Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Netzteil für Peltier-Element


von Melkor U. (melkor)


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Hallo,

ich möchte mir eine Kühlbox bauen mit den ungefähren Maßen: 40cm x 67cm 
x 39cm (reiner Raum zum Kühlen 34 x 48 x 24).

Das von mir ausgewählte Peltier-Element ist folgendes:
https://www.conrad.de/de/p/quickcool-qc-127-1-4-8-5md-hightech-peltier-element-15-5-v-8-5-a-72-w-a-x-b-x-c-x-h-40-x-40-x-x-3-4-mm-189183.html

Nun stellt sich bei mir zu Beginn zunächst die Frage was für ein 
Platinen-Netzteil ich verwenden.
Bisher verwende ich immer Mean Well IRM, die scheinen nun aber nicht 
mehr genügend Leistung zu haben.
Das Peltier-Element ist mit einer Stromstärke von 8,5A bei 15,5V 
angegeben. Macht es Sinn das Element bei vollen ~15V zu betreiben? 
Mehrfach hab ich schon gelesen, dass die höchste Spannung bei 
Peltier-Elementen nicht am effektivsten ist. Das Element hätte ich mit 
einem ESP32 über einen IGBT angesteuert.

Wie bestimme ich die benötigte Spannung/Stromstärke und gibt es dafür 
Printnetzteile? Reicht das Element überhaupt für meine Box?

Danke bereits im Voraus für sämtliche Hilfestellungen.

: Verschoben durch Moderator
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Das Element hätte ich mit einem ESP32 über einen IGBT angesteuert.

Das die neuen Niederspannungs IGBTs von denen man noch sehr
wenig hoert? :)

Vanye

von Melkor U. (melkor)


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Neu ist der nicht aber ich verwende den INFINEON IGBT IGW40N65F5. Der 
ist für Microcontroller geeignet, da er eine Uge von 3,2V besitzt.

von Michael B. (laberkopp)


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Melkor U. schrieb:
> Macht es Sinn das Element bei vollen ~15V zu betreiben? Mehrfach hab ich
> schon gelesen, dass die höchste Spannung bei Peltier-Elementen nicht am
> effektivsten ist.

Wer mit Peltier kühlt, dem ist Effektivität eh egal. Aber für reduzierte 
Kühlleistung reduziert man am besten die Spannung, denn abschalten (PWM) 
ist mega-ineffizient (Kühlschrank laufen lassen - stoppen und 
Kühlschranktür auf - Tur zu und Kühlkompressor laufen lassen - stoppen 
und Kühlschranktür auf...)

> Das Element hätte ich mit einem ESP32 über einen IGBT
> angesteuert.

Das allerdings macht weniger Sinn.

von Michael B. (laberkopp)


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Melkor U. schrieb:
> Der ist für Microcontroller geeignet, da er eine Uge von 3,2V besitzt.

Wir kommt ihr immer auf die völlig abstruse Art, ein Datenblatt nach 
eurem Wohlgefallen zu lesen, statt nach dem was drin steht

Gate-emitter threshold voltage VGE(th) IC-
=-
0.40mA,-
VCE-
=-
VGE 3.2 4.0 4.8 V


Unter 4.8V ist der IGBT vielleicht einfach AUS.

Und darüber noch lange nicht voll durchgeschaltet.

Figure 4. Typical-
output-
characteristic

von Andrew T. (marsufant)


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Melkor U. schrieb:
> Neu ist der nicht aber ich verwende den INFINEON IGBT IGW40N65F5. Der
> ist für Microcontroller geeignet, da er eine Uge von 3,2V besitzt.

Ich vermute eher: Du willst den, weil er "gerade bei Dir im Zugriff 
ist".

