Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Spannungsfestigkeit Widerstand: Metallfilm oder Kohle?


von Thomas C. (akapuma)


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Hallo,

wir haben gerade ein Streitgespräch welcher Widerstand "besser" ist. Es 
soll eine kleine Glimmlampe mit einem 330k-Widerstand dauerhaft an 
Netzspannung betrieben werden.

Kandidat 1 ist ein YAGEO CFR-25. Dieser ist für maximal 250V und hat 
250mW.

Kandidat 2 ist ein YAGEO MF0207. Dieser ist mechanisch genau so groß 
(6,3mm x 2,4mm), ist aber für 350V ausgelegt und hat 0,6W.

Zieht man die "Brennspannung" am gezündeten Neon-Lämpchen ab, dann 
sollten 250V nicht überschritten werden, auch wenn die Netzspannung 230V 
+ 10% = 253V beträgt. Mit 190mW werden die Widerstände auch nicht 
überlastet.

Jetzt kennt man es ja, nach etlichen Jahren Dauerbetrieb ist der 
Widerstand hochohmiger geworden, die Glimmlampe ist deutlich dunkler 
geworden. Faktoren können sein:

- Alterung
- Kurze, schnelle Spannungsspitzen "EFT / Burst"
- Spannungsstöße "Surge"

Preisfrage: Welcher Widerstand lebt länger?

Gruß

akapuma

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Was gibt's als Gewinn zur Preisfrage?
Ich meine, es ist der 2., weil höhere Spannungsfestigkeit und 
Belastbarkeit.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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253V*√2 = 360V

Wenn man Durch-/Überschläge wirklich vermeiden will, würde ich mich 
nicht auf einen einzelnen Widerstand verlassen wollen.

von Steve van de Grens (roehrmond)


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Theoretisch sind beide nicht geeignet, weil sie übliche Spannungsspitzen 
nicht aushalten. jetzt darüber zu mutmaßen, welche Produkt die nicht 
genau definierte Überlast öfter und länger aushält, halte ich für 
Zeitverschwendung.

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Thomas C. schrieb:
> dann
> sollten 250V nicht überschritten werden,

Aber der Spitzenwert des Sinuses beträgt etwa 310V. Nimm dejenigen, der 
für 350V ausgelegt ist und mehr Watt aushält.

mfg

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas C. schrieb:
> Preisfrage: Welcher Widerstand lebt länger?
Der, der bei einer pulsartigen Überlastung keine winzigen "Hotspots" 
ausbildet und die anfallende Wärme gleichmäßig an die Umgebung abgeben 
kann.

Und da ist weder ein Kohleschicht- noch ein Metallfilmwiderstand gut, 
weil beide eine die überlastende Energie erst mal in die dünne 
Widerstandsbahn einlagern und dann vor deren (lokalen) Überhitzung an 
den Körper abgegeben müssen.

Gut wäre ein massiver Kohlewiderstand, dort im Aufbau in der unteren 
Hälfte zu sehen:
- http://www.elektronikinfo.de/strom/widerstand.htm

: Bearbeitet durch Moderator
von Falk B. (falk)


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Thomas C. schrieb:
> Preisfrage: Welcher Widerstand lebt länger?

Tendenziell der größere und offiziell spannungsfestere. In dem meisten 
Phasenprüfern sind aber auch nur 08/15 250mW Widerstände drin. OK, die 
sehen nur sehr wenige Betriebsstunden.

von Thomas C. (akapuma)


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Vielleicht etwas zum Hintergrund:

Diese Schaltung wird millionenfach im Jahr verkauft, zum Beispiel in 
Kaffeemaschinen, schaltbaren Steckdosen, oder aber auch in 
Lichtschaltern. Ich möchte betonen, daß ein Widerstand 6,3mm x 2,4mm 
schon sehr groß ist, es sind auch viel kleinere im Umlauf!

Leuchtanhänger für Lichtschalter müssen der EN 60669-1 entsprechen. 
Diese verlangt, daß ein kurzgeschlossenes Bauteil nicht zu einer Gefahr 
führen darf. Schließe ich die Glimmlampe kurz, dann ist das dem 
Widerstand egal. Schließe ich den Widerstand kurz, dann passiert 
folgendes:

- Leuchtanhänger zwischen L' und N (z.B. Lichtschalter fürs WC / 
Besetztanzeige):
Bei sehr niederohmigem Netz explodiert die Glimmlampe, Flammen und 
Funkenflug könnten austreten => unzulässig.

