Forum: Markt [S] Suche 3-4 günstige Lötkolben / Stationen für Kinder


von Thomas M. (elo-ocho)


Lesenswert?

Moinsen,

für 3 (fast) absolute Lötanfänger suche ich je einen gebrauchten 
Lötkolben (+/- 30 W) für kleines Geld.

Einsatzzweck: Einfache Lötarbeiten und Übungen, z.B. Ampel aus 
Leuchtdioden mit Vorwiderstand, Bausätze, NE555-Basteleien etc.

Sollte also jemand von Euch mal einen Klassensatz vor der Tonne gerettet 
haben oder weiß, wo gerade was getauscht / entsorgt werden soll, würde 
ich wohl 4 Stück übernehmen, gerne mit Zubehör.

Ich rette gerne "gutes Zeug" vor der Tonne rette, aber es muss sich 
schon halbwegs rechnen, viel mehr als 20 € / Stk. wollte ich nicht auf 
den Tisch legen.

Besten Dank für Eure Mühe.

von Thomas W. (Gast)


Lesenswert?


von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Gerade ein Lötanfänger braucht besseres Werkzeug als jemand der seit 
Jahrzehnten Erfahrung hat.

Deswegen lieber etwas Geld in die Hand nehmen das man später auch noch 
nutzen kann.

Schau dir das mal an, liegt etwas über deiner Preisgrenze. Bräuchtest 
aber noch ein Netzteil dazu.

https://de.aliexpress.com/item/1005005291695011.html

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Wobei ich vor diesem 30W Teil nur abraten kann. Die Aufheizzeit bemisst 
sich in Stunden. Und sobald mal etwas mehr Kupferfläche da ist, bleibt 
das
Teil dran kleben.
Auch wenn das alles andere als ne tolle Qualität ist, würde ich da noch 
eher zu "Lötstationen" von Aldi, Lidl, Norma raten.
Die MaximalLeistung soll da bei knapp 50W liegen, dazu gibts nen Dimmer, 
mit dem sich die Heizleistung grob anpassen lässt. Was aber nur bewirkt, 
dass es länger dauert, bis das Teil auf Temperatur ist.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Thomas M. schrieb:

> für 3 (fast) absolute Lötanfänger suche ich je einen gebrauchten
> Lötkolben (+/- 30 W) für kleines Geld.
>
> Einsatzzweck: Einfache Lötarbeiten und Übungen, z.B. Ampel aus
> Leuchtdioden mit Vorwiderstand, Bausätze, NE555-Basteleien etc.

Lötkolben wie dieser: 
https://de.aliexpress.com/item/1005004391432636.html
könnten da vielleicht sinnvoll sein. Die gibts zu ähnlichen Preisen
auch von anderen Anbietern.

von Veit D. (devil-elec)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo,

ich würde meinen 230V, 15W Ersa Multitip inkl. 2 Meißel-Lötspitzen gegen 
Versandkosten abgeben. Der liegt nur noch rum.

: Bearbeitet durch User
von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

ja schlag zu der Ersa funktioniert und hat ein PTC Verhalten also mehr 
als die beworbenen 15W.

Eine Lötstation/Kolben mit Dimmer würde ich hingegen meiden, den 70% 
können im Leerlauf 360° sein und beim Löten gehts auf 240°C runter. Ergo 
lötet man immer mit 100% und dadurch wird die Spitze sehr schnell 
schwarz...

von Old (Gast)


Lesenswert?

Dann einen geregelten 60W Lötkolben für 7,99€ von Amazon sofort 
lieferbar kaufen

https://www.amazon.de/Lötkolben-Soldering-Elektronik-Thermostat-Einstellbar/dp/B0BWTDC2R9

bei 4 Stück dann auch immer versandkostenfrei weil über 30€ Bestellwert.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

der Ersa ist weg. Bitte keine weiteren Anfragen mehr.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Gerade ein Lötanfänger braucht besseres Werkzeug als jemand der seit
> Jahrzehnten Erfahrung hat.

