Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Taktik-Kompass selbst bauen


von Patrick S. (patrick1990)


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Hallo Leute,
bei der letzten Segelregatta fiel mir auf, dass viele einen 
Taktik-Kompass nutzen.
(https://www.segelservice.com/Raymarine-Micro-Compass-TACKTICK.html)

Da die Teile sündhaft teuer sind und eigentlich nichts weiter können, 
als den Kurs anzuzeigen und ein paar Berechnungen durchzuführen, habe 
ich mich gefragt, ob man sowas nicht günstiger mit einem Arduino oder 
Raspi o.ä. gebaut bekommt. Das Gehäuse würde ich drucken.

Nun würde ich euch gern fragen, wie ich da bestenfalls ran gehen soll, 
um Fehler zu vermeiden.

Ich würde evtl. erstmal einen kleinen Arduino und ein GPS-Modul 
(welches?) kaufen.
Zwei helle Displays und einen kleinen Akku bräuchte es sicherlich auch 
noch.
Gibt es da besonders genaue GPS-Module? Theoretisch kann ich ja sicher 
aus diesen den gesegelten Kurs bestimmen.

Würde mich sehr freuen, wenn ihr mich bei der Entwicklung begleiten 
könntet.

von Michael B. (laberkopp)


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Smartphone mit passender App ausstatten und in wasserdichtes Gehäuse 
einbauen ?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick S. schrieb:
> Da die Teile sündhaft teuer sind und eigentlich nichts weiter können,
> als den Kurs anzuzeigen und ein paar Berechnungen durchzuführen, habe
> ich mich gefragt, ob man sowas nicht günstiger mit einem Arduino oder
> Raspi o.ä. gebaut bekommt.
Wenn du deine Zeit und deine Misserfolge einrechnest, dann sicher nicht.

Besonders diese Punkte solltest du nicht unterschätzen, denn das 
bekommst du garantiert nicht billiger hin:
- Montage ohne Kabel
- Solar-Betrieb mit Pufferbatterie
- absolut wasserdicht (10m Wassertiefe)

Besonders die Wasserdichtigkeit wird dich ausgiebig beschäftigen...

von Sebastian R. (sebastian_r569)


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Wäre für einen Kompass nicht ein Kompassmodul sinnvoller als GPS?

von Harald K. (kirnbichler)


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Patrick S. schrieb:
> Zwei helle Displays und einen kleinen Akku bräuchte es sicherlich auch
> noch.

Helle Displays sind beleuchtete Displays. Die verbrauchen viel Strom, 
insbesondere, wenn es eh' schon hell ist, denn dann müssen sie noch 
heller leuchten, damit man lesen kann, was auf ihnen angezeigt wird.

Das von Dir verlinkte Ding benutzt passive TN-Displays. Die kann man bei 
ausreichender Umgebungshelligkeit auch so ablesen, und die verbrauchen 
so gut wie gar keinen Strom.

Statt der einfachen Sieben-Segment-Displays kannst Du auch 
HD44780-basierte Textdisplays verwenden, achte aber darauf, daß das 
keine Hintergrundbeleuchtung benötigt.

von Patrick S. (patrick1990)


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Smartphone wäre keine Alternative. "Eigentlich" dürfen wir keine 
Smartphones mitführen und im Fall einer Kenterung hätte ich eher Angst, 
dass es irgendwo auf Grund liegt.

Wasserdicht müsste es bis max. 1m sein. Da mache ich mir eigentlich aber 
weniger Sorgen. Solar braucht es nicht, es würde ein kleiner Akku 
reichen, der so ca. 6h durchhält. ODer bauen die dann schon zu groß?

Wenn es ein Kompassmodul gibt - umso besser.

Ich würde es gern selbst bauen, um dem Teil ganz frei weitere 
individuelle Funktionen zu spendieren.
Wenn ihr jedoch nun einschätzt, dass ich da viel teurer mit kommen 
werde, dann werde ich diese Idee ganz schnell wieder vergraben :)

von Rolf M. (rmagnus)


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Patrick S. schrieb:
> Zwei helle Displays und einen kleinen Akku bräuchte es sicherlich auch
> noch.

