Forum: Mechanik, Gehäuse, Werkzeug M3 Schraube gewaltfrei lösen


von PD D. (seeers)


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Hallo zusammen,

ich wollte mal nach ein paar Tipps fragen, wie man am besten eine 
rundgedrehte M3 Linsenkopfschraube löst?

Diese befindet sich an einem 3D Drucker, ziemlich nah an den Laufrollen, 
daher möchte ich hier nicht mit dem Dremel oder der Sägen herangehen. 
Auch das Einschlagen eines größeren Sternbits schließe ich eher aus, da 
hier etwas beschädigt / verbogen werden könnte.

Ich habe schon versucht einen geschliffenen Inbus mit 2K Kleber 
einzukleben, leider war die Verbindung nicht fest genug um die Schraube 
zu lösen. Auch mit der Zange bekommt man sie nicht zu fassen.

Vielleicht habt ihr eine andere Idee wie man diese gefahrlos lösen 
könnte?

Viele Grüße

von Gunnar F. (gufi36)


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Erwärmen. Alu dehnt sich stärker aus als Stahl, damit gehts leichter 
raus.
Nicht übertreiben!

von Patrick C. (pcrom)


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Ausbohren

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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PD D. schrieb:
> hier nicht mit dem Dremel

Wobei das eigentlich (mit schmaler Trennscheibe Schlitz schneiden) noch 
die schonendste Variante ist. Man muss nur sicherstellen, das die Späne 
nicht in die Führung fliegen, oder sie hinterher wieder entfernt werden 
können.

von C. D. (derschmied)


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Ingo W. schrieb:
> Wobei das eigentlich (mit schmaler Trennscheibe Schlitz schneiden) noch
> die schonendste Variante ist. Man muss nur sicherstellen, das die Späne
> nicht in die Führung fliegen, oder sie hinterher wieder entfernt werden
> können.

...mit einem Staubsauger kombiniert wohl die sinnvollste Lösung.

Gruß, DerSchmied

von Bernd (bernd_mt-09)


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Mit einem Saitenschneider senkrecht den Kopf packen. Falls man nicht um 
den ganzen Kopf kommt, dann nur an einer Seite ansetzen und die andere 
im verkorksten Inbus.
Klappt eigentlich immer, und bei M3 sowieso.

von Daniel S. (stokmar)


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C. D. schrieb:
> Ingo W. schrieb:
>> Wobei das eigentlich (mit schmaler Trennscheibe Schlitz schneiden) noch
>> die schonendste Variante ist. Man muss nur sicherstellen, das die Späne
>> nicht in die Führung fliegen, oder sie hinterher wieder entfernt werden
>> können.
>
> ...mit einem Staubsauger kombiniert wohl die sinnvollste Lösung.
>
> Gruß, DerSchmied

Dazu noch krepp an alle kritischen stellen und es geht sehr sehr gut

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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bei vertikaler Lage der Schraube, Kopf nach oben:
Feinen Quarzsand in den Kopf geben, dann "greift" es wieder.

von Michael B. (laberkopp)


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PD D. schrieb:
> möchte ich hier nicht mit dem Dremel oder der Sägen herangehen

Solltest du.

Mit einer Trennscheibe am Dremel einen Schlitz in fen Kopf machen  mit 
einem Schlitzschraubendreher rausdrehen.

Gunnar F. schrieb:
> Erwärmen. Alu dehnt sich stärker aus als Stahl, damit gehts
> leichter raus.
> Nicht übertreiben!

Ich befürchte, das anthrazitfarbene ist Plastik.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Es gibt Schraubenausdreher, das Prinzip siehst Du z.B. hier:
https://www.gewindewerkzeuge.com/artikeluebersicht/schraubenausdreher.aspx

Gibt es auch für M3.

Die vorgeschlagene Schlitzmethode gefällt mir allerdings auch, 
jedenfalls wenn ein Dremel zur Hand ist.

von Flip B. (frickelfreak)


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Laufrollen und beidseitig  abmontieren, druckkopf auf der anderen seite 
rausziehen,  dann bequem auf der werkbank ausbohren.