Völlige Zustimmung.

Wir löten hier oft genug auf öffentlichen Veranstaltungen. Je besser die 
Lötstation, um so besser geht das den Teilnehmern von der Hand.

Ja, kostet Geld, leider. Wir bringen dann oft genug die privaten 
Stationen mit zu den Events.

von Marc X. (marc_x)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Thomas O. schrieb:
>> Gerade ein Lötanfänger braucht besseres Werkzeug als jemand der seit
>> Jahrzehnten Erfahrung hat.
>
> Völlige Zustimmung.
>
> Wir löten hier oft genug auf öffentlichen Veranstaltungen. Je besser die
> Lötstation, um so besser geht das den Teilnehmern von der Hand.
>
> Ja, kostet Geld, leider. Wir bringen dann oft genug die privaten
> Stationen mit zu den Events.

Ich stimme nur bedingt zu, so wie ich den TO verstanden habe, handelt es 
sich nicht um wechselndes Publikum, daher ist mehr Zeit zum üben 
vorhanden als bei irgendeiner einmaligen Veranstaltung und ich denke die 
meisten hier werden auch nicht auf einer JBC oder Weller das Löten 
gelernt haben, warum sollte es nun „zwingend notwendig“ sein?

von Thomas M. (elo-ocho)


Lesenswert?

Moinsen,

ja, dem TO geht es darum, dass die Zwerge einen halbwegs vernünftigen 
Lötkolben / -station an die Hand bekommen.

Natürlich wollen immer alle gleichzeitig Löten, da reißen auch 3 
"einfache" Lötstationen zu ca. 100€ schon ein ordentliches Loch in die 
Familienkasse.

Genannte Lötkolben für < 10 € mögen auch ihren Zweck erfüllen, aber das 
will ich nicht. Die Dinger werden produziert und transportiert, damit 
sie möglicherweise nicht oder nur soeben tun, was sie sollen. Dafür sind 
mir die Ressourcen einfach zu schade, auch wenn man mit 4 Lötkolben mehr 
oder weniger natürlich nicht die Welt rettet.

Ich weiß aus eigener Erfahrung, was in Schulen und Firmen so alles 
weggeworfen wird. Meine Hoffnung ist ja, dass da jemand was gerettet hat 
und jetzt günstig vertickt, da hätten alle was von.

Danke schonmal für alle Antworten, vielleicht findet sich ja noch was 
passendes, solange müssen meine Station und der 15W Ersa reichen.

Ocho

von Thomas M. (elo-ocho)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Wir löten hier oft genug auf öffentlichen Veranstaltungen. Je besser die
> Lötstation, um so besser geht das den Teilnehmern von der Hand.
>
> Ja, kostet Geld, leider. Wir bringen dann oft genug die privaten
> Stationen mit zu den Events.

Das Leid der Ehrenamtlichen, kenne ich.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Marc X. schrieb:
> warum sollte es nun „zwingend notwendig“ sein?

Nicht "zwingend notwendig", aber auf jeden Fall spaßfördernd.

Thomas M. schrieb:
> Natürlich wollen immer alle gleichzeitig Löten, da reißen auch 3
> "einfache" Lötstationen zu ca. 100€ schon ein ordentliches Loch in die
> Familienkasse.

Auf dem Gebrauchtmarkt umsehen. Ich habe für den Verein eine 
Original-Hakko hier im Forum gekauft, die funktioniert eigentlich 
genauso gut wie meine JBC (nur das Wechseln der Spitzen ist nicht ganz 
so schön). Auch eine gebrauchte Weller (WSP80 als Kolben) ist mit einer 
hinreichend guten (nicht zu kleinen) Spitze allemal gut benutzbar. Für 
Grobschlächtiges wäre sogar die Ersa60 mit der dazumals als "für 
bleifrei" verkauften recht gedrungenen (und damit gut wärmeleitend) 
gestalteten Spitze brauchbar, allerdings ist genau diese Spitze 
inzwischen irgendwo in die Rabusche gekommen da, wo die Station steht. 
Die alten dünnen Dinger sind nicht so gut.