Die Displays sollten idealerweise solche LCDs wie auf Bild sein, denn 
sonst müssen sie wirklich brutal hell sein und eine automatische 
Helligkeitsregelung haben, um einerseits bei direkter Sonneneinstrahlung 
noch erkennbar zu sein, andererseits einen bei Dämmerung nicht blind zu 
machen.

> Gibt es da besonders genaue GPS-Module? Theoretisch kann ich ja sicher
> aus diesen den gesegelten Kurs bestimmen.

Aber nur in der Vergangenheit über einige Sekunden gemittelt.

Lothar M. schrieb:
> Besonders die Wasserdichtigkeit wird dich ausgiebig beschäftigen...

Das war auch mein erster Gedanke. In solche Geräte dringt gerne Wasser 
ein durch Kapillarwirkung, kommt dann aber nicht mehr raus. Das ist 
nicht so einfach, wie man vielleicht meint.

Sebastian R. schrieb:
> Wäre für einen Kompass nicht ein Kompassmodul sinnvoller als GPS?

Definitiv. Ein GPS zeigt den Kurs immer mit Verzögerung an, weil es die 
Richtung nur über die letzten Positionen gemittelt errechnet. Ein 
Unterschied ist, dass es dann den Kurs über Grund ermittelt, während ein 
Kompass sagt, in welche Richtung das Boot zeigt. Dinge wie 
Querströmungen kann dieser nicht berücksichtigen.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Statt der einfachen Sieben-Segment-Displays kannst Du auch
> HD44780-basierte Textdisplays verwenden,

Die sind aber relativ klein. Pollin hat manchmal total billige
passive LCDs die sonst heute keiner mehr ansteuern will, die
waeren fuer sowas optimal. Oder Reichelt hatte mal diese
Displays fuer ICL7106.
Man koennte vermutlich auch ePaper nehmen wenn man mit eine
Updaterate so in der Gegen von 0.5 bis 1s leben kann.

> Wasserdicht müsste es bis max. 1m sein. Da mache ich mir
> eigentlich aber weniger Sorgen.

Das zeigt eigentlich nur wie wenig Ahnung du hast. :-)
Du hast immer Luftfeuchtigkeit die alleine schon
kritisch ist. Und wenn das noch Salzwasser ist dann
hast du richtig freude.

> reichen, der so ca. 6h durchhält. ODer bauen die dann schon zu groß?

Das haengt von deinen Faehigkeiten als Hardwareentwickler ab.
Kommt halt darauf an wieviel Strom deine Schaltung am Ende braucht.
Es ist aber IMHO grundsaetzlich machbar.

> Wenn ihr jedoch nun einschätzt, dass ich da viel teurer mit kommen
> werde, dann werde ich diese Idee ganz schnell wieder vergraben :)

Stueckzahl 1 ist immer sehr teuer.

Vanye

von Patrick S. (patrick1990)


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Updateraten von 0,5 s sind total ausreichend. Also wäre so eon ePaper 
Display am besten geeignet?

Ja, davon habe ich keine Ahnung. Aber Lust drauf Erfahrungen zu sammeln 
;) Hauptsächlich sind wir im Süßwasser unterwegs. Aber ja..da habt ihr 
mehr Ahnung.

Also was meint ihr? Angehen oder nicht? Konstruieren kann ich, 3D 
Drucker ist vorhanden, auch ein Laser zum Ausschneiden von einigen 
Dingen.
Ich bin da leider aber auf euch angewiesen, was die Bauteile angeht.

von Rainer W. (rawi)


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Patrick S. schrieb:
> Theoretisch kann ich ja sicher aus diesen den gesegelten Kurs bestimmen.