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Mit dem WIG Mutter draufschweisen?

von Daniel S. (stokmar)


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Michael B. schrieb:
> Ich befürchte, das anthrazitfarbene ist Plastik.

Dachte ich auch erst aber genauer betrachtet sieht man die laserüblichen 
rillen an der Schnittkante. Zumindest vermute ich es.

von PD D. (seeers)


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Danke für die vielen Tipps!
Schraubenausdreher habe ich schon versucht, für den M3 Typ ist leider 
nicht genügend "Fleisch" vorhanden, der greift leider nicht.

Seitenschneider ist eine gute Idee, leider ist etwas wenig Platz 
vorhanden, werde ich aber nochmal versuchen.

Zur Not muss ich wirklich zum Dremel greifen, alles Abkleben und einen 
Schlitz schneiden...

von Kolja L. (kolja82)


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Was tatsächlich manchmal funktioniert ist, Luftballon (nicht 
aufgeblasen) über den Bit ziehen.

von Harald W. (wilhelms)


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Rainer Z. schrieb:

> Die vorgeschlagene Schlitzmethode gefällt mir allerdings auch,
> jedenfalls wenn ein Dremel zur Hand ist.

Es darf auch ein "Kleinschleifer" einer anderen Marke sein. :-)

von J. T. (chaoskind)


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Kolja L. schrieb:
> Was tatsächlich manchmal funktioniert ist, Luftballon (nicht
> aufgeblasen) über den Bit ziehen.

Evtl noch mit dem genannten feinen Sand kombinieren.

PD D. schrieb:
> Seitenschneider ist eine gute Idee, leider ist etwas wenig Platz
> vorhanden, werde ich aber nochmal versuchen.

Das klappt eigentlich ziemlich gut, solang man genug Platz hat, eine 
"Klinge" in den rundgedrehten Schraubenkopf, die andere dann am äußeren 
Rand des Schraubenkopfes anzusetzen.

von Thomas R. (thomasr)


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Der Kopf scheint doch "halbrund" zu sein, da wäre außen kein "Anpack" 
für eine Seitenschneiderklinge.

Schlitz reinmachen.

von Herbert Z. (herbertz)


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Am einfachste ist es da eine Bohrung zu setzen und dann mit einem 
Schraubenausdreher die Schraube lösen. Der Schraubenausdreher ist 
konisch mit Linksgewinde. Da gibt es unterschiedliche Größen, die zum 
Bohrloch passen müssen.So sollte das gehen...kann aber zäher sein wenn 
die Schraube mit Loctite gesichert wurde.

von Magnus M. (magnetus) Benutzerseite


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Nimm einen TORX Schraubendreher (kein Scherz! )

von J. T. (chaoskind)


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Thomas R. schrieb:
> Der Kopf scheint doch "halbrund" zu sein, da wäre außen kein "Anpack"
> für eine Seitenschneiderklinge.

Da wühlt sich die "Klinge" schon rein und packt. Hab ich früher auch 
gedacht, dass die Klinge da nicht packt, bis mir jemand, der wohl nicht 
wusste dass sie da nicht packt, mir gezeigt hat, dass sie doch packt.

Magnus M. schrieb:
> Nimm einen TORX Schraubendreher (kein Scherz! )

Das kann auch gut klappen.

: Bearbeitet durch User
von Stephan S. (uxdx)


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J. T. schrieb:
>> Nimm einen TORX Schraubendreher (kein Scherz! )

Eher ein Torx Bit, das musst Du nämlich evtl später wegwerfen. Die Bits 
kosten weniger als ein kompletter guter Dreher.

von Oliver S. (oliverso)


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Stephan S. schrieb:
> Eher ein Torx Bit, das musst Du nämlich evtl später wegwerfen. Die Bits
> kosten weniger als ein kompletter guter Dreher.

