Schönen guten Tag, ich habe bereits die Suche bemüht und keine hilfreiche Antwort gefunden. Vorab: Ich habe mit dem Thema nichts zu tun und frage nur interessehalber. Vielleicht gibt es ja Experten hier, welche aus ihrem Berufsleben ein paar Sätze dazu schreiben könnten. Für die CE-Konformitätserklärung muss meines Wissens nach auch die EMV-Richtlinie eingehalten werden. Dabei müssen Grenzwerte für die Störfestigkeit und die Störaussendung eingehalten werden. Speziell geht es mir hier um Maschinen und Anlagen, welche nicht in Absorberkammern oder auf Prüfstände passen. Wie werden hier in der Praxis die entsprechenden Messungen realisiert? Ich denke leitungsgebundene Störungen lassen sich noch gut Messen. Wobei hier bei den großen Strömen die LISN ja ziemlich massiv sein werden oder? Wie werden gestrahlte Emissionen gemessen? Im freien Feld (Produktionshalle) hat man ja keine reproduzierbaren Ergebnisse. Wie verhält sich das z.B. im Sondermaschinenbau wo jede Maschine anders ist? Also wo es nicht ausreicht ein Baumuster zu prüfen. Die Kosten für die Prüfungen schlagen dann ja für jede Maschine voll auf. Würde mich freuen wenn ein paar EMV-Experten hier mal ein paar Erfahrungen aus der Praxis teilen könnten.
Es wird nicht jede Maschine einzel geprüft,bei Hochspannungdurchschlagstest natürlich aber in einer Charge darf nichts verändert werden. Aber im Sondermaschinenbau wird man damit leben müssen.Da ist jede Maschine ein Unikat. Hans
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Große Anlagen, insbesondere ortsfeste, fallen auch unter die EMV-Richtlinie. D.h. es gibt Prüfnormen mit Messbedingungen und Grenzwerten und evtl. sogar Produktnormen. Zur Konformitätsbewertung kommt das Messlabor mit der Technik angereist, das bieten eigentlich alles größeren Prüflabore an. Stichwort: EMV Vor-Ort-Messung Leute mit Erfahrung machen dann quasi Freifeldmessungen in der Industriehalle (v.a. gestrahlte Emission aber auch geleitet). Im eigenen Interesse nicht unbedingt bei voller Produktion mit anderen laufenden Anlagen. Diese Messungen leben von Erfahrung und den Reports / (Mess-Dokumentation). Sie haben aber ein 'wenig subjektiveren' Charakter als z.B. die Anordnung des Prüflingskabels auf dem Tisch in der EMV-Messkabine. Und ja, man kann bei diesen Prüfungen auch durchfallen! Das ganze Arbeitsgebiet ist, dank Umrichter, Wechselrichter & Co., sehr interessant geworden und auskömmlich, gerade als Dienstleistung in Richtung Ursachenforschung. HF-Ströme gehen eigene Wege... Auch z.B. Windkraftanlagen oder Solarfelder kommen u.U. nicht mit einer Baumusterfreigabe durch und müssen am Standort nachgeprüft werden (z.B. auch in Richtung EMVU). Da fliegt dann auch schon mal ein Hubschrauber ein paar Runden.
> Speziell geht es mir hier um Maschinen und Anlagen, welche nicht in > Absorberkammern oder auf Prüfstände passen. Um welche Anlagen geht es hier konkret, solche EMV Testhallen können ganz schhön gross sein, da hta man schon Muldenkipper drin stehen sehen? Bei Generatoren Umspannwerken etc. wird man wohl eher Grenzwerte an der Grundstücksgrenze definieren und dann vor Ort mit ner Antenne den bereich abgehene, bzw. fahren. Ach ja, auch Flugzeuge kann man (in der Wüste) EMV testen, wobei da eher der Radarquerschnitt als die Eigenabstrahlung interessiert: https://www.biancahoegel.de/flug/witz/bilder/parken.jpg Aber details dazu willste nicht hören, weil man Dich anschliessend erschiessen müßte ;-) Da was für Windkraftanlagen: https://www.google.com/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=&ved=2ahUKEwiKmPOumIf_AhUqQ_EDHcm2CkEQFnoECAcQAQ&url=https%3A%2F%2Fwww.bmaw.gv.at%2Fdam%2Fjcr%3A765857e3-6128-4930-809f-02ddd9a8ac53%2FAnforderungskatalog%2520Windenergieanlagen.pdf&usg=AOvVaw2qnhH46Lo9-szM4FSsqe2Y Ansonsten gibt es Spezialisten für sowas.
Michael F. schrieb: > Produktnormen Aktuell gibt's da meines Wissens nur die CISPR 11 (EN55011) + ein paar Dokumente in der CISPR16 Reihe mit ein paar basics dazu... CISPR37 ist gerade in Arbeit und soll da einiges an "Erfahrungswerten" der Messtechniker aus den Ergebnissen rausnehmen. In der ANSI Welt tut sich dazu auch gerade was... DSGV-Violator schrieb: > Muldenkipper Panzer, Kampfjet,... Findet manp schonmal in den Werbeunterlagen von Hallen Herstellern... Man muss also schon ziemlich große Dinge haben um sagen zu können "geht nicht". Meistens ist es ein "ökonomisch sinnvoller in-situ". 73
> DSGV-Violator schrieb: >> Muldenkipper > > Panzer, Kampfjet,... Findet manp schonmal in den Werbeunterlagen von > Hallen Herstellern... Nicht nur in den Werbeunterlagen, wenn man häufiger bei den Prüfern unterwegs ist, kommt es schon öfters vor, das man "seinen Kram" schnell rausschubsen muß, damit der nächste mit seinem Gerät "einschweben" kann. Die Dickschiffschmieden haben zwar auch ihre eigenen Hallen für precpompliance-Messungen, aber für das offizielle Prüf-Siegel muss es dann schon eine zertifizierte Stelle sein. Also trifft man sich bei TÜV, SGS, oder wie so alle heißen.
P. S. schm Beitrag #7418145: > Speziell geht es mir hier um Maschinen und Anlagen, welche nicht in > Absorberkammern oder auf Prüfstände passen. Gibt auch große Prüfräume: https://www.emcc.de/fileadmin/website/Images/Kacheln/EMCC_aviation.jpg
Produktionsanlagen als ganzes werden nicht geprüft, aber die einzelnen Komponenten oder Testsysteme. Man geht davon aus, das wenn alles "ok" ist es keine Probleme im Gesamten gibt. Gelegentlich wird man auch hier von anderen Tatsachen überrascht und stellt fest, das Störungen durch Zusammenwirkung entstehen, denen man sich im Speziellen und nur einmal widmet.
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