Hallo ins Forum, vor einiger Zeit habe ich u.a. eine Tüte ICs geschenkt bekommen und möchte nun aufräumen und somit diese auf Funktion testen. Wie mache ich das am effektivsten? Stichproben zeigen, dass es sich wohl meist um Operationsverstärker handelt, zudem oft nur 8 Pins und ich möchte die guten bei mir einsortieren und die defekten entsorgen. Bei (fast) allen sind die Anschlüsse verm. sorgfältig/komplett verzinnt, so dass ich optisch nicht auf neu oder ausgelötet schliessen kann. Vielleicht waren die anderen auch gesockelt. Hat jemand einen Tipp, wie er das angehen würde? Danke Maria S.
Maria S. schrieb: > ... und die defekten entsorgen. Dann wirst du nicht umhin kommen, ausführliche Messungen durchzuführen. Ich würde erstmal anhand der Typenbezeichnung und der Bauform klären, in welcher Preisregion sich diese "Schätzchen" befinden. > Bei (fast) allen sind die Anschlüsse verm. sorgfältig/komplett verzinnt, > so dass ich optisch nicht auf neu oder ausgelötet schliessen kann. Was genau meinst du damit und was hättest du von dieser Information?
Maria S. schrieb: > Hat jemand einen Tipp, wie er das angehen würde? Danke Halt irgendeinen popeligen Oszillator fuer eine dem Anzeigemedium passender Frequenz mit 8pol IC-Fassung statt OpAmp aufbauen, mit z.b. einem Piezolautsprecher oder einer LED... Gruss WK
D.h. ich müsste für jeden Typ die passende Schaltung aufbauen und mir hierzu die Anschlussbelegung aus dem Datenblatt raus suchen. Weil dies eine mühsame Arbeit ist, werden "Sortimente" auch so billig angeboten, bzw. verschenkt.
Maria S. schrieb: > D.h. ich müsste für jeden Typ die passende Schaltung aufbauen und mir > hierzu die Anschlussbelegung aus dem Datenblatt raus suchen. Weil dies > eine mühsame Arbeit ist, werden "Sortimente" auch so billig angeboten, > bzw. verschenkt. Exakt!
Maria S. schrieb: > Hat jemand einen Tipp, wie er das angehen würde? Nicht auf Vorrat testen. Wenn du eine Schaltung baust, zu der das IC benötigt wird, verwende einen Sockel und sieh, ob die Schaltung wie erwartet arbeitet. Danach kannst du darin noch weitere gleiche Typen testen.
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Gunnar F. schrieb: > Nicht auf Vorrat testen. Genau so. Weil Du 90% Deines Vorrates eh nie einsetzen wirst.
Maria S. schrieb: > Hat jemand einen Tipp, wie er das angehen würde? a Teste die ICs wenn Du sie tatsächlich in eine Schaltung einbaust b)entsorge die ICs und kaufe gezielt dass was Du für eine Schaltung benötigst. Ich würde Variante b wählen.
Maria S. schrieb: > ich müsste für jeden Typ die passende Schaltung aufbauen > und mir hierzu die Anschlussbelegung aus dem Datenblatt raus An welche andere Vorgehensweise hättest Du denn sonst gedacht? Automatisches Testgerät in das man einen beliebigen 8-Pinner reinstecken kann um ihn vollautomatisch zu erkennen und zu testen? Ja, auch sowas gibts prinzipiell, sind aber meist preislich eher unattraktiv, können niemals alle Arten von Chips (er)kennen und vermutlich eher digitale Logikchips aufzutreiben, da klappt das noch eher. Grundsätzlich wirst Du das Zusammensuchen aller Datenblätter also nicht herumkommen, aber zuerst würde ich das Konvolut mal durchsortieren, dann hast Du eine Liste von Typenbezeichnungen zum Abarbeiten und weißt auch in etwa die vorhandenen Stückzahlen. Dann Anhand der DBs kategorisieren, also OPVs und was halt eventuell sonst noch dabei ist, anschließend mal Pinbelegungen vergleichen, so viele unterschiedliche Varianten werdens nicht sein; grad bei den 8Pin OPVs gibts hauptsächlich wenige pinkompatible Standardvarianten.
Eine Idee war, mehrere NF Verstärker auf PCB beim Asiaten zu kaufen und das IC durch einen Sockel zu ersetzen um damit die Tests durch zu führen.
Gibt es denn einen Grund anzunehmen, das die ICs nicht funktionieren? Nach meiner Erfahrung sterben die nicht durch (trocken) rumliegen. Und wenn bei mir welche defekt sind, landen die in der Tonne.
Rick schrieb: > Gibt es denn einen Grund anzunehmen, das die ICs nicht > funktionieren? > Nach meiner Erfahrung sterben die nicht durch (trocken) rumliegen. Maria S. schrieb: > vor einiger Zeit habe ich u.a. eine Tüte ICs geschenkt bekommen ESD?
