Hallo Leute, in einem sündhaft teuren Laborgerät ist die dimmbare Halogen-Lampe ausgefallen. Mir scheint es, als ob der Elko auf dem Bild dicke Backen macht. Könntet Ihr mir zu einem bestimmten Typ als Ersatz raten? Es sollte lange halten, Preis spielt keine Rolle. Es ist ein 100 µF , 400 V, 85°C, Samsung, 2 Pol, 22x32 mm (DxH), Pinabstand 10 mm. Vielen Dank für Eure Hilfe! Flo
https://de.rs-online.com/web/p/aluminium-elektrolytkondensatoren/6529529?cm_mmc=DE-PLA-DS3A-_-google-_-CSS_DE_DE_Passive_Bauelemente_Whoop-_-(DE:Whoop!)+Aluminium+Elektrolytkondensatoren-_-6529529&matchtype=&aud-827186183886:pla-476190748722&gclid=EAIaIQobChMIjKDHgJ7j_wIVwpJoCR0x5gJ4EAYYBiABEgLa0fD_BwE&gclsrc=aw.ds https://www.tme.eu/en/katalog/tht-electrolytic-capacitors_112342/?search=100uF%20400V
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Es ist ziemlich unwahrscheinlich, dass dieser Elko defekt ist. Die Beule ist meistens nur eine Aufwölbung der Kunststoffscheibe. Wenn die sich leicht runterdrücken lässt hat der Elko nix.
Flo O. schrieb: > Mir scheint es, als ob der Elko auf dem Bild dicke Backen macht. Oft ist es nur die schwarze Plastikkappe die sich nach oben biegt.
Danke für die superschnellen Antworten. Also die Kappe lässt sich tatsächlich reindrücken. Und nun? Kann ich mit meinem 20 Jahre alten Multimeter irgendwas testen? Oder doch versuchsweise austauschen? VG
Flo O. schrieb: > Kann ich mit meinem 20 Jahre alten Multimeter irgendwas testen? Kaum. Mach bitte ein Bild von der Lötseite und stell es hier ein. Wie ist die Bezeichnung des Bauteil rechts oben am Kühlkörper? Oft sind die Elkos auf der Sekundärseite hinüber.
Sicherung, Unterbrechung, Kurzschluss hast du schon geprüft als Fehlerursache ? ansonsten gehören in so ein Schaltnetzteil gute japanische Elkos rein mit 105°C - die eingesetzten sind von minderer Qualität und halten nicht sehr lange - nach ein paar Jahren läuft das NT nicht mehr an (im besten Falle) oder stirbt komplett (worst case) wegen der Elkos also alle Elkos mit Qualitätsware ersetzen, Platine gut nachlöten, dann sollte das wieder jahrzehntelang laufen...
> Mach bitte ein Bild von der Lötseite und stell es hier ein. Wie ist die > Bezeichnung des Bauteil rechts oben am Kühlkörper? > Oft sind die Elkos auf der Sekundärseite hinüber. Der TO schreibt: > ist die dimmbare Halogen-Lampe ausgefallen Mich würde es nicht wundern, wenn es genau das ist, Lampe kaputt, der Rest ist ganz. Wurde schon mal versucht die Lampe zu wechseln? Wurde die "alte" Lampe auf Durchgang geprüft? Solche Halogenlampen haben nicht selten eine geringe Lebensdauer, 3k h sind da schon lang und bei 20 Jahren, sind das magere 150h im Jahr.
Hier Fotos von vor und Rückseite. Das Teil macht nichts anderes als eine 6V 20W -Halogenbirne mit einem Poti regelbar zu versorgen. Das Leuchtmittel geht tatsächlich oft kaputt, das ist jetzt aber definitiv nicht der Fall. Provisorisch läuft das Gerät jetzt an einem Labornetzteil. Alternativ zur Reparatur könnte man sonst ein neues Netzteil kaufen und versuchen in den begrenzten Platz einzubauen. Schöner fände ich aber eine Reparatur.
Flo O. schrieb: > Könntet Ihr mir zu einem bestimmten Typ als Ersatz raten Man sollte zumindest dazu raten, entweder die wirkliche Fehlerursache zu finden, oder einfach ein komplettes Ersatznetzteil zu kaufen, mit Glück liefert deines nur eine 6V Ausgangsspannung und braucht zusätzlich einen PWM Dimmer danach. Ja, der Elko könnte defekt sein, manchmal beult der Kunststoffdeckel aber auch einfach nur so und der Aludeckel dadrunter ist gerade: aufschneiden, nachgucken, bestenfalls Kapazität messen.
