Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Empfehlung Logicanalyzer


von Frank K. (fchk)


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Hallo!

Ich bräuchte eine Empfehlung für einen Logicanalyzer.

Anforderungen:
- min. 32 Kanäle
- min. 25 MHz Abtastrate
- geeignet für CMOS- und TTL Signale von 1.8V bis 5.5V
- Timing- (interner Sampletakt) und State (externer Takt) Modus
- USB-Device für PC (bei 32 Kanälen möchte ich nicht auf ein Guckloch 
angewiesen sein)
- entweder Streaming Modus oder ein paar Zehnerpotenzen mehr interner 
Speicher als die 2k meines Intronix LA1034.
- fertiges Gerät, auspacken und benutzen
- vernünftige Software.

Wer hat da entsprechende Erfahrung?

fchk

von 900ss (900ss)


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Und bist du fündig geworden? Ich habe auch den Intronix. Da wird man 
halt gefordert, intelligente Triggerbedingungen zu nutzen damit man den 
interessanten Teil mitschneidet ;)

von Motopick (motopick)


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Wenn man die Komfortzone des "Bestellknopf drueckens" mal verlaesst,
findet man gute alte Bekannte.
Z.B. SUMP/Open Bench Logik Sniffer.
Mit einem
"Avnet Spartan-3A Evaluation Board (XC3S400A-4FTG256C)"
zum damaligen Neupreis von $39 (waren es glaube ich) schafft man:

- 32 Kanäle
- 200 MHz Abtastrate
- geeignet für 3.3 V Signale und dazu kompatible

Man kann auch eine "kleine" Hardware, also z.B. XC3S50A basiert,
als Triggererweiterung fuer einen 2. LA oder Oszi benutzen.
Oder mit einem Spartan3A Evalkit XC3S1000A (+ 1 MB SRAM) den
verfuegbaren Sample RAM vergroessern.
Diese kleine Version gibt es auch als Platine zu kaufen.


Dazu muss(te) man allerdings (selbst) einige Anpassungen vornehmen.
Ich benutze meine beiden (XC3S400A/XC3S50A) nun schon einige Jahre.

Wenn einem das alles nicht behagt, dann muss man halt weiter warten.

von Gustl B. (-gb-)


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LWLA1034 hab ich, funktioniert wunderprächtig.

von Frank K. (fchk)


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Hallo.

Danke der Nachfrage. Ich tendiere inzwischen zu einem DSLogic U3Pro32. 
Hat alles, kann alles, was ich brauche. Die Probe-Käbelchen sollen etwas 
empfindlich sein. Da müsste ich dann wohl nochmal einen extra Satz 
ordern.

https://www.dreamsourcelab.com/shop/logic-analyzer/dslogic-u3pro32/

Der LWLA1034 wäre eine Alternative. Vorteil hier: ein Standard 40-pol 
Header für die Probes. Die niedrigere Samplerate wäre kein Problem für 
mich.

Der Hantek 4032 hat zwar einen Clock-Eingang für den State Mode, aber 
ich weiß nicht, ob die Software den unterstützt.

Der SLA5032 hat keinen Clock-Eingang, nur irgendwelche PWM-Ausgänge.

fchk

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Frank K. schrieb:
> Hat alles, kann alles, was ich brauche.

Kann man die Software von dem Ding testen? Gerade die Software macht bei 
einem LA viel aus. Die Saleae-Analsyatoren (und vor allem die Klone der 
frühen 8- und 16-Bit-Modelle) sind nicht von ungefähr so beliebt.

von Falk B. (falk)


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Frank K. schrieb:
> Der LWLA1034 wäre eine Alternative. Vorteil hier: ein Standard 40-pol
> Header für die Probes. Die niedrigere Samplerate wäre kein Problem für
> mich.

Ich hab vor ca. 10 Jahren (!) den LWLA1016 gekauft, damals ~70 Euro auf 
Ebay. Für meine einfachen Sachen war der OK, aber viel mehr nicht. Die 
Soft/Hardware beherrscht zwar Datenkompression, aber dauerhaftes 
Streaming geht nicht. Es ist auch unklar, nach welchen Kriterien der 
Datenstrom endet oder nicht, trotz 256kSample Buffer auf dem Ding. Die 
Software kann die Grundfunktionen, aber nicht viel mehr. SPI/UART etc. 
Dekodierung kann sie nicht. Merkwürdig waren auch Störpulse bei hoheren 
Sampleraten und 5V Signalen. Da kam es scheinbar zum Übersprechen beim 
Signalwechsel. Bei 3,3V war das nicht!

Kauf nicht den billigsten Kram, wenn du damit öfter arbeiten willst! 
(Ok, ist ne Binsenweisheit).

von 900ss (900ss)


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Frank K. schrieb:
> Ich tendiere inzwischen zu einem DSLogic U3Pro32

Den habe ich gerade hier auf dem Tisch gehabt zum testen. Eine Freund 
hat sich den gekauft.

