Forum: PC-Programmierung Drucken über CUPS mit CLI - wie ESC/P absenden?


von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich habe auf einem Raspi CUPS installiert und einen Bondrucker EPSON 
TM88V am USB-Port eingerichtet. Über die Shell kann ich einfache 
PS-Files drucken:

z.B. mit "lp -d EPSON_TM_T88V test.ps"

Das funzt. Nun der nächste Schritt, der mir allerdings Probleme 
bereitet:

Wie sende ich per CUPS/CLI das Kommando zum Schneiden des Bon zu dem 
Drucker: x1B und x69 (also die Bytes 27 und 105 dezimal)?

Einfach die beiden Bytes in eine Datei schreiben und mit dem gleichen 
Kommando wie oben zum Drucker schicken (natürlich nicht mit der Endung 
.ps, ich habe .txt und .bin ausprobiert), klappt aber nicht, der Drucker 
zuckt nicht ...

Danke für Tips.

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (Gast)


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von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Besten Dank! Das Kommando:

lp -d EPSON_TM_T88V -o raw test.txt

hat funktioniert, wobei test.txt 4 Bytes enthält: x27 x69 x0D x0A

Danke!

Die "raw"-Option hätte mich bereits viel früher "getriggert", allein sie 
kommt in der CUPS-Doku einfach nicht vor ... oder sie ist gut versteckt. 
:-)

von Christian M. (christian_m280)


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Frank E. schrieb:
> x0D x0A

Das ist CR/LF, Datei wohl unter Windows erstellt. Linux hätte glaube ich 
nur LF. Aber wenn's den Drucker nicht stört...

Gruss Chregu

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Christian M. schrieb:
> Frank E. schrieb:
>> x0D x0A
>
> Das ist CR/LF, Datei wohl unter Windows erstellt. Linux hätte glaube ich
> nur LF. Aber wenn's den Drucker nicht stört...
>
> Gruss Chregu

Nix Windows, mit einem Hex-Editor manuell erstellt auf Mac. Aber es 
stört nicht, lass' ich jetzt so ...


Nachfrage: Gibts noch irgend einen Trick, die Daten nicht erst in eine 
Datei schreiben zu müssen, sondern direkt zu übergeben? Ich mache das 
mit Xojo, dort sieht das so aus:

var s as new shell
s.execute "bla bla bla ..."

Ich kann also die Kommandozeile als String-Konstante oder als Variable 
direkt aus dem Programmcode übergeben. Allerdings kann ich mir 
vorstellen, dass die Shell mit Binärdaten so ihre Probleme hat, oder?

: Bearbeitet durch User
von Foobar (asdfasd)


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Im Vorraus: Ich kenn mich mit CUPS kaum aus.

Die Idee, beliebige ESC/P-Sequenzen per Druckjob abzusetzen, geht in die 
falsche Richtung.  Beachte, dass CUPS ein Drucksystem ist, welches 
Druckjobs umordnen, wiederholen, umleiten,beliebig verwursten kann.  Das 
Konzept, das dir vorschwebt, Job-1 absetzen, Spezialkommando absetzen, 
Job-2 absetzen, etc funktioniert nur mit Glück.

Spezialkommandos, die einen bestimmten Druckjob betreffen, müssen an 
diesen gebunden sein.  Kommandos, die jeden Job eines Druckers 
betreffen, müssen in der Druckerkonfiguration hinterlegt sein.  Etc.

So etwas wie "Schneiden" gehört entweder in die Druckerkonfig, nach 
jedem Job/jeder Seite schneiden, ob an den Job.  Ich hab wahllos mal in 
die PPD eines Ettikettendruckers geschaut, und sowas gefunden:
1
*OpenUI *Cutting/Cutting: PickOne
2
*OrderDependency: 0 AnySetup *Cutting
3
*DefaultCutting: 1CutAtTheEndOfPage
4
*Cutting 0NoCutting/No cutting: ""
5
*Cutting 1CutAtTheEndOfPage/Cut at every page: ""
6
*Cutting 2CutAtTheEndOfJob/Cut at every job: ""
7
*CloseUI: *Cutting

D.h. der kennt schon Schneideoptionen.  Die muß man ihm nur mitteilen. 
Und hier endet mein Wissen über CUPS.  Ob man hier jetzt einfach "-o 
cutting=CutAtTheEndOfJob" angibt, das irgendwo in eine Druckerkonfig 
festlegen kann - keine Ahnung.  Musst du mal selbst wühlen (PPD suchen, 
Druckersettings finden, etc).  Aber das mit dem ESC/P selbst absetzen 
ist eine Schnapsidee.

