Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Sinumerik 810T lässt sich nicht einschalten


Announcement: there is an English version of this forum on EmbDev.net. Posts you create there will be displayed on Mikrocontroller.net and EmbDev.net.
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Eine CNC-Drehmaschine mit einer Siemens 810T GA1 Steuerung.

Im laufenden Betrieb schaltete sich die Steuerung komplett ab.
Bei Betätigung der Taste NC-Ein blinken LEDs einmal kurz, dann ist 
Schicht.
Das Netzteil schaltet (gleich wieder) ab.

Den bekannten Fehler wegen dem Lüfter habe ich aussortiert. Das Netzteil 
funktioniert auf dem Tisch. Wenn man den PTC, der das NT abschalten soll 
falls der Lüfter ausfällt, anpustet bleibt das Teil eingeschaltet. Auf 
dem Tisch. Nicht aber in der Steuerung eingesteckt.
In der Steuerung verhält sich die Abschalterei so als wenn das Signal 
vom Lüfter nicht käme, ist aber durch eine Brücke (original) gesetzt.
Die Abschaltung durch den PTC würde einige Sekunden später passieren-

Ich vermute da sind noch mehr Überwachungsfunktionen im Rennen.
Schaltpläne sind nicht zu finden.
Meine Hoffnung: Gibt es Insiderwissen in diesem Forum?

Unglaublich wie aufwendig Siemens diese Steuerungen designt hat. Und sie 
laufen nach über 30 Jahren noch. Bis auf meine... :-(

Uwe, gestresst

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Hi Uwe,

die gute alte 810T GA1 habe ich hier auch - als Backup auch direkt ein 
zweites Mal komplett fertig aufgesetzt, so dass ich im Fehlerfall nur 
tauschen muss. Hilft Dir jetzt nicht, aber vielleicht als Tipp für die 
Zukunft.

Die wichtigste Frage, bevor man an die Steuerung geht: hast Du alle 
Systemdateien als Backup? Das PLC-Programm, TA1, TA2 usw.?

Netzteilprobleme hatte ich bisher nicht (bei mir war es damals Schmodder 
auf der CPU-Platine), mMn sieht es auch nicht danach aus, denn das Ding 
läuft ja offenbar alleine. Ich würde auf Überstrom/Kurzschluss einer der 
Karten bzw. des Monitors tippen. Daher würde ich, wenn die 
Ausgangsspannungen am Netzteil stimmen, systematisch die Karten ziehen 
und den Eingangsstrom der 24V beobachten.
Aber wenn Du die CPU-Karte ziehst, dann sind die Daten futsch, daher die 
Nachfrage bzgl. Backup.

Welche Karten sind bei Dir überhaupt verbaut, welches Netzteil? Am 
besten mal Fotos von allen Bezeichnungen machen.

von Uwe B. (uwebre)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Hallo Chris,

Chris D. schrieb:

> die gute alte 810T GA1 habe ich hier auch

Ein erster Lichtblick nach dieser schlaflosen Nacht...

> Die wichtigste Frage, bevor man an die Steuerung geht: hast Du alle
> Systemdateien als Backup? Das PLC-Programm, TA1, TA2 usw.?

Ja. Als ich die Maschine gekauft habe war die Batterie leer.
Praktischerweise lagen drei Lochstreifenrollen im Schaltschrank, ich 
habe mir dann einen einfachen Leser dafür gebaut. Die Daten sind also 
da, allerdings habe ich mir die zusätzlichen Änderungen nicht notiert 
:-( Kriege ich aber wieder hin.

> Daher würde ich, wenn die
> Ausgangsspannungen am Netzteil stimmen,

Da geht das Rätselraten los. 5V ist klar, was kommt noch heraus (und 
herein..)

> systematisch die Karten ziehen
> und den Eingangsstrom der 24V beobachten.

Strom habe ich noch nicht gemessen, die 24V brechen (mit Multimeter 
angeschaut) nicht zusammen.

Monitor und die (linke) I/O-Karte habe ich schon gezogen, kein Erfolg.

> Aber wenn Du die CPU-Karte ziehst, dann sind die Daten futsch, daher die
> Nachfrage bzgl. Backup.

Gaaanz zuletzt..
>
> Welche Karten sind bei Dir überhaupt verbaut, welches Netzteil? Am
> besten mal Fotos von allen Bezeichnungen machen.

Fotos anbei. Ist eine Weiler 120CNC

Auf der Netzteikarte ist eine Mimik mit PTC, der wird warm. Wenn das 
Teil nicht vom (Rack-) Lüfter angeblasen wird schaltet nach einigen 
Sekunden das Netzteil ab.Soll gelegentlich defekt gehen, sagt meine 
Recherche. Ist beim mir in Ordnung. Wenn die Brücke für die (bzw. statt 
der) Lüfterüberwachung nicht steckt verhält sich das Netzteil auf dem 
Tisch genau so wie in der Maschine. (dann mit Brücke, natürlich)

Deshalb vermute ich - nach langer schlafloser Nacht - eine weitere 
Schutzschaltung (??), Vermutlich auf einer der Karten.

Uwe

von Ste N. (steno)


Lesenswert?

Hallo Uwe,

ich hatte auch mal ne Sinumerik 810T, kann dir zwar nicht direkt helfen 
aber mal ne Frage. Geht es um das Netzteil im 2. Bild? Das ist nämlich 
das vom Monitor/Bedienpult. Davon hätte ich noch 2 Stück da, ich glaube 
die waren aber auch defekt. Die kannst Du gerne haben, zum reparieren.

Das große Netzteil der 810 war dann am Ende auch defekt. Keine Chance 
auf Schaltpläne bzw. Reparatur. Ich hab das ganze Geraffel 
rausgeschmissen und auf LinuxCNC mit MESA Karten umgerüstet. Seit dem 
nie wieder Probleme und wenn, kann ich alles selber richten.

Gruß, Steffen

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Ste N. schrieb:

> ich hatte auch mal ne Sinumerik 810T, kann dir zwar nicht direkt helfen
> aber mal ne Frage. Geht es um das Netzteil im 2. Bild? Das ist nämlich
> das vom Monitor/Bedienpult.

Ja. Das macht die Versorgung für die Steuerung und den Monitor aus den 
24V

> Davon hätte ich noch 2 Stück da, ich glaube
> die waren aber auch defekt. Die kannst Du gerne haben, zum reparieren.

Ja, gerne. Ich habe jetzt beschlossen Ersatzteile zu horten. Melde mich 
per PN.

> Das große Netzteil der 810 war dann am Ende auch defekt. Keine Chance
> auf Schaltpläne bzw. Reparatur.

Das ist bei mir eine Weiler Kreation. Linear mit 2x LT1038, fettem 
Kühlkörper und amtlichem Lüfter Ganz die "guten alten" 80er ;-)
Ich werde da nachher mal ein Scope dranklemmen und schauen ob die 
Spannung sauber ist. Ich habe auf dem Board auch einen Tantal 
entdeckt...

> Ich hab das ganze Geraffel
> rausgeschmissen und auf LinuxCNC mit MESA Karten umgerüstet. Seit dem
> nie wieder Probleme und wenn, kann ich alles selber richten.

LinuxCNC habe ich auch mit einer Scripta-Gravierfräse und einer älteren 
ISEL Portalfräse in Betrieb. Für die Maho habe ich das auch angedacht 
wenn die alte Philips 6600 sterben sollte.
Die Weiler mit der 810T funktioniert eigentlich gut, soll so bleiben. 
Vor allem habe ich grade keine Zeit für eine Umrüstung.

Uwe

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Ja. Als ich die Maschine gekauft habe war die Batterie leer.
> Praktischerweise lagen drei Lochstreifenrollen im Schaltschrank, ich
> habe mir dann einen einfachen Leser dafür gebaut. Die Daten sind also
> da, allerdings habe ich mir die zusätzlichen Änderungen nicht notiert
> :-( Kriege ich aber wieder hin.

