Forum: Haus & Smart Home Hybrid Wechselrichter Huawei SUN2000


von Franko P. (sgssn)


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Hallo
ich suche derzeit nach einer PV-Anlage für mein Haus. Dafür habe ich mir 
ein Angebot machen lassen, aber wie das so ist, habe ich Sonderwünsche, 
wo ich mich nicht alleine auf den Solateur verlassen möchte:

Angeboten wurde ein Huawei Sun2000 4KTL-M0 Hybrid WR mit LUNA2000 5kW 
Speicher. WR ist 3-phasig. Die Doku, die ich bisher dazu gefunden habe, 
sagt nur oberflächlich was über die Notstrom-Fähigkeit aus. Also mein 
Sonderwunsch ist eben, dass ich auch Strom habe, wenn es mal ein 
längeren Stromausfall gäbe. Mein Nachbar hat auch so ne Kiste, und der 
hat dafür ne separate Steckdose. Sowas kann ich bei der Doku des Huawei 
schon mal gar nicht finden. Ein Anschluss bzw ein Off-Grid Einspeisen 
ins Hausnetz macht keinen Sinn ohne Abschaltung der Netzzufuhr von 
aussen. Also wie sieht das jetzt aus? Wer kennt die Huawei 
Sun2000-Kisten? ich habe schon in anderen Foren gefragt, aber es scheint 
da keinen zu geben der was weiss. Oder wer kennt nen 
Huawei-Spezialisten? Bitte um Info.

Danke und Gruß

von Michael B. (laberkopp)


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Franko P. schrieb:
> Also wie sieht das jetzt aus

Notstrom kostet extra, der kann das nicht 
https://support.huawei.com/enterprise/de/doc/EDOC1100084937/2363d08c

Willst du ernsthaft einen WR der alle Daten an HuaWei's Cloud sendet ?

Und der sich nur schwer in Hausautomation einbinden lässt die nicht von 
HuaWei stammt ?

https://www.photovoltaikforum.com/thread/150798-problem-mit-der-einbindung-huawei-sun2000-4ktl-m0/?pageNo=1

An dessen RS485 nur ein HuaWei Smartmeter passt ?

Und sind deine Nächte nur 1 Stunde lang ? Dann nämlich ist der im 
Verhältnis zur Wechselrichterleistung witzlos kleine Akku leer.


Dein Solateuer verdient an dir gut, amortisieren wird sich die 
Installation auch in 10 Jahren nicht.

Um so mehr Wünsche der Kunde hat, um so mehr freut sich der Solateuer, 
denn es wird immer teurer für immer geringeren Nutzen.

Ein 5kWh Akku reicht bei normalem Verbrauchsmuster gerade mal für 600W 
Einspeisung.

von Thorsten W. (Firma: TWcom Dienstleistungen) (hologram73)


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Hallo,
ich habe auch alles von Huawei.
Deine "Notstromversorgung" bekommst Du nur übder die huawei backup box 
b3.
Da dran hast Du dann eine Schuko Steckdose, an der du dann das ein oder 
andere Gerät anschließen kannst um es zu betreiben.

Theoretisch kannst du da auch einen Umschalter verwenden um die 
Netzversorgung wegzuschalten und 1 phasig eine Phase im Haus ersetzen.

m.E. macht das aber alles nicht wirklich Sinn bei den Kosten.

VG
Thorsten

von Gerald K. (geku)


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Der Huawei Sun2000 4KTL-M0 Hybrid-Wechselrichter scheint *) nicht 
notstromfähig. Es handelt sich vermutlich um einen herkömmlichen 
Hybrid-Wechselrichter, der den Solarstrom für den Eigenverbrauch 
optimiert und überschüssige Energie in das öffentliche Stromnetz 
einspeist. Ist bei diesem Preis auch nicht zu erwarten.

*) In den Datenblättern gibt es keinerlei Hinweise auf die 
Notstromfähigkeit.

Viele EVU's verlangen eine externe, aufwendige und dadurch auch teure 
Lösung für die Umschaltung. Wichtig ist es auf die Zulassung zu achten! 
Daher begnügen sich viele Herrsteller mit einer Notstromsteckdose.

von Frank W. (wesoft) Benutzerseite


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Hallo,

ich habe gerade einen SUN2000 10kW und 4 kW mit einem Speicher 10kWh bei 
mir zuhause in Betrieb genommen.

@laberkopp: Der WR hängt keineswegs in der Huawei-Cloud und liefert 
somit auch keine Daten an Huawei.

@laberkopp: Sämtliche Daten vom WR und vom Akku werden per Modbus zur 
Verfügung gestellt. Die gesamte Kommunikation ist übrigens hervorragend 
von Huawei dokumentiert. Die Einbindung in mein Smarthome war problemlos 
möglich.

Für die Notstromversorgung benötigt Du wie schon von Torsten geschrieben 
eine zusätzliche Backup-Box 
(https://www.wattkraft.com/news/huawei-backup-box/).

LG,
Frank

: Bearbeitet durch User
von Frank W. (wesoft) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Und sind deine Nächte nur 1 Stunde lang ? Dann nämlich ist der im
> Verhältnis zur Wechselrichterleistung witzlos kleine Akku leer.

Aber nur, wenn Du auch 5kW in einer Stunde nachts verbrauchst ...

von Gerald K. (geku)


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Frank W. schrieb:
> Für die Notstromversorgung benötigt Du wie schon von Torsten geschrieben
> eine zusätzliche Backup-Box
> (https://www.wattkraft.com/news/huawei-backup-box/).

Vorab sollte aber mit dem Stromversorger abgeklärt werden ob für sein 
Netz für diese Box eine Zulassung besteht.

von Gerald K. (geku)


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Im Internet gibt es gute Beispiele für die landesspezifischen 
Abforderungen für eine Nostromumschaltung: "Fronius Symo Hybrid 
Schaltungsbeispiele NotstromUmschaltung"

von Christian V. (irqmask)


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Hallo,

ich habe auch kürzlich einen SUN2000 WR mit LUNA2000 Batterie in Betrieb 
genommen.

