Hallo, ich möchte gerne den abgebildeten Kondensator intakt von der Platine bekommen und frage mich, welche Funktion der Sockel hat. Ist der Sockel evtl. auf der Patine befestigt, fest mit dem Kondensator verbunden oder liegt er üblicherweise nur lose zwischen Platine und Kondensator? Bekomme ich beides "im Paket" herunter, sobald ich die beiden SMD-Lötstellen gelöst bekomme? Die Seite https://de.farnell.com/c/passive-bauelemente/kondensatoren/aluminium-elektrolytkondensatoren/aluminium-elektrolytkondensatoren-smd lässt mich glauben, dass sich beides im Paket lösen lassen müsste. Ein erster sehr zaghafter Versuch hat keinen Erfolg gebracht. Bin für jeden Hinweis dankbar! Grüße!
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Schaus dir an: https://cdn-reichelt.de/bilder/web/xxl_ws/B300/PANASONIC_FKS-SERIE.png Und da kann auch noch Kleber drunter sein.
Mathias F. schrieb: > fest mit dem Kondensator verbunden oder ja > Bekomme ich beides "im Paket" herunter, sobald ich die beiden > SMD-Lötstellen gelöst bekomme? ja > Ein erster sehr zaghafter Versuch hat > keinen Erfolg gebracht. Bin für jeden Hinweis dankbar! da reichte die Hitze offenbar noch nicht ganz
Mathias F. schrieb: > Bin für jeden Hinweis dankbar! Erst beide Lötstellen mit weichem Lot ausreichend benetzten, dann mit zwei Lötkolben gleichzeitig beide Lötstellen auf- heizen und mit Zangengriff (der Lötkolben) abheben. Evtl. muss noch ein Klebepunkt "überwunden" werden.
Wastl schrieb: > Erst beide Lötstellen mit weichem Lot ausreichend benetzten Am einfachsten mit verbleitem Lot. Ansonsten nimmt man eben das gute Bleifreie. > dann mit zwei Lötkolben gleichzeitig beide Lötstellen Wenn ich nur 1 Lötkolben habe, dann mache ich eine Seite warm und hebe den Kondensator um 0,2 mm an. Dann mache ich die andere Seite warm und hebe den Kondensator um 0,4 mm an. Dann wieder die Erste Seite usf. Nach 4-5 mal hin und her ist der Kondensator weg.
Mit bleihaltigem Lot beide Seiten gut benetzen und mit 2 Lötkolben gleichzeitig flüssig halten. Dann sollte er schon alleine abfallen.
Meine Güte, 10 Minuten nach dem Posting schon so ein Flut von tollen Hilfepostings, ganz herzlichen Dank an alle! Habe Heißluft und Standard-Kolben zu bieten, leider keinen tweezer/chiptool, gleichzeitiges Erhitzen wird also nicht möglich sein. Es geht sehr eng zu auf der Platine, es wird also ein elendes Gefummel. Ich werde berichten... Vielen Dank nochmals! M.
> Wenn ich nur 1 Lötkolben habe, dann mache ich eine Seite warm und hebe > den Kondensator um 0,2 mm an. So mache ich das auch. Manchmal klappt das auch schon mit 2Zyklen, haengt davon ab wieviel Platz um den Kondensator ist. Guten Loetkolben mit ausnahmsweise mal dicker Spitze verwenden. Die teile haengen gerne mit einer Seite an der dicken Masseflaechce der Platine. Vanye
Ohne Zerstörung des Kondensators wird das aber schwer! So etwas gelingt eigentlich nur mit einem Tweezer oder Heißluft und vieel Gefühl.
Thomas R. schrieb: > und vieel Gefühl. Sollte man eh' immer haben. Mathias F. schrieb: > Es geht sehr eng zu auf der Platine, es wird also ein elendes Gefummel. Der fotografierte Kondensator sitzt ja zum Glück ganz am Rand. Der sollte mit wechselseitigem erhitzen nach 20 Sekunden runter sein... Aber ich würde auch mit annähernder Sicherheit sagen, dass der fotografierte Kondensator noch gut ist.