Ok, das ist gut und das Wichtigste. Die Feineinstellungen sind dann kein 
Problem. Die Inbetriebnahmeanweisungen und sonstige Doku hast Du?

>> Daher würde ich, wenn die
>> Ausgangsspannungen am Netzteil stimmen,
>
> Da geht das Rätselraten los. 5V ist klar, was kommt noch heraus (und
> herein..)

Durchgemessen habe ich die damals nicht (Netzteil funktionierte ja).
Auf jeden Fall müssten noch 15V für den Monitor vorhanden sein, 
eventuell auch noch negative Spannungen für die Servoantriebe.

Das Problem: ich bin bis Ende nächster Woche unterwegs, sonst hätte ich 
das mal durchklingeln können.

Schaltpläne habe ich leider auch nicht, aber eben eine komplette 
Backupsteuerung.

>> systematisch die Karten ziehen
>> und den Eingangsstrom der 24V beobachten.
>
> Strom habe ich noch nicht gemessen, die 24V brechen (mit Multimeter
> angeschaut) nicht zusammen.

Der Strom wäre interessant.

> Monitor und die (linke) I/O-Karte habe ich schon gezogen, kein Erfolg.
>
>> Aber wenn Du die CPU-Karte ziehst, dann sind die Daten futsch, daher die
>> Nachfrage bzgl. Backup.
>
> Gaaanz zuletzt..
>>
>> Welche Karten sind bei Dir überhaupt verbaut, welches Netzteil? Am
>> besten mal Fotos von allen Bezeichnungen machen.
>
> Fotos anbei. Ist eine Weiler 120CNC
>
> Auf der Netzteikarte ist eine Mimik mit PTC, der wird warm. Wenn das
> Teil nicht vom (Rack-) Lüfter angeblasen wird schaltet nach einigen
> Sekunden das Netzteil ab.Soll gelegentlich defekt gehen, sagt meine
> Recherche. Ist beim mir in Ordnung. Wenn die Brücke für die (bzw. statt
> der) Lüfterüberwachung nicht steckt verhält sich das Netzteil auf dem
> Tisch genau so wie in der Maschine. (dann mit Brücke, natürlich)
>
> Deshalb vermute ich - nach langer schlafloser Nacht - eine weitere
> Schutzschaltung (??), Vermutlich auf einer der Karten.

Oder eben ein Kurzer :-/

Aber wenn Du alle Daten für die Maschine und die schon einmal in Betrieb 
genommen hast, dann würde ich tatsächlich alles nach und nach ziehen und 
das Rack komplett leeren. Spätestens dann muss es ja laufen. Auf dem 
Tastenfeld ist mWn keine Elektronik verbaut.

Bis auf die CPU-Karte bekommt man eigentlich alles relativ preisgünstig 
von Verwertern. Ich habe auch noch einige Karten da. Leider sieht man 
auf den Fotos die komplette Bezeichnung des CPU-Einschubs nicht.

So ein Mist. Konnte die Maschine nicht vorgestern ausfallen? ;-)

Etwas Offtopic:

Ste N. schrieb:
> Das große Netzteil der 810 war dann am Ende auch defekt. Keine Chance
> auf Schaltpläne bzw. Reparatur. Ich hab das ganze Geraffel
> rausgeschmissen und auf LinuxCNC mit MESA Karten umgerüstet. Seit dem
> nie wieder Probleme und wenn, kann ich alles selber richten.

Jepp, das ist natürlich immer eine Möglichkeit. Allerdings sieht es bei 
Mesa im Moment sehr bescheiden aus: FPGA-Mangel.
Dazu kommt: mitten in der Produktion will man nicht eine komplette 
Steuerung erneuern. Nein, möchte man nicht.

Und man muss auch sagen, dass LinuxCNC das CNC-Drehen nur sehr 
rudimentär unterstützt. Insbesodnere die Schneidenradiuskorrektur ist in 
einigen Fällen - selbst im Vergleich zur 810 - echt besch...eiden. Ist 
aber verständlich - 99% nehmen LinuxCNC zum Fräsen.

von Uwe B. (uwebre)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Bis auf die CPU-Karte bekommt man eigentlich alles relativ preisgünstig
> von Verwertern. Ich habe auch noch einige Karten da. Leider sieht man
> auf den Fotos die komplette Bezeichnung des CPU-Einschubs nicht.

So, kommt Licht ans Fahrrad.
Das Netzteil ist schonmal unschuldig. Es werden der Lüfter und die +15V 
und -15V überwacht. Man kann die Überwachung mit diesen unmöglichen 
Siemens-Hakenschaltern selektiv deaktivieren.

Kinder, tut das nicht! Wirklich nicht. Ich habe die Überwachung 
deaktiviert. Ob das Verzweiflung war oder Coolness ist soll nicht 
diskutiert werden.
Die Steuerung lässt sich einschalten. Und natürlich, es ist ja etwas 
faul, es tut einen gehörigen Schlag. Nach ein paar Sekunden. Auf der 
CPU-Karte :-( Ein Elko ist geplatzt.

Vorsichtshaber die Bezeichnung der CPU-Karte schon einmal: 6FX1125-B0E01

Jetzt erstmal einen Kafee trinken und Andrenalin abbauen, dann schauen 
was der ehemalige Inhalt des Elkobechers angerichtet hat.

Allerhand Doku zur Hardware der GA1 ist hier:
https://www.widmers.info/Ausbildung2008/Sinumerik%20810%20T,%20M/SiemensDokumentationen810/810_GA1_Inbetriebnahme-Anweisungen.pdf


Uwe

: Bearbeitet durch User
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> was der ehemalige Inhalt des Elkobechers angerichtet hat.

Was sind das eigentlich für Elkos? Frühe Tantalbauform?

Uwe

von 🍅🍅 🍅. (tomate)


Lesenswert?

Gib der CPU Karte doch einfach mal 5V aus Netzteil und schau, ob 
irgendwo Kurzschluss?

Kurzschluss ist doch eigentlich was schönes, kaputte 74xx Logik suchen 
ist weniger lustig.

von H. H. (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> was der ehemalige Inhalt des Elkobechers angerichtet hat.
>
> Was sind das eigentlich für Elkos? Frühe Tantalbauform?

Die gibts nach wie vor, heute eben von Kemet, siehe Anhang.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Sie läuft wieder, es sei getrommelt und gepfiffen. Nachdem ich die 
Metallspritzer auf der Videokarte auch noch gefunden habe.

Vielen Dank für die Hilfestellung. Interessant daß einige "Maschinen für 
Erwachsene" bei Teilnehmern dieses Forums in Betrieb sind :-)

Solche Ereignisse machen munter. Auf jeden Fall werde ich den Hinweis 
von Chris beherzigen und Ersatzkarten hamstern.

H. H. schrieb:
> Uwe B. schrieb:

>> Was sind das eigentlich für Elkos? Frühe Tantalbauform?
>
> Die gibts nach wie vor, heute eben von Kemet, siehe Anhang.

Jetzt frage ich mich was Siemens dazu bewogen hat solch hochwertige 
Elkos an dieser Stelle einzusetzen. ESR? Die Elkos liegen an den 
Versorgungsspannungen.
Ich werde jetzt, bevor ich die Daten wieder auflade, alle diese Elkos 
tauschen. Sonst bin ich eigentlich kein Fan von solchen Rundumschlägen, 
bei Tantals aus dem letzten Jahrhundert sehe ich das anders.

Uwe

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Jetzt frage ich mich was Siemens dazu bewogen hat solch hochwertige
> Elkos an dieser Stelle einzusetzen. ESR? Die Elkos liegen an den
> Versorgungsspannungen.

Die sind schaltfester als ihre Geschwister.

Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen.

