Hat hier schonmal jemand nen Lötbad/Löttopf verwendet? Ich frag mich grade, womit und wie man den am besten füllt (damit das Heizelement nicht ungleichmäßig warm wird, während der Zinnbarren noch nicht geschmolzen ist...um ein Überhitzen des Heizelements zu verhindern). Ich überlege mir so nen Löttopf zuzulegen um schnell größere Mengen an Kabelenden vorzuverzinnen. Und eignen sich solche Löttöpfe auch um Stecker von Platinen runter zu löten? Oder schmilzt der Kunststoff der Stecker zu schnell? 1. Funktionieren diese 20-40€ Asia-Dinger ausreichend gut? 2. In was für nen Flussmittel dippe ich meine Kabelenden am besten bevor sie im Zinn baden gehen? 3. Was ist die preiswerteste Methode das Lötzinnbad bleifrei zu füllen? Ich hab mal zwei Fotos angehangen von den Steckern, die ich gerne entlöten würde. Per Heißluft ist das leider viel zu aufwändig und somit unrentabel. Da so ein Steckerpaar gut 12-15€ kostet, wärs natürlich schön, die Stecker von defekten Platinen weiterzuverwerten.
Micha W. schrieb: > Hat hier schonmal jemand nen Lötbad/Löttopf verwendet? Sicher > Ich frag mich grade, womit und wie man den am besten füllt (damit das > Heizelement nicht ungleichmäßig warm wird, während der Zinnbarren noch > nicht geschmolzen ist...um ein Überhitzen des Heizelements zu > verhindern). Du hast Probleme. Der Rest der Welt hat die nicht. > Und eignen sich solche Löttöpfe auch um Stecker von Platinen runter zu > löten? Ja. > Oder schmilzt der Kunststoff der Stecker zu schnell? Wenn man es richtig macht, nein. Denn das dauert nur wenige Sekunden! > 2. In was für nen Flussmittel dippe ich meine Kabelenden am besten bevor > sie im Zinn baden gehen? Flüssiges ;-) > 3. Was ist die preiswerteste Methode das Lötzinnbad bleifrei zu füllen? Es gibt bleifreies Stangenlot. >Ich hab mal zwei Fotos angehangen von den Steckern, die ich gerne >entlöten würde. Die sind nicht so leicht mit einem einfachen Lötbad entlötbar, denn der Kragen steht über! Das machen Profis mit einer Selektivlötanlage (Lötzinnspringbrunnen) Für die Dinger würde ich die Megaklecks-Methode empfehlen. Mittels GROßEM Lötkolben (150W+) und großer Spitze einen riesigen Lötzinnklecks auf den Kontakten schmelzen und so alles gleichzeitig flüssig halten. Dann den Stecker rausziehen. Vielleich geht es auch mit einem Lötbad, wenn das Ding einen eckigen Tiegel und dünnen Rand hat. Dann kann man den Kragen am Rand halten, ohne ihn ins Lötzinn tauchen zu müssen.
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> 3. Was ist die preiswerteste Methode das Lötzinnbad bleifrei zu füllen?
Du solltest bedenken das dies eine hoehere Temperatur bedeutet.
Gerade das Plastik der Steckverbinder aus der Bleizeit war deutlich
Temperaturempfindlicher als heute.
Vanye
Du meinst also Stangenlot so kleinbrechen/schneiden, dass es reinpasst und einfach einschalten? Mit ist neulich das Heizelement von meinem Lötkolben (Ersa i-con nano) abgeraucht, weil die Spitze sich etwas losgedreht hatte und dadurch das Heizelement zu schnell warm wurde und die Station in nen Fehler gesprungen ist. Glücklicherweise hat Ersa nen tollen Support und ich konnte das Nachfolgermodell vom i-tool nano bekommen, bei dem die Spitze mit ner Art Bajonettverschluss fest ist und sowas nicht mehr passieren kann :) Mit Kragen meinste den über die Platine hinausstehenden Part? Wenn ich die Platine mim Saitenschneider grob zuschneide und dann schräg ins fast randvolle Bad halte, sollte das doch auch möglich sein? Dann müsste ich nur gelegentlich die abgelösten Bauteile aus dem Bad fischen.
Die Stecker stammen wohl aus dem Automobilbereich und sind relativ aktuell. Die Platine selbst ist auch komplett ROHS-kompatibel.
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Falk B. schrieb: > Für die Dinger würde ich die Megaklecks-Methode empfehlen. Ich würde es auch so machen. Und zwar mit verbleitem Lot (oder gar Bismut-Lot) und genügend Flussmittel dran.
Sind die bleifreien Zinnstangen für die Elektronik die selben wie "Karosseriezinn" auf Ebay? Für die Kabelenden hab ich mir jetzt mal nen sehr kleines Lötbad bestellt. Für die Stecker überlege ich noch, was das Sinnvollste ist. Evtl. kekommen wir das auch mit weniger Lötkolbenleistung hin, wenn ich mim Seitenschneider so viel der Platine wie möglich entferne (=weniger Hitze wird abgeführt).
