Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Verständnisfrage Schaltung


von Peter N. (alv)


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Diese Schaltung treibt einen Tafo/Übertrager.

Nach meinem Verständnis macht die Schaltung das Gleiche, als ob die 
beiden Trafowicklungen parallel geschaltet wären.

Wozu also 2* die gleiche Transistorschaltung?

Der Trafo hat einen ca. 10x10x5 mm Ferritkern. Kann man da abschätzen, 
mit welcher Frequenz der getaktet wird?

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Peter N. schrieb:
> Diese Schaltung treibt einen Tafo/Übertrager.
>
> Nach meinem Verständnis macht die Schaltung das Gleiche, als ob die
> beiden Trafowicklungen parallel geschaltet wären.

Nein, denn die beiden Teilwicklungen weisen, bezogen auf die 
Sekundärwicklung einen unterschiedlichen Wickelsinn auf.
Die Sekundärwicklung "sieht" somit einen magnetischen Fluss, dessen 
Richtung umgeschaltet wird. Was auch sinnvoll ist, denn ein Übertrager 
kann keinen Gleichstrom übertragen, auch keinen pulsierenden. Die 
Polarität muss sich ebenfalls ändern.

Nachtrag: Bist Du Dir sicher, dass beide Transistoren parallel 
geschaltet sind? Dann stimme ich Dir zu, dass das wenig Sinn ergibt...

Ist evtl. die RC-Beschaltung der Transistoren unterschiedlich? Einer 
gegen Masse, der andere gegen Vcc?

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
von Sven S. (slartibartfass)


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Ohne die Orientierung der Wicklung anzugeben, würde ich hier sogar 
vermuten, dass sich das Magnetfeld aufhebt. Mir ist der Sinn der 
Schaltung nicht klar - gibt es noch Teile, die nicht gezeichnet sind?

Beitrag #7433080 wurde vom Autor gelöscht.
von Peter D. (peda)


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Peter N. schrieb:
> Diese Schaltung treibt einen Tafo/Übertrager.

Diese Schaltung stimmt nicht.
Vermutlich geht das RC an der Basis zum jeweils anderen Kollektor, d.h. 
ein Selbstschwinger, der über STE gestoppt werden kann.

von Marcel V. (mavin)


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Sven S. schrieb:
> Ohne die Orientierung der Wicklung anzugeben, würde ich hier sogar
> vermuten, dass sich das Magnetfeld aufhebt.

Deswegen muss einer der beiden Eingänge ein um 180° verschobenes 
Steuersignal bekommen.

von Tom K. (nextcc)


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Volker B. schrieb:

>  Was auch sinnvoll ist, denn ein Übertrager
> kann keinen Gleichstrom übertragen, auch keinen pulsierenden.

Oh man, nichts funktioniert mehr! Weder der Funkeninduktor beim Herrn 
Röntgen, noch die Zündspule im Kfz oder der Sperrschwinger im Blitzgerät 
der ollen Einwegkamera. Gut daß die Erkenntnis erst jetzt kommt, nachdem 
all diese Geräte mehr oder weniger obsolet sind...

von Achim H. (anymouse)


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Es gibt da mehrere Ungereimtheiten. Vermutlich sehen wir derzeit nur 
einen unvollständigen Ausschnitt, weswegen wir das nicht verstehen.

Meine Glaskugel sagt, dass hier ein Wechselfeld erzeugt werden soll, 
welches ggf. durch STE beeinflussbar ist.

* Du sprichst von Trafo, ich sehe da nur eine Induktivität mit 
Mittelanzapfung. Gibt es eine getrennte weitere Wicklung?
* In was für einem Gerät ist die Schaltung, und welche Funktion hat die 
Baugruppe, die diese Schaltung enthält?
* Was kommt bei STE herein, was ist das für ein Signal?

von Peter N. (alv)


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Achim H. schrieb:
> * Du sprichst von Trafo, ich sehe da nur eine Induktivität mit
> Mittelanzapfung. Gibt es eine getrennte weitere Wicklung?

Die Sekundärseite habe ich weggelassen, weil sie außer über +5V und 
Masse keine Verbindung zu Primärseite hat und somit irrelevant ist.

Achim H. schrieb:
> * In was für einem Gerät ist die Schaltung, und welche Funktion hat die
> Baugruppe, die diese Schaltung enthält?

Diese Schaltung sitzt auf der VFD-Anzeigeplatine eines vermutlich 
ehemaligen DVD-Players und erzeugt die (Hoch-)Spannung für die VFD. 
VFD-Kontroller ist ein PT6311-LQ.

Achim H. schrieb:
> * Was kommt bei STE herein, was ist das für ein Signal?

Es könnte auch "STB" heißen (die Beschriftung ist am Rand der Platine). 
Das Signal kommt von außerhalb der Platine und der Rest des Gerätes 
fehlt.