Nein, mit Hilfe eines GPS-Positionsempfängers kannst du zwar aus der 
Positionsänderung den Kurs über Grund bestimmen, aber nicht den 
rechtweisenden Kurs.
Zur Bestimmung des rwK mit Hilfe von GPS benötigst du einen speziellen 
GPS-Kompass, der die Richtung anhand der Phasenverschiebung zwischen 
zwei Antennen ermittelt (z.B. Simrad HS70)

von Patrick S. (patrick1990)


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Rainer W. schrieb:
> Nein, mit Hilfe eines GPS-Positionsempfängers kannst du zwar aus der
> Positionsänderung den Kurs über Grund bestimmen, aber nicht den
> rechtweisenden Kurs.

Ok, also benötige ich so ein Kompassmodul.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Also wäre so eon ePaper Display am besten geeignet?

Die haben halt einen sehr guten Kontrast wenn die Sonne
drauf scheint und brauche nur Strom wenn sich die Anzeige
aendert. Ausserdem sind die einfacher Anzusteuern
als ein passives LCD.
Nachteilig ist das sie bei Aenderung des Wertes
einmal kurz flackern. Wie bei einem eBook halt.
Haengt aber auch ein bisschen von der Programmierung ab.

Vanye.

von Patrick S. (patrick1990)


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Vanye R. schrieb:
>> Also wäre so eon ePaper Display am besten geeignet?
>
> Die haben halt einen sehr guten Kontrast wenn die Sonne
> drauf scheint und brauche nur Strom wenn sich die Anzeige
> aendert. Ausserdem sind die einfacher Anzusteuern
> als ein passives LCD.
> Nachteilig ist das sie bei Aenderung des Wertes
> einmal kurz flackern. Wie bei einem eBook halt.
> Haengt aber auch ein bisschen von der Programmierung ab.
>
> Vanye.

Das wäre kein Problem. Soll ich da irgendein bestimmtes heraussuchen? 
Oder gibt es da keine weiteren Unterschiede?

von Michael B. (laberkopp)


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Vanye R. schrieb:
> die sonst heute keiner mehr ansteuern will,

Ausser denjenigen, die sich mit Niedrigststromverbrauch auskennen und 
Uhren, Thermometer, Anzeigen bauen die jahrelang mit einer Knopfzelle 
überleben.
also eigentlich alle Elektroniker ausser Arduino-Spielern.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick S. schrieb:
> Da mache ich mir eigentlich aber weniger Sorgen.
Du irrst. Langfristig bekommst du das Wasser allein durch Luftfeuchte 
und Temperaturwechsel ins Gehäuse. Da muss nicht mal groß was 
herumspritzen...

Patrick S. schrieb:
> Updateraten von 0,5 s sind total ausreichend. Also wäre so eon ePaper
> Display am besten geeignet?
ePaper mögen es gern noch statischer. Der hier lobt sich ob der 
schnellen Updaterate:
- 
https://de.good-display.com/news/Fast-Refresh-E-Paper-Display,-schnelles-Update,-schnell-aktualisieren,-stromsparend,-von-Good-Display-134.html

EDIT : der "Partial Update" im letzten Video sieht sogar recht brauchbar 
aus...

> Also was meint ihr? Angehen oder nicht?
Deine Entscheidung. Wenn du es angehst, wirst du dabei lernen, aber es 
wird letztendlich ehrlich gerechnet(**) mehr kosten als das Fertiggerät.

(**) wenn du z.B. statt der Bastelei an dem Ding für den Mindestlohn 
beim Mägges Burger brätst.

: Bearbeitet durch Moderator
von Vanye R. (vanye_rijan)


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> also eigentlich alle Elektroniker ausser Arduino-Spielern.

Du hast teilweise recht und ich sehe das aehnlich.
Allerdings kommt dann in der Firma schnell einer her
mit: Warum kann ich nur Zahlen anzeigen? Und wieso nicht xyz?
Du bist dann schnell bei kundenspezifischen Displays was auch
okay geht wenn ich 1000Stk oder so brauche.

Aber fuer den kleinen Bastler ist das meistens nicht so doll,
zumal man dann auch noch einen Controller braucht der damit
umgehen kann.

Ich kann schon verstehen das die bei Selbstbauern nicht SOOOO
verbreitet sind. Ausser Pollin hat da gerade was cooles.