PS: Irgendwo hab ich auch mal was mit "-o source=<datei>" gefunden 
(scheint <datei> an den Druckjob zusätzlich dranzupappen?!?  Keine 
Ahnung.)

von Foobar (asdfasd)


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Nachtrag: wenn du tatsächlich komplexe Features des Druckers nutzen 
willst, die in CUPS nicht abgebildet sind, würde ich CUPS erst gar nicht 
verwenden, sondern direkt auf den Drucker zugreifen, /dev/USB0 oder 
entspr.  Dann musst du dich aber selbst um die komplette 
Druckaufbereitung kümmern (keine automatische PS Konvertierung, 
Skalierungen, etc).

Alternativ den Druckertreiber erweitern ...

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Warum zum Geier sollte man das über CUPS machen?
Drucker per Netzwerk anschließen, und auf Port 9100 senden. Evtl. musst 
du erst noch ein InitializePrinter senden.

Guck mal hier:
https://github.com/python-escpos/python-escpos

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Kaj G. schrieb:
> Warum zum Geier sollte man das über CUPS machen?
> Drucker per Netzwerk anschließen, und auf Port 9100 senden. Evtl. musst
> du erst noch ein InitializePrinter senden.
>
> Guck mal hier:
> https://github.com/python-escpos/python-escpos

Es geht nicht darum, den Drucker "irgendwie" zum Drucken zu bringen. 
USB-Anschluss und Raspi sind fest gesetzte Randbedingungen. Cups brauche 
ich, um schnell Logos aus vorab gespeicherten Dateien zu drucken.

Generell am Jobende zu cutten reicht auch nicht, ich benötige 
zwischendurch mehrere Halfcuts ...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


Angehängte Dateien:

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Gibts denn eine Möglichkeit, an den Drucker auch dann über USB (!) Daten 
zu senden, wenn er nicht in CUPS eingebunden bzw. wenn CUPS überhaupt 
nicht auf dem Raspi installiert ist?

Beim Mac (was in vielen Details dem Debian ähnelt) erscheinen auch 
Gräte, für die kein Treiber installiert wurde, im System. Zumindest kann 
man sie über den "Systembericht/USB" als vorhanden erkennen. Normale 
Anwendungssoftware kann dann aber nichts damit anfangen.

Mit welchem Bash/Shell-Befehl kann man trotzdem Daten in so ein Device 
schreiben?

Ich habe mich mal mit dem Terminal bis in das Verzeichnis "/dev/" 
vorgearbeitet. Da gibts quasi hunderte EInträge, aber keiner davon hat 
einen Namen, der auf den EPSON TM88V schließen lässt (s. Bild)

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (Gast)


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Frank E. schrieb:

> Beim Mac (was in vielen Details dem Debian ähnelt) erscheinen auch
> Gräte, für die kein Treiber installiert wurde, im System. Zumindest kann
> man sie über den "Systembericht/USB" als vorhanden erkennen. Normale
> Anwendungssoftware kann dann aber nichts damit anfangen.

Naja, da sind schon systemische Unterschiede, die Unterschiede BSD <-> 
Linux sind schon gross.

> Gibts denn eine Möglichkeit, an den Drucker auch dann über USB (!) Daten
> zu senden, wenn er nicht in CUPS eingebunden bzw. wenn CUPS überhaupt
> nicht auf dem Raspi installiert ist?

Wenn ich meinen Drucker (kleiner Brother) mit USB mit dem Raspberry 
verbindet, erzeugt er ein Device /dev/usb/lp0. Das ist also ein ganz 
banales Character-Device.

Was Du dann machen willst weiss ich ja nicht (ich kenne auch den Drucker 
nicht). Und wenn das Ding ja schon druckt wuerde ich versuchen, die 
spezifische PPD-Datei zu finden (oder eine vorhandene Datei 
modifizieren). Der Druckerhersteller waere Dein Ansprechpartner 
(PPD-Dateien sind eine Apple Erfindung, wurde dann sehr schnell ein 
Industriestandard. Gerade im professionellen Bereich weil kein 
geraetespezifische Treiber mehr gebraucht wurde).

