Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Probleme mit serieller Kommunikation


von Peter M. (pbm)


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Mein aktuelles Projekt benutzt eine serielle Schnittstelle, um 
ASCII-Daten zu senden und empfangen. Dazu benutze ich einen ISL83387EIVZ 
von Renesas, um die Daten des uC auf RS232-Level zu bringen.

Die Kommunikation zwischen dem Projekt und einem PC mittels 
USB-Seriell-Dongle funktioniert einwandfrei. Etwas seltsam finde ich 
allerdings die dabei verwendeten Spannungen (Bild 1 und 2), die nicht 
wirklich RS232 entsprechen (Tastkopf war x10).

Wenn ich statt des PCs ein echtes altes Terminal aus Hardware (WY-325 
von Wyse) als Partner verwende, kommt auf beiden Seiten absolut nichts 
an. Die Signale auf der Leitung sehen allerdings OK aus (Bild 3 und 4). 
Beide Seiten sind auf 9600 8N1 eingestellt, alle Handshakes sind aus.

Die Verbindung zwischen Wyse und PC mit Dongle funktioniert wieder.

Mir ist klar, dass das Kommunikationsproblem zwischen Projekt und Wyse 
alle möglichen Ursachen haben kann. Aber vielleicht hat jemand Erfahrung 
mit serieller Kommunikation?

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter M. schrieb:
> Dazu benutze ich einen ISL83387EIVZ
> von Renesas, um die Daten des uC auf RS232-Level zu bringen.

Und den hast Du auch korrekt beschaltet, und die Funktion der 
Ladungspumpen überprüft? Welche Spannungen liegen an Pin 2 und an Pin 6 
an?

von Peter M. (pbm)


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Hier ist noch ein Ausschnitt der Schaltung. uC ist ein STM32, dessen 
UART ich verwende und der mit dem ISL83387E verbunden ist.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Moin,

Ich vermute ein HW Problem. Miss die Spannung an V+ und V- Cs. Da 
sollten mindestens um +/- 6V oder etwas höher anliegen. Das ist 
unbedingt zu überprüfen, weil davon die RS232 Pegel direkt abhängen.

Sind die Charge pump Cs über Zweifel erhaben?

Poste bitte auch das Schaltbild wenn möglich.

Gerhard

von Harald K. (kirnbichler)


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Du legst Pin 24 über einen Widerstand an Massepotential. Warum?

von Peter M. (pbm)


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Ja, kann ich gerne messen. Aber wenn ihr euch die Signale in Bild 3 
anschaut, dann sieht es doch schon mal korrekt aus, oder? Vdd ist 3,3V.

von Peter M. (pbm)


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REN ist mit dem uC verbunden, um den ISL83387E zu kontrollieren. 
Widerstand ist Pull-down.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter M. schrieb:
> Ja, kann ich gerne messen. Aber wenn ihr euch die Signale in Bild
> 3
> anschaut, dann sieht es doch schon mal korrekt aus, oder? Vdd ist 3,3V.

Ja. Das stimmt. Sieht richtig aus. Das habe ich beim schnellen Anschauen 
übersehen.

Bloß der Vollständigkeit halber, justiere Deine Tastköpfe mit dem Oszi 
Cal Signal. Deine Signale sollten oben und unten flach aussehen. Falls 
Du das noch nie gemacht haben solltest, schau dir die Stecker Deiner 
Tastköpfe an. Dort findet sich meist ein Abstimm C Schraubenschlitz. 
Meist werden die Tastköpfe mit einen kleinen Spezialschraubendreher 
geliefert.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Peter M. schrieb:
> REN ist mit dem uC verbunden, um den ISL83387E zu kontrollieren.

