Guten Abend, wenn heute nicht schon Wochenende wäre, würde ich mit meiner Frage direkt zum Finanz- oder Gewerbeamt laufen, aber so habe ich noch zwei Tage Zeit mir Gedanken zu machen und würde mich freuen, von Euren Erfahrungen zu profitieren. Ich habe eine handwerkliche Ausbildung, bin durch meinen Master berechtigt den Titel des Ingenieurs zu tragen und kann programmieren. Für alle drei Bereiche habe ich potenzielle Kunden, für die ich tätig sein könnte, nur was wäre eine sinnvolle Tätigkeitsbeschreibung? Als Ing. kann ich die Rolle des Freiberuflers in Anspruch nehmen, aber: 1.) ist das sinnvoll (rechtlich, steuerlich) ? 2.) kann ich als freiberuflicher Ingenieur auch die Einrichtung für ein Ladenlokal herstellen? 3.) und was wäre mit Software (Webseiten, Applikationen) ? Ich freue mich auf Eure Kommentare :-) Gruß Kolja
Du brauchst keine Tätigkeitsbeschreibung, sondern Aufträge. Alles weitere entscheidet sich danach.
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Als Freiberufler darf man keinen Finger krumm machen. Und das FA fragt man nicht. Man teilt ihm allenfalls mit. 2.): Nein (waere gewerblich) 3.): Natuerlich auch nicht! (waere gewerblich)
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Fang mal damit an: Abgrenzung Gewerbe von freiberuflicher Tätigkeit. Was du als freiberuflich tun kannst, hängt auch davon ab, was für ein Ing du bist. https://blog.felix1.de/steuerbegriffe/freiberuflich-vs-gewerblich-wer-ist-was-und-was-ist-der-unterschied/ https://www.ihk.de/osnabrueck/recht-und-fair-play/handel-und-gewerbe/gewerberecht/abgrenzung-gewerbe-von-freiberuflicher-taetigkeit-1086264
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Weich W. schrieb: > Wenn du fragen musst, bist du noch nicht so weit. Fragen ist nicht falsch. Aber ob das Finanzamt die beste Adresse ist? Die IHK wäre da schon sinnvoller.
> Die IHK wäre da schon sinnvoller.
Der Freiberufler ist am besten beraten, das IHK-Gebaeude
nur von aussen zu kennen.
Kolja L. schrieb: > würde ich mit meiner Frage direkt zum Finanz- oder Gewerbeamt laufen Weich W. schrieb: > Wenn du fragen musst, bist du noch nicht so weit. Vor allem können die alle wirklich wichtigen Fragen nicht beantworten. Wenn Du beim VDE oder VDI wärest, wäre Dir sowas wie ein Existenzgründerseminar geläufig, wo viele Fragen beantwortet werden. Zum Finanzamt kannst Du laufen um Dir beantworten zu lassen in welchen Zeitfenster Du diese Seminarkosten vor der Gründung steuerlich absetzen kannst. Das Gewerbeamt kann vielleicht noch mitteilen, welche Buchführungsvariante sinnvoll sein könnte, wenn diese viel Zeit für Beratung haben. Es gibt aber Städte, da wartest Du locker drei Monate auf einen Termin.
Moin, (prx) A. K. schrieb: > Fragen ist nicht falsch. Aber ob das Finanzamt die beste Adresse ist? So ganz verkehrt isses nicht. Die haben da z.b. so'n kleines Heftchen "Steuertipps zur Existenzgruendung". Da werden genau so Sachen wie Freiberuf vs. Gewerbe behandelt. Gruss WK
(prx) A. K. schrieb: > Fang mal damit an: Abgrenzung Gewerbe von freiberuflicher Tätigkeit. Was > du als freiberuflich tun kannst, hängt auch davon ab, was für ein Ing du > bist. Maschinenbau mit Fachrichtung erneuerbare Energien. Aber erstmal danke für die beiden Links. Zumindest für den Anfang muss ich mir ja keine Gedanken um die Einordnung machen. (prx) A. K. schrieb: > Fragen ist nicht falsch. Aber ob das Finanzamt die beste Adresse ist? > Die IHK wäre da schon sinnvoller. Damals, als ich mich mit meinem Handwerk selbstständig gemacht habe, waren Finanz und Gewerbeamt meine einzigen Quellen und haben mich gut beraten und unterstützt.
Motopick schrieb: > Als Freiberufler darf man keinen Finger krumm machen. Erzähl das mal einem Arzt.
> Für alle drei Bereiche habe ich potenzielle Kunden, für die ich tätig
sein könnte...
Sehr schoen. Gib dir einen Namen, reserviere den domainnamen. Dann mach
doch mal eine Webseite.
