Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Audio Differential nach Single Ended


von Sascha F. (sascha_focus) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Guten Morgen,

ich habe hier ein JDY-67 Audio Bluetooth Modul liegen. Dies hat für die 
Audioausgänge je einen Differentiellen Ausgang. Nun siche ich wie im PDF 
unter 4.2 angegeben, einen passenden Überträger oder eine passende Opamp 
Schaltung.

Opamp Grundlagen sind vorhanden, jedoch nie großartig was gemacht.

Gruß Sascha

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Sascha F. schrieb:
> Opamp Grundlagen sind vorhanden, jedoch nie großartig was gemacht.

Es reicht ein einfacher Differenzverstärker mit 4 Widerständen.

https://www.elektronik-kompendium.de/sites/slt/0210153.htm

Der OPV sollte ein Rail 2 Rail Typ sein, sowohl am Eingang als auch 
Ausgang.
TS912 ist so einer, auch wenn der kein ausgesuchter Audiotyp ist.

von Sascha F. (sascha_focus) Benutzerseite


Lesenswert?

Super,

vielen Dank. Ich werde mal ein Testaufbau machen.

Gruß Sascha

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Sascha F. schrieb:

> ich habe hier ein JDY-67 Audio Bluetooth Modul liegen. Dies hat für die
> Audioausgänge je einen Differentiellen Ausgang.

Die Audioausgänge sind nicht "erdfrei symetrisch", sie haben Bezug zur 
Masse.
Du kannst das Audio- Signal einfach an LP und RP abgreifen.
Dabei darfst du nicht die negativen Ausgänge LN und RN mit Masse 
verbinden wie man es bei einem erdfreien Ausgang (also mit Trafo) tun 
müsste.

Uwe

von Falk B. (falk)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Die Audioausgänge sind nicht "erdfrei symetrisch", sie haben Bezug zur
> Masse.
> Du kannst das Audio- Signal einfach an LP und RP abgreifen.

Das will er aber nicht! Siehe Überschrift!

> Dabei darfst du nicht die negativen Ausgänge LN und RN mit Masse
> verbinden wie man es bei einem erdfreien Ausgang (also mit Trafo) tun
> müsste.

Das ist auch dem OP bekannt!

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?


von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> https://sound-au.com/project35.htm

Er will da wohl besser keine Phantomspeisung reinjagen.

INA134 ist das passende IC bei höheren Qualitätsanforderungen (und 
ausreichender Betriebsspannung) ansonsten tut es auch ein normaler 
OpAmp.

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> https://sound-au.com/project35.htm
>
> Er will da wohl besser keine Phantomspeisung reinjagen.
>
Den Teil kann man ja weglassen und die Sachen von Elliot sind wenigstens 
getestet und teilweise auch als Bausätze erhältlich. Und wenn er das 
selbst simulieren will hat er damit auch schon einmal die ersten 
Anhaltspunkte ;-)

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Thomas R. schrieb:
>>> https://sound-au.com/project35.htm
>>
>> Er will da wohl besser keine Phantomspeisung reinjagen.
>>

Und vor Allem möchte er kein unsymetrisches Audiosignal symetrieren, wie 
es die DI-Box-Schaltungen tun.
Aber Irgendwas ist ja immer.

> teilweise auch als Bausätze erhältlich.

Genügt das als Qualitätsgarantie?

Uwe

von Markus M. (adrock)


Lesenswert?

Ich hatte die Schaltung mit dem TS912 damals so gebaut, da ich Ausgänge 
für den AUX/Line-In Eingang haben wollte.

Die Störungen habe ich dabei aber nie ganz wegbekommen, immer hatte ich 
etwas digitales Gezirpe im Audio, besonders bei sehr leisen Stellen oder 
wenn gerade kein Audiosignal von der (gekoppelten) Quelle kam. Hängt 
sicher auch vom Einzelfall ab, und davon wie das BT Modul mit Spannung 
versorgt wird. In meinem Fall hatte ich da keine Wahl (USB vom 
Autoradio)

Habe dann in einer neuen Version solche Übertrager verwendet:

https://mou.sr/3RnpzJc (TY-250P)

Guter Klang (20Hz-20KHz), bin damit sehr zufrieden, und endlich keine 
Störungen mehr.

: Bearbeitet durch User
von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Gute Entscheidung, besser als das elektronische Zeugs. Nur für echtes 
HiFi recht teuer. Aber Bluetooth.....

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
> besser als das elektronische Zeugs.

Weil?

von Mann Fred (Gast)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> besser als das elektronische Zeugs.
> Weil?
Macht weniger Rauschen.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Manni T. schrieb:
>> Weil?
>
> Macht weniger Rauschen

Dafür mehr Klirr.

von Klaus H. (hildek)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Und vor Allem möchte er kein unsymetrisches Audiosignal symetrieren, wie
> es die DI-Box-Schaltungen tun.

