Lars R. (lrs)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich würde es anders ausdrücken: Manche Menschen haben den Eindruck, für
> ihre Bedürfnisse genug zu haben. Andere haben nicht genug, oder können
> nie genug haben.

Wenn die Differenz des Nettogehaltes zum Discounter-Filialleiter zu 
gering wird, dann steigt niemand mit Kompetenz mehr neu in die Jobs mit 
hohen technischen Anforderungen ein und die Bereitschaft zum Job-Wechsel 
sinkt. Dann fallen wir nicht nur als Volkswirtschaft bei SW und ICs 
zurück, sondern betriebliche Tätigkeit ist dann in diesen Bereichen gar 
nicht mehr möglich; so wie es bereits in diversen ostdeutschen Flecken 
der Fall ist oder eben in Finnland. In dicht bevölkerten Gebieten droht 
Gettoisierung.

Homeoffice ist letztlich ein Symptom davon. Bereits heute lohnt es sich 
kaum noch, vom KMU mit niedriger Wertschöpfung auf dem Land in eine 
Metropolregion zwecks IGM-Job zu ziehen.

Inzwischen frage ich mich auch, wo das Personal für das Intel-Werk in 
Sachsen-Anhalt herkommen soll.

Für IGMler mit Altvertrag und für Menschen mit 
"NachMirDieSintflut"-Einstellung mögen solche Aspekte weniger relevant 
sein.

von Stefan S. (stefan_sch)


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(prx) A. K. schrieb:
> Ich würde es anders ausdrücken: Manche Menschen haben den Eindruck, für
> ihre Bedürfnisse genug zu haben. Andere haben nicht genug, oder können
> nie genug haben.

Darum geht es nicht. Die Abgaben in Stkl. 1 sind mittlerweile jenseits 
von gut und böse.

Von über 8.200 € brutto AG-Anteil bleiben lächerliche 4.000 € netto 
übrig.

Der deutsche Staat kennt kein Limit mehr. Jetzt soll laut Ror-Grün die 
BBG der GKV um 30 % steigen.

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan S. schrieb:
> Darum geht es nicht. Die Abgaben in Stkl. 1 sind mittlerweile jenseits
> von gut und böse.

Unter Helmut Kohl war der Steuersatz deutlich höher.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan S. schrieb:
> bleiben lächerliche 4.000 € netto übrig.

Was weit über dem Durchschnitt liegt. Wenn das für dich lächerlich ist, 
wie überlebt die Mehrheit?

von Stefan S. (stefan_sch)


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Percy N. schrieb:
>
> Unter Helmut Kohl war der Steuersatz deutlich höher.

Dabei unterschlägst du frech, dass damals weit weniger den 
Spitzensteuersatz zahlen mussten, als das heute der Fall ist!

: Bearbeitet durch User
von Stefan S. (stefan_sch)


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(prx) A. K. schrieb:
>
> Was weit über dem Durchschnitt liegt. Wenn das für dich lächerlich ist,
> wie überlebt die Mehrheit?

Dann fordere doch gleich den Einheitslohn, wie de facto in der DDR!

Warum 4.200 € an den Staat abdrücken? Wie wäre es mit 7.000 €? Quasi 
Bürgergeld!

Ist bestimmt ein guter Anreiz für Leistung.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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Stefan S. schrieb:
> Warum 4.200 € an den Staat abdrücken?

Ich denke, hier ist der falsche Platz, um den Sinn von Steuern zu 
erklären.
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/was-steuern-sind-und-wozu-wir-sie-zahlen.pdf?__blob=publicationFile&v=7

Für Kritik am System wende dich bitte an einen Lokal-Politiker, der 
berechtigte Wünsche "nach oben" weiter reicht. Da du soviel Geld hast, 
kannst das sicher auch "motivierend" einsetzen - wenn auch inoffiziell.

von Stefan S. (stefan_sch)


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Stefan F. schrieb:
>
> Ich denke, hier ist der falsche Platz, um den Sinn von Steuern zu
> erklären.
> 
https://www.bundesfinanzministerium.de/Content/DE/Downloads/Broschueren_Bestellservice/was-steuern-sind-und-wozu-wir-sie-zahlen.pdf?__blob=publicationFile&v=7

Ich weiß wofür ich Steuern zahle.