Die chinesichen "Hakko"-Spitzen haben sich als Flop erwiesen, da ihre 
Bohrung mehr als einen halben Millimeter größer war als das Heizelement 
der Hakko-Station. Weiß nicht, vielleicht passen ja billige 
Hakko-Nachbauten aus China dann zu den Spitzen … wenn der Durchmesser 
klappt, ist deren Wärmetransport wirklich gut.

Aber es ist schon, wie oben geschrieben: jemand mit viel Löterfahrung 
lötet auch mit einem Kupferdraht und einer Kerze, wenn es sein muss. 
Jemandem, der gerade anfängt, versaust du mit mangelndem Erfolgserlebnis 
schnell den Spaß.

von Chris K. (kathe)


Lesenswert?

Ich habe zwar nichts für dich aber frage mal freundlich bei 
Elektronikfirmen in deiner Gegend an. Oft wird nach einer gewissen Zeit 
und auf Grund schlechterer Ersatzteilverfügbarkeit die komplette 
Lötstation aussortiert und auf ein neues Modell gewechselt.
Dann könntest du mehrere alte "Marken" Lötstationen bekommen und aus den 
vielen ein paar ganze zusammenbauen.
Oder es sind noch ein paar alte "Ersatzstationen" im Lager die bald 
entsorgt werden.
Die letzte größere Aktion ist schon ein paar Jahre her aber ich halte 
meine Ohren offen.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Auch wenn es etwas über deinem Preis liegt, ich wurde nach gebrauchten 
Ersa Analog 60 oder 80 ausschau halten, finde die haben ein gutes 
Preis/Leistungsverhältnis und sind ausgereift, da findest du eigentlich 
nichts in den Foren.

Klar mit einer JBC nicht zu vergleichen aber ein grundsolides Werkzeug, 
mit einem ordentlichem flexiblen Silikonkabel am Lötkolben, zudem 
bekommt man sämtliche Ersatzteile.
https://www.myvolt.de/Loetspitzen-Guide/Loetspitzen-Ersa-ANALOG-80/

Mit etwas Geduld, gehen die gebraucht schon mal für 50€ raus. Im Moment 
sind Sie gebraucht aber recht hoch angesetzt.

Wenn man sich gebrauchte Weller ansieht, dann sieht man sehr oft das 
diese ohne den Lötkolben verkauft werden, keine Ahnung ob die so 
anfällig sind, ob man keine Ersatzteile mehr bekommt oder diese so teuer 
sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Im Moment sind Sie gebraucht aber recht hoch angesetzt.

Bei den alten Weller-Stationen genauso. Die werden ja teilweise für mehr 
verkauft (oder versucht zu verkaufen), als sie seinerzeit neu gekostet 
haben. Unverständlich, eine JBC "Weidinger Edition" bekommt man für fast 
das gleiche Geld komplett neu.

Da muss man wohl wirklich den Gebrauchtmarkt gut beobachten, um 
vielleicht mal ein Schnäppchen zu machen.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:

>> Im Moment sind Sie gebraucht aber recht hoch angesetzt.
>
> Bei den alten Weller-Stationen genauso. Die werden ja teilweise für mehr
> verkauft (oder versucht zu verkaufen), als sie seinerzeit neu gekostet
> haben.

Speziell die Station für die Magnastat-Lötkolben besteht ja nur aus
Trafo, Sicherung und Schalter. Da kann man auch jedes beliebige
andere Netzteil nehmen. BTDT. Ob sich allerdings Schaltnetzteile,
z.B. umgewickelte Halogennetzteile eignen, weiss ich nicht.

von Gunnar F. (gufi36)


Lesenswert?

ich weiß, viele werden widersprechen,  aber diese hier kann ich 
empfehlen:
https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=446&LA=0&nbc=1&q=zd%20931
Habe die privat seit Jahren und bin zufrieden. Ja, es gibt Unterschiede 
zu den Marken- nicht nur im Preis.
Aber man kann damit löten.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Thomas W. schrieb:
> 30W, 7EUR

Den kenne ich. Der wird an der Spitze und am Griff viel zu heiß. Es sei 
denn man stellt einen Ventilator auf den Tisch.