Bei den hochqualitativen Weichmetallschrauben sollte das jedes Torx-Bit 
locker überstehen.

Oliver

von Timo B. (tondor)


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Engineer PZ-58, eine Kombizange mit den Rillen in der falschen Richtung

von J. T. (chaoskind)


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Timo B. schrieb:
> Engineer PZ-58,

Schickes Teil, danke dafür.

von Herbert Z. (herbertz)


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Timo B. schrieb:
> Engineer PZ-58, eine Kombizange mit den Rillen in der falschen Richtung

Die Zange schaut brauchbar aus.Letztendlich geht es mir bei allen 
Arbeiten darum,dass man den Eingriff nachher nicht sehen kann. Der von 
mir erwähnte Schraubenausdreher arbeitet recht schonend und ist das 
Mittel der Wahl bei guten Metallern wenn man nicht Erodieren kann. Viele 
improvisierte Methoden sind alles andere als schonend.
Es gibt viele Methodenschrauben zu lösen, aber alles eine Frage der 
Zugänglichkeit.
Man kann erodieren, teilweise ausbohren, komplett ausbohren, man kann 
vergammelte Löcher zuschweissen ,Stelle abschleifen ,neu bohren und 
Gewinde
schneiden,danach neu lackieren. Vernieten ginge auch noch.
Hat man mehr Material ,gibt es HeliCoil Gewindeeinsätze oder man kann 
ausbuchsen. Es kommt wie immer auf den besonderen Fall an welche 
Methoden in Frage kommen. Danach soll alles picobello sein für das Auge.

von Cyblord -. (cyblord)


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Bernd schrieb:
> Saitenschneider

Bist du Metzger?

von Kutte R. (kutte)


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Cyblord -. schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Saitenschneider
>
> Bist du Metzger?

nö, Klavierbauer

von Cyblord -. (cyblord)


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Kutte R. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Bernd schrieb:
>>> Saitenschneider
>>
>> Bist du Metzger?
>
> nö, Klavierbauer

Hm passt wohl auch.

von Flöte (nsolo)


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Cyblord -. schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Saitenschneider
>
> Bist du Metzger?

Eher Gitarrist, Saitan oder Saitling war wohl das Wort das du meintest.

Zum Thema:
Warum nicht einfach eine Wasserpumpenzange nehmen und die Schraube 
entfernen?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Flöte schrieb:
> Eher Gittarist, Saitan oder Saitling war wohl das Wort das du meintest.

Du musst mir nicht erzählen was ich meine. Bei uns heißt das 
"Saitenwurst" und genau so muss das auch heißen und nicht anders.

von Tom K. (nextcc)


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Eigentlich wurden schon alle Möglichkeiten aufgezählt.
Kleiner Seitenschneider funktioniert eigentlich immer. Torx 
Schraubendreher ist eine ebenfalls gebräuchliche Methode.
Wenn beides nicht mehr geht, würde ich nen linksdrehenden 2,5er Bohrer 
ansetzen (die gibts auch in "billig aber gut genug" für ca. 1 Teuro). 
Langsam und mit möglichst viel Druck und Gefühl(!) bohren.
Schlitzen mit Dremel dürfte bei M3 und Linsenkopf keine gute Idee sein, 
beide Kopfhälften haben danach kaum noch Verbindung zum Gewindeteil und 
brechen ab.

von Wolf17 (wolf17)


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Schraubenkopf entfetten, horizontal legen, am Aussendurchmesser DICHT 
passende Hülse (oder O-Ring?) aufsetzen, mit wenig 2K Kleber ausgießen, 
eine Mutter oder Sechskantbolzen bis zur Schaube in den Kleber drücken. 
Die große Klebefläche überträgt mehr Drehmoment als das eingeklebte Bit.
Sollte alles abreißen, bleibt immer noch ausbohren oder der Dremel.

Am schnellsten wäre irgendeine hohe Hülse als Späneschutz um den Kopf zu 
kleben und auszubohren.