1. EU
2. Entwicklungshilfe für China und Co.
3. Asylanten
4. Grünen Filz, wie Graichen und Agora

Beitrag #7414235 wurde vom Autor gelöscht.
von IT G. (it-guy)


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Masken CxU
Vetternwirtschaft der CDU/CSU
Kohle und Atomkonzerne die Mrd für nix einstreichen

von Stefan S. (stefan_sch)


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IT G. schrieb:
> Masken CxU
> Vetternwirtschaft der CDU/CSU
> Kohle und Atomkonzerne die Mrd für nix einstreichen

Komisch. Ich dachte die Windlobby streicht Milliarden für nix ein?

Zumindest gibts da wahnwitzige Subventionen sogar dann, wenn man 0,0 kWh 
Strom einspeist. Nennt sich EEG.

von Lars R. (lrs)


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Stefan S. schrieb:
> Der deutsche Staat kennt kein Limit mehr. Jetzt soll laut Ror-Grün die
> BBG der GKV um 30 % steigen.

Wenn sich Lebensmittel, Mieten und Immobilien um 30+x% verteuern und der 
Mindestlohn um 30+x% angehoben wird, dann müssen auch die Ausgaben für 
Gesundheit steigen. Wenig überraschend.

von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan S. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>>
>> Unter Helmut Kohl war der Steuersatz deutlich höher.
>
> Dabei unterschlägst du frech, dass damals weit weniger den
> Spitzensteuersatz zahlen mussten, als das heute der Fall ist!

1. Und?
2. Wieso frech? Hast Du schlecht geschlafen?
3. Welcher Anteil der damaligen Steuerpflichtigen hatte damals einen 
Steuersatz zu entrichten, der dem heutigen Spitzensteuersatz entspricht?

von René H. (mumpel)


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Lars R. schrieb:
> BBG der GKV

BBG?

von Lars R. (lrs)


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René H. schrieb:
> Lars R. schrieb:
>> BBG der GKV
>
> BBG?

Vermutlich hat Stefan die Beitragsbemessungsgrenze so abgekürzt.

von René H. (mumpel)


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Lars R. schrieb:
> René H. schrieb:
>> Lars R. schrieb:
>>> BBG der GKV
>>
>> BBG?
>
> Vermutlich hat Stefan die Beitragsbemessungsgrenze so abgekürzt.

Das ist aber keine offizielle Abkürzung? BBG ist das Kennzeichen von 
Bernburg. ;)

: Bearbeitet durch User
von Ben S. (bensch123)


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Steve van de Grens schrieb:
> Bei uns hat mehr als die Hälfte der Belegschaft mit Kündigung gedroht,
> wenn das wegen Corona eingeführte Homeoffice wieder abgeschafft wird.

Leere Drohungen, da kündigt sowieso niemand oder wollen die alle ihre 
"Karriere" beenden? Beim nächsten VG: "Warum haben sie gekündigt?" "Weil 
ich kein Homeoffice bekommen habe." "Aha... danke für das Gespräch."

Einfach Homeoffice beenden, die 2 oder 3 kündigen ersetzen und business 
as usual.

Thomas U. schrieb:
> ... zählt man entweder zu einer Berufsgruppe, die so minderqualifiziert
> ist, dass es überall massenhaft Arbeitsplätze für sie gibt, wie
> Industrieelektroniker, oder aber man hat das Glück, eine Firma in der
> Nähe zu haben, zieht dahin und bleibt dann immer da, weil man die
> Fachidiotenkarriere macht.
>
> Für die meisten Elektroingenieure sieht es aber so aus, dass sie
> AG-Hopping betrieben (müssen) um voran zu kommen. Irgendwann haben sie
> dann einmal die Chance, selbständig zu werden - dann haben sie
> Dauerhomeoffice.

Nicht jeder wohnt in Berlin, Hamburg oder München. Es gibt auch Städte 
die haben eine Größe und Arbeitsplatzdichte, dass das vollkommen normal 
ist. Aufs Fahrrad, etwas Bewegung und in 20 Minuten am Arbeitsplatz. 
Braunschweig, Darmstadt, Hannover, ... aber für nerdige 
Bierbauchingenieure natürlich keine Option. Da muss das Homeoffice her, 
obwohl man quasi in der selben Straße wohnt (selbst erlebt) ..

