Servus! Was ist bei der SD-Karte im RPi anders als bei einer HD/SSD/CF-Karte/RAID-Array/... im Desktop-PC oder im Server? Außer Statistik (mehr unbedarfte Benutzer vs. USV) sehe ich nur die Geschwindigkeit und damit wieder nur Statistik: Ein schnellerer Speicher ist seltener in einem "zerbrechlichen" Zustand. Hier suchte z.B. jemand eine Alternative zum RPi, aber für die gleiche Anwendung. Wieso sollte ein anderes Board an der Stelle besser sein? Raspi schrieb: > SD-Karte kann bei Stromausfall kaputt gehen. Vor Jahren hatte ich mal aus dem Augenwinkel einen Kernel Parameter gesehen, ungefähr so: man konnte die maximale Zeit einstellen, die Daten im Schreib-Cache im RAM bleiben durften. Das waren per Default 30 Sekunden (glaube ich). Mit 1 Sekunde wäre die Performance immer noch besser als mit einem sync mount, aber die Ausfallwahrscheinlichkeit wäre 30x besser.
Bauform B. schrieb: > Was ist bei der SD-Karte im RPi anders als bei einer Soll das jetzt der 101te Thread zu Thema werden oder ist das rumgetrolle? Der letzte Thread ist gerade eine Woche her. > Vor Jahren hatte ich mal aus dem Augenwinkel.. Dann nutz doch einfach mal die Suchfunktion. Ist das so schwer?
Mario M. schrieb: > /proc/sys/vm/dirty_expire_centisecs > https://www.kernel.org/doc/html/next/admin-guide/sysctl/vm.html Danke! Den meinte ich. Leider bewirkt der eher das Gegenteil, weil häufiger geschrieben wird. Und das Dateisystem verträgt Stromausfälle ganz gut -- solange die Hardware keine Fehler macht. Man braucht einen Massenspeicher, bei dem man den Schreibcache abschalten kann. Dann gehen "nur" Daten verloren, nur halt mehr oder weniger, je nach dirty_expire_centisecs. Also, es bleibt dabei, ein Datenlogger muss in ein NOR-Flash schreiben und das wird in 1MB- oder 4MB-Blöcken auf die Platte kopiert: mount, copy, umount. Michael L. schrieb: > Soll das jetzt der 101te Thread zu Thema werden oder ist das > rumgetrolle? > Der letzte Thread ist gerade eine Woche her. und? kennst du einen, der das Thema aus dieser Sicht behandelt?
Bauform B. schrieb: > Man braucht einen Massenspeicher, bei dem man den Schreibcache abschalten > kann. Dann gehen "nur" Daten verloren, … sofern kein Wear-Leveling gemacht wird. Und weißt du, was eine SD-Karte macht, wenn mitten im Schreibvorgang plötzlich die Versorgungsspannung einbricht?
Es ist halt sch..xxe, fuer ein R/W-gemountetes Root-FS eine SD-Karte zu benutzen. Es ist auch ziemlich daemlich, die immerhin "spezielle" (Linux-) Distribution bzgl. ihres Schreibverhaltens etwas auszuduennen. Das kann man naemlich tun. In meinem einzigen RPi-1 steckt immer noch die selbe 4 GB Karte, die waere der SD-Kartenhalter nicht von der allermiserabelsten Qualitaet gewesen, fast neu wirkt. :) Wer selbst fleissig schreibend auf einer SD-Karte "herumorgelt" hat es nicht besser verdient.
Nur so als Datenpunkt: Mein altes Notebook, Thinkpad X200, konnte von SD-Karte Booten. War auch mit einer normalen Ubuntu-Desktop-Installation, ganz ohne "Wenig-Schreib-Optimierung" kein Problem, die Karte hat das auch über mehrere Jahre & Release-Upgrades problemlos mitgemacht. War keine Ultra-High-Endurance Industrie-Karte, sondern so normale Samsung-Consumer-Ware. Unterschied zum RPi: Kein 24/7 Dauerbetrieb, und (dank Notebook-Akku) auch nie unerwarteten Stromverlust. Ein Performance-Wunder war das so natürlich nicht, aber durchaus benutzbar, wenn erstmal der Cache gefüllt war.
