Forum: Haus & Smart Home Qualität von No-Name-RCDs?


von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Mahlzeit!

Ich stehe vor dem Problem, einen allstromsensitiven RCD für die 
Umrüstung eines Baustromverteilers kaufen zu müssen.

Nun liegen die Hersteller, die man so kennt, alle im Bereich von etwa 
450 bis 500€ - Nicht wirklich erschwinglich, wie ich finde.

Dank des Wallbox-Booms finden sich auf den bekannten Handelsplattformen 
aber auch Anbieter, die Typ-B-RCDs von Warmfay, SchellCount, ETEK, 
Jinxu, Adelid,... vertreiben. Für etwa 100€ pro Gerät.
Also 400€ dafür, dass "Hager" auf dem FI steht?

Der Preis ist natürlich deutlich attraktiver, aber ich merke bei mir 
gewisse Vorbehalte gegenüber dessen, was ich für ein Fünftel des Geldes 
erhalte.

Wie sind eure Erfahrungen mit diesen günstigen RCDs? Halten sie die 
Schaltzeiten und -ströme ein? Wie sieht es mit Zuverlässigkeit aus?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Es gibt RCD die einfach durch den Fehlerstrom funktionieren, quasi 
elektromechanisch.

Und es gibt RCD die den Fehlerstrom elektronisch messen und über die 
Elektronik schalten. Dazu muss die Elektronik mit Strom versorgt werden. 
Üblicherweise über ein Kondensatornetzteil. Wir wissen, dass das nicht 
so lange lebt wie der übliche Sicherungsautomat.

Es gibt dann noch welche die nur eingeschaltet bleiben so lange das 
Netzteil funktioniert, und solche die nur messen und abschalten können, 
wenn das Netzteil (noch) funktioniert.

Es gibt dann noch die elektromechanischen Typ A RCD deren Typ B über 
Elektronik (per Kondensatornetzteil versorgt) nachgerüstet wurde.

Du kannst dir selber überlegen, welcher Konstruktionsweise du den Vorzug 
gibst.

von Daniel S. (stokmar)


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Michael B. schrieb:
> und solche die nur messen und abschalten können,
> wenn das Netzteil (noch) funktioniert.

Hört sich nach der besten Variante an mit den Geringsten 
Wahrscheinlichkeit eines Stromausfalls...^^

von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Sebastian R. schrieb:
> Für etwa 100€ pro Gerät. Also 400€ dafür, dass "Hager" auf dem FI steht?
Schreib doch mal deine genaueren Anforderungen was du suchst. Hört sich 
sehr nach Exot oder Apotheke an?

Sebastian R. schrieb:
> Wie sieht es mit Zuverlässigkeit aus?
Frag einfach mal die Leute, die die "Neuen" Teile derzeit kaufen in 20 
Jahren. Dann können die dir eher was sagen, wie es mit der Haltbarkeit 
aussieht, aber nicht Heute.

Sebastian R. schrieb:
> Halten sie die Schaltzeiten und -ströme ein?
Beauftrage ein entsprechendes Prüflabor wenn es dich so brennend 
interessiert:-) Da wird kaum ein Nutzer die passenden Messeinrichtungen 
haben, schon garnicht jemand der bei Sicherheitseinrichtung um jeden 
Cent knausert.

Oder anders gesagt, wenn es dir alles völlig egal ist, Hauptsache es 
sieht so aus als ob die vorgeschriebenen Teile verbaut sind, kannst du 
die problemlos nehmen. Alles andere musst du selbst entscheiden wie viel 
dir deine Sicherheit wert ist und inwieweit du den Beschreibungen der 
(Unbekannten)Hersteller Vertrauen schenkst.

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Irgend W. schrieb:
> Schreib doch mal deine genaueren Anforderungen was du suchst. Hört sich
> sehr nach Exot oder Apotheke an?

Typ B, 30mA, 63A, 4polig. Kein Exot, sondern Vorschrift für 
Baustromverteiler und Wallboxen.

