Forum: PC Hard- und Software Aktivierung/Lizenz/Key bei virtualisiertem Windows


von Christian S. (uhrenfreak)


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Liebes Forum!

Ich setze schon seit geraumer Zeit Linux ein, aber ab und zu brauche ich 
auch mal ein (virtualisiertes) Windows um kurz was zu probieren oder 
etwas zu vergleichen. Ich muss jetzt demnächst einen PC dafür passend 
aufsetzen und vielleicht sogar erst noch kaufen.
Ich habe mal von einer Virtualisierungsart gehört, die mir besonders 
elegant erscheint. Es gibt eine wirklich physikalisch vorhandene 
Harddrive-Partition im GPT-Format, die die für Windows immer benötigte 
C-Partition enthält.
Jetzt gibt es ZWEI Betriebsarten:
1. Windows wird direkt gebootet, aber direkt, nativ ohne irgendeinen 
Supervisor/Virtualisierer. Dazu müssen natürlich auch drei 
Hilfspartitionen physikalisch auf dem Harddrive vorhanden sein 
(EFI/MSR/Recovery).
2. Die Windows-C-Partition wird mit dem Virtualisierer 
qemu-system-x86_64 mit ein paar speziellen Optionen, unter anderem "-cpu 
host", gebootet.
Man muss dem qemu dann dann soetwas wie eine "künstliche 
EFI-Startpartition" und "künstliche EFI-nvram-vars" vorgaukeln. Das ist 
wohl irgendwie machbar mit dem Befehl "mdadm", das ein lineares 
Laufwerksarray erstellt.

Ich finde das mit den zwei Betriebsarten (gerade für 
Hardware-Experimente) sehr nett. Riesen Vorteil sogar, wenn es wirklich 
gehen sollte.
Die Anleitung habe ich hier gefunden:
https://jianmin.dev/2020/jul/19/boot-your-windows-partition-from-linux-using-kvm/

Da es etwas Aufwand ist, habe ich es noch nicht ausprobiert.
Vielleicht kennt sich hier ja jemand damit aus.
Meine Fragen wären:
- Funktioniert das wirklich?
- Wie funktioniert das mit dem Windows-Key und der Aktivierung?
Das Windows "sieht" ja aus seiner Perspektive, je nachdem wie es 
gebootet wird, jedesmal eine etwas andere Hardware.
- Funktioniert es auch bei Windows 11? Was ist mit der 
"TPM2.0"-Forderung von Windows 11 in diesen zwei Betriebsarten?
- Vorausgesetzt, es ist irgendwie machbar, das dieselbe 
Lizenz/Aktivierung von den zwei Betriebsarten verwendet wird, was mache 
ich dann für den Fall, das ich einen neuen PC für meinen Arbeitstisch 
bestellen muss:
1. Besser mit Windows-Lizenz im Bios
2. Besser ohne Windows-Lizenz im Bios.

Auf dem Gebiet der Aktivierung kenne ich mich am wenigsten aus.
In dem Artikel steht zwar was von "OEM license", aber diesen Teil 
verstehe ich nicht ganz klar.

Ich weiß dass die Frage etwas knifflig ist. Aber schon mal im Voraus 
danke.

Christian

von Harald K. (kirnbichler)


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Christian S. schrieb:
> aber ab und zu brauche ich auch mal ein (virtualisiertes) Windows
> um kurz was zu probieren oder etwas zu vergleichen.

Wenn Du damit leben kannst, dieses Windows alle paar Jahre mal neu zu 
installieren: Besorg' Dir eine Testversion vom Windows Server. Die kann 
man bei MS ohne Registrierung und Nervkram runterladen, die braucht 
weder zur Installation noch zum Betrieb einen Lizenzkey, sie muss nur 
alle 180 Tage mal "nach Hause telephonieren", um sich zu "aktivieren" 
bzw. die Laufzeit der Aktivierung zu verlängern. Diese Verlängerung kann 
man fünf Mal wiederholen, damit kommt man auf 1080 Tage Nutzungsdauer 
(knapp drei Jahre).

Das ist die deutschsprachige Version

https://go.microsoft.com/fwlink/p/?LinkID=2195280&clcid=0x407&culture=de-de&country=DE

und das die englischsprachige:

https://go.microsoft.com/fwlink/p/?LinkID=2195280&clcid=0x409&culture=en-us&country=US

Ohne "Aktivierung" bzw. nach Ablauf der 180-Tage-Frist und ohne 
Verlängerung fährt sich das System nach einer Stunde Laufzeit herunter.

Die Verlängerung erfolgt mit der Eingabe von

slmgr -rearm

in einem Kommandozeilenfenster mit Administratorrechten, während der 
Rechner eine Internetverbindung hat.

Ein Reboot, und die Internetverbindung kann für die nächsten 180 Tage 
abgeklemmt werden.

von Christian S. (uhrenfreak)


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Danke für den Vorschlag. Aber irgendwelche Fristen, nach denen ich 
wieder neu installieren muss, passen mir eher weniger in den Kram.

Folgendes habe ich noch so dunkel in Erinnerung:
1. Wenn die Lizenz mitgekauft wurde, ist da im ACPI-Bios-Block was 
hinterlegt.
2. Bei einer normalen Kauflizenz wird irgendwie so ein "uniquer 
Hash-Wert über den ganzen PC" errechnet und das wird dann mit 
Microsoft-Servern abgeglichen.
IIRC war da die MAC-Adresse nicht drin, wohl aber (Partitions-)UUIDs so.

Wenn jemand da was genaueres weiß, bin ich dankbar.

Grüße C.

von Harald K. (kirnbichler)


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Christian S. schrieb:
> Aber irgendwelche Fristen, nach denen ich
> wieder neu installieren muss, passen mir eher weniger in den Kram.

Tja, dann musst Du halt damit leben, Dir (unnötige) Gedanken über 
Lizenzierung etc. zu machen.

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