Flo O. schrieb: > Schöner fände ich aber eine Reparatur. Ja, ich auch :-) Aber hier muss es nicht der Elko sein, da sind auch ein paar Halbleiter mit beteiligt. Die Chance, dass es davon einer ist, ist eher noch höher. Alternde Elkos verlieren meist allmählich an Kapazität, gelegentlich gibt es auch mal einen Kurzschluss. Zumindest bei Ersterem erfolgt meist eine schleichende Verschlechterung der Funktion, selten einen plötzlichen Totalausfall.
Sieht so aus, also ob auf der Primärseite ein voll intgerierter Schaltnetzteil IC arbeitet. Die sterben gerne mal. Auch in Folge gealterter Kondensatoren. Lies doch mal die Bezeichnung von dem Teil auf dem Primärseitigen Kühlkörper ab, der ist vermutlich hinüber. Den Elko würde ich bei dem Alter trotzdem mit tauschen. Statt 400V Typen kannst Du auch 450V Typen nehmen, die Kapazität muss nur stimmen. Meist sind die Kondensatoren heute auch kleiner als früher, kann gut sein, dass du keinen mit einem so großen Rastermaß / Durchmesser finden wirst. Ich habe gerade ein Mischpult repariert bei dem der Schaltregler, ein Ausgangskondensator und der Eingangselko vom Netzteil hinüber waren. Da hatte ich das gleiche. Der neue Kondensator steht jetzt schön luftig und freut sich über den Platz den er hat.
Nachtrag, etwas höher als das Original, evtl passt er trotzdem rein: https://www.reichelt.de/elko-radial-100-f-450-v-105-18-x-36-mm-rm-7-5-mm-rad-kxj-100-450-p124719.html?&trstct=pol_0&nbc=1
Andreas M. schrieb: > Sieht so aus, also ob auf der Primärseite ein voll intgerierter > Schaltnetzteil IC arbeitet. Ich habe eher den Eindruck, dass es sich um einen frei schwingenden Sperrwandler mit fester Ausgangsspannung handelt. Mit dem LM358 und einem TO220 Transistor wird dann wohl die Helligkeit der Lampe gesteuert.
Unglaublich, Eure Hilfsbereitschaft! Hier das Teil auf dem Kühlkörper (Foto). Google half mir nicht.
Wird der Primärkondensator geladen wenn das NT an Spannung hängt? 380V DC rum sollte der haben. Das wäre mal mein erster Check. Gruß, Flo
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Peter K. schrieb: > ansonsten gehören in so ein Schaltnetzteil gute japanische Elkos rein > mit 105°C - die eingesetzten sind von minderer Qualität und halten nicht > sehr lange Samsung SMS sind von guter Qualität, und hier IMHO nicht unterdimensioniert.
Florian K. schrieb: > Wird der Primärkondensator geladen wenn das NT an Spannung hängt? > 380V DC rum sollte der haben. Es gibt da keine PFC, und daher wären 325V +/-10% zu erwarten.
Dieter W. schrieb: > Andreas M. schrieb: >> Sieht so aus, also ob auf der Primärseite ein voll intgerierter >> Schaltnetzteil IC arbeitet. > > Ich habe eher den Eindruck, dass es sich um einen frei schwingenden > Sperrwandler mit fester Ausgangsspannung handelt. Andreas hat Recht, der TO220 auf der Netzseite ist ein integrierter Schaltregler mit LeistungsFET https://www.mouser.com/datasheet/2/149/KA1M0565R-310212.pdf
Ok :-) Hauptsache es gibt mal Infos. Sicherung ok? Diese 4 beinigen schwarzen Gleichrichter haben bei mir auch öfters mal einen kurzen.
Flo O. schrieb: > Hier das Teil auf dem Kühlkörper (Foto). Google half mir nicht. Das ist ein KA1H0565R von Onsemi/Fairchild. Prüfe den kleinen Elko in seiner unmittelbaren Nähe. Und auch der hochohmige Anlaufwiderstand in seiner Nähe könnte defekt sein.
