Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 220V Leds Stören esp32


von Klaus (ks4z)


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Hallo zusammen,

ich baue eine Steuerung, bei der ein ESP32 via Relais 4 Steckdosen 
schaltet. Parallel zu den Steckdosen ist je eine 220VAC LED geschaltet.
Und genau diese LEDs machen Probleme.
Sobald ich eine davon umschalte, triggern auf dem ESP Interrupts, die 
für Schalter gedacht sind und das 1,8' TFT Display, das ebenfalls am ESP 
hängt, führt einen Reset aus.
Klemme ich die LEDs ab, läuft alles einwandfrei. Die LEDs sind nicht mit 
der MCU verbunden (nur mit der Sekundärseite der Relais)
Ich habe schon pullups eingebaut und auch Kondensatoren auf den 
betroffenen Leitungen, aber das hat keine Auswirkung. Die Schalter kann 
ich in Software fixen, das Display aber nicht.

Irgendeine Idee, was das Problem ist und was ich dagegen machen kann? 
Ich stehe auf dem Schlauch.

Danke

Ks4z

: Bearbeitet durch User
von H. H. (Gast)


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Zeig den Aufbau.

von Sebastian W. (wangnick)


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Nötig sind Fotos und Schaltplan vom Aufbau.

LG, Sebastian

von Klaus (ks4z)


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Hi,

Ich glaube nicht, dass ein Foto wirklich helfen würde. Ich habe mit 
Fritzing was gebastelt. Ob das die Sache klarer macht, weiß ich nicht.

Der Aufbau ist sehr einfach. Ein ESP32 schaltet ein Relais (fertige 
Platine). Da dran hängt eine 220V AC Led.

Sobald die angeht, wird eine fallende Flanke auf G33 detektiert und das 
Display geht in Reset.

Die Relaisplatine verfügt über Optokoppler und ist damit komplett 
entkoppelt.

Gruß

ks4z

von Stefan F. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Ich glaube nicht, dass ein Foto wirklich helfen würde.

Das solltest du aber. Denn aus dem Foto geht hervor, wie du die 
Leitungen geführt hast, was einen großen Einfluss auf elektromagnetische 
Verträglichkeit hat.

Außerdem sieht man an den Fotos, welche Bauteile du wirklich verwendet 
hast. In Fritzing Zeichnungen werden oft irreführend falsche Bauteile 
angegeben (weil die richtigen fehlen). In deinem Fall die LEDs und wer 
weiß was sonst noch.

Was ich an deiner Fritzing Zeichnung sofort sehe:

Dieses Miniatur-Netzteil solltest du nicht ohne Netzfilter betreiben, 
weil das Netzteil eben völlig ungefiltert ist. Es reagiert nicht nur 
empfindlich auf Störungen, sondern erzeugt selbst welche. Du solltest 
auch eine Sicherung hinzufügen, damit dir im Fall einer Fehlfunktion 
nicht die Hütte abfackelt.

Falls du jetzt sagst "aber ich benutze gar nicht dieses Netzteil", 
dann siehe oben!

Nächster Punkt ist das Relais-Modul. Das ist für unser 230V nicht 
zugelassen. Siehe http://stefanfrings.de/transistoren/index.html#relais
Außerdem sind diese Relais dafür bekannt, hochfrequente Störungen aus 
dem Netz nicht ordentlich vom Mikrocontroller fern zu halten.

Also nimm geeignete Relais, und ergänze die Schaltung mit Snubber.
https://de.wikipedia.org/wiki/Snubber
Nimm im Zweifelsfall fertige Bauteile mit 47 nF + 100 Ω für 275 Volt.

Das Display hat einen I²C Bus, nehme ich an. Die Pull-Up Widerstände auf 
dem Modul sind grenzwertig hochohmig. Ergänze an SCL und SDA jeweils 
einen Pull-Up Widerstand nach 3,3 Volt mit ungefähr 2,2 kΩ.

Die Antenne des Funkmodul darf nicht über dem Steckbrett liegen. Beachte 
dazu 
https://www.espressif.com/sites/default/files/documentation/esp32_hardware_design_guidelines_en.pdf 
Kapitel 3.1

Das ESP Modul braucht schon für sich 500 mA womit das USB Kabel bereits 
voll ausgelastet ist. Du musst für die Relais ein separates Netzteil 
verwenden.