> Mit welchem Bash/Shell-Befehl kann man trotzdem Daten in so ein Device
> schreiben?

cat abc.txt > /dev/usb/lp0 sollte immer gehen, es sei denn, es ist ein 
Lock drauf (weiss ich nicht, ob CUPS so etwas macht).
>
> Ich habe mich mal mit dem Terminal bis in das Verzeichnis "/dev/"
> vorgearbeitet. Da gibts quasi hunderte EInträge, aber keiner davon hat
> einen Namen, der auf den EPSON TM88V schließen lässt (s. Bild)

Das ist auch ein Apple, das Verzeichnis ist ausserdem nicht 
vollstaendig.

Gruesse und Bonne Chance

Th.

P.S.: Ich hatte eben bei epson geguckt, die Treiberlinge fuer den 
Drucker sind doch alle da (auch die ppd-Dateien). Kleines Problem sind 
die backend-programme (nur Intel)

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Frank E. schrieb:
> Cups brauche
> ich, um schnell Logos aus vorab gespeicherten Dateien zu drucken.
Das ist Unsinn, CUPS braucht es dafür nicht. Du brauchst nur ein kleines 
Programm/Script, das aus einem PNG/BMP/etc. eine Rastergrafik macht und 
in den entsprechenden ESCPOS Befehl packt. Befehle sind alle hier 
beschrieben:
https://www.epson-biz.com/modules/ref_escpos/index.php?content_id=72

Frank E. schrieb:
> USB-Anschluss und Raspi sind fest gesetzte Randbedingungen.
Ist ja kein Problem, kann das Projekt auch.


Frank E. schrieb:
> Gibts denn eine Möglichkeit, an den Drucker auch dann über USB (!) Daten
> zu senden, wenn er nicht in CUPS eingebunden bzw. wenn CUPS überhaupt
> nicht auf dem Raspi installiert ist?
Klar:
1
from escpos.printer import Usb
2
3
""" Seiko Epson Corp. Receipt Printer (EPSON TM-T88III) """
4
p = Usb(0x04b8, 0x0202, 0, profile="TM-T88III")

Wie gesagt: CUPS brauchst du dafür nicht. Das ist deine künstliche 
Einschränkung.

von Kaj G. (Firma: RUB) (bloody)


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Um das Raster Bit Image zu drucken kannst du den Befehl GS v 0 nehmen.
https://www.epson-biz.com/modules/ref_escpos/index.php?content_id=94

bzw. die alternativen GS ( L oder GS 8 L:
https://www.epson-biz.com/modules/ref_escpos/index.php?content_id=95#gs_lparen_cl

: Bearbeitet durch User
von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Kaj G. schrieb:

> Klar:
> from escpos.printer import Usb
> """ Seiko Epson Corp. Receipt Printer (EPSON TM-T88III) """
> p = Usb(0x04b8, 0x0202, 0, profile="TM-T88III")

Die ESC/P-Befehle kenne ich in- und auswendig, danke.

Aber das, was du da als Code angegeben hast, das geb' ich über das 
Terminal auf den Raspi ein? Ohne weitere Abhängigkeiten vorher zu 
installieren?

von Thomas W. (Gast)


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Das Beispiel ist aus:

https://github.com/python-escpos/python-escpos

Gruesse

Th.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Ich muss dazu nochmal einige "dumme" Fragen stellen und die Richtung des 
Thread ein wenig korrigieren:

Also wie man solche Drucker mit  ESC/P ansteuert, weiss ich und die 
passenden Codes kommen schon "fix und fertig" aus meiner Anwendung 
(Text, Grafik und Zusatzbefehle, wie Schneiden usw.). DAS ist nicht mein 
Problem, das habe ich bereits ausführlich mit der UART-Schnittstelle 
getestet.

Mein konkretes Problem ist es eher, wie sende ich die "fertigen" Daten 
mit möglichst geringem Aufwand (bezüglich der notwendigen 
Installationen) rein physikalisch per USB an den Drucker - nicht mehr 
und nicht weniger.