Irgend W. schrieb:
> Frag einfach mal die Leute, die die "Neuen" Teile derzeit kaufen in 20
> Jahren. Dann können die dir eher was sagen, wie es mit der Haltbarkeit
> aussieht, aber nicht Heute.

Werde ich. Bis dahin erfreue ich mich an den Ergebnissen der 
"Einbrennphase" zu Beginn der Badewannenkurve.

Wenn bei der Überprüfung nach dem Einbau die Grenzwerte nicht 
eingehalten werden oder es kurz nach dem Einbau zu Problemen führt, die 
bei bekannteren Herstellern nicht auftreten, wäre das für mich schon 
Indiz genug.

Irgend W. schrieb:
> Beauftrage ein entsprechendes Prüflabor wenn es dich so brennend
> interessiert:-) Da wird kaum ein Nutzer die passenden Messeinrichtungen
> haben, schon garnicht jemand der bei Sicherheitseinrichtung um jeden
> Cent knausert.

Plot Twist: Ich besitzt sogar Messgeräte, um RCDs zu prüfen.

Auch wenn die Besitzer/Betreiber entsprechender Anlagen nicht über die 
Mittel verfügen, muss doch nach der Installation jemand die Anlage 
überprüft haben. Und der Besitzer sollte dann wissen, ob der günstige FI 
in seiner Anlage durchgekommen ist, ober ob dieser Probleme bereitet hat 
und ausgetauscht werden musste.

Ich möchte bei Sicherheit nicht knausern. Mir geht es dabei auch nicht 
um ein Paar Cent, die ich einsparen kann. Es geht um 400€ und die Frage, 
ob der 5x so hohe Preis gerechtfertigt ist.

Irgend W. schrieb:
> Oder anders gesagt, wenn es dir alles völlig egal ist, Hauptsache es
> sieht so aus als ob die vorgeschriebenen Teile verbaut sind, kannst du
> die problemlos nehmen. Alles andere musst du selbst entscheiden wie viel
> dir deine Sicherheit wert ist und inwieweit du den Beschreibungen der
> (Unbekannten)Hersteller Vertrauen schenkst.

Es geht mir nicht drum, etwas zu haben, das so aussieht, als erfülle es 
die Norm.
Die Frage ist halt, ist Hager 5x so sicher, wie ein 100€-RCD? Und genau 
um diese Erfahrungswerte habe ich gebeten.

: Bearbeitet durch User
von Daniel F. (foxi_the_daywalker)


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Hi,

ich habe bis jetzt keins dieser Geräte, aber es gibt ein paar dieser 
Produkte  von deutschen Händlern die Zertifikate von VDE, Dekra und Co. 
haben und in der Preisregion von 160Euro liegen.
Wenn ich so eins nehmen würde, würde ich wenigstens zu so einem greifen. 
Da ist die Wahrscheinlichkeit gefühlt höher, dass es in Ordnung ist.

Wenn es ein Zertifikat dabei gibt, sollte man sich die Mühe machen es 
einmal online mit den Daten der herausgebenen Einrichtung zu 
vergleichen.
Manchmal wird einfach die das Zerifikat von etwas anderem "kopiert".

Grüße
Daniel

von Armin X. (werweiswas)


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Sebastian R. schrieb:
> Plot Twist: Ich besitzt sogar Messgeräte, um RCDs zu prüfen.

Wie realisiert das die Sicherstellung, dass der FI auch den 40 oder gar 
63A  beim Belasten oder gar im Abschaltmoment gewachsen ist? Das war ja 
eines der Hauptkriterien ob oder ob nicht...

: Bearbeitet durch User
von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Armin X. schrieb:
> Wie realisiert das die Sicherstellung, dass der FI auch den 40 oder gar
> 63A  beim Belasten oder gar im Abschaltmoment gewachsen ist?

Gar nicht. Ansonsten könnte ich mir so einen FI bestellen, ihn 
durchmessen und bei Versagen einfach wieder zurückschicken.

Deshalb sind für mich Erfahrungen wertvoll. Wenn niemandem die Bude 
abfackelt, wenn er sein Auto mit 40kW lädt, ist das auch schon mal viel 
wert.

von Thomas R. (thomasr)


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Diese Fragen hatten wir schon mal hier diskutiert.