Wir koennen hier Beurteilungen abgeben wie die webseite rueberkommt. Das
kannst du auch machen ohne einen definierten Termin der Selbstanedigkeit
vorzugeben.
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Kolja L. schrieb: > Als Ing. kann ich die Rolle des Freiberuflers in Anspruch nehmen, aber: > 1.) ist das sinnvoll (rechtlich, steuerlich) ? > 2.) kann ich als freiberuflicher Ingenieur auch die Einrichtung für ein > Ladenlokal herstellen? > 3.) und was wäre mit Software (Webseiten, Applikationen) ? Warum willsst du Freiberufler und kein Gewerbetreibender sein ? Weil du dir auf die Art die Gewerbesteuer spatst ? Bergiss es, die wird nur auf televante Hewinne gâllig, wenn du die erwirtschaftest, zahlst du die Steuer gerne. Weil du damit nicht in der Handwerkskammer steckst ? Sie hilft dir, z.B. wenn ein Lunde meckert. Aber sie fordert auch, adäquaze Ausbildung für deinen Beruf. Ladenbauer ist im Endeffekt Tischler mit untergeordnetem Elektriker und Wasserrohrberlegung. Keine Ahnung ob deine handwerkliche Ausbildung das kann, du verschweigst sie ja absichtlich. Dein Studium hilft dir kedenfalls nicht.
>> Als Freiberufler darf man keinen Finger krumm machen. > Erzähl das mal einem Arzt. Der Einwurf mag berechtigt sein oder nicht, mit Medizinern als Freiberufler habe ich mich nicht befasst. Ein begutachtender Arzt "veranlasst" Untersuchungen und wertet sie dann aus. Fuer den TO mag es als einfache Faustregel aber huelfreich sein. Und ganz stimmt sie ja auch nicht. Ich kann zu meiner Meinungsbildung Messungen ausfuehren und sogar Prototypen bauen. Aber das Ziel der Leistung ist eben nicht der Prototyp, sondern daraus abgeleitete Erkenntnisse. Beim TO sehe ich eine reine Taetigkeit als Freiberufler aber eher nicht.
Kolja L. schrieb: > Damals, als ich mich mit meinem Handwerk selbstständig gemacht habe, also bist du doch schon drin in der Mühle > waren Finanz und Gewerbeamt meine einzigen Quellen und haben mich gut > beraten und unterstützt. Und das ist aber nicht dein Ernst? Die beiden Ämter und hilfreich? Das eine fordert u. das andere will seine Ruhe haben.
Beitrag #7417205 wurde von einem Moderator gelöscht.
Kolja L. schrieb: > wenn heute nicht schon Wochenende wäre, würde ich mit meiner Frage > direkt zum Finanz- oder Gewerbeamt laufen, Hoffnung nicht laufen lassen kein Stress und NICHT die Tage zählen. Also für die anderen hier mit ähnlichen Fragen gilt Zeit lassen und Recht finden. Die gute Nachricht - nichteinmal die Rechtssprechung ist einheitlich und wandelt sich in der Zeit wie die Berufung beim Juristen. Meine Meinung zuerst - weiter unten ist eine IHK-Meinung mit Quelle In DE ist die (Schein-) Selbständigkeit wie ein sogenannter "freier" Beruf oft eine Lotterie, wie die Anmeldepflicht dazu auch - im Zweifel Amtsberatung in Anspruch nehmen, prüfen wies in anderen (Bundes- oder EU-) Länder bei ähnlichem Beruf ist, den Angestellten dann selbst Nachhilfe geben und sich beim FA ggf. nicht abweisen lassen und bei Steuerzahlung in einem zweifelhaften Beruf auf die Erteilung der Steuernummer bestehen - das wirkt Wunder und spart über die Jahre einen Haufen Kies. Eine Steuernummer zu haben kann im Einzelnen äußerst sinnvoll sein, z.B. bei der selbständigen Ausübung ehemals vollkontrollierter (EX- Angestellten) Berufe. Einzelne Berufe, die z.B. vor zwanzig Jahren i.d.R. nur unselbständig waren oder nichteinmal so bezeichnet existierten, verregelten sich innerhalb weniger Jahren, da ist nochmals Zweifeln - also Vierteln vor dem Achteln Pflicht. Phantasie ist nicht gefragt, sondern erfindungspflichtig ----eine IHK Meinung: Freie Heilberufler Arzt Zahnarzt Tierarzt Apotheker Heilpraktiker Krankengymnasten