Oder mit Klebeband und Folie die Bohrstelle präparieren. Wie ein 
Kofferdam beim Zahnarzt. 
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/1/1d/ZahnarztAlen5690_Kofferdam.JPG

von Michael S. (the_mole)


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Nimm einen Bohrer mit 3 mm Durchmesser, und bohre gerade in den Kopf. 
Wenn der Kopf abgefallen ist, kannst du am demontierten Teil die 
verbleibende Gewindestange mit der Zange rausdrehen. Das sollte ganz 
leicht gehen, weil ohne Kopf die Vorspannung weg ist.

Mit Streicheln alleine wird es sicher nicht gehen!

: Bearbeitet durch User
von Bernd (bernd_mt-09)


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Cyblord -. schrieb:
> Bernd schrieb:
>> Saitenschneider
>
> Bist du Metzger?

Was genau gefällt dir denn an dem Wort nicht?
Man findet beide Schreibweisen (Saitenschneider und Seitenschneider) 
recht häufig.

Ich habe für mich beschlossen das der Ursprung in der Saite von 
Musikinstrumenten liegt.

von Cyblord -. (cyblord)


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Bernd schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Bernd schrieb:
>>> Saitenschneider
>>
>> Bist du Metzger?
>
> Was genau gefällt dir denn an dem Wort nicht?

Nichts. Aber auch der Metzger braucht ein Werkzeug um die Saitenwürste 
zu schneiden.

> Man findet beide Schreibweisen (Saitenschneider und Seitenschneider)
> recht häufig.

Was nichts daran ändert dass es verschiedene Werkzeuge sind.

von J. T. (chaoskind)


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Bernd schrieb:
> Was genau gefällt dir denn an dem Wort nicht?
> Man findet beide Schreibweisen (Saitenschneider und Seitenschneider)
> recht häufig.
> Ich habe für mich beschlossen das der Ursprung in der Saite von
> Musikinstrumenten liegt.

Der Streit ist doch so alt wie die Werkzeugmacherei selbst. Ein 
Mechanikermeister (der Musikerei so fern wie nur möglich) sagte mir 
irgendwann "Das Ding schneidet nicht mit der Seite, es schneidet 
Saiten".
War für mich plausibel genug, es zu glauben, obwohl ich vorher auch eher 
beim Seitenschneider war.

von C. D. (derschmied)


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Bernd schrieb:
> Ich habe für mich beschlossen das der Ursprung in der Saite von
> Musikinstrumenten liegt.

Nuja, der Wortherkunft nach schneidet das Ding tatsächlich seitlich, 
also /Seiten/Schneider.  Im Gegensatz zur Beisszange, die vorne 
schneidet. Die dann aber folgerichtig Vorn oder /Front/Schneider 
heißen müßte. Was sie aber nicht tut, allenfalls Kneifzange ist noch 
gebräuchlich. Wobei:

https://www.knipex-tools.com/de/produkte/schneidende-zangen/elektronik-vornschneider/elektronik-vornschneider/6412115?v=93942&sku=6452115

Grad gefunden. Ist aber keine Beißzange...

Man könnte es noch auf die Spitze treiben und fragen wie sich das nun 
bei der Kombizange verhält.

Andererseits gibt es bei Seitenschneidern noch das Prädikat 
"Pianodraht", wo wir wieder folgerichtig bei Saitenschneider wären.

Die deutsche Sprache ist nunmal eigentümlich, ich fände es 
begrüßenswerter allgemein auf modische Anglizismen zu verzichten, die 
sind ihr abträglicher als dieses einzelne "a".

Gruß, DerSchmied

von Andreas B. (bitverdreher)


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Cyblord -. schrieb:
> Was nichts daran ändert dass es verschiedene Werkzeuge sind.

