Hi, Ich möchte einen DMS mit Fnom = 2kN möglichst genau auslesen. Die Versorgung des DMS erfolgt mit 12V (Brückentopologie) und daher wird auch der Instrumentenverstärker mit 12V versorgt. Ein STM32 uC mit 12bit ADC liest am Ende die Spannung aus (Vref = 3.3V, gefiltert von LDO). Der DMS hat 2mV/V @ Fnom, was bei 12V genau 24mV @ 2kN entspricht. Um die Sättigung zu umgehen gehe ich mal auf +-5.5V maximum Vrail und somit ein G von 229.09 für die Verstärkung. Nun bin ich am untersuchen, wie ich möglichst die Präzision des Verstärkers maximiere (wenig Abweichung zwischen unterschiedlicher Hardware ist sehr wichtig), dabei sehe ich folgende Möglichkeiten: - RG muss präzise sein für eine immer gleiche Verstärkung --> 0.1% - Vref muss möglichst präzis VDMS/2 sein. Der OPAMP IC4 hat hier einen Vos von 0.5mV, das sollte ja auf die +12V Eingangsspannung vernachlässigbar sein oder? Oder macht es Sinn, als Vref einen Präzisions OPAMP zu nehmen? Denn Offset kann man am Ende auch immer noch in der SW kompensieren - Sollten R7 und R11 des Eingangsfilters ebenfalls präzise sein? So wie ich das sehe sollte der Einfluss gering sein auf Grund der hohen Eingangsimpedanz des Instrumentenverstärkers. - Zum reduzieren der Spannung auf maximal 3V habe ich am Ausgang R9 und R12 platziert, diese sollten wohl auch 0.1% sein, sonst habe ich hier wieder mehr Abweichung - Schlussendlich noch der Buffer IC6, welcher auch möglichst wenig Offset haben sollte Wo seht ihr noch Verbesserungspotential? Habe ich das was übersehen? Das Layout ist im Endeffekt dann sowiso extrem entscheidend, aber es geht mir jetzt erst einmal nur um die Komponentenwahl. Instrumentenverstärker IC5: AD8227ARZ-R7 (https://www.analog.com/media/en/technical-documentation/data-sheets/AD8227.pdf) Spannungsreferenz IC4: TLV9301IDBVR (https://www.ti.com/lit/ds/symlink/tlv9301.pdf?HQS=dis-dk-null-digikeymode-dsf-pf-null-wwe&ts=1686675536769) Buffer IC6: MCP6006RT-E/OT (https://ww1.microchip.com/downloads/aemDocuments/documents/APID/ProductDocuments/DataSheets/MCP6006-6R-6U-7-9-Data-Sheet-20006411B.pdf)
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Bert S. schrieb: > Die Versorgung des DMS erfolgt mit 12V (Brückentopologie) Je höher die Spannung je höher die Wärme. Üblich sind ehr 5V.
moin, bei mir geht IC5 direkt an den ADC. Die Verstärkung von IC5 wird so eingestellt, das bei 2KN genau 3V rauskommen. Mein Vref liegt auf GND.
Bert S. schrieb: > Ich möchte einen DMS mit Fnom = 2kN möglichst genau auslesen. Dann würde ich den ganzen Mist lassen und einen ADC nehmen der direkt den DMS auslesen kann, und sei es nur ein 24 bit HX711 Bert S. schrieb: > Spannungsreferenz IC4: TLV9301IDBVR Na ja, wichtig ist, dieselbe Referenz zu verwenden wie der ADC. Die kann durchaus abweichen und langsam schwanken, das wird dann immer noch genauer, als eine Referenz im uC und eine andere Referenz an der Brücke, die nie auf 12 bit übereinstimmend schwanken werden. Bert S. schrieb: > Vref muss möglichst präzis VDMS/2 sein. Eigentlich nicht. So ein DMS liefert ja auch nicht genau VCC/2. Ich würde mir erst mal deinen STM32 angucken. Der hat sowieso nur 12 bit also 2.5/4096 = 0.61mV Auflösung. Betreibt man den DMS an der 2.5V Referenzspannung, bekommt man 5mV full range, mal 64 macht 0.32V, der interne PGA reicht nicht. Ein externer InstrumentenOpAmp müsste die Differenz um Faktor 500 verstärken, die Eingangsauflösung länge also bei 1.22uV. Sehr wenig. Verstärkt man die 2.5V Referenzspannung des STM ADC auf deine 12V (es reicht ungefähr, aber stabil sollte die Verstärkung sein), damit steigt das Ausgangssignal auf deine 24mV und die Auflösung auf 5.8uV. Dein OpAmp hat 200uV Offsetspannung, also weit weit weg von dem. Nimm lieber einen MCP6N16 oder LMP8358MA, die sind immer noch genauer, selbst wenn der DMS mit 5V läuft oder 2.5V
Bert S. schrieb: > ... und somit ein G von 229.09 für die Verstärkung Dazu brauchst du Widerstände mit einer Genauigkeit von 0.005%. Wo willst du die herbekommen? > ... möglichst genau auslesen. Das willst du nicht bezahlen und es nützt dir normalerweise auch nichts, wenn das Auslesen wesentlich genauer als der DMS ist.