Wenn du mal kurz überlegst, das ein moderner MOSFET (n-Channel) mit 1..2 
mOhm nur weniger als 1% der Verlustleistung Deines IGBT hat,

Du beim IGBT ca. 12 W Verlustleistung weggkühlen darfst bei 8.5A (guckst 
Du Datenblatt nach Uce sat, und rechnest von 40 auf 8.5A runter))

und sich der Rest der Leser fragt "warum einen 650V IGBT für einen 15.5V 
Anwendung?",

dürfte Dir doch vielleicht der Gedanke Kommen das "Dein" IGBT hier 
suboptimal ist.

von Melkor U. (melkor)


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Andrew T. schrieb:
> Du beim IGBT ca. 12 W Verlustleistung weggkühlen darfst bei 8.5A (guckst
> Du Datenblatt nach Uce sat, und rechnest von 40 auf 8.5A runter))

Vielen Dank die Erklärung war sinnig. Ich hab diesen IGBT erwähnt weil 
ich ihn wirklich griffbereit hätte stimmt.

Was wäre dann die Alternative zu einem IGBT in diesem Fall? SSR finde 
ich keine passenden.

Statt Netzteil hätte ich auch den XL4016E1 gefunden. Den gibt es aber 
leider nur als fertige Platine und nicht zum löten?! Außerdem bräuchte 
man über 8A eine zusätzliche Kühlung, was könnte man da nehmen?

von Michael B. (laberkopp)


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Melkor U. schrieb:
> was könnte man da nehmen?

https://www.reichelt.de/schaltnetzteil-geschlossen-150-w-15-v-10-a-mw-lrs-150-15-p202986.html

aber es regelt nicht die Temperatur.

Dafür braucht man eher so was:

https://www.elkoba.com/pdf/artikel/SPV-150-spec.pdf

wobei die 12V Variante, auf 13.2V eingestellt, nur bis 13.86V liefert, 
also grob nur 76% Kühlleistung schafft.

Melkor U. schrieb:
> Reicht das Element überhaupt für meine Box?

Wer weiss, wir gut deine Kiste isoliert ist, wie gut der Warmeübergang / 
Kuhlkörper auf warmer und kalter Seite ist.

Eine handelsübliche peltierbasierte Kühlbox kühlt jedenfalls nicht (und 
gammelt in 1 Jahr durch Kondenswasser am Peltier durch) und dein Element 
und Grösse ist vergleichbar.

von Udo S. (urschmitt)


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Melkor U. schrieb:
> Nun stellt sich bei mir zu Beginn zunächst die Frage was für ein
> Platinen-Netzteil ich verwenden.

Am besten eins, das den Strom und die Spannung liefern kann die das 
Peltier Element braucht.

Melkor U. schrieb:
> Das Peltier-Element ist mit einer Stromstärke von 8,5A bei 15,5V
> angegeben. Macht es Sinn das Element bei vollen ~15V zu betreiben?

Nein, die Kühlleistung ist in etwa proportional zur Stromstärke, die 
Verluste sind proportional zum Quadrat der Stromstärke.
Also regelt man das Peltier Element über einen PI Regler. Man braucht 
dazu ein Netzteil dem der Regler die Spannung als Stellwert vorgeben 
kann.

Melkor U. schrieb:
> Wie bestimme ich die benötigte Spannung/Stromstärke und gibt es dafür
> Printnetzteile? Reicht das Element überhaupt für meine Box?

Wie sollen wir wissen ob das Peltierelement eine ausreichende 
Kühlleistung für DEINE box braucht.
Dazu musst du die Verluste bei den von dir gewünschten Aussen und 
Innentemperaturen bestimmen und zudem festlegen in welcher Zeit wieviel 
Kühlgut runtergekühlt werden soll. Über die spezifische Wärmekapazität 
des Kühlguts kannst du dann die notwendige Kühlleistung berechnen.

von Melkor U. (melkor)


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Schaltnetzteile habe ich auch schon begutachtet. Ich bin auch auf das 
Problem mit der Temperaturregelung ebenfalls gestoßen.

Udo S. schrieb:
> Also regelt man das Peltier Element über einen PI Regler. Man braucht
> dazu ein Netzteil dem der Regler die Spannung als Stellwert vorgeben
> kann.

Genau sowas suche ich, werde aber nicht fündig bisher. Bestenfalls als 
Bauteil für eine Platine.