Am Taster fehlt ein Pull-Up Widerstand. Auch hier empfehle ich 2,2 kΩ.

Weiteres ergibt sich aus echten Fotos.

Klaus schrieb:
> Die Relaisplatine verfügt über Optokoppler und ist damit komplett
> entkoppelt.

Das ist leider häufig nicht der Fall. Zeige den Schaltplan der Platine, 
um den Punkt zu klären. Unabhängig davon sind die Relais trotzdem nicht 
für unser 230 Volt Netz zugelassen.

von Udo S. (urschmitt)


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Klaus schrieb:
> Ich habe mit Fritzing was gebastelt.

Hoffentlich hast du die 230V nicht wirklich auf das Steckbrett geklemmt.

von Klaus (ks4z)


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Udo S. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Ich habe mit Fritzing was gebastelt.
>
> Hoffentlich hast du die 230V nicht wirklich auf das Steckbrett geklemmt.

Nein. Habe ich nicht.😎
Der Microcontroller ist auf ein Perfboard gelötet und das ganze in eine 
Verteilerbox eingebaut.
Schicke wohl doch ein paar Fotos, auch wenn ich bezweifle, dass man 
darauf wirklich was Wichtiges erkennen kann...

Gruß

ks4z

von Udo S. (urschmitt)


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Dann fange an systematisch zu suchen.
Zuerst zeichne dir einen Schaltplan/Verdrahtungsplan. Das geht wunderbar 
ohne Software mit Bleistift und Papier.
Als nächstes ersetze das Netzteil testweise durch ein kräftiges 
Labornetzteil. Nicht das der µC resettet weil das Netzteil zu schwach 
ist oder einbricht.

Die Dinge die Stefan geschrieben hat gelten trotzdem.

Zusätzlich sollte am Ausgang des Netzteils noch ein 100µF Elko und ein 
100nF keramischer Kondensator hängen um Spannungsschwankungen durch 
pulsartige Belastungen abzufangen.

von Stefan F. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Als nächstes ersetze das Netzteil testweise durch ein kräftiges
> Labornetzteil.

Oder noch besser: einen Akku

Udo S. schrieb:
> Zusätzlich sollte am Ausgang des Netzteils noch ein 100µF Elko und ein
> 100nF keramischer Kondensator hängen

Ist bei dem NodeMCU Board bereits vorhanden. Allerdings ist ungewiss, 
welches Board er verwendet hat.

von Udo S. (urschmitt)


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Stefan F. schrieb:
> Ist bei dem NodeMCU Board bereits vorhanden

Wie ist das bei den Boards? Haben die mehrere Masse und 
Versorgungsspannungs Pins und müssen die alle entsprechend verschaltet 
sein?

von Stefan F. (Gast)


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Udo S. schrieb:
> Wie ist das bei den Boards? Haben die mehrere Masse und
> Versorgungsspannungs Pins und müssen die alle entsprechend verschaltet
> sein?

Jein (sie haben mehrere GND Pins, aber die Stromversorgungs-Pins sind 
einfach).

und ja (man sollte alle GND beschalten. Für ein kurzes Experiment 
funktionieren sie auch ohne diesen Aufwand.)

von Stefan F. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Der Microcontroller ist auf ein Perfboard gelötet und das ganze in eine
> Verteilerbox eingebaut.

Wenn das mal keine thermischen Probleme macht ...

von Klaus (ks4z)



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Hi Stefan,

danke erstmal für deine ausführliche Antwort. Ich Versuche mal, auf die 
Punkte einzugehen.


Stefan F. schrieb:
>Denn aus dem Foto geht hervor, wie du die
> Leitungen geführt hast, was einen großen Einfluss auf elektromagnetische
> Verträglichkeit hat.
Ok. Hast mich überzeugt.

> Was ich an deiner Fritzing Zeichnung sofort sehe:
>
> Dieses Miniatur-Netzteil solltest du nicht ohne Netzfilter betreiben,
Ich habe tatsächlich Kondensatoren am 5V Eingang, wie du auf einem der 
Bilder sehen kannst, allerdings kein RC-Glied. Ich war der Ansicht, dass 
der Spannungswandler auf der MCU-Platine die Spannung ausreichend 
glättet.

> Du solltest
> auch eine Sicherung hinzufügen, damit dir im Fall einer Fehlfunktion
> nicht die Hütte abfackelt.
Habe ich. 10A AC und eine Schmelzsicherung im 5V Strang.