Hebammen Heilmasseure Diplom-Psychologen Psychotherapeuten Krankenpfleger Logopäden Beschäftigungs- und Arbeitstherapeuten Ergotherapeuten Von der Rechtsprechung nicht anerkannt wurde: Fußpfleger Freie rechts-, steuer- und wirtschaftsberatende Berufe Rechtsanwalt/Rechtsbeistände Notar Patentanwalt Wirtschaftsprüfer Vereidigter Buchprüfer Steuerberater Steuerbevollmächtigter beratende Volks- und Betriebswirte Von der Rechtsprechung nicht anerkannt wurden: Anlageberater PR- und Versicherungsberater Zollberater Freie technische und naturwissenschaftliche Architekt Beratende Ingenieure Erfinder Hauptberuflich-technische Sachverständige Handels-Chemiker Lotse Umweltgutachter Vermessungsingenieur Markscheider Baustatiker Kfz-Sachverständiger Gartenarchitekt Von der Rechtsprechung nicht anerkannt wurden: Bauleiter Elektro- Anlagenplaner Konstrukteur Schiffssachverständiger Freie künstlerische, publizistische und pädagogische Berufe Journalist Bildberichterstatter Bildhauer Dolmetscher Übersetzer Schriftsteller Lehrer Erzieher/Pädagogen Fahrlehrer Musiker Bildende Künstler Designer Illustrator Kameramann Layouter Modeschöpfer Synchronsprecher Tontechniker Visagist Werbefotograf Zauberer Von der Rechtsprechung nicht anerkannt wurden: Büttenredner Filmhersteller Fotograf Fotomodell Klavierstimmer Kunsthandwerker Kunstsachverständiger Orgelbaumeister Schauspieler Trauerredner https://www.ihk.de/schwerin/existenzgruendung/existenzgruendung/tipps-rund-um-die-gruendung/selbststaendigkeit-als-gewerbetreibender-oder-freiberufler-3032726
Motopick schrieb: > Als Freiberufler darf man keinen Finger krumm machen. Doch, bspw. Prototypenbau. Da macht man sich die Finger nicht nur krumm, sondern auch dreckig. > Und das FA fragt man nicht. Man teilt ihm allenfalls mit. Man teilt ijm mit, was man macht und fragt/fordert die Erteilung einer Steuernummer und nach einer UmsatzsteuerID.
Motopick schrieb: >>> Als Freiberufler darf man keinen Finger krumm machen. > >> Erzähl das mal einem Arzt. Gynekologe? DSGV-Violator schrieb: > Motopick schrieb: >> Als Freiberufler darf man keinen Finger krumm machen. > > Doch, bspw. Prototypenbau. ups heißen die jetzt Prototypenbauer? >> Und das FA fragt man nicht. Man teilt ihm allenfalls mit. > > Man teilt ijm mit, was man macht und fragt/fordert die Erteilung einer > Steuernummer und nach einer UmsatzsteuerID. Japp. Spart mächtig Ärger im Zweifeln, Vierteln und Achteln.
DSGV-Violator schrieb: >> Und das FA fragt man nicht. Man teilt ihm allenfalls mit. > > Man teilt ijm mit, was man macht und fragt/fordert die Erteilung einer > Steuernummer und nach einer UmsatzsteuerID. Na ja, man fragt das FA zwar nicht direkt, aber indirekt schon, denn das FA informiert direkt oder indirekt das Gewerbeamt, und die zusammen kommen dann zu einer (ersten) Einschätzung über die Anerkennung der Freiberuflichkeit. Um das gehts hier ja wohl, denn nur in dem Fall spricht man zuerst das FA an. Im Falle einer Gewerbeanmeldung muß man eh direkt zum Gewerbeamt. Oliver
> Doch, bspw. Prototypenbau. Du solltest an deiner Lesekompetenz arbeiten: > Ich kann zu meiner Meinungsbildung Messungen ausfuehren und > sogar Prototypen bauen. Aber das Ziel der Leistung ist eben > nicht der Prototyp, sondern daraus abgeleitete Erkenntnisse. Der bei dir anklingende Plural "Prototypen" wuerde einen Steuerpruefer wohl in den erweiterten Suchmodus schalten. Und vermutlich bist du genauso ahnungslos wie der TO, weil eine > UmsatzsteuerID braucht der Freiberufler nicht. Da ihm gewerbliche Arbeit fremd ist :), bekommt er sie auch nicht. Eine Steuernummer vergibt das Finanzamt dagegen praktisch auf Zuruf ohne jedwede weitere Pruefung.