Bei Aliexpress gibt es für ca. 4 Euro viel leichtere Lötkolben, die 
schneller aufheizen und eine primitive Temperatur-regelung enthalten. 
Damit komme ich besser zurecht.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:

> Bei Aliexpress gibt es für ca. 4 Euro viel leichtere Lötkolben, die
> schneller aufheizen und eine primitive Temperatur-regelung enthalten.
> Damit komme ich besser zurecht.

Da würde ich eher sowas empfehlen:
Beitrag "Re: [S] Suche 3-4 günstige Lötkolben / Stationen für Kinder"

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Wenn man sich gebrauchte Weller ansieht, dann sieht man sehr oft das
> diese ohne den Lötkolben verkauft werden, keine Ahnung ob die so
> anfällig sind

Ja, die Kabel waren minderwertig (keine Lahnlitze) und sind oft 
gebrochen. Ich mußte sie immer abwechselnd am Kolben und am Stecker neu 
absetzen. Aber man konnte beides noch öffnen und das gekürzte Kabel 
wieder anlöten.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Thomas O. schrieb:
> Gerade ein Lötanfänger braucht besseres Werkzeug als jemand der seit
> Jahrzehnten Erfahrung hat.

Och nöö, mir kommen gleich die Tränen. SMD kann ein Anfänger eh nicht 
gleich löten. Er muß erstmal üben und ein Gefühl dafür kriegen, wann es 
fließt, wann es pappt und wann die Lötaugen weg sind. Alte Platinen mit 
THT-Bestückung eignen sich dafür am besten.

Ich hab mit nem ungeregelten 20W Delta angefangen und bin damit schnell 
klargekommen. Eingestellt hat man die Temperatur, indem man die Spitze 
unterschiedlich weit eingeschraubt hat. Und mindestens täglich hat man 
sie wieder keilförmig geschmiedet. Ne Kupferstange mit passendem 
Durchmesser entsprechend abgelängt, etwas hämmern und fertig. 
Dauerlötspitzen gab es damals nicht.

Ich hab auch schon erlebt, wie Anfänger eine teure Lötstation ruinieren 
können. Temperatur auf Anschlag und dann die Spitze in den Salmiakstein 
reingedrückt, bis die ganze Bude vollgequalmt war. Nicht jeder kann oder 
will löten.

von Harald W. (wilhelms)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:

> Ne Kupferstange mit passendem
> Durchmesser entsprechend abgelängt, etwas hämmern und fertig.

...und je länger Du hämmerst, desto länger hält sie. :-)

> Dauerlötspitzen gab es damals nicht.

Dauerlötspitzen? Hämmer nich. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> SMD kann ein Anfänger eh nicht gleich löten.

Doch, natürlich kann er das. Machen wir regelmäßig. Gerade das junge 
Publikum hat uns Graubärten gegenüber den Vorteil, das Gewinzel auch 
ohne Lupe prima sehen zu können, und zittrige Hände haben sie auch 
nicht.

> Ich hab auch schon erlebt, wie Anfänger eine teure Lötstation ruinieren
> können. Temperatur auf Anschlag und dann die Spitze in den Salmiakstein
> reingedrückt, bis die ganze Bude vollgequalmt war.

Sie sollten ja die Lötstation auch nicht unbeaufsichtigt benutzen. Bei 
unseren öffentlichen Löt-Angeboten hat sich übrigens noch niemand vom 
Publikum getraut, da an der Station was herum zu nuddeln.

> und wann die Lötaugen weg sind.

Gar nicht, ist ja kein Pertiknax. Meine Beobachtung ist, dass die 
Anfänger(innen) eher das Problem haben, dass sie sich nicht trauen, den 
Lötkolben länger auf die Platine zu halten.

: Bearbeitet durch Moderator
von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Gar nicht, ist ja kein Pertiknax.