Über die Herkunft weis ich nichts. Vielleicht wurden sie aus alten Geräten ausgeschlachtet. Das ist ein Karton voll Schüttgut von allen möglichen Elektronikbauteilen in Plastik- Papiertütchen und Kunststoff- Pappschachteln wild durcheinander. Das Thema ESD gab es damals vor der MC-Zeit imho noch nicht. Bei alten Bauteilen hat man sich zudem keine Mühe gemacht, sie wieder ordnungsgemäs neu zu verpacken. Daher würde ich gerne vor dem Einbau prüfen und aussortieren: Wissen ist besser als glauben.
Scheint ja ein etwas größeres Konvolut an ICs zu sein. Überlege mal, wie lange es dauern würde, für alle unterschiedlichen Typen jeweils einen Testaufbau aufzuschmettern, die relevanten Daten herauszusuchen und dann die wichtigsten Parameter zu testen. Da würde ich es eher so machen, wie oben beschrieben: das jeweils benötigte IC bei Bedarf testen. Oder sind da viele pinkompatible ICs und es geht nur um Funktion (z.B. Verstärkung x10) oder keine Funktion. Dann reicht ein simpler Adapter mit Stecksockel. ESD: ist bei Standard-ICs selten ein Problem. Bei OPVs die Typen mit JFET-Eingang. Oder ältere Logikgatter, 4000er-Serie o.ä.
Hallo Andreas B. schrieb: > Genau so. Weil Du 90% Deines Vorrates eh nie einsetzen wirst. Auch wenn es etwas frech erscheinen mag ("Immer" diese Vorhersagen, was jemand anderes, den man nicht kennt, macht - und das dann auch noch in der Öffentlichkeit und oft als eine Art Vorwurf) so wird Andreas wahrscheinlich recht behalten und es freundlich meinen. Die Praxis zeigt, dass selbst bei ICs, die "man" gezielt in höherer als augenblicklich benötigter Anzahl einkauft (auf den ersten Blick scheint es sich oft finanziell zu lohnen, aber...) mindestens 50% auf ewig in irgendwelchen Kisten oder ESD Tüten verbleiben. Es hat schon seinen Grund wenn jemand ICs verschenkt: Er hat sie sauber und für sich kostenlos entsorgt und sogar jemand anderen (erstmal, der "Augenöffner" kommt Tage bis Jahre später...) eine Freude gemacht. Bei ICs geht das noch (die können "zufällig" auch mal in die Graue Tonne mit hineinfallen...), aber da gibt es noch ganz anderes Zeug im Hobbyumfeld, das gerne kostenlos "verschenkt" wird... Das mag gemein und undankbar klingen - aber die Realität hat wohl nicht nur mir gezeigt: Dankend ablehnen ist so gut wie immer (besonders wenn es um Mengen und veraltetes Zeug geht, das man nicht so einfach los bekommt - selbst der übrig gebliebene "Sack Zement" gehört schon dazu) die einzig richtige Reaktion.
Es war ein Schuhkarton voll bedrahteter, elektronischer Bauteile und Kabelstücke, die ich bereits sortiert habe. Die Zwei- und Dreibeiner lassen sich schnell mit einem Messgerät prüfen. Bei Stecker, Buchsen und Schalter kann man meist optisch den Zustand beurteilen. Nur ungern mag ich Teile mit unbekanntem Zustand in meine Bastelkiste einsortieren. Nur ärgert es, wenn immer mehr Kartons dazu kommen und man nicht weis, ob das doch weg kann. Dann werde ich die mit ZUSTAND UNBEKANNT, PRÜFEN! beschriften, und wie empfohlen, nur die jeweils benötigten ICs vor dem Einbau testen. Wir haben hier am Ort einen Container für Elektroschrott, wo ich defekte Teile entsorgen kann.
Peter G. schrieb: > so wird Andreas > wahrscheinlich recht behalten und es freundlich meinen. Ich meine es freundlich. Es ist einfach die Lebenserfahrung. Ich würde sogar noch weiter gehen: Einfach mal kalkulieren, ob der Zeitaufwand des Sortierens und der Lageraum (Miete, auch wenn es nur 2 qm sind) den Wert der evtl. davon benötigten Teile nicht übersteigt.
Den Keller muss ich sowieso bezahlen, dann kann ich den auch bis zur Tür mit meinen Sachen voll stellen. Ob man dann aber noch benötigte Teile leicht erreichen kann, ist eine Frage des Komforts und des Zeitaufwands zum Suchen. Wie viele Bauteile passen in einen Schuhkarton? Was würden diese kosten, wenn man sie neu kaufen würde? Wie viel qm Platz benötigt ein Schuhkarton, wenn er im Regal steht?