Falls sich mal einer an sowas versuchen will:
https://www.pollin.de/p/varitronix-lcd-modul-vlgem1182-02-121539
Ist fuer den TO aber vermutlich weniger geeignet weil er weniger
Zahlen, dafuer in groesser braucht.

Man koennte auch noch auf die Idee kommen sich ein fertiges
LCD-voltmeter Modul zu kaufen und dann dort den Winkel
in eine Spannung umzurechnen und so anzuzeigen.

Vanye

von Martin S. (sirnails)


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Lothar M. schrieb:
>> Also was meint ihr? Angehen oder nicht?
> Deine Entscheidung. Wenn du es angehst, wirst du dabei lernen, aber es
> wird letztendlich ehrlich gerechnet(**) mehr kosten als das Fertiggerät.
>
> (**) wenn du z.B. statt der Bastelei an dem Ding für den Mindestlohn
> beim Mägges Burger brätst.

Nur lernt man dabei nichts.

Rolf M. schrieb:
> Ein GPS zeigt den Kurs immer mit Verzögerung an, weil es die
> Richtung nur über die letzten Positionen gemittelt errechnet.

Man könnte auch einen stink normalen Magnetfeldsensor nehmen (so wie es 
der Kompass analog macht). Damit bekommt man zwar nie den wahren Norden, 
aber das sollte bei ein büsschen auf der Ostsee schippern egal sein. 
Hochseetauglich ist so eine Lösung nur bedingt. Es sei denn, Du willst 
dann ständig mit Magnetfeldkarten hantieren.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Martin S. schrieb:
> Nur lernt man dabei nichts.
Sag das nicht. Ich bin mir sogar sicher, dass da so mancher ganz viel 
lernen würde...  ;-)

Und das Lernen war offenbar nicht der primäre Trigger für das Projekt, 
denn

Patrick S. schrieb:
> Da die Teile sündhaft teuer sind ... ob man sowas nicht günstiger ...
> gebaut bekommt.

Wie auch immer: ich bin mir sicher, dass das Projekt interessant ist und 
man dabei lernt. Ich bin mir aber eben auch sicher, dass es langfristig 
teurer als das Fertiggerät ist.

: Bearbeitet durch Moderator
von Jan H. (jan_h74) Flattr this


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Meines Project ist vielleicht eine gute start: 
https://github.com/RP6conrad/ESP-GPS-Logger#readme
Kompass module : ublox M8/M9/M10 (M8/M10 10Hz, M9 bis 20 Hz)
E-paper mit ESP32 : T5 2.13 Lilygo
Wichtig : Ein gps gibt nur eine gultige Heading (kompass) bei minimale 
Geschwindigkeit !! Da gibt auch gps modulen mit eingebauten I2C kompass, 
aber hier ist eine Kalibration notwendig fur brauchbare Ergebnissen !

von Martin S. (sirnails)


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Lothar M. schrieb:
> Patrick S. schrieb:
>> Da die Teile sündhaft teuer sind ... ob man sowas nicht günstiger ...
>> gebaut bekommt.
>
> Wie auch immer: ich bin mir sicher, dass das Projekt interessant ist und
> man dabei lernt. Ich bin mir aber eben auch sicher, dass es langfristig
> teurer als das Fertiggerät ist.

Kommt halt darauf an, wie man es aufzieht. Die billig-Variante ist, 
irgendwelche Shields bei Aliexpress zusammenzuschustern, den Akku aus 
einer 8 Euro Einweg-E-Zigarette zu holen, irgendein kleines 
Arduino-Board als Mainboard zu nutzen und das hinterher in ein billiges 
Kemo-Gehäuse zu packen. Das teuerste dürfte dann fast die Vergussmasse 
sein, in der alles ertränkt wird, um das Teil "wasserdicht" zu bekommen. 
Mit etwas elan bekommt man das wohl für 50-70 Euro zusammen.

Man könnte aber auch an die Gemeinschaft denken, alles open-source 
machen, eine eigene Hardware entwerfen, die man aber mutmaßlich 
bestücken lassen müsste bei dem Kleinkruscht, der da draufkommt, ein 
sauberes Gehäuse entwirft, das dann entsprechend bearbeitet werden muss. 
Da reichen dann wohl 200 Euro nicht.