Gibt es leider nicht mit so kleiner Kapazität (4µ7). Schade.
Ich habe, getrieben von Gückshormonen, für die CPU-Karte die KEMET-Typen 
bestellt. 5,50 Euro, das Stück. Muß ja was taugen..

Uwe

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> H. H. schrieb:
>> Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen.
>
> Gibt es leider nicht mit so kleiner Kapazität (4µ7). Schade.

Nimmt man eben 10µF.


> Ich habe, getrieben von Gückshormonen, für die CPU-Karte die KEMET-Typen
> bestellt. 5,50 Euro, das Stück. Muß ja was taugen..

Man gönnt sich ja sonst nichts...

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> H. H. schrieb:
>>> Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen.
>>
>> Gibt es leider nicht mit so kleiner Kapazität (4µ7). Schade.
>
> Nimmt man eben 10µF.

Gibt es nicht. Erst ab 33µ/63V. Auch nirgendwo in Kleinstückzahl. Ich 
finde die 126 nur bei Mouser, ab 120µ.

>> Ich habe, getrieben von Gückshormonen, für die CPU-Karte die KEMET-Typen
>> bestellt. 5,50 Euro, das Stück. Muß ja was taugen..
>
> Man gönnt sich ja sonst nichts...

Soll man für 5 Kondensatoren stundenlang suchen um die Dinger ein paar 
Euro günstiger zu bekommen?
Die Kemet gibts bei Reichelt. (Oder bei RS, zum fast doppeltem Preis, im 
10er-Pack)

Uwe

von H. H. (Gast)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Soll man für 5 Kondensatoren stundenlang suchen um die Dinger ein paar
> Euro günstiger zu bekommen?

Ach wo, passt schon.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Sie läuft wieder, es sei getrommelt und gepfiffen. Nachdem ich die
> Metallspritzer auf der Videokarte auch noch gefunden habe.

Super - das freut mich sehr! :-) Also tatsächlich der vermutete 
Kurzschluss.

> Vielen Dank für die Hilfestellung. Interessant daß einige "Maschinen für
> Erwachsene" bei Teilnehmern dieses Forums in Betrieb sind :-)

Oh ja, und zwar richtig. 34 Jahre und kein bißchen alt ;-)

> Solche Ereignisse machen munter. Auf jeden Fall werde ich den Hinweis
> von Chris beherzigen und Ersatzkarten hamstern.

Wenn ich wieder zu hause bin, schaue ich mal, welche Karten ich noch 
übrig habe. Die kannst Du gerne für wenig Geld haben. Ich hatte damals 
nur das Rack gebraucht, aber das war noch voll bestückt. Vielleicht sind 
die richtigen dabei. Damals (2022) habe ich eine CPU-Karte für €700(!) 
gekauft, damit die Produktion weiterlief. Bei knapp €600 Gewinn pro 
Maschinenstunde fiel da die Wahl aber leicht, auch wenn ich diese 
Seelenverkäufer nicht gerne unterstütze. Es war dann doch nur Schmodder 
auf der alten Karte und so kam ich zur zweiten kompletten Steuerung.

Ansonsten sollten wir uns nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht 
schließen sich noch mehr an, damit man Ansprechpartner im Fall der Fälle 
hat. Jemand, der mal Spannungen nachmessen oder auch Oszillogramme 
erstellen kann. Oder man schickt sich Karten zum Testen usw.

von Peter K. (chips)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Und sie laufen nach über 30 Jahren noch

Erstaunlich ist auch, dass der Übeltäter erst nach über 30J jetzt 
beschlossen hat, SCHLUSS zu machen, obwohl er zwar eher als Randfigur, 
aber in ruhiger 5V-TTL-Umgebung ohne größere Störungen sein Auskommen 
hatte - dachte immer, solche Suizide kämen eher in jüngeren Jahren 
vor...

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Peter K. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Und sie laufen nach über 30 Jahren noch
>
> Erstaunlich ist auch, dass der Übeltäter erst nach über 30J jetzt
> beschlossen hat, SCHLUSS zu machen, obwohl er zwar eher als Randfigur,

Siemens hat da nicht gespart, es sind sehr hochwertige Tantals, 
Tropenfest, MIL-Spec etc.
Eigentlich sollten Tantal-Elkos - da Feststoff - eine "unbegrenzte" 
Lebensdauer haben, das Alter spielt, im Gegensatz zu nassen Elkos, 
weniger eine Rolle weil da chemisch wenig passiert.
Die Maschine hat auch nicht viele Betriebsstunden auf dem Buckel.

Ich selber vermeide Tantals wo es geht, wir haben in den 90ern sehr 
viele Ausfälle wegen den Perlen gehabt. (Kurzschlüsse) Das mag auch an 
schlechtem Design unsererseits gelegen haben, sitzt aber tief.
Inwieweit Tantalelkos heute bessere Eigenschaften haben, bzw. 
Misshandlung weniger rabiat übelnehmen würde mich interessieren.

Normal schaue ich bei Fehlern auf Baugruppen aus dem letzten Jahrhundert 
zuerst nach Tantalperlen und lande damit oft schnell Treffer. Im Fall 
der CNC-Steuerung habe ich die Kondensatoren zunächst nicht als 
Tantalelkos identifiziert und wollte möglichst vermeiden die CPU-Karte 
aus dem Rack zu ziehen weil ich dann alle Werkzeuge neu vermessen muß. 
(Auch eine Lehre...)
Ich hätte mir eine schlaflose Nacht sparen können...

Uwe

von Klaus H. (hildek)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Ich selber vermeide Tantals wo es geht, wir haben in den 90ern sehr
> viele Ausfälle wegen den Perlen gehabt. (Kurzschlüsse) Das mag auch an
> schlechtem Design unsererseits gelegen haben, sitzt aber tief.

In meiner Azubi-Zeit wurde mir gesagt, dass Tantals nicht direkt an 
einer harten Spannungsquelle liegen sollen, sondern nur über einen 
Widerstand. Damit waren sie für eine direkte Abblockung weniger 
geeignet.

Später jedoch gab es keine Probleme mehr, aber da wurde die 
Spannungsfestigkeit auch deutlich höher gewählt als das was anliegt - 
z.B. 35V-Typen für die Blockung von 5V.

von Dieter W. (dds5)


Lesenswert?

In den Unterlagen von Ero Tantal wurde imho für die Tropfen-Bauform aus 
Gründen der Lebensdauer empfohlen, einen Innenwiderstand des 
Stromkreises von 3 Ohm / Volt nicht zu unterschreiten.

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Uwe B. schrieb:

>> Vielen Dank für die Hilfestellung. Interessant daß einige "Maschinen für
>> Erwachsene" bei Teilnehmern dieses Forums in Betrieb sind :-)

> Oh ja, und zwar richtig. 34 Jahre und kein bißchen alt ;-)

Die Mechanik der CNC-Maschinen aus dem letzten Jahrhundert ist in der 
Regel über jeden Zweifel erhaben. Es wurde an nichts gespart, die Ings 
hatten es echt drauf. Die Maschinen waren ja auch exorbitant teuer. 
Diejenigen die mit den Maschinen damals arbeiteten waren Götter...

Natürlich ist die Technik nicht stehengeblieben, über das Schaltgetriebe 
der Maho (mit Elektromotoren, Nockenschaltwerken, und einem TTL-Grab) 
runzelt man heute müde die Stirn. Aber, das Ding hat deswegen Power ohne 
Ende. Die jüngere Weiler Drehe, luxoriös mit Frequenzumformer aber ohne 
Getriebe, bekommt beim Abstechen eines größeren Durchmessers gleich 
schon mal dicke Backen.
Dafür macht die Maho müde 2500 Umdrehungen per Minute an der Spindel.