Sehe ich genauso. Mit einem Seitenschneider schneidet man normalerweise 
nur Kupferdrähte. Wenn ich sehe, daß jemand mit meinem Seitenschneider 
an Stahldrähte geht, dann gibt es etwas auf die Nase.
Ein Saitenschneider sieht zwar erst mal so ähnlich aus, ist aber für 
Stahldrähte gedacht und hat massivere Schneiden.

von J. T. (chaoskind)


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C. D. schrieb:
> Die deutsche Sprache ist nunmal eigentümlich, ich fände es
> begrüßenswerter allgemein auf modische Anglizismen zu verzichten, die
> sind ihr abträglicher als dieses einzelne "a".

Ganz ganz viele Plus eins.

von Bernd (bernd_mt-09)


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Andreas B. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Was nichts daran ändert dass es verschiedene Werkzeuge sind.
>
> Sehe ich genauso. Mit einem Seitenschneider schneidet man normalerweise
> nur Kupferdrähte. Wenn ich sehe, daß jemand mit meinem Seitenschneider
> an Stahldrähte geht, dann gibt es etwas auf die Nase.
> Ein Saitenschneider sieht zwar erst mal so ähnlich aus, ist aber für
> Stahldrähte gedacht und hat massivere Schneiden.

Dann wäre ja die Schreibweise mit a erst Recht die richtige. Wenn der 
Seitenschneider schon kein Stahldraht schneiden kann, dann muss man wohl 
an den Schraubenkopf mit einem Saitenschneider ;-)

Was mich noch interessiert ist, was es offenbar in manchen Gegenden von 
Deutschland für Würste gibt, die man mit einem Saitenschneider schneiden 
muss.

von J. T. (chaoskind)


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Bernd schrieb:
> Was mich noch interessiert ist, was es offenbar in manchen Gegenden von
> Deutschland für Würste gibt, die man mit einem Saitenschneider schneiden
> muss.

Wer kennt sie nicht, die gute Chromowurst

von Cyblord -. (cyblord)


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Bernd schrieb:
> Was mich noch interessiert ist, was es offenbar in manchen Gegenden von
> Deutschland für Würste gibt, die man mit einem Saitenschneider schneiden
> muss.

Der Ossi kennt halt nur seine Thüringer. Das ist ok für mich. Wo die 
Evolution in eine Sackgasse läuft, werde ich mich nicht einmischen.

von C. D. (derschmied)


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Bernd schrieb:
> Was mich noch interessiert ist, was es offenbar in manchen Gegenden von
> Deutschland für Würste gibt, die man mit einem Saitenschneider schneiden
> muss.

Interessanter Ansatz. Wurst im "Saitling" ist eine Wurst im Schafsdarm. 
Nun waren die Saiten für Zupfinstrumente vormals tatsächlich welche aus 
Gedärm, und werden heute noch Saiten genannt. Nur - "Saitenschneider" 
gab's seinerzeit sicherlich noch nicht.

Hilft dem TO aber alles nichts...

Gruß, DerSchmied

von Percy N. (vox_bovi)


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C. D. schrieb:
> Nuja, der Wortherkunft nach schneidet das Ding tatsächlich seitlich,
> also /Seiten/Schneider.  Im Gegensatz zur Beisszange, die vorne
> schneidet. Die dann aber folgerichtig Vorn oder /Front/Schneider
> heißen müßte. Was sie aber nicht tut, allenfalls Kneifzange ist noch
> gebräuchlich. Wobei:

"Vornschneider" ist allgemein üblich, außer bei Hausfrauen. Genau 
genomnen handelt es sich um den Oberbegriff, der auch Monier-, Rabitz-, 
Kneif' und Beißzangen umfasst. Ausgenommen sind üblicherweise 
Nagelknipser, aber nur die aus dem Badezimmer.

von Percy N. (vox_bovi)


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C. D. schrieb:
> Interessanter Ansatz. Wurst im "Saitling" ist eine Wurst im Schafsdarm.
> Nun waren die Saiten für Zupfinstrumente vormals tatsächlich welche aus
> Gedärm, und werden heute noch Saiten genannt.