: Bearbeitet durch User
von IT G. (it-guy)


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Ben S. schrieb:
> Leere Drohungen, da kündigt sowieso niemand oder wollen die alle ihre
> "Karriere" beenden? Beim nächsten VG: "Warum haben sie gekündigt?" "Weil
> ich kein Homeoffice bekommen habe." "Aha... danke für das Gespräch."

Bis auf 1-2 Spezialisten ist wohl a) keiner so doof das im VG so zu 
sagen und b) kündigt man bei seinem AG erst wenn man schon was neues hat

Ben S. schrieb:
> Braunschweig, Darmstadt, Hannover

Wer will in so Gammel städten auch wohnen...
Also ich will auch nicht IN München wohnen, aber dann doch lieber da als 
in Darmstadt oder Hannover

von Ben S. (bensch123)


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IT G. schrieb:
> Bis auf 1-2 Spezialisten ist wohl a) keiner so doof das im VG so zu
> sagen und b) kündigt man bei seinem AG erst wenn man schon was neues hat

"Ich hätte gerne 100% Homeoffice!" "Aha.. danke für das Gespräch".

Nach 3 Monaten: "Ich möchte gerne ins Homeoffice wechseln!" "Aha.. hier 
ist ihre Kündigung"

IT G. schrieb:
> Wer will in so Gammel städten auch wohnen...

Tja, die hohen Ansprüche, ne? Nur Mailand, Madrid oder Turin kommen in 
Frage oder?

: Bearbeitet durch User
von IT G. (it-guy)


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Man merkt du bist 14 und deine Mutti hat dir dein Schulpraktikum 
besorgt.
Oder Autist.
Aber Ahnung von VG hast du wohl kaum.

Ben S. schrieb:
> Nur Mailand, Madrid oder Turin kommen in
> Frage oder?

Nö, mit (Groß)Städten kann man mich jagen, schön auf dem Land, viel 
Platz, Natur gleich um die Ecke.
Schönes großes Haus, schöner großer Garten usw.
Was will ich in der Stadt? Egal welche. Aber wenn dann halt eine die 
auch was bietet außer Dönerläden und Handyläden nebeneinander.

Beitrag #7414558 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Hat da gerade jemand "Politik" gesagt?

Könntet ihr das mit der Stromerzeugung, -verteilung und -bezahlung bitte 
in einem anderen Thread in einem völlig anderen Forum diskutieren?

Beitrag #7414567 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Ben S. schrieb:
> Nach 3 Monaten: "Ich möchte gerne ins Homeoffice wechseln!" "Aha.. hier
> ist ihre Kündigung"

... um dann 2 Jahre lang den Ersatz hochzuzüchten, bis der voll 
einsetzbar ist, wenn relativ neu im betroffenen Bereich. Oder nur ein 
paar Monate, wenn genau passend, aber sauteuer und schwer zu finden. 
Jeder ist ersetzbar, aber die Kosten können sich je nach Tätigkeit 
markant unterscheiden.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7414586 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7414615 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. B. (finanzberater)


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ChatGPT meint:

In Deutschland gibt es kein generelles Recht auf Homeoffice. Die 
Entscheidung, ob Homeoffice ermöglicht wird, liegt normalerweise im 
Ermessen des Arbeitgebers, es sei denn, es besteht eine entsprechende 
Vereinbarung im Arbeitsvertrag oder in einer Betriebsvereinbarung.

Wenn eine Belegschaft in einem deutschen Unternehmen mit Kündigung 
droht, falls der Arbeitgeber kein Homeoffice genehmigt, wird dies in der 
Regel nicht als Erpressung angesehen. Es handelt sich vielmehr um eine 
Verhandlungstaktik oder eine Möglichkeit, auf die eigenen Interessen 
aufmerksam zu machen. Arbeitnehmerinnen haben das Recht, ihre Anliegen 
und Wünsche zu äußern, aber letztendlich liegt es im Ermessen des 
Arbeitgebers, ob er dem Wunsch nach Homeoffice nachkommt oder nicht.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7414625 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7414676 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7414829 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7414847 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7414864 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7414878 wurde von einem Moderator gelöscht.
Beitrag #7414883 wurde von einem Moderator gelöscht.
von F. B. (finanzberater)


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von (prx) A. K. (prx)


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F. B. schrieb:
> Elon Musk: "Leute mit ihrem Home-Office-Bullshit sollten von ihrem hohen
> Ross herunter"

Elon Musk selbst sollte von seinem hohen Ross herunter.
Aber immerhin, er arbeitet nach Kräften daran.

von IT G. (it-guy)


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Also, FB , morgen wieder in der Arbeit antanzen

von Stefan S. (stefan_sch)


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Home Office an 2 von 5 Tagen in der Woche halte ich für vertretbar.