Ist es möglich die XL4016E1 parallel zu schalten?
https://www.lcsc.com/product-detail/DC-DC-Converters_XL4016E1_C55881.html

von Jens K. (jensky)


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Michael B. schrieb:
> Kühlleistung reduziert man am besten die Spannung, denn abschalten (PWM)
> ist mega-ineffizient

PWM benutzt man hier nicht! Man regelt den Strom zurück bzw die Spannung 
(falls es einfacher für dich ist)

: Bearbeitet durch User
von Melkor U. (melkor)


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Wäre den ein IRFP450 als Schalter möglich, um den Strom zum MW 
LRS-150-15 zu schalten (dann ohne Temperaturregelung)?

Ist der IRFP450 mit 3,3V schaltbar oder erst mit 10V? Ich lese das mal 
so mal so in den Datenblättern.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Melkor U. schrieb:
> Ist der IRFP450 mit 3,3V schaltbar oder erst mit 10V? Ich lese das mal
> so mal so in den Datenblättern.

Erst bei 10V. Und dann kann der Drain-Source Widerstand bis zu 0,4Ω 
sein.
Das bedeutet bei 8,5A eine Verlustleistung von ca. 29W.
=> Also völlig ungeeignet.

https://www.vishay.com/docs/91233/91233.pdf

von Melkor U. (melkor)


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Welcher Mosfet würde dann in Frage kommen, um mit meinem 3,3V die 
230V/10A zu schalten?

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Erstmal ist die Kühlleistung von Peltier-Elementen sowieso schlecht. Man 
braucht viel Strom und muss dann eine Menge Verlustwärme wegbringen, 
damit so ein Peltier-Modul nennenswert Kälte erzeugt, so daß es 
vielleicht für eine kleine Kühlbox reicht. Aber damit kann man dann auch 
nur Dinge kühl halten - etwa eine warme Flasche Bier oder was immer Du 
magst damit abzukühlen, dauert Jahre.

Wichtig ist, daß am Peltier-Modul eine echte Gleichspannung ankommt. 
Keine PWM, keine schnell getaktete Ein/Aus-Steuerung, denn in den 
Zeiten, in denen das Peltier-Element ohne Strom ist, fließt viel Wärme 
wieder vom aufgeheizten Kühlkörper zur kalten Seite und muss dann erneut 
transportiert werden.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Melkor U. schrieb:
> Wäre den ein IRFP450 als Schalter möglich

Nicht direkt vom Controller, denn er hat typisch zwischen 2 und 4V UGth 
und lässt dann gerade mal 250µA durch.
Entweder nimmst du einen LowLogicLevel MOSFet, der dann direkt mit 3,3V 
satt durchschaltet, oder einen Getetreiber, der auch aus kleinen 
Transistoren bestehen kann, oder einen P-Kanal mit NPN Stufe davor, die 
mit so gut wie jedem Logiklevel schaltet. Siehe beiliegendes Bildchen. 
Sowas schaltet dann die Plusleitung.
Zur Regelung so einer Bos sollte eine einfache Zweipunkt Regelung 
ausreichen, wie der Kühlschrank zuhause.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Welcher Mosfet würde dann in Frage kommen, um mit meinem 3,3V
> die 230V/10A zu schalten?
Äh, möchtest Du nicht lieber doch was Fertiges kaufen?
Dann lebst Du zwar ärmer, aber länger.

von Andrew T. (marsufant)


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Melkor U. schrieb:
> Wäre den ein IRFP450 als Schalter möglich, um den Strom zum MW
> LRS-150-15 zu schalten (dann ohne Temperaturregelung)?
>
> Ist der IRFP450 mit 3,3V schaltbar oder erst mit 10V? Ich lese das mal
> so mal so in den Datenblättern.

Dietrich hat ja schon das Wesentliche dazu gesagt.

Da Du aber wohl sehr niederfrequent schalten willst:
ein einfacher Levelshifter (= ein BC5xx Transistor + 2 Widerstände) der 
die 3.3V auf 15 V (aus dem Meanwell umsetzt) -- und schon geht es mit 
einem "non-logic level FET"
(den du vermutlich auch griffbereit hast wenn Du mal bei dir suchst...)
weil Du dann 0V bzw. 15V am Gate hast.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Oh, 230V? Dann vergiss meinen Beitrag.

von Andrew T. (marsufant)


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edit: Matthias hat es ja sauber skizziert, nutze das einfach und es 
funzt.