Schlecht gezeichneter Schaltplan.

von Peter M. (pbm)


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So, an V+ habe ich 6,04V und an V- -5,69V gemessen (mit dem Multimeter, 
sind die Spannungen konstant?).

von Gerhard O. (gerhard_)


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Blöde Frage: wenn der Dongle mit dem Wyse funktioniert und der Dongle 
mit dem STM32, dann brauchst Du für Wyse und Stm32 ein Null Modem oder 
überkreuzte RX/TX Verbindungen? Oder war das von Dir vorausgesetzt und 
nicht erwähnt?

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter M. schrieb:
> So, an V+ habe ich 6,04V und an V- -5,69V gemessen (mit dem
> Multimeter,
> sind die Spannungen konstant?).

Ist ok. Danke.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (pbm)


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Ja, ich verwende für alle Verbindungen ein Nullmodemkabel.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter M. schrieb:
> Ja, ich verwende für alle Verbindungen ein Nullmodemkabel.

Gut. Ist es möglich, daß das Wyse Terminal nur mit richtigen Handshake 
Zuständen funktioniert? Kann das Wyse Terminal für einfachen No-HS 
eingestellt werden?

Mach vielleicht einen Loopback am Wyse mit nur den TX/RX Leitungen 
verbunden. Wenn es nicht funktioniert, dann überprüfe die Pegel der 
Handshake Pins.

von Peter M. (pbm)


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Gerhard O. schrieb:
> Bloß der Vollständigkeit halber, justiere Deine Tastköpfe mit dem Oszi
> Cal Signal.

Ja, danke für den Hinweis, hätte ich längst machen sollen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Das WY-325 ist ein feines Gerät. Ich sah mir gerade eine Broschüre an.

http://bitsavers.trailing-edge.com/pdf/wyse/brochures/wy325.pdf

Wenn Du die ESC codes am STM32 mit sendest, dann kannst Du tolle Sachen 
damit machen. Erinnert mich an VAX/CMS Tage...

Instiktiv vermute ich, daß das Problem von der Seite kommt und nicht 
Deine STM32 Schaltung.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (pbm)


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Gerhard O. schrieb:
> Gut. Ist es möglich, daß das Wyse Terminal nur mit richtigen Handshake
> Zuständen funktioniert? Kann das Wyse Terminal für einfachen No-HS
> eingestellt werden?

Als Handshake kann beim Empfang nur zwischen XON/XOFF und DTR gewählt 
werden. Beim Sender ist nur XON/XOFF verfügbar.  CTS/RTS habe ich nicht 
gesehen.

> Mach vielleicht einen Loopback am Wyse mit nur den TX/RX Leitungen
> verbunden. Wenn es nicht funktioniert, dann überprüfe die Pegel der
> Handshake Pins.

Wenn ich am Wyse nur den TX-Pin mit dem RX-Pin verbinde, erscheint alles 
was ich tippe am Bildschirm, d.h. das funktioniert.

von Peter M. (pbm)


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Gerhard O. schrieb:
> Instiktiv vermute ich, daß das Problem von der Seite kommt und nicht
> Deine STM32 Schaltung.

Meine einzige Vermutung war, dass der Wyse höhere Spannungslevel 
erwartet, denn er sendet ja auch höher, als der ISL. Leider kann ich 
nicht messen, was der Dongle dem Wyse sendet ...

von Peter M. (pbm)


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Ich glaube, die Einstellungen wurden verschluckt ...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter M. schrieb:
> Ich glaube, die Einstellungen wurden verschluckt ...

Gehts jetzt mit den Einstellungen?

Ich habe mir das Datenblatt eines mc1489 angesehen. (Vorausgesetzt das 
WY-325 hat den drin). Die Pegel sollten eigentlich passen. Der 
Eingangswiderstand ist größer als 5K.

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Schließe mal den ISL am Terminal an und monitor den RX Pin auf der CMOS 
Seite und sende vom Terminal irgendwelche Zeichen. Die müssten dann 
normal ankommen. Oder mach einen Loopback auf der CMOS Seite. Das könnte 
Licht auf die Sache scheinen...