Motopick schrieb: > Und vermutlich bist du genauso ahnungslos wie der TO, weil eine >> UmsatzsteuerID > braucht der Freiberufler nicht. Da ihm gewerbliche Arbeit fremd > ist :), bekommt er sie auch nicht. Ähem… Da solltest du dann doch nochmal genauer nachlesen. Bekommen kann die auch ein Freiberufler, und benötigen tut der die unter den gleich Umständen wie Gewerbetreibende. Ob man die braucht oder nicht, hat nichts mit Freiberuflichkeit zu tun, sondern schlicht damit, ob man seine Leistungen im europäischen Ausland anbietet oder nicht. Oliver
Steuerlich hat der Status als Freiberufler nicht mehr so grosse Vorteile wie früher, da die Gewerbesteuer seit vielen Jahren zum grossen Teil die Einkommenssteuer mindert. Bei entsprechender Grösse des Umsatzes und/oder Gewinns entfällt die Pflicht zur Bilanzierung, man kann ber der EÜR bleiben. Ansonsten fallen mir nicht so viele Vorteile ein, die für den Status als Freiberufler sprechen.
> Bekommen kann die auch ein Freiberufler Wenn dem Freiberufler bei seiner Berufsausuebung "gewerbliche Taetigkeit" nachgewiesen wird, wird er den Status Freiberufler auch bald aufgeben koennen. Weil eben "gewerbliche Taetigkeit" nicht konform mit den Grundsaetzen freiberuflicher Taetigkeit vereinbar ist. Ich bediene mich fuer "gewerbliche Aktivitaeten" externer Firmen, mit denen ich nicht verwandt, verschwaegert oder verfilzt bin. Die rechnen dann auch gegenueber dem Endkunden und nicht mir ab. > unter den gleich Umständen wie Gewerbetreibende Welche da waeren? Wenn der Freiberufler keine gewerbliche Taetigkeit ausuebt? Ich kann zunindest keine diese gleichen Umstaende erkennen. > Leistungen im europäischen Ausland > anbietet [ ] > oder nicht [x]
Zwei Dinge zu Deiner Frage: 1.) Wie schon andere bemerkten, bist Du offenbar noch nicht so weit, wirklich zu starten (das ist ja nichts Schlimmes). Es ist alles sehr schwammig, Du bist Dir noch sehr unsicher. Ich habe das Gefühl, Du weisst noch gar nicht genau, was Du überhaupt anbieten möchtest. Da könnte man, da ginge vielleicht etwas. "Potenzielle Kunden" hatte ich auch viele - echte Kunden dann deutlich weniger ;-) Du solltest am Anfang erstmal auf einen Bereich setzen, in dem Du wirklich Aufträge hast und dann erstmal in diesem arbeiten. Nicht direkt auf drei Hochzeiten gleichzeitig arbeiten - das kannst Du dann machen, wenn Du einen Kundenstamm hast. 2.) Gewerbe gegen Freiberuflich hat sich mMn spätestens mit der fast kompletten Anrechenbarkeit der Gewerbesteuern erledigt (hängt aber vom Hebesatz der Gemeinde ab - nachfragen!). Gewerbe bietet deutlich mehr Möglichkeiten (echte, auch industrielle Produktion, kein ständiges "Darf ich den Auftrag annehmen?" usw.) Dazu kommt noch, dass Du auch erstmal ordentlichen Gewinn haben musst, bevor Gewerbesteuer anfällt. Anfangs ist es oft so, dass man Rücklagen hat und ordentlich investiert. Da bleibt man oftmals ein, zwei Jahre unter der Schwelle von 24500€ Gewinn. Ich habe damals direkt auf Gewerbe gesetzt, um schlicht sofort alles machen und später auch Masse verkaufen zu können - jetzt sowieso. Die Teilezahlen u.a. im Spritzguss entsprechen eher nicht Prototypenmengen ;-) Man ist einfach deutlich freier in der Arbeits- und Produktgestaltung. IHK ist übrigens keine schlechte Anlaufstelle. Leider nutzen viel zu wenige deren Dienste, man jammert lieber über den Beitrag. Dabei kostet mich jede zweistündige Rechtsberatung schon mehr als dieser Jahresbeitrag. Gleiches gilt für Import/Export-Fragen. Zumindest in Koblenz sitzen da richtig gute Leute (u.a. Juristen), die einem immer weiterhelfen können. Selbst wenn sie es selbst nicht wissen, dann machen sie sich schlau oder haben Kontakte. Die IHK hilft übrigens auch schon in der Vorgründungsphase oft kostenfrei. Nutzen! Edit: Gewerblich bist Du natürlich auch viel freier darin, steuersparend einzukaufen, einfach weil man gewerblich üblicherweise deutlich mehr Investitionen tätigt. Im Prinzip kannst Du dir da fast alles auf Lager legen - es könnte ja für ein neues Produkt notwendig sein. Interessant ist das natürlich besonders bei EÜR.