Natürlich nur sekundär schalten bei den 15V, aber das wollte der TE ja.

von H. H. (Gast)


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Matthias S. schrieb:
> LowLogicLevel MOSFet, der dann direkt mit 3,3V
> satt durchschaltet,

z.B. IRLR6225


> oder einen Gatetreiber,

Wäre auf jeden Fall zu empfehlen.

von H. H. (Gast)


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Melkor U. schrieb:
> Welcher Mosfet würde dann in Frage kommen, um mit meinem 3,3V die
> 230V/10A zu schalten?

Keiner, dazu nimmt man ein SSR mit Triacausgang.

von Melkor U. (melkor)


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H. H. schrieb:
> Keiner, dazu nimmt man ein SSR mit Triacausgang.

Wie wird sowas dann auf eine Platine gelötet / angebracht?
https://www.henri.de/bauelemente/relais/elektronische-relais/15147/ssr-solid-state-relais-230v-bis-40a-in-3-32v-dc-triac-ausgang.html

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Melkor U. schrieb:
> ich möchte mir eine Kühlbox bauen mit den ungefähren Maßen: 40cm x 67cm
> x 39cm (reiner Raum zum Kühlen 34 x 48 x 24).

dein Kühlvolumen beträgt also ca. 39 Liter.

eine herkömmliche Camping-Kühlbox zweckentfremden, oder zumindest mal 
versuchsweise herzunehmen um Erfahrungen zu sammeln, wäre keine Option?

https://www.coolblue.de/produkt/841739/mobicool-mb40.html

Hinweis: Dies ist eine Kompressor-Kühlbox, welche einen deutlich 
besseren Wirkungsgrad hat als die Peltier-Boxen.

Welche mechanische Größe, Stromaufnahme und Kühlleistung du benötigst 
weiß du ja selber am besten.

was genau könntest du bei deiner selbstgemachten Kühlbox anders oder 
besser gestalten?

: Bearbeitet durch User
von Melkor U. (melkor)


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Wegstaben V. schrieb:
> was genau könntest du bei deiner selbstgemachten Kühlbox anders oder
> besser gestalten?

Geplant ist eine Art Mini-Kühlschrank für 6 Saftkrüge in meine Gartenbar 
einzubauen. Die Kühlbox/schrank würde nur zu Festen genutzt weswegen mit 
Peltier-Elemente reichen würden. Vorteil: Genaue Anpassung an meine Bar 
und nazürlich Spaß am selber bauen.

Eigentlich sind wir aber auch vom Thema abgewichen mitlerweile.
Ich suche immer noch nach einer Lösung wie ich ein Peltier-Element auf 
einer Platine direkt betreiben kann und gleichzeitig die 
Spannungsversorgung regeln um die Temperatur anzupassen.
--> Irgendeine Art steuerbares Netzteil auf der Platine nicht als 
stand-alone Netzteil.

von Werner H. (werner45)


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Bei dem großen Kühlvolumen mit Wasserlast sollte man mindesten 2 oder 
sogar 4 Peltiers vorsehen, sonst dauert das mindestens einen Tag zum 
runterkühlen.
Grobe Vorausberechnung der nötigen Kühlzeit gibt Aufschluß.
Dann erst ein dazu passendes Netzteil suchen und sich Gedanken über die 
"Regelung" machen. Ein Kühlschrank hat Zweipunktregler.

von Jack V. (jackv)


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Gedanken machen sollte man sich auch, wie man die Wärme der dann doch 
sehr ineffizienten Peltierelemente wegbekommt. Am besten wär’s wohl, der 
TE lässt sich mal so ein Element kommen, und spielt damit ein bisschen 
rum – der Eingangsbeitrag sieht mir doch sehr nach Wunschdenken aufgrund 
fehlender eigener Erfahrung mit solchen Elementen aus.

von Melkor U. (melkor)


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Werner H. schrieb:
> Grobe Vorausberechnung der nötigen Kühlzeit gibt Aufschluß

Gibt es denn dafür Tabellen oder Formeln? Wenn ja so habe ich sie noch 
nicht gefunden.
Bitte kurz senden, wenn verfügbar.