: Bearbeitet durch User
von Gerhard O. (gerhard_)


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Auch wenn Handshake abgeschaltet ist reagiert das Terminal vielleicht 
auf den Zustand der anderen Pins. Verbinde mal auf der Terminal Seite 
DCR, DCD und DTR.

Bei Null-Modem mit DB25 sind die immer verbunden.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (pbm)


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Gerhard O. schrieb:
> Schließe mal den ISL am Terminal an und monitor den RX Pin auf der CMOS
> Seite und sende vom Terminal irgendwelche Zeichen. Die müssten dann
> normal ankommen. Oder mach einen Loopback auf der CMOS Seite. Das könnte
> Licht auf die Sache scheinen...

Ich habe noch nie untersucht, was eigentlich zwischen STM32 und ISL 
passiert, aber offenbar ist die RX-Leitung auf Hoch im Ruhe-Modus. Wenn 
ich da mit dem Oszi dran gehe bekomme ich immer nur gerade 3,3V-Linie -- 
egal ob Wyse oder Dongle.

von Peter M. (pbm)


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Gerhard O. schrieb:
> Auch wenn Handshake abgeschaltet ist reagiert das Terminal vielleicht
> auf den Zustand der anderen Pins. Verbinde mal auf der Terminal Seite
> DCR, DCD und DTR.
>
> Bei Null-Modem mit DB25 sind die immer verbunden.

Also in meiner Schaltung sind die verbunden, und die Software-Steuerung 
setzt auch DTR, was mit DCD verbunden ist. Die bleiben die ganze Zeit 
logisch High. Ich habe beim Wyse mal Rcv Handshake = DTR eingestellt, 
aber das macht offenbar keinen Unterschied.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter M. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Schließe mal den ISL am Terminal an und monitor den RX Pin auf der CMOS
>> Seite und sende vom Terminal irgendwelche Zeichen. Die müssten dann
>> normal ankommen. Oder mach einen Loopback auf der CMOS Seite. Das könnte
>> Licht auf die Sache scheinen...
>
> Ich habe noch nie untersucht, was eigentlich zwischen STM32 und ISL
> passiert, aber offenbar ist die RX-Leitung auf Hoch im Ruhe-Modus. Wenn
> ich da mit dem Oszi dran gehe bekomme ich immer nur gerade 3,3V-Linie --
> egal ob Wyse oder Dongle.

H Pegel ist für Ruhezustand richtig. Was passiert am STM32 RX Pin, wenn 
Zeichen empfangen werden? Du sagtest anfänglich, daß die STM32 
Kommunikation mit Dongle funktioniert. Dann müsstest Du von beiden (Wyse 
und PC) Zeichen empfangen können.

Mach mal einen Loopback indem Du den STM32 in Reset hältst und die TX/RX 
Leitungen überbrückst. Dann müsste, vorausgesetzt die HW funktioniert, 
beide Geräte ihre gesendeten Zeichen empfangen.

von Peter M. (pbm)


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Sehr gute Idee! Da muss ich löten, dauert ein bisschen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter M. schrieb:
> Sehr gute Idee! Da muss ich löten, dauert ein bisschen.

Ich werde später nachschauen...

Gut Glück!

von Stefan F. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Etwas seltsam finde ich allerdings die dabei verwendeten Spannungen,
> die nicht wirklich RS232 entsprechen (Tastkopf war x10).

Laut Datenblatt liefert das IC +/- 5.0 bis 5.4 Volt. Und genau das sehe 
in deinen Oszilloskop Bild projekt_wyse. Es liegt auch im Rahmen der 
RS232 Spezifikation.

von Stefan F. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> offenbar ist die RX-Leitung auf Hoch im Ruhe-Modus. Wenn ich da mit dem
> Oszi dran gehe bekomme ich immer nur gerade 3,3V-Linie -- egal ob Wyse
> oder Dongle.

