Eine CNC-Drehmaschine mit einer Siemens 810T GA1 Steuerung. Im laufenden Betrieb schaltete sich die Steuerung komplett ab. Bei Betätigung der Taste NC-Ein blinken LEDs einmal kurz, dann ist Schicht. Das Netzteil schaltet (gleich wieder) ab. Den bekannten Fehler wegen dem Lüfter habe ich aussortiert. Das Netzteil funktioniert auf dem Tisch. Wenn man den PTC, der das NT abschalten soll falls der Lüfter ausfällt, anpustet bleibt das Teil eingeschaltet. Auf dem Tisch. Nicht aber in der Steuerung eingesteckt. In der Steuerung verhält sich die Abschalterei so als wenn das Signal vom Lüfter nicht käme, ist aber durch eine Brücke (original) gesetzt. Die Abschaltung durch den PTC würde einige Sekunden später passieren- Ich vermute da sind noch mehr Überwachungsfunktionen im Rennen. Schaltpläne sind nicht zu finden. Meine Hoffnung: Gibt es Insiderwissen in diesem Forum? Unglaublich wie aufwendig Siemens diese Steuerungen designt hat. Und sie laufen nach über 30 Jahren noch. Bis auf meine... :-( Uwe, gestresst
Hi Uwe, die gute alte 810T GA1 habe ich hier auch - als Backup auch direkt ein zweites Mal komplett fertig aufgesetzt, so dass ich im Fehlerfall nur tauschen muss. Hilft Dir jetzt nicht, aber vielleicht als Tipp für die Zukunft. Die wichtigste Frage, bevor man an die Steuerung geht: hast Du alle Systemdateien als Backup? Das PLC-Programm, TA1, TA2 usw.? Netzteilprobleme hatte ich bisher nicht (bei mir war es damals Schmodder auf der CPU-Platine), mMn sieht es auch nicht danach aus, denn das Ding läuft ja offenbar alleine. Ich würde auf Überstrom/Kurzschluss einer der Karten bzw. des Monitors tippen. Daher würde ich, wenn die Ausgangsspannungen am Netzteil stimmen, systematisch die Karten ziehen und den Eingangsstrom der 24V beobachten. Aber wenn Du die CPU-Karte ziehst, dann sind die Daten futsch, daher die Nachfrage bzgl. Backup. Welche Karten sind bei Dir überhaupt verbaut, welches Netzteil? Am besten mal Fotos von allen Bezeichnungen machen.
Hallo Chris, Chris D. schrieb: > die gute alte 810T GA1 habe ich hier auch Ein erster Lichtblick nach dieser schlaflosen Nacht... > Die wichtigste Frage, bevor man an die Steuerung geht: hast Du alle > Systemdateien als Backup? Das PLC-Programm, TA1, TA2 usw.? Ja. Als ich die Maschine gekauft habe war die Batterie leer. Praktischerweise lagen drei Lochstreifenrollen im Schaltschrank, ich habe mir dann einen einfachen Leser dafür gebaut. Die Daten sind also da, allerdings habe ich mir die zusätzlichen Änderungen nicht notiert :-( Kriege ich aber wieder hin. > Daher würde ich, wenn die > Ausgangsspannungen am Netzteil stimmen, Da geht das Rätselraten los. 5V ist klar, was kommt noch heraus (und herein..) > systematisch die Karten ziehen > und den Eingangsstrom der 24V beobachten. Strom habe ich noch nicht gemessen, die 24V brechen (mit Multimeter angeschaut) nicht zusammen. Monitor und die (linke) I/O-Karte habe ich schon gezogen, kein Erfolg. > Aber wenn Du die CPU-Karte ziehst, dann sind die Daten futsch, daher die > Nachfrage bzgl. Backup. Gaaanz zuletzt.. > > Welche Karten sind bei Dir überhaupt verbaut, welches Netzteil? Am > besten mal Fotos von allen Bezeichnungen machen. Fotos anbei. Ist eine Weiler 120CNC Auf der Netzteikarte ist eine Mimik mit PTC, der wird warm. Wenn das Teil nicht vom (Rack-) Lüfter angeblasen wird schaltet nach einigen Sekunden das Netzteil ab.Soll gelegentlich defekt gehen, sagt meine Recherche. Ist beim mir in Ordnung. Wenn die Brücke für die (bzw. statt der) Lüfterüberwachung nicht steckt verhält sich das Netzteil auf dem Tisch genau so wie in der Maschine. (dann mit Brücke, natürlich) Deshalb vermute ich - nach langer schlafloser Nacht - eine weitere Schutzschaltung (??), Vermutlich auf einer der Karten. Uwe