Eine passive DI-Box macht das auch von symmetrisch auf unsymmetrisch.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Sascha F. schrieb:
> Nun siche ich wie im PDF unter 4.2 angegeben
Warum nimmst du nicht einfach die Schaltung in 4.2 ganz links?

> ich habe hier ein JDY-67 Audio Bluetooth Modul liegen. Dies hat für die
> Audioausgänge je einen Differentiellen Ausgang.
Miss mal LN und RN gegen Masse. Kann gut sein, dass da eine Verbindung 
ist (Stichwort: Sternförmige Masseführung aus dem IC heraus).

Falk B. schrieb:
> Das will er aber nicht
Falk, du weißt doch selbst, dass zwischen "will ich" und "brauche ich" 
oft eine große Lücke ist...

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:

> Warum nimmst du nicht einfach die Schaltung in 4.2 ganz links?

Die einfache Lösung, wie ich schon schrieb.

> Miss mal LN und RN gegen Masse. Kann gut sein, dass da eine Verbindung
> ist (Stichwort: Sternförmige Masseführung aus dem IC heraus).

Nein, es sind differentielle Ausgänge. Im Datenblatt steht ausdrücklich 
und in rot daß man die negativen differentiellen Ausgänge nicht mit GND 
verbinden darf. Offen lassen.

Die Ausgänge innerhalb eines Gerätes (Boombox?) elektronisch symetrisch 
zu nutzen macht so recht keinen wirklichen Sinn.
Trafos zu verwenden wie im rechten Schaltplan kann durch die galv. 
(Masse-) Trennung eine einfache (und manchmal einzig "ökonomische") 
Lösung gegen Störungen aus dem Digitalteil sein wie Markus M. schon 
bemerkte.
Wenn es um den Anschluß an die Stereoanlage oder das Autoradio geht, es 
dabei "digital klingt", es gibt für den Zweck fertige 
"Massetrennfilter", z.B. MONACOR FGA-40MF

Uwe

von Thomas R. (thomasr)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Manni T. schrieb:
>>> Weil?
>>
>> Macht weniger Rauschen
>
> Dafür mehr Klirr.

Deshalb immer noch in Tonstudios verwendet.....

Manche Tonmeister schwören geradezu auf die Eigenschaften der 
Eingangsübertrager im Gegensatz zu den elektronischen Lösungen. Kann 
aber auch ähnlich "Röhre klingt besser" sein.

Ist dann aber eine andere Preisklasse

: Bearbeitet durch User
von Peter D. (peda)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Die Ausgänge innerhalb eines Gerätes (Boombox?) elektronisch symetrisch
> zu nutzen macht so recht keinen wirklichen Sinn.

Boombox wohl nicht, aber für hochwertige Wiedergabe dürfte interne 
symmetrische Verkabelung durchaus was bringen.
Ich habe schon reichlich Geräte erlebt, wo in den Pausen digitale 
Störungen zu hören waren. Z.B. MP3-Player, Notebooks, PCs, 
Bluetooth-Kopfhörer.
Aus dem PC gehe ich nur noch digital über Toslink zum Receiver, die 
analogen Ausgänge reichen bestenfalls für Brüllwürfel.

von Jürgen S. (engineer) Benutzerseite


Lesenswert?

Thomas R. schrieb:
>>> Macht weniger Rauschen
>> Dafür mehr Klirr.
Soviel Klirr macht das nicht, wenn man die entsprechend betreibt. Habe 
selber Übertrager vermessen, als ich für einen Hersteller tätig war. Die 
sind bis 100kHz supersauber, wenn man von Sättigungen wegbleibt.

> Deshalb immer noch in Tonstudios verwendet.....
Z.T. hat es auch einfach den Grund, weil man sie hat. Wozu ersetzen, 
wennetwas funktioniert?

> Manche Tonmeister schwören geradezu auf die Eigenschaften der
> Eingangsübertrager im Gegensatz zu den elektronischen Lösungen.
Eine Eigenschaft ist, dass diese Lösung weniger altert und seltener 
ausfällt.

> Kann aber auch ähnlich "Röhre klingt besser" sein.
Z.T. ja, wie ich lernen durfte. Z.T. auch Umgang mit alter Technik: 
Durch weniger auflösende Wandler war eine hohe Aussteuerung nötig und 
damit die größere Gefahr von Übersteuerungen, die bei Übertragern 
weniger böse klingen, als bei Transistorlösungen.

Übertrager beseitigen halt sehr elegant den common mode am Ausgang und 
vor allem bei GND-Problemen. Früher hatten viele Mikrofone einen 
entsprechend ausgesteuerten Übertrager am Ausgang. Irgendwann kamen dann 
die TLM mit den hohen Aussteuerungen ...

