Liebe alle, Siehe Betreff - diese Sensoren oder Messgeräte messen das "Reduktionspotential" z.B. Im Poolwasser in mV - aber wie? Werden die dabei aufgebraucht? Und was nützt einem diese Angabe? Derzeit teste ich das Poolwasser noch mit DPD1-Tabletten und einem "Schütteltester" mit Farbskala, aber eine elektronische Messung - wenn sie denn gleichwertig ist - wäre cool..
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ORP, nicht OPR! Und die besehen aus einer Platinelektrode und einer Referenzelektrode zweiter Art (hier meist Ag/AgCl). Wenn man die pflegt, dann lebt die sehr lange. Man muss das Diagphragma regelmäßig reinigen und die Kaliumchloridlösung austauschen, mehr ist gar nicht nötig.
H. H. schrieb: > ORP, nicht OPR! sorry, Tippfehler, jetzt korrigiert. H. H. schrieb: > Wenn man die pflegt, dann lebt die sehr lange. Man muss das Diagphragma > regelmäßig reinigen und die Kaliumchloridlösung austauschen, mehr ist > gar nicht nötig. Ich sehe, Du kennst Dich aus - hast Du dazu etwas zum Nachlesen? Wie wendest Du diese Messungen an?
Rainer U. schrieb: > Ich sehe, Du kennst Dich aus - hast Du dazu etwas zum Nachlesen? Nur Fachliteratur, und noch auf totem Baum. Kurzanleitung von Metrohm im Anhang. > Wie wendest Du diese Messungen an? Schon lange nicht mehr, und früher zur quantitativen Analytik, volumetrisch.
Rainer U. schrieb: > diese Sensoren oder Messgeräte messen das "Reduktionspotential" z.B. Im > Poolwasser in mV - aber wie? Elektrische Spannung zwischen 2 Elektroden > Werden die dabei aufgebraucht? Im Prinzip nicht, immerhin edles Zeug wie Platin. > Und was nützt einem diese Angabe? Du weisst, ob du genug Chlor/H2O2/Ozon im Wasser hast, was auch immer du zur Desinfektion verwendest. Im privaten Pool braucht man das nicht. Insbesondere Trichlorisocyanursäure-Chlortabletten als Oxidizer funktionieren von alleine: wird das Wasser wärmer so dass mehr chemisch wegreagiert, löst sich auch mehr von den Tabletten auf. Man muss nur ein Mal ermitteln, wie viele Tabletten bzw. wie weit offen eingestellte Dosierer nötig sind "damit es ganz leicht nach Chlor riecht, also nur wenn man mit der Nase direkt über dem ruhigen Wasser ist (oder eben chemisch messen)", und hin und wieder Tabletten nachlegen. Bei elektronischen Dosiereinrichtungen ist es schwieriger, weil man die mit der Temperatur deutlich nachregeln muss. Leider kann man der Elektronik nicht trauen und ich kenne mehr als 1 Bad bei dem durch Fehlfunktion der Messeinrichtung das Wasser ruiniert wurde. Ich habe beispielsweise 3 pH Messgeräte: Greisinger, China und Phenolrot. Eins zeigt 6.8 an, das andere 7.8 und der dritte 7, wenn er länger steht 7.6. Die neu angesetzte 7.01 Kalibrierlösung des einen wird vom anderen als 7.35 gemessen, dessen 6.86 Kalibrierlösung vom anderen als 6.65, der 10er zeigt mit dem kalibrierten 8.6. Die 4.01 des einen wird mit 3.35 vom anderen gemessen. Also völlig schräg. Normalerweise würde ich dem Greisinger mehr trauen als China, bis mir aufgefallen ist, dass der Silberdraht in der Messsonde gebrochen war und daher grob unterschiedliche Messergebnisse je nach Tageslaune raus kamen. Bei rausziehen des Drahtes fiel der auch als extrem brüchig auf. Nun ist ein neuer Draht mit Silberchlorid drin, aber der Messbereich lasst sich nicht mehr ganz auf 4 kalibrieren, ich erreiche nur 4.2. Das Phenolrot könnte einen eigenen pH haben und in destilliertem bzw. Trinkwasser wie im Pool nicht dessen pH anzeigen, sondern ein Mischprodukt, also ist auch dem Phenolrot nicht zu trauen. Und wer so einen Autodosierer hat der sich auf so unzuverlässige Messwerte stützt, pumpt teilweise kanze Kanister in den Pool der dann schlimmer ist als ohne Behandlung. Ja, deine Tabletten sind auch irgendwann unbrauchbar, ich habe gelbe pH-Messstreifen die in Base noch schön blau werden, in Säure aber nicht mehr rot.