Jack V. schrieb:
> Gedanken machen sollte man sich auch, wie man die Wärme der dann doch
> sehr ineffizienten Peltierelemente wegbekommt.

Hierfür gibt es genügend Beispielprojekte im Internet.

von Jack V. (jackv)


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Melkor U. schrieb:
> Hierfür gibt es genügend Beispielprojekte im Internet.

Für deine Regelung auch, so what? Besorg dir so ein Element, häng das 
ans Labornetzteil und schau, wie sich das verhält. Am besten, bevor du 
da einen Haufen Zeit und Arbeit in die Peripherie gesteckt hast.

von Gerald B. (gerald_b)


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Nachdem ich innerhalb von 25 Jahren 2 Kühlboxen mit "Pelztieren" hatte, 
wo irgendwann die Lüfter so röhrten, wie ein Elch, habe ich mir jetzt 
einen Campingkühlschrank mit Kompressor gegönnt.
https://www.cyberport.de/haushalt/garten-balkon/kuehlboxen/dometic/pdp/ke02-017/dometic-coolfun-ck-40d-hybrid-kompressorkuehlbox-38l-12-230v.html
Das Ding ist kaum zu hören, wenn er läuft und wenn er die Solltemperatur 
erreicht hat, dann läuft er alle 5-10 min mal ne knappe Minute lang, um 
die Temperatur zu halten.
Und um was zu kühlen, brauche ich keinen Kalender, wann es irgendwann 
mal kalt ist. Das Geilste ist, das das Teil auch mit -15°C einfrosten 
kann. Ich kann also theoretisch auch in Norwegen mir nen Lachs kaufen 
und den dort einfrosten und tiefgekühlt mit nach Hause nehmen.
Ich kann sogar die Autobatterie schonen, indem ich das Ding am Netz auf 
Solltemperatur bringe und dann kalt ins Auto stelle und dort nur noch 
die Temperatur halten lasse.

von Melkor U. (melkor)


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Gerald B. schrieb:
> habe ich mir jetzt einen Campingkühlschrank mit Kompressor gegönnt.

...aber dann geht ja der ganze bastel Spaß verloren...

von H. H. (Gast)


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Melkor U. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> habe ich mir jetzt einen Campingkühlschrank mit Kompressor gegönnt.
>
> ...aber dann geht ja der ganze bastel Spaß verloren...

Dafür bleibt dir die Enttäuschung ob der geringen Kühlleistung des 
Pelztiers erspart.

von Gerald B. (gerald_b)


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Melkor U. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> habe ich mir jetzt einen Campingkühlschrank mit Kompressor gegönnt.
>
> ...aber dann geht ja der ganze bastel Spaß verloren...

Glaub mir, ich habe so viele Projekte, das ich mich aufs Wesentliche 
konzentrieren muß, damit nicht zu viel liegenbleibt. Das rein 
Elektrische mag ja in 2 Stunden zusammengekloppt sein, aber die Mechanik 
hinter jedem Projekt (Gehäuse, Befestigung der Baugruppen, Durchbrüche 
für Display und Bedienelemente, KK...) verschlingt die 10 fache Zeit der 
reinen Elektronik, so meine Erfahrung.
Zudem habe ich noch andere Hobbys und ein Leben jenseits des 
Bastelraumes :-)

von Michael B. (laberkopp)


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Melkor U. schrieb:
> Geplant ist eine Art Mini-Kühlschrank für 6 Saftkrüge in meine Gartenbar
> einzubauen.

Mann, dann nimm einen Korb und lege ein paar zuvor in der Gefriertruhe 
gefrostete Kühlpads rein und fertig ist die Laube das für 1 Abend kühl 
zu halten. Apropos: Der Saft darf auch gekühlt rein.

Und dafür stiehlt er einem die Zeit...

von Andreas M. (elektronenbremser)


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Gerald B. schrieb:
> habe ich mir jetzt einen Campingkühlschrank mit Kompressor gegönnt.