Kaputt gegangen ist mir bis dato noch nie eine SD Card... Aaaaaaber ich habe eine Aquarium Steuerung gebaut, welche eine Datei öffnet / liest und schreibt. Diese aber wird bei einem Stromausfall gelöscht... Da schiebe ich die Schuld aber weder auf den Raspi noch auf die SD: meine Unfähigkeit ist dies bedingt. 😅
Rene K. schrieb: > Kaputt gegangen ist mir bis dato noch nie eine SD Card... mir schon min. 5 im Raspberry PI seit 2013, totgeschrieben durch die Swap Partition oder Datenschreiberei Raspbmc, OSMC, Kodi
Rolf M. schrieb: > Und weißt du, was eine > SD-Karte macht, wenn mitten im Schreibvorgang plötzlich die > Versorgungsspannung einbricht? Dann darf die Datei kaputt sein, aber nicht die Karte komplett unlesbar. SD-Karten sind ein Wechselmedium für technische Laien, niemand hat Kontrolle darüber, wann dieser die raus zieht. Der Raspberry ist bekannt für defekte Karten, weil er Datenmengen schreibt, die der Hersteller nicht eingeplant hat. Rene K. schrieb: > Aaaaaaber ich > habe eine Aquarium Steuerung gebaut, welche eine Datei öffnet / liest > und schreibt. Ich nutze (µ)SD-Karten an Arduinos, um Daten zu loggen, Akkutest oder Überwachung. In der zahmen Variante schreibe ich alle 15 Sekunden ein paar Daten, in der anderen jede Sekunde. Ich mache nach jedem Schreibvorgang die Datei wieder zu! Da machen mir diverse Karten Ärger, dass sie nach ein paar Dutzend Zyklen nicht mehr antworten. Kaputt sind sie danach zwar nicht, aber die Daten unbrauchbar. Warum auch immer, kleine 2 Gb von XMore und ATP spielen, scheint ein Problem der intern verbauten Speichertechnologie.
Manfred P. schrieb: > Rolf M. schrieb: >> Und weißt du, was eine >> SD-Karte macht, wenn mitten im Schreibvorgang plötzlich die >> Versorgungsspannung einbricht? > > Dann darf die Datei kaputt sein, aber nicht die Karte komplett unlesbar. Damit das zuverlässig funktioniert, müsste die Karte quasi eine eingebaute USV haben, also einen etwas größeren Elko. Vernünftige SSDs haben das, SD-Karten sind dafür schlicht zu klein. Mich würde besonders interessieren, wo auf der Skala von SD-Karte bis ausgewachsene SSD eine NVMe-SSD angesiedelt ist. Die hätten viel mehr Platz für bessere Hardware, aber wofür wird der genutzt? Kann ich bei gleicher Kapazität mehr Lebensdauer erwarten? Ich glaube nicht. Das Prinzip und die grundsätzlichen Probleme sind doch die gleichen wie bei SD-Karten. Manfred P. schrieb: > Warum auch immer, kleine 2 Gb von XMore und ATP > spielen, scheint ein Problem der intern verbauten Speichertechnologie. Naja, ATP verkauft immer noch µSD mit SLC-Chips. Das macht natürlich einen Unterschied -- solange es keinen Stromausfall gibt. Dann haben SLC-Chips nur noch den Vorteil, dass sie etwas schneller sind und der Ausfall zeitlich genauer treffen muss. Über "Data Retention" liest man auch viel zu wenig. Wie lange funktioniert ein Betriebssystem auf SSD, wenn manche Dateien jahrelang kein Update brauchen? Mir scheint, man kann froh sein, wenn es für ein Jahr reicht. Swissbit kennt das Problem, aber kann man solche SSds kaufen, im passenden Formfaktor?:
1 | READ-ONLY OPTIMIZED |
2 | For such cases content is written to the NAND flash once, |
3 | the firmware can be optimized to guarantee the highest |
4 | possible data retention and read disturb. |
Bauform B. schrieb: > ie lange > funktioniert ein Betriebssystem auf SSD, wenn manche Dateien jahrelang > kein Update brauchen? Damit die Zellen aufgefrischt werden, muss die Datei nicht geändert werden. Das funktioniert völlig unabhängig vom Dateisystem, sobald das Gerät mit Strom versorgt wird. Insofern ist die Antwort auf die Frage: solange, bis das SSD halt irgendwann kaputt ist, oder aus anderen Gründen ersetzt wird.