- Leuchtanhänger parallel zum Lichtschalter (Positionslicht zum Finden 
des Schalters): Je nach Last (Deckenlampe) kann die Glimmlampe mehrere 
100°C heiß werden, Plastik in der Nähe schmilzt => unzulässig.

Den Widerstand muß man nicht kurzschließen, wenn er ausreichend stabil 
ist. Nach EN 60669-1 ist er ausreichend stabil, wenn er:
- nach Feuchtelagerung
- längerem Betrieb bei 1,5-facher maximaler Spannung = 253V x 1,5 = 380V

seinen Widerstandswert nicht wesentlich ändert (er darf aber hierbei 
außerhalb der Spezifikation betrieben werden).

Der Metallschichtwiderstand besteht diese "Tortur" bedeutend besser. 
Jetzt wurde aber eingewendet, Metallschichtwiderstande wären wegen ihrer 
sehr dünnen Metallschicht nicht für Netzbetrieb geeignet, 
Kohleschichtwiderstände hingegen schon.

Gruß

akapuma

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas C. schrieb:
> Jetzt kennt man es ja, nach etlichen Jahren Dauerbetrieb ist der
> Widerstand hochohmiger geworden, die Glimmlampe ist deutlich dunkler
> geworden.

Echt ? Dunklere Glimmlampen kenne ich, aber dass es am Widerstand (meist 
wird billigste Kohleschicht verwendet) liegen soll ist mir noch nie 
aufgefallen.

von Thomas R. (thomasr)


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2 x 150k egal welcher?

von Peter D. (peda)


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von Marcel V. (mavin)


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Thomas C. schrieb:
> Jetzt wurde aber eingewendet, Metallschichtwiderstande wären wegen ihrer
> sehr dünnen Metallschicht nicht für Netzbetrieb geeignet,
> Kohleschichtwiderstände hingegen schon.

Ist auch logisch. Beim Metallfilmwiderstand fällt die gesamte Spannung 
an einem einzigen Film ab 🎬

Beim Kohlewiderstand fallen an jeder Wendel nur ein kleiner Teil der 
Spannung ab:

Uwendel = Uges / Anzahl der Wendel

Das ist für die Spannungsfestigkeit besser. Da der normale THT 
Kohleschichtwiderstand nur bis 115V spezifiziert ist, müssen sowieso 
immer zwei Stück in Serie geschaltet werden!

von Rainer W. (rawi)


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Thomas C. schrieb:
> Jetzt kennt man es ja, nach etlichen Jahren Dauerbetrieb ist der
> Widerstand hochohmiger geworden,

Unsinn

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas R. schrieb:

> 2 x 150k egal welcher?

Wenn beide laut Datenblatt mindestens 200V vertragen, ist es egal
ob Metallfilm oder Kohle. Du könntest sogar mischen. :-)

von Wolle G. (wolleg)


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Christian S. schrieb:
> Aber der Spitzenwert des Sinuses beträgt etwa 310V. Nimm dejenigen, der
> für 350V ausgelegt ist und mehr Watt aushält.
Klugsch.... EIN:
Spitzenwert siehe:
Sebastian R. schrieb:
> 253V*√2 = 360V

von Thomas C. (akapuma)


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Die angegebene Arbeitsspannung im Datenblatt ist DC oder ACrms.

von Harald W. (wilhelms)


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Thomas C. schrieb:
> Die angegebene Arbeitsspannung im Datenblatt ist DC oder ACrms.

Ach, das ist ungewöhnlich. Kannst Du uns da mal einen Link zu dem
betreffenden Datenblatt zeigen?

von Peter D. (peda)


Angehängte Dateien:

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Harald W. schrieb:
> Ach, das ist ungewöhnlich. Kannst Du uns da mal einen Link zu dem
> betreffenden Datenblatt zeigen?

Z.B. der oben genannte VR25.

von Harald W. (wilhelms)


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Peter D. schrieb:

>> Ach, das ist ungewöhnlich. Kannst Du uns da mal einen Link zu dem
>> betreffenden Datenblatt zeigen?
>
> Z.B. der oben genannte VR25.