Ich kann die Angaben von Frank W. nur bestätigen. Ergänzend ist 
vielleicht zu sagen, dass der WR zwei verschiedene Mod-Busse hat:

Einen für die Kommunikation mit Batterie und Huawei Smart Meter.

Den zweiten, zum kaskadiert von WR und zum Anschluss des "Smart-Logger" 
von Huawei. Dieser zweite Modbus ist auch für die Kommunikation mit der 
Hausautomatisierung geeignet.

von Frank W. (wesoft) Benutzerseite


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Christian V. schrieb:
> Dieser zweite Modbus ist auch für die Kommunikation mit der
> Hausautomatisierung geeignet.

Noch zur Info: Modbus steht auch per TCP über den WLAN-Dongle zur 
Verfügung. Das nutze ich in meiner Anwendung.

von Frank W. (wesoft) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Ein 5kWh Akku reicht bei normalem Verbrauchsmuster gerade mal für 600W
> Einspeisung.

Was hat denn die Akkukapazität mit der Einspeisegröße zu tun?

Mit meinem 10 kW-Speicher und 13,4kW PV-Modulen kaufe ich seit 
Inbetriebnahme im März fast keinen Strom mehr vom Energieversorger :-) 
Der Akku bringt unser Haus und die angrenzende Ferienwohnung locker 
durch die Nacht.

von Gerald K. (geku)


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Frank W. schrieb:
> Der Akku bringt unser Haus und die angrenzende Ferienwohnung locker
> durch die Nacht.

Und wie sieht es mit dem Eigenversorgungsgrad Nov/Dez/Jan/Feb aus?

: Bearbeitet durch User
von Frank W. (wesoft) Benutzerseite


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Gerald K. schrieb:
> Und wie sieht es mit dem Eigenversorgungsgrad Nov/Dez/Jan/Feb aus?

Das kann ich Dir erst Ende des Jahres sagen, ich hab den Speicher erst 
im März installiert.

Ich habe eine Amortisationszeit bei aktuellem Verbrauchsmuster von 9.8 
Jahren errechnet. Weil aber der Strompreis ziemlich sicher steigen wird, 
wird sich der Akku entsprechend früher amortisieren.

von Michael B. (laberkopp)


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Frank W. schrieb:
> Was hat denn die Akkukapazität mit der Einspeisegröße zu tun?

Wenn der Akku bereits mit niedrigerer Wechselrichter(spitzen)leistung 
über Nacht leer zu bekommen ist, ist höhere 
Wechselrichter(spitzen)leistung unsinnig rausgeworfenes Geld.

Das freut natürlich den Solateur.

Frank W. schrieb:
> Mit meinem 10 kW-Speicher und 13,4kW PV-Modulen kaufe ich seit
> Inbetriebnahme im März fast keinen Strom mehr vom Energieversorger :-)

Eine 13.4kWp Anlage erntet ca. 1500kWh pro Monat, du hast also 4500 
geerntet und sicher nicht 4500 verbraucht, das brauchst du vielleicht im 
Jahr, aber nicht pro Monat. Deine Anlage ist also 12-fach 
überdimensioniert und teurer.

13.4kWp mit 10kWh kosten ca. 16000 EUR und du hast bisher vielleicht 135 
EUR pro Monat gespart, macht 10 Jahre bis zur Amortisation - wenn bis 
dahin nichts kaputt geht.

von Franko P. (sgssn)


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Ah super! Danke an Alle! Da kann das Photovoltaikforum einpacken :-(
das ist ja nicht schlecht, aber Fragen auuser der Reihe werden da kaum 
beantwortet.

Also soweit ich gelesen habe, gibts ja ne Notstromversorgung, nur ist 
mit die weiterführende Beschreibung dazu nicht unzergkommen. Ok, Also 
brauch ich noch die Backup-Box.

Die einzelne Steckdose ist natürlich auch ein Witz. irgendwie muss der 
Strom da noch in mein Hausnetz - dazu brauch ich aber den Trennschalter. 
Ok, mal den Elektriker fragen, ie er sich das vorstellen (könnte)...

Danke nochmal und
Gruß

von Gerald K. (geku)


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Ich habe auch eine Speicher mit Notbetrieb überlegt. Laut Errichter der 
Solaranlage muss man in Wien die Lösung für die Umschaltung von Wien 
Energie übernehmen und die ist sehr teuer. Da derzeit der Einspeisetarif 
53¢ über den Stromkosten liegt, rechnet sich der Speicher nicht.

von Franko P. (sgssn)


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Mir geht es erst in 2.Linie um Rentabilität. Ich denke, wer sich Akkus 
kauft, hat sich eh schon von der Rentabilität verabschiedet. Nein mir 
gehts zum einen um die Spielerei und darum, dass ich da ja ne Stange 
geld ausgebe, und dann aber, sollte mal ein Blackout kommen, ich genauso 
in die Röhre schaue wie einer, der sich das Geld gespart hat. Da hat 
sich so ne Mainstream-Lösung im PV-Bereich gebildet, die natürlich von 
wirtschaftlichen Leitlinie geprägt ist, und ja, bisher wurden wir ja von 
Stromausfällen weitgehend verschont. Also ist die Notstromversorgung nur 
ein "haben-wollen" - wenn das finanziell möglich ist. Ein Freund hat 
sich von seinem Elektriker einen manuellen Tennschalter einbauen lassen, 
damit er im Notfall über eine Einspeise-Steckdose 3-phasig von seiner 
Offgrid-Anlage und einem optionalen benzingnrator Strom ins Hausnetz 
bekommt. Das blöde ist ja, dass ich mit meiner Notstrom-Steckdose ohne 
weitere Hardware nicht mal meinen Kühlschrank betreiben kann, das das 
gute Stück ein Einbau-Kühlschrank ist und die Steckdose für den sich 
innerhalb der Einbauküche befindet. Ich muss also erst mal den 
Kühlschrank ausbauen, damit da ran komme...Total bescheuert - aus dieser 
Sicht. :-)

Gruß

von Gerald K. (geku)


Angehängte Dateien:

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Franko P. schrieb:
> Die einzelne Steckdose ist natürlich auch ein Witz. irgendwie muss der
> Strom da noch in mein Hausnetz - dazu brauch ich aber den Trennschalter.
> Ok, mal den Elektriker fragen, ie er sich das vorstellen (könnte)...

