Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Kippschalter oder Relais?


von Herbert Z. (herbertz)


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Hallo zusammen!
Ich habe momentan das Problem beim umschalten zweier eingestelter 
Spannungen
mit einem Kippschalter , dass die Wiederkehr-Genauigkeit der angezeigten 
Spannung am DMM Wünsche offen lässt. Im Millivolt-Bereich stelle ich mir 
das doch genauer vor ,weil 1mV schon 1% Messfehler in meiner Anordnung 
bedeuten. Ich habe jetzt keine Ahnung ob für diesen Zweck ein Relais 
besser wäre als der Kippschalter.
Hat da jemand schon mal experimentiert?
Besten Dank schon mal.

von Jörg R. (solar77)


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Herbert Z. schrieb:
> Hallo zusammen!
> Ich habe momentan das Problem beim umschalten zweier eingestelter
> Spannungen
> mit einem Kippschalter , dass die Wiederkehr-Genauigkeit der angezeigten
> Spannung am DMM Wünsche offen lässt. Im Millivolt-Bereich stelle ich mir
> das doch genauer vor ,weil 1mV schon 1% Messfehler in meiner Anordnung
> bedeuten. Ich habe jetzt keine Ahnung ob für diesen Zweck ein Relais
> besser wäre als der Kippschalter.
> Hat da jemand schon mal experimentiert?
> Besten Dank schon mal.

Wieviele Ohm soll der Kippschalter denn haben um solch einen Messfehler 
zu verursachen? Oder ist die Last daran so hoch? Dann kann es aber 
wiederum nicht um 1mV gehen.

von Herbert Z. (herbertz)


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Jörg R. schrieb:
> Oder ist die Last daran so hoch? Dann kann es aber
> wiederum nicht um 1mV gehen.

Die Last ist 50 Ohm. Nein es geht um µV. Bei größeren Spannungen als die 
200mv ist das zu verkraften ,da diese Ungenauigkeit kleiner ist als mein 
zulässiger Messfehler.Es geht um Leistungsmessung über 
Temperaturvergleich. Der NTC wird direkt mit einer Auflösung von 1 Ohm 
gemessen. Das abgleichen bei 200 mv eff. entsprechend 800µW ist nicht 
einfach wenn schon das pure hin und her schalten zwischen 2 Spannungen 
im "Testmodus" Spannungsänderungen verursachen. Dachte es könnte ein 
Relaiskontakt besser sein als ein Kippschalter.Nur ist weiß es nicht und 
bevor ich ein passendes kaufe wollte ich mal fragen. Der Schalter ist 
0815 von Reichelt wahrscheinlich nix von einer bekannten guten Firma.
Es geht hier und das erfassen von kleinen Leistungen ab 800µW.
Ich hätte das gerne konstanter,ich muss ja während des Vergleichens 
einige mal umschalten um im Testmodus (Testmodus ist DC statt HF) mir 
den Vorlauf zu aktualisieren. Prinzipiell funktioniert das alles recht 
gut,könnte aber bei kleiner Spannung von 200mV berechenbarer sein.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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(Achtung: Diesen Beitrag hatte ich ohne Kenntnis der Anwendung (NTC, 50 
Ohm, ...) geschrieben!)

Für solche Anwendungen darf man nicht beliebige Kippschalter o.ä. 
verwenden, sondern ausschließlich solche mit vergoldeten Kontakten. 
Meist ist es jedoch sinnvoller, gleich Reedrelais einzusetzen. Wenn man 
auch die Thermospannungen durch die Erwärmung der Relaisspulen vermeiden 
will, setzt man wiederum bistabile Relais ein, natürlich auch nur mit 
geeigneten Kontakten.