Einfach eine Frage des eigenen Anspruchs. Variante 2 ist allerdings 
deshalb charmant, weil man dabei am meisten lernt, am ehesten andere 
dazu einlädt, es nachzubauen und weiterzuentwickeln und man damit gute 
Chancen hat, dass jemand anderes, der das Teil nachbaut, die Software 
mitentwickelt.

von Patrick S. (patrick1990)


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Hier wäre nochmal ein Modell eines anderen Herstellers:
https://www.compass24.de/navigation/instrumente-fishfinder/instrumente-steuerung/1120/velocitek-prism

[Mod: Lebenslauf aus Link entfernt]

Bei uns geht es um Jollenregatten auf Binnenseen. Die Hauptaufgabe ist 
anzuzeigen, welche Kurse zum Wind man auf einem Kreuzkurs fahren kann. 
Dazu werden beide Kurse zum Wind vorher gefahren und gespeichert. Dreht 
der Wind nun, ist dies direkt ersichtich.

Ich hätte gedacht, dass man sowas recht günstig hin bekommt. Aber danke 
fürs "Augen öffnen".

: Bearbeitet durch Moderator
von Patrick S. (patrick1990)


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Martin S. schrieb:
> Man könnte aber auch an die Gemeinschaft denken, alles open-source
> machen, eine eigene Hardware entwerfen, die man aber mutmaßlich
> bestücken lassen müsste bei dem Kleinkruscht, der da draufkommt, ein
> sauberes Gehäuse entwirft, das dann entsprechend bearbeitet werden muss.
> Da reichen dann wohl 200 Euro nicht.
>
> Einfach eine Frage des eigenen Anspruchs. Variante 2 ist allerdings
> deshalb charmant, weil man dabei am meisten lernt, am ehesten andere
> dazu einlädt, es nachzubauen und weiterzuentwickeln und man damit gute
> Chancen hat, dass jemand anderes, der das Teil nachbaut, die Software
> mitentwickelt.

Vielen Dank dafür. Das hätte auch den Charme, dass ich auf Wünsche von 
Mitseglern eingehen könnte. Da gibt es sicherlich auch einige, die das 
Teil dann auch haben wollen würden.

Anbei nochmal ein Link zum Top-Gerät:
https://www.velocitek.com/products/prostart

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Patrick S. schrieb:
> Da gibt es sicherlich auch einige, die das Teil dann auch haben wollen
Das bringt 2 Sachen mit sich:
1. mehr Anreiz und mehr Anspruch (da heißt es "gut überlegen" statt 
"wird schon irgendwie")
2. mehr Reparaturen (denn du wirst als Entwickler der einzig greifbare 
Ansprechpartner sein)

von Rainer W. (rawi)


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Martin S. schrieb:
> Damit bekommt man zwar nie den wahren Norden, aber das sollte bei ein
> büsschen auf der Ostsee schippern egal sein. Hochseetauglich ist so eine
> Lösung nur bedingt. Es sei denn, Du willst dann ständig mit
> Magnetfeldkarten hantieren.

Wer fährt heutzutage per Koppelnavigation über den Ozean. Der Kompass 
dient eher zum Steuern eines stabilen Kurses.
Selbst zu Zeiten vor Lösung des Längengradproblems fand die 
Positionsbestimmung über Gestirnsbeobachtungen statt.
Die Missweisung kann man relativ einfach rechnen (WMM). Dafür muss man 
nicht mit Karten rumhantieren.

von Patrick S. (patrick1990)


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Lothar M. schrieb:

> Das bringt 2 Sachen mit sich:
> 1. mehr Anreiz und mehr Anspruch (da heißt es "gut überlegen" statt
> "wird schon irgendwie")
> 2. mehr Reparaturen (denn du wirst als Entwickler der einzig greifbare
> Ansprechpartner sein)

Da wirst du vermutlich Recht haben, vielleicht dann direkt gut 
bauen/entwickeln...

von Ulf P. (bastler2004)


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Das Ding ist in einem ehemaligen Gurkenglas um Größenordnungen besser 
untergebracht als in einem noch so sorgfältig zusammengefriemelten 
Gehäuse...

von Patrick S. (patrick1990)


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Ich würde es mal versuchen wollen...vielleicht kommt ja was raus, 
vielleicht auch nur Spielerei oder etwas anderes.