Das Teil hat aber für die 12 Volt Kühlung auch ein Pelztier, steht 
zumindest in der Beschreibung die hinter dem Link steckt.

von Andrew T. (marsufant)


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Nachdem wir jetzt sehr viel Zeit und Energie auf Lösung eines relativ 
einfachen Problems (Auswahl geeigneter Fet mit simpler sehr 
niederfrequenter Treiber Stufe)
Verwandt haben,
können wir den Thread noch gewaltig verlängern mit der der Besprechung 
eines möglichst komplexen Reglers.


Scnr.

von Harald W. (wilhelms)


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Melkor U. schrieb:

> Geplant ist eine Art Mini-Kühlschrank für 6 Saftkrüge in meine Gartenbar
> einzubauen.

Das macht vermutlich nur dann Sinn, wenn Du Deine gefüllten Saftkrüge
bereits vorgeküht in Deinen "Kühlschrank stellst.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Falls am Ende wirklich noch was gebaut werden soll, ich hätte noch 5 
Peltier-Elemente mit ich glaube 4cm Kantenlänge, suche ich nachher mal 
raus.

Die werden aber eigentlich nicht direkt auf eine Platine gepackt, 
sondern zwischen zwei Kühlkörper, von denen dann einer heiß und einer 
kalt wird. Anschluss über Kabel.

von Martin S. (sirnails)


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Man darf nicht vergessen, dass Peltierelemente gerade einmal 1/10 des 
Carnot-Prozesses nutzen können.

Um mal mit Zahlen zu hantieren: Außen: 30°C, Innen: 5°C, 
Temperaturdifferenz: 25K. Der Wirkungsgrad-Peak liegt hier bei etwa 
0,3=I/Imax - also 30% vom Nennstrom. In diesem Punkt erhält man einen 
COP von 0,8.

Mal angenommen, ich habe 6 Liter Wasser mit 25°C und will sie auf 5°C 
kühlen, dann muss ich dem Wasser die Wärmemenge von 140Wh entziehen. Ich 
möchte, dass die Getränke nach 1 Stunde abgekühlt sind. Dafür muss ich 
also eine "Kühlleistung" von 140W aufbringen. Der COP liegt bei 0,8, 
also liegt die Leistung bei 175W. Jetzt darf ich aber, um diesen COP zu 
erreichen, die Peltierelemente nur mit 30% vom Nennstrom betreiben. 
Heißt, ich brauche Peltierelemente mit einer Nennleistung von 580W.

6 Elemente à 100W kosten 300 Euro.

Jetzt sind aber noch keine Wärmeverluste vom Gehäuse berücksichtigt.

Dazu kommt, dass Du einen Innenlüfter brauchst, denn du musst für eine 
möglichst gute Luftumwälzung sorgen.

Mal angenommen, du baust einen 10W Lüfter ins Gehäuse, dann musst Du 
natürlich nicht 140W aufbringen, sondern 150W. Dadurch brauchst Du 45W 
mehr Kühlleistung, also 625W Leistungsaufnahme am Peltier.

Für den Regler kommt ausschließlich der Linearbetrieb in Betracht. 
Peltierelemente sind nicht zyklenfest. Nach 10.000 Zyklen ist im 
Durschnitt schluss. Ja, es gibt Elemente, die wirklich robust sind, aber 
da reden wir vom 5-10-fachen Ebay-Preis. Also: Zweipunktregler: Nein, 
PWM: Nein.

Es gibt noch einen Grund, warum der Zweipunktregler eine fast noch 
schlechtere Idee, als eine PWM ist: Du hast jetzt oben 6 Elemente à 
16cm², in Summe also knapp 100cm². Peltierelemente haben einen 
hervorragenden Wärmedurchgang. Sobald die Elemente abgeschaltet sind, 
erwärmt sich deine innen liegende Kaltseite auf die Außentemperatur, und 
heizt den Kühlraum wieder auf. Du brauchst einen konstanten Stromfluss, 
um die Wärmebrücke abzuschalten.

von Martin S. (sirnails)


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Ben B. schrieb:
> Falls am Ende wirklich noch was gebaut werden soll, ich hätte noch 5
> Peltier-Elemente mit ich glaube 4cm Kantenlänge, suche ich nachher mal
> raus.