Danke für die vielen Antworten. Was bezüglich gleicher Vref für den ADC des STM32 und die DMS habt ihr natürlich vollkommen recht, habe ich übersehen. Am einfachsten wäre es wohl ausgehend von den 12V wie im Anhang 6V und 3V zu erzeugen, wobei die 6V direkt den Instrumentenverstärker speisen und die 3V die Vref des STM32 sein würden. Wie ist das mit dem PSRR, wenn ich den OPAMP IC7 mit 3.3V speise, die von einer anderen Quelle kommen als für IC4, dann sollte das ja trotzdem wenig Einfluss auf die Präzision des Buffers haben, oder? Ein 12V ADC wäre auch was feines, da habe ich aber nicht wirklich viel gefunden.
Ich kenne das so, das an jedem DMS noch ein Temperatursensor sitzt, oder mit einem ungedehten, gleichtemperierten DMS kompensiert wird: https://de.wikipedia.org/wiki/Temperaturkompensation
Kann mir bitte jemand erklären, warum man dabei eine Spannungsreferenz benötigt? Wenn ich mit der Versorgungsspannung, die einigermaßen stabil ist auf den Refin des ADC gehe, das DMS als Brücke auch damit versorge, dann sind doch Abweichungen in der Versorgung gleich am DMS und am ADC. Folglich sollte sich der Einfluss kompensieren. Das System ist dann spannungsmäßig erstmal relativ, am Ende muss man eh Kraft und Messwert zueinander rechnen. Und wie Rick schon schrieb, ist der Temperatureinfluss eine nicht zu vernachlässigende Größe. Ist schon spät, ich ein alter Bastler, hab ich einen Gedankenfehler? Danke und gute Nacht
Bert S. schrieb: > Am einfachsten wäre es wohl ausgehend von den 12V wie im Anhang 6V und > 3V zu erzeugen, Unsinn, da kann man simple Spannungsteiler aus je zwei Widerständen bauen. Wenn man den Thread finden könnte: Brückenverstärker sind nicht neu und als fertige ICs verfügbar. Rick schrieb: > Ich kenne das so, das an jedem DMS noch ein Temperatursensor sitzt, Wozu? Als Brücke geschaltet, wie es in Wägezellen üblich ist, heben sich die Tk gegeneinander auf.
Manfred P. schrieb: > Unsinn, da kann man simple Spannungsteiler aus je zwei Widerständen > bauen. Und was ist mit der Eingangsimpedanz von VREF? --> Braucht immer einen Buffer Ove M. schrieb: > Kann mir bitte jemand erklären, warum man dabei eine Spannungsreferenz > benötigt? Damit ich die Zelle auf VDMS/2 im Normalzustand bringe und somit Dehnung wie auch Druck messen kann, sprich positive und negative Kräft.
Schon mal die Toleranzen des DMS angeschaut ? Der eine Brueckenzweig gegen den anderen. Falls die exakt gleich sind, ist die Differenzspannung kraftlos gleich Null. Der Differenzverstaerker verstaerkt diese Differenz gegen seinen Referenzeingang. Diese Referenz mach man also sinnvollerweise auf etwa VAdc/2. Das ist nicht so kritisch, denn allenfalls kommt ja noch eine Tara weg. Also unbelastet gibt's einen ADC Wert. Dem wird also die Kraft Null zugewiesen. Die Verstaerkung ist auch nicht so kritisch. Man passt den Messwert mit einer Referenzmessung an. Du hast also dem ADC Wert xxxx die Kraft Null zugeschrieben. Nun legst du ein Kilogram, oder irgendwas drauf und misst nochmals etwas. Die Differenz in ADC Werten ist also ein Kilogramm. Alles andere ist ueberzogener Aufwand der nichts bringt.