So soll das auch sein. Bei UART ist der Ruhepegel HIGH (3.3V). Bei RS232 
sind die Pegel invertiert, so dass der Ruhepegel zwischen -3 und -15V 
liegt.

von Peter M. (pbm)


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Gerhard O. schrieb:
> Ich werde später nachschauen...

Das war nix. Ich erhalte weder mit Dongle noch mit Wyse eine Antwort. 
Ich nehme an, ich habe den ISL gegrillt -- der liegt echt blöd auf dem 
Board, und bis die Drähtchen dran waren ...

Muss ich morgen austauschen und nochmal versuchen.

von Peter M. (pbm)


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Stefan F. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Etwas seltsam finde ich allerdings die dabei verwendeten Spannungen,
>> die nicht wirklich RS232 entsprechen (Tastkopf war x10).
>
> Laut Datenblatt liefert das IC +/- 5.0 bis 5.4 Volt. Und genau das sehe
> in deinen Oszilloskop Bild projekt_wyse. Es liegt auch im Rahmen der
> RS232 Spezifikation.

Ja, mit dem Wyse ist es wie erwartet. Aber mit dem Dongle sind die 
negativen Signale viel zu nah bei 0V, oder?

von Stefan F. (Gast)


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Peter M. schrieb:
> Ich nehme an, ich habe den ISL gegrillt.
> Muss ich morgen austauschen und nochmal versuchen.

Nicht so voreilig. Du solltest erst mal dessen Ausgangsspammung bei 
einem Bekannten Signal (in beiden Richtungen) messen, zum Beispiel wenn 
wiederholt ein "A" gesendet wird.

von Peter M. (pbm)


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Stefan F. schrieb:
> Nicht so voreilig. Du solltest erst mal dessen Ausgangsspammung bei
> einem Bekannten Signal (in beiden Richtungen) messen, zum Beispiel wenn
> wiederholt ein "A" gesendet wird.

Du hast Recht, er funktioniert noch, wie ich gerade getestet habe. Jetzt 
muss ich erst wieder die Drähte zusammenlöten.

Da komme ich aber leider erst morgen wieder zu. Bis hierher schon mal 
vielen Dank an Euch beide!

von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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und vielleicht auch am Oszi den Teilungsfaktor auf 1:10 einstellen, also 
den selben wie am Tastkopf, 500mV Pegel am RS232 sieht doof aus

von Gerhard O. (gerhard_)


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Peter M. schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>> Ich werde später nachschauen...
>
> Das war nix. Ich erhalte weder mit Dongle noch mit Wyse eine Antwort.
> Ich nehme an, ich habe den ISL gegrillt -- der liegt echt blöd auf dem
> Board, und bis die Drähtchen dran waren ...
>
> Muss ich morgen austauschen und nochmal versuchen.

War der FORCEOFF- Pin beim Testen noch H Pegel?

von Rainer W. (rawi)


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Stefan F. schrieb:
> Du solltest erst mal dessen Ausgangsspammung bei
> einem Bekannten Signal (in beiden Richtungen) messen, zum Beispiel wenn
> wiederholt ein "A" gesendet wird.

Die Pegel sind unabhängig davon, welches Zeichen gesendet wird. Und 
solange Einzelzeichen und nicht ein endloser Datenstrom ohne Punkt und 
Komma übertragen wird, ist es auch kein Problem, den Ruhepegel zu 
erkennen. Die Symbolgeschwindigkeit kann man dabei auch gleich 
überprüfen.

von Peter M. (pbm)


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Also, ich habe RRX mit RTX verbunden sowie REN (/FORCEOFF) mit Vdd, 
außerdem NRST vom STM32 mit Vss. Der STM32 läuft auch nicht, wie man am 
Stromverbrauch sehen kann.

Mit dem Wyse erhalte ich jetzt auch ein Echo, allerdings etwas 
unregelmäßig. Anbei sind die Signale für ein A (10) und ein U(11) 
(wieder mit x10, die Einstellung für die Anpassung an den Tastkopf muss 
ich erst in der Anleitung suchen) an RRX/RTX.