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Wer das in einem Forum so fragt, keine eigenen Ideen, Produkte oder Kontakte mitbringt, sollte das lieber sein lassen.
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Motopick schrieb: > Welche da waeren? Wenn der Freiberufler keine gewerbliche > Taetigkeit ausuebt? Ich kann zunindest keine diese *gleichen* > Umstaende erkennen. Warum sollte der Freiberufler keine Prototypen ins EU-Ausland liefern?
Ben S. schrieb: > Wer das in einem Forum so fragt, keine eigenen Ideen, Produkte oder > Kontakte mitbringt, sollte das lieber sein lassen. Das meinte ich weiter oben. Zumindest im Moment erscheint mir das zu unausgegoren. Wenn er geschrieben hätte: "ich habe in dem Bereich X konkrete Anfragen, in dem Bereich Y Anfragen für eine Kleinserie, die ich sofort starten könnte", dann wäre der Zeitpunkt richtig. Aber das ist alles noch sehr schwammig.
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Chris D. schrieb: > Motopick schrieb: >> Welche da waeren? Wenn der Freiberufler keine gewerbliche >> Taetigkeit ausuebt? Ich kann zunindest keine diese gleichen >> Umstaende erkennen. > > Warum sollte der Freiberufler keine Prototypen ins EU-Ausland liefern? Oder irgend eine Dienstleistung? Oliver
Oliver S. schrieb: >> Warum sollte der Freiberufler keine Prototypen ins EU-Ausland liefern? > > Oder irgend eine Dienstleistung? Da weiss ich nicht, wie die genau steuerlich gehandhabt wird. Es geht ja um den Ort der Leistungserbringung. Den Fall hatte ich hier noch nicht aber eventuell weisst Du mehr? Würde mich interessieren.
Motopick schrieb: >> Doch, bspw. Prototypenbau. > > Du solltest an deiner Lesekompetenz arbeiten: Ich hab Ihre ungequirlte Bullenscheiße jetzt nicht im Detail gelesen, ich bezieh mich nur auf die Frage des TO. >> Ich kann zu meiner Meinungsbildung Messungen ausfuehren und >> sogar Prototypen bauen. Aber das Ziel der Leistung ist eben >> nicht der Prototyp, sondern daraus abgeleitete Erkenntnisse. > > Der bei dir anklingende Plural "Prototypen" wuerde einen > Steuerpruefer wohl in den erweiterten Suchmodus schalten. Man verwendet aber in Zusammensetzung mit -bau nicht den Singular. Falls du dich aber lieber mit Krümelkacken statt mit Faktbasierter Analyse beschäftigen willst, dann sag halt Musterbau. Oder Erstellung Demonstrator. Und natürlich baut der Freiberufler nicht nur für einen Kunden einen einzelnen Prototypen, sondern mehrere um ggf. Tests parallel fahren zu können. > Und vermutlich bist du genauso ahnungslos wie der TO, weil eine >> UmsatzsteuerID > braucht der Freiberufler nicht. Da ihm gewerbliche Arbeit fremd > ist :), bekommt er sie auch nicht. Ich spar mir jetzt mal das Scannen des Schreibens, das mir das hiesige FA damals mit der Umsatz-ID geschickt hat. Klar ist auf der Honorarnote des Freiberuflers die MwSt getrennt aufgeführt. Ne UStID ist zwar in dem Fall (nur Inland) nicht verpflichtend, aber dennoch von Vorteil (Stichwort: Vorsteuer). Gewerbe ist für ne UStID nicht nötig. Auch der Stundensatz für ne Dienstleistung kann mit getrennte MwSt. abegegebe werden. Du könntest beispw. mal auch die letzte Rechnung von deinem Steuerberater schauen (ich geh mal davon aus, das Du Dich nicht "schwarz" beraten läßt.
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DSGV-Violator schrieb: > Auch der Stundensatz für ne Dienstleistung kann mit getrennte MwSt. > abegegebe werden. Das ist wohl eher ein müssen, zumindest bei ernsthaften Tätigkeiten zwecks Broterwerb. Oliver
Chris D. schrieb: > Zwei Dinge zu Deiner Frage: Vielen Dank Chris für die ausführliche Antwort. Damit haben sich fast alle meine Fragen geklärt und ich lass das mit den freiberuflichen Tätigkeiten einfach. Konkrete Anfragen habe ich aber tatsächlich aus allen drei Bereichen und könnte Montag loslegen. Dieses Forum ist einfach wie eine Goldmine, tonnenweise Abraum beiseite schaffen, um ein paar Flocken zu finden. Manchmal hat man Glück und es ist ein Nugget dabei.