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Bert S. schrieb: > > Ove M. schrieb: >> Kann mir bitte jemand erklären, warum man dabei eine Spannungsreferenz >> benötigt? > > Damit ich die Zelle auf VDMS/2 im Normalzustand bringe und somit Dehnung > wie auch Druck messen kann, sprich positive und negative Kräft. Woher weis denn bitte dein VRef, wie gerade deine Spannung VDMS real ist? Ich kennen keine Vref, die sich auf die Spannungsversorgung referenziert. Dass wäre ja auch logischer Blödsinn im Wortsinne „VRef“ Ich behaupte, für eine relative DMS-Messung benötigt man keine Referenzspannungsquelle. VDMS/2 benötigt lediglich 2 Widerstände.
Bert S. schrieb: > Manfred P. schrieb: >> Unsinn, da kann man simple Spannungsteiler aus je zwei Widerständen >> bauen. > > Und was ist mit der Eingangsimpedanz von VREF? --> Braucht immer einen > Buffer Nö. Die Eingangsimpedanz sollte sich im Datenblatt finden und der Spannungsteiler muß passend ausgelegt werden. Das bedeutet Querstrom, der aber bei Netzversorgung nicht relevant groß wird. Purzel H. schrieb: > Schon mal die Toleranzen des DMS angeschaut ? Der eine Brueckenzweig > gegen den anderen. Falls die exakt gleich sind, ist die > Differenzspannung kraftlos gleich Null. Nicht 'falls', sonder sie ist, das ist das Prinzip von Wägezellen. > Der Differenzverstaerker > verstaerkt diese Differenz gegen seinen Referenzeingang. Nee: Der verstärkt die Differenz und bringt sie auf das gemeinsame Bezugspotential. Ein Differenzverstaerker hat keinen Referenzeingang. Ove M. schrieb: > Woher weis denn bitte dein VRef, wie gerade deine Spannung VDMS real > ist? Ich kennen keine Vref, die sich auf die Spannungsversorgung > referenziert. Schaust Du ATMega328 (Arduino Uno), da ist Vref = Ub. Wenn man da ein Drehpoti an Ub anklemmt, ist der Stellbereich immer 0..1023, egal, wie groß Ub tatsächlich ist. im Forum öfter zu lesen "ratiometrische Messung" und von vielen Leuten nicht begriffen. Möchte man absolute Spannungen unabhängig von Ub messen, nutzt man natürlich eine unabhängige Referenz, die der ATMega sogar an Bord hat - so man sie im Programmcode aktiviert. Mit der bekommt man auch eine höhere Auflösung. > Ich behaupte, für eine relative DMS-Messung benötigt man keine > Referenzspannungsquelle. Das ist nicht so, der ADC im µC braucht eine Referenz. Ob es geschickt ist, diese aus Ub der Meßbrücke abzuleiten, müsste man rechnen. Mein Bauch sagt, dass man besser eine eigene Referenz oder die interne des µCs verwendet und der Durchgriff der Brückenversorgung zu vernachlässigen ist.
Schwaetzer schrieb : >> Der Differenzverstaerker >> verstaerkt diese Differenz gegen seinen Referenzeingang. > >Nee: Der verstärkt die Differenz und bringt sie auf das gemeinsame >Bezugspotential. Ein Differenzverstaerker hat keinen Referenzeingang. Natuerlich hat er das. Das Bezugspotential zum Differenzsignal
Manfred P. schrieb: > Schaust Du ATMega328 (Arduino Uno), da ist Vref = Ub. Genau, schaust du Datenblatt ATmega328. Wenn man AVCC als Referenz wählt, ist Vref=Ub. Wenn man eine der anderen, in der Tabelle "Voltage Reference Selections for ADC" angegebenen Einstellungen wählt, ist es anders (z.B. AREF oder die interne 1.1V-Referenz)
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