Man lernt nie aus. :-)

von Falk B. (falk)


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Thomas C. schrieb:
> Der Metallschichtwiderstand besteht diese "Tortur" bedeutend besser.
> Jetzt wurde aber eingewendet, Metallschichtwiderstande wären wegen ihrer
> sehr dünnen Metallschicht nicht für Netzbetrieb geeignet,
> Kohleschichtwiderstände hingegen schon.

Das stimmt nicht, da hast was falsch verstanden. Der Lothar meinte, daß 
ein KohleMASSEwiderstand ideal sei, weil der DEUTLICH höher Pulslasten 
aushält, die im Netz vorkommen können. In der realen Welt sind die 
meisten Widerstände in der Schaltung aber nur normale Kohleschicht oder 
Metallschichtwiderstände. Und das funktioniert in den allermeisten 
Fällen auch ohne daß was abfackelt.

von Falk B. (falk)


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Marcel V. schrieb:
> Thomas C. schrieb:
>> Jetzt wurde aber eingewendet, Metallschichtwiderstande wären wegen ihrer
>> sehr dünnen Metallschicht nicht für Netzbetrieb geeignet,
>> Kohleschichtwiderstände hingegen schon.
>
> Ist auch logisch. Beim Metallfilmwiderstand fällt die gesamte Spannung
> an einem einzigen Film ab 🎬

Jaja, das liebe Halbwissen, daß nicht nur du schon mehrfach zum Besten 
gegeben hast.

> Beim Kohlewiderstand fallen an jeder Wendel nur ein kleiner Teil der
> Spannung ab:
>
> Uwendel = Uges / Anzahl der Wendel

> Das ist für die Spannungsfestigkeit besser.

Nicht zwingend. Außerdem gibt es auch Metallschicht als Wendel.

> Da der normale THT
> Kohleschichtwiderstand nur bis 115V spezifiziert ist,

Welcher denn? Die meisten sind wenigstens bis 200V, eher 250V 
spezifiziert.

von Thomas C. (akapuma)


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Falk B. schrieb:
> Das stimmt nicht, da hast was falsch verstanden. Der Lothar meinte, daß
> ein KohleMASSEwiderstand ideal sei, weil der DEUTLICH höher Pulslasten
> aushält, die im Netz vorkommen können. In der realen Welt sind die
> meisten Widerstände in der Schaltung aber nur normale Kohleschicht oder
> Metallschichtwiderstände. Und das funktioniert in den allermeisten
> Fällen auch ohne daß was abfackelt.

Ich meine hiermit nicht den Beitrag von Lothar, sondern Kohle allgemein.

Ich denke Kohlemassewiderstände sind quasi ausgestorben, akltelle 
Massewiderstände sind Keramik-Massewiderstände, z.B. von Ohmite.

Zu AC/DC bei YAGEO:

Es steht dort nicht bei dem Zahlenwert, sondern in einer "note" 
versteckt:

RCWV (Rated Continuous Working Voltage ):
The DC or AC (rms) continuous working voltage corresponding to the rated 
power is determined by the following formula:
V=√(P X R)
or max. working voltage whichever is less.

von Thomas (kosmos)


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Nimm doch Metalldrahtwiderstände und wie schon gesagt wurde 2 oder 3 in 
Reihe und schon steigt die Spannungsfestigkeit musst eben auch den Wert 
330k durch 2 oder 3 teilen.

von Thomas C. (akapuma)


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Hallo,

es geht um Jahrzehnte alte Konstruktionen wie diese:

https://www.globe-warehouse.de/catalog/product/view/id/15010/s/schaltereinsatz-aus-wechsel-legrand-pro21/category/553/?___store=english&___from_store=default

Irgendjemand im Normengremium für Lichtschalter meint daß ein Widerstand 
ja mal einen Kurzschluß haben könnte. Dann wird die Glimmlampe 
gefährlich.
Das kann man kompensieren in dem man eine Überlastprüfung des 
Widerstands macht bei dem sich dessen Wert nicht viel ändern darf. Hat 
ein Schichtwiderstand mehrere Wochen lang 300°C Oberflächentemperatur, 
dann kann er langsam hochohmig werden weil die Schicht langsam 
verschwindet (verdampft, sublimiert, oxidiert, ..). Dann gilt er als 
nicht stabil, das wäre nicht in Ordnung.
Ist er stabil, dann gilt er als so gut, daß man nicht davon ausgehen 
muß, daß er jemals einen Kurzschluß hat.
Klingt komisch, so will es aber die Lichtschalternorm EN 60669-1.