Kolja L. schrieb: > Manchmal hat man Glück und es ist ein Nugget dabei. Kolja L. schrieb: > drei Bereichen Das hatte ein Bekannter ebenfalls als Freiberufler. Dann hatte eine Kundenfirma fusioniert. Dann hatte er nur noch zwei. Von den zwei hat dann auch noch einer den Auftrag abgebrochen, weil er Angst hatte es könnte ihn wegen Scheinselbständigkeit erwischen. Der letzte war dann deshalb auch weg. Nur als Hinweis, das es auch so ungünstig laufen könnte. Dafür solltest Du immer auch einen Plan B in der Schublade liegen haben.
Dieter D. schrieb: > Das hatte ein Bekannter ebenfalls als Freiberufler. Dann hatte eine > Kundenfirma fusioniert. Dann hatte er nur noch zwei. Und als Selbständiger immer dran denken, dass jede Firma irgendwann einmal ihren Zenit überschreitet.
Bernd G. schrieb: > Dieter D. schrieb: >> Das hatte ein Bekannter ebenfalls als Freiberufler. Dann hatte eine >> Kundenfirma fusioniert. Dann hatte er nur noch zwei. > > Und als Selbständiger immer dran denken, dass jede Firma irgendwann > einmal ihren Zenit überschreitet. Warum ist das zwingend?
> Dieses Forum ist tonnenweise Abraum beiseite > schaffen, um ein paar Flocken zu finden. Manchmal hat man Glück und es > ist ein Nugget dabei. Weil Du hier einen Vergleich mit einem armen Bergarbeiterschwein in einem Drecksbergwerk ziehst - warum tust Du Dir dann das Forum an ?! Zum Thema Selbstständigkeit gibt es doch nicht nur gute Literatur (auch auf Niveau "Unbedarftes Landei" -> ISBN: 978-3527710676), sondern auch VHS-Kurse,Steuerberater, Existenzgründerseminare, Podcasts, mediathek dokus ... Und schließlich gilt immer noch: "Probieren geht über studieren". Oder kannst Du nur "Forum"?!
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Chris D. schrieb: > Warum ist das zwingend? Von zwingend war keine Rede. Bisher habe ich das allerdings bei allen mir bekannten Kleinunternehmen (bis 10 MA) so erleben können. Die durchschnittliche Lebensdauer war so um die zehn Jahre, irgendwann ging es abwärts. Erst weniger MA, dann gar keine mehr. Bei mir läuft es jetzt 20 Jahre. Aus Altersgründen werde ich allerdings nicht mehr expandieren :-) Ich betreibe die Firma jetzt auf Verschleiß, d.h. keine Investitionen und auch keine Ersatzinvestitionen mehr.
Bernd G. schrieb: > Und als Selbständiger immer dran denken, dass jede Firma irgendwann > einmal ihren Zenit überschreitet. Der TE spricht von freiberuflicher Selbständigkeit. Das hat mit "Firma" und Zenit nichts zu tun. Das kann man Start<->Stop betreiben. Letzten Monat ist z.B. ein Freiberufler hier in der Abteilung fest eingestiegen, weil sie einen PL gesucht und in ihm gefunden haben. Der hat nun einen 3J-Vertrag mit Verlängerung. Vielleicht ist das mit dem Freiberuflersein auch nicht so toll. Firma scheint mir noch schwieriger. Kann man keine Pausen machen, muss Leute beaufsichtigen und durchfüttern.