Alles darüber hinaus sollte die Ausnahme bleiben.

von Unwichtig (noname_user)


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Stefan S. schrieb:
> Home Office an 2 von 5 Tagen in der Woche halte ich für vertretbar.
>
> Alles darüber hinaus sollte die Ausnahme bleiben.

Hat er wohl seinen 1/2 Arbeitsplatz bei sich zu Hause?
In Verwaltungsjobs stell ich mir das schon schwierig vor, mit VPN sicher 
alles machbar, so lange der Onlinezugang es hergibt.
Aber im gewerblich technischen Bereich? Hier im Forum gab´s noch keine 
Fragen wie das jeder so gelöst hat alles zusammen, u. welche Probleme es 
dabei gab, oder gab es die vllt. doch?

Beitrag #7421941 wurde von einem Moderator gelöscht.
von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Aber im gewerblich technischen Bereich?

Trivialerweise erschliessen sich nicht alle Berufe dem Homeoffice. 
Heizungsmonteure und KFZ-Mechaniker als Beispiele gewerblich technischer 
Berufe haben teilweise Probleme damit. Und? Es hat nie jemand behauptet, 
dass alle zu Hause bleiben sollen, oder? Nur ergibt es umgekehrt auch 
keinen Sinn, jeden Fernwartungstechniker ins Büro zu zwingen, weil sein 
etwas anders gelagerter Kollege nur dort arbeiten kann.

: Bearbeitet durch User
von Peter G. (ham)


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(prx) A. K. schrieb:
> Trivialerweise erschliessen sich nicht alle Berufe dem Homeoffice.
> Heizungsmonteure und KFZ-Mechaniker als Beispiele gewerblich technischer
> Berufe haben teilweise Probleme damit.

Absolut richtig, aber (leider?) ist es auch in jenen Bereichen nicht 
unüblich, dass ein nennenswerter Anteil der Arbeit auch schon am 
Computer (auf dem Papier) erledigt werden muss - und ich spreche jetzt 
nicht von "Analysegeräten", die vor Ort am Objekt eingesetzt werden.

Bei "meiner" Firma (mein AG) wird eher der Papst und der Bundeskanzler 
gleichzeitig mal privat vorbeischauen und mithelfen als das auch nur 
ansatzweise mal gesagt oder gar Realität wird:

"So, du hast jetzt 6 Stunden "handwerklich" gearbeitet. Wenn du willst, 
kannst du jetzt nach Hause und die Computerarbeit zu Hause erledigen, 
denk aber dran, dass du spätestens nach 2 Stunden den "Griffel" fallen 
lässt"

So eine Art "Homeoffice light" auf freiwilliger (tagtäglich wählbarer) 
Weise.

Insgesamt sind die AG (je größer die Firma und näher am "öffentlichen" 
Dienst, umso ausgeprägter) noch arg rückwärtsgewandt und chronisch 
misstrauisch im Handwerk und Instandhaltungsbereich.

: Bearbeitet durch User
von Unwichtig (noname_user)


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(prx) A. K. schrieb:
> Unwichtig schrieb:
>> Aber im gewerblich technischen Bereich?
>
> Trivialerweise erschliessen sich nicht alle Berufe dem Homeoffice.
> Heizungsmonteure und KFZ-Mechaniker als Beispiele gewerblich technischer
> Berufe haben teilweise Probleme damit. Und?

Die handwerklich im AD nötigen Berufe oder Tätigkeiten waren aber nicht 
der Anlass meiner Ansage, aber man kennt ihn schon so, immer das trivial 
Einfachste rauspicken u. dann lapidar zerlegen. Total flaches Niveau wie 
immer.
Was ist mit den Entwicklern, oder Führungskräften TL/PL, die hier so 
massenweise dabei sind?
Den Stefan S habe ich nun zufällig mal mit dem Stefan F verwechselt, tut 
aber auch nichts zur Sache.