Wenn man ca. 1x pro Sekunde eine Taste am Wyse drückt, werden die ersten 
2-3 Tastendrücke mit Klick quittiert und ans Terminal zurück geschickt, 
die nächsten aber komplett verschluckt (auch kein Klick!). Erst nach 
einer kleinen Pause funktioniert es wieder.

Kann mir das nicht ganz erklären. Handshake ist aus, und die 
Geschwindigkeit ist gewiss nicht hoch. Vielleicht liegt es an meinem 
Lötjob?!

Auf jeden Fall ist der ISL wohl eher nicht das Problem, oder?

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Peter M. schrieb:
> Wenn man ca. 1x pro Sekunde eine Taste am Wyse drückt, werden die ersten
> 2-3 Tastendrücke mit Klick quittiert

Wer klickt?

von Peter M. (pbm)


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Harald K. schrieb:
> Peter M. schrieb:
>> Wenn man ca. 1x pro Sekunde eine Taste am Wyse drückt, werden die ersten
>> 2-3 Tastendrücke mit Klick quittiert
>
> Wer klickt?

Der Wyse. Nach welchen Kriterien (Zeichen abgeschickt?) weiß ich leider 
nicht. Kenne auch keine Benutzeranleitung zu dem Gerät. Mit Shift+Select 
kommt man in die Einstellungen, und das passiert tatsächlich erst, wenn 
die   Tastenkombi klickt. Ohne Klick passiert nichts.

Noch ein Nachtrag: Der STM32 läuft mit 200 MHz, daraus ergibt sich eine 
tatsächliche Baudrate von 9600,1536. Ob der Wyse sich daran stört? Ich 
kann später mal einen Takt wählen, der "glatt aufgeht", aber jetzt lasse 
ich erstmal die Testdrähte dran.

: Bearbeitet durch User
von Harald K. (kirnbichler)


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Peter M. schrieb:
> daraus ergibt sich eine
> tatsächliche Baudrate von 9600,1536. Ob der Wyse sich daran stört

Äußerst unwahrscheinlich. Das sind deutlich unter 1% Abweichung.

von Stefan F. (Gast)


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Rainer W. schrieb:
> Die Symbolgeschwindigkeit kann man dabei auch gleich
> überprüfen.

Darauf wollte ich hinaus

von Peter M. (pbm)


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Noch etwas: Es vergehen zwischen 0 und bis zu 8 Sekunden zwischen Taste 
drücken mit Klick und gleichzeitigem Signal am Oszi und Zeichen am Wyse. 
Der Wyse lässt sich also etwas Zeit mit dem Senden. Vielleicht der 
teilweise Loopback ohne DTR und DCD?!

von Harald K. (kirnbichler)


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Lass' doch mal das alte Terminal weg und nimm einen PC mit 
USB-RS232-Adapter und lass' auf dem Teraterm laufen.

Damit kannst Du a) Deinen µC und b) Dein altes Terminal bespaßen, hast 
also die Möglichkeit, etwaiges Fehlverhalten genauer einzugrenzen.

von Peter M. (pbm)


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Das habe ich doch schon oben beschrieben (als Dongle), damit 
funktioniert es einwandfrei. Die ganze Entwicklung habe ich damit 
gemacht, und erst jetzt mit dem Wyse gibt es Probleme.

Ich würde den Wyse gerne für ein Demo verwenden, sonst wäre es mir egal 
(auch wenn es gewisse Zweifel an der Funktionstüchtigkeit des Projekts 
weckt).

Sonst habe ich leider nichts zum Testen. Ich besitzt zwar auch noch ein 
VT330-Terminal, aber da komme ich nicht ins Setup, und auch sonst 
passiert da nichts.

EDIT: Ich kann das Verhalten mit Dongle und Wyse natürlich genauer 
untersuchen. Wobei ich da nicht so ohne weiteres an die Signale komme 
und mir erst einen Adapter bauen muss.