> Firma scheint mir noch schwieriger. > Kann man keine Pausen machen, muss > Leute beaufsichtigen und durchfüttern. Das haste als Freiberufler mit Familie auch ;-) Aber eigentlich gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen Freiberufler, Angestellter, Inhaber. Man muss in allen Fällen dafür sorgen, das mehr Geld reinkommt als verbraucht wird und die eingegangenen Risiken kleiner als die gebildeten Rücklagen bleiben. Eventuell ist aber die Angst vor der eigenen Firma eher ein "Wohlstandsproblem". Der Opa-Generation nach dem Krieg erschien Familienunternehmen betreiben oder Werkstatt gründen nicht so absurd wie deren wohlbehütet aufgewachsenen Enkeln heute. Und im Anglo-Sächsischen Gebiet ist der "Gründergeist" auch etablierter als in Deutschland, dem Land der Gründer-muffel: https://www.wiwo.de/erfolg/gruender/4-1-prozent-weniger-gruendungen-die-deutschen-sind-gruendermuffel/9638132.html https://www.welt.de/wirtschaft/article109104051/Deutschen-Studenten-fehlt-Unternehmergeist.html
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> Aber eigentlich gibt es keinen wesentlichen Unterschied zwischen > Freiberufler, Angestellter, Inhaber. Was fuer eine > ungequirlte Bullenscheiße
Motopick schrieb: > Was fuer eine >> ungequirlte Bullenscheiße Jajaja, "bellen" Sie mal weiter, denn "Getroffene Hunde müßen bellen". SCNR
Bernd G. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Warum ist das zwingend? > > Von zwingend war keine Rede. Bisher habe ich das allerdings bei allen > mir bekannten Kleinunternehmen (bis 10 MA) so erleben können. Die > durchschnittliche Lebensdauer war so um die zehn Jahre, irgendwann ging > es abwärts. Erst weniger MA, dann gar keine mehr. > Bei mir läuft es jetzt 20 Jahre. Aus Altersgründen werde ich allerdings > nicht mehr expandieren :-) Ich betreibe die Firma jetzt auf Verschleiß, > d.h. keine Investitionen und auch keine Ersatzinvestitionen mehr. das scheint mir auch normal zu sein. Denke aber das hat mehrere Gründe. Von auslaufenden Produkt(en), über fehlende Fachkräfte bis hin zu Taschen sind voll genug...lass die Firma sterben. Als ich mich über die Themen erkundigt hatte schien der "10 Jahre Ryhtmus" etwas herauszustechen. Wohl ein guter Zeitpunkt zu schließen/verkaufen. Besonders im Hinblick auf das Gesamtpaket. (Möglichkeit auf sehr frühe Rente) Für den Verkaufspreis muss man für eine grobe Einschätzung. Gewinn vor Steuer letzten drei Jahre + Gewinn kommende drei Jahre) : Kapitalisierungszinssatz (~11%). bei 100k pro Jahr kommen ja. 5.5 Mio raus. Also selbst wenn es etwas weniger ist und viel Steuer fällig wird schließt man vorzüglich für sich privat ab. Man sollte sich also schon früh überlegen was später mal sein soll.
Max M. schrieb: > bei 100k pro Jahr kommen ja. 5.5 Mio raus. D.h. der Käufer hat sein Geld nach 55 Jahren wieder erwirtschaftet? Das lohnt sich ja echt mal. Wenn alles sehr gut läuft und die Bilanzen der letzten drei bis fünf Jahre den Gewinn als stabil ausweisen, kann man etwa den fünffachen Jahresgewinn erwarten. Wenn man einen solventen Käufer findet.
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Bernd G. schrieb: > Chris D. schrieb: >> Warum ist das zwingend? > Von zwingend war keine Rede. "Und als Selbständiger immer dran denken, dass jede Firma irgendwann einmal ihren Zenit überschreitet." Das hört sich schon so an, als würde das auf jeden Fall eintreffen ;-) > Bisher habe ich das allerdings bei allen > mir bekannten Kleinunternehmen (bis 10 MA) so erleben können. Die > durchschnittliche Lebensdauer war so um die zehn Jahre, irgendwann ging > es abwärts. Erst weniger MA, dann gar keine mehr. > Bei mir läuft es jetzt 20 Jahre. Aus Altersgründen werde ich allerdings > nicht mehr expandieren :-) Ich betreibe die Firma jetzt auf Verschleiß, > d.h. keine Investitionen und auch keine Ersatzinvestitionen mehr. Das ist dann aber eher so, wie es auch Max beschreibt: man hat genug verdient, findet vielleicht niemanden mehr und lässt die Firma langsam austrudeln. Aber das muss ja nicht so sein. Ich hatte auch überlegt, mit 50 aufzuhören, aber eigentlich macht mir das alles viel zu viel Freude, gerade weil das Finanzielle jetzt in den Hintergrund tritt und man einfach Dinge anschaffen kann, ohne über Geld nachdenken zu müssen. Geld war für mich nie der Grund der Selbstständigkeit - da wäre es doch schade, gerade jetzt aufzuhören, wo ich mein Ziel erreicht habe: Entwicklung und Forschung, ohne auf das Finanzielle achten zu müssen. Und es muss daraus auch kein verkaufbares Produkt (mehr) werden. Vielleicht ist das bei mir auch etwas anders, weil ich mir nach einigen Jahren immer völlig neue Gebiete ausgesucht habe. Quasi ein Startup in einem laufenden Unternehmen. Das gibt dann vermutlich den nötigen neuen Schwung.
Kolja L. schrieb: > Ich habe eine handwerkliche Ausbildung, bin durch meinen Master > berechtigt den Titel des Ingenieurs zu tragen Master oder Meister? Das ist ein gewaltiger Unterschied.