Das Basismaterial ist egal. Mit Bleifreilot schafft man es sehr schnell, 
die Platine zu ruinieren. Die paar Grad mehr machen eine Menge aus. Der 
Kleber weicht komplett auf und die Lötaugen schwimmen nur noch auf der 
Platine. Kleinste Krafteinwirkung und der Leiterzug oder Durchstieg 
reißt ab. Reparaturen an Bleifrei kann nicht jeder. Daher mein Tip, 
erstmal mit Schrottplatinen üben.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Die paar Grad mehr machen eine Menge aus.

Ich lese immer wieder, dass man für bleifreies Lot mehr Temperatur 
braucht. Nachvollziehen kann ich es aber nicht.

In meiner Ausbildung in den 90er Jahren hiess es, dass wir mit 300-330 
Grad löten sollen.

Heute löte ich THT und SMD bleifrei mit 300 Grad. Bei empfindlichen 
Lochraster Platinen gehe ich auf 280 Grad runter.

von Ludwig K. (hellas)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Peter D. schrieb:
>> Die paar Grad mehr machen eine Menge aus.
>
> Ich lese immer wieder, dass man für bleifreies Lot mehr Temperatur
> braucht. Nachvollziehen kann ich es aber nicht.
>
> In meiner Ausbildung in den 90er Jahren hiess es, dass wir mit 300-330
> Grad löten sollen.
>
> Heute löte ich THT und SMD bleifrei mit 300 Grad. Bei empfindlichen
> Lochraster Platinen gehe ich auf 280 Grad runter.

Netter Scherz. Mit speziellem Lot vielleicht. Versuch mal bleifrei 
eingelötete Bauteile auszulöten. Unter 380°C und jeder Menge 
bleihaltiges Hilfslot brauchst Du gar nicht anzufangen.
Und ja, ich habe durchaus brauchbares Werkzeug in Gebrauch.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ludwig K. schrieb:
> Versuch mal bleifrei eingelötete Bauteile auszulöten.

Es ging ums Einlöten.

> Unter 380°C und jeder Menge
> bleihaltiges Hilfslot brauchst Du gar nicht anzufangen.

Damit würde ich meine Lötspitzen und Platinen zerstören. Auch mein 
Heißluftgerät kann gar nicht so heiß werden.

Bevor du jetzt auf billig-Werkzeug schimpfst: Es erfüllt seinen Zweck. 
Ich brauche deine extrem Temperaturen nicht.

von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Heute löte ich THT und SMD bleifrei mit 300 Grad.

Hab grad mal eben versucht, einen SOT-669 MOSFET mit 300°C anzulöten. 
Völlig hoffnungslos, mit der dünnen Spitze passiert gar nichts, mit der 
dicken pappt es nur. Unter 380°C geht mit Bleifrei gar nichts. Mit 
Bleilot ging noch 350°C sehr gut.
Ich benutze ne ERSA i-Con 2.
Die alten Weller Magnastat hatten 370°C Lötspitzen.

: Bearbeitet durch User
von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Reichelt empfiehlt 350 Grad.

Komisch, dass ich mit viel weniger Temperatur auskomme. Da könnte man 
meinen, dass die Temperaturanzeige meiner Lötstation nicht stimmen 
würde, aber die habe ich zwischenzeitlich ausgetauscht.

Oder ist mein Lot etwa nicht bleifrei? Das wäre ein Knüller, denn es 
wurde als Bleifrei verkauft.
1
                 Solder Core Wire 
2
CF-10 Model B                         63/37
3
Flux 2.0%                             1.0mm
4
                    KAINA
5
                 Made in China

Peter D. schrieb:
> mit der dünnen Spitze passiert gar nichts

Mit den dünnen beiliegenden Spitzen komme ich auch nicht zurecht. Ich 
nehme eine 3mm breite.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Peter D. schrieb:
> Unter 380°C geht mit Bleifrei gar nichts.

Daher schrieben ja einige weiter oben: ordentliches Werkzeug ist das A 
und O.