Peter D. schrieb:
> Vermutlich geht das RC an der Basis zum jeweils anderen Kollektor, d.h.
> ein Selbstschwinger, der über STE gestoppt werden kann.

Nach gründlichem Durchleuchten der Platine: Ja, die Basis-RCs sind über 
Kreuz verschaltet.
Bei den Leiter-Flächen und dickem Bestückungsdruck auf der Lötseite 
verirrt man sich leicht...

von Rainer W. (rawi)


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Peter N. schrieb:
> Nach gründlichem Durchleuchten der Platine: Ja, die Basis-RCs sind über
> Kreuz verschaltet.
> Bei den Leiter-Flächen und dickem Bestückungsdruck auf der Lötseite
> verirrt man sich leicht...

Da hilft ein Durchgangsprüfer.

von Marcel V. (mavin)


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Rainer W. schrieb:
> Da hilft ein Durchgangsprüfer

Da hilft auch kein Durchgangsprüfer. Denn egal wie ich die Prüfspitzen 
ansetze, es werden immer die 2k2 gemessen, weil der Wicklungswiderstand 
im Vergleich zu den 2k2 relativ niederohmig sein wird.

von Michael B. (laberkopp)


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Tom K. schrieb:
> Volker B. schrieb:
>> Was auch sinnvoll ist, denn ein Übertrager
>> kann keinen Gleichstrom übertragen, auch keinen pulsierenden.
>
> Oh man, nichts funktioniert mehr! Weder der Funkeninduktor beim Herrn
> Röntgen, noch die Zündspule im Kfz oder der Sperrschwinger im Blitzgerät
> der ollen Einwegkamera. Gut daß die Erkenntnis erst jetzt kommt, nachdem
> all diese Geräte mehr oder weniger obsolet sind...

Das Schlimme ist nicht, dass die Dinger obsolet geworden sind, sondern 
dass die Kenntnisse über ihre Funktion es offenbar nicht mehr zu Tom 
geschafft haben.

von Michael B. (laberkopp)


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Peter N. schrieb:
> Nach gründlichem Durchleuchten der Platine: Ja, die Basis-RCs sind über
> Kreuz verschaltet.

Ach.

von Peter N. (alv)


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Eins verwirrt mich noch:

Kann man SPI und I2C vermischen?

Auf der Platine ist noch ein 24C02, wird also mit I2C angesteuert.
Der PT6311 hat sowas wie SPI.

Nun sind die Signale aber folgendermaßen verbunden (mehrfach überprüft):

Platinenanschluß DA geht an 24C02 SCL und PT6311 Din und Dout
Platinenanschluß ST geht an 24C02 SDA und PT6311 STB
Platinenanschluß CK geht nur an PT6311 Clk

Ergibt für mich keinen Sinn.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter N. schrieb:
> Ergibt für mich keinen Sinn.

Und für jeden Leser ist es eine prima Denksportaufgabe, die Prosa im 
Kopf in ein Bild zu wandeln. Umgekehrt, wie für dich, ist einfacher.

: Bearbeitet durch User
von Peter N. (alv)


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(prx) A. K. schrieb:
> Und für jeden Leser ist es eine prima Denksportaufgabe, die Prosa im
> Kopf in ein Bild zu wandeln.

Peter N. schrieb:
> Platinenanschluß DA geht an 24C02 SCL und PT6311 Din und Dout
> Platinenanschluß ST geht an 24C02 SDA und PT6311 STB

Übersetzt:
I2C Clock ist mit SPI Daten und I2C Daten ist mit SPI Chipselect 
verbunden.

von (prx) A. K. (prx)


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Apropos Denksportaufgabe: Schau dir deinen Text mal auf dem Handy an. Da 
geht die im Desktop-Mode elegante Darstellung komplett verloren. Das war 
der Hintergrund.

von (prx) A. K. (prx)


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Peter N. schrieb:
> Ergibt für mich keinen Sinn.

Bisschen tricky, geht aber.

Ohne CLK passiert beim PT6311 überhaupt nichts, egal was STB sagt. 
Zugriff über I2C lässt den also kalt.

Eine I2C Start Condition entsteht nur bei negativer Flanke auf SDA=STB 
mit SCL=D high. Das aber lässt sich verhindern, indem beim SPI Zugriff 
zu diesem Zeitpunkt SCL=D low ist. Danach gibts bis Ende des Transfers 
keine negative Flanke auf SDA=STB mehr, also auch keine mögliche Start 
Condition. Zugriff über SPI lässt das 24C02 also kalt.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Marcel V. schrieb:
> Da hilft auch kein Durchgangsprüfer.

Dann muss man vielleicht einen Durchgangsprüfer verwenden, der in der 
Lage ist, den Spulewiderstand von einer direkten Verbindung (mit eher 
<100mΩ) zu unterscheiden.

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