>> berechtigt den Titel des Ingenieurs zu tragen
berechtigt biste erst nach Bestehen der Ingenieursprüfung in einer
anerkannten Hochschule.
Darüber hinaus ist das Ganze hier Ländersache, da kann man nicht davon
ausgehene, das einen der Wisch der Южно-Уральский госуΔарственный
университет gestattet rechtmäßig einen etablierten westeuropäischen
Titel zu tragen.
Harald W. schrieb: > Master oder Meister? Das ist ein gewaltiger Unterschied. Geselle im Handwerk, Masterabschluss von der Uni DSGV-Violator schrieb: > berechtigt biste erst nach Bestehen der Ingenieursprüfung in einer > anerkannten Hochschule. Steht zumindest auf meinem Abschlusszeugnis 😉
Kolja L. schrieb: > DSGV-Violator schrieb: >> berechtigt biste erst nach Bestehen der Ingenieursprüfung in einer >> anerkannten Hochschule. > > Steht zumindest auf meinem Abschlusszeugnis 😉 Ingenieur ist etwas anderes als Diplom-Ingenieur. Das kapiert aber nicht jeder. Beispiel IngG NRW "§ 1 (1) Die Berufsbezeichnung ,,Ingenieur/Ingenieurin" allein oder in einer Wortverbindung darf führen, 1. wer a) das Studium einer technischen oder naturwissenschaftlichen Fachrichtung an einer deutschen Hochschule mit der Dauer von mindestens drei Studienjahren oder b) das Studium an einer deutschen öffentlichen oder hinsichtlich des Studienabschlusses rechtlich gleichgestellten deutschen privaten Ingenieurschule mit einer Dauer von mindestens drei Studienjahren oder c) einen Betriebsführerlehrgang einer deutschen staatlich anerkannten Bergschule mit Erfolg abgeschlossen hat oder 2. wem durch die zuständige Behörde das Recht verliehen worden ist, die Bezeichnung ,,Ingenieur (grad.)/Ingenieurin (grad.)" zu führen." https://recht.nrw.de/lmi/owa/br_text_anzeigen?v_id=2720070525140950967
Chris D. schrieb: > Ich hatte auch überlegt, mit 50 aufzuhören Der ehemalige Chef eines grösseren Unternehmens hatte sich in jüngeren Jahren genau dies vorgenommen - und dann auch so verwirklicht!
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Percy N. schrieb: > Ingenieur ist etwas anderes als Diplom-Ingenieur. Das kapiert aber nicht > jeder. Habe nicht auf Diplom studiert, aber lesen kann ja nicht jeder 😛
Kolja L. schrieb: > Percy N. schrieb: >> Ingenieur ist etwas anderes als Diplom-Ingenieur. Das kapiert aber nicht >> jeder. > > Habe nicht auf Diplom studiert, aber lesen kann ja nicht jeder 😛 Du warst auch nicht gemeint, aber das versteht wohl auch nicht jeder. Inzwischen amüsiert sich der Volltrottel, bravo!
Beitrag #7420133 wurde von einem Moderator gelöscht.
Kolja L. schrieb: > Für alle drei Bereiche habe ich potenzielle Kunden, für die ich tätig > sein könnte, nur was wäre eine sinnvolle Tätigkeitsbeschreibung? Mittlerweile habe ich eine andere Meinung vom Glück. Aber ich Frage mich gerade ernstaft wie das geht. Du hast potentielle Kunden aber offensichtlich kein Plan. Im Normalfall hat man diese Situation erst mit sehr guten Kontakten oder man erarbeitet sich das mühselig. Trotzdem selbst dann ist es schwer, in der heutigen Zeit um das x-Fache. Jetzt hast du gleich Kunden und in alle Richtungen. Wie ist denn die Akquise gelaufen?? Ich würde ein klassisches "Ing.-Büro" aufmachen und alle weiteren Leistungen darüber anbieten. Das Problem dabei ist, dass die Gesellschaft zu geradlinig denkt und es kann unseriös wirken. Dann musst du halt dein Marketing adaptieren. Früher war es normal Generalist zu sein. Viel Glück!
Wenn jemand schonmal einen Nicht-IT-Beruf gelernt hat und nun programmieren kann (das empfehle ich immer Umschülern), dann soll er sich einen Job in diesem Umfeld suchen, um Beides zu vereinen. Jede Branche hat ihr eigenes Vokabular, ihre eigenen Prozesse und Technologien, die ein studierter "Nur-IT-Mensch" üblicherweise nicht ansatzweise kennt. Es ist ein unschätzbarer Vorteil in beiden Welten zuhause zu sein.
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