Jan (ein paar Beiträge weiter oben) verwendet das ePaper Display mit 
esp32 Board LILYGO® TTGO T5. Das würde ich auch erstmal nutzen oder 
wisst ihr ein gegeigneteres Display?

Nun habe ich gelesen, dass im Beitian bn880 GPS und Kompass drin sind. 
Wäre sowas sinnvoll?

Ein erster Schritt wäre nun erstmal einen Kompasskurs oder GPS 
Positionen aufs Display zu bekommen.

Was würde ich denn noch benötigen?

: Bearbeitet durch User
von Cyblord -. (cyblord)


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Patrick S. schrieb:
> Ich würde evtl. erstmal einen kleinen Arduino und ein GPS-Modul
> (welches?) kaufen.
> Zwei helle Displays und einen kleinen Akku bräuchte es sicherlich auch
> noch.
> Gibt es da besonders genaue GPS-Module? Theoretisch kann ich ja sicher
> aus diesen den gesegelten Kurs bestimmen.

Bei deinem offenbarten Kenntnisstand wird das einfach nichts. Du kannst 
nicht als brutaler Anfänger hergehen und "mal schnell" sowas besser und 
billiger nachbauen. Sorry das sind Träumereien.

> Ein erster Schritt wäre nun erstmal einen Kompasskurs oder GPS
> Positionen aufs Display zu bekommen.

Ja dann mach mal

> Was würde ich denn noch benötigen?

Wissen und Erfahrung.

Was kannst du denn bisher überhaupt hier alleine tun?

: Bearbeitet durch User
von Patrick S. (patrick1990)


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Cyblord -. schrieb:
> Bei deinem offenbarten Kenntnisstand wird das einfach nichts. Du kannst
> nicht als brutaler Anfänger hergehen und "mal schnell" sowas besser und
> billiger nachbauen. Sorry das sind Träumereien.

Mal schnell muss gar nicht sein...:) Und ich will ja dazu lernen.

von Cyblord -. (cyblord)


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Patrick S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Bei deinem offenbarten Kenntnisstand wird das einfach nichts. Du kannst
>> nicht als brutaler Anfänger hergehen und "mal schnell" sowas besser und
>> billiger nachbauen. Sorry das sind Träumereien.
>
> Mal schnell muss gar nicht sein...:) Und ich will ja dazu lernen.

Jaja immer die gleiche Leier. Fertiges Produkt präsentieren, Nachbau 
ankündigen, sagen dass man nix weiß, alles vorgekaut bekommen aber 
behaupten man will was lernen.

Was hast du denn bisher schon gemacht? LED blinken lassen schon 
geschafft?

Dann nimm mal einen Arduino mit GPS Modul und LCD in Betrieb und zeige 
die Werte dort an. Am besten ohne fertige libs, dann lernst du noch 
mehr.
Wenn das läuft komm wieder.

: Bearbeitet durch User
von Patrick S. (patrick1990)


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Cyblord -. schrieb:
> Was kannst du denn bisher überhaupt hier alleine tun?

Ich kann die Bauteile kaufen und mich belesen. Ich kann auch 
probieren...
Ich frage doch aber lieber hier, um Fehler zu vermeiden. Dazu ist doch 
ein Forum da.

Ich habe zuletzt eine Fernbedienung nachgebaut, welche so einige Tücken 
hatte. Da wurde dann hier auch berichtet, dass man die Schaltung hätte 
ganz anders entwickeln müssen. Hätte der Entwickler also hier vorher 
sich erkundigt, hätte er einiges besser machen können.
Daher frage ich im Vorfeld - wenns unerwünscht ist, dann werde ich das 
in Zukunft nicht mehr machen und einfach selbst probieren.

von Cyblord -. (cyblord)


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Patrick S. schrieb:
> Cyblord -. schrieb:
>> Was kannst du denn bisher überhaupt hier alleine tun?
>
> Ich kann die Bauteile kaufen und mich belesen. Ich kann auch
> probieren...