Thomas R. schrieb: > Ohne Zerstörung des Kondensators wird das aber schwer! So etwas gelingt > eigentlich nur mit einem Tweezer oder Heißluft und vieel Gefühl. Ich habe - das mag verrückt klingen, aber es geht - gute Erfahrungen gemacht, fast horizontal einen Schraubendreher anzusetzen und auf dessen Schaft mit einer Kombizange oder sehr kleinen Hämmerchen einen beherzten "Pock" aufzubringen. Freilich sollte man das erstmal an Schrottplatinen üben. Bei mir ging das fast immer gut, ohne Platine oder Bauteil zu beschädigen. Funktioniert auch sehr gut mit LED von Alu Platinen. Ich hatte im vorigen Job viel Gelegenheit, das zu probieren.
Gunnar F. schrieb: > und auf dessen Schaft mit einer Kombizange oder sehr kleinen Hämmerchen > einen beherzten "Pock" aufzubringen. Vogelwild. Ich würde erwarten, dass dann die Lötpads an den Elkobeinchen hängen bleiben... > Freilich sollte man das erstmal an Schrottplatinen üben. Bringt ja nichts, wenn es dann bei der einen Leiterplatte, auf die es ankommt, nicht so gut funktioniert.
Lothar M. schrieb: > Gunnar F. schrieb: >> und auf dessen Schaft mit einer Kombizange oder sehr kleinen Hämmerchen >> einen beherzten "Pock" aufzubringen. > Vogelwild. Ich würde erwarten, dass dann die Lötpads an den Elkobeinchen > hängen bleiben... Funktioniert schon, aber wichtig ist es nicht zu ziehen, sondern sogar zu drücken während des Drehens. >> Freilich sollte man das erstmal an Schrottplatinen üben. > Bringt ja nichts, wenn es dann bei der einen Leiterplatte, auf die es > ankommt, nicht so gut funktioniert. Ein Restrisiko bleibt immer.
So, wie es auf dem Foto ausschaut, kommt man da gut während des Erhitzens mit einem Skalpell drunter. Da das kein Zinn annimmt, deht das ratz-fatz.
Zwischenstand: Das Ding ist garantiert zusätzlich festgeklebt, es bewegt sich gefühlt keinen Mikrometer. Ich habe die "Aufwackelmethode" rechts/links mit Bleilot und zusätzlich Flussmittel versucht. Habe auch versucht, eine superdünne Metallfolie zwischen Platine und Bauteil zu schieben. Geht nur begrenzt, was IMO ebenfalls auf Klebstoff deutet. Ein Skalpell hab ich auch hier, das wird als nächstes versucht...
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Wenn der Sockel nicht geklebt ist kann man ihn minimal bewegen, das ist nur eine Unterlegscheibe. Mit Lupe und Pinzette mal fummeln. Ich sehe jedenfalls keinen Grund warum er geklebt sein sollte. Kann natürlich jetzt sein, das er durch Flussmittel verklebt oder durch Hitze verformt ist, aber ich glaubs nicht das er geklebt ist. Mal einen anderen auf diese Art testen, entweder klebt man alle oder keinen. Was aber halt das Problem ist: - Keine Wärmefalle - Beide Seiten direkt viel Kupfer dran - Pads zu 80% unter dem Teil Da kommt man scheiße dran, und daher ist das eine Bauform die auch von Profis nur ungern repariert wird. (jaja, ihr seit alle Helden, ich kenne jedenfalls keinen der die gern, schnell, einfach und ohne den Sockel zu verschmoren runter und wieder rauf bekommt). Versuch die LP erstmal auf locker 150 oder mehr Grad anzuheizen, dann muss der Kolben nicht so viel arbeiten. Das sollten die Teile eigentlich auch "länger" aushalten, bis auf Displays, Batterien und THT-Stecker. Aber muss ja auch nur begrenzt lokal gemacht werden. Dann schnell und mit viel (nach Möglichkeit Blei-)Lot "nass" machen und abwechselnd hochruckeln. Keine Gewalt anwenden, die Pads sind schnell ab und dann stehste da... Und zuletzt die Frage: warum? Kaputt sieht er nicht aus...
