Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik X2210 X2212 Programmierer


von A. B. (branadic)


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Hallo,

ich hatte es hier:

Beitrag "[S] X2210 X2212 Programmierer"

schon einmal versucht, leider ohne jedwede Rückmeldung. Meine Hoffnung 
ist, dass hier vielleicht die richtigen Leute mitlesen.
Wie der Titel schon sagt suche ich einen Xicor X2210 X2212
Programmierer, gerne auch nur leihweise, da ich die Inhalte der vielen
Bausteine eines Messgerätes, das ich gerade repariere, auslesen möchte.

Ich besitze zwar einen TL866, leider werden die Bausteine dort aber 
nicht direkt unterstützt.

Vielleicht kennt auch jemand eine Lösung für diese alten Dinger, um sie
mit etwas modernem und verfügbaren zu ersetzen? Ich hatte hier:

https://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:E-uMtBFN93cJ:https://www.arcadeitalia.net/viewtopic.php%3Ft%3D31042&cd=3&hl=de&ct=clnk&gl=de

gesehen, dass jemand diese gegen FM1808 ersetzt hatte, folglich sollten
FM1608 auch funktionieren. Hat da jemand Erfahrung?

-branadic-

von H. H. (Gast)


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Man muss nicht jede Woche einen neuen Thread zu selben Thema anfangen.


Zum auslesen reicht ein Adapter, das kann man in zehn Minuten 
zusammenlöten.

von Harald K. (kirnbichler)


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Ich hab' gerade mal einen Blick ins Datenblatt geworfen. Die Dinger sind 
SRAMs mit einer EEPROM-Backup-Funktion. Die lassen sich leicht mit einem 
Arduino oder beliebigen anderen µC ansteuern, ein entsprechendes 
Programm dürfte wirklich keine Raketenwissenschaft sein.

Spezielle "Programmiergeräte" sind dafür nicht erforderlich.

Beschaltung zum Auslesen:

Signale /CS, /ArrayRecall, /Store und /We mit Pullups auf High-Pegel 
legen.

Nach dem Einschalten Signal /ArrayRecall für mindestens 0.5 µsec auf 
Low-Pegel legen. Damit wird der EEPROM-Inhalt in das SRAM kopiert.

Dann gewünschtes Adressmuster an A0..A5 anlegen, Signal /CS auf 
Low-Pegel legen. An den Anschlüssen I/01..4 wird das gesuchte Bitmuster 
ausgegeben, das kannst Du mit Deinem Arduino o.ä. einlesen. /CS wieder 
auf High-Pegel legen, neues Adressmuster anlegen, wiederholen (insgesamt 
64 Lesevorgänge).

Mehr ist zum Auslesen nicht nötig.

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Spezielle "Programmiergeräte" sind dafür nicht erforderlich.

Er hat schon einen TL866.

von Harald K. (kirnbichler)


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H. H. schrieb:
> Er hat schon einen TL866.

Ja, aber das Ding steht und fällt mit den von der Firmware und 
zugehörigen Software unterstützten Bausteinen.

Auch wenn es simpel anzusteuern ist, solange das Ding nicht wie im 
Datenblatt beschrieben vor dem Auslesen für einen Moment das 
/ArrayRecall-Signal aktiviert, kann man damit nichts anfangen.

Als was willst Du diesen Baustein ansprechen? Kennst Du was, was sich 
ansatzweise ähnlich verhält und in der Liste der von Firm-/Software des 
LT866 unterstützten Bausteine drinsteht?

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> Als was willst Du diesen Baustein ansprechen?

Als paralleles EPROM, z.B. 2716.

von Harald K. (kirnbichler)


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H. H. schrieb:
> Als paralleles EPROM, z.B. 2716.

Und was ist mit /ArrayRecall? Das muss man vor dem Auslesen für 
(mindestens) 0.5 µs aktivieren und dann wieder deaktivieren.

Und man muss sicherstellen, daß der TL866 nicht versucht, irgendeine 
"Signatur" oder ID zu lesen oder Spielereien mit der Versorgungsspannung 
anstellt.

von H. H. (Gast)


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Harald K. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Als paralleles EPROM, z.B. 2716.
>
> Und was ist mit /ArrayRecall? Das muss man vor dem Auslesen für
> (mindestens) 0.5 µs aktivieren und dann wieder deaktivieren.

Hängt man auf eine höhere Adressleitung.