Ich nur empfehlen, die im Anhang befindliche Unterlage von **FRONIUS** 
zu lesen.
In dieser ist der Aufwand für die Notstromumschaltung recht gut 
beschrieben.

: Bearbeitet durch User
von Frank W. (wesoft) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
>> Was hat denn die Akkukapazität mit der Einspeisegröße zu tun?
>
> Wenn der Akku bereits mit niedrigerer Wechselrichter(spitzen)leistung
> über Nacht leer zu bekommen ist, ist höhere
> Wechselrichter(spitzen)leistung unsinnig rausgeworfenes Geld.

Aber wenn der Wechselrichter für den Akku und für die PV-Anlage derselbe 
ist (was beim SUN2000 der Fall ist), dann muss sich die Größe des WRs 
doch an der PV-Anlage orientieren und nicht am Akku.

von Michael B. (laberkopp)


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Frank W. schrieb:
> Aber wenn der Wechselrichter für den Akku und für die PV-Anlage derselbe
> ist (was beim SUN2000 der Fall ist), dann muss sich die Größe des WRs
> doch an der PV-Anlage orientieren und nicht am Akku.

Ja und nein.

Ein Akku sorgt auch tagsüber für eine Lastverteilung, er ermöglicht also 
kurzzeitig mehr Strom zu liefern als reinkommt, wenn nur der 
Durchschnittsertrag höher ist. Man kommt also mit weniger Solarfläche 
aus und kann trotzdem mal einen Verbraucher mit mehr Bedarf versorgen.

Aber auch das ist unlukrativ: je höher die Wechselrichterleistung ist, 
um so seltener wird diese Leistung benötigt, und in Stillstandszeiten 
amortisiert sich das nicht, um so länger ist also seine 
Amortisationszeit.

Wer Akkulösungen anstrebt, sollte also weniger Solarfläche und 
Wechselrichterleistung und dafür mehr Akkukapazität anschaffen.

Denn auch im Sommer gibt es trübe Tage, im Winter gar trüber Wochen.

Anders die Autarkie: hier muss der grösste Verbraucher versorgt werden 
können, 
Durchlauferhitzer+Herd+Grill+Wasserkocher+Kaffeemaschine+Toaster, auch 
wenn das nur 1 x im Jahr passiert. Daher ist Autonomie UNSÄGLICH viel 
teurer zu erreichen.

von Gerald K. (geku)


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Franko P. schrieb:
> Ein Freund hat sich von seinem Elektriker einen manuellen Tennschalter
> einbauen lassen, damit er im Notfall über eine Einspeise-Steckdose
> 3-phasig von seiner Offgrid-Anlage und einem optionalen benzingnrator
> Strom ins Hausnetz bekommt.

Durchaus eine gut Lösung. Ich würde statt dem Benzingenerator einen mit 
Diesel betriebenen Generator verwenden, da die Lagerung des Treibstoffes 
weniger kritisch ist.

Selbst wenn der Trennschalter über eine 0-Stellung verfügt 
(Netzbetrieb<=>AUS<=>Inselbetrieb) ist dieser für Wechselrichter nicht 
geeignet, da ein bestimmtes Timming und eine bestimmte Umschaltesequenz 
erforderlich ist. Das hängt damit zusammen, dass die Wechselrichter 
meist nur **einen** DC/AC-Wandler besitzen und diese beim Umschalten 
spannungslos werden und sich beim Hochlauf neu aufs Netz synchronisieren 
muss. Das erfordert ein bestimmtes Timmung, dass durch einen manuellen 
Trenn- bzw. Umschalter nicht gewährleistet ist. Eine unterbrechungsfreie 
Umschaltung ist sowieso nicht zulässig.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Dafür gibt es ja den Autarkiegrad. Wenn man da 100% mit vollem Luxus 
erreichen will, na dann viel Spaß.

Da muss jeder selbst entscheiden was sinnvoll ist und ob man im Falle 
eines Stromausfalls wirklich alle starken Verbraucher gleichzeitig 
betreiben können muss oder ob sagen wir 5kW (reicht für einen starken 
Verbraucher und etwas Kleinkram) ausreichen.

Ich plage mich auch gerade selbst mit der Suche nach einem geeigneten 
Gerät, was Nulleinspeisung vorrangig und bei vollem Akku 
Überschusseinspeisung beherrscht - und zertifiziert ist. Kannste 
knicken, gibt's nicht ohne Kompromisse.

5kW würden für mich locker reichen, aber ich habe auch nur einen 
Single-Haushalt. Ich brauche nicht zeitgleich mit dem Wäsche waschen auf 
drei Platten zu kochen oder so. Was für mich relevant wäre, daß der 
Wechselrichter nicht den Arsch zu macht wenn ich Wäsche wasche und der 
Kühlschrank anspringt, evtl. noch 400..500W Reserve dabei für einen 
Gaming-PC. 3kW sind dafür zu wenig, die nächstgrößere Schwelle wären 
5kW. Das ist für den normalen Durchschnittsverbrauch ohne Waschmaschine 
und Gaming-PC leider schon wieder viel zu viel, dann braucht die Bude 
hier vielleicht 60W für 'ne Fritzbox, Mini-Server (20W), ein Switch und 
ein Laptop. Plus 80W wenn der Kühlschrank läuft. Da muss man wirklich 
schauen, welchen Leerlaufverlust ein 5kW Wechselrichter mit sich bringt, 
meine Erfahrung mit USV-Anlagen ist diesbezüglich nicht besonders rosig.

Bislang habe ich kein Gerät gefunden, was mit all diesen Anforderungen 
klarkäme. Mal sehen wie ich das mache, evtl. mehrere Wechselrichter. 
500W..1kW Nulleinspeisung wären für den Grundbedarf inkl. Gaming-PC 
ausreichend, evtl. einen zweiten Wechselrichter mit 3..5kW für 
kurzzeitigen Betrieb wenn große Lasten aus einem vollen Akku versorgt 
werden sollen.