Ich löten normalerweise mit 320 °C. Wenn ich etwas sehr stark Wärme 
abführendes löten muss und keine dicke Spitze nehmen kann, dann auch mal 
350 °C.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Die 350 Grad heißen doch auch, dass man Pertinax Lockraster Platinen 
nicht mit Bleifreiem Zinn verarbeiten kann, weil die Platinen die 
Temperatur nicht aushalten. Richtig?

Welche Lochraster Platinen vertragen denn mehr Hitze? Mir sich 
durch-kontaktierte bekannt, aber da kriegt man die Bauteile nur noch 
mühsam wieder heraus gezogen, deswegen benutze ich die nicht so gerne.

von Ge L. (Gast)


Lesenswert?

Der Schmelzpunkt von Bleilot liegt bei 183°C, der von SAC bleifrei bei 
217°C. Heißer braucht Deine Lötspitze nicht sein. Der einzige Grund, 
warum Du am Kolben eine höhere Temperatur einstellen musst, ist die 
schlechte Wärmeleitung zur Spitze. Manche Lötwerkzeuge brauchen hinten 
am Heizkörper und Temperatursensor 380°C, damit vorne noch 220°C 
ankommen. Je besser die Anbindung der Lötspitze an das Heizelement ist, 
umso weiter kannst Du mit der eingestellten Temperatur heruntergehen.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ich habe gerade mal nach der Zahl "63/37" gegoogelt. Offenbar bedeutet 
es 63% Zinn und 37% Blei. Ich dachte die ganze Zeit, dass sei der 
Durchmesser (innen/außen), denn es wurde ausdrücklich als Bleifrei 
angeboten.

Da ich mit dem Lot zufrieden war, habe ich mir davon eine große Menge 
Vorrat bestellt. Naja egal, hauptsache es funktioniert. Ist ja nur fürs 
Hobby.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Manche Lötwerkzeuge brauchen hinten am Heizkörper und Temperatursensor
> 380°C, damit vorne noch 220°C ankommen.

Das Problem dabei ist dann bloß, dass die Temperatur am Anfang des 
Lötvorgangs so heiß ist, dass das Flussmittel ganz schnell weg ist. 
Danach wird es zwar kälter, aber ohne Flussmittel löten verursacht 
natürlich Frust und schlechte Lötstellen.

von Ludwig K. (hellas)


Lesenswert?

Aha...nun ist es auf einmal verbleites Lot. Schau an.
Ich nehme an, Du hast Dich schon über das gute Verarbeitungsergebnis 
gefreut.
Jetzt besorgst Du Dir mal einen halben Meter bleifrei und probierst das 
noch mal...viel Glück!


Löten tue ich bleihaltig 60/40 auch nur mit 320-350°C. Gemessen wird bei 
mir direkt an der Spitze.
Auch am Entlötkolben. Der braucht aber ein paar Grad mehr für gute 
Ergebnisse.

von Stefan F. (Gast)


Lesenswert?

Ludwig K. schrieb:
> Ich nehme an, Du hast Dich schon über das gute Verarbeitungsergebnis
> gefreut.

Ja habe ich. "Ist doch gar nicht schlecht, was wollt ihr alle" dachte 
ich mir.

> Jetzt besorgst Du Dir mal einen halben Meter bleifrei und probierst das
> noch mal...viel Glück!

Mache ich. Das ist ja peinlich.

von Veit D. (devil-elec)


Lesenswert?

Hallo,

bevor ihr euch in die Wolle bekommt.  ;-)
Lötstationen von Ersa und Weller verwenden passive Lötspitzen. Das 
Heizelement verbleibt im/am Lötkolben. Bei JBC sitzt das Heizelement mit 
in der Lötspitze. Den Rest kann sich jeder selbst denken welche Messung 
und Reglung besser ist und weniger Mondwerte liefert.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Hakko hat auch Spitze und Heizelelement getrennt, allerdings einen sehr 
viel besseren Wärmekontakt als bei den alten Weller (WSP80). Damit 
funktioniert es auch bestens, nur der Wechsel der Spitzen dauert halt 
bissel länger als bei den "all in one"-Spitzen von JBC.

von Marc X. (marc_x)


Lesenswert?