Hallo Uwe, ich hatte auch mal ne Sinumerik 810T, kann dir zwar nicht direkt helfen aber mal ne Frage. Geht es um das Netzteil im 2. Bild? Das ist nämlich das vom Monitor/Bedienpult. Davon hätte ich noch 2 Stück da, ich glaube die waren aber auch defekt. Die kannst Du gerne haben, zum reparieren. Das große Netzteil der 810 war dann am Ende auch defekt. Keine Chance auf Schaltpläne bzw. Reparatur. Ich hab das ganze Geraffel rausgeschmissen und auf LinuxCNC mit MESA Karten umgerüstet. Seit dem nie wieder Probleme und wenn, kann ich alles selber richten. Gruß, Steffen
Ste N. schrieb: > ich hatte auch mal ne Sinumerik 810T, kann dir zwar nicht direkt helfen > aber mal ne Frage. Geht es um das Netzteil im 2. Bild? Das ist nämlich > das vom Monitor/Bedienpult. Ja. Das macht die Versorgung für die Steuerung und den Monitor aus den 24V > Davon hätte ich noch 2 Stück da, ich glaube > die waren aber auch defekt. Die kannst Du gerne haben, zum reparieren. Ja, gerne. Ich habe jetzt beschlossen Ersatzteile zu horten. Melde mich per PN. > Das große Netzteil der 810 war dann am Ende auch defekt. Keine Chance > auf Schaltpläne bzw. Reparatur. Das ist bei mir eine Weiler Kreation. Linear mit 2x LT1038, fettem Kühlkörper und amtlichem Lüfter Ganz die "guten alten" 80er ;-) Ich werde da nachher mal ein Scope dranklemmen und schauen ob die Spannung sauber ist. Ich habe auf dem Board auch einen Tantal entdeckt... > Ich hab das ganze Geraffel > rausgeschmissen und auf LinuxCNC mit MESA Karten umgerüstet. Seit dem > nie wieder Probleme und wenn, kann ich alles selber richten. LinuxCNC habe ich auch mit einer Scripta-Gravierfräse und einer älteren ISEL Portalfräse in Betrieb. Für die Maho habe ich das auch angedacht wenn die alte Philips 6600 sterben sollte. Die Weiler mit der 810T funktioniert eigentlich gut, soll so bleiben. Vor allem habe ich grade keine Zeit für eine Umrüstung. Uwe
Uwe B. schrieb: > Ja. Als ich die Maschine gekauft habe war die Batterie leer. > Praktischerweise lagen drei Lochstreifenrollen im Schaltschrank, ich > habe mir dann einen einfachen Leser dafür gebaut. Die Daten sind also > da, allerdings habe ich mir die zusätzlichen Änderungen nicht notiert > :-( Kriege ich aber wieder hin. Ok, das ist gut und das Wichtigste. Die Feineinstellungen sind dann kein Problem. Die Inbetriebnahmeanweisungen und sonstige Doku hast Du? >> Daher würde ich, wenn die >> Ausgangsspannungen am Netzteil stimmen, > > Da geht das Rätselraten los. 5V ist klar, was kommt noch heraus (und > herein..) Durchgemessen habe ich die damals nicht (Netzteil funktionierte ja). Auf jeden Fall müssten noch 15V für den Monitor vorhanden sein, eventuell auch noch negative Spannungen für die Servoantriebe. Das Problem: ich bin bis Ende nächster Woche unterwegs, sonst hätte ich das mal durchklingeln können. Schaltpläne habe ich leider auch nicht, aber eben eine komplette Backupsteuerung. >> systematisch die Karten ziehen >> und den Eingangsstrom der 24V beobachten. > > Strom habe ich noch nicht gemessen, die 24V brechen (mit Multimeter > angeschaut) nicht zusammen. Der Strom wäre interessant. > Monitor und die (linke) I/O-Karte habe ich schon gezogen, kein Erfolg. > >> Aber wenn Du die CPU-Karte ziehst, dann sind die Daten futsch, daher die >> Nachfrage bzgl. Backup. > > Gaaanz zuletzt.. >> >> Welche Karten sind bei Dir überhaupt