Maria S. schrieb: > Was würden diese kosten, wenn man sie neu kaufen würde? Das eben nicht, weil Du ja die wenigsten Teile davon brauchen wirst. Aber die Grundüberlegung ist schon richtig. Wenn der Keller allerdings feucht ist (Altbau), dann wird das so nichts. ;-)
Irgendwann muss man den Kram entsorgen, und das kann ab einer gewissen Menge plötzlich überraschend teuer werden.
Hallo Maria S. schrieb: > Wie viele Bauteile passen in einen Schuhkarton? > Was würden diese kosten, wenn man sie neu kaufen würde? > Wie viel qm Platz benötigt ein Schuhkarton, wenn er im Regal steht? 1. Zu viele ;-) - zumindest wenn es um elektronische Komponenten geht - denn Komponenten nützen, nur wenn man sie hat und fast noch wichtiger weis, wo man sie hat und mehr oder weniger "sofort" genau an das eine Bauteil herankommt, was man benötigt. Sieh dir mal die "ElaLa" aus dem Forum an - ein etwas gewöhnungsbedürftiges Programm (die Bedienlogik ist recht speziell und die Möglichkeiten für zu Hause eigentlich viel zu mächtig), das aber trotzdem sehr gut ist. Ich habe mich in das Programm eingearbeitet, und habe schon mindestens dreimal ;-) damit angefangen, meine (alles "neuen" teilweise sind die schon zu NOS geworden und recht gut sortierten, aber auch seid 2 Jahrzehnten zusammengekommenen) Bauteile einzupflegen - habe aber immer wieder aufgegeben, da es eine Quälerei ist... Mit wild zusammengewürfelten Bauteilen in Schuhschachteln würde das nicht besser werden.... 2. Die Kosten sind geringer als du es wahrscheinlich annimmst. Teure Halbleiterbauteile, die man heute verwendet, findest du in dem Konvolut wahrscheinlich nicht. Gesuchte "alte" Transistoren haben die Spender meistens schon herausgesucht, bzw. waren diese auch "früher" schon teuer und wurden nicht auf Vorrat gekauft. Selbst Elektonenröhrensammlungen (als verschenkte Konvolute) bestehen meist aus ungeliebten PC"0815"... Röhren, die kaum einer haben will (musst du jetzt nicht verstehen). Es ist leider so - glaub mir ruhig, ich hab es selbst kennengelernt. Es geht sogar so weit, dass vor "nur" 15 Jahren von mir neu und bewusst gekaufte Transistoren mittlerweile nur noch in ihrer Schuber vor sich "hin modern"... 3. So ungefähr 3 bis 4 dm² ;-) Aber wenn ungenutzt, weil der Suchaufwand für das ->einzelne(!)<- Bauteil zu hoch ist bzw. die wirklich entscheidenden Bauteile (größtenteils halt ICs oder Halbleiterbauteile, die ganz speziellen Eigenschaften haben müssen) sowieso bestellt werden müssen, ist das auch schon zu viel. Auch wenn du wahrscheinlich sagen wirst: "Blöder Laberhennes" der will mir alles kaputt reden und hat zu viel Geld und Zeit überig... Es ist so, ich bin selbst da durchgegangen und konnte nur durch Glück wenigstens den Kram für mich kostenlos und einfach loswerden (Nein keine "großzügigen Schenkungen"). Bei Andeas B. ist (war) es wahrscheinlich ähnlich...
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Peter G. schrieb: > Bei Andeas B. ist (war) es wahrscheinlich ähnlich... Nicht ganz. Ich bin nach JP gezogen und habe vorher 2 Kofferraumladungen voll Elektronikzeugs entsorgt. Und, was soll ich sagen, ich habe nichts davon vermisst. ;-) Das wenige, das ich davon aufgehoben habe, habe ich bis heute (10 J spaeter) nicht gebraucht (von einem THT Metallfilmwiderstandssortiment mal abgesehen).
Es mag auf die bauteile ankommen, in der Regel kosten 20 oder 50 Stück von einem Bauteil in China weniger, wie wenn man bloss 2 hierzulande bestellt. Selbst wenn die Chinesen mittlerweile deutlich mehr Porto verlangen, kanns einem passieren, dass der komplettpreis billiger ist, wie hierzulande bloss das Porto. Bei Pollin gibts so ne angeblich Universalplatine für OPVs. Oder man nimmt sich ein Steckbrett am sinnvollsten mit nem ZIF-Sockel. Da lassen sich ganz gut irgendwelche Versuchsschaltungen aufbauen. Irgendwo hab ich auch mal Sockel mit nem kleinen verschiebbaren Keil gesehen, mit dem sich das IC einfach ausheben lässt.
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