>
> Falls du jetzt sagst "aber ich benutze gar nicht dieses Netzteil",
> dann siehe oben.
OK, touché

>
> Nächster Punkt ist das Relais-Modul. Das ist für unser 230V nicht
> zugelassen.
Danke für den guten Hinweis. Ich werde beste raussuchen, aber das dürfte 
ja nichts mit meinem Problem zu tun haben.

> Außerdem sind diese Relais dafür bekannt, hochfrequente Störungen aus
> dem Netz nicht ordentlich vom Mikrocontroller fern zu halten.
Hat du dazu eine Quelle? Würde gerne verstehen, wie das trotz der 
Optokoppler geht.

>
> Das Display hat einen I²C Bus, nehme ich an.
SPI in meinem Fall. Vielleicht sollte ich noch einen Pullup auf den CS 
machen.

>
> Die Antenne des Funkmodul darf nicht über dem Steckbrett liegen.
Kein Steckbrett. Aber auch ein sehr wertvoller Hinweis für die Zukunft.

>Du musst für die Relais ein separates Netzteil verwenden.

Kein USB. Das verwendete Netzteil leistet 10W. Ich denke, das sollte 
reichen.

> Am Taster fehlt ein Pull-Up Widerstand. Auch hier empfehle ich 2,2 kΩ
Genau so ist es auch gemacht. Zusätzlich 10nF Kondensator.

>
> Weiteres ergibt sich aus echten Fotos.
Habe welche angehängt. Das ist natürlich nicht das Endergebnis. Die 
Platine mit dem ESP kommt auch noch ins Gehäuse und die Kabel noch etwas 
aufgeräumt, sobald alles eingebaut ist.
Bin gespannt, ob die Fotos für meine Frage helfen.

Ich vermute irgendeine Rückkopplung über das Netzteil. Wie gesagt, sind 
offensichtlich die LEDs das Problem. Schalte ich andere Lasten an den 
Steckdosen, gibt's kein Problem.

Danke und Gruß

Ks4z

von Stefan F. (Gast)


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Ich hoffe es ist nicht das, wonach es aussieht (Schraube auf Isolation).

Unabhängig von ihrer Isolation denke ich nicht, dass die Relais in 
dieser Schaltung eine gute Wahl sind. Die sind nämlich sehr empfindlich, 
was Einschaltströme und Induktive Lasten angeht. Vor allem ohne Snubber.

von Klaus (ks4z)


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Udo S. schrieb:
> Dann fange an systematisch zu suchen.

Das habe ich getan. Offensichtlich liegt es an den LEDs. Ohne die 
funktioniert alles bestens.


> Als nächstes ersetze das Netzteil testweise durch ein kräftiges
> Labornetzteil. Nicht das der µC resettet weil das Netzteil zu schwach
> ist oder einbricht.
Ich habe verschiedene Netzteile versucht. Überall derselbe Effekt. Da 
die LEDs nicht an dem Netzteil hängen, sondern auf der Sekundärseite der 
Relais und mit Netzspannung versorgt werden, bezweifele ich ein Problem 
mit der Spannungsversorgung.


> Zusätzlich sollte am Ausgang des Netzteils noch ein 100µF Elko und ein
> 100nF keramischer Kondensator hängen um Spannungsschwankungen durch
> pulsartige Belastungen abzufangen.
Habe ich, wenn auch mit etwas anderen Werten.

Danke

ks4z

von Klaus (ks4z)


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Stefan F. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Der Microcontroller ist auf ein Perfboard gelötet und das ganze in eine
>> Verteilerbox eingebaut.
>
> Wenn das mal keine thermischen Probleme macht ...

Derzeit nicht. Noch liegt der Microcontroller auf dem Tisch.😜

Gruß

ks4z

von Stefan F. (Gast)


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> Schalte ich andere Lasten an den
> Steckdosen, gibt's kein Problem.

Fange mal mit dem Nachrüsten von Snubbern und einem Pull-Up Widerstand 
am Taster an. Ich denke dann wird es zumindest eine Weile lang 
funktionieren.

Was ist mit dem Display? Wenn es I²C hat, dann rüste auch dort Pull-Up 
Widerstände nach.