verbaut, welches Netzteil? Am >> besten mal Fotos von allen Bezeichnungen machen. > > Fotos anbei. Ist eine Weiler 120CNC > > Auf der Netzteikarte ist eine Mimik mit PTC, der wird warm. Wenn das > Teil nicht vom (Rack-) Lüfter angeblasen wird schaltet nach einigen > Sekunden das Netzteil ab.Soll gelegentlich defekt gehen, sagt meine > Recherche. Ist beim mir in Ordnung. Wenn die Brücke für die (bzw. statt > der) Lüfterüberwachung nicht steckt verhält sich das Netzteil auf dem > Tisch genau so wie in der Maschine. (dann mit Brücke, natürlich) > > Deshalb vermute ich - nach langer schlafloser Nacht - eine weitere > Schutzschaltung (??), Vermutlich auf einer der Karten. Oder eben ein Kurzer :-/ Aber wenn Du alle Daten für die Maschine und die schon einmal in Betrieb genommen hast, dann würde ich tatsächlich alles nach und nach ziehen und das Rack komplett leeren. Spätestens dann muss es ja laufen. Auf dem Tastenfeld ist mWn keine Elektronik verbaut. Bis auf die CPU-Karte bekommt man eigentlich alles relativ preisgünstig von Verwertern. Ich habe auch noch einige Karten da. Leider sieht man auf den Fotos die komplette Bezeichnung des CPU-Einschubs nicht. So ein Mist. Konnte die Maschine nicht vorgestern ausfallen? ;-) Etwas Offtopic: Ste N. schrieb: > Das große Netzteil der 810 war dann am Ende auch defekt. Keine Chance > auf Schaltpläne bzw. Reparatur. Ich hab das ganze Geraffel > rausgeschmissen und auf LinuxCNC mit MESA Karten umgerüstet. Seit dem > nie wieder Probleme und wenn, kann ich alles selber richten. Jepp, das ist natürlich immer eine Möglichkeit. Allerdings sieht es bei Mesa im Moment sehr bescheiden aus: FPGA-Mangel. Dazu kommt: mitten in der Produktion will man nicht eine komplette Steuerung erneuern. Nein, möchte man nicht. Und man muss auch sagen, dass LinuxCNC das CNC-Drehen nur sehr rudimentär unterstützt. Insbesodnere die Schneidenradiuskorrektur ist in einigen Fällen - selbst im Vergleich zur 810 - echt besch...eiden. Ist aber verständlich - 99% nehmen LinuxCNC zum Fräsen.
Chris D. schrieb: > Bis auf die CPU-Karte bekommt man eigentlich alles relativ preisgünstig > von Verwertern. Ich habe auch noch einige Karten da. Leider sieht man > auf den Fotos die komplette Bezeichnung des CPU-Einschubs nicht. So, kommt Licht ans Fahrrad. Das Netzteil ist schonmal unschuldig. Es werden der Lüfter und die +15V und -15V überwacht. Man kann die Überwachung mit diesen unmöglichen Siemens-Hakenschaltern selektiv deaktivieren. Kinder, tut das nicht! Wirklich nicht. Ich habe die Überwachung deaktiviert. Ob das Verzweiflung war oder Coolness ist soll nicht diskutiert werden. Die Steuerung lässt sich einschalten. Und natürlich, es ist ja etwas faul, es tut einen gehörigen Schlag. Nach ein paar Sekunden. Auf der CPU-Karte :-( Ein Elko ist geplatzt. Vorsichtshaber die Bezeichnung der CPU-Karte schon einmal: 6FX1125-B0E01 Jetzt erstmal einen Kafee trinken und Andrenalin abbauen, dann schauen was der ehemalige Inhalt des Elkobechers angerichtet hat. Allerhand Doku zur Hardware der GA1 ist hier: https://www.widmers.info/Ausbildung2008/Sinumerik%20810%20T,%20M/SiemensDokumentationen810/810_GA1_Inbetriebnahme-Anweisungen.pdf Uwe
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Uwe B. schrieb: > was der ehemalige Inhalt des Elkobechers angerichtet hat. Was sind das eigentlich für Elkos? Frühe Tantalbauform? Uwe
Gib der CPU Karte doch einfach mal 5V aus Netzteil und schau, ob irgendwo Kurzschluss? Kurzschluss ist doch eigentlich was schönes, kaputte 74xx Logik suchen ist weniger lustig.