(prx) A. K. schrieb:
> Und? Es hat nie jemand behauptet, dass alle zu Hause bleiben sollen,
> oder? Nur ergibt es umgekehrt auch keinen Sinn, jeden
> Fernwartungstechniker ins Büro zu zwingen, weil sein etwas anders
> gelagerter Kollege nur dort arbeiten kann.
Gab es denn hier schon mal ne Auflistung was alles im HO an Technik u. 
Equipment nötig ist, um alles aus der Firma auch zu Hause genauso 
abzuwickeln? Ein ordentliches VPN wird da wohl das kleinste Übel sein, 
allein die Anrufe nach oder vom HO u. der ganze Papier- u. Technikkram 
vom Arbeitsplatz mit nach Hause zu nehmen oder dort auch noch mal zu 
haben.

Oder er hier drüber

Peter G. schrieb:
> "So, du hast jetzt 6 Stunden "handwerklich" gearbeitet. Wenn du willst,
> kannst du jetzt nach Hause und die Computerarbeit zu Hause erledigen,
> denk aber dran, dass du spätestens nach 2 Stunden den "Griffel" fallen
> lässt"
>
> So eine Art "Homeoffice light" auf freiwilliger (tagtäglich wählbarer)
> Weise.
>
> Insgesamt sind die AG (je größer die Firma und näher am "öffentlichen"
> Dienst, umso ausgeprägter) noch arg rückwärtsgewandt und chronisch
> misstrauisch im Handwerk und Instandhaltungsbereich.

Bei der handwerklichen Arbeit, egal ob in Fa. oder AD, ist hinterher als 
Computerarbeit eigentlich doch nur der ganze Abrechnungs- u. 
Verwaltungskram. Welche Fa. will sich das antun nur wgn. "der MA kann 
dann etwas zu Hause machen" die ganze Logistik damit auf HO zu 
ermöglichen?
Der Datenschutz von Kd.- oder FirmenDaten wird nicht das einzigste 
Bedenken sein.
Die BG oder das FA, wenn die das mitbekommen, werden dann auch doofe 
Fragen stellen, u. ein ArbeitsZi. kann man dann ja auch steuerlich 
geltend machen, oder die ganzen Ausgaben die man dann zu Hause extra 
deswegen hat.
Den Chef möchte ich sehen der sich diesen extra Papierkram dafür antut, 
ohne selber genug Vorteile davon zu haben. Welche dann welche wären?
Mit der Ab-RE der Fahrzeiten u. Kosten / Risiken von der Fa. oder dem 
AD-Standort nach Hause geht es weiter, in den AV müsste das auch noch 
drin stehen.

von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Ein ordentliches VPN wird da wohl das kleinste Übel sein,
> allein die Anrufe nach oder vom HO u. der ganze Papier- u. Technikkram
> vom Arbeitsplatz mit nach Hause zu nehmen oder dort auch noch mal zu
> haben.

Interne Anrufe lassen sich mit Microsoft Teams abwickeln, einzeln oder 
in Gruppe, wenn man, wie wohl die Mehrheit, ohnehin schon Office365 
einsetzt. Für die nummerngebundene Telefonie gibt es bereits seit langem 
Lösungen über PC-Telefonie.

Papierkram aus getöteten Bäumen steht dem wirklich entgegen, zumal "nach 
Hause mitnehmen" solcher Unterlagen sehr unerwünscht sein kann. Das 
hängt aber stark davon ab, wie sehr das Unternehmen überhaupt noch auf 
echte Aktenordner setzt.

Eine komplett andere ebenfalls beliebte Variante setzt auf Home-Seite 
kaum etwas voraus, kommt auch mit schmaler Internet-Anbindung zurecht: 
Remote Desktop, in diesem Sektor ist beispielsweise Citrix stark. Das 
benötigt nicht einmal eine VPN. Dafür wird dann entsprechende 
Infrastruktur im Unternehmen erforderlich. Ist sehr effizient im 
interaktiven Umgang, nicht zuletzt weil der Zugriff auf firmeninterne 
Daten direkt erfolgt, nicht remote. Es hat aber natürlich auch wieder 
Nachteile, die einem Einsatz entgegen stehen können.

In manchen Unternehmen waren solche Lösungen vielleicht schon vor Corona 
im Prinzip vorhanden und mussten lediglich skaliert werden.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Welche Fa. will sich das antun nur wgn. "der MA kann
> dann etwas zu Hause machen" die ganze Logistik damit auf HO zu
> ermöglichen?

