Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug Unbekannter 1-komponentiger Wärmeleitkleber: Was braucht es zum abbinden?


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von Holger B. (dreieck)


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Ahoj,

ich habe hier, schon bestimmt 15 Jahre alt, so einen dunkelgrünen 
Wärmeleitkleber der in einer Art Spritze kommt. Ich habe nur noch den 
handschriftlichen Vermerk darauf, dass er nur unter Luftabschluss 
trocknet.

Er ist noch flüssig. Ich weiß dass ich den selber mal gekauft und einmal 
verwendet hatte. Mehr weiß und habe ich nicht mehr dazu.

Ich dachte mir daraufhin, dass es so wie "Gewindekleber" ist, dass das 
unter Luftabschluss und mit Metallkontakt erst abbindet.

Jetzt wollte ich damit auf ein kleines Alubleck ein paar kleine 
Alu-Rippenkühlkörperchen kleben (welche für ICs gedacht seien).

Nach 12 Stunden ist die Klebung aber immernoch nicht fest.

Hat jemand eine Idee, was das für ein Kleber ist, unter welchen 
Bedingungen er abbindet, wie lange das dauert, und ob es sein kann dass 
nach 15 Jahren Lagerung er vielleicht auch gar nicht mehr abbindet?

Gruß!

von S. Z. (moennky)


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Holger B. schrieb:
> so einen dunkelgrünen

Könnte das grünes Loctite sein?

von Daniel F. (foxi_the_daywalker)


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Hier eine gute Seite zu den Kleberarten:
https://wiki.seyffer-gmbh.de/2-die-aushaertungsmechanismen-der-klebstoffe/

Bei Sekundenkleber kann man testweise feuchte Luft (Atem) als Aktivator 
testen. Außerdem ist eine schnelle Reaktion mit Backpulver zu 
beobachten.

von Stefan M. (derwisch)


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Wobei für mich die anaerob aushärtenden Klebstoffe ein Rätsel sind.
Wie kann ein kleines Bisschen Luft im Behälter das aushärten der 
gesamten Menge verhindern?
Es kommt ja nur die Oberfläche mit der Luft in Kontakt.
Alles was tiefer liegt "sieht" ja keine Luft und müsste schnell 
aushärten...
Ich hoffe ich habe das verständlich erklärt.

von (prx) A. K. (prx)


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Stefan M. schrieb:
> Wobei für mich die anaerob aushärtenden Klebstoffe ein Rätsel sind.

https://threebond-europe.com/de/technical/seminars-adhesives/about-anaerobic-adhesives/

von L. H. (Gast)


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Holger B. schrieb:
> Hat jemand eine Idee, was das für ein Kleber ist

Das Zeug hatte (habe?) ich auch hier liegen, kam damals von Reichelt. 
Brauchte auf Alu und Chipgehäusen ewig zum aushärten, ich habe das 
bestimmt 2-3 Tage eingespannt gelassen.

Google liefert dazu die Artikelnummer "ALUTRONIC WK 709" und die alten 
Datenblätter.
Das scheint tatsächlich einfach nur grüne Schraubensicherung zu sein, im 
Datenblatt hat jemand die Überschrift passend überklebt...

von Uli S. (uli12us)


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Könnte das an zu grossem Abstand der Klebeflächen liegen. Der blaue 
Loctite
konnte problemlos mehrere Zehntel Klebespalt überwinden. Der grüne 
brauchte
Spalte im kleinen 1/100. Bereich. Sonst wurde der ewig nicht fest.
Ein Versuch, das ganze mit Schraubzwingen, Federzwingen oder ähnlichem 
zu fixieren kann sicher nicht schaden.

von Oliver R. (orb)


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Leo-Andres H. schrieb:
> Das scheint tatsächlich einfach nur grüne Schraubensicherung zu sein, im
> Datenblatt hat jemand die Überschrift passend überklebt...

Das Sicherheitsdatenblatt gehört eigendlich zu dem grünen Loctite 648 
(SDB-Nr.: 153474). Kleber für Metallzahnräder auf Wellen.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ich habe das Zeug auch. Mit Wärme kann man die Aushärtung ebenfalls 
initiieren. Habe kleine Alu-Stars auf ein Fischerkühlprofil kleben 
wollen und der "Zauber" wollte ebenfalls nicht härten. Habe dann das 
Kühlprofil mittels Bauföhn aufgeheizt, bis die Starplatinen igendwann 
hielten. Dazu braucht es schon etwas Temperatur. Schön geht anders. Habe 
inzwischen von TME doppelseitiges Klebeband, extra für derartige Zwecke 
spezifiziert. War zwar skeptisch, aber das Klebeband tut, was es soll.

von Frank G. (frank_g53)


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Stefan M. schrieb:
> Wie kann ein kleines Bisschen Luft im Behälter das aushärten der
> gesamten Menge verhindern?
> Es kommt ja nur die Oberfläche mit der Luft in Kontakt.
> Alles was tiefer liegt "sieht" ja keine Luft und müsste schnell
> aushärten...

Daniel F. schrieb:
> Hier eine gute Seite zu den Kleberarten:
> https://wiki.seyffer-gmbh.de/2-die-aushaertungsmechanismen-der-klebstoffe/

Textausschnitt aus diesem Link:
Der Aushärtevorgang wird durch den Kontakt des Klebstoffs mit den 
Metalloberflächen initiiert, die als Katalysator wirken. Passive 
Materialien besitzen nur eine geringe oder überhaupt keine katalytische 
Wirkung, sodass für eine schnelle und vollständige Aushärtung 
Aktivatoren eingesetzt werden müssen.

Wusste ich so vorher nicht, interessant.

von Thomas (kosmos)


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vielleicht verhinder das Aluoxid das sich auf der Oberfläche bilden den 
Vorgang.

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