Uwe B. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> was der ehemalige Inhalt des Elkobechers angerichtet hat. > > Was sind das eigentlich für Elkos? Frühe Tantalbauform? Die gibts nach wie vor, heute eben von Kemet, siehe Anhang.
Sie läuft wieder, es sei getrommelt und gepfiffen. Nachdem ich die Metallspritzer auf der Videokarte auch noch gefunden habe. Vielen Dank für die Hilfestellung. Interessant daß einige "Maschinen für Erwachsene" bei Teilnehmern dieses Forums in Betrieb sind :-) Solche Ereignisse machen munter. Auf jeden Fall werde ich den Hinweis von Chris beherzigen und Ersatzkarten hamstern. H. H. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Was sind das eigentlich für Elkos? Frühe Tantalbauform? > > Die gibts nach wie vor, heute eben von Kemet, siehe Anhang. Jetzt frage ich mich was Siemens dazu bewogen hat solch hochwertige Elkos an dieser Stelle einzusetzen. ESR? Die Elkos liegen an den Versorgungsspannungen. Ich werde jetzt, bevor ich die Daten wieder auflade, alle diese Elkos tauschen. Sonst bin ich eigentlich kein Fan von solchen Rundumschlägen, bei Tantals aus dem letzten Jahrhundert sehe ich das anders. Uwe
Uwe B. schrieb: > Jetzt frage ich mich was Siemens dazu bewogen hat solch hochwertige > Elkos an dieser Stelle einzusetzen. ESR? Die Elkos liegen an den > Versorgungsspannungen. Die sind schaltfester als ihre Geschwister. Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen.
H. H. schrieb: > Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen. Gibt es leider nicht mit so kleiner Kapazität (4µ7). Schade. Ich habe, getrieben von Gückshormonen, für die CPU-Karte die KEMET-Typen bestellt. 5,50 Euro, das Stück. Muß ja was taugen.. Uwe
Uwe B. schrieb: > H. H. schrieb: >> Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen. > > Gibt es leider nicht mit so kleiner Kapazität (4µ7). Schade. Nimmt man eben 10µF. > Ich habe, getrieben von Gückshormonen, für die CPU-Karte die KEMET-Typen > bestellt. 5,50 Euro, das Stück. Muß ja was taugen.. Man gönnt sich ja sonst nichts...
H. H. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> H. H. schrieb: >>> Ich würde Vishay Serie 126 ALX einbauen. >> >> Gibt es leider nicht mit so kleiner Kapazität (4µ7). Schade. > > Nimmt man eben 10µF. Gibt es nicht. Erst ab 33µ/63V. Auch nirgendwo in Kleinstückzahl. Ich finde die 126 nur bei Mouser, ab 120µ. >> Ich habe, getrieben von Gückshormonen, für die CPU-Karte die KEMET-Typen >> bestellt. 5,50 Euro, das Stück. Muß ja was taugen.. > > Man gönnt sich ja sonst nichts... Soll man für 5 Kondensatoren stundenlang suchen um die Dinger ein paar Euro günstiger zu bekommen? Die Kemet gibts bei Reichelt. (Oder bei RS, zum fast doppeltem Preis, im 10er-Pack) Uwe
Uwe B. schrieb: > Soll man für 5 Kondensatoren stundenlang suchen um die Dinger ein paar > Euro günstiger zu bekommen? Ach wo, passt schon.
Uwe B. schrieb: > Sie läuft wieder, es sei getrommelt und gepfiffen. Nachdem ich die > Metallspritzer auf der Videokarte auch noch gefunden habe. Super - das freut mich sehr! :-) Also tatsächlich der vermutete Kurzschluss. > Vielen Dank für die Hilfestellung. Interessant daß einige "Maschinen für > Erwachsene" bei Teilnehmern dieses Forums in Betrieb sind :-) Oh ja, und zwar richtig. 34 Jahre und kein bißchen alt ;-) > Solche Ereignisse machen munter. Auf jeden Fall werde ich den Hinweis > von Chris beherzigen und Ersatzkarten hamstern. Wenn ich wieder zu hause bin, schaue ich mal, welche Karten ich noch übrig habe. Die kannst Du gerne für wenig Geld haben. Ich hatte damals nur das Rack gebraucht, aber das war noch voll bestückt. Vielleicht sind die richtigen dabei. Damals (2022) habe ich eine CPU-Karte für €700(!) gekauft, damit die Produktion weiterlief. Bei knapp €600 Gewinn pro Maschinenstunde fiel da die Wahl aber leicht, auch wenn ich diese Seelenverkäufer nicht gerne unterstütze. Es war dann doch nur Schmodder auf der alten Karte und so kam ich zur zweiten kompletten Steuerung. Ansonsten sollten wir uns nicht aus den Augen verlieren. Vielleicht schließen sich noch mehr an, damit man Ansprechpartner im Fall der Fälle hat. Jemand, der mal Spannungen nachmessen oder auch Oszillogramme erstellen kann. Oder man schickt sich Karten zum Testen usw.