Einmal mehr die Binsenweisheit, die aber seltsamerweise immer und immer 
wiederholt werden muss: Es gibt kein Schnittmuster, das gleichermassen 
für alle Unternehmen und alle Tätigkeiten gilt. Wenn ein MA ohnehin 6h 
in der Firma arbeitet, ergibt es wenig Sinn, eine Infrastruktur eigens 
dafür aufzubauen, damit er 2h zu Hause seinen täglichen Papierkram 
erledigt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Unwichtig schrieb:
> Den Chef möchte ich sehen der sich diesen extra Papierkram dafür antut,
> ohne selber genug Vorteile davon zu haben. Welche dann welche wären?

Man muss es zukünftig eher so formulieren: wer Homeoffice nicht 
anbietet, wird NACHTEILE in Kauf nehmen müssen. Völlig egal, ob der AG 
da intern einen Vorteil hat.

Denn klar ist: der Arbeitsmarkt entwickelt sich stetig hin zu einem, auf 
dem Fachkrätemangel herrscht. Und wenn dann Arbeitnehmer zwischen 
mehreren Stellen auswählen können, dann werden die Rahmenbedingungen 
interessant. Homeofficemöglichkeit ist eine davon.

> Mit der Ab-RE der Fahrzeiten u. Kosten / Risiken von der Fa. oder dem
> AD-Standort nach Hause geht es weiter, in den AV müsste das auch noch
> drin stehen.

Wie andere schon schrieben: nicht für alle wird es sinnvoll sein - aber 
schon für viele.

Davon abgesehen ist der Hardware-/Softwareaufwand für HO wirklich 
überschaubar. Sehe ich bei unserer Tochter: Monitor, kleiner 
Desktopmini, Headset, Maus - VPN-Tunnel - fertig.

von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Die handwerklich im AD nötigen Berufe oder Tätigkeiten waren aber nicht
> der Anlass meiner Ansage

Deine Ansage war:

> Aber im gewerblich technischen Bereich? Hier im Forum gab´s noch keine
> Fragen wie das jeder so gelöst hat alles zusammen, u. welche Probleme es
> dabei gab, oder gab es die vllt. doch?

Was du dir konkret unter "gewerblich technischen Bereich" vorgestellt 
hast, blieb offen. Das ist vom Begriff her laut IHK alles zwischen 
Strassenbauer und Mediengestalter. Und umfasst damit den gesamten 
Bereich zwischen chancenlos und gut möglich.

: Bearbeitet durch User
von Unwichtig (noname_user)


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(prx) A. K. schrieb:
> Wenn ein MA ohnehin 6h
> in der Firma arbeitet, ergibt es wenig Sinn, eine Infrastruktur eigens
> dafür aufzubauen, damit er 2h zu Hause seinen täglichen Papierkram
> erledigt.

Mit AD-Arbeit hast du nichts am Hut, gelle? Wenn der MA 6 Std. seiner 8 
Std. täglich im AD technisch tätig ist, dann ist er nicht in der Fa., 
ist ja wohl klar? Dann rein in die Fa. zu fahren, oder nach Hause, wgn. 
dem Papierkram u. der Verdatung / Abrechnung, das war sicher sein (nicht 
mein) Anliegen.
Es soll auch AD-Leute geben, die früh von zu Hause aus starten gleich 
zum 1. Kd. direkt, u. vorher Abends oder davor in der Früh ihre Aufträge 
dazu per Email oder Online bekommen.
Vllt. mal ein wenig mitdenken u. nicht immer nur sinnlos Kontra 
versuchen!?
Deine ganze letzte Beteiligung hier läuft auf reines Bashing hinaus!

von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Mit AD-Arbeit hast du nichts am Hut, gelle?

Microsoft hat da was im Angebot. ;-)
Und auf deine AD hatte ich mich nicht bezogen. Stand auch nirgends.

Hauptberufliche Aussenmitarbeiter mancher Branchen sind doch schon lange 
vor der Corona-bedingten Homeoffice-Diskussion mit Laptop und ggf VPN 
rumgerannt. Wie AG und AN das lösen, war schon vorher je nach 
Unternehmensklima verhandelbar. Somit nichts Neues, also was soll dein 
Bashing, dein Gezeter?