Klaus schrieb:
>> Wenn das mal keine thermischen Probleme macht ...
> Derzeit nicht. Noch liegt der Microcontroller auf dem Tisch.😜

Naja, die Box ist erheblich größer als ich dabei im Sinn hatte. Wird 
schon klappen.

von Klaus (ks4z)


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Stefan F. schrieb:
> Ich hoffe es ist nicht das, wonach es aussieht (Schraube auf Isolation).
Keine Sorge, ist es nicht. Das sieht nur aufgrund des Winkels so aus.

>
> Unabhängig von ihrer Isolation denke ich nicht, dass die Relais in
> dieser Schaltung eine gute Wahl sind. Die sind nämlich sehr empfindlich,
> was Einschaltströme und Induktive Lasten angeht. Vor allem ohne Snubber.
Die Relais sind nicht mein Problem. Die schalten einwandfrei.
Bei der Frage ging es ja darum, dass die LEDs irgendwie die MCU 
beeinträchtigen und ich leider keine Idee habe, auf welchem Weg das 
geschehen kann.
Oder sehen Sie einen Weg, wie die Relais zusammen mit den LEDs rückwärts 
durch die Optokoppler auf die MCU wirken können?

Danke
ks4z

von Klaus (ks4z)


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Stefan F. schrieb:
>> Schalte ich andere Lasten an den
>> Steckdosen, gibt's kein Problem.
>
> Fange mal mit dem Nachrüsten von Snubbern
Wo genau? Nur hinter dem Netzteil oder sonst noch irgendwo?

und einem Pull-Up Widerstand
> am Taster an.
Das war meine erste Tat, als ich das Problem bemerkte. 2,2k, zusammen 
mit einem 10nF Kondensator. Hatte genau gar keinen Effekt. Und für das 
Problem am Display hilft es auch nicht. Hier habe ich die Reset Leitung 
mit einen 100nF Kondensator gestützt, aber das hatte auch gar keinen 
Effekt.

Ich denke dann wird es zumindest eine Weile lang
> funktionieren.
Leider nicht.

>
> Was ist mit dem Display? Wenn es I²C hat, dann rüste auch dort Pull-Up
> Widerstände nach.
Ist SPI. Vielleicht sollte ich mal einen pull-up am CS versuchen.

Danke

von Stefan F. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Die Relais sind nicht mein Problem.

Doch, ohne Snubber sind sie dein Problem. Weil bei jedem Öffnen (und 
Prellen) der Kontakte hochfrequente Störungen entstehen, die deine 
Leitungen (wie Antennen) abstrahlen und anderen Leitungen wieder 
empfangen.

Aber auch beim Einschalten hast du hohe Stromstöße, um die Kondensatoren 
in den Schaltwandlern der LED Lampen auf zu laden. Maßnahmen dagegen 
sind nicht so einfach, deswegen habe ich dir empfohlen, erst mal die 
Snubber zu versuchen.

Zur Leitungsführung: Je größer die Fläche in einem Stromkreis ist, umso 
stärker die Abstrahlung und die Empfindlichkeit aus Störfelder. Man soll 
Leitungen möglichst paarweise miteinander verdrillen. Dann ist die 
Fläche dazwischen minimal und die Magnetfelder (vom Strom hin und 
zurück) heben sich gegenseitig auf.

Um Effekte durch Spannungsabfall zu minimieren, soll man außerdem die 
Stromversorgungs-Leitungen möglichst sternförmig verlegen. Soweit ich 
sehe, ist das bei dir der Fall (alles trifft sich auf der 
Lochrasterplatine).

von Klaus (ks4z)


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Stefan F. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Die Relais sind nicht mein Problem.
>
> Doch, ohne Snubber sind sie dein Problem. Weil bei jedem Öffnen (und
> Prellen) der Kontakte hochfrequente Störungen entstehen, die deine
> Leitungen (wie Antennen) abstrahlen und anderen Leitungen wieder
> empfangen.

Ok. Dann nochmal meine Frage.
Wohin sollen denn die Snubber?
Am Netzteilausgang habe ich ja schon Snubberkondensatoren. Da könnte ich 
noch ein vernünftiges RC-Glied hinzufügen.
Am 230V Ausgang der Relais würde ich sehr ungerne basteln. Wäre es 
sinnvoll, vor dem Netzteil ein RC-Glied einzubauen, um Störungen im 
AC-Netz zu filtern?