Hast Du Daten dazu? Ich melde mal Interesse an, wenn du sie loshaben 
willst.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Angehängte Dateien:

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Hier mal die Pelztiere, 5 Stück TEC1-12706, 4 davon neu, an einem sind 
Reste von Wärmeleitpaste, mit dem wurden evtl. Tests gemacht, sehen auf 
dem Bild leider dreckiger aus als sie sind. Bei einem fehlt 'ne winzige 
Ecke, sollte aber so wenig sein, daß das die Funktion nicht 
beeinträchtigt. Funktionstest würde ich bei ernstem Interesse noch 
machen, wenn nicht bleiben die eben in der Sammelkiste liegen.

Aber was den Preis angeht... keine Ahnung, wie man hier im Thread auf 
300 Euro kommt. So ein 5er Pack bekommt man neu für 25 Euro. Insofern 
Martin, falls Du sie haben willst, mach mal ein Tauschangebot gegen 
etwas, was ich brauchen kann. Versand käme auch noch dazu, weiß nicht ob 
sich das für Dich lohnt.

von Purzel H. (hacky)


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von Unwichtig (noname_user)


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Melkor U. schrieb:
> Eigentlich sind wir aber auch vom Thema abgewichen mitlerweile.
> Ich suche immer noch nach einer Lösung wie ich ein Peltier-Element auf
> einer Platine direkt betreiben kann und gleichzeitig die
> Spannungsversorgung regeln um die Temperatur anzupassen.
> --> Irgendeine Art steuerbares Netzteil auf der Platine nicht als
> stand-alone Netzteil.

Melkor U. schrieb:
> ...aber dann geht ja der ganze bastel Spaß verloren...

Melkor U. schrieb:
> Wie wird sowas dann auf eine Platine gelötet / angebracht?

Melkor U. schrieb:
> Gibt es denn dafür Tabellen oder Formeln? Wenn ja so habe ich sie noch
> nicht gefunden.
> Bitte kurz senden, wenn verfügbar.

Das ist ja wohl der Witz, vllt. beschäftigst dich mal selber mit deinem 
Projekt, u. wenn du weisst was du willst u. selber "kannst" ....
Hast du von irgendwas überhaupt einen Plan? Ja bastel was, dann lernst 
dabei vllt. auch mal selber etwas. Mei o mei da fehlen ja sämtlichst 
alle Grundlagen.

von Stefan F. (Gast)


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Mein Sohn nervt seit Jahren damit, dass er sich einen Mini Kühlschrank 
mit Peltier-Element ins Kinderzimmer stellen will, um darin Cola-Dosen 
zu kühlen.

Ich habe das bisher immer abgelehnt, weil ich weiß, was das für 
ineffiziente Stromfresser sind.

von Hermann W. (hermannw)



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Martin S. schrieb:
> Für den Regler kommt ausschließlich der Linearbetrieb in Betracht.
> ...PWM: Nein.

Was habt ihr denn alle gegen PWM??
Als wenn es schwierig wäre, den Strom zu glätten, siehe Anhang. Bei 
500µH und 47µF kommen gerade noch 15mAss durch. Die abgebildete Drossel 
ist aus der Speicherdrossel eines alten PC-Netzteils gewickelt. Bei dem 
Strom von 2A hat sie sogar 1mF. Im 2.Bild die H-Brücke mit Glättung in 
meinem Thermoschrank gezeigt.

von Michael B. (laberkopp)


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Hermann W. schrieb:
> Was habt ihr denn alle gegen PWM??
> Als wenn es schwierig wäre, den Strom zu glätten,

Eine PWM mit Spule und Filter ist keine PWM mehr sondern ein step down 
Schaltregler.

Den nennst du auch nicht PWM Spannungsregler.

von Hermann W. (hermannw)


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Na gut!
Aber der Reglerausgang ist PWM.

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