H. H. schrieb: > Peter K. schrieb: >> ansonsten gehören in so ein Schaltnetzteil gute japanische Elkos rein >> mit 105°C - die eingesetzten sind von minderer Qualität und halten nicht >> sehr lange > > Samsung SMS sind von guter Qualität, und hier IMHO nicht > unterdimensioniert. ja, den 100U400V könnte man drin lassen, obwohl es ein 85°C-Typ ist; die blauen sehen nach Samhwa aus, und sekundär auch - würd ich unbedingt ersetzen
Peter K. schrieb: > H. H. schrieb: >> Peter K. schrieb: >>> ansonsten gehören in so ein Schaltnetzteil gute japanische Elkos rein >>> mit 105°C - die eingesetzten sind von minderer Qualität und halten nicht >>> sehr lange >> >> Samsung SMS sind von guter Qualität, und hier IMHO nicht >> unterdimensioniert. - Samsung SMS lt. Datasheet 2000h@85°C entspr. 500h@105°C - naja - unterdimensioniert: nein, denke ich auch nicht - gute Qualität - kann sein, da fehlen mir Erfahrungswerte - müsste man vielleicht mal bei badcaps forschen aber bei den Samhwa sind wir uns doch einig ?! starben doch bei Samsung Flach-TVs reihenweise nach ca.3-5 Jahren
Puh, jetzt habe ich viele gute Tipps bekommen, bin mir aber unsicher, wie ich vorgehe. Ich bin leider zu blöd für eine richtige Fehlersuche und kann auch nur Spannung und Widerstand messen. Ist es erfolgversprechend, einfache alle genannten verdächtigen Bauteile zu tauschen? Alternativen wären: ein Original-Ersatzteil kaufen (300€), ein anderes 6V-Netzteil verwenden oder vielleicht hier in die Runde fragen, ob jemand Zeit und Lust hat, einen Reparaturversuch (mit Honorar natürlich) zu versuchen? Danke und ein schönes Wochenende!
Ich würde mal hinterfragen, ob sich de Reparatur überhaupt lohnt. Denn für das Geld kannst du eine neue Lampe kaufen, die viel weniger Strom verbraucht.
Stefan F. schrieb: > Ich würde mal hinterfragen, ob sich de Reparatur überhaupt lohnt. > Denn für 300€ kannst du eine neue Lampe kaufen, die viel weniger Strom > verbraucht. Hallo Stefan, die Lampe ist die Lichtquelle in einem sündhaft teuren Mikroskop. Das Netzteil ist intern im Mikroskop verbaut mit Kaltgeräte-Stecker und einem Poti im Gerät an ergonomischer Position.
Stefan F. schrieb: > Ich würde mal hinterfragen, ob sich de Reparatur überhaupt lohnt. Denn > für das Geld kannst du eine neue Lampe kaufen, die viel weniger Strom > verbraucht. Naja, der TO schreibt von Laborgerät, kann sein, das da die Farbtemperatur o.ä. entscheidend ist. In der medizinischen Diagostik u.ä. bspw. tut man sich schwer ein anderes Leuchtmittel als das zertifizierte einzusetzen. Nicht das der Arzt die minimale Farbschattierung übersieht an der er sonst gesundes vom Kranken gewebe unterscheidet. Schon das Schlamassel wegen den tausenden ungültigen Labortest von Theranos vergessen?! https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/theranos-bluttest-start-up-korrigiert-zehntausende-tests-a-1093075.html
Flo O. schrieb: > die Lampe ist die Lichtquelle in einem sündhaft teuren Mikroskop. Ach so, ich dachte es ginge um eine Schreibtischlampe
Anbei sei noch als Hinweis zu dem Schaltwandler im TO-Gehäuse mitgegeben, dass dieser sich abschaltet, wenn die Überschwinger zu hoch werden sollten. Das gibt es auch bei Schaltwandlern in LED-Birnen. Um sowas herauszufinden wird ein Oszi benötigt. Wenn der Wandler ein paar Impulse lang arbeitet und dann aufhört, ist die Wahrscheinlichkeit hoch für diesen Fehlerfall. Da hilft meistens die Elkos vor und nach dem Chip auszutauschen. Dabei kann das Oszi leicht geschrottet werden. Oszi ist geerdet, wäre dabei zu beachten um nichts kurzzuschließen. Mangels 1:100er Tastkopf könnte mit 1:10er hinter einen 10k und 10nF in Reihe gemessen werden um die Transienten während des Startversuches zu sehen.