Danke
ks4z

von Spess53 .. (hardygroeger)


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Hi

>Am 230V Ausgang der Relais würde ich sehr ungerne basteln. Wäre es
>sinnvoll, vor dem Netzteil ein RC-Glied einzubauen, um Störungen im
>AC-Netz zu filtern?

Im Datenblatt des Netzteils ist eine notwendige  Entstörung enthalten.

Liest hier eigentlich irgendwer von den Arduino-Bastlern Datenblätter?

MfG Spess

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Stefan F. schrieb:
> Doch, ohne Snubber sind sie dein Problem. Weil bei jedem Öffnen (und
> Prellen) der Kontakte hochfrequente Störungen entstehen, die deine
> Leitungen (wie Antennen) abstrahlen und anderen Leitungen wieder
> empfangen.

Schreib doch nicht so nen Quatsch.
Dann dürfte auf der Welt die Hälfte aller Steuerungen davon betroffen 
sein.

Frage: Werden die Relais und der ESP von der gleichen Spannungsquelle 
versorgt?
Dann liegt es nämlich daran. Freilaufdioden sind drauf, vor den Relais?

@Steffan
Und lass mal Dein Gesummse wegen den nicht zugelassenen Relais! - Oder 
bist Du etwa die Relais-Fake-Polizei.

von Klaus (ks4z)


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Spess53 .. schrieb:

>
> Im Datenblatt des Netzteils ist eine notwendige  Entstörung enthalten.

Gut zu wissen. Leider war da kein Datenblatt dabei, nur eine 
"Installationsanleitung" und im Netz finde ich auch keines.
Kannst du mir sagen, wo ich das Datenblatt finden kann?

Danke

ks4z

von Helmut -. (dc3yc)


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Thomas S. schrieb:
> @Steffan
> Und lass mal Dein Gesummse wegen den nicht zugelassenen Relais! - Oder
> bist Du etwa die Relais-Fake-Polizei.

Das ist kein Gesumse, das ist halt so, dass die Module nicht für 230V 
verwendet werden können, weil sie die vorgeschriebenen Trennabstände 
nicht einhalten. Natürlich kann man sie in Schaltungen einsetzen, die 
auf Netzpotential liegen, aber die Anschlüsse können dann nicht nach 
außen geführt werden.

von Klaus (ks4z)


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Thomas S. schrieb:
>
> Frage: Werden die Relais und der ESP von der gleichen Spannungsquelle
> versorgt?
> Dann liegt es nämlich daran.

Die Primärseite der Relais wird vom selben Netzteil versorgt wie der 
ESP.
Wieso ist das ein Problem?
Wie gesagt tritt das Problem nur auf, wenn auf der Sekundärseite die 
LEDs angeschlossen sind. Andere Lasten sind kein Problem.

>Freilaufdioden sind drauf, vor den Relais?

Davon gehe ich aus. Insbesondere sind die Steuerpins über Optokoppler 
entkoppelt. Ich sehe nicht, wie die Module direkt auf den ESP 
zurückwirken könnten.

Danke dir

ks4z

von Hobby B. (bastler2022)


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Klaus schrieb:
> wie die Module direkt auf den ESP
> zurückwirken könnten.

Guten Morgen,

okay die Relais schalten, aber die Ausgänge des ESP sind schon 
überlastet.
Setze mal Logic Level Converter zwischen ESP und den Relaismodulen ein.

Klaus schrieb:
>> Was ist mit dem Display? Wenn es I²C hat, dann rüste auch dort Pull-Up
>> Widerstände nach.
> Ist SPI. Vielleicht sollte ich mal einen pull-up am CS versuchen.

Kann man machen ist hier aber sich nicht das Problem.

>> ergänze die Schaltung mit Snubber.
>> Nimm im Zweifelsfall fertige Bauteile mit 47 nF + 100 Ω für 275 Volt.

Würde ich hier auch so empfehlen.

Naja zu dem Netzteil das Du nutzt kann man geteilter Meinung sein, hatte 
auch mal so was in der Art, meins war eine Dreck..... .

Zu dem Relais ist ja schon einiges geschrieben worden aber das must Du 
für Dich entscheiden.