: Bearbeitet durch User
von Ron-Hardy G. (ron-hardy)


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Peter M. schrieb:
> einen Adapter bauen muss

Solltest Du tun. Geht doch schnell und aus eigener Erfahrung: den 
braucht man dann plötzlich andauernd.

von Harald K. (kirnbichler)


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Peter M. schrieb:
> Das habe ich doch schon oben beschrieben (als Dongle)

Die Begriffswahl "Dongle" ist überaus ungünstig.

von Peter M. (pbm)


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Harald K. schrieb:
> Die Begriffswahl "Dongle" ist überaus ungünstig.

Hast Recht, ein Dongle ist eigentlich etwas anderes.

von Peter M. (pbm)


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So, heute konnte ich die Messungen durchführen (Oszi ist immer noch 
nicht richtig eingestellt).

Auf dem Bild seht ihr links den USB-Adapter (vormals Dongle) und rechts 
mein Projekt. Das gelbe Signal ist immer RX, und die blauen von oben 
nach unten DCD, DSR und CTS, jeweils aus Sicht des Wyse (d.h. der Wyse 
ist der Empfänger). Das Projekt sendet dabei mehr als ein Zeichen.

Wenn man das sieht würde man denken, der Adapter funktioniert nicht, 
aber leider ist es mein Projekt, was nichts an den Wyse senden kann.

von Bruno V. (bruno_v)


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Peter M. schrieb:
> Signal ist immer RX,

Und wieso rechts unten und oben abgeschaltet? Was ist denn Ruhepegel da? 
High oder Low?

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (pbm)


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Bei zwei Messungen wurde /FORCEOFF am UART-IC erst unmittelbar vor 
Beginn der Übertragung von Low auf High gesetzt.

Jetzt, wo Du es sagst, wundert mich wundert allerdings, dass DSR und CTS 
beide bei 10V liegen, obwohl laut Datenblatt der Transmitter 
ausgeschaltet ist.

von Rainer W. (rawi)


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Peter M. schrieb:
> Jetzt, wo Du es sagst, wundert mich wundert allerdings, dass DSR und CTS
> beide bei 10V liegen, obwohl laut Datenblatt der Transmitter
> ausgeschaltet ist.

Wer weiß, wer den Pegel wohin zieht. Häng doch mal einen Widerstand 
dran, um ihn bei abgeschaltetem Transmitter auf einen definierten Pegel 
zu ziehen.
Dann siehst du auch gleich, ob er aktiv gezogen wird oder nur durch die 
Gegend driftet.

: Bearbeitet durch User
von Peter M. (pbm)


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Mal eine ganz andere Frage: Müssen DTR/DSR eigentlich wie TX/RX und 
CTS/RTS über Kreuz verbunden werden? Davon bin ich bisher ausgegangen.

Allerdings habe ich hier eine Beschreibung einer alte RS232-Karte, deren 
Verbindungsdiagramme ich nicht wirklich nachvollziehen kann. Gerade 
Modem und Computer sollten meinem Verständnis nach doch unterschiedlich 
verbunden werden (Modem parallel, Computer verschränkt)?!

Die Schnittstelle(!) der Karte hat TX/RX vertauscht, DTS/DSR allerdings 
nicht. Ist mir ein Rätsel, wozu dies gut sein soll.

Hat vermutlich keine Relevanz für das Problem mit dem Wyse, aber ich 
wollte die Kommunikation auch mit dieser Karte testen.

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Peter M. schrieb:
> Mal eine ganz andere Frage: Müssen DTR/DSR eigentlich wie TX/RX und
> CTS/RTS über Kreuz verbunden werden? Davon bin ich bisher ausgegangen.

Eine m.E. gute Beschreibung findet sich in c't 12/1986.
Das Problem liegt darin, dass RS232 bzw. V24 zur Kopplung eines DTE
(Data Terminal Equipment) mit einem DCE (Data Communication Equipment) 
gedacht ist, also Computer und Modem.