Was ich damit sagen will:
Man kann solche Konstruktionen nicht ändern. Da passen nicht mehrere 
Widerstände rein, einer ist schon schwierig genug.

Würde man es neu konstruieren würde man es sowieso ganz anders machen. 
Mit einer LED, einem Gleichrichter und vielen kleinen SMD-Widerständen.

Gruß

akapuma

von Falk B. (falk)


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Thomas C. schrieb:
> Würde man es neu konstruieren würde man es sowieso ganz anders machen.
> Mit einer LED, einem Gleichrichter und vielen kleinen SMD-Widerständen.

Nö. Denn die LEDs sind relativ zur Netzspannung ineffizient. Eine 
Glimmlampe mit ~110V Brennspannung und vielleicht 100uA Nennstrom ist da 
DEUTLICH besser. Und für einen Lichtschalter ausreichend hell und 
langlebig! Old school ist manchmal doch noch besser als High Tec.

von Joachim B. (jar)


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Falk B. schrieb:
> 110V Brennspannung und vielleicht 100uA

sind 11mW und funktioniert seit Jahrzehnten in jedem Treppenhaus.
Selbst die ultrahelle LED mit kleinem Winkel braucht mal rund 1mA 
(derating berücksichtigen) an 2-3V sind zwar nur 2-3mW aber Jahrzehnte 
sehe ich nicht, bei meinem Eizo von 2004 nur 19 Jahre ist die Frontled 
deutlich gealtert und dunkler geworden, keine 20 Jahre.

von Thomas C. (akapuma)


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Der Trend geht dennoch zu LED, und 1mA bekommt sie bei Weitem nicht.

von Foobar (asdfasd)


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> Jetzt kennt man es ja, nach etlichen Jahren Dauerbetrieb ist der
> Widerstand hochohmiger geworden, die Glimmlampe ist deutlich dunkler
> geworden.

Damit eine Glimmlampe dunkler wird, braucht es keine 
Widerstandsänderung.  Die haben eine Lebensdauer von 10- bis 100-tausend 
Stunden.  Im Laufe ihres Lebens werden sie von selbst dunkler.  Ob der 
Widerstandswert sich überhaupt relevant verändert hat, läßt sich ja 
leicht nachmessen.  Oder auch prüfen: neue Lampe an alten Widerstand ...

: Bearbeitet durch User
von Harald W. (wilhelms)


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Foobar schrieb:

> Damit eine Glimmlampe dunkler wird, braucht es keine Widerstandsänderung.  > Im 
Laufe ihres Lebens werden sie von selbst dunkler.

Ja, typischerweise bildet sich ein metallischer Niederschlag
auf der Innenseite des Glaskolbens.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Nö. Denn die LEDs sind relativ zur Netzspannung ineffizient. Eine
> Glimmlampe mit ~110V Brennspannung und vielleicht 100uA Nennstrom ist da
> DEUTLICH besser. Und für einen Lichtschalter ausreichend hell und
> langlebig! Old school ist manchmal doch noch besser als High Tec.

Doch. Wiki schreibt 5mA und ich habe schon oft warme Oberflächen an 
Schaltern mit Glimmlampe bemerkt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Kennlinie_Neon.png

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> Nö. Denn die LEDs sind relativ zur Netzspannung ineffizient. Eine
> Glimmlampe mit ~110V Brennspannung und vielleicht 100uA Nennstrom ist da
> DEUTLICH besser. Und für einen Lichtschalter ausreichend hell und
> langlebig! Old school ist manchmal doch noch besser als High Tec.