Ich empfehle einen Blick auf Relaismultiplexerkarten wie z.B. Keithley 
77xx, die ja immerhin für Multimeter bis 6,5 Stellen geeignet sind. Hier 
sind auch einige hoch aufgelöste Fotos zu finden:

https://www.eevblog.com/forum/testgear/keithley-7700-multiplexer-card/

: Bearbeitet durch User
von Jens G. (jensig)


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Reedrelais sind da potentiell konstanter im Kontaktwiderstand, bzw. 
haben bessere Wiederholgenauigkeit.

von Herbert Z. (herbertz)


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Andreas S. schrieb:
> Für solche Anwendungen darf man nicht beliebige Kippschalter o.ä.
> verwenden, sondern ausschließlich solche mit vergoldeten Kontakten.
> Meist ist es jedoch sinnvoller, gleich Reedrelais einzusetzen. Wenn man
> auch die Thermospannungen durch die Erwärmung der Relaisspulen vermeiden
> will, setzt man wiederum bistabile Relais ein, natürlich auch nur mit
> geeigneten Kontakten.

Das klingt schon so als würdest du mein Problem gänzlich verstehen.
Bistabile Red-Relais habe ich zum Saufüttern hier. Auf die Abwärme von 
permanent geschalteten Relais mus man aufpassen weil mein Teil ist 
prinzipiell ein hochempfindliches Thermometer.
Wenn ich den NTC auslese, dann macht es schon eine Unterschied ob das 
Koaxkabel am BNC Terminal angesteckt ist oder nicht. Wenn es nicht 
angesteckt war und ich tue das dran ,dann sehe ich das ein ganze Weile 
am Ohmmeter.Dann muss man Geduld haben bis sich das angepasst hat. 
Thermische Masse halt, aber so muss es sein sonst ist es nix mir 800µW 
messen. Ich habe das schon mit 100mV probiert ,aber da komme ich auf 
o,5db Messfehler +X. Ich denke 200mv eff ist zu machen bei max.5% 
Messsfehler. Bei höheren Spannung ist der Fehler < 1% bezogen auf die 
gemessene Leistung (bis max 250mW) .Ja dann teste ich das mal mit einen 
guten bistabilen Relais...und hoffe...

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7413453 wurde vom Autor gelöscht.
von Michael B. (laberkopp)


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Jens G. schrieb:
> Reedrelais sind da potentiell konstanter im Kontaktwiderstand,
> bzw. haben bessere Wiederholgenauigkeit.

Quecksilberbenetzt...

von Helmut -. (dc3yc)


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Soll das sowas ähnliches wie ein Bolometer werden? Es kamen nämlich die 
Schlüsselworte DC, HF und NTC vor.

von Herbert Z. (herbertz)


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Helmut -. schrieb:
> Soll das sowas ähnliches wie ein Bolometer werden? Es kamen nämlich die
> Schlüsselworte DC, HF und NTC vor.

Ja ,so was ähnliches, aber eben etwas speziell,ohne die Fehler welche 
alle meine Vorgänger anno dazumal gemacht haben. Keine Skala die nur 
dann stimmt ,wenn die Temperatur so ist wie in der Stunde wo sie gemalt 
worden ist.Keine Brückenschaltung. Ich habe auf Sachen verzichtet die 
nur fürs Auge sind ,aber die Genauigkeit verschlechtern.
 So langsame Vorgänge lassen sich automatisch nicht regeln,deswegen auch 
keinen zweiten NTC der die Drift beseitigen soll,es aber leider nicht 
richtig tut.
Im Prinzip bin ich fertig.Es geht alles bis auf so Kleinigkeiten wie der 
Umschalter.Der ist unverzichtbar denn im Test Modus sind Vorlauf und 
Nachführung DC beheizt.
Messsenderchen von R&S kann ich mir nicht leisten.
Im Testmodus kann ich das Prozedere besonders bei Spannungen ab 200mv 
bis 500mV üben und verfeinern und den Fehler in % kann ich da auch 
sehen.
Am Heizernetzteil benutze ich zwei 10 Gang Potis wobei eines für den 
Vorlauf ist und eines für den Nachlauf.
Da mus ich umsschalten können ,aber es sollte sich dabei die Spannung 
unter 500mV möglichst nicht verändern.
Ich habe jetzt auch bemerkt, dass das axiale Spiel der 10 Gang Potis die 
Spannung auch beeinträchtigt. Da werde ich vor dem Knopf noch eine 
Beilagscheibe aus Filz legen um das Spiel etwas Handfester zu machen.
Besserer Schalter oder Relais,ist teste das mal.
Bei meinem alten Metex habe ich das alles mangels Auflösung nicht sehen 
können.
Ich habe Zeit und Lust daran zu experimentieren.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Herbert Z. schrieb:
> Der NTC wird direkt mit einer Auflösung von 1 Ohm
> gemessen.

