Hallo,
ich habe eine neue (unbenutzte) Festplatte mit chkdsk /r überprüft, um
herauszufinden, ob sie bereits nach dem Kauf irgendwelche Fehler hat.
Kann mir jemand etwas über das erwartete Verhältnis von den Sektoren
(Zuordnugnseinheiten) auf dem Datenträger insgesamt, zu den verfügbaren
Sektoren sagen? Ausgabe siehe unten. Es handelt sich um eine 5TB HDD.
Der Hersteller hat ein Tool zur Verschlüsselung mitgeliefert (vermutlich
9 Dateien).
Ist bei einer neuen Festplatte zu erwarten, dass mehr Sektoren vorhanden
als verfügbar sind? Wie hoch sollte das Verhältnis dazu sein?
Ist die platte i.O.? Möche sie als Platte für Backups nutzen.
Laut Windows hat die erstelle Partition 4,54TB (5.000.682.500.096
Bytes).
Vielen Danke für eure Rückmeldungen / Interpretation der Ergebnisse.
Grüße Jan
1
Dateisystem wurde überprüft, keine Probleme festgestellt.
2
Keine weiteren Aktionen erforderlich.
3
4
4769272 MB Speicherplatz auf dem Datenträger insgesamt.
5
37104 KB in 9 Dateien
6
76 KB in 13 Indizes
7
0 KB in fehlerhaften Sektoren
8
215243 KB vom System benutzt
9
65536 KB von der Protokolldatei belegt
10
4769026 MB auf dem Datenträger verfügbar.
11
12
4096 Bytes in jeder Zuordnungseinheit
13
1220933887 Zuordnungseinheiten auf dem Datenträger insgesamt
14
1220870782 Zuordnungseinheiten auf dem Datenträger verfügbar
Jan S. schrieb:> Ist bei einer neuen Festplatte zu erwarten, dass mehr Sektoren vorhanden> als verfügbar sind?
Ja, denn anders herum funktioniert es logischerweise nicht.
Man kann sich den Overhead ausrechnen, 1MB am Plattenanfang bleibt frei,
danach kommt die Partition (Rest der Disk).
NTFS hat als Dateisystem ebenfalls Overhead, die ~200MByte für der
Verwaltung von 4,5TB dürften ungefähr stimmen.
Du kannst ja auch mal die S.M.A.R.T. Werte auslesen:
https://www.giga.de/p/crystaldiskinfo/
Die verfügbaren Sektoren ergeben sich daraus, dass ja schon Dateien
vorhanden sind.
Jan S. schrieb:> Kann mir jemand etwas über das erwartete Verhältnis von den Sektoren> (Zuordnugnseinheiten) auf dem Datenträger insgesamt, zu den verfügbaren> Sektoren sagen?
Die Gleichsetzung von Zuordnungseinheiten (Blocksize) und Sektoren ist
schon lange nicht mehr gegeben. Es ist zwar richtig, daß die Blocksize
mindestens ein Sektor ist aber eben nicht genau ein Sektor.
Und mit der Ausgabe
1
4096 Bytes in jeder Zuordnungseinheit
ist ja auch alles gesagt. 4KB Blocksize sind heute eigentlich der
Normalfall. Die Kapazität der Platte durch 4KB zu dividieren schaffst du
hoffentlich alleine.
Jan S. schrieb:> Festplatte mit chkdsk /r überprüft
chkdsk überprüft keine Festplatten sondern Volumes!
Jan S. schrieb:> Dateisystem wurde überprüft, keine Probleme festgestellt.
DATEISYSTEM!
Moin,
Jan S. schrieb:> ich habe eine neue (unbenutzte) Festplatte mit chkdsk /r überprüft, um> herauszufinden, ob sie bereits nach dem Kauf irgendwelche Fehler hat.
Gute Idee. Notaerzte nehmen auch immer einen Stecken und stupsen damit
ihre Patienten an, um eine Diagnose zu stellen.
scnr,
WK
Wenn Du die Festplatte wirklich überprüfen willst, muss Du die
Smartmontools nehmen, chdsk ist da wirklich der Stcok. um zu sehen ob
der Patient noch lebt.
https://www.heise.de/download/product/smartmontools-56954
Erst mal die Parameter der Platte auslesen, wenn die neu ist müsste
alles ok sein und danach einen Long-Test machen, der prüft jeden
einzelnen Sektor.
Unwissende sind im Vorteil. Jedenfalls sagt auch Wikipedia, dass es
damit Probleme gibt oder gab.
Ich habe mir damals eine billige IDE-Karte (parallel-PCI) zugelegt,
damit konnte ich alle SMART-Werte auslesen, mit meinem USB-Interface
ging es nicht. Ist aber schon einige Jahre her.
chkdsk habe ich öfters benutzt. Wenn Kunden einfach den Hauptschalter
umlegten. ohne den embedded PC im Gerät herunterzufahren, kam es
gelegentlich vor, dass das CompactFlash (PATA-Schnittstelle)
Schreibfehler aufwies und nicht mehr bootete.