Im Ergebnis erfüllen die allermeisten "Billigangebote" nicht einmal die 
einschlägigen VDE Vorschriften. Diese Typen haben dann nur eine Angabe 
wie "IEC geprüft" oder ähnlich. Hier mal ein paar Anforderungen die 
nicht so offensichtlich sind:

Er muß mindestens Typ "A" sein. Typ "AC" sind in Deutschland NICHT 
zulässig (dafür aber in Polen, woher die "billigen" gerne angeboten 
werden)

Ein RCD Typ "A" muß auch ohne Neutralleiter funktionieren. Das erfüllen 
viele Billigheimer nicht! (ein Schaltschloß, das NUR durch den 
Fehlerstrom betätigt wird ist aufwändiger als ein 
"fremdspannungsversorgtes")

Zumindest für den Einsatz "draußen" muß er kältetauglich sein (fehlt oft 
und klemmt dann gerne bei Minusgraden)

Die zulässige Vorsicherung sollte bekannt sein und in einem sinnvollen 
Bereich liegen (was nützt mir ein 63A RCD der nur eine 63A Vorsicherung 
"verträgt")

......

: Bearbeitet durch User
von Irgend W. (Firma: egal) (irgendwer)


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Sebastian R. schrieb:
> Typ B, 30mA, 63A, 4polig. Kein Exot,
Das "B" scheint hier das "exotische" zu sein, zumindest ist das der 
Preistreiber. Ich bin etwas überrascht...

- Siemens 5SV3344-6 40A 4-polig 30mA Typ A => 39,98 €
- Siemens 5SV3346-6 63A 4-polig 30mA Typ A => 80,25 €
- Siemens 5SV3344-4 40A 4-polig 30mA Typ B => 361,74 €
- Siemens 5SV3346-4 63A 4-polig 30mA Typ B => 483,48 €
- ABB F204A-40/0,03 => 42€
- ABB F204A-63/0,03 => 53€
- ABB F204B-63/0,03 => 520€

- 
https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/1191297_-f-204a-63-0-03-abb-asea-brown-boveri-ltd.html
- 
https://www.idealo.de/preisvergleich/OffersOfProduct/200190618_-f204b-63-0-03-abb-asea-brown-boveri-ltd.html

Ich nehme mal an, du hast schon ganz genau nachgeschaut das sich das "B" 
auch auf den RCD bezieht und nicht nur auf den LS.

Das macht die Frage aber noch interessanter, was man beim NoName 
geliefert bekommt. Einen 40A-Type A der als 63A-Typ B gelabelt ist? Da 
wäre dann die Frage welche Messutensilien man benötigen würde uns solch 
einen Unterschied bei einem fabrikneuen Gerät überhaupt sicher 
nachzuweisen?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Irgend W. schrieb:
> Ich nehme mal an, du hast schon ganz genau nachgeschaut das sich das "B"
> auch auf den RCD bezieht und nicht nur auf den LS.

Ich habe die DIN VDE 0100-704:2018-10 entsprechend studiert. Es bezieht 
sich wirklich darauf, dass RCDs in Baustromverteilern nur vom Typ B, 
also allstromsensitiv, sein dürfen. Weil Frequenzumrichter nen 
DC-Fehlerstrom verursachen können, die von einem Typ A nicht erkannt 
werden.

Irgend W. schrieb:
> Das macht die Frage aber noch interessanter, was man beim NoName
> geliefert bekommt.

Du hast es erkannt :D


Irgend W. schrieb:
> Da
> wäre dann die Frage welche Messutensilien man benötigen würde uns solch
> einen Unterschied bei einem fabrikneuen Gerät überhaupt sicher
> nachzuweisen?

Ich muss morgen mal nachschauen, ob mein Profitest MTECH auch Typ B 
beherrscht, dann hätte ich sogar ein entsprechendes Messgerät dafür. 
Wenn der RCD mit einem Fehler-Gleichstrom nicht auslöst, ist's ein Typ 
A.