Ich vermute, dass die Etymologie von der Saite zum Saitling führte.

Spaßig ist auch die Verwendung von Katzendarm, auch "Cargut" genannt, 
obwohl zuletzt wohl eher aus Bovidendärmen hergestellt - und daher seit 
20 Jahren in der Humanmedizin verboten.

von C. D. (derschmied)


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Percy N. schrieb:
> Ich vermute, dass die Etymologie von der Saite zum Saitling führte.

Henne - Ei - Dilemma...

Sprachwissenschaftler müßte man sein. Oder einfach noch ein, zwei Leben 
extra haben um allem nachzehen zu können was einen interessiert.

Gruß, DerSchmied

von Percy N. (vox_bovi)


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Cyblord -. schrieb:
> Aber auch der Metzger braucht ein Werkzeug um die Saitenwürste zu
> schneiden.

Der braucht sogar einen Kutter, aber nicht zum Fischen. Die Welt ist 
seltsam.

von Percy N. (vox_bovi)


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C. D. schrieb:
> Oder einfach noch ein, zwei Leben extra haben um allem nachzehen zu
> können was einen interessiert.

Ja, daran scheitert es wohl häufig. Aber sonst wäre es doch arg 
langweilig.

C. D. schrieb:
> Henne - Ei - Dilemma...

Sehe ich nicht so. xxx-ling dürfte eindeutig von xxx abstammen. Oder 
meinst Du, unser schöner Planet heiße Erde, weil er von Erdlingen 
bewohnt ist?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Percy N. schrieb:
> Der braucht sogar einen Kutter

Ist der nicht für den Leberkäs?

Normalerweise wird Freitags alles von der Woche auf dem Boden 
zusammengekehrt und dann Leberkäs gemacht.

von Helmut -. (dc3yc)


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Percy N. schrieb:
> Katzendarm, auch "Cargut" genannt

Katzen, die gut autofahren? Was es so alles gibt! Sollte wohl "Catgut" 
heißen, was eigentlich nichts mit Katzen zu tun hat, sondern eher mit 
cattle (Vieh).

von Percy N. (vox_bovi)


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Cyblord -. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Der braucht sogar einen Kutter
>
> Ist der nicht für den Leberkäs?
Der ist für nahezu jedes Bret (oder Brät ...).
> Normalerweise wird Freitags alles von der Woche auf dem Boden
> zusammengekehrt und dann Leberkäs gemacht.
In Bayern, ja. Deshalb sollte man Leberkäs auch nur in Österreich 
verzehren, und zwar frisch und warm in der Metzgerei mit Brötchen.

Der Interschid istxwie der zwischen Corned Beef und Deutschem Corned 
Beef; letzteres besteht aus übersalzenen Schlachtabfällen mit Glibber.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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junge junge, HIER kannste vielleicht Infos finden...

von Percy N. (vox_bovi)


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Helmut -. schrieb:
> Percy N. schrieb:
>> Katzendarm, auch "Cargut" genannt
>
> Katzen, die gut autofahren? Was es so alles gibt!
Wie kommst Du von "cargut" auf Katzen?
> Sollte wohl "Catgut"
> heißen, was eigentlich nichts mit Katzen zu tun hat, sondern eher mit
> cattle (Vieh).

"Catgut (auch Katgut, ausgesprochen [ˈkɛtɡat] oder [ˈkatɡʊt][1], selten 
auch Katzendarm)"

https://de.wikipedia.org/wiki/Catgut

von Daniel F. (df311)


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Percy N. schrieb:
> Leberkäs auch nur in Österreich

in Tirol heißt das Zeug "Fleischkas"

obwohl wahrscheinlich weder Leber noch Fleisch in nennenswerten Anteilen 
enthalten sind

von Peter K. (Gast)


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Seitenschneider oder Vielzahn oder ausbohren

von Manfred P. (pruckelfred)


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Bernd schrieb:
> Mit einem Saitenschneider senkrecht den Kopf packen. Falls man nicht um
> den ganzen Kopf kommt, dann nur an einer Seite ansetzen und die andere
> im verkorksten Inbus.
> Klappt eigentlich immer, und bei M3 sowieso.