Dazu kommt dann noch die Überschusseinspeisung wenn der Akku voll ist 
und ich die Energie nirgendwo anders hin bekomme. Das bißchen Geld für 
Überschusseinspeisung mitnehmen ist besser, als diese Energie ungenutzt 
zu lassen. Aber ob man sich dafür einen dritten Wechselrichter anlachen 
sollte, auf den man die PV bei vollem Akku umschalten kann... keine 
Ahnung, könnte dadurch unwirtschaftlich werden (hohe Kosten für wenig 
Gewinn).

Was den Akku angeht strebe ich im Moment einen Selbstbau an, 5..10kWh 
48V, je nachdem, wieviele Zellen ich noch zusammengesammelt bekomme.

100% Autarkie bekomme ich sowieso nicht hin, die Bude hat 'nen 
Durchlauferhitzer mit 21kW. Wenn ich das wollte, müsste ich auf die 
Suche nach einer 25kW USV gehen und dafür ein passendes Akkupack bauen 
(eklig viele Zellen in Reihe, macht hohen Aufwand für's Balancing) und 
einen Ruheverbrauch von 200..300W hinnehmen. Damit befasse ich mich gar 
nicht erst, das wäre Spielerei.

von Peter Z. (hangloose)


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Ich kann die Fronius Lösung empfehlen...

FULL BACKUP MIT FRONIUS SYMO GEN24 PLUS UND BYD BATTERY-BOX

https://www.fronius.com/de/solarenergie/installateure-partner/infocenter/referenzen/at-wels-gen24

Fällt der Strom aus, wird automatisch umgeschaltet(Enwitec-Box)
und alles läuft weiter.

Der Wechselrichter könnte auch "nur" eine Notstrom Steckdose versorgen,
aber die Full Backup Lösung ist natürlich schon schick.

: Bearbeitet durch User
von Franko P. (sgssn)


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Peter Z. schrieb:
> Ich kann die Fronius Lösung empfehlen...
>
> FULL BACKUP MIT FRONIUS SYMO GEN24 PLUS UND BYD BATTERY-BOX
>
> 
https://www.fronius.com/de/solarenergie/installateure-partner/infocenter/referenzen/at-wels-gen24
>
> Fällt der Strom aus, wird automatisch umgeschaltet(Enwitec-Box)
> und alles läuft weiter.
>
> Der Wechselrichter könnte auch "nur" eine Notstrom Steckdose versorgen,
> aber die Full Backup Lösung ist natürlich schon schick.

Danke für den Link. Sieht ja gut aus. ich such mir mal nen passenden 
Solateur dazu...

Gruß

von Gerald K. (geku)


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Peter Z. schrieb:
> Der Wechselrichter könnte auch "nur" eine Notstrom Steckdose versorgen,
> aber die Full Backup Lösung ist natürlich schon schick.

Nicht nur schick, sondern auch teuer. Billiger ist den Kühlschrank und 
die Tiefkühltruhe fliegend über die Notstrom-Steckdose zu versorgen.

Das besondere bei FRONIUS SYMO GEN24 PLUS und BYD BATTERY-BOX ist der 
sehr gute Wirkungsgrad. Der Grund ist, dass Akku und Fotovoltaik direkt 
DC/DC gekoppelt sind und dadurch keine Wandlerveruste entstehen.

Ich fürchte nur, dass das bei einer selbst "gestrickten" Akkulösung 
nicht funktioniert (Akkuspannung und Steuerung).

: Bearbeitet durch User
von Peter Z. (hangloose)


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Hatte nicht behauptet das es billig ist ;-)

von X. Y. (bastler_0815)


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Ben B. schrieb:
> Ich plage mich auch gerade selbst mit der Suche nach einem geeigneten
> Gerät, was Nulleinspeisung vorrangig und bei vollem Akku
> Überschusseinspeisung beherrscht - und zertifiziert ist. Kannste
> knicken, gibt's nicht ohne Kompromisse.

Google mal nach VICTRON MULTIPLUS II

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Google mal nach VICTRON MULTIPLUS II
und danach nach BANKÜBERFALL

Keine Ahnung, aber bei knapp 3.000 Euro lohnt sich der Selbstbau wieder 
bzw. da verwende ich zur Überschusseinspeisung einen getrennten 
(zertifizierten) Wechselrichter.

von Andreas B. (abm)


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Franko P. schrieb:
> Angeboten wurde ein Huawei Sun2000 4KTL-M0 Hybrid WR mit LUNA2000 5kW

> sagt nur oberflächlich was über die Notstrom-Fähigkeit aus. Also mein
> Sonderwunsch ist eben, dass ich auch Strom habe, wenn es mal ein
> längeren Stromausfall gäbe. Mein Nachbar hat auch so ne Kiste, und der
> hat dafür ne separate Steckdose. Sowas kann ich bei der Doku des Huawei
> schon mal gar nicht finden. Ein Anschluss bzw ein Off-Grid Einspeisen
> ins Hausnetz macht keinen Sinn ohne Abschaltung der Netzzufuhr von
> aussen. Also wie sieht das jetzt aus? Wer kennt die Huawei

Hm, es gibt schon eine Off-Grid-Einstellung (habe ich bisher allerdings 
nie ausprobiert ;-) ), aber das Abschalten der Netzzufuhr müsste man 
manuell machen. Also nicht fehlbedienungssicher, automatisch schon gar 
nicht. Aber wenn tatsächlich mal tagelang der Strom ausfallen sollte, 
ist das schon eine Option.

Andere Möglichkeit wäre "Netzsimulation" mittels eines zusätzlichen 
"kleinen" WRs mit separater Batterie. Aber auch nicht ohne ...