Oh wow. Also bisher noch gar nix gemacht in der Richtung?

> Ich frage doch aber lieber hier, um Fehler zu vermeiden. Dazu ist doch
> ein Forum da.

Jau und deiner Fehler ist: Komplexe Dinge selber bauen wollen ohne 
Wissen in der Materie.

> Ich habe zuletzt eine Fernbedienung nachgebaut

Nachbauen bringt wenig.
Was ist mit der LED blinken lassen? Selber. Ohne fertige Schaltplan und 
ohne fertigen Code? Reichts dazu noch nicht mal? Und das macht dich 
nicht stutzig?

> Daher frage ich im Vorfeld - wenns unerwünscht ist, dann werde ich das
> in Zukunft nicht mehr machen und einfach selbst probieren.

Jetzt hör aber auf. Selber probieren? Wohl auch noch wissen was man da 
eigentlich tut? So weit solltest du es nicht kommen lassen. Schließlich 
kann jeder Gärtner mal schnell elektronische Schaltungen bis zur 
Serienreife bringen. Fragen im Forum reicht.

: Bearbeitet durch User
von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Cyblord -. schrieb:
> Patrick S. schrieb:
>> Ich frage doch aber lieber hier, um Fehler zu vermeiden. Dazu ist doch
>> ein Forum da.
> Jau und deiner Fehler ist: Komplexe Dinge selber bauen wollen ohne
> Wissen in der Materie.
Das lässt sich ja ändern. Ich war in jüngsten Jahren auch noch völlig 
unbeleckt, was Elektronik angeht. Dann habe ich dazugelernt. Und Fehler 
gemacht. Und dazugelernt.

Patrick S. schrieb:
> dass im Beitian bn880 GPS und Kompass drin sind. Wäre sowas sinnvoll?
Der Ansatz ist in der Elektronikentwicklung gar nicht mal so schlecht: 
schauen, was andere nehmen und untersuchen, wie die das Problem lösen. 
In der Praxis heißt das: mehrere fertige Geräte (oder das Beste am 
Markt) kaufen, zerlegen und die Innereien untersuchen.

Wenn du zum Sparen diesen Schritt nicht machen kannst/willst, dann musst 
du mehrere plausible Komponenten auswählen und auf Tauglichekeit für 
deine Anwendung untersuchen. Zum Schluss bleibt von je 3..4 GPS- und 
Kompassmodulen eines übrig und das verwendest du dann. Genau diese 
Auswahl auf Tauglichkeit in deiner Anwendung wird dir hier im Forum 
keiner abnehmen können.

Und dann wird klar, dass deine "Einzelentwicklung zu Lehrzwecken" eben 
teuerer werden wird als ein fertiges Gerät. Wenn du nch Fertigstellung 
aus dieser Entwicklung ein OpenSource-Projekt zum Nachbauen machst, dann 
bekommst du je nach Umsetzung wenigstens Anerkennung von den Nachbauern, 
die sich dank deiner Bauanleitung genau diese Kosten sparen können.

Wenn das (d)ein Ziel ist, dann leg los.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Jau und deiner Fehler ist: Komplexe Dinge selber bauen wollen ohne
> Wissen in der Materie.

Das Problem ist das vielen Anfaenger garnicht klar ist wie komplex
etwas ist. Und man kann denen das auch nicht erklaeren. ICh denke
auch man sollte nicht. Einfach mal machen lassen. Dann werden neun
aufgeben, aber einer zieht es durch und hat was gelernt.
Mehr kann man nicht erwarten. War frueher auch nicht besser. Neun C64
Besitzer haben auf dem Schulhof geklaute Spiele verschoben und nur 
gezockt, einer hat dann selber programmiert.

Allerdings wer glaubt das man das machen kann um Kohle zu sparen
der irrt sich natuerlich gewaltig. Es gibt praktisch keine einzige
Anwendung mehr wo es sich heute lohnt den loetkolben einzuschalten
wenn Geld sparen das Ziel ist.