Sieht danach so aus ..

von C. D. (derschmied)


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Manfred P. schrieb:
> Sieht danach so aus ..

Was hast Du da getan!? Die arme Knipex...

Und ich dachte ICH wäre der mit den groben Händen.

Gruß, DerSchmied

von Michael B. (laberkopp)


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Ist die Schraube immer noch nicht raus ??

von Udo S. (urschmitt)


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Und die Wurst endlich gegrillt? Bei dem Wetter...

von Manfred P. (pruckelfred)


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C. D. schrieb:
> Und ich dachte ICH wäre der mit den groben Händen.

Du hast die groben, ich die ungeschickten Hände.

Michael B. schrieb:
> Ist die Schraube immer noch nicht raus ??

Wenn PD D. (seeers) mal eine Idee hätte, welche der Ratschläge denn für 
ihn passen.

Udo S. schrieb:
> Und die Wurst endlich gegrillt? Bei dem Wetter...

Bei dem Wetter bitte nur auf dem Elektrogrill in der Küche.

von Andreas B. (bitverdreher)


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Manfred P. schrieb:
> Sieht danach so aus ..

Das ist ein Seitenschneider und kein Saitenschneider wie gefordert!

von Carypt C. (carypt)


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mit einer gripzange hat man wohl die meiste kraft, muß halt geschickt 
angesetzt werden. noch geschickter muß man mit dem seitenschneider eben 
genau die durchmesser-schnittpunkte am schraubenrand treffen. dann 
erstmal nur kerben einkneifen und dann das drehen versuchen.
mit salzsäure als flußmittel könnte man etwas lötzinn an/in die schraube 
bringen und etwas anderes daran löten.
aber eigentlich haut man auf eine schraube erstmal mit dem hammer, 
ordentlich, aber eben nicht zuviel, daß sie insgesamt bescheid weiß. es 
soll wohl kaltverschweißung oä lösen. dann geht es oft ganz recht 
leicht.

ich benütze auch mit dreieckigem pyramidenstumpf angschliffene feile den 
imbus zu ersetzen. oder einen schlitzschraubenzieher mit keilförmigen 
seitenflanken (quasi angeschärft), die aber nach vorne keilförmig 
zulaufend sind. also dolchförmig und eben vorne stumpf damit es in die 
seiten greift.
wenn man denn ein schleifgerät hat, einfach.

ich kenne auch noch schneiddraht aus einer ziegelei. und versuche einen 
draht nicht einfach durchzukneifen, es gibt dann immer eine scharfe 
quetschschneide, sondern mache nur ringförmig eine sollbruchkerbe und 
knicke dann ab, angenehmer.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Carypt C. schrieb:
> etwas anderes daran löten.

sowas reisst doch schon beim Angucken ab.

Ausbohren ist hier das Mittel der Wahl.

von Hans Markus G. (stromspannung)


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Irgend einen alten Inbussschlüssel einkleben.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ein geeigneter Schraubenausdreher kann helfen, sofern man sich beim 
Arbeiten damit nicht zu ungeschickt anstellt. Teil mit Schraube darin so 
auf einen Tisch o.ä. legen, daß man senkrecht von oben ansetzen und viel 
Druck aufbringen kann, dann hat das Linksgewinde des Schraubenausdrehers 
eine Chance, sich in den Schraubenkopf zu schneiden.

https://www.hazet.de/de/produkte/handwerkzeuge/schleif-trenn-und-zerspanungstechnik-gewindereparatur/schraubenausdreher-mutternsprenger-gewindereparatur/1719/schraubenausdreher-satz

(So etwas gibt es natürlich auch von Herstellern mit blumigen Namen bei 
Amazon & Co)

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