Zudem gibt es auch inzwischen von Weller welche mit in die Spitze 
integriertem Heizelement und ich kann mir auch vorstellen das JBC und 
Weller nicht die einzigen sind.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Marc X. schrieb:
> Zudem gibt es auch inzwischen von Weller welche mit in die Spitze
> integriertem Heizelement

Die allerdings (und damit sind wir wieder halbwegs on-topic hier ;) 
nochmal einiges teurer als die JBCs sind.

> und ich kann mir auch vorstellen das JBC und
> Weller nicht die einzigen sind.

Scheint aber zumindest bei den Markenherstellern so zu sein. Weiß nicht, 
ob es chinesischen Nachahmungen gibt und was die taugen.

von Jennifer S. (Firma: privat) (jennys) Benutzerseite


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Weiß nicht, ob es chinesischen Nachahmungen gibt und was die taugen.

Ich habe einen JBC C245 Nachbau und der taugt gut. Die Regelung ist 
etwas scharf, weil die damit Werbung machten, dass die Lötspitze 3 
Sekunden zum Aufheizen braucht, aber abgesehen davon läuft die sehr gut 
und hat mit Abstreifstation und antispritz-Abdeckung um die 130 Euro 
gekostet.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Klingt brauchbar.

von Stefan K. (stk)


Lesenswert?

Hakko hat auch Lötspitzen mit integriertem Heizelement.
Die chinesischen T12-Spitzen sind Hakko Nachbauten.

von Thomas M. (elo-ocho)


Lesenswert?

Moinsen,

wenn ich mal kurz meinen Faden wiederhaben dürfte ;-)

Ein Ersa Multitip 15 hat mich soeben erreicht,

ich suche also noch 2-3 günstige gebrauchte Lötkolben / -stationen...

Danke,

Ocho

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Klingt an sich nicht schlecht, aber eins der ersten Dinge, über die ich 
bei der Suche dann stolpere:

https://www.youtube.com/watch?v=UdhqMX8k1Sg

Wenn ich mir die Kommentare da ansehe, sollte man wohl ein wenig 
"Nacharbeit" investieren, dann ist so'n Teil ganz OK.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

Ich habe auch einen JBC Nachbau, der TO schaut aber etwas auf die Kosten 
da sind die meisten Tips mit 50€ schon recht hoch angesetzt.

von Thomas M. (elo-ocho)


Lesenswert?

Moinsen,

Thomas O. schrieb:
> Ich habe auch einen JBC Nachbau, der TO schaut aber etwas auf die Kosten
> da sind die meisten Tips mit 50€ schon recht hoch angesetzt.

jo, genau.

Allerdings gefällt dem TO auch die Diskussion und er wird sich dran 
erinnern, falls es bei den Kids mal "ernst" wird und nicht mehr reicht.

Hier ist dem TO allerdings auch der "Öko-Aspekt" wichtig, daher lieber 
verwenden als bei kaufen.

von Uli S. (uli12us)


Lesenswert?

Ich hab auch so nen China-JBC-Nachbau, der macht was er soll und kann 
mit vier unterschiedlichen Sorten Lötspitzen. Hat aber einen 
wesentlichen Nachteil, bei dem gibts die Lauwarm Zwischenstufe nicht, so 
dass er immer die volle Zeit zum aufheizen benötigt. Bei den kleinen 
Spitzen ist das ja nur 2 Sekunden, aber grade bei der dicken 245 gehen 
halt doch 6-7Sekunden ins Land. Möglicherweise lässt sich der eingebaute 
Computer aber soweit umprogrammieren, dass das genau wie beim Original 
klappt.

von Ge L. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Wenn es was ganz fieses sein darf, hätte ich hier noch eine Parkside PLP 
160 Lötpistole. Damit fühlt man sich wie ein Fernsehtechniker aus den 
'70er Jahren. Das Ding ist weitgehend unbenutzt. Gerade mal kurz 
eingeschaltet, wird warm. EUR 15,- incl Versand als Päckchen.

von 900ss (900ss)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Parkside PLP 160 Lötpistole

Super geeignet für Kids die mit dem Löten anfangen wollen. %-/

von Ge L. (Gast)


Lesenswert?