Ergänzung um eine Backup-Box hatte ich schon mal überlegt, aber was 
nützt mir eine extra Steckdose. Da müsste man die wichtigen Geräte 
fliegend anschließen, für kurze Netzausfälle ja doch eher unpraktisch.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Es gibt Transferschalter, die die komplette Versorgung recht zuverlässig 
dreiphasig von einer Quelle auf eine andere umschalten, ich weiß nur 
nicht ob die Dinger mittlerweile erlaubt sind. Ansonsten ist logisch, 
daß man z.B. bei einem Stromausfall erst das öffentliche Netz abschalten 
müsste, anders wird die Einspeisung wegen der Überlast sowieso nicht 
gelingen.

von X. Y. (bastler_0815)


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Ben B. schrieb:
>> Google mal nach VICTRON MULTIPLUS II
> und danach nach BANKÜBERFALL
>
> Keine Ahnung, aber bei knapp 3.000 Euro lohnt sich der Selbstbau wieder
> bzw. da verwende ich zur Überschusseinspeisung einen getrennten
> (zertifizierten) Wechselrichter

3.000 EUR ???
Ja, bei mir hat das ganze System incl. 11,7 kWh Akku ca. 3.500€ 
gekostet, inkl. Notstrom (worauf ich keinen Wert lege).

Victron Multiplus II 48/3000/35-32: 850€ (keine 3.000€, 
www.panda-solar.de)
Alter Raspberry 2.0: 50€
EM32 Meter (gebraucht): 100€
11,7kWh LiFePO4 Akku Selbstbau + BMS + Gehäuse, etc: 2.200€
Sonstiges (Sicherungen, Kabel, Schalter, etc): 300€

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Victron Multiplus II 48/3000/35-32: 850€
2,4kW... 5kW wären schon erstrebenswert.

von X. Y. (bastler_0815)


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Ben B. schrieb:
>> Victron Multiplus II 48/3000/35-32: 850€
> 2,4kW... 5kW wären schon erstrebenswert.

Dann halt Victron Multiplus II 48/5000/70-50 für 1.330€ und keine 
3.000€.
Hat halt einen höheren Grundverbrauch.

Bei mir kommt tagsüber noch die PV-Einspeisung dazu, daher sind 3 ... 
4,5kW (7kW bei Sonnenschein) bei einigermaßen Wetter kein Problem.
Bei guten Timing komme ich von Feb. - Nov. zu gut 95% damit klar.
Für die paar Spitzen lohnt sich der Mutiplus II 5000 bei mir nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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So, nachdem hier direkt vor der Haustür polnisch Motorrad-Zappzarapp 
lautstark an gleich vier Fahrzeugen der Polizei Brandenburg gescheitert 
ist, kann ich mal wieder nachts schreiben weil die ganze Gegend wach 
ist. Juchu. Schon lustig, guckst nachts um drei raus was da los ist, 
steht 'nen polnischer Transporter vor der Einfahrt, hinten drin liegt 
ein Motorrad, vier Einsatzfahrzeuge stehen drum herum, der Fahrer liegt 
mit der Fresse im Dreck und 'ner Acht auf dem Rücken daneben. 
Glückwunsch, auch eine Möglichkeit, wie man dauerhaftes Aufenthaltsrecht 
in Deutschland bekommt, zumindest für paar Jahre.

Was mir an diesen Victron-Dingern nicht gefällt ist halt, daß die Dinger 
trotz des sehr hohen Preises schon wieder Werbe-Mogelpackungen sind. Es 
steht 3000 drauf, aber es sind nur 2400 drin. Das wird für 'ne 
Waschmaschine während der Heizphase wahrscheinlich reichen, aber ist 
bereits sehr knapp. Wenn dann noch was anderes dazukommt oder der 
Kühlschrank springt an, fliegt dem Wechselrichter das Blech weg. Wenn 
man sich so eine Anlage schon zusammenbaut, dann sollte sowas nicht 
passieren. Sonst ärgert man sich am Ende nur darüber.

Es ist auch schwer ersichtlich, ob die Dinger wirklich eine 
Energieverteilung hinkriegen wie man sich das vorstellt. Das ist ja 
leider nicht ganz so einfach. Was ich brauche:

1. Nulleinspeisung des Eigenbedarfs aus PV oder Akku. Wenn beides nicht
   reicht, dann Deckung der Fehlmenge aus dem Netz.

2. PV-Leistung zuerst für Eigenbedarf, dann Akkuladung und erst wenn
   dann noch was übrig bleibt, Überschusseinspeisung (technisch eine
   Einspeistung über den Eigenbedarf hinaus).

Krieg das alles mal unter einen Hut, das ist gar nicht so einfach und 
wenn man im Endausbau ein paar kWp Solar-Leistung anstrebt, braucht man 
wirklich die passenden Geräte dafür.

Was ich selbst bauen könnte wäre der PV-MPP-Tracker zur Akkuladung und 
evtl. einen Wechselrichter zur Eigenbedarfsdeckung aus dem Akku, 
Transferschalter zum Netz wenn der Akku leer ist. Jede Form von 
Einspeisung selbst bauen macht keinen Sinn wenn man das anmelden möchte, 
man hat ja kein Zertifikat für selbstgebaute Wechselrichter. Aber das 
macht's halt schwer, 'ne Überschusseinspeiung bei gleichzeitiger Deckung 
des Eigenbedarfs hinzukriegen. Man kann zwar die PV vom eigenen Gerät 
auf einen Einspeisewechselrichter umschalten wenn der Akku voll ist - 
aber man will ja gleichzeitig den Akku fertig laden (wenn man nicht hart 
abschalten mag, sondern nur die Lade-Leistung zurücknehmen) und den 
Eigenbedarf aus der PV decken. Heißt die PV-Leistung muss sich 
priorisiert auf drei Abnehmer verteilen. Das beste wäre ein einziges 
Gerät dafür, alles andere kostet Wirkungsgrad weil der Strom durch 
mehrere Geräte muss.