CUPS enthält für diesen Zweck wahrscheinlich 98% unnötigen Code, aber 
das hat im Prinzip funktionert (siehe weiter oben). Wenn es auch 
deutlich sparsamer ginge, wäre ich echt glücklich. Danke.

Und bevor die Frage aufkommt, warum ich nicht UART nutze, man glaubt es 
kaum: Selbst bei 115200 bit/s kommt der Bon rel. gemütlich aus dem 
Drucker (der in einem Verkaufsautomaten hinter der Frontplatte 
installiert ist). Bisher handelt es sich um einen Kiosk-Drucker GPT-4672 
von GEBE, Kostenpunkt ca. 600,-, kompatibel mit ESC/P-Codes.

Es gibt doch tatsächlich "Kunden", die so blöd sind, an dem Bon zu 
ziehen, sobald sich die ersten Zentimeter zeigen. Das quittiert der 
Drucker jedoch mit einer sofortigen Fehlermeldung "Papierstau", was 
wiederum jedesmal ein manuelles Eingreifen notwendig macht. Werden die 
Daten per USB übertragen, kommt der Bon schnell genug, so dass keine 
Dumpfbacke die Gelegenheit hat, daran zu zerren ...

von Thomas W. (Gast)


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Und was ist falsch an cat > /dev/usb/lp0? Ob das so richtig klappt weiss 
ich latuernicht nicht.

Und warum willst Du CUPS nicht verwenden? Mir gefaellt das CUPS-System 
auch nicht, aber es macht seinen Job und gut ist. ppd-Dateien sind beim 
Treiber dabei.

Und Du sagst

> Wenn es auch deutlich sparsamer ginge, wäre ich echt glücklich. Danke.

hast Du im Jahr 2023 einen falschen Ansatz: Speicher ist billig. Selbst 
transaktionsfester Speicher ist billig.

Was Du latuernich braeuchtest waere eine vandalenfeste Druckausgabe 
(gehe mal zur BVG): Alles, an dem Du irgendwie ziehen oder druecken 
kannst, wird zerstoert.

Gruesse

Th.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Thomas W. schrieb:
> Und was ist falsch an cat > /dev/usb/lp0? Ob das so richtig klappt
> weiss
> ich latuernicht nicht.

Vermutlich nichts, habe ich nur noch nicht getestet ...

> Und warum willst Du CUPS nicht verwenden? Mir gefaellt das CUPS-System
> auch nicht, aber es macht seinen Job und gut ist. ppd-Dateien sind beim
> Treiber dabei.

Hier im Thread hieß es, das sei - verkürzt - "mit Kanonen auf Spatzen". 
Teilwiese kann ich mich dem anschließen, denn ich benötige 
ausschließlich die physikalische Übertragung, kein Rendering oder 
PS-Interpretation ...

> Was Du latuernich braeuchtest waere eine vandalenfeste Druckausgabe
> (gehe mal zur BVG): Alles, an dem Du irgendwie ziehen oder druecken
> kannst, wird zerstoert.

Ja, hinterher ist man natürlich immer schlauer. Eine Problemlösung sucht 
man auch nur dann, wenn sich des Problems überhaupt bewusst ist. Für 
Drucker im "Publikumskontakt", das weiss ich inzwischen auch, verwendet 
man sog. "Präsenter". Das sind Zwischenmodule, die den Bon intern so 
lange festhalten, bis er komplett ist und dann mit hoher Geschwindigkeit 
ausgeben. Falls er nicht entnommen wird, wird er in eine interne Ablage 
zurückgezogen. Kostet allerdings genau so viel wie der Drucker ...

: Bearbeitet durch User
von Thomas W. (Gast)


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Frank E. schrieb:
> Thomas W. schrieb:
>> Und was ist falsch an cat > /dev/usb/lp0? Ob das so richtig klappt
>> weiss
>> ich latuernicht nicht.
>
> Vermutlich nichts, habe ich nur noch nicht getestet ...

Mach das mal: Wenn kein CUPS laeuft, kann es auch nicht 
dazwischenfunken. Vielleicht waere das die einfachste Loesung.