Der Pferdefuß sind die Steuerungen. Auch hier Top Qualität, alles vom 
Feinsten, auch was die Funktion betrifft. Aber, kaum (noch) Techniker 
die sich auskennen, und wenn dann teuer. (Löbliche Ausnahmen bestätigen 
die Regel) Wir, in diesem Forum, können uns oft selber helfen, der Chef 
der kleinen Dienstleistungs-Zersapanerei nicht. Der hat auch keine Zeit 
um im Internet nach Lösungen zu suchen. Der Hobbyzerspaner wieder muß 
mit dem zugeteilten Budget rechnen...

An meiner Weiler z.B. ist es ja nicht nur die CNC-Steuerung, es gibt den 
Frequenzumformer und die Servoamps für die Achsen. Ersatzmodule dafür 
werden in Gold aufgewogen, Reparaturen sind schwierig da es kaum 
Unterlagen gibt.

Es ist nicht so daß die Steuerungen oft defekt gehen, aber wenn, dann 
hat der Normaldreher ein Problem.

Es gibt natürlich die Möglichkeit die alten soliden Schätzchen 
steuerungstechnisch zu modernisieren, da leben Firmen von. Ob mit neuer 
Siemens oder LinuxCNC. Meine Maho, mit defektem Servoverstärker und 
unzuverlässiger Steuerung gekauft, sollte ursprünglich ein 
LinuxCNC-Retrofit erfahren. Nach spitzem Bleistift und Karopapier sowie 
dem Wissen darum daß sich solche Projekte gnadenlos in die Länge ziehen 
können, habe ich den Verstärker repariert (TCA280) und für die alte 
Steuerng (Philips mit 8080) eine neue Speicherkarte gebaut.
Die Fräse, Baujahr 1980 aber wenig gelaufen, knuspert jetzt Teile direkt 
aus dem CAM-Tool des Fusion360. Sowas zum Laufen zu bringen macht mir 
diebischen Spaß ;-) Vom Lochstreifen knipsen zum 3D-CAD. Oberaffengeil!

Und ja, es gibt Dienstleister. Ich bin aber so flexibler, Rolec z.B. 
liefert die Gehäuse am nächsten Tag nach der Bestellung, abends sind die 
Löcher drin. (Und, ich bin Derjenige der das entscheidet, das so zu 
tun...)
Meine erste Ausbildung war allerdings auch zum Maschinenschlosser, viel 
auch mit fräsen (manuell) in dem kleinen Betrieb. Möchte ich nicht 
missen, die Lehrjahre.

> Wenn ich wieder zu hause bin, schaue ich mal, welche Karten ich noch
> übrig habe. Die kannst Du gerne für wenig Geld haben.

Gerne.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Natürlich ist die Technik nicht stehengeblieben, über das Schaltgetriebe
> der Maho (mit Elektromotoren, Nockenschaltwerken, und einem TTL-Grab)
> runzelt man heute müde die Stirn. Aber, das Ding hat deswegen Power ohne
> Ende. Die jüngere Weiler Drehe, luxoriös mit Frequenzumformer aber ohne
> Getriebe, bekommt beim Abstechen eines größeren Durchmessers gleich
> schon mal dicke Backen.
> Dafür macht die Maho müde 2500 Umdrehungen per Minute an der Spindel.

Ich habe hier Direktantrieb bis 5000/min, der Servo hat aber auch 6 oder 
7 kW.
Und man kann ihn auch ausrichten (für Lochkreise etc.)

Ja, die Schrägbettmechanik hier ist wirklich über jeden Zweifel erhaben. 
Die Maße stimmen immer noch. Schweres Gussgestell mit Gleitführungen und 
simpler Schwerkraftölung. Die Spindellager sind offenbar auch für die 
Ewigkeit gebaut. Anstatt billiger Kugelumlaufspindeln 
selbstnachstellende Planetenrollenspindeln (sowas hier: 
https://youtu.be/-JU4Xxwv1TI), natürlich überwacht von 
Heidenhain-Glasmaßstäben.

> An meiner Weiler z.B. ist es ja nicht nur die CNC-Steuerung, es gibt den
> Frequenzumformer und die Servoamps für die Achsen. Ersatzmodule dafür
> werden in Gold aufgewogen, Reparaturen sind schwierig da es kaum
> Unterlagen gibt.

Jepp. Ich hatte schon einmal Ärger mit einer abgerauchten Endstufe des 
Hauptantriebs. Chopperwiderstand in der Simodrive 610 war defekt, 
Spannung beim Abbremsen hochgelaufen und schon standen einige 
Ausgangstransistoren auf Durchzug ;-). War aber reparabel.

> Es ist nicht so daß die Steuerungen oft defekt gehen, aber wenn, dann
> hat der Normaldreher ein Problem.

Auf jeden Fall.

> Sowas zum Laufen zu bringen macht mir
> diebischen Spaß ;-) Vom Lochstreifen knipsen zum 3D-CAD. Oberaffengeil!

Ist doch super. Ich bin mit meiner Sinumerik auch zufrieden. Allerdings 
gebe ich mir nicht die händische Eingabe direkt in der Steuerung. Ein 
RaspPi mit Monitor und Tastatur direkt angebracht sind deutlich 
angenehmer. Und gleichzeitig kann der das gesamte Backup übernehmen :-)

> Und ja, es gibt Dienstleister. Ich bin aber so flexibler, Rolec z.B.
> liefert die Gehäuse am nächsten Tag nach der Bestellung, abends sind die
> Löcher drin. (Und, ich bin Derjenige der das entscheidet, das so zu
> tun...)

So ist es. Mit jedem weiteren Dienstleister steigt auch die 
Wahrscheinlichkeit, dass etwas klemmt.

> Meine erste Ausbildung war allerdings auch zum Maschinenschlosser, viel
> auch mit fräsen (manuell) in dem kleinen Betrieb. Möchte ich nicht
> missen, die Lehrjahre.

Das wäre für mich auch gut gewesen. Ich musste mir das alles nebenher 
selbst beibringen. Aber zumindest hatte/habe ich Hilfe von einem 
berenteten Maschinenbautechniker :-)

>> Wenn ich wieder zu hause bin, schaue ich mal, welche Karten ich noch
>> übrig habe. Die kannst Du gerne für wenig Geld haben.

Also, ich habe nachgeschaut: direkt passen müssten
6FX1126-1AA03 (Videokarte)
6FX1121-2BB02 (Peripheriebus)

Ansonsten hab ich an Antriebskarten noch:
6FX1121-4BA02
6FX1128-1BA00
6FX1121-4BA01

Wie weit man da Deine ersetzen kann, weiss ich leider nicht.

Weiteres am besten per PN.

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Allerdings
> gebe ich mir nicht die händische Eingabe direkt in der Steuerung. Ein
> RaspPi mit Monitor und Tastatur direkt angebracht sind deutlich
> angenehmer. Und gleichzeitig kann der das gesamte Backup übernehmen :-)

Ich habe dazu einen PC (gebr. Lenovo) neben den Maschinen stehen, mit 
EdytorNC (Open Source)  drauf. Das ist ein für G-Code spezialisierter 
Editor mit guter Unterstützung von Up- und Downloads über serielle 
Schnittstellen, auch führ mehrere Maschinen. Die NC-Dateien, generiert 
im Büro mit Fusion360, Cut2D oder auch mal zu Fuß, liegen zentral auf 
dem Server.
Ein Vorteil ist daß man schnell bei der Maschine eine Kleinigkeit im 
Code ändern kann.

Ich verwende bei der RS232-Kommunikation mit Maschinen immer "richtige" 
serielle Schnittstellen (2-Port Karte), um potentiellen Problemen an der 
Stelle von vorneherein aus dem Weg zu gehen.

EdytorNC gibt es als Fork auch für Linux, sollte auch auf einem 
Raspberry tun.

Uwe

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ja, den EdytorNC kenne ich natürlich.
Leider wird der wohl nicht mehr gepflegt. Beim Raspberry fehlten damals 
auch Bibliotheken, ich hatte mich aber dann nicht mehr weiter darum 
gekümmert.