Die Hardware ist recht fisselig, das Gehäuse ist sehr klein und die 
Steckverbindungen entsprechend vorsichtig zu behandeln. Eine 
Pfostenleiste wie beim Logicport ist definitiv deutlich besser.

Die Software fand ich soweit ganz OK. Die vom Logicport gefiel mir 
allerdings besser. Ich hab aber nur oberflächlich getestet bei dem 
DSLogic.

Er käme bei mir auch in die engere Wahl. Aber bisher hat mir der 
Logicport gute Dienste geleistet, man muss sich allerdings manchmal gute 
Triggerbedingungen ausdenken, damit man das Gesuchte auch im Speicher 
hat und nicht schon wieder rausgeworfen wurde.

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)



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Frank K. schrieb:
> Hallo!
> Ich bräuchte eine Empfehlung für einen Logicanalyzer.
> Anforderungen:
>
> min. 32 Kanäle
> min. 25 MHz Abtastrate
> geeignet für CMOS- und TTL Signale von 1.8V bis 5.5V
> Timing- (interner Sampletakt) und State (externer Takt) Modus
> USB-Device für PC (bei 32 Kanälen möchte ich nicht auf ein Guckloch
> angewiesen sein)
> entweder Streaming Modus oder ein paar Zehnerpotenzen mehr interner
> Speicher als die 2k meines Intronix LA1034.
> fertiges Gerät, auspacken und benutzen
> vernünftige Software.
>
> Wer hat da entsprechende Erfahrung?
> fchk

Vielleicht der Kingst LA5032 : http://www.qdkingst.com/en

Ich bin mit dem LA2016 sehr zufrieden. Stabile ausgereifte Software.

Sehr große Speichertiefe von **4GBits** und daher mit dem eingebauten 
Dekoder für Protokollanalyse sehr geeignet.
https://amzn.eu/d/ipj8AJh

: Bearbeitet durch User
von Frank K. (fchk)


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Gerald K. schrieb:

> Vielleicht der Kingst LA5032 : http://www.qdkingst.com/en

Was mich bei dem fehlt, ist der State Mode. Heißt, dass Du einen 
externen Sampleclock auswählen kannst und der LA dann synchron zum Takt 
abtastet.

Der andere Modus heißt Timing Mode - hier wird der Sample Clock intern 
gebildet und läuft damit asynchron zum zu untersuchenden System. Dadurch 
musst Du überabtasten und erzeugst unnötig viel Daten.

Wenn Du den Systemtaskt nicht hast, ist das eben so. Wenn Du den 
fundamentalen Systemtakt aber hast, ist es praktisch, den State Mode zur 
Verfügung zu haben. Hängt natürlich auch davon ab, was man sehen will.

fchk

von Frank O. (frank_o)


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Frank K. schrieb:
> Anforderungen:
> - min. 32 Kanäle

Darf ich einfach mal rein fragen?
Wozu braucht man mindestens 32 Kanäle?
Bitte nicht falsch verstehen, mich interessiert das wirklich, wie solche 
Profis arbeiten.

: Bearbeitet durch User
von Gerald K. (geku)


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Frank K. schrieb:
> Was mich bei dem fehlt, ist der State Mode. Heißt, dass Du einen
> externen Sampleclock auswählen kannst und der LA dann synchron zum Takt
> abtastet.

Heißt das, dass ich mit einem externen Signal den Zeipunkt der Abtastung 
bestimmen kann?

von Motopick (motopick)


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> Wozu braucht man mindestens 32 Kanäle?

32 Kanaele sind ja nun eher wenig. :)
Braucht Mann schon, wenn man 2 "analoge" Kanaele a 16 bit hat,
und Mann die sich mit dem LA als "Analogsignal" ansehen will.

Schon ein alter 8 Bitter hat:
16 bit Adressen
8 bit Daten
und dann noch ein paar Steuersignale.
Und gelentlich muss Mann sich so etwas ansehen (koennen).

von Frank K. (fchk)


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Gerald K. schrieb:
> Frank K. schrieb:
>> Was mich bei dem fehlt, ist der State Mode. Heißt, dass Du einen
>> externen Sampleclock auswählen kannst und der LA dann synchron zum Takt
>> abtastet.
>
> Heißt das, dass ich mit einem externen Signal den Zeipunkt der Abtastung
> bestimmen kann?

Ja. Das ist vor allem nützlich bei synchronen Schaltwerken, wo sich die 
Zustände aller Register immer nur bei einer Flanke des Systemtaktes 
ändert. Da reicht es, wenn der LA auch immer synchron zum Systemtakt 
abtastet, um den neuen Zustand zu erfassen.

fchk

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