Als Beispiel mal habe eine Terrarium Steuerung mit so einer 8 Fach 
Relaiskarte und einem ESP32 , SPI TFT ,4 Sensoren und 8 Tastern über 
I2C. Sollte nur Provisorisch sein die Relaiskarte damals. Es werden 
damit auch zwei Pumpen geschaltet ohne Probleme. Nutze aber auch Snubber 
und Logic Level Converter zwischen ESP und den Relaismodulen. Habe die 
Stromversorgung alles extra ausgelegt gehabt. Also 5V und 3,3V.

Aufbau ist auf Universal Platine ähnlich wie bei Dir, nur etwas größer.

Gruß und schöne Pfingsten noch.
bastler2022

von Michael D. (nospam2000)


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Klaus schrieb:
> Sobald ich eine davon umschalte, triggern auf dem ESP Interrupts, die
> für Schalter gedacht sind

Wie groß ist der Pullup Widerstand am Eingang? Vielleicht ist der zu 
hochohmig. Versuche mal einen kleineren Wert, z.B. 1 kOhm.

Von den LEDs können die Störungen ja über zwei Wege kommen:
1. Über elektrische/magnetische Felder quasi als Antenne.
Dagegen helfen die Pullups, der Abblockkondensator und eine gute 
Leitungsführung (paarweise verdrillt oder sogar geschirmt)

2. Über das Netzteil, das halte ich eher für unwahrscheinlich beim 
genannten Fehler

Um welchen Typ LED handelt es sich genau?

 Michael

von Klaus (ks4z)


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Michael D. schrieb:

> Wie groß ist der Pullup Widerstand am Eingang? Vielleicht ist der zu
> hochohmig. Versuche mal einen kleineren Wert, z.B. 1 kOhm.
Der hat 2,2kOhm und der interne ist auch gesetzt, unklar wie groß der 
ist, aber in Summe werden es wohl gut 2kOhm sein.
Ich werde mal noch einen zweiten 2,2 kOhm dazu packen.

> Von den LEDs können die Störungen ja über zwei Wege kommen:
> 1. Über elektrische/magnetische Felder quasi als Antenne.
> Dagegen helfen die Pullups, der Abblockkondensator und eine gute
> Leitungsführung (paarweise verdrillt oder sogar geschirmt)
Leider haben alle zusätzlichen Pullups und Kondensatoren keine 
Verbesserung gebracht.

>
> 2. Über das Netzteil, das halte ich eher für unwahrscheinlich beim
> genannten Fehler
Ich habe ja auch schon verschiedene Netzteile probiert und das Problem 
blieb bestehen.
Für ein EMV Problem passiert es aber eigentlich zu zuverlässig, nämlich 
immer.

>
> Um welchen Typ LED handelt es sich genau?
Die haben keine klare Typbezeichnung.
https://www.amazon.de/dp/B08RBHW1FJ
230V, 20 mA, 0.06W steht in der Beschreibung, wie auch immer das 
zusammen passt..

Danke dir

ks4z

von Stefan F. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Wohin sollen denn die Snubber?

"Snubberglieder werden beispielsweise an Kontakten von Leistungsrelais, 
Schützen und anderen elektrischen Kontakten eingesetzt, wenn diese 
induktive Lasten zu schalten haben. Das Snubberglied wird parallel zum 
Schalter eingebaut."

https://de.wikipedia.org/wiki/Snubber

Klaus schrieb:
> Leider war da kein Datenblatt dabei, nur eine
> "Installationsanleitung" und im Netz finde ich auch keines.

Dann kauft man solche Produkte nicht. Mit der Katze im Sack macht man 
nur Experimente, deren Gelingen weitgehend egal ist.

Klaus schrieb:
> Die Primärseite der Relais wird vom selben Netzteil versorgt wie der
> ESP. Wieso ist das ein Problem?

Ist es nicht. Zahlreiche kommerzielle Massenprodukte sind ebenso 
aufgebaut und funktionieren tadellos. Zum Beispiel SPS, Waschmaschinen, 
Kraftfahrzeuge,...

von Stefan F. (Gast)


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Hobby B. schrieb:
> die Relais schalten, aber die Ausgänge des ESP sind schon
> überlastet.

Kannst du das begründen? Ich denke: nein.

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Stefan F. schrieb:
> Klaus schrieb:
>> Wohin sollen denn die Snubber?
>
> "Snubberglieder werden beispielsweise an Kontakten von Leistungsrelais,
> Schützen und anderen elektrischen Kontakten eingesetzt, wenn diese
> induktive Lasten zu schalten haben. Das Snubberglied wird parallel zum
> Schalter eingebaut."