Mir fehlten da einige Dinge wie automatisches Voranstellen und Anfügen 
von Sequenzen (bspw. zur automatischen Löschung) und auch lesbare 
Formatierung von Heruntergeladenem etc.

Daher habe ich dann einen eigenen einfachen geschrieben.

Mit dem USB/RS232-Adapter hatte ich bisher keine Probleme. Man muss wohl 
auch den richtigen Chip haben. Allerdings habe ich noch eine galvanische 
Trennung dazwischen (sicher ist sicher ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Allerdings habe ich noch eine galvanische
> Trennung dazwischen (sicher ist sicher ;-)

Meine Maho hat ein optoisoliertes 20mA TTY-Interface, nochmal sicherer 
;-)
(mit Wiesemann & Theis Interface -> RS232, war beim Kauf der Maschine 
dabei)

Uwe

von Lukas Z. (lukas_z)


Lesenswert?

Hallo allerseits,
ich stehe vor einem ähnlichen Problem und versuche aus diversen Foren 
eine Lösung zusammen zu tragen. Ich hoffe ihr könnt hier mein 
bescheidenes Elektrotechnik Wissen erweitern.

Maschine ist eine Weiler DZ 26 welche ich seit 2 Jahren fast täglich im 
Einsatz habe. Anfangs gabs größeren struggle, weil irgendein Held mal an 
dem Werkzeugrevolver rumgebastelt hatte und dann Freigaben von ein paar 
Induktiven Sensoren nicht (in der Reihenfolge) kamen wie es in der 
Steuerung hinterlegt war. Nach aufwendigem nachverfolgen mit Hilfe der 
Dokumentation von Sauter war möglich den Fehler in der Sequenz zu 
erkennen, die Sensoren neu einzustellen und richtig anzuschließen. 
Seitdem lief sie eigentlich ohne Probleme.

Letztens ging sie an einem außerordentlichen heißen Tag einfach aus.
Ich denke der Fehler liegt soweit eingegrenzt im Netzteil für die 
Steuerung 810T GA3 ist das Teil.
Wenn ich das Netzteil bei mir auf dem Tisch liegen habe und NC-ON brücke 
müsste meines Erachtens das Netzteil eigentlich anschalten und nach ein 
paar Sekunden der PTC neben dem Kühlkörper zu warm werden weil der 
Lüfter fest im Gehäuse verbaut ist und somit fehlt und dann wieder 
ausschalten.
Das Verhalten ist aber so, dass nach 3 Sekunden das Netzteil nur für 
einen Bruchteil einer Sekunde freischaltet, dann sind an diversen 
Stellen alle möglichen Spannungen zu messen (der PTC sieht 
beispielsweise ganz kurz 5V) und dann schaltet es wieder ab. Nach 
weiteren Gedenksekunden wird das ganze  wiederholt.

Habt ihr weitere Erfahrungen oder Hinweise was ich auf dem Board alles 
checken kann/sollte?

Beste Grüße,
Lukas

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Wenn ich das Netzteil bei mir auf dem Tisch liegen habe und NC-ON brücke
> müsste meines Erachtens das Netzteil eigentlich anschalten und nach ein
> paar Sekunden der PTC neben dem Kühlkörper zu warm werden weil der
> Lüfter fest im Gehäuse verbaut ist und somit fehlt und dann wieder
> ausschalten.

Ja, genau so sollte das sein.

> Das Verhalten ist aber so, dass nach 3 Sekunden das Netzteil nur für
> einen Bruchteil einer Sekunde freischaltet, dann sind an diversen
> Stellen alle möglichen Spannungen zu messen (der PTC sieht
> beispielsweise ganz kurz 5V) und dann schaltet es wieder ab. Nach
> weiteren Gedenksekunden wird das ganze  wiederholt.

Das fühlt sich nach altersschwachem Elko im Schaltnetzteil an. Speziell 
"der Dicke" im Eingangskreis. Testweise einen passenden Elko parallel 
anschließen, ggf. aus einem alten PC-Netzteil.

Uwe

von Lukas Z. (lukas_z)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Die beiden?
Elko tauschen wäre ja was schönes....

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Die beiden?
> Elko tauschen wäre ja was schönes....

Wären die ersten die ich in Verdacht hätte.

Uwe

von Lukas Z. (lukas_z)


Lesenswert?

Ok, ich schau, dass ich da was finde und teste das mal. Kapazität ist 
egal, hauptsache wieder mehr, verstehe ich das richtig?

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Ok, ich schau, dass ich da was finde und teste das mal. Kapazität ist
> egal, hauptsache wieder mehr, verstehe ich das richtig?

Zum Test weitgehend ja. Erheblich zu große Kapazität könnte den 
Gleichrichter abschießen.

Daß da ordentlich, lebensgefährlicher, Dampf ist, auch einige Zeit nach 
dem Ausschalten, ist klar ?

Uwe

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Das Verhalten ist aber so, dass nach 3 Sekunden das Netzteil nur für
> einen Bruchteil einer Sekunde freischaltet, dann sind an diversen
> Stellen alle möglichen Spannungen zu messen (der PTC sieht
> beispielsweise ganz kurz 5V) und dann schaltet es wieder ab. Nach
> weiteren Gedenksekunden wird das ganze  wiederholt.

Bis du passende 400V-Elkos gefunden hast würde ich alle der unglaublich 
vielen Elkos auf dem PSU-Board auf Schluß testen. Das geht mit dem 
Multimeter auch ohne die Dinger auszulöten. Im Diodenmeßbereich 
Tastspitzen anlegen und beobachten wie sich der Elko auflädt.

Bei mir war der Effekt ähnlich, der Fehler war ein Elko (Tantalröhrchen) 
auf der CPU-Karte mit Kurzschluß innen drin auf dem +12V Rail. Deswegen 
lief das Netzteil auf dem Tisch, nicht aber im Rack.
Die Spannungen werden überwacht, fehlt eine, z.B. durch Kurzschluß, 
schaltet die PSU ab. (und macht weitere Startversuche ?)
Die Methode wie ich den Fehler gefunden habe wurde beschrieben ist aber 
nur sehr bedingt zu empfehlen.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Wenn noch weitere Hilfe bzgl. der Signale am Netzteil nötig ist, kann 
ich eventuell aushelfen.

Ich hab hier eine komplette Ersatzsteuerung 810 T im Regal stehen, um 
bei einem Ausfall sofort reagieren und dann in Ruhe den Fehler suchen zu 
können. Die Steuerung wird alle drei Monate getestet. Da könnte ich bei 
Bedarf sicherlich im laufenden Betrieb Signale abgreifen.

Man sollte einen Club der "810er" gründen - es ist immer gut, wenn man 
Leute kennt, die eventuell mal Dinge nachmessen oder Tipps geben können 
:-)

BTW: Hat vielleicht einer von Euch die Spline-Option (G06) auf der 
Maschine? Ab und zu hätte ich dich schon gebraucht. Ich habe hier "nur" 
die üblichen Zyklen (L93-L99, Einstechen, Abspanen, Gewinde, Bohren 
usw.). Ob ASM3 oder ASM4 weiss ich gar nicht genau.

: Bearbeitet durch Moderator
von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Daß da ordentlich, lebensgefährlicher, Dampf ist, auch einige Zeit nach
> dem Ausschalten, ist klar ?

Bei 24V Eingangsspannung?

Eher nicht ;-)

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Uwe B. schrieb:
>> Daß da ordentlich, lebensgefährlicher, Dampf ist, auch einige Zeit nach
>> dem Ausschalten, ist klar ?
>
> Bei 24V Eingangsspannung?
>
> Eher nicht ;-)

Äh, ja. Hatte ich nicht mehr auf dem Schirm %-(

Nicht gar soviel Druck, Dampf schon. Nicht unbedingt lebensbedrohend ;-)

Uwe

von Lukas Z. (lukas_z)


Lesenswert?