Manfred P. schrieb: > Rolf M. schrieb: >> Und weißt du, was eine >> SD-Karte macht, wenn mitten im Schreibvorgang plötzlich die >> Versorgungsspannung einbricht? > > Dann darf die Datei kaputt sein, aber nicht die Karte komplett unlesbar. Wunschdenken. > SD-Karten sind ein Wechselmedium für technische Laien, niemand hat > Kontrolle darüber, wann dieser die raus zieht. Das hängt vom Design des Geräts ab, wo sie drin steckt. Bei meiner Kamera ist die Karte hinter einer Klappe, und wenn ich diese öffne, schaltet sich die Kamera aus und hat dabei die Gelegenheit, die Karte "runterzufahren". Bei anderen Geräten sollte normalerweise im Handbuch stehen, dass man auf keinen Fall die Karte im laufenden Betrieb herausziehen darf. > Der Raspberry ist bekannt für defekte Karten, weil er Datenmengen > schreibt, die der Hersteller nicht eingeplant hat. Ich dachte, er ist vor allem bekannt für Defekte beim Ausschalten ohne vorheriges Herunterfahren bekannt. Warum sollten die Schäden auf Grund der von dir genannten Effekte nur dann auftreten? Bauform B. schrieb: > Damit das zuverlässig funktioniert, müsste die Karte quasi eine > eingebaute USV haben, also einen etwas größeren Elko. Vernünftige SSDs > haben das, SD-Karten sind dafür schlicht zu klein. Ja, schon die normalen SD-Karten, von µSD ganz zu schweigen. Bauform B. schrieb: > Mich würde besonders interessieren, wo auf der Skala von SD-Karte bis > ausgewachsene SSD eine NVMe-SSD angesiedelt ist. Was ist für dich eine "ausgewachsene SSD", und warum gehört eine NVMe-SSD da nicht dazu? > Die hätten viel mehr Platz für bessere Hardware, aber wofür wird der > genutzt? Kann ich bei gleicher Kapazität mehr Lebensdauer erwarten? Warum sollte mehr Platz die Lebensdauer erhöhen? Es wird die Performance erhöhen, da man mehr Abwärme wegbekommt und daher leistungsfährigere Controller und schnellerer Flash-Speicher zum Einsatz kommen. Hoffentlich hat der Speicher auch eine höhere Qualität und das Wear-Leveling ist besser. Das hat aber dann weniger mit dem Platz zu tun als damit, dass sie für ein anderes Nutzungsprofil vorgesehen sind (und auch entsprechend mehr kosten).