Daran liegt es nicht. Auch nicht an 'Antennen'.

Spendiere hier mal, auch wenn nur zum Test ein separates Netzteil, dass 
nur den ESP, Display und evtl seine eigenen Komponenten versorgt. Die 
Relais versorgts Du nicht mit der gleichen Spannung. Und teste wenn Du 
hast, mit Trafo und sonst konventionellen Bauteilen. Ich mag da nämlich 
auch keine Schaltnetzteile, weil die
a' das Netz 'versauen'
b' Dir evtl. jeden Scheiß durchlassen.

von Stefan F. (Gast)


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Sag mal Thomas, hattest du eine Berufsausbildung in dem Fach?

von Michael D. (nospam2000)


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Klaus schrieb:
>> Um welchen Typ LED handelt es sich genau?
> Die haben keine klare Typbezeichnung.
> https://www.amazon.de/dp/B08RBHW1FJ
> 230V, 20 mA, 0.06W steht in der Beschreibung, wie auch immer das
> zusammen passt..

Wenn wirklich die LEDs das Problem sind, solltest du über eine andere 
LED Lösung nachdenken, d.h. anderer Hersteller (von dem Hersteller 
"Gebildet" habe ich noch nie gehört) oder einfach 3V LEDs verwenden und 
auf anderem Weg ermitteln ob 230V anliegen.

Das kann ja entweder per Schaltung erfolgen (keine Ahnung wie man 
einfach und sicher von 230V auf 3V kommt) oder du verwendest einfach die 
3,3V Relais Ansteuerung auch für die LED Ansteuerung.

Den Vorschlag von tom_63 zum Test die Spannungsversorgung des ESP32 und 
des Display z.B. mal per Batterie zu machen und von der Relais Platine 
zu trennen um zu sehen ob die Störung der LEDs über die 
Spannungsversorgung kommt würde ich auf jeden Fall machen.

 Michael

: Bearbeitet durch User
von Michael W. (micha124)


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Hi,

ich hoffe mal, dass der Aufbau nicht ernst gemeint ist (!?). Mir fehlt 
da völlig eine saubere Isolation zwischen Niedrig- und Kleinstspannung. 
Die nicht zugelassenen Relais wurden ja schon erwähnt. Wenn sich da eine 
Ader löst ist ganz schnell der Teufel los und die beiden Spannungsebenen 
haben eine Verbindung.

Völlig ernstgemeinter Rat:
Ich gehe mal von aus, dass Du keine elektrotechnische Ausbildung hast. 
Schnapp Dir das Teil und geh damit mal zu einem Elektriker und lass Dich 
da mal entsprechend beraten, wie Du das sauber getrennt bekommst.

Grüße Micha

: Bearbeitet durch User
von Klaus (ks4z)


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Michael D. schrieb:
> Wenn wirklich die LEDs das Problem sind, solltest du über eine andere
> LED Lösung nachdenken, d.h. anderer Hersteller (von dem Hersteller
> "Gebildet" habe ich noch nie gehört) oder einfach 3V LEDs verwenden und
> auf anderem Weg ermitteln ob 230V anliegen.
Das werde ich tun, denn

> Den Vorschlag von tom_63 zum Test die Spannungsversorgung des ESP32 und
> des Display z.B. mal per Batterie zu machen und von der Relais Platine
> zu trennen um zu sehen ob die Störung der LEDs über die
> Spannungsversorgung kommt würde ich auf jeden Fall machen.

Habe ich getan. Sowohl alle Elemente (MCU, Display, Relais) über eine 
Batterie versorgt, als auch alles bis auf die Relais (hier musste ein 
common ground her, da die Relais sonst nicht schalten). In beiden Fällen 
dasselbe Problem. Das Netzteil oder auch ein fehlender scrubber sind 
also auszuschließen.

Ich werde andere LEDs besorgen und es dann nochmal versuchen.

Danke an alle, die sich bisher Mühe gegeben haben, mir zu helfen. Und 
auch vielen Dank für die anderen Anmerkungen.

Gruß

ks4z

von Stefan F. (Gast)


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Klaus schrieb:
> Das Netzteil oder auch ein fehlender scrubber sind
> also auszuschließen.

Wie kommst du darauf? Der Fehler tritt doch nur dann auf, wenn die 230V 
LEDs durch die Relais geschaltet werden, richtig?