Michael B. schrieb: > Im privaten Pool braucht man das nicht. Insbesondere > Trichlorisocyanursäure-Chlortabletten als Oxidizer funktionieren von > alleine: wird das Wasser wärmer so dass mehr chemisch wegreagiert, löst > sich auch mehr von den Tabletten auf. Man muss nur ein Mal ermitteln, > wie viele Tabletten bzw. wie weit offen eingestellte Dosierer nötig sind > "damit es ganz leicht nach Chlor riecht, also nur wenn man mit der Nase > direkt über dem ruhigen Wasser ist (oder eben chemisch messen)", und hin > und wieder Tabletten nachlegen. Das hab ich früher ähnlich gemacht, nur ohne die "Nasenmethode" :-) Problem: über die Saison reichert sich die Cyanursäure aus den Tabletten immer mehr an, so dass man immer mehr brauch (und auch Algizid), um die gleiche Desinfektionswirkung zu erzielen. Deshalb wird bei Vielen im August/September gerne der Pool grün trotz Tabletten, und man badet in einer "Chemiebrühe". Jetzt habe ich schon die 2. Saison Salzwasser, Chlorinator und bis auf einen definierten Anfangsbestand Cyanursäure nur noch anorganisches Chlor - funktioniert super. Ich habe eher gefragt, weil es ja so "Testgeräte" mit Digitalanzeige für kleines Geld gibt, die Temperatur, pH, ORP usw. messen. Aber wenn man sich das pdf von oben mal ansieht, wie viel Aufwand da für eine genaue Messung betrieben wird, vs. "ich halte mal schnell so ein Gerät ins Wasser" - dann kann das eigentlich nur ungenau sein.
Rainer U. schrieb: > Ich habe eher gefragt, weil es ja so "Testgeräte" mit Digitalanzeige für > kleines Geld gibt, die Temperatur, pH, ORP usw. messen. Die billigen sind Müll ab Werk!
Rainer U. schrieb: > Ich habe eher gefragt, weil es ja so "Testgeräte" mit Digitalanzeige für > kleines Geld gibt, die Temperatur, pH, ORP usw. messen. https://www.ebay.de/itm/134461049383 ? H. H. schrieb: > Die billigen sind Müll ab Werk! Ja, leider, damit wäre das gar nicht nötig. Ich habe den https://www.ebay.de/itm/275857728353 Da iat alles drin, was man für korrekte pH-Wert-Messung braucht, wie in einem Hanna-Instruments. Eine Silberchlorid-Glaselektrode mit Temperaturkompensation. Leider haben sie es vergurkt. Nicht nur die Beschreibung der Kalibrierung: Man steckt sie in Wirklichkeit in eine Pufferlösung entweder 4 oder 6.86, drückt CAL und das Ding justiert den Wert auf 4 bzw 6.86. Alles easy. Blöd nur, daß ab 6.55 auf 6.86 und dadrunter auf 4 kalibriert wird. Mit einer leicht nach unten abweichenden Elektrode, die in 6.86 eben 6.5 anzeigt, bekommt man sie nur kaputtkalibriert "Division by Zero, 0000". Und dann misst das Ding nur in groben Schritten, so 0.23 pro Schritt. Die Anzeige ist eher Fake. Es ist vollkommen unnötig, mit der Technik so schlechte Ergebnisse zu erzielen. Es steckt in dem Stift alles drin, was man für eine korrekte und sinnvolle Auswertung braucht, die hätten keinen cent mehr ausgeben müssen für ein gut funktionierendes Messgerät, aber sie haben es vergurkt. Vielleicht hätten sie aber für ein gutes Messgerät mehr verlangen können und der Preis ist nur so niedrig weil sie es verramschen müssen. Aber dann hätte man in der zweiten Auflage nachgebessert. Haben sie aber nicht, die produzieren zigtausende davon. Und Greisinger, nun, war früher schon teuer und ist heute einfach nur noch unverschämt.
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