Irgendwie alles noch schlecht realisierbar, alles noch nicht ausgereift.

von Franko P. (sgssn)


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@Ben B: Die Hersteller könnten schon, das problem ist das Publikum. Der 
Grossteil der Kundschaft will mit der Technik nix zu tun haben. 
Anschliessenlassen und dann soll das laufen, so wie das Auto. Da will 
heute ja kaum einer noch seinen Ölwechsel selber machen (ich inzwischen 
altersbedingt auch nicht mehr). Aber ich denke die Technik ist für den 
technischen Laien gemacht und nicht für Freaks, die sich selber noch 
damit beschäftigen wollen. Wobei wohl schon Interesse besteht, wenn man 
die Vielzahl der Posts auf Photovoltaikforum.com betrachtet. Aber wir 
leben auch in einem regulierten Land und alles ist voll mit Vorschriften 
und Verboten. Ich krieg noch nicht mal nur Panels aufs Dach geschraubt, 
weil die Dachdecker dafür unterschreiben müssen, dass ich keinen 
Blödsinn damit mache (übertriebn gesagt). Ich kann auch nicht 
nachvollziehen, wieso ein Einspeisewechselrichter, der ne 
Notstromfunktion hat, nicht auch automatisch oder zumindest manuell in 
das Hausnetz einspeisen kann, wenn dazu nur ein Trennschalter notwedig 
ist. ne, da brauchst du noch ne Blackbox, wo dann ne Steckdose dran ist, 
die du dann eigentlich nicht brauchen kannst. Auch meine Vorstellungen 
decken sich nur zum Teil mit dem Angeboteten....

Gruß

von X. Y. (bastler_0815)


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Ben B. schrieb:
> Es ist auch schwer ersichtlich, ob die Dinger wirklich eine
> Energieverteilung hinkriegen wie man sich das vorstellt. Das ist ja
> leider nicht ganz so einfach. Was ich brauche:
>
> 1. Nulleinspeisung des Eigenbedarfs aus PV oder Akku. Wenn beides nicht
>    reicht, dann Deckung der Fehlmenge aus dem Netz.
>
> 2. PV-Leistung zuerst für Eigenbedarf, dann Akkuladung und erst wenn
>    dann noch was übrig bleibt, Überschusseinspeisung (technisch eine
>    Einspeistung über den Eigenbedarf hinaus).

Ich verstehe dein Problem nicht so ganz, deine Anforderungen sollten 
heute für On Grid Hybridwechselrichter "State of the Art" sein.
Was immer noch bei vielen Geräten optional ist, die Notstromfunktion.

Bei Off Grid Inselanlagen sieht das anders aus - sind auch viel 
günstiger.

Victron wird seit über 20 Jahren im maritimen Bereich bei Booten, 
Jachten etc. eingesetzt. Ist sehr anspruchsvoll (Eierlegende 
Wollmilchsau)
- auf dem Meer: Stromversorgung über Batterie und/oder Solar und/oder 
Wind und/oder Generator.
- im Hafen: Stromversorgung über Hafennetz und/oder Batterie und/oder 
Solar und/oder Wind und/oder Generator.

Die Victron Wechselrichter haben einen dicken Trafo (teuer), was für 
eine echte galvanische Trennung sorgt. Damit kannst du gut beim 
Netzbetreiber argumentieren, da deine DIY-Batterie keine Zertifizierung 
hat.

Victron ist ein sehr offenes System und daher für DIY-Bastler weit 
verbreitet. Für den Normalbürger allerdings zu kompliziert.

Ben B. schrieb:
> Es steht 3000 drauf, aber es sind nur 2400 drin. Das wird für 'ne
> Waschmaschine während der Heizphase wahrscheinlich reichen, aber ist
> bereits sehr knapp. Wenn dann noch was anderes dazukommt oder der
> Kühlschrank springt an, fliegt dem Wechselrichter das Blech weg

3000VA (Motorlast) bzw. 2400W (Kurzfristig 5000W ???). Wenn mehr als 
2400W benötigt wird, dann wird der Rest halt vom Netz geholt.
Tipp: Waschmaschine, Geschirrspüler, Heizstab... bei Tage verwenden. 
Dann ist die Leistung 2400W + Solar.

Und bei Nacht? Mathematik, Wahrscheinlichkeitsrechnung

Fall 1:
"Die Netzgrundlast eines Haushalts beträgt 200W.
Eine Waschmaschine hat pro Waschvorgang eine Aufheizphase von 15 Minuten 
a 2000W. Der Waschvorgang startet jeden Abend um 22:00 Uhr.
Ein Kühlschrank schaltet sich alle 110 Minuten mit einer Leistung von 
80W für 12 Minuten ein.
Ein Gefrierschrank schaltet sich alle 240 Minuten mit einer Leistung von 
100W für 10 Minuten ein.
Eine Gastherme schaltet sich Nachts alle 180 Minuten mit einer Leistung 
von 200W für 8 Minuten ein.
Eine inkontinente Person muss nachts alle 217 Minuten auf das WC. Dabei 
schaltet sie das Licht für ca. 3 Minuten mit einer Leistung von 40W ein.

Ein Wechselrichter/Batteriesystem ist in der Lage 2400W zu erzeugen.
Ein größerer Wechselrichter hat eine Dauerleistung von 4600W und kostet 
480€ mehr.

Der Strombezugspreis beträgt 36ct/kWh. Nach welcher Zeit (Tage) hat sich 
der teure Wechselrichter amortisiert?
Worst Case?
Best Case?

Fall 2:
Bedingungen wie Fall 1, aber  zusätzlich:
Die solare Einspeiseleistung beträgt um die Mittagszeit min. 360W (35%), 
max. 5000W (5%) und 1200W (60%)
Der Batterie Lade/Entlade Wirkungsgrad beträgt 0,75.

Beim Kochen werden um 11:30 Uhr zwei Heizfelder mit je 1200W Leistung 
verwendet. Die erste Kochplatte ist 40 Minuten mit einer Taktung Ein/Aus 
von 1/1 betrieben.  Die zweite Kochplatte ist 20 Minuten mit einer 
Taktung Ein/Aus von 1/4 betrieben.
Eine Geschirrspülmaschine hat pro Spülvorgang eine Aufheizphase von 20 
Minuten a 2600W. Der Waschvorgang startet jeden Nachmittag um 13:00 Uhr.