> Und man muss sicherstellen, daß der TL866 nicht versucht, irgendeine
> "Signatur" oder ID zu lesen oder Spielereien mit der Versorgungsspannung
> anstellt.

Deshalb 2716, da gibt es sowas nicht.

von Harald K. (kirnbichler)


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H. H. schrieb:
> Hängt man auf eine höhere Adressleitung.

Hmm. Das könnte funktionieren, da hast Du recht.

H. H. schrieb:
> Deshalb 2716, da gibt es sowas nicht.

Dann kann man nur hoffen, daß der TL866 hier kein "intelligentes" 
Eigenleben entwickelt.

Zwar gibt es für das Ding alternative Software (anstelle der grauslichen 
chinglish-Windows-Oberfläche), aber die Firmware ist halt terra 
incognita.

von Gerald B. (gerald_b)


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Ein anderer Ansatz wäre einen alten Galep Programmer zu verwenden. Mit 
großem Glück wird der Chip direkt unterstützt, ansonsten sind dessen IC 
Listen Textdateien, die sich editieren lassen.
Ich habe so das russische Äquivalent zum 2716 mit eingebunden, der 1V 
weniger Programmierspannung, als der Standardtyp vertrug.

von A. B. (branadic)


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Vielen Dank für die Rückmeldungen. Auch wenn ich den Post hier noch 
einmal platziert habe, so hat es sich doch allein ob der Rückmeldungen 
gelohnt.

Inzwischen hat sich ein nettes Forenmitglied mit einem BeeProg+ bei mir 
gemeldet und der Programmer macht sich morgen leihweise auf den Weg zu 
mir. Vielen Dank dafür.
Gleichzeitig sind ein paar X2212P auf dem Weg zu mir, sodass ich 
mindestens mal einen Baustein kopieren und dann die Vorschläge ohne 
Gefahr ausprobieren kann.

-branadic-

von Dieter S. (ds1)


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Auf die Schnelle mit einem X2210 (64 x 4 Bit) und einem TL866-II Plus 
ausprobiert:

- AM2716 ausgewählt

- "Pin Detect" abgeschalten

- X2210 Vcc -> AM2716 Vcc

- X2210 Vss -> AM2716 Vss

- X2210 A0..A5 -> AM2716 A0..A5

- X2210 ARRAY_RECALL -> AM2716 A6

- X2210 I/O1..I/O4  -> AM2716 Q0..Q3

- X2210 CS -> AM2716 G

- X2210 STORE -> Vcc

- AM2716 auslesen

Die Daten finden sich dann im Bereich 0x40..0x7F des Dump nachdem sie 
beim Wechsel von A6 (0 -> 1) aus dem EEPROM in den RAM übertragen 
wurden.
Die oberen 4 Bit sind immer 0xF. Die Daten stimmen mit dem überein was 
vorher mit einem Elnec LabProg geschrieben wurde.

Funktioniert also wie erwartet.

: Bearbeitet durch User
von A. B. (branadic)


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Dieter S. schrieb:
> X2210 CS -> AM2716 G

Vielen Dank für den Versuch. Was ist mit "G" gemeint? Alles andere ist 
mir soweit klar.

-branadic-

von H. H. (Gast)


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Und auch schreiben könnte man so machen.

von Dieter S. (ds1)


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A. B. schrieb:
>
> Vielen Dank für den Versuch. Was ist mit "G" gemeint? Alles andere ist
> mir soweit klar.

G ist "Output Enable". "Chip Enable" würde wohl genauso gehen.

von H. H. (Gast)


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Und auch schreiben könnte man so machen.

A. B. schrieb:
> Dieter S. schrieb:
>> X2210 CS -> AM2716 G
>
> Vielen Dank für den Versuch. Was ist mit "G" gemeint? Alles andere ist
> mir soweit klar.
> -branadic-

Schau ins Datenblatt des AM 2716, das entspricht /CS.

von A. B. (branadic)


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Das Programmiergerät kam gestern bei mir an und ich konnte alle 8x 
NOVRAMs erfolgreich auslesen, ohne irgendwelche Experimente, die ggf. 
zum Verlust des Inhaltes hätten führen können.
Gleichzeitig habe ich nun das Vertauen, dass sie keinen Schaden genommen 
haben, sodass die Gerätereparatur ohne Sorgen weitergehen kann.

Danke noch einmal an das nette Forenmitglied, das mich hier unbekannter 
Weise mit dem Programmiergerät einfach mal so unterstützt hat.

-branadic-

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