Doch. Wiki schreibt eher so 4mA und ich habe schon oft warme Oberflächen 
an Schaltern mit Glimmlampe bemerkt.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/Datei:Kennlinie_Neon.png

Eine LED ist deutlich effizienter.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Abdul K. schrieb:
> Wiki schreibt eher so 4mA

Heisst ja noch lange nicht, dass man nicht mal in ein Datenblatt so 
einer Schalterglimmlampe gucken sollte

http://www.solitronics.com/products/neon-lamp/mini-lamp-setv5-.pdf

(0.5mA Nennstrom für die kleinen Dinger)

oder ein Buch zu Rate zieht

https://www.tiffe.de/roehren/neon.pdf

in dem alles steht was man hier wissen wollte.

von Joachim B. (jar)


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Abdul K. schrieb:
> Wiki schreibt 5mA
Abdul K. schrieb:
> Wiki schreibt eher so 4mA

ja es gibt verschiedene Wiki :-)

von Jakob L. (jakob)


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Thomas O. schrieb:
> Nimm doch Metalldrahtwiderstände und wie schon gesagt wurde 2 oder 3 in
> Reihe und schon steigt die Spannungsfestigkeit musst eben auch den Wert
> 330k durch 2 oder 3 teilen.

Sind nur etwas schwer zu bekommen, für so einen großen Widerstand 
braucht man ziemlich viel sehr dünnen Draht, ist irgendwann einfach 
nicht mehr sinnvoll. Bei Reichelt kriegt man maximal 47K 
(https://www.reichelt.de/drahtwiderstand-axial-10-w-47-kohm-5--arc-acs10s-47k-p233091.html?&trstct=pol_1&nbc=1) 
und da hat man gleich 10W Belastbarkeit mit einer entsprechenden 
Baugröße. Für den gewünschten Widerstandswert (330K) bräuchte man 7 
Stück davon in Reihe. Kann man schon machen, ist aber wirklich totaler 
Overkill.

von Thomas C. (akapuma)


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Man beachte dieses Bild:
https://www.globe-warehouse.de/catalog/product/view/id/15010/s/schaltereinsatz-aus-wechsel-legrand-pro21/category/553/?___store=english&___from_store=default
Wie soll man da 7 Widerstände reinbekommen?
Es ist nur ein 1:1-Tausch mit einem Widerstand gleicher Baugröße 
möglich.

von E34 L. (nostalgiker)


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Bei 230V nimmt man zwei Widerstände in Reihe. Metall muss nicht sein, 
Kohle reicht.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> ja es gibt verschiedene Wiki :-)

Ich hatte die Skala falsch abgelesen. Scheinbar war das aber sowieso 
eine ziemlich große Glimmlampe, wie später festgestellt wurde.

---
Die Forensoftware hatte die Änderung als neuen Post übernommen.

: Bearbeitet durch User
von Werner H. (werner45)


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Trotz des langen Threads incl. Neon-Kennlinie habt ihr alle falsch 
gerechnet.
Die maximale Spannung ist U^ minus 80V, mehr geht nicht.
Die fertigen Glimmlampen haben alle 220 - 330 k Vorwiderstand (Kohle), 
den Strom könnt ihr selbst ausrechnen. Die Schwärzung kommt von der 
unvermeidlichen Kathodenzerstäubung, bei kleinerem Strom dauert das 
einige Jahre länger.

von Thomas (kosmos)


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da wir es ja vorher nicht gleichrichten und glätten haben wir ja 230V 
effektiv / 47.000 Ohm sind 4,8mA jetzt 2 LEDs antiparallel so genehmigt 
sich jede 2,4mA. Da sollte sich doch bestimmt ein LED-Typ finden der das 
ein paar Jahrzehnte durchhält.

von Rainer W. (rawi)


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Thomas O. schrieb:
> da wir es ja vorher nicht gleichrichten und glätten haben wir ja 230V
> effektiv / 47.000 Ohm sind 4,8mA jetzt 2 LEDs antiparallel so genehmigt
> sich jede 2,4mA.

Warum sollte sich bei Antiparallelschaltung der Strom ändern?
Jede LED bekommt den vollen RMS-Strom mit einem DC von 50%

von Thomas (kosmos)


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die antiparallele Schaltung ist dafür da das die LED nicht rückwärts 
durchbricht, nebenbei kümmert sich jede LED dann um eine Halbwelle und 
minimieren so etwas das Flackern, da die Frequenz doppelt so hoch ist.

von Thomas C. (akapuma)


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Es gibt übrigens auch antiparallele LED in einen Gehäuse. Alternativ 
geht auch ein Brückengleichrichter mit den billigsten Dioden.

Übrigens: bei 2 antiparallelen LED bekommt jede ca. 71% des RMS-Stroms.