Der Strombezugspreis beträgt 36ct/kWh. Nach welcher Zeit (Tage) hat sich 
der teure Wechselrichter amortisiert?
Worst Case?
Best Case?

Viel Spaß beim Rechnen, ansonsten schätzen ;-)

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Wenn mehr als 2400W benötigt wird, dann wird der Rest halt vom Netz
> geholt.
> Tipp: Waschmaschine, Geschirrspüler, Heizstab... bei Tage verwenden.
> Dann ist die Leistung 2400W + Solar.

Gibt's dafür eine bestätigte Aussage von Victron, daß die Geräte das 
wirklich so machen?

Das Problem ist auch, daß ich eine sehr hohe mögliche PV-Leistung haben 
möchte (will wohl jeder). Die werde ich evtl, nicht ab Anfang ausnutzen, 
aber der Wechselrichter sollte 5..10kWp vertragen, damit man den bei 
Nachrüstungen nicht austauschen muss.

Die Notstromfunktion ist halt schwierig für einen 
Einspeisewechselrichter, weil dafür eine sichere Trennung zwischen 
Hausnetz und dem öffentlichen Netz erfolgen muss. Ansonsten ist das für 
den Wechselrichter wie ein Kurzschluss und es muss sichergestellt sein, 
daß in einem solchen Fall kein Strom auf ein von außen abgeschaltetes 
Netzgebiet eingespeist wird.

Und dann noch die Frage, wie man Notstrom definiert. Wenn ich eine 
Steckdose habe, an der ich im Notfall meine Kommunikationsgeräte und den 
Kühlschrank am Leben erhalten kann, bzw. alles was ich zwingend 
betreiben können muss, wird bei manden auch das Aquarium sein, dann 
reicht das eigentlich für den Notfall. Wenn ich eine automatische 
Umschaltung auf Inselbetrieb und uneingeschränkten Weiterbetrieb haben 
will, auch von Drehstromverbrauchern, dann ist das ziemlicher Luxus für 
einen Notstromfall.

von X. Y. (bastler_0815)


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Ben B. schrieb:
> Gibt's dafür eine bestätigte Aussage von Victron, daß die Geräte das
> wirklich so machen?

Ja, von Victron, von mir und von 1000 anderen Nutzern, die die Geräte im 
Einsatz haben! Willst du noch eine eidesstaatliche Erklärung vom Papst?

Aber ich denke, bau dir selber was zusammen, dann bist du 100% auf der 
sicheren Seite, dass es teuer und unzuverlässiger wird ;-)
Dein Netzbetreiber hat da sicherlich auch nichts dagegen...

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Eigentlich würde mir eine gesicherte Quelle reichen (z.B. die Stelle im 
Victron Manual), aber zur Not nehme ich auch einen gesegneten 
Wechselrichter. Jedenfalls solange der nicht das Erstgeborene kostet und 
möglichst schnell zur Hölle fahren möchte.

> Dein Netzbetreiber hat da sicherlich auch nichts dagegen...
Das ist das einzige Problem, was ich beim Selbstbau hätte. Den 
Wechselrichter bekomme ich definitiv zusammengebastelt (habe bereits 
einen Einspeisewechselrichter gebaut und da gab's hier auch nur 
Gemecker, bin ich also gewöhnt), aber der hat dann eben auch kein 
Zertifikat und bringt mich bei der Anmeldung nicht weiter, egal wie gut 
er funktioniert.

von X. Y. (bastler_0815)


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Ben B. schrieb:
> Eigentlich würde mir eine gesicherte Quelle reichen (z.B. die Stelle im
> Victron Manual)

https://www.victronenergy.com/media/pg/Energy_Storage_System/de/ess-introduction---features.html

"Wenn ein ESS-System in der Lage ist, mehr Strom zu erzeugen, als es 
verbrauchen und speichern kann, kann es den Überschuss an das Netz 
verkaufen; und wenn es nicht genügend Energie oder Strom hat, kauft es 
diesen automatisch aus dem Netz."

Was ist da so schwer zu verstehen?

Der Multiplus ist ein Verbraucher bzw. Erzeuger an einer Phase am 
Hausstromnetz. Ein saldierender Stromzähler (3 Phasen) sagt dem 
Wechselrichter wieviel Leistung er fürs Batterieladen verwenden kann 
bzw. wieviel Leistung er erzeugen soll um die Solllast (z.B. +10W) 
einzustellen. Ist mehr als die Wechselrichter Nennleistung erforderlich, 
dann wird halt entsprechend der Netzbezug größer. Die Solllast z.B. 10W 
kann nicht erreicht werden und z.B. 1234W betragen.
Das ganze Hausnetz läuft NICHT über den Multiplus. Der Multiplus holt 
nicht die erforderliche Leistung aus dem Netz, das machen die 
Verbraucher von alleine.

von Jens G. (jensig)


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X. Y. schrieb:
> Das ganze Hausnetz läuft NICHT über den Multiplus. Der Multiplus holt

Könnte man mit dem Multiplus aber wohl auch machen.

von Michael O. (michael_o)


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Wenn man drei Multiplus zu einem Drehstrom Wechselrichter verschaltet 
und das dann noch bis zu 5 Fach kaskadiert geht das bis zu 75kVA mit den 
Dingern. Wer noch Autos mit Ölfüllung fährt braucht doch keine 
Solaranlage sondern erst mal ein richtiges Auto. Seit 11 Jahren hat mein 
Auto noch keinen Tropfen Öl gebraucht nur etwas Fett an denTürgeleken. 
Dafür 25.000kWh überwiegend von der Solaranlage.