Uwe B. schrieb: > Und sie laufen nach über 30 Jahren noch Erstaunlich ist auch, dass der Übeltäter erst nach über 30J jetzt beschlossen hat, SCHLUSS zu machen, obwohl er zwar eher als Randfigur, aber in ruhiger 5V-TTL-Umgebung ohne größere Störungen sein Auskommen hatte - dachte immer, solche Suizide kämen eher in jüngeren Jahren vor...
Peter K. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Und sie laufen nach über 30 Jahren noch > > Erstaunlich ist auch, dass der Übeltäter erst nach über 30J jetzt > beschlossen hat, SCHLUSS zu machen, obwohl er zwar eher als Randfigur, Siemens hat da nicht gespart, es sind sehr hochwertige Tantals, Tropenfest, MIL-Spec etc. Eigentlich sollten Tantal-Elkos - da Feststoff - eine "unbegrenzte" Lebensdauer haben, das Alter spielt, im Gegensatz zu nassen Elkos, weniger eine Rolle weil da chemisch wenig passiert. Die Maschine hat auch nicht viele Betriebsstunden auf dem Buckel. Ich selber vermeide Tantals wo es geht, wir haben in den 90ern sehr viele Ausfälle wegen den Perlen gehabt. (Kurzschlüsse) Das mag auch an schlechtem Design unsererseits gelegen haben, sitzt aber tief. Inwieweit Tantalelkos heute bessere Eigenschaften haben, bzw. Misshandlung weniger rabiat übelnehmen würde mich interessieren. Normal schaue ich bei Fehlern auf Baugruppen aus dem letzten Jahrhundert zuerst nach Tantalperlen und lande damit oft schnell Treffer. Im Fall der CNC-Steuerung habe ich die Kondensatoren zunächst nicht als Tantalelkos identifiziert und wollte möglichst vermeiden die CPU-Karte aus dem Rack zu ziehen weil ich dann alle Werkzeuge neu vermessen muß. (Auch eine Lehre...) Ich hätte mir eine schlaflose Nacht sparen können... Uwe
Uwe B. schrieb: > Ich selber vermeide Tantals wo es geht, wir haben in den 90ern sehr > viele Ausfälle wegen den Perlen gehabt. (Kurzschlüsse) Das mag auch an > schlechtem Design unsererseits gelegen haben, sitzt aber tief. In meiner Azubi-Zeit wurde mir gesagt, dass Tantals nicht direkt an einer harten Spannungsquelle liegen sollen, sondern nur über einen Widerstand. Damit waren sie für eine direkte Abblockung weniger geeignet. Später jedoch gab es keine Probleme mehr, aber da wurde die Spannungsfestigkeit auch deutlich höher gewählt als das was anliegt - z.B. 35V-Typen für die Blockung von 5V.
In den Unterlagen von Ero Tantal wurde imho für die Tropfen-Bauform aus Gründen der Lebensdauer empfohlen, einen Innenwiderstand des Stromkreises von 3 Ohm / Volt nicht zu unterschreiten.