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Flo O. schrieb: > Ist es erfolgversprechend, einfache alle genannten verdächtigen Bauteile > zu tauschen Nein. Flo O. schrieb: > bin mir aber unsicher, wie ich vorgehe. Du hast nicht mal geguckt, ob die Beule auf deinem Elko bloss Deko ist oder dadrunter auch das Alu aufgebeult ist. Flo O. schrieb: > Ich bin leider zu blöd für eine richtige Fehlersuche Dann bist du der Falsche um das Mikroskop zu reparieren.
Michael B. schrieb: > Du hast nicht mal geguckt, ob die Beule auf deinem Elko bloss Deko ist > oder dadrunter auch das Alu aufgebeult ist. Flo O. schrieb: > Also die Kappe lässt sich tatsächlich reindrücken. Flo O. schrieb: > Ich bin leider zu blöd für eine richtige Fehlersuche Nein nicht blöd, nur einfach nicht vom Fach.
Michael B. schrieb: > Dann bist du der Falsche um das Mikroskop zu reparieren. So sieht es aus. (Der Elko sieht gut aus. Es ist nur die Plastik-Kappe verbeult.)
Flo O. schrieb: > und kann auch nur Spannung und Widerstand messen. In dem Falle hilft Dir mein vorheriger Post kaum weiter. :( Am Ausgang wäre das kurze Anschwingen auch zu erkennen an der Hüllkurve, die sich dort für ein paar Millisekunden bildet. Mit dem Multimeter, das meistens drei Messungen pro Sekunde durchführt, wird das kaum sichtbar gemacht werden können. Mit einer PC-Soundkarte als Oszi missbraucht, könnte das sichtbar gemacht werden, aber auch der Rechner gekillt werden.
Dieter D. schrieb: > Mit einer PC-Soundkarte als Oszi missbraucht, könnte das sichtbar > gemacht werden, aber auch der Rechner gekillt werden. Ich könnte das MacBook meiner Frau nehmen ;) Im Ernst: Ich habe mir das angeschaut, weil ich mir mit etwas Löterfahrung und etwas Basiswissen v.a. aus Modellbauzeiten zutraue, offensichtlich defekte Bauteile auszutauschen. Als ich den verbeulten Elko sah, habe ich mich zunächst gefreut aber Ihr habt mich ja schnell aufgeklärt.
Flo O. schrieb: > in einem sündhaft teuren Laborgerät ist die dimmbare Halogen-Lampe > ausgefallen. Wie äußert sich dieser Ausfall? Leuchtmittel ist in Ordnung - sagst du - also wird es daran nicht liegen. Was tut das Netzgerät oder was nicht? Ist die Sicherung in Ordnung oder schmeißt es die gleich wieder, wenn du versuchst, es einzuschalten?
Rainer W. schrieb: > Was tut das Netzgerät oder was nicht? > Ist die Sicherung in Ordnung oder schmeißt es die gleich wieder, wenn du > versuchst, es einzuschalten? Leuchtmittel und Sicherungen (2 an der Kaltgeräte-Buchse, 1 auf der Platine) sind ok. Die Glimmlampe im Netzschalter leuchtet, sonst passiert gar nichts nach dem Einschalten.
Flo O. schrieb: > Rainer W. schrieb: >> Was tut das Netzgerät oder was nicht? >> Ist die Sicherung in Ordnung oder schmeißt es die gleich wieder, wenn du >> versuchst, es einzuschalten? > > Leuchtmittel und Sicherungen (2 an der Kaltgeräte-Buchse, 1 auf der > Platine) sind ok. Die Glimmlampe im Netzschalter leuchtet, sonst > passiert gar nichts nach dem Einschalten. Beitrag "Re: Elko im Netzteil kaputt, welchen kaufen?"
Dieter D. schrieb: > In dem Falle hilft Dir mein vorheriger Post kaum weiter. :( Leider ja, aber ich freue mich trotzdem über die tolle Hilfsbereitschaft kompetenter Leute gegenüber einem fast Ahnungslosen.
Update: Peter (chips) hat für mich das Netzteil für einen Mini-Unkostenbeitrag repariert, es funktioniert wieder einwandfrei. Ich habe min. 300 EUR gespart und Elektroschrott vermieden. Was Peter genau gemacht hat, müsste er am besten selbst berichten. Vielen Dank nochmal an Peter und auch allen Tippgebern. Tolles Forum mit hilfsbereiten Menschen!
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