Ich schaue gerade nach gebrauchten ABB/Siemens FIs in Typ B. Die sind 
für 150€ erhältlich, das ist okay.

Vielleicht mache ich mir mal den Spaß, und bestelle den günstigen 
Fernost-Typ-B und messe ihn mal durch.

von Christian W. (orikson)


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Irgend W. schrieb:
> Das "B" scheint hier das "exotische" zu sein, zumindest ist das der
> Preistreiber. Ich bin etwas überrascht...
Ist normal, habe die selbe Erfahrung gemacht als ich einen Typ B RCD für 
die Wärmepumpe gesucht habe

Sebastian R. schrieb:
> Ich schaue gerade nach gebrauchten ABB/Siemens FIs in Typ B. Die sind
> für 150€ erhältlich, das ist okay.
Ich habe mich dann auch auf eBay umgesehen und für etwa 250 € Restposten 
von ABB gefunden, sogar neu und vom Händler. Das war dann ok für mich 
vom Preis

von Michael B. (laberkopp)


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Christian W. schrieb:
> Ich habe mich dann auch auf eBay umgesehen und für etwa 250 € Restposten
> von ABB gefunden, sogar neu und vom Händler. Das war dann ok für mich
> vom Preis

Na ja, ABB war die Firma, die reihenweise FI-Schalter umtauschen musste, 
weil sie im Ernstfall nicht so funktionierten, wie sie funktionieren 
sollen.

https://library.e.abb.com/public/deb5241329e84ac79e59f41d1e24ca41/2CDC420031B0102_Rev_B_AFDD_DE_Broschuere_122018.pdf

Und sie haben daraus nicht gelernt, sondern dürfen ihre RCBO auch 
zurückrufen.

https://www.pressreader.com/qatar/qatar-tribune/20220531/281612424030722

Da sind sie nicht die Einzigen:

https://www.esv.vic.gov.au/industry-guidance/electrical/appliances-equipment-and-manufacurers/compliant-rcbos

Jede unbekannte chinesische Hinterhoffirma hat solche Probleme noch 
nicht.

von Michael O. (michael_o)


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Mein Benning IT 200 kann alle 9 Messungen durchführen, es fehlt mir nur 
die Zeit alle unsere RCDs mal zu Testen damit.

MfG
Michael

von Ich A. (alopecosa)


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Sebastian R. schrieb:
> Es geht um 400€ und die Frage,
> ob der 5x so hohe Preis gerechtfertigt ist.

Ich stelle jetzt einfach mal in den Raum das die hierzulande von 
etablierten Herstellern angebotenen Typ B RC die Prüfzeichen welche sie 
tragen auch wirklich zurecht tragen dürfen. Und da reden wir noch nicht 
mal vom Kurzschlussschaltvermögen. Da würde ich diversen Chinakrachern 
im wahrsten Sinne des Wortes nicht über den Weg trauen.

Sebastian R. schrieb:
> Weil Frequenzumrichter nen
> DC-Fehlerstrom verursachen können, die von einem Typ A nicht erkannt
> werden.

Viel schlimmer noch, machen die DC Ströme den normalen Typ A völlig 
taub. Im schlimmsten Fall löst er dann gar nicht aus.

Michael B. schrieb:
> Und sie haben daraus nicht gelernt, sondern dürfen ihre RCBO auch
> zurückrufen.
>
> https://www.pressreader.com/qatar/qatar-tribune/20220531/281612424030722

Oh ja, Geräte die in/für Qatar gefertigt wurden sind natürlich 
hierzulande sehr... lassen wir das.

Jeder wird selbst wissen das dort andere Standards herrschen wie in .de

Anstatt wieder mal einfach auf einem Hersteller tumzuhacken, präsentiere 
doch mal einen deiner Meinung nach besseren?

Michael B. schrieb:
> Jede unbekannte chinesische Hinterhoffirma hat solche Probleme noch
> nicht.

Hm, woran mag das wohl liegen?!
Oder anders gefragt, was ist wahrscheinlicher:
Das die chinesischen Hinterhofteile so selten verkauft werden 
hierzulande, das sie eher unter dem Radar fliegen, selbst wenn sie 
schei** sind?
Oder das die chinesischen Hinterhoffirmen so gut sind das sie bessere 
Produkte bauen als die großen, die damit Jahrzehntelange Erfahrung 
haben?!