Um zwei DTE zu koppeln, wurde in dem Artikel folgende Verdrahtung 
empfohlen: "Aber welche sind denn nun die richtigen Verbindungen von DTE 
zu DTE? Das sind pro Übertragungsrichtung TxD an RxD, RTS an DCD sowie 
DTR an DSR und CTS. Um Kabeladern zu sparen, kann man auf die Leitung 
RTS/DCD verzichten und DCD am Stecker verdrahten."

Dann folgte noch ein interessanter Hinweis: "Man hat wohl für einige 
Zeit im Null-Modem 'die Lösung' gesehen, woraufhin etliche (vornehmlich 
Drucker-)Hersteller ihre Geräte dem veränderten Handshaking angepaßt 
haben. Das RTS-Signal verhält sich bei diesen Geräten wie DTR."

Grüßle,
Volker

von Klaus H. (hildek)


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Ich habe nicht den ganz Thread gelesen, mag deshalb redundant sein.

Mit Modem, das die notwendigen Kreuzungen macht, sieht es so aus:
DTE (Computer, etc.) -- 1:1 Kabel -- Modem (DCE) == Modem -- 1:1-Kabel - 
DTE

Ohne Modem, also mit Nullmodem:

DTE --- Kabel gekreuzt --- DTE

Wie das gekreuzte Kabel aussieht, kann man hier sehen: 
https://de.wikipedia.org/wiki/Nullmodem-Kabel

von Peter M. (pbm)


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Danke für eure Bestätigung, dann besitzt die RS232-Karte einen seltsamen 
Anschluss. Volker, das Vermischen von DSR/DTR und CTS/RTS finde ich 
etwas schräg, mag aber seine Berechtigung haben.

Jedenfalls habe ich der verlinkten Wiki-Seite entnommen, dass DCD in 
meinen Projekt falsch mit DTR statt mit DSR verbunden ist. Ob das der 
Durchbruch mit dem Wyse ist, wage ich noch nicht zu hoffen!

von Volker B. (Firma: L-E-A) (vobs)


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Peter M. schrieb:
> Volker, das Vermischen von DSR/DTR und CTS/RTS finde ich
> etwas schräg, mag aber seine Berechtigung haben.

Naja, RTS und CTS gehören nicht zusammen. In besagtem Artikel steht:
"Der CTS-Eingang dient wie gesagt dazu, den Sender eines DTE zu sperren, 
wenn die Gegenstation nicht empfangsbereit ist. Dies gibt ein DTE aber 
nicht über den RTS-, sondern über den DTR-Ausgang bekannt. RTS hat 
vielmehr die Aufgabe, der Gegenstation eigene Sendeabsichten 
mitzuteilen, damit diese gegebenenfalls ihren Empfänger einschalten 
kann. Der zu RTS passende Eingang ist also eher DCD und nicht CTS."

Das klingt für mich plausibel. Ein alter Roland Stiftplotter wollte mit 
der in der c't vorgeschlagenen Beschaltung dann auch problemlos 
arbeiten, ohne, dass sein winziger Empfangspuffer bei größeren Plots 
überlief, was mit der klassischen "Null-Modem"-Beschaltung stets geschah 
und zu unbrauchbaren Ergebnissen führte.

Das trat meist dann auf, wenn Tuschestifte bei geringer 
Plot-Geschwindigkeit eingesetzt wurden, um Layoutfolien zu plotten -- 
ja, ja, lang ist's her! Seit 20 Jahren wird nun ein Laserjet mit 
Transparentpapier eingesetzt und spart Unmengen an Lebenszeit. :-)

Nachtrag: Dein Wyse-Terminal stammt doch sicher auch aus der selben Zeit 
wie mein Roland-Plotter?

Grüßle,
Volker

: Bearbeitet durch User
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