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

J. S. schrieb:
>>> Dafür mehr Klirr.
> Soviel Klirr macht das nicht, wenn man die entsprechend betreibt. Habe
> selber Übertrager vermessen, als ich für einen Hersteller tätig war.

Die koste(te)n auch gut Geld, wir hatten sie überwiegend von Haufe.
Klirrgrade bei 0,05% waren beherrschbar. Man konnte zusätzlich mit einer 
Mitkopplung 'tricksen', das Telefunken-Patent dürfte schon lange 
ausgelaufen sein. Damals hatte man noch keine pdf und USB-Sticks, 
weshalb ich leider keine Unterlagen mehr habe.

> Übertrager beseitigen halt sehr elegant den common mode am Ausgang und
> vor allem bei GND-Problemen.

Genau das war der Grund.

Auch externe Einstrahlungen in Leitungswege heben sich auf, natürlich 
verdrillte Kabel.

Das kannst Du auch mit Differenzausgängen haben, als erdsymmetrisch 
bezeichnet. Aber nur, wenn die Symmetrie sauber abgeglichen ist, dafür 
gab es eine (sauteure) Meßdrossel. Das Ding hat drei Anschlüsse, aus der 
Mitte gegen Erde misst man im Idealfall keinerlei Signal.

> Früher hatten viele Mikrofone einen
> entsprechend ausgesteuerten Übertrager am Ausgang.

Ein heikles Thema, Mikrofonieeffekte der Übertrager, die aus dem 
Kernmaterial resultieren. Da hatte Pikatron keine tollen Werte, während 
Haufe ein Kernmaterial hatte, was exclusiv für sie gefertigt wurde.

Verdammt lange her, dass ich beruflich mit Messungen und Prüfplätzen für 
Tonstudiotechnik befasst war.

von Sascha F. (sascha_focus) Benutzerseite


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Sascha F. schrieb:
>> Nun siche ich wie im PDF unter 4.2 angegeben
> Warum nimmst du nicht einfach die Schaltung in 4.2 ganz links?

Weil ich einen Stereo Verstärker mit dem Signalen füttern möchte

Gruß Sascha

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Sascha F. schrieb:
> Lothar M. schrieb:

>> Warum nimmst du nicht einfach die Schaltung in 4.2 ganz links?
>
> Weil ich einen Stereo Verstärker mit dem Signalen füttern möchte

Die Schaltungen in dem Datenblatt sind nur Beispiele.
Natürlich kannst du linkes und rechtes Signal (RP und LP) an deinen 
Verstärker direkt anschließen und hast Stereo. Probier es einfach aus.

Wenn du dann "digitale" Störungen hast würde ich der Einfachheit halber 
die Transformatorlösung vorziehen. Wenn du bei Mouser & Co nicht 
bestellen kannst bzw. magst, Audiotrafos gibt es auch im großen 
Bücherhaus für schmales Geld.

(Hailege 5pcs EI14/EI-14 Audio Coupling Isolation Transformer Audio 
Transformer 600:600 1:1
Über die Qualität kann ich nichts sagen vielleicht kann einer der 
Spezialisten hier das bewerten)

Es geht ja vermutlich nicht um Studiotechnik.

Uwe

von Rainer D. (rainer4x4)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> J. S. schrieb:
>>>> Dafür mehr Klirr.
>> Soviel Klirr macht das nicht, wenn man die entsprechend betreibt. Habe
>> selber Übertrager vermessen, als ich für einen Hersteller tätig war.
>
> Die koste(te)n auch gut Geld, wir hatten sie überwiegend von Haufe.
> Klirrgrade bei 0,05% waren beherrschbar.
Übertrager kommen allen Übertragungswegen vielfach zum Einsatz. ZB im 
Rundfunkbereich, von den Studios bis zu den Sendern, eben auf besonders 
langen Kabelwegen und durch unzählige Geräte.
Bei uns waren Übertrager von Haufe, Beyerdynamic und Co im Einsatz. 
Klirrdämpfungen besser 40dB waren Pflicht!
Besonderer Bedeutung kommt der Eingangs- und Ausganganpassung der 
Übertrager zu, dann klappts auch mit der Klirrdämpfung!

von Mann Fred (Gast)


Lesenswert?

Rainer D. schrieb:
> Klirrdämpfungen besser 40dB waren Pflicht!
40dB scheint mir aber kein so überragender Wert.

von Mark S. (voltwide)


Lesenswert?

Wobei dies nur für die teuren Studioversionen gilt. Die heute gängigen 
Billigversionen - ohne Mu-Metall-Abschirmung - dürften da noch um 
einiges schlechter da stehen.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.