: Bearbeitet durch User
von Unwichtig (noname_user)


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Chris D. schrieb:
> Und wenn dann Arbeitnehmer zwischen
> mehreren Stellen auswählen können, dann werden die Rahmenbedingungen
> interessant. Homeofficemöglichkeit ist eine davon.

Wenn hätte könnte und wieder aber, ich kenne keine gleichen Jobs u. 
Arbeitsplätze, wo der Vergleich so einfach dann nur noch am HO hängt.
Denn der Chef oder die Fa. wäre dann auch sehr hinterm Berg, das nur 
daran fest machen zu wollen. Nach der 1. Bewerbungswelle u. Absagen 
würden die dann sicher wohl einlenken.
Wobei mir zweifelhaft erscheint, dass für jeden AN das HO überhaupt 
interessant ist. Denn wenn man kein eigenes Haus mit einem extra Raum 
oder abgegrenzten Platz hat, dazu vllt. noch Kinder oder tagsüber Lärm 
im Haus oder außerhalb auf der Straße, wo wir dann bei dem Punkt da 
drunter von dir wären > Y

Chris D. schrieb:
> Davon abgesehen ist der Hardware-/Softwareaufwand für HO wirklich
> überschaubar. Sehe ich bei unserer Tochter: Monitor, kleiner Desktopmini,
> Headset, Maus - VPN-Tunnel - fertig.
Das Equipment stellt dann der AG, wartet u. betreut es, der Platz dazu 
mit einem extra AP > Tisch wird vllt. bei euch vorhanden sein, oder 
der/die Ma-in muß seine(n) privaten Office-Platz dafür opfern, die 
Telefonie über FN hat ja dann auch jeder dazu noch parat, weil 
Rückfragen in die Fa. kosten über Handy entweder eine Flat oder zusätzl. 
FN-Gebühren u. Technik. Vom Abrechnen mit dem AG u. dem FA ganz zu 
schweigen. Bei einer Online-störung oder wenn was techn. klemmt, kommt 
dann der Fa-interne Helpdesk-MA im AD bei dem externen AP mal fix 
vorbei?
Verniedlichen u. Vereinfachen geht immer, ist doch da Gleiche o.ä. wie 
mit einem Fa-Kfz., Nutzung Stellplatz Wartung Ab-RE inkl./exklsv. 
Kosten.

In den IT-Foren, wo es um Störungen an Online-Anschlüssen privat zu 
Hause darum geht, wenn tagsüber Wartungen oder Störungen im Wohngebiet 
entstehen, an nem privat. Anschluß darf man da mal warten bis der NB den 
beseitigt. Oder wenn in einer Video-Konferenz plötzlich die Synch vom 
DSL wegbricht weil sich Einer am Straßenverteiler (KVZ) verschalten hat. 
Da drückt der Chef dann alle Augen zu, die Ausfallzeit wird trotzdem 
bezahlt?
Allein wenn ich da zurückdenke was bei ebay für ein Chaos laufend im 
letzten Jahr herrschte an deren Hotlines, alle im HO u. laufend nur 
Ausreden. Ja was kann ich dafür wenn mein System hängt, solche Sprüche 
kamen da laufend. Noch dazu bei brenzlichen Fragen bei Call-Agenten, 
wenn die nicht mehr wollen oder können legen die auf, oder tun so als ob 
sie einen nicht mehr verstehen. Im Innendienst im GR-Büro geht sowas 
nicht so einfach.

von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Da drückt der Chef dann alle Augen zu, die Ausfallzeit wird trotzdem
> bezahlt?

Guckst du hier:
https://www.anwalt.de/rechtstipps/home-office-internetausfall_186711.html

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


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(prx) A. K. schrieb:
> Guckst du hier:
> https://www.anwalt.de/rechtstipps/home-office-internetausfall_186711.html

Dann wird man halt "aus betrieblichen Gründen" gekündigt. Fall erledigt.

von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> wenn was techn. klemmt, kommt
> dann der Fa-interne Helpdesk-MA im AD bei dem externen AP mal fix
> vorbei?