Das ist kein Problem. Allerdings hat man als Störeinfluß den 
Zuleitungswiderstand. Daher werden NTCs in 3- oder 4-Leiterschaltung 
gemessen.
Die Umschaltung zwischen mehreren NTCs erfolgt über Analogmultiplexer. 
Ein MUX schaltet den Konstantstrom um, daher spielt der Innenwiderstand 
des MUX keine Rolle. 2 weitere MUX schalten den ADC um, d.h. es fließt 
nur der Leckstrom des ADC und damit fällt auch nichts am MUX ab.

Z.B. der AD7793 hat 2 MUX und 2 Stromquellen intern, um 2 NTCs in 
4-Leiterschaltung zu messen. Einer Erweiterung mit 3* 74HC4051 ist kein 
Problem.

: Bearbeitet durch User
von Herbert Z. (herbertz)


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Peter D. schrieb:
> Das ist kein Problem. Allerdings hat man als Störeinfluß den
> Zuleitungswiderstand. Daher werden NTCs in 3- oder 4-Leiterschaltung
> gemessen.

Die Anzeige die der NTC liefert ist nicht das Problem.Haben beide 
Kanäle(Vorlauf -Nachführung) gleiche Spannung muss sie nur gleich 
sein.Die höhe bzw.der Wert enspricht der Heizleistung eines 50 Ohm 
Widerstandes dessen Verlustwärme der NTC sichtbar machen soll. Es geht 
hier nur um die Heizspannung von Vorlauf und Nachführung. Es sind 
mechanische Unzulänglichkeiten die Spannungsveränderungen beim schalten 
produzieren,Stichwort Wiederkehrgenauigkeit.
Relevant aber nur bei sehr kleinen Spannungen,ab einer bestimmten 
Heizspannung wird der Umschaltfehler von der natürlichen zulässigen 
Toleranz der Messung (ab 1000mV bis 3600mV +-1%) gefressen.

: Bearbeitet durch User
von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Herbert Z. schrieb:
> Ja ,so was ähnliches, aber eben etwas speziell,ohne die Fehler welche
> alle meine Vorgänger anno dazumal gemacht haben.

Dafür baust Du neue Fehler ein, weil Du nicht verstehen willst, wie man 
heutzutage Widerstandswerte misst.

> Im Prinzip bin ich fertig.Es geht alles bis auf so Kleinigkeiten wie der
> Umschalter.

Solch ein Fehleinschätzung gab es ja auch zu Beginn des 20. 
Jharhunderts, als man auch meinte, die Physik sei abgeschlossen und es 
müssten nur noch ein paar Detailfragen geklärt werden. Allerdings 
bewegst Du Dich in Sachen Messtechnik auf einem deutlich 
dilletantischerem Niveau.

Selbst solche Grundlagen, das man tunlichst vermeiden sollte, "hohe" 
Ströme und die Spannungsabgriffe über dieselben geschalteten Kontakte zu 
führen, sind kaum präsent.

von Wf88 (wf88)


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> Solch ein Fehleinschätzung gab es ja auch zu Beginn des 20.
> Jharhunderts, als man auch meinte, die Physik sei abgeschlossen und es
> müssten nur noch ein paar Detailfragen geklärt werden. Allerdings
> bewegst Du Dich in Sachen Messtechnik auf einem deutlich
> dilletantischerem Niveau.
> Selbst solche Grundlagen, das man tunlichst vermeiden sollte, "hohe"
> Ströme und die Spannungsabgriffe über dieselben geschalteten Kontakte zu
> führen, sind kaum präsent.