>> Und warum willst Du CUPS nicht verwenden? Mir gefaellt das CUPS-System
>> auch nicht, aber es macht seinen Job und gut ist. ppd-Dateien sind beim
>> Treiber dabei.
>
> Hier im Thread hieß es, das sei - verkürzt - "mit Kanonen auf Spatzen".
> Teilwiese kann ich mich dem anschließen, denn ich benötige
> ausschließlich die physikalische Übertragung, kein Rendering oder
> PS-Interpretation ...

Aber Du hast auch Goodies: Fehlermeldungen per eMail, vielleicht musst 
Du auf der Maschine noch einen weiteren Drucker benutzen. Aber wenn Du 
es nicht brauchst, wuerde ich mir schon ueberlegen ob Du Dir Nerverei 
mit CUPS (vor allen Dingen die ppd-Dateien) antun willst.

Wenn das Ding aufgesetzt ist, funktioniert es wie ein Kuehlschrank: 
Einstecken, vergessen.

>> Was Du latuernich braeuchtest waere eine vandalenfeste Druckausgabe
>> (gehe mal zur BVG): Alles, an dem Du irgendwie ziehen oder druecken
>> kannst, wird zerstoert.
>
> Ja, hinterher ist man natürlich immer schlauer. Eine Problemlösung sucht
> man auch nur dann, wenn sich des Problems überhaupt bewusst ist. Für
> Drucker im "Publikumskontakt", das weiss ich inzwischen auch, verwendet
> man sog. "Präsenter". Das sind Zwischenmodule, die den Bon intern so
> lange festhalten, bis er komplett ist und dann mit hoher Geschwindigkeit
> ausgeben. Falls er nicht entnommen wird, wird er in eine interne Ablage
> zurückgezogen. Kostet allerdings genau so viel wie der Drucker ...

Immer noch guenstiger als einen Human-Presenter "Hier haben Sie Ihr 
Ticket. Haben Sie einen schoenen Tag!".

Gruesse

Th.

P.S.: Hattest Du Deinen Brother-Drucker reparieren koennen? Ich hatte 
zwar damals (klar, Lockdorn!) das ServiceManual fuer meinen 51xx 
gefunden, das Ding zerstoerungsfrei auf- und zuzumachen war mir nicht 
gegeben. Der Drucker ging dann leider in den Spaenekorb.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Thomas W. schrieb:

> P.S.: Hattest Du Deinen Brother-Drucker reparieren koennen? Ich hatte
> zwar damals (klar, Lockdorn!) das ServiceManual fuer meinen 51xx
> gefunden, das Ding zerstoerungsfrei auf- und zuzumachen war mir nicht
> gegeben. Der Drucker ging dann leider in den Spaenekorb.

Noch keine Zeit gehabt, steht aber auf der ToDo-Liste. Habe erstmal 
einen Raspi und den Epson-Drucker "am Wickel" ...

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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Rückmeldung zum Thema Epson am Raspberry:

1. Im aktuellen Raspian (Debian Bullseye) ist bereits ein CUPS 
enthalten, muss also nicht extra installiert werden.

2. Der EPSON am USB kann ganz normal über die GUI (Printer Setup) 
eingerichtet werden. Physikalisch wird er automatisch (USB) erkannt.

3. Für meine Zwecke (ESC/P-Codes vorhanden), habe ich den Drucker als 
"Generic" und mit "raw queue" eingerichtet.

4. Das Kommando lp -d EPSON_TM_T88V -o raw test.txt druckt den Inhalt 
der Datei bzw. führt die Kommandos aus, wenn sie im Code enthalten sind.

Was mir zum vollständigen Glück noch fehlt, wäre, wenn ich die Daten 
nicht erst in ein File kopieren müsste, sondern aus meiner Anwendung 
irgendwie direkt übergeben könnte ...

von Foobar (asdfasd)


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> Was mir zum vollständigen Glück noch fehlt, wäre, wenn ich die Daten
> nicht erst in ein File kopieren müsste,

Dann schau halt mal in die man-page zu lp.