Rolf M. schrieb: > Was ist für dich eine "ausgewachsene SSD", und warum gehört eine > NVMe-SSD da nicht dazu? Ich dachte nur an den Formfaktor, schon 2.5" ist eine andere Liga als M2. Und es war die Frage, ob man eine M2-NVMe dazu zählen darf. >> Die hätten viel mehr Platz für bessere Hardware, aber wofür wird der >> genutzt? Kann ich bei gleicher Kapazität mehr Lebensdauer erwarten? > > Warum sollte mehr Platz die Lebensdauer erhöhen? Es wird die Performance > erhöhen, da man mehr Abwärme wegbekommt und daher leistungsfährigere > Controller und schnellerer Flash-Speicher zum Einsatz kommen. Nun, mit genug Platz muss man keine Kompromisse machen, besonders bei der Stromversorgung. Und Kühlung! Gut, dass du es gesagt hast. NVMe-SSDs sind also doppelt benachteiligt, weil der Anreiz auf Performance zu optimieren höher ist als bei SATA, wo die Schnittstelle die Grenze ist. Mehr (elektrische) Leistung, kombiniert mit wenig Platz für die Kühlung... Samsung hat ein Diagramm von der 970 EVO veröffentlicht¹. 100 Sekunden lang schreiben erhöht die Flash-Temperatur um gut 50 Grad; immerhin regelt sie ab 85°C ab. Kein Problem, wenn man es weiß, installiert man ein Betriebssystem eben von einem alten USB-Stick (mit max. 1MB/s). 1) https://www.tomshardware.com/reviews/samsung-970-evo-ssd-review,5573.html
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Bauform B. schrieb: > Ich dachte nur an den Formfaktor, schon 2.5" ist eine andere Liga als > M2. Oft genug sind die 2.5"-Gehäuse allenfalls zur Hälfte mit dem eigentlichen Gerät gefüllt, sodass M.2-SSDs nicht wirklich kleiner sind.
Bauform B. schrieb: > Rolf M. schrieb: >> Was ist für dich eine "ausgewachsene SSD", und warum gehört eine >> NVMe-SSD da nicht dazu? > > Ich dachte nur an den Formfaktor, schon 2.5" ist eine andere Liga als > M2. Und es war die Frage, ob man eine M2-NVMe dazu zählen darf. Ach so, es bezieht sich lediglich auf die mechanische Größe. Ich denke, dass die sich vom eigentlich Aufbau her nicht sonderlich unterscheiden. > Nun, mit genug Platz muss man keine Kompromisse machen, besonders bei > der Stromversorgung. Und Kühlung! Gut, dass du es gesagt hast. NVMe-SSDs > sind also doppelt benachteiligt, weil der Anreiz auf Performance zu > optimieren höher ist als bei SATA, wo die Schnittstelle die Grenze ist. > Mehr (elektrische) Leistung, kombiniert mit wenig Platz für die > Kühlung... Das war zumindest früher mal ein Problem. Teilweise wurden speziell die Controller auf den NVMe-SSDs so heiß, dass sie ab 100°C dann runtertakteten. Das hatte dann eine reduzierte Performance nach ein paar Sekunden Betrieb zur Folge. Heute sind sie in den Rechnern ja meist mit einem Kühlkörper versehen.
Bauform B. schrieb: >> Warum auch immer, kleine 2 Gb von XMore und ATP >> spielen, scheint ein Problem der intern verbauten Speichertechnologie. > > Naja, ATP verkauft immer noch µSD mit SLC-Chips. Das macht natürlich > einen Unterschied -- solange es keinen Stromausfall gibt. Dann haben > SLC-Chips nur noch den Vorteil, dass sie etwas schneller sind und der > Ausfall zeitlich genauer treffen muss. Richtig, xMore wirbt damit, noch robuste Karten in dieser 'alten' Technologie zu fertigen. Jack V. schrieb: > Damit die Zellen aufgefrischt werden, muss die Datei nicht geändert > werden. Das funktioniert völlig unabhängig vom Dateisystem, sobald das > Gerät mit Strom versorgt wird. In der aktuellen c't #16 (heute) ist ein recht interessanter Artikel dazu. Rolf M. schrieb: >> SD-Karten sind ein Wechselmedium für technische Laien, niemand hat >> Kontrolle darüber, wann dieser die raus zieht. > > Das hängt vom Design des Geräts ab, wo sie drin steckt. Bei meiner > Kamera ist die Karte hinter einer Klappe, und wenn ich diese öffne, > schaltet sich die Kamera aus und hat dabei die Gelegenheit, die Karte > "runterzufahren". Ja, in meinen beiden Canon-Kompaktkameras macht man einfach den Deckel auf und kann sowohl Karte als auch Akku undefiniert ziehen. Anstatt USB-Stick-Gelumpe nutze ich gerne SD-Karten im USB-Adapter, auch da gibt es keinerlei Schutz.
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