MfG
Michael

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Michael, wenn Du das bezahlst... scheinst ja auch mit 15 Victron 
Wechselrichtern und einer mindestens 25kWp PV keine großen Probleme zu 
haben... gerne! :)

von Christian K. (christian_rx7) Benutzerseite


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Wenn du 3-phasigen Notstrom und Inselfähigkeit willst, würde ich dir zur 
Goodwe ET Serie raten. Wir haben schon viele dieser Wechselrichter in 
Betrieb genommen, laufen problemlos und haben alles integriert, was man 
braucht. Eigene Ansteuerung per Modbus ist auch kein Problem.
https://de.goodwe.com/et-plus-16a

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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von X. Y. (bastler_0815)


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Ben B. schrieb:
> Billiger geht's mit sowas:
> 
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/woehrle-powerwave-w33-usv-stromversorgung-60kw-drei-phasen/2426348321-87-9308

Den Beitrag fasse ich mal als Jocke auf.
Eine USV mit einem ESS-System zu vergleichen, ist ein Vergleich zwischen 
Äpfel und Birnen oder besser Äpfel mit Kieselsteine.

von Jens G. (jensig)


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X. Y. schrieb:
> Ben B. schrieb:
>> Billiger geht's mit sowas:
>>
> 
https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/woehrle-powerwave-w33-usv-stromversorgung-60kw-drei-phasen/2426348321-87-9308
>
> Den Beitrag fasse ich mal als Jocke auf.

Zumal da ja keine Akkus dabei sind.

von Bernhard S. (gilster)


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Hallo Franko,

ich mochte nochmals auf deine ursprüngliche Frage zurückkommen.

Ich habe seit dem 07. Juni eine PV-Anlage mit Huawei SUN2000 und 
LUNA2000 in Betrieb. Die Backup Box ist bestellt aber noch nicht 
installiert.

Schau Dir doch mal das folgende Video auf YouTube an. Darin ist die 
Backup Box beschrieben. Darin wird auch ein Schaltplan der Box gezeigt.

https://www.youtube.com/watch?v=N4EomSgVQ20&t=761s

Die Backup Box erkennt einen Netzausfall, trennt dein Haus vom externen 
Netz und schaltet den SUN2000 in einen offline/Inselbetrieb. Hierbei 
stellt der SUN2000 und die Backup Box allerdings nur eine Phase zur 
Verfügung. Aber diese eine Phase liefert sowohl im online wie offline 
Modus Spannung!

An dieser Phase wird mein ganzes Haus, außer Herd und Waschmaschine 
hängen. Dafür wurde eine eigener kleiner Sicherungskasten installert, in 
den die eine Phase der Backupbox geht und mit entsprechenden Sicherungen 
ins Haus verteilt wird.

Im Zahlerschrank sind u.a. die Sicherungen für die 3 Phasen für Herd und 
Waschmaschine.

Außerdem habe ich noch einen Shelly Pro 3em in den Zählerschank 
eingebaut. Damit werde ich in der Übergangszeit einen Shelly Plug S 
einschalten, wenn genug Strom der PV Anlage für eine Elektroheizung zur 
Verfügung steht und wieder ausschalten, wenn der Strom nicht mehr 
ausreicht.
Dazu gibt es auch zwei Videos auf YouTube.

https://www.youtube.com/watch?v=9Mv0_OLRNv8&t=958s
https://www.youtube.com/watch?v=LpFMjgzkHz0

Übrigens wurde der SUN2000 sehr heiss. Die APP zeigte eine 
Innnentemperatur von 63°C. Ich habe daher zwei Lüfter über den SUN2000 
gehängt, die für bewegte Luft am Kühlkörper sorgen. Damit wurde die 
Temperatur um ca. 10K gesenkt. Eine Faustformel für Elektronik sagt, 
dass sich die Lebensdauer pro 10K Temperaturerhöhung halbiert.

Übrigens mein LUNA2000 hat nur 5 KWh. Die Entladeleistung ist hier auf 
2,5 KW begrenzt. Der LUNA2000 mit 10 KWh hat eine Entladeleistung von 
5,0 KW. Das kann im Winter einen Unterschied machen. D.h. der Speicher 
kann zwar genug Kapazität zum Kochen haben, aber wenn nicht zusätzliche 
Leistung vom Dach kommt, wird trotzdem Strom aus dem Netz gezogen.

Gruß Gilster

: Bearbeitet durch User
von Bernhard S. (gilster)


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Frank W. schrieb:

> @laberkopp: Der WR hängt keineswegs in der Huawei-Cloud und liefert
> somit auch keine Daten an Huawei.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Daten in eine Huawei Cloud gehen. 
Es gibt ja auch die Website https://region03eu5.fusionsolar.huawei.com/ 
auf der alle Daten, die die APP zeigt ebenfalls anzeigt.

Diese Daten werden sowohl auf Fusion Solar als auch in der SPP nur alle 
5 Minuten aktulisiert.

von Bernhard S. (gilster)


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Michael B. schrieb:
> Deine Anlage ist also 12-fach
> überdimensioniert und teurer.

Richtig, im Sommer wird sehr viel Überschuss eingespeist. Aber im Winter 
liefern die Panels ja nur einen Bruchteil der bei mir instalierten 7,2 
KWp. Dann reicht es hoffentlich auch bei trüben Wetter noch dafür mein 
Hasu zu versorgen, den Speicher tagsüber voll zu laden und mich über die 
Nacht zu bringen.

von Bernhard S. (gilster)


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Ben B. schrieb:
> Ich plage mich auch gerade selbst mit der Suche nach einem geeigneten
> Gerät, was Nulleinspeisung vorrangig und bei vollem Akku
> Überschusseinspeisung beherrscht - und zertifiziert ist. Kannste
> knicken, gibt's nicht ohne Kompromisse.

Diese Aussage verstehe ich nicht. In diesem Thread geht es ursprünglich 
um SUN2000 und LUNA2000 von Huawei. Diese beiden machen genau das was 
angeblich kein Gerät am Markt kann. Wenn der Speicher nicht voll ist, 
wird vorrangig der Speicher geladen. Wenn der Speicher voll ist wird der 
Überschuss ins Netz eingespeist. Wenn der Speicher nicht leer ist und 
der Strom vom Dach nicht für das Haus ausreicht, wird der Speicher 
entladen.

von Franko P. (sgssn)


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Hallo
danke an Alle für die Info. Bin wieder schlauer geworden.

Gruß

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