Gruß

akapuma

: Bearbeitet durch User
von Gerald B. (gerald_b)


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Falk B. schrieb:
> Nö. Denn die LEDs sind relativ zur Netzspannung ineffizient. Eine
> Glimmlampe mit ~110V Brennspannung und vielleicht 100uA Nennstrom ist da
> DEUTLICH besser. Und für einen Lichtschalter ausreichend hell und
> langlebig! Old school ist manchmal doch noch besser als High Tec.

Ich habe in meiner Jugend vor rund 40 Jahren, gewissermaßen als early 
Adopter in einem Treppenlichttaster eine rote 5mm LED (damals noch 
Funzel) mit 220n Kondensatornetzteil verbaut. Wäre das Haus nicht vor 
rund 10 Jahren saniert worden, täte sie es noch immer. Das Teil hat dort 
rund 30 Jahre 24/7 funktioniert :-)

von Peter H. (peterhofbauer)


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Hallo
Wir hatten mal eine Testreihe mit HV-Impulse an Widertstände gemacht.
Die Metall-Rs wurden schrittweise immer hochohmiger
Kohleschicht-Rs waren dagegen absolut unempfindlich.
Die konnte man sogar bis zur Rauchabgabe quählen, der Widerstand
blieb konstant.
Kohlemasse-Rs kenne ich noch aus meiner Zeit als FS-Techniker.
Die waren machmal vorm Schirmgitter der Zeienendröhre. Wenn die Röhre 
einen Kurzschluss hatte, verbrannte der Kohlemasse-R und hatte danach 
einen sehr niedrigen Widerstand, fast null Ohm.

Also: als Vor-R sollte man nur Kohleschicht-Rs nehmen.

Gruß Peter

von Thomas C. (akapuma)


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Hallo Peter,

vielen Dank für Deine Antwort. Das ist genau daß, was ich nicht hören 
wollte (aber befürchtet hatte).

Das ist ein Dilemma:

Kohleschichtwiderstände halten der Dauer-Überlastprüfung nicht stand die 
die Norm für Lichtschalter-Beleuchtungen fordert (EN 60669-1).

Metallschichtwiderstände halten dieser Überlastprüfung (sehr lange an 
413V) stand, könnten aber durch Pulse am realen Netz hochohmig werden.

Gruß

akapuma

Beitrag #7482358 wurde vom Autor gelöscht.
von Matthias R. (matzkatz)


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Peter D. schrieb:
> Nimmm den hier, der kann bis 1600V ab:
> VR25000003303JA500
>
> 
https://www.mouser.de/ProductDetail/Vishay-BC-Components/VR25000003303JA500?qs=sGAEpiMZZMtlubZbdhIBIOS2OZV6cmO0DO4%252BSJADQcE%3D

Hallo, ich habe das mit Glotzaugen gelesen und sehe das zum ersten Mal, 
daß so ein Metallfilmwiderstand mit 0,6W 1600V abkönnen soll! Ich dachte 
immer, daß die Maximalspannung bei dieser Art von Widerständen bei 160V 
oder so liegt, ich habe für Glimmlämpchen auch lieber immer 2 
Widerstände in Reihe geschaltet. Mit nur einem Vorwiderstand habe ich 
aber auch noch nie erlebt, daß da 'was kaputt ging.

von Michael B. (laberkopp)


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Thomas C. schrieb:
> Das ist ein Dilemma:
> Kohleschichtwiderstände halten der Dauer-Überlastprüfung nicht stand die
> die Norm für Lichtschalter-Beleuchtungen fordert (EN 60669-

Hmm, ich kann mich nur an Kohleschicht vor Lichtschalter-Glimmlämpchen 
erinnern, habe nie was anderes gesehen.

Waren die alle aus einer Zeit vor der Anforderung ?

von Hp M. (nachtmix)


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Lothar M. schrieb:
> Gut wäre ein massiver Kohlewiderstand, dort im Aufbau in der unteren
> Hälfte zu sehen:
> - http://www.elektronikinfo.de/strom/widerstand.htm

Entgegen dem Verriss in dem verlinkten Artikel ("Wie gut, daß es sie so 
gut wie nicht mehr gibt.") haben Kohlemassewiderstände also durchaus 
noch ihre Daseinsberechtigung.
Als weiterer Pluspunkt wäre zu sagen, dass diese Widerstände, im 
Gegensatz zu allen gewendelten Widerständen, auch für Hochfrequenz 
geeignet sind.

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