Bei uns ist HO optional, nicht fester Vertragsbestandteil. In Verbindung 
mit HO hat der MA einen Firmen-Laptop und kommt dann damit im Büro 
vorbei. Der private Internet-Anschluss ist technisch Sache des MA. Wenn 
es damit ernste Probleme gibt, und auch kein übergangsweiser 
Handy-Hotspot auf Firmentelefon möglich ist, dann geht halt kein HO und 
es ist Büro angesagt.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan F. schrieb:
> Dann wird man halt "aus betrieblichen Gründen" gekündigt. Fall erledigt.

Das Thema jederzeitiger Ersetzbarkeit hatten wir schon, und damit sind 
wir wieder beim beliebten "es kommt darauf an".
Beitrag "Re: "Homeoffice eine der schlimmsten Fehler der Tech Industrie ""

Immer wieder Mitarbeiter rauszuwerfen kostet einen AG ziemlich viel Geld 
und Aufwand, selbst beim Callcenter erscheint mir das nicht als 
sinnvolle Strategie. Wenn der MA freilich eine derart beschissene 
Leitung hat, dass er kein HO machen kann, dann kann er eben kein HO 
machen.

: Bearbeitet durch User
von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Das Equipment stellt dann der AG, wartet u. betreut es, der Platz dazu
> mit einem extra AP > Tisch wird vllt. bei euch vorhanden sein, oder
> der/die Ma-in muß seine(n) privaten Office-Platz dafür opfern

Ein Vertragsverhältnis hat zwei Partner, den AG und den AN. Wenn ein AN 
kein HO machen kann, weil seine Infrastruktur das nicht hergibt, sollte 
er sich auch nicht auf einen Arbeitsplatz bewerben, der das vertraglich 
voraussetzt. Irgendwie logisch, oder? Als Postbote kannst du ja auch 
nicht Arzt im Krankenhaus werden.

In der kritischen Corona-Phase dürfte es zeitweilig Kompromisse gegeben 
haben, und vielleicht ist da auch mal ein Küchen- oder Wohnzimmertisch 
genutzt worden. Aber das war eine Ausnahmesituation, mit 
Ausnahmelösungen.

von (prx) A. K. (prx)


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Unwichtig schrieb:
> Ja was kann ich dafür wenn mein System hängt, solche Sprüche
> kamen da laufend.

Diese Hotline-Sprüche hört man gelegentlich auch ohne HO. ;-)

> Vom Abrechnen mit dem AG u. dem FA ganz zu schweigen.

Wenn HO kein Vertragsbestandteil ist, gibt es hierzulande m.W. weder ein 
verbrieftes Recht auf HO, noch gibt es eine Verpflichtung zu HO.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Stefan F. schrieb:
> (prx) A. K. schrieb:
>> Guckst du hier:
>> https://www.anwalt.de/rechtstipps/home-office-internetausfall_186711.html
>
> Dann wird man halt "aus betrieblichen Gründen" gekündigt. Fall erledigt.

Nicht gerade wahrscheinlich.

von Mladen G. (mgira)


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Scott Farquhar hat letztes Jahr das mal auf Twitter erklärt warum er es 
für einen Fehler hält das Tesla seine Angestellten zwingt, wieder im 
Büro zu arbeiten:
https://twitter.com/scottfarkas/status/1532188222511775744?lang=en

Das Tesla das machte um Mitarbeiter zu feuern ist ja kein Geheimnis.
Das war vielleicht der Grund für manche Firmen hier, nur bestimmte 
Mitarbeiter zurück ins Büro zu ordern.. allerdings gibt es da IMO noch 
andere Gründe, zB. dass sehr viele Bürogebäude in München leergestanden 
wären, würde wäre nicht gut gewesen die Immobilien Preise hier.
Das gab es auch in den USA, in New York City soll man neue Mieter 
teilweise ein Jahr umsonst hat wohnen lassen, ein Versuch die Preise 
stabil zu halten.

Wenn es keine zwingenden Grund gibt in ein Büro bzw. eine Fabrik zu 
fahren, dann kann man sich das sparen IMO.
Speziell SW Entwicklung ist ein Bereich in dem es IME keine zwingenden 
Gründe gibt, da gibt es auch genug Remote Jobs.

von (prx) A. K. (prx)


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Yep, das beeinflusst, wie sich Städte und ihr Umfeld entwickeln.

"Zooming and the Future of Cities"
https://www.nytimes.com/2023/06/02/opinion/cities-remote-work-economy.html

: Bearbeitet durch User
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