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Lothar M. schrieb: > Wastl schrieb: >> Erst beide Lötstellen mit weichem Lot ausreichend benetzten > Am einfachsten mit verbleitem Lot. Ansonsten nimmt man eben das gute > Bleifreie. > >> dann mit zwei Lötkolben gleichzeitig beide Lötstellen > Wenn ich nur 1 Lötkolben habe, dann mache ich eine Seite warm und hebe > den Kondensator um 0,2 mm an. Dann mache ich die andere Seite warm und > hebe den Kondensator um 0,4 mm an. Dann wieder die Erste Seite usf. Nach > 4-5 mal hin und her ist der Kondensator weg. Oder auch hier mal versuchen einmal Kupferdraht um den kondensator zu legen, die eiden Pads sind ja teilweise zugaenglich. Kupferdraht jeweils dort satt anloeten. Dann sollte die durch den Draht verteilte Hitze nur eines Kolbens eigentlich hinreichen beide Pads gleichzeitig ins Schwimmen zu bringen.
Zum Warum: Weil ich an das Bauteil nebendran ran muss und null Platz zum Ansetzen von Kolben oder Heißluft da ist. Es geht eben nichts über das richtige Werkzeug, habe gerade die Entlötpinzette für meine Station mit für den Anwendungsfall passendem Spitzensatz bestellt. Auch mit zwei Lötkolben gleichzeitig an beiden Füßen wollte sich der Kondensator einfach nicht bewegen. Immerhin habe ich auf diese Weise (2 Kolben) den benachbarten Kondensator weg bekommen. Das ging schnell und ohne jede Mühe. Vielen Dank für all die Tipps! Wenn die Axis cam erfolgreich wieder in Betrieb genommen ist, gibts ein Foto...
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Ich hab schon mal gesehen, dass jemand einen dicken Kupferdraht um die Lötspitze gewickelt hat und mit diesem quasi ähnlich wie mit der Pinzette ein Bauteil beidseitig erwärmt hat. bloss bei all diesen Duröhre Filmchen ist Vorsicht geboten, weil niemand weiss, das wievielte Filmchen das ist, das gemacht wurde. Ausserdem, ohne Leistung des Kolbens kanns, egal wie gut das auch gehen mag, nicht funktionieren. Unter 80W würde ich das auch unter sehr günstigen Umständen als fast aussichtslos sehen. Dazu kommt natürlich um einen festen Sitz zu erreichen der einen guten Wärmeübergang ermöglicht, braucht man eine Zylindrische Spitze. Die ist eher selten. Fast alle sind konisch, lediglich ganz kurze T12 könnten da geeignet sein. Oder manche der JBC-245. Achso, du sagst, du hast ein Heissluftteil, damit könntest du, bevor du mit dem Kolben rumhantierst die entsprechende Rückseite schon mal auf eine Temperatur vorheizen, die den dort eventuell befindlichen Bauteilen nicht schadet, aber die Heizleistung deines Kolbens stark reduziert.
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Thomas R. schrieb: > Ohne Zerstörung des Kondensators wird das aber schwer! Insbesondere, wenn man wenig Erfahrung mit Löten hat, ist die Zerstörung des defekten Elkos mit Hilfe eines Seitenschneiders oft die beste Lösung. die übrigbleibenden zwei Anschlussdrähte lassen sich dann verhältnismäßig einfach auslöten.
Harald W. schrieb: > ist die Zerstörung des defekten Elkos mit Hilfe eines Seitenschneiders > oft die beste Lösung Würde ich auch so machen. Was will man mit einem korrekt ausgelöteten Elko, wenn man ringsum die gesamte Leiterplatte vergurkt hat? Außerdem geht das am schnellsten.
Bernd G. schrieb: > Harald W. schrieb: >> ist die Zerstörung des defekten Elkos mit Hilfe eines Seitenschneiders >> oft die beste Lösung > > Würde ich auch so machen. Was will man mit einem korrekt ausgelöteten > Elko, wenn man ringsum die gesamte Leiterplatte vergurkt hat? Außerdem > geht das am schnellsten. Bei einem bedrahteten Elko vielleicht, bei SMD Bauteilen wäre ich sehr vorsichtig mit solchen Gewaltmethoden. Beim Zerstören des Bechers übertragen sich unvermeidlich Kräfte in unbekannter Höhe auf die Lötstellen, er besteht die Gefahr dass die Lötpads sich ablösen. Die thermischen Methoden mit geeignetem Werkzeug sind deutlich schonender für die Leiterplatte.