So etwas repariert chkdsk auch im USB-Kartenleser. Mit dem
SMART-Auslesen ging das aber nicht, dazu brauchte ich die
PATA-PCI-Bus-Karte und einen CF-Adapter. Aber die CF waren auch weniger
mitteilsam als echte HD. SMART kann viel oder wenig ausgeben, das hängt
vom Hersteller ab.
Ich wollte nur damit sagen, wenn man kein SMART ausliest kann es auch
einfach an inkompatibler Hardware liegen.
Man hat ja nicht immer die neuste Hardware zur Hand. Meistens benutzt
man zum Ausprobieren einer neuen Platte irgendein USB-HD-Gehäuse mit
einer kleinen USB-Adapterplatine. Deren Hersteller muss man sich erst
ergooglen und dann für Smartmontools und ähnliche Software suchen, ob
die unterstützt wird.
Mag sein, dass sich das mit SATA und USB 3 gebessert hat.
Das Problem ist das USB einen SCSI Controller emuliert und die S-ATA
einen IDE Controller. Die SMART Befehle unterscheiden sich, können aber
im Controller übersetzt werden. Also testen.
Mein Favorit ist CrystalDiskInfo. Am besten die Portable Version, da
sollte keine Adware dabei sein, bei der installierten Version sollte man
sie abwählen. Also Augen auf beim Installieren und nicht nur OK Klicken.
Stephan S. schrieb:>> Soweit ich weiß, funktioniert das SMART-Auslesen oft nicht via USB.> Davon wissen meine USB-Platten aber nichts.
Hier wissen es nicht alle. Es scheint abhängig vom Typ des
USB-Interfaces zu sein.
Christoph db1uq K. schrieb:> Unwissende sind im Vorteil. Jedenfalls sagt auch Wikipedia, dass es> damit Probleme gibt oder gab.
Ja wenn das Wikipedia steht, muß das natürlich richtig sein.
Sobald SAT unterstützt wird, funktioniert es auch!
Als Erstes versucht man den Parameter -dsat bei den smartmontools.
Ich habe zwar nur drei unterschiedliche USB SATA/ATA Interfaces im
Einsatz, aber von den Dreien, da klappt es bei insgesamt Dreien.
Ich habe jetzt mal die smartmontools installiert, die stehen bei Ubuntu
in den apt-Paketquellen. Meine Festplatten sind direkt an S-ATA
angeschlossen, nicht über USB, daher kann ich das so nicht überprüfen.
Die Software läuft nur mit root-Rechten, ich muss ein sudo davorsetzen.
Heise.de bietet kostenlose Testprogramme für Festplatten an:
"Mit der kostenlosen Test-Software H2testw von Harald Bögeholz lassen
sich Speichermedien wie Festplatte oder Flash-Drive auf Fehler
überprüfen ..."
https://www.heise.de/download/product/h2testw-50539
Das nutze ich immer um neue Festplatten 1x ganz zu füllen.
Letztes Jahr ist eine neue Festplatte nach 4 Monaten kaputt gegangen,
lief nicht mehr an, nur zartes Klopfen brachte sie in Bewegung. Zurück
an den Händler und eine andere gekauft.
"Wenn Speichermedien wie Festplatten Daten verlieren oder komische
Geräusche machen, ist es eigentlich schon zu spät und der Crash steht
bevor, was ohne Backup der Daten ein existenzielles Problem sein kann.
Zur Vorbeugung bietet sich ein rechtzeitiger Test der HDD oder SSD mit
HDDScan an, um den Zustand der Festplatte herauszufinden."
https://www.heise.de/download/product/hddscan-62807
Viel Erfolg!
Christoph db1uq K. schrieb:> Ich habe jetzt mal die smartmontools installiert, die stehen bei> Ubuntu> in den apt-Paketquellen. Meine Festplatten sind direkt an S-ATA> angeschlossen, nicht über USB, daher kann ich das so nicht überprüfen.> Die Software läuft nur mit root-Rechten, ich muss ein sudo davorsetzen.
smartmontools ist super, das einzigste Tool welches mir Platten über in
Hardware gebundene Raids anzeigen lassen kann. Selbst SAS oder
FiberChannel HDDs. Es lässt sich wunderbar parsen und man kann sich
demnach nen kleines Script schreiben um sämtliche Platten im System ganz
einfach zu überwachen oder im Fehlerfall einfach rumkopieren können ohne
das man davon was mitbekommt oder daneben stehen muss. (Denn wer stehen
denn ausgerechnet beim Plattenausfall daneben und bemerkt dies schon)
Also: +1
btw... in Debian gehört das, glaube ich, sogar zur Standard Insta.
Rene K. schrieb:> btw... in Debian gehört das, glaube ich, sogar zur Standard Insta.
Da gibt's auch noch smartd, der kleine Kanarienvogel für schlimmere
›Upps‹.