Du musst schauen woraus das Karosseriezinn besteht, könnte geeignet sein oder auch komplett unbrauchbar dafür. Es gibt 3 Wege diese Bäder zu befüllen, Stangenlot, Pellets oder flussmittelfreier Lötdraht. Wir haben von Felder die gleiche Legierung genommen, die auch unser Bestücker verwendet und wir auch beim Löten mit dem Lötkolben verwenden, da war es für unseren Zinnbedarf tatsächlich das wirtschaftlichste flussmittelfreien Lötdraht zu verwenden, ins Bad gingen 1 1/2 Rollen rein und von Zeit zu Zeit werden ein paar Meter nachgefüllt. Bei Stangenlot und Pellets wäre die Mindestbestellmenge für die Legierung ziemlich groß gewesen. Bestellt habe ich das damals hier: https://www.ersa-shop.com/index.php
Micha W. schrieb: > Sind die bleifreien Zinnstangen für die Elektronik die selben wie > "Karosseriezinn" auf Ebay? Vermutlich nicht, denn Elektroniklot muss reiner sein als Klempnerlot. > Für die Kabelenden hab ich mir jetzt mal nen sehr kleines Lötbad > bestellt. Di gibt es auch als Lötspitze für Lötkolben. > Für die Stecker überlege ich noch, was das Sinnvollste ist. > Evtl. kekommen wir das auch mit weniger Lötkolbenleistung hin, wenn ich > mim Seitenschneider so viel der Platine wie möglich entferne (=weniger > Hitze wird abgeführt). Das FR4 führt nicht viel Wärme ab, aber die Metallteile. Man muss das nicht übertreiben. Besorg dir einen leistungsstarken Lötkolben und gut. Das muss kein teures Digitalteil sein, da reicht ein einfaches, robustes Brateisen mit 230V Anschluss. https://www.conrad.de/de/p/toolcraft-kp150-loetkolben-230-v-150-w-spitzform-588343.html?hk=SEM&WT.mc_id=google_pla&gclid=Cj0KCQjwrfymBhCTARIsADXTabnL2PKBTKUifxLLvq9D3WIcqVUn_3hZcWWmYCIC1teM6FC10lxq1wEaAq09EALw_wcB&refresh=true
Ich weiß nicht ob diese Methode besonders gut ist, aber so hatte ich mal einen größeren Stecker ausgelötet: Alle Pins mit einem dicken Kupferdraht (2,5mm²) verbinden. Dann das ganze Gebilde am Stück nochmal aufheizen und den Stecker heraus ziehen. Dafür braucht man einen extra großen Lötkolben > 100 Watt.
Marc X. schrieb: > da war es für unseren Zinnbedarf tatsächlich das wirtschaftlichste > flussmittelfreien Lötdraht zu verwenden, ins Bad gingen 1 1/2 Rollen > rein und von Zeit zu Zeit werden ein paar Meter nachgefüllt. Wie haben in der Firma noch einen riesigen Klumpen Bleilot mit Flußmittel aus DDR-Zeiten. Das nehm ich immer zum Entlöten großer Sachen und auch zum Nachfüllen des Lötbads. Duftet immer herrlich nach Fichtennadelschaumbad! ;-)
Beitrag #7481225 wurde vom Autor gelöscht.
Es gibt, ob mans glauben willl oder nicht eine Lötspitze für die JBC-245 die hat ein kleines Lötbad. Dafür gibts auch ein komplettes Gestell zum ablegen, damit man das ganze nicht umkippt. JBC C245-SP01 Solder pot. Das Lötbad ist aber lediglich 18mm breit und 15 lang, keine Ahnung ob das für deinen Zweck ausreicht. Bei lediglich etwa 2,5cm² Volumen ist die benötigte Menge Lötzinn jedoch überschaubar. Alternativ bieten manche Chinadealer einen kleinen Lötpott an, den man über eine Lötspitze einfach drüberschiebt und dann vermutlich klemmt, damit guter Kontakt gegeben ist, vermutlich wird das auch irgendwann mal so warm, dass das Zinn wenigstens teigig wird, viel mehr würde ich nicht davon erwarten.
> Du musst schauen woraus das Karosseriezinn besteht, könnte geeignet > sein oder auch komplett unbrauchbar dafür. Vermutlich maximal unbrauchbar. Das Zeug ist dafuer gedacht das man es im baby-breiaehnlichen Zustand moeglichst gut an die Form eines Autos dranmodelieren kann. Da will gerade kein optimales Fliessverhalten. Vanye
Die Stecker sind unproblematisch. Kauf dir ein Kleinlötbad von Ersa, da geht so was wunderbar. Kann man mit Stangenlot SAC befüllen. Es gehen aber auch Lötdrahtreste. Das flüssige Zinn bildet durch seine hohe Oberflächenspannung einen "Berg" auf dem Lötbad, man kann die Platine prima so halten dass das Steckergehäuse gar keinen Kontakt zum flüssigen Zinn hat.
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