Wow, vielen Dank für die vielen Tipps.

Ich werde jetzt mal die ganzen Kondensatoren durchgehen, iwo muss ja 
noch was sein.

Chris D. schrieb:
> Wenn noch weitere Hilfe bzgl. der Signale am Netzteil nötig ist, kann
> ich eventuell aushelfen.
>
> Ich hab hier eine komplette Ersatzsteuerung 810 T im Regal stehen, um
> bei einem Ausfall sofort reagieren und dann in Ruhe den Fehler suchen zu
> können. Die Steuerung wird alle drei Monate getestet. Da könnte ich bei
> Bedarf sicherlich im laufenden Betrieb Signale abgreifen.

Ich finde es ehrlich gesagt auch verlockend die Signale (können ja nur 
5V Freigaben sein) welche das Netzteil empfängt zu imitieren und die PSU 
durch moderne Schaltnetzteile zu ersetzen. Bevor 800€ für ein überholtes 
Board ausgebe...

Ich hab diverse Messkarten noch auf Lager hier, falls jemand sowas für 
seine 810er braucht.

Gibts eigentlich eine Lösung VGA auszugeben? Die Ersatzmontiore sind mir 
auch um längen zu teuer.
Müsste eigentlich wenn sie läuft parallel eine LinuxCNC Steuerung 
aufbauen und iwann einfach tauschen... hab ich aber Respekt vor, mir ist 
die Komplexität des Dreh-/Fräsrevolvers am Anfang ja auch schon auf die 
Füße gefallen.

Chris D. schrieb:
> BTW: Hat vielleicht einer von Euch die Spline-Option (G06) auf der
> Maschine? Ab und zu hätte ich dich schon gebraucht. Ich habe hier "nur"
> die üblichen Zyklen (L93-L99, Einstechen, Abspanen, Gewinde, Bohren
> usw.). Ob ASM3 oder ASM4 weiss ich gar nicht genau.

Programmierst du von Hand, oder brauchst du das um Zeichen zu sparen?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Wow, vielen Dank für die vielen Tipps.
>
> Ich werde jetzt mal die ganzen Kondensatoren durchgehen, iwo muss ja
> noch was sein.
>
> Chris D. schrieb:
>> Wenn noch weitere Hilfe bzgl. der Signale am Netzteil nötig ist, kann
>> ich eventuell aushelfen.
>>
>> Ich hab hier eine komplette Ersatzsteuerung 810 T im Regal stehen, um
>> bei einem Ausfall sofort reagieren und dann in Ruhe den Fehler suchen zu
>> können. Die Steuerung wird alle drei Monate getestet. Da könnte ich bei
>> Bedarf sicherlich im laufenden Betrieb Signale abgreifen.
>
> Ich finde es ehrlich gesagt auch verlockend die Signale (können ja nur
> 5V Freigaben sein) welche das Netzteil empfängt zu imitieren und die PSU
> durch moderne Schaltnetzteile zu ersetzen. Bevor 800€ für ein überholtes
> Board ausgebe...

Meinst Du die PSU? Die gibt es bspw. für 120€ bei ebay - mit 
Preisvorschlag mEn sogar nochmal deutlich günstiger.

Wirklich teuer sind offenbar nur die CPU-Boards - wenn man halt darauf 
angewiesen ist ... :-/

> Ich hab diverse Messkarten noch auf Lager hier, falls jemand sowas für
> seine 810er braucht.

Immer her mit der Liste!

> Gibts eigentlich eine Lösung VGA auszugeben? Die Ersatzmontiore sind mir
> auch um längen zu teuer.

Hatte ich auch mal überlegt - es gibt vom Chinesen Konverterplatinen für 
alle möglichen Signale. Letztendlich benötigt man aber auch einen 
passenden Monitor in 4:3.
Aber: meine Röhre ist trotz etwas Einbrand immer noch schön hell und 
sehr gut ablesbar - und eine Ersatzröhre hab ich ja jetzt auch. Da ist 
das erstmal nebensächlich geworden :-)

> Müsste eigentlich wenn sie läuft parallel eine LinuxCNC Steuerung
> aufbauen und iwann einfach tauschen... hab ich aber Respekt vor, mir ist
> die Komplexität des Dreh-/Fräsrevolvers am Anfang ja auch schon auf die
> Füße gefallen.

Ich musste meine Revolversteuerung auch komplett neu schreiben und 
entwickeln. Ging aber dank Anleitung von Sauter sehr gut und die 
entstandene FSM ist die einzige etwas größere Software, die hier 
tatsächlich auf Anhieb fehlerfrei lief - bis heute :-)
Kein Bug, kein Vertipper, nix - fast gruselig :-D

LinuxCNC ist zwar wirklich gut (alles andere hier läuft unter LinuxCNC), 
aber Drehmaschinen werden dort schon ziemlich stiefmütterlich behandelt.

> Chris D. schrieb:
>> BTW: Hat vielleicht einer von Euch die Spline-Option (G06) auf der
>> Maschine? Ab und zu hätte ich dich schon gebraucht. Ich habe hier "nur"
>> die üblichen Zyklen (L93-L99, Einstechen, Abspanen, Gewinde, Bohren
>> usw.). Ob ASM3 oder ASM4 weiss ich gar nicht genau.
>
> Programmierst du von Hand, oder brauchst du das um Zeichen zu sparen?

Mit der Kurzkonturbeschreibung und den Zyklen kann man wirklich gut 
arbeiten. Zeichnungen kann man damit quasi direkt eingeben.
Da reicht dann auch das geringe RAM gut aus.

Ich erstelle die Programme allerdings auf einem RaspPi mit separatem 
Bildschirm direkt an der Maschine und übertrage das dann per RS-232. Das 
ist dann doch einfacher mit dem Löschen/Editieren/Sichern usw. Man kann 
dann auch ausgiebig kommentieren und die Kommentare dann vor der 
Übertragung rauswerfen.

Wie gehst Du vor?

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Wie gehst Du vor?

Ich bin zwar nicht gefragt, antworte trotzdem ;-)

Ich erstelle die Programme für die Weiler 120CNC (und die Maho) 
mittlerweile mit Fusion360. Der CNC-Prozessor ist professionell und 
wirklich gut (ursprünglich HSM-Works). Wenn man sich etwas 
hineingefuchst hat geht das recht locker von der Hand. Mal eben noch 
einen kleinen Radius damit ich nicht entgraten muß: ein Click.
Für Hobby und zum Test tut es auch die Kostenlose Privatlizenz, damit 
habe ich die ersten Gehversuche gemacht. Kleine Einschränkung (bei der 
Privatlizenz) ist daß keine Eilvorschübe genutzt werden. Kann man mit 
leben oder das Programm händisch "korrigieren".
Die Postprozessoren kann man selber anpassen. (Irgendetwas musste ich 
für die 810T der Weiler ändern)

Vorsicht, das macht süchtig ;-)

Datenübertragung mache ich mit EdytonNC von einem PC im Netzertk, neben 
den Maschinen.
https://sourceforge.net/projects/edytornc/

Freecad hat ebenfalls einen CNC-Prozessor, (Path) der steckt aber noch 
arg in den Kinderschuhen. Als ich zuletzt geschaut habe war Drehen noch 
nicht implementiert.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Lukas Z. (lukas_z)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich habe 2 Karten 6FX1121-4BA03 hier liegen

Chris D. schrieb:
> Aber: meine Röhre ist trotz etwas Einbrand immer noch schön hell und
> sehr gut ablesbar - und eine Ersatzröhre hab ich ja jetzt auch. Da ist
> das erstmal nebensächlich geworden :-)

Meiner flackert ab und zu etwas, da werde ich schon nervös. Einbrand ist 
extrem, aber sobald er leuchtet stört das nicht weiter.