Hm...

von Armin X. (werweiswas)


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Ich A. schrieb:
> Viel schlimmer noch, machen die DC Ströme den normalen Typ A völlig
> taub. Im schlimmsten Fall löst er dann gar nicht aus.

Weia.
Kennt denn Jemand jemanden der einen kennt der vom Hörensagen weiß, dass 
bei einem ein FU ohne weitere Probleme wie defektem Gleichrichter oder 
sonstigen Fehlern im Zwischenkreis einen Gleichfehlerstrom produziert 
hat?

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Armin X. schrieb:
> Kennt denn Jemand jemanden der einen kennt der vom Hörensagen weiß, dass
> bei einem ein FU ohne weitere Probleme wie defektem Gleichrichter oder
> sonstigen Fehlern im Zwischenkreis einen Gleichfehlerstrom produziert
> hat?

Das ist tatsächlich irrelevant.
Es gibt die DIN VDE 0100-704:2018-10, nach der ich in meinem 
Baustromverteiler Typ B brauche. Dementsprechend komme ich leider mit 
"Aber ich kenne niemanden, bei dem..." nicht aus der Sache raus.

Und allein die Möglichkeit, dass ein Gleichstromfehler auftreten könnte, 
vor dem man dann geschützt ist, ist doch auch viel Wert.



Wie gesagt, ich habe jetzt einen "gebrauchten" (in ungeöffneter OVP) 
Siemens-FI für 160€ bei Kleinanzeigen erworben.

Damit erfüllt mein Verteiler dann die Norm (gut, einen SLS gibt's noch), 
um betrieben werden zu dürfen. Und das so sicher und betriebssicher wie 
es einem Baustromverteiler möglich ist.

Und ich habe ein besseres Gewissen und Gefühl, als bei Earu, Tongou, 
oder Taixi. Die es bei Ali tatsächlich schon ab 60€ frei Haus gibt 
(Sofern der Zoll kein Veto einlegt).


Aber, sobald mich die Motivation überkommt, werde ich bei Ali einen 
Billigheimer Typ B kaufen und ihn mal testen. Ich habe noch aus einer 
"Möcht ich mal Testen"-Phase ein paar Typ A aus Fernost hier. Für nen 
Zehner. Vielleicht teste ich die dann interessehalber gleich mal mit.


Auf jeden Fall vielen Dank für die Anregungen und die Diskussion. 
Weitere Beiträge sind natürlich gern gesehen.

von Ich A. (alopecosa)


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Armin X. schrieb:
> Ich A. schrieb:
>> Viel schlimmer noch, machen die DC Ströme den normalen Typ A völlig
>> taub. Im schlimmsten Fall löst er dann gar nicht aus.
>
> Weia.
> Kennt denn Jemand jemanden der einen kennt der vom Hörensagen weiß, dass
> bei einem ein FU ohne weitere Probleme wie defektem Gleichrichter oder
> sonstigen Fehlern im Zwischenkreis einen Gleichfehlerstrom produziert
> hat?

Lass mich kurz nachdenken... Hmm. Wovor schützt ein RCD? Achja unter 
anderem davor eine Gewischt zu kriegen wenn ein Gerät fehlerhaft ist.
Hm ja, wenn ein FU eine Fehler hat, ist er wohl fehlerhaft oder?

Im übrigen kenne ich auch niemanden der einen kennt, bei dem der RCD 
wirkungslos wurde weil er intern verharzt ist und es nicht aufgefallen 
ist mangels regelmäßiger Tests. Und doch gibt's das Problem.


Sebastian R. schrieb:
> Das ist tatsächlich irrelevant.
> Es gibt die DIN VDE 0100-704:2018-10, nach der ich in meinem
> Baustromverteiler Typ B brauche. Dementsprechend komme ich leider mit
> "Aber ich kenne niemanden, bei dem..." nicht aus der Sache raus.