Vanye

von Hobby B. (bastler2022)


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Patrick S. schrieb:
> Nun habe ich gelesen, dass im Beitian bn880 GPS und Kompass drin sind.
> Wäre sowas sinnvoll?

Ja um erste Erfahrungen zu sammeln für dein Vorhaben könntest das bn880 
Dual-Modul Kompass nutzen. Das wird auch öfter für Flugsteuerung im 
Hobby Bereich genutzt also würdest nicht ganz bei "0" anfangen.

Gruß bastler2022

: Bearbeitet durch User
von Jan H. (jan_h74) Flattr this


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Nur GPS BN880 mit compass reicht nicht : Die Schraglage von Segelboot 
beinflusst die compass messung ! Muss compensiert werden mit eine IMU 
(ist auch in Novatek forgesehen). Google nach 9DOF IMU (9 degrees of 
freedom). Da ist eine 3D Accelerometer, ein 3D Gyroscoop und ein 3D 
Magnetocompass in eine chip/ Platine. Den Bosch BN055 ist brauchbar.

von Patrick S. (patrick1990)


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Jan H. schrieb:
> Nur GPS BN880 mit compass reicht nicht : Die Schraglage von Segelboot
> beinflusst die compass messung ! Muss compensiert werden mit eine IMU
> (ist auch in Novatek forgesehen). Google nach 9DOF IMU (9 degrees of
> freedom). Da ist eine 3D Accelerometer, ein 3D Gyroscoop und ein 3D
> Magnetocompass in eine chip/ Platine. Den Bosch BN055 ist brauchbar.

Danke für die sehr nützliche Info.
Alternativ wäre scheinbar noch der MPU 9250.

: Bearbeitet durch User
von Ich A. (alopecosa)


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Für meinen Geschmack, ohne das Reglement zu kennen, beißt sich ja das 
hier:

Patrick S. schrieb:
> Ich würde es gern selbst bauen, um dem Teil ganz frei weitere
> individuelle Funktionen zu spendieren.

irgendwie mit dem hier:

Patrick S. schrieb:
> Smartphone wäre keine Alternative. "Eigentlich" dürfen wir keine
> Smartphones mitführen


Wird sicher einen Grund haben warum man keine Smartphones dabei haben 
"darf" ;)

von Patrick S. (patrick1990)


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Ich A. schrieb:
> Wird sicher einen Grund haben warum man keine Smartphones dabei haben
> "darf" ;)

Hat es, aber das hat nichts mit dem Kompass zu tun. Eher mit der 
Kommunikation untereinander :)

von Jan H. (jan_h74) Flattr this


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Patrick S. schrieb:
> Jan H. schrieb:
>> Nur GPS BN880 mit compass reicht nicht : Die Schraglage von Segelboot
>> beinflusst die compass messung ! Muss compensiert werden mit eine IMU
>> (ist auch in Novatek forgesehen). Google nach 9DOF IMU (9 degrees of
>> freedom). Da ist eine 3D Accelerometer, ein 3D Gyroscoop und ein 3D
>> Magnetocompass in eine chip/ Platine. Den Bosch BN055 ist brauchbar.
>
> Danke für die sehr nützliche Info.
> Alternativ wäre scheinbar noch der MPU 9250.
Hier noch meine Erfahrungen mit ein IMU (in flamisch, google translate): 
http://wiki.robotmc.be/index.php/Goedkope_10DOF_met_I2C_aansluiting
Und hier GPS combiniert mit IMU :
http://wiki.robotmc.be/index.php/Robot_met_GPS_%3F

von Patrick S. (patrick1990)


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Jan H. schrieb:
> Hier noch meine Erfahrungen mit ein IMU (in flamisch, google translate):
> http://wiki.robotmc.be/index.php/Goedkope_10DOF_met_I2C_aansluiting
> Und hier GPS combiniert mit IMU :
> http://wiki.robotmc.be/index.php/Robot_met_GPS_%3F

Vielen Dank!

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