Chris D. schrieb:
> Meinst Du die PSU? Die gibt es bspw. für 120€ bei ebay - mit
> Preisvorschlag mEn sogar nochmal deutlich günstiger.

Da wäre ich aber direkt neugierig, ich habe da nur fiese Angebote von 
Gebrauchtmaschinenhändlern gesehen...

Chris D. schrieb:
> Wie gehst Du vor?

Ich arbeite in Fusion360 und nutze auch den eingebundenen CAM part. 
Postprozessor hab ich mir selbst einen angepasst um die Fräsfunktionen 
und Werkzeugwechsel etc. nutzen zu können. Von der Zeichnung zum 
Abarbeiten geht das echt superschnell. Daten schicke ich per Smart DNC 
über Netzwerk an einen COM port Adapter. 32Kb reicht für das meiste, 
inkl. Lochmuster in Mantelfläche oder Stirnfläche. Werkzeuge sind 
eigentlich alle eingemessen, eng tolerierte Geometrien versehe ich vor 
der Übertragung manuell mit OptionStops damit ich im Programm springen 
kann, wenn ich per Werkzeugverschleiß die Toleranzen einstelle...
Komplexere Fräsaktionen hab ich damit ganz am Anfang mal gemacht. Das 
ist aber im BTR Modus echt ne sketchy Angelegenheit...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Ich bin zwar nicht gefragt, antworte trotzdem ;-)

Das macht nix ;-)

> Ich erstelle die Programme für die Weiler 120CNC (und die Maho)
> mittlerweile mit Fusion360. Der CNC-Prozessor ist professionell und
> wirklich gut (ursprünglich HSM-Works). Wenn man sich etwas
> hineingefuchst hat geht das recht locker von der Hand. Mal eben noch
> einen kleinen Radius damit ich nicht entgraten muß: ein Click.

Bei Konturzügen wäre das ein einzelnes Datum.

> Für Hobby und zum Test tut es auch die Kostenlose Privatlizenz, damit
> habe ich die ersten Gehversuche gemacht. Kleine Einschränkung (bei der
> Privatlizenz) ist daß keine Eilvorschübe genutzt werden. Kann man mit
> leben oder das Programm händisch "korrigieren".
> Die Postprozessoren kann man selber anpassen. (Irgendetwas musste ich
> für die 810T der Weiler ändern)

Ich arbeite ausschließlich mit FreeCAD - eben wegen der Lizenzen, weil 
ich gewerblich unterwegs bin.

> Freecad hat ebenfalls einen CNC-Prozessor, (Path) der steckt aber noch
> arg in den Kinderschuhen. Als ich zuletzt geschaut habe war Drehen noch
> nicht implementiert.

Exakt. Allerdings finde ich das beim Drehen auch nicht so dramatisch.

Die Konturbeschreibung eines CAD-Modells kann man quasi 1:1 so 
eintippen, wenn man die sinumerikeigenen Konturzüge nutzt.

Ich habe allerdings auch keine hochkomplexen Drehteile.

Dafür wird hier viel vollautomatisch von der Stange abgestochen. Die 
entsprechenden Greifermechaniken/Rüttlerzuführungen und 
Stangenladerbefehle muss ich sowieso von Hand programmieren und 
überwachen - da würde mir ein CAD-Programm nicht helfen.

Lukas Z. schrieb:
> Meiner flackert ab und zu etwas, da werde ich schon nervös.

Ok, das sollte nicht sein - thermischer Wackelkontakt?

Grundsätzlich scheinen die Röhren unkaputtbar zu sein. Es ist maximal 
der Einbrand, der stört. Aber auch da scheinen sie fuderweise 
Leuchtschicht aufgetragen zu haben ;-)

> Chris D. schrieb:
>> Meinst Du die PSU? Die gibt es bspw. für 120€ bei ebay - mit
>> Preisvorschlag mEn sogar nochmal deutlich günstiger.
>
> Da wäre ich aber direkt neugierig, ich habe da nur fiese Angebote von
> Gebrauchtmaschinenhändlern gesehen...

Ich hab einfach nach "netzteil sinumerik 810" suchen lassen und dann 
preislich aufsteigend sortiert. Da bekomm ich hier mehrere Angebote in 
der Preisklasse. Und wie geschrieben: meine deutlich reduzierten 
Preisvorschläge wurden eigentlich immer akzeptiert. Die Schlachter 
wissen auch, dass die Sachen langsam nicht mehr gefragt sind und sie im 
zweifel darauf sitzen bleiben.
.
> Chris D. schrieb:
>> Wie gehst Du vor?
>
> Ich arbeite in Fusion360 und nutze auch den eingebundenen CAM part.
> Postprozessor hab ich mir selbst einen angepasst um die Fräsfunktionen
> und Werkzeugwechsel etc. nutzen zu können. Von der Zeichnung zum
> Abarbeiten geht das echt superschnell. Daten schicke ich per Smart DNC
> über Netzwerk an einen COM port Adapter. 32Kb reicht für das meiste,
> inkl. Lochmuster in Mantelfläche oder Stirnfläche. Werkzeuge sind
> eigentlich alle eingemessen, eng tolerierte Geometrien versehe ich vor
> der Übertragung manuell mit OptionStops damit ich im Programm springen
> kann, wenn ich per Werkzeugverschleiß die Toleranzen einstelle...
> Komplexere Fräsaktionen hab ich damit ganz am Anfang mal gemacht. Das
> ist aber im BTR Modus echt ne sketchy Angelegenheit...

Ok, Fräsen ist natürlich noch etwas ganz anderes. DAS mache ich 
natürlich nicht mehr von Hand und hier (unter LinuxCNC-Steuerung) mit 
FreeCAD und EstlCAM, wobei FC da viel besser geworden ist und die 
Path-WB für Übliches mehr als ausreicht.

von Lukas Z. (lukas_z)


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Im Diodenmeßbereich
> Tastspitzen anlegen und beobachten wie sich der Elko auflädt.

Alle Elkos laden sich auf.
Schau mal dass ich nen Elko parallel im Eingangsbereich dazugelötet 
bekomme.

von Lukas Z. (lukas_z)


Lesenswert?

Also Neuigkeiten: Es ist der Bildschirm. Netzteil lief auf dem Tisch und 
eingebaut nicht, bis ich das Bildschirmkabel aus der Videokarte gezogen 
habe.
Kann man am Bildschirm selbst was reparieren? Eher nicht 
wahrscheinlich...

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Kann man am Bildschirm selbst was reparieren? Eher nicht
> wahrscheinlich...

Wir haben ein paar alte Hasen mit Rundfunk und Fernsehtechnikerlehre 
hier. Sollte werden. Ist ja nicht immer die Bildröhre oder der 
Zeilentrafo wie den Kunden früher immer erzählt wurde ;-)

Uwe

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Also Neuigkeiten: Es ist der Bildschirm. Netzteil lief auf dem Tisch und
> eingebaut nicht, bis ich das Bildschirmkabel aus der Videokarte gezogen
> habe.
> Kann man am Bildschirm selbst was reparieren? Eher nicht
> wahrscheinlich...

Doch, ein Monochrommonitor ist echt kein Hexenwerk.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sogar Schaltpläne von dem Teil 
habe. Schaue ich morgen früh mal nach.

Wenn es ein Kurzschluss ist, sollte man mit Wärmebildkamera und +15V 
ink. Strombegrenzung recht schnell den Schuldigen finden.

Ich verdächtige schon mal den TDA1170 ;-)

Aber da gilt natürlich: Vorsicht, Hochspannung!

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sogar Schaltpläne von dem Teil
> habe. Schaue ich morgen früh mal nach.

Ich melde, rein prophylaktisch, auch Interesse an dem Plan an.

Uwe

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich hab ihn gefunden :-)

Das müsste der passende Plan sein. Überprüfen musste ich es 
glücklicherweise noch nicht - aber der 16-polige Pfostenstecker deutet 
stark darauf hin.