Lustig finde ich: die Temperaturkompensation weglassen, weil deren 
Ungenauigkeit alles verschlechtert. Also nehmen wir die verschlechterung 
halt einfach raus.

von Herbert Z. (herbertz)


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Wf88 schrieb:
> Lustig finde ich: die Temperaturkompensation weglassen, weil deren
> Ungenauigkeit alles verschlechtert. Also nehmen wir die verschlechterung
> halt einfach raus.

Lustig finde ich, dass hier Leute Kristik üben , die den realen Aufbau 
nicht kennen, nicht ein einziges mal damit gemessen haben und 
offensichtlich sich auch mit meinem Thema noch nie befasst haben.
Es ist die typische Krankheit von Foren und auch der neue Anmelde Zwang 
hat keine Besserung gebracht.
Und NEIN, in einem Echtzeitvergleich, simultan kann man sich die 
Temperaturkompensation sparen...sofern man nicht im freien misst. Sie 
taugt in solchen langsamen Abläufen meist eh nix.
PS. Ich kenne mich mit diesem Aufbau besser aus als jeder der mir 
irgendwas zu unterstellen versucht.
Ich hatte schon einige Leute eingeladen, die das gezeigt haben wollten 
was ich da so tue. Die waren alle ziemlich platt von dem was ich ihnen 
zeigen konnte.
ok?

von H. H. (Gast)


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Das größte Problem sind allwissende Ratsucher mit ihren ultrageheimen 
Projekten.

von Herbert Z. (herbertz)


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Andreas S. schrieb:
> Allerdings
> bewegst Du Dich in Sachen Messtechnik auf einem deutlich
> dilletantischerem Niveau.

Hast du Erfahrung in Sachen einfache (dilletantische) Leistungsmessung?
Nein,sonst würdes du wissen , dass man Leistung thermisch auch in sehr 
einfachen aufbauten hinreichend genau messen kann. Nein deutlich besser 
als 1db, als mit diese 15 Euro China Platinen.
Ich finde dein Posting extrem "einfach".

von Herbert Z. (herbertz)


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H. H. schrieb:
> Das größte Problem sind allwissende Ratsucher mit ihren ultrageheimen
> Projekten.

Für Leute die nur pöbeln wollen , mache ich mir diese Arbeit nicht. 
Nachbauer habe ich genug im privatem Umfeld. Denen habe ich sogar den 
Wärmetauscher mit guter Hf-Anpassung gelötet...weil das nicht einfach 
ist.
Es ist alles gesagt!

von Robert (Gast)


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Herbert Z. schrieb:
> Hallo zusammen!
> Ich habe momentan das Problem beim umschalten zweier eingestelter
> Spannungen

Vor, nach, oder nur während der Umschaltung?

Falls Sie vor und nach der Umschaltung weg sind, wo laufen Sie denn?

von H. H. (Gast)


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Herbert Z. schrieb:
> Es ist alles gesagt!

Also EOT.

von Martin S. (mmaddin)


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Herbert Z. schrieb:
> auch der neue Anmelde Zwang
> hat keine Besserung gebracht.

Wenn der Anmeldezwang keine Änderung bringt - aus deiner Sicht - dann 
bleibt doch eigentlich nur die andere Seite.

Herbert Z. schrieb:
> Es ist die typische Krankheit von Foren

Es ist die Typische Krankheit von Menschen, nicht mit Kritik umgehen zu 
können und mal vor der eigenen Tür zu kehren statt wild um sich zu 
schlagen, weil immer die anderen schuld sind.

Siehe auch:

H. H. schrieb:
> Das größte Problem sind allwissende Ratsucher mit ihren ultrageheimen
> Projekten.

: Bearbeitet durch User
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