Das ist hier im Forum irrelevant. Die VDE ist eine Lügenschrift die den 
Geist vergiftet ;)

Könnte man zumindest manchmal meinen wenn man hier so mit liest.


Sebastian R. schrieb:
> Aber, sobald mich die Motivation überkommt, werde ich bei Ali einen
> Billigheimer Typ B kaufen und ihn mal testen. Ich habe noch aus einer
> "Möcht ich mal Testen"-Phase ein paar Typ A aus Fernost hier. Für nen
> Zehner. Vielleicht teste ich die dann interessehalber gleich mal mit.

Ein paar der Dinge hat zerobrain schon erledigt ;)

https://www.youtube.com/watch?v=glf7UugdYgg

Und auch andere haben sich "Billig RCD" schon mal angeguckt:

https://www.youtube.com/watch?v=dJb-hsMCBpw

von Sebastian R. (sebastian_r569)


Angehängte Dateien:

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Ich A. schrieb:
> Ein paar der Dinge hat zerobrain schon erledigt ;)
>
> https://www.youtube.com/watch?v=glf7UugdYgg
>
> Und auch andere haben sich "Billig RCD" schon mal angeguckt:
>
> https://www.youtube.com/watch?v=dJb-hsMCBpw

Umso weniger bereue ich meine Entscheidung, mich doch nicht für einen 
Billig-RCD entschieden zu haben.

Mir steckt auch noch der leere LSS im Kopf, den BigClive mal zerlegt 
hat:
https://www.youtube.com/watch?v=2TJEzdqtXlQ&t=149s

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Sebastian R. schrieb:
> Mir steckt auch noch der leere LSS im Kopf, den BigClive mal zerlegt
> hat:
> https://www.youtube.com/watch?v=2TJEzdqtXlQ&t=149s

Ein befreundeter Elektriker arbeitete mit einem großen, sehr namhaften 
Bauträger zusammen, der Reihenhäuser von der Stange lieferte. Da dem 
Bauträger die normalen Materialpreise zu hoch waren, wies er meinen 
Bekannten (und natürlich auch andere Subunternehmen) an, das Material zu 
unfassbar günstigen Konditionen bei einem russischen Geschäftspartner 
des Bauträgers einzukaufen. Dort gab es Plagiate etlicher namhafter 
Hersteller inklusive VDE-, CE-, Sonstwas-Kennzeichnung. Meinem Bekannten 
war die Sache nicht geheuer, so dass er auch mal einen LS-Schalter 
öffnete und das gleich wie BigClive vorfand. Besonders verdächtig fand 
er insbesondere, dass er gegenüber dem Bauträger eine schriftliche 
Erklärung abgeben sollte, dass er die vollumfängliche Haftung für das 
eingekaufte Elektromaterial übernähme.

Natürlich lehnte er das ab und verlor damit seinen größten Kunden. Noch 
schlimmer ist dabei, dass dieser Kunde mit Sicherheit einen anderen, 
deutlich naiveren oder unter noch stärkerem Druck stehenden 
Subunternehmer gefunden haben wird, der sich auf solche Geschäfte 
einlässt.

von Kay-Uwe R. (dfias)


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Ich A. schrieb:
> Und auch andere haben sich "Billig RCD" schon mal angeguckt:
> https://www.youtube.com/watch?v=dJb-hsMCBpw
Leider völlig falsch erklärt. Nur drei, vier der vielen Kommentare 
weisen darauf hin - bei allen anderen nur stammtischgemäßes Kopfnicken.
"Billig" war hier ein aktives, "teuer" ein passives Device. Nimmt man 
dem aktiven (billigen) Device die Versorgungsspannung weg, löst es nicht 
mehr aus. Oh Wunder!?

von Rainer W. (rawi)


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Michael B. schrieb:
> Es gibt dann noch welche die nur eingeschaltet bleiben so lange das
> Netzteil funktioniert, und solche die nur messen und abschalten können,
> wenn das Netzteil (noch) funktioniert.

Ob das Netzteil (noch) funktioniert, sollte also spätestens beim 
monatlichen Test herauszukriegen sein.

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