Bernhard D. schrieb: > besteht die Gefahr dass die Lötpads sich ablösen. ziemlich sicher und der Titel ist maximal falsch
Bernhard D. schrieb: > Bei einem bedrahteten Elko vielleicht, bei SMD Bauteilen wäre ich sehr > vorsichtig mit solchen Gewaltmethoden. Beim Zerstören des Bechers > übertragen sich unvermeidlich Kräfte in unbekannter Höhe auf die > Lötstellen, er besteht die Gefahr dass die Lötpads sich ablösen. Irgendeinen Tod muss man sterben. Also wegdremeln das Ding, wenn die Bedenken zu groß werden.
Mathias F. schrieb: > Das Ding ist garantiert zusätzlich festgeklebt, Ist die Leiterplatte tatsächlich beidseitig bestückt? Denn nur bei beidseitig bestückten Leiterplatten wird wo nötig bei großen Bauteilen auf 1 Seite geklebt. Aber wenn der Entwickler das Layout gut gemacht hat, dann hat er auf die Unterseite nur kleine und leichte Bauteile eindesignt, die ohne Kleben allein von der Adhäsion des flüssigen Zinns festgehalten werden. Und weil dieser Kleber nur für das Festhalten eines 5 Gramm schweren Bauteils beim Löten zuständig ist, ist da auch nciht viel Kleber drann und du kannst das geklebte Bauteil später mit recht wenig Kraft wieder lösen. > Ich habe die "Aufwackelmethode" rechts/links mit Bleilot und zusätzlich > Flussmittel versucht. War das Zinn auch wirklich insgesamt flüssig? Ich bin mir ziemlich sicher, dass es da klemmt und das Zinn nur direkt an der Lötspitze "weich" war. Welchen Lötkolben mit welcher Spitze hast du da verwendet?
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Lothar M. schrieb: > Ist die Leiterplatte tatsächlich beidseitig bestückt? Definitiv. > War das Zinn auch wirklich insgesamt flüssig? Ich bin mir ziemlich > sicher, dass es da klemmt und das Zinn nur direkt an der Lötspitze > "weich" war. Ich hatte die Platine auf der Vorheizplatte auf 120 Grad geheizt, Bleilot und Flussmittel verwendet und mit zwei Lötkolben gleichzeitig die Pins mehr als ausreichend lange erhitzt. Das Lot konnte man gut herumfließen sehen. Mehr geht da wohl kaum noch. Ich habe es mehrfach versucht bei jedem Versuch länger drangehalten, beim letzten hab ich das Lot bestimmt 20 Sekunden lang flüssig gesehen. Nix! Ich will die Kolben ja nicht ne Viertelstunde lang dranhalten, wahrscheinlich hab ich das Teil jetzt eh schon frittiert. > Welchen Lötkolben mit welcher Spitze hast du da verwendet? Der eine war ein i-Tool 80W an einer Ersa Vario2, der andere war ein älteres Ersa stand alone Gerät, weiß nicht was für eins genau. Die Spitzen waren für diesen Zweck geegnet, keinesfalls zu klein, Standard Ersa Teile. Ich hab das 2x40W Chip tool bestellt, das wird mir zukünftig bestimmt noch gute Dienste leisten. Ist leider noch nicht hier. Damit krieg ich dann auch den Flyback Transformer elegant herunter, an den ich eigentlich dran wollte.
Keks F. schrieb: > Ich glaube unter einigen Komponenten Kleber zu sehen. Das, was beim letzten Bild oben ist, ist die "Unterseite", die zuerst gelötet wird. Das einzige, was da geklebt sein könnte, ist die Spule. Aber egal: die Seite mit den Elkos un dem Übertrager ist die Seite mit den schweren Bauteilen. Die wird ohne Kleber im zweiten Durchgang oben gelötet. Mathias F. schrieb: > Damit krieg ich dann auch den Flyback Transformer elegant herunter, an > den ich eigentlich dran wollte. Der sieht für mich nach einem Fall für Wismutlot aus. Meines nennt sich ChipQuik SMD1, und das funktioniert super. Damit bekommt man sogar 64-polige Steckerleisten raus. Wiederverwendbar.
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