Ich hab auch noch einen handgezeichneten Plan, aber der hier passt genau 
auf die Modellbezeichnung (siehe Bild).

Also: viel ist da nicht, das kaputtgehen kann. Bei meinen jugendlichen 
Reparaturen war es oft der TDA1170.

Zum Umbau auf TFT:
Ich hatte mal überlegt, für einem STM32 mit 3x8-Bit RGB-Schnittstelle 
einen Konverter zu schreiben. Man würde dann ohne VGA direkt auf das 
passende Display schreiben. Das Einlesen des Bitstroms müsste man von 
der Geschwindigkeit her schaffen. Dadurch, dass die 
Bildschirmauffrischung der Sinumerik eh sehr gemächlich vor sich geht, 
könnte man immer nur jeden zweiten Frame (oder noch seltener) nehmen und 
dann in Ruhe passend zum neuen Format umrechnen und ablegen.

So war jedenfalls der Plan ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Also: viel ist da nicht, das kaputtgehen kann. Bei meinen jugendlichen
> Reparaturen war es oft der TDA1170.

Ich habe so eine Eingebung daß man die Dinger vorsichtshalber bunkern 
sollte...

Uwe

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Uwe B. schrieb:
> Ich habe so eine Eingebung daß man die Dinger vorsichtshalber bunkern
> sollte...

Das stimmt - wobei das Umstricken auf TFT mir jetzt nicht sooo schwer 
erscheint. Darüberhinaus gibt es ja noch die VGA-Konverter.

Und bei AliExpress gibt es (noch) fünf Stück für knapp unter 10€.

Naja, erstmal schauen, was nun wirklich die Ursache ist.

Die Feinsicherung hat nicht ausgelöst. Die Überwachung der +15V des 
Netzteiles ist offenbar recht "scharf" eingestellt. Weitere 
15V-Verbraucher gibt es mWn nicht.

Oder Der Monitor ist ok und die Überwachung spinnt ;-)

: Bearbeitet durch Moderator
von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:

> Das stimmt - wobei das Umstricken auf TFT mir jetzt nicht sooo schwer
> erscheint. Darüberhinaus gibt es ja noch die VGA-Konverter.

Muss ja auch mechanisch in das Rack. Will mir nicht unaufwändig 
erscheinen wenn es ordentlich aussehen soll.

> Die Feinsicherung hat nicht ausgelöst. Die Überwachung der +15V des
> Netzteiles ist offenbar recht "scharf" eingestellt. Weitere
> 15V-Verbraucher gibt es mWn nicht.

RS232, Messkarten für Inkrementalgeber und Maßstäbe (EXE), Ausgabekarten 
für die Servoantriebe.

> Oder Der Monitor ist ok und die Überwachung spinnt ;-)

Unwahrscheinlich. Kann man abschalten...

Uwe

von Peter K. (chips)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Also: viel ist da nicht, das kaputtgehen kann. Bei meinen jugendlichen
> Reparaturen war es oft der TDA1170.

die V-Endstufen mit TDAxxx sterben gerne, wenn der Elko wie C303 hier 
Kap-Verlust hat

von Lukas Z. (lukas_z)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Also: viel ist da nicht, das kaputtgehen kann. Bei meinen jugendlichen
> Reparaturen war es oft der TDA1170.

Wow vielen Dank, mein lokaler E-Technik Laden hat beide Formen vom 
TDA1170 auf Lager sogar.
Jetzt schau ich mal wie ich das Teil da rausbekomme, schließe mein 
Labornetzteil auf 15V an und checke die Temperatur vom TDA1170 mit 
Infrarotthermometer. Wie weit darf die ansteigen?

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Chris D. schrieb:
> Ich hab ihn gefunden :-)
>
> Das müsste der passende Plan sein.

Ganz fehlerfrei ist er sicher nicht. Der arme LS221 wird mit 15V 
versorgt...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Ganz fehlerfrei ist er sicher nicht. Der arme LS221 wird mit 15V
> versorgt...

Ja, irgendwer hat den nachgezeichnet und offenbar etwas vergessen.
Seltsam ist R701 mit 1W - vielleicht fehlt irgendwo noch eine 
Zenerdiode.

Lukas Z. schrieb:
> Wow vielen Dank, mein lokaler E-Technik Laden hat beide Formen vom
> TDA1170 auf Lager sogar.
> Jetzt schau ich mal wie ich das Teil da rausbekomme, schließe mein
> Labornetzteil auf 15V an und checke die Temperatur vom TDA1170 mit
> Infrarotthermometer. Wie weit darf die ansteigen?

Wenn der Monitor wirklich einen Kurzen hat, dann erstmal Strombegrenzung 
auf 0A, Spannung auf 15V. Dann die Strombegrenzung langsam aufdrehen und 
schauen, wie sich die Spannung/Leistung verhält. Bei Kurzschluss müsste 
der Strom schon bei niedrigsten Spannungen extrem zunehmen. Wenn 
irgendwo 1W verbraten wird, dann sollte man das auch mit Thermometer 
schon deutlich sehen. Die Röhrenheizung braucht zwar auch etwas, aber 
bei geringen Spannungen dürfte da kaum Strom fließen, zumal da noch 47R 
vorgeschaltet sind.

von Lukas Z. (lukas_z)



Lesenswert?

Also mit Müh und Not das Ding da rausbekommen ohne die Batteriespannung 
an die restliche Baugruppe zu unterbrechen :P

Leider hab ich eine komplett andere Schaltung und auch kein auffälliges 
Temperatur Verhalten an den Chips. Allerdings haben paar Widerstände und 
ein Poti richtige shit-stains und scheinen durchgebrannt zu sein (kein 
Durchgang)
Die Spannung fällt auch sofort auf 7,2 V ab und das Labornetzteil 
schafft das nicht nachzuregeln.

Ich hab mal ein paar Fotos angehängt wie mein Board aussieht. 
Potentiometer scheint auch durchgebrannt zu sein. Die Verlötung des 
Mosfets oben sieht auch nicht mehr so fit aus und scheint Ursache des 
Problem zu sein, oder was meint ihr?

Direkt auf dem Board hinter der Röhre ist auch ne Glühbirne drauf?!

von Uwe B. (uwebre)


Lesenswert?

Lukas Z. schrieb:
> Ich hab mal ein paar Fotos angehängt wie mein Board aussieht.
> Potentiometer scheint auch durchgebrannt zu sein.

Etwas puzzelig, es fehlt der Überblick. Welches Poti, wo?

> Die Verlötung des
> Mosfets oben sieht auch nicht mehr so fit aus und scheint Ursache des
> Problem zu sein, oder was meint ihr?

Wie heißt der "Mosfet"? Hängt er mit einem Bein am Zeilentrafo ? Welches 
Bein?

> Direkt auf dem Board hinter der Röhre ist auch ne Glühbirne drauf?!

Das ist ein Überspannungsschutz am Steuergitter der Bildröhre. Sieht aus 
und funktioniert ähnlich wie eine Glimmlampe. Sollte nicht leuchten.

Uwe

: Bearbeitet durch User
von Lukas Z. (lukas_z)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

So, musste paar Tage was arbeiten :)

Hier ein Gesamtbild für den Überblick. Der markierte Spannungsregler 
hatte die kalten Lötstellen. Nachgelötet läuft er wieder. Wird aber sehr 
heiß. 85°  sind da schnell erreicht, trotz Wärmeleitpaste auf Blechboden

von Lukas Z. (lukas_z)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Nachgelötet weiter durchgemessen. Auf PIN2 des TDA1175 kommt leider nur 
4,5V an, statt 35V wie im Datenblatt gefordert. Hängt auch direkt mit 
dem Spannungsregler der so heiß wird zusammen, leider weiß ich nicht wie 
das Widerstand Netzwerk auf dem Adjust Pin konfiguriert sein sollte.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.