Vielleicht liest du mal den Wikipedia Artikel zu "Snubber", da ist 
erklärt wie sie wirken und warum sie genau für deinen Fall erfunden 
wurden. Hier nochmal der Link: https://de.wikipedia.org/wiki/Snubber

von Thomas S. (Firma: Chipwerkstatt) (tom_63)


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Stefan F. schrieb:
> Vielleicht liest du mal den Wikipedia Artikel zu "Snubber", da ist
> erklärt wie sie wirken und warum sie genau für deinen Fall erfunden
> wurden.

Ich denke, den Artikel solltest Du selbst mal richtig lesen uns 
verstehen. Denn der Snubber gilt vornämlich für Induktivität. Und in 
allen mir bekannten LED' -Leuchtmittel steckt zur Spg-Reduzierung 
wiederum ein Kondensator, bzw RC-Glied. Also ist Dein Snubber hier 
völlig fehl am Platz.

Wenn mein Vorschlag hier nicht hilft, die Spannungsversorgung des uC und 
Display vom Lastkreis zu trennen, hat der Klaus evtl. was nicht richtig 
umgesetzt. Egal welche LED-Leuchtmittel eingesetzt werden, es sollte 
funktionieren. Stell Dir vor nach Jahren (Monate) wird eine LED ersetzt. 
Dann würde das Spiel ja wieder von vorne beginnen. So ein Quatsch.

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


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Klaus schrieb:
> Sobald ich eine davon umschalte, triggern auf dem ESP Interrupts, die
> für Schalter gedacht sind

Warum schaust Du Dir nicht einfach mal Beispiele zur Tastenentprellung 
an?
Ein erfahrener Programmierer nimmt niemals Flankeninterrupts, sondern 
Timerinterrupts oder den Systick fürs Tasten Entprellen.
Externe Interrupts nimmt man bestenfalls zum Aufwachen aus Deep Sleep.

Klaus schrieb:
> Ich habe schon pullups eingebaut und auch Kondensatoren auf den
> betroffenen Leitungen, aber das hat keine Auswirkung.

Ja, sowas ist völlig wirkungslos. Serienwiderstände (1k) direkt am MC 
könnten helfen, wenn die Leitungen zu den Tasten recht lang sind.

Klaus schrieb:
> Die Schalter kann
> ich in Software fixen, das Display aber nicht.

Nenn mal die exakte Bezeichnung des TFT oder poste nen Link darauf.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Thomas S. schrieb:
> Stefan F. schrieb:
>> Vielleicht liest du mal den Wikipedia Artikel zu "Snubber", da ist
>> erklärt wie sie wirken und warum sie genau für deinen Fall erfunden
>> wurden.
>
> Ich denke, den Artikel solltest Du selbst mal richtig lesen uns
> verstehen. Denn der Snubber gilt vornämlich für Induktivität.

So ist das, für induktive Last. Snubber und LED-Lampe ist Unfug.

> Und in
> allen mir bekannten LED' -Leuchtmittel steckt zur Spg-Reduzierung
> wiederum ein Kondensator, bzw RC-Glied.

Dir sind nicht alle bekannt, viele haben ein Schaltnetzteil. 
Schaltnetzteile haben einen Elko im Eingang und damit leider einen 
Einschaltstrom, der bei ungünstigem Aufbau Ärger verursacht.

> Also ist Dein Snubber hier völlig fehl am Platz

Snubber ist ein einfacher Weg, einen Blinker zu erzeugen: Über den 
Snubber lädt sich der Kondensator im Netzteil langsam auf, der Wandler 
läuft an, die Spannung bricht wieder weg ... finde die zugehörigen 
Threads, es gibt viele.

von Joe L. (joelisa)


Lesenswert?

Klaus schrieb:
> Habe ich getan. Sowohl alle Elemente (MCU, Display, Relais) über eine
> Batterie versorgt, als auch alles bis auf die Relais (hier musste ein
> common ground her, da die Relais sonst nicht schalten).

  ^^^^^^^^^^^^^
  und das macht dich nicht stutzig?

> Ich werde andere LEDs besorgen und es dann nochmal versuchen.

Wie willst du ausschließen, dass eine beliebige, an eine der Steckdosen 
geschlossene Last, nicht ein ähnliches Problem wie deine LEDs 
verursacht?

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