Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Art des Temperatursensors bestimmen


von Serge B. (godlich)



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Ich möchte meine Wärmepumpe (PAW-DHW250F) komplett selbst regeln.
Die eingebaute Steuerung heizt zwangsweise für mind. 8h am Tag auf 50 °C 
hoch. Man kann diese über einen Signaleingang (PV-Eingang) extern 
schalten, sie heizt dann ebenso, bis auf maximal 62 °C.

Ich möchte, dass die Wärmepumpe nur läuft und nur so hoch heizt wie ich 
möchte. Dazu habe ich bereits einen weiteren Temperatursensor 
installiert, mit dem ich die aktuelle Temperatur abfragen kann.

Ich sehe zwei Möglichkeiten, die Steuerung zu überlisten:
- Die 8h Mindestheiztdauer könnte ich in die Nacht legen (22 Uhr bis 6 
Uhr). In der Zeit kann ich die Wärmepumpe dann über einen shelly 
komplett ausschalten. Ich weiß aber nicht, ob das so gut für die 
Elektronik ist.
- Ich simuliere den eingebauten Temperatursensor und melde der Steuerung 
eine Temperatur von 60 °C für die Zeit, in der sie nicht heizen soll. 
Für die restliche Zeit braucht sie natürlich die richtige Temperatur.

Die zweite Lösung wäre mir lieber. Wie kann ich rausfinden, welcher 
Temperatursensor verbaut ist, um das Signal zu simulieren?

Im Anhang Bilder des Sensorkabels und Anschluss an Platine.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Serge B. schrieb:
> Wie kann ich rausfinden, welcher Temperatursensor verbaut ist, um das
> Signal zu simulieren?

Jedenfalls nicht, in dem man den Kabelaufdruck oder Stecker 
photographiert.

Stecker abziehen und Widerstand bei zumindest 2 unterschiedlichen 
Temperaturen messen, dann findet man raus ob es Platin, KTY, NTC oder 
Thermoelement (Spannungsmessung) ist und welcher, bei DS18B20 im 
parasitärmodus misst man halt nichts vernünftiges.

von Stefan F. (Gast)


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Serge B. schrieb:
> Die eingebaute Steuerung heizt zwangsweise für mind. 8h am Tag auf 50 °C
> hoch.

Das könnte einen hygienischen Grund haben. Bei niedrigeren Temperaturen 
breiten sich Legionelle aus.

von Rainer W. (rawi)


Angehängte Dateien:

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Oder so ...

von Rolf M. (rmagnus)


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Serge B. schrieb:
> Die eingebaute Steuerung heizt zwangsweise für mind. 8h am Tag auf 50 °C
> hoch.

Sollte sie nicht eigentlich permanent mindestens 60°C halten? So 
empfiehlt es sogar das Umweltbundesamt:
https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/warmwasser#gewusst-wie

von Serge B. (godlich)


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Danke für die Hinweise bzgl. Legionellen. Da wir hier auf einem 
Elekronik-Forum sind würde es mich freuen, wenn sich die Diskussion auf 
das elektronische konzentriert.

Bei dem Sensor handelt es sich übrigens um einen PT1000.
Wie muss ich jetzt weiter machen?

- Ich denke ich muss dennoch die Spannung messen, die von der Steuerung 
auf den Sensor gegeben wird. Ebenso müsste ich den Widerstand des 
Sensors bei 60°C messen.

Wie kann ich jetzt der Steuerung die gewünschte Temperatur vorgaukeln? 
Nehme ich einfach einen Widerstand, der dem Widerstand des PT1000 bei 
60°C entspricht und schalte dann zwischen dem PT1000 und dem 60°C 
Widerstand, je nachdem ob er 60°C oder die korrekte Temperatur bekommen 
soll?

: Bearbeitet durch User
von Phasenschieber S. (Gast)


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Serge B. schrieb:
> Wie kann ich jetzt der Steuerung die gewünschte Temperatur vorgaukeln?
> Nehme ich einfach einen Widerstand, der dem Widerstand des PT1000 bei
> 60°C entspricht und schalte dann zwischen dem PT1000 und dem 60°C
> Widerstand, je nachdem ob er 60°C oder die korrekte Temperatur bekommen
> soll?

Da der PT1000 mit steigender Temp auch einen steigenden Widerstand 
aufweist, brauchst du eigentlich nur eine Ader zu unterbrechen, das 
bedeutet unendlicher Widerstand, dann dürfte die Anlage aus bleiben.

Hier hast du eine Tabelle über den Widerstandsverlauf eines PT1000:
https://www.temperaturmesstechnik.de/fileadmin/user_upload/pdf/tmh_pt1000_tabelle.pdf

von Max H. (nilsp)


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Ein PT1000 wird bei 65° einen Widerstand von 1252 Ohm haben.

D.h. Du bist mit einem simplen 1.2k Ohm und 47 Ohm Widerstand in Serie 
dicht dran.

Am einfachsten ist es, wenn Du die Widerstände einfach per Relais 
anstatt des Temperatursensors schaltest.

von Michael B. (laberkopp)


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Serge B. schrieb:
> Wie kann ich jetzt der Steuerung die gewünschte Temperatur vorgaukeln?
> Nehme ich einfach einen Widerstand, der dem Widerstand des PT1000 bei
> 60°C entspricht und schalte dann zwischen dem PT1000 und dem 60°C
> Widerstand, je nachdem ob er 60°C oder die korrekte Temperatur bekommen
> soll?

Könntest du machen, wobei die Frage wäre, was die Steuerung macht, wenn 
beim Umschalten der Eingang kurz offen ist: Sensorkabelbruch erkennen 
und mit Fehler abschalten ?

Besser vielleicht statt 60 GradC einfach ÜBER 60 GradC vorgaukeln in dem 
ein zusätzlich eingefügter 270 Ohm Widerstand in Reihe sonst per 
Reedrelaiskontakt überbrückt wird um korrekt zu messen.

von Rainer W. (rawi)


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Phasenschieber S. schrieb:
> Da der PT1000 mit steigender Temp auch einen steigenden Widerstand
> aufweist, brauchst du eigentlich nur eine Ader zu unterbrechen, das
> bedeutet unendlicher Widerstand, dann dürfte die Anlage aus bleiben.

Wenn die Sensorauswerteelektronik nicht ganz steinzeitlich ist, wird sie 
eine mehr oder weniger kryptische Fehlermeldung schmeißen und nach etwas 
Recherche wird sich zeigen, dass sie einen Kabelbruch oder einen 
defekten Sensor diagnostiziert hat.
Als Alternative zu dem Sensor könnte man in dem Fall besser eine 
Widerstand in Serie schalten, der überbrückt wird, wenn die Anlage wie 
vorgesehen regeln soll.

von Harald K. (kirnbichler)


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Serge B. schrieb:
> Danke für die Hinweise bzgl. Legionellen. Da wir hier auf einem
> Elekronik-Forum sind würde es mich freuen, wenn sich die Diskussion auf
> das elektronische konzentriert.

Wenn es um Warmwassererzeugung geht: Lebst Du alleine? Dann kann man das 
so weiterverfolgen.

Wenn nicht: Lass' die Finger davon. Legionellen sind nichts, was man 
"skeptisch" oder mit "eigenen Fakten" betrachtet.

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