900ss D. schrieb:
> Soul E. schrieb:
>> Parkside PLP 160 Lötpistole
>
> Super geeignet für Kids die mit dem Löten anfangen wollen. %-/

Sach nix, mit sowas habe ich angefangen. Allerdings in rot und von 
Weller. Das waren so die ersten Jahre als Schüler. Erst alte Fernseher 
vom Sperrmüll auseinandergelötet, dann Bauvorschläge aus der ELO und der 
PE nachgebastelt, und schließlich alte Fernseher repariert um das 
Taschengeld aufzubessern. Als Lötspitzen diente 1,5 mm Kupferdraht, 
vorne zusammengedrückt.

Mit 16 habe ich mir dann die Magnastat gekauft, und die hat mich 35 
Jahre begleitet bis sie durch die Metcal MX5200 abgelöst wurde.

von 900ss (900ss)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Sach nix, mit sowas habe ich angefangen.

Gleich kommt der Vorschlag, doch einfach einen Nagel in die Glut eines 
Grills zu legen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uli S. schrieb:
> Möglicherweise lässt sich der eingebaute Computer aber soweit
> umprogrammieren, dass das genau wie beim Original klappt.

Setzt halt voraus, dass man den Zustand "Lötkolben in Parkposition" 
irgendwie erkennt.

von Thomas W. (Gast)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:

> Mit 16 habe ich mir dann die Magnastat gekauft, und die hat mich 35
> Jahre begleitet bis sie durch die Metcal MX5200 abgelöst wurde.

Ich habe 1975 meinen Ersa Multitip 16 geschenkt bekommen, der Loetkolben 
hat ca. bis 2015 durchgehalten (mehrere Loetspitzen). Das Ding hat 40 
Jahre durchgehalten, das ist schon nachhaltig.

Gruesse

Th.

von Thomas (kosmos)


Lesenswert?

@Soul E.: So ein Teil würde ich einigen Stationen klar vorziehen.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Soul E. schrieb:
> Sach nix, mit sowas habe ich angefangen. Allerdings in rot und von
> Weller.

Soweit ich mich erinnere, hatte Weller Lötpistolen mit einer echten 
Spitze und nicht diese glühende Haarnadel?

In der Fernsehklitsche haben wir mit Ersa30 (40W) gelötet.

> Mit 16 habe ich mir dann die Magnastat gekauft, und die hat mich 35
> Jahre begleitet bis sie durch die Metcal MX5200 abgelöst wurde.

Alter Sack. Weller Magnastat habe ich etwa 1973 bekommen, mir später 
eine Station mit zwei Lötkolben aufgebaut und bis 2015 aktiv genutzt. 
Ich hätte die Möglichkeit gehabt, auf WMRP mit elektronischer Regelung 
zu wechseln, aber sah keinen Grund dazu.

Dann kam mein Eigenbau mit einem direkt beheizten Weller (RT-Spitzen), 
seitdem mag ich diese bewährte Alttechnik nicht mehr nutzen.

Beruflich habe ich seit vielen Jahren nicht mehr löten müssen/dürfen. 
Gebastelt wird mit Bleilot, davon habe ich hinreichend Vorrat.

von Benedikt M. (bmuessig)


Lesenswert?

Stefan F. schrieb:
> Ja habe ich. "Ist doch gar nicht schlecht, was wollt ihr alle" dachte
> ich mir.

Gute Qualität ich bei bleifreiem habe ich auch. ELV 0.5mm Lot, 350 Grad 
und JBC mit Meißelspitze funktionieren bei mir seit vielen Jahren 
einwandfrei für SMT und THT.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.