Statt
  fp = fopen("test.txt", "w");

ein
  fp = popen("lp -d EPSON_TM_T88V -o raw", "w");  //[1]

oder noch besser:
  fp = fopen("/dev/ttyUSB0", "w");  // evtl "/dev/serial/by-id/...."

denn meiner Meinung/Erfahrung nach ist ein Drucksystem wie lp/cups für 
solche Anwendungen (Ettiketten-/Bon-Drucker) nicht nur überflüssig, 
sondern nachteilig.  Die zusätzlich gebotenen Features werden nicht 
benötigt (denn wenn man mal genau schaut, das einzige was du von CUPS 
benötigst, ist das Mapping vom Druckernamen zum Druckerport), die 
zusätzliche Komplexität grätsch einem aber gerne mal in die Beine. 
Wirst du aber schon merken, wenn das erste Mal z.B. Dutzende von 
alten/mißlungenen Druckjobs gesammelt ausgedruckt werden oder dir der 
Plattenplatz ausgeht, weil Jobs nicht gelöscht wurden.  Die Verzögerung 
bis zum Druckbeginn kommt auch noch dazu ...


[1] CUPS selbst erstellt natürlich immer noch Temporärdateien.  Wenn's 
dir also um das Vermeiden von Schreibzugriffen aufs Filesystem oder um 
Plattenplatz geht, hilft das nicht.

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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Ich hatte vor etlichen Jahren ein ähnliches Problem:
eine Altapplikation, mit hart-kodierten Druckercodes in einer 
archaischen Druckersprache wollte drucken. Vom Druckerhersteller gab es 
(gegen Geld) eine Emulation für diese Druckersprache. Man musste den 
Drucker aber explizit umschalten. Das ging entweder dauerhaft, oder mit 
PJL-Befehlen, so ähnlich wie dein ESC/P.
Gleichzeitig wollten "moderne" Applikationen auch auf den gleichen 
Drucker drucken, man will ja nicht 2 kaufen müssen.

Lösung damals:
In CUPS eine Queue für die Altapplikation.
In dieser Queue wurde ein Filter konfiguriert, der vor dem Druckjob die 
passenden Binärcodes zum Umstellen ausgegeben hat, danach die 
eigentliche Druckdatei, und danach Codes zum Zurückstellen. Das war ein 
kurzes Shellscript, mit echo -n und cat, Ausgabe auf stdout.
Dann gab es eine "normale" Queue für moderne Applikationen. Die war das 
Frontend zum USB-Port des Druckers und auf sie wurden die Spezialjobs 
nach dem Filtern "überwiesen". Um eine weitere Filterung in der Queue zu 
verhindern musste irgendwo noch ein Phantasie-Mimecode genutzt werden.

Leider kann ich nicht mehr Details liefern und habe die Sourcen nicht 
mehr. Ist schon sehr lang her. Das lief so weit ich weiß robust, in 
mehreren hundert Instanzen.

Foobar schrieb:
> denn meiner Meinung/Erfahrung nach ist ein Drucksystem wie lp/cups für
> solche Anwendungen (Ettiketten-/Bon-Drucker) nicht nur überflüssig,
> sondern nachteilig.

Imho musst du dich entscheiden, raw auf USB, oder mit CUPS.
Die älteren Druckerdeamons (lpd, lprng) waren zumindest damals deutlich 
zickiger als das gut konfigurierbare CUPS.

von Frank E. (Firma: Q3) (qualidat)


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> Imho musst du dich entscheiden, raw auf USB, oder mit CUPS.
> Die älteren Druckerdeamons (lpd, lprng) waren zumindest damals deutlich
> zickiger als das gut konfigurierbare CUPS

Wenn du so fragst, wäre mir RAW auf USB natürlich lieber. Die Frage ist 
(finde ich aber bestimmt heraus), wie deinstalliere ich CUPS, wenn es 
doch schon zum Raspian-Image gehört?
Und mit welchem Tool oder Hilfsmittel finde ich dann unter "dev" den 
richtigen Port? Keiner der Namen dort hat irgendwas mit "EPSON" zu tun 
...

von Tilo R. (joey5337) Benutzerseite


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so lange cups nicht druckt, sollte der den USB-Port eigentlich auch 
nicht anfassen.
Den cups-Daemon kannst du deaktivieren (systemctl disable ...)

Info über angeschlossene USB-Geräte bekommst du z.B. mit lsusb.

Du solltest unter /etc/udev/rules.d/ eine Regel eintragen können, damit 
dein Drucker, sobald er erkannt wird, immer den selben Devicenamen 
bekommt.

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