Chris D. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Vielen Dank für die Hilfestellung. Interessant daß einige "Maschinen für >> Erwachsene" bei Teilnehmern dieses Forums in Betrieb sind :-) > Oh ja, und zwar richtig. 34 Jahre und kein bißchen alt ;-) Die Mechanik der CNC-Maschinen aus dem letzten Jahrhundert ist in der Regel über jeden Zweifel erhaben. Es wurde an nichts gespart, die Ings hatten es echt drauf. Die Maschinen waren ja auch exorbitant teuer. Diejenigen die mit den Maschinen damals arbeiteten waren Götter... Natürlich ist die Technik nicht stehengeblieben, über das Schaltgetriebe der Maho (mit Elektromotoren, Nockenschaltwerken, und einem TTL-Grab) runzelt man heute müde die Stirn. Aber, das Ding hat deswegen Power ohne Ende. Die jüngere Weiler Drehe, luxoriös mit Frequenzumformer aber ohne Getriebe, bekommt beim Abstechen eines größeren Durchmessers gleich schon mal dicke Backen. Dafür macht die Maho müde 2500 Umdrehungen per Minute an der Spindel. Der Pferdefuß sind die Steuerungen. Auch hier Top Qualität, alles vom Feinsten, auch was die Funktion betrifft. Aber, kaum (noch) Techniker die sich auskennen, und wenn dann teuer. (Löbliche Ausnahmen bestätigen die Regel) Wir, in diesem Forum, können uns oft selber helfen, der Chef der kleinen Dienstleistungs-Zersapanerei nicht. Der hat auch keine Zeit um im Internet nach Lösungen zu suchen. Der Hobbyzerspaner wieder muß mit dem zugeteilten Budget rechnen... An meiner Weiler z.B. ist es ja nicht nur die CNC-Steuerung, es gibt den Frequenzumformer und die Servoamps für die Achsen. Ersatzmodule dafür werden in Gold aufgewogen, Reparaturen sind schwierig da es kaum Unterlagen gibt. Es ist nicht so daß die Steuerungen oft defekt gehen, aber wenn, dann hat der Normaldreher ein Problem. Es gibt natürlich die Möglichkeit die alten soliden Schätzchen steuerungstechnisch zu modernisieren, da leben Firmen von. Ob mit neuer Siemens oder LinuxCNC. Meine Maho, mit defektem Servoverstärker und unzuverlässiger Steuerung gekauft, sollte ursprünglich ein LinuxCNC-Retrofit erfahren. Nach spitzem Bleistift und Karopapier sowie dem Wissen darum daß sich solche Projekte gnadenlos in die Länge ziehen können, habe ich den Verstärker repariert (TCA280) und für die alte Steuerng (Philips mit 8080) eine neue Speicherkarte gebaut. Die Fräse, Baujahr 1980 aber wenig gelaufen, knuspert jetzt Teile direkt aus dem CAM-Tool des Fusion360. Sowas zum Laufen zu bringen macht mir diebischen Spaß ;-) Vom Lochstreifen knipsen zum 3D-CAD. Oberaffengeil! Und ja, es gibt Dienstleister. Ich bin aber so flexibler, Rolec z.B. liefert die Gehäuse am nächsten Tag nach der Bestellung, abends sind die Löcher drin. (Und, ich bin Derjenige der das entscheidet, das so zu tun...) Meine erste Ausbildung war allerdings auch zum Maschinenschlosser, viel auch mit fräsen (manuell) in dem kleinen Betrieb. Möchte ich nicht missen, die Lehrjahre. > Wenn ich wieder zu hause bin, schaue ich mal, welche Karten ich noch > übrig habe. Die kannst Du gerne für wenig Geld haben. Gerne. Uwe
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Uwe B. schrieb: > Natürlich ist die Technik nicht stehengeblieben, über das Schaltgetriebe > der Maho (mit Elektromotoren, Nockenschaltwerken, und einem TTL-Grab) > runzelt man heute müde die Stirn. Aber, das Ding hat deswegen Power ohne > Ende. Die jüngere Weiler Drehe, luxoriös mit Frequenzumformer aber ohne > Getriebe, bekommt beim Abstechen eines größeren Durchmessers gleich > schon mal dicke Backen. > Dafür macht die Maho müde 2500 Umdrehungen per Minute an der Spindel. Ich habe hier Direktantrieb bis 5000/min, der Servo hat aber auch 6 oder 7 kW. Und man kann ihn auch ausrichten (für Lochkreise etc.) Ja, die Schrägbettmechanik hier ist wirklich über jeden Zweifel erhaben. Die Maße stimmen immer noch. Schweres Gussgestell mit Gleitführungen und simpler Schwerkraftölung. Die Spindellager sind offenbar auch für die Ewigkeit gebaut. Anstatt billiger Kugelumlaufspindeln selbstnachstellende Planetenrollenspindeln (sowas hier: https://youtu.be/-JU4Xxwv1TI), natürlich überwacht von Heidenhain-Glasmaßstäben. > An meiner Weiler z.B. ist es ja nicht nur die CNC-Steuerung, es gibt den > Frequenzumformer und die Servoamps für die Achsen. Ersatzmodule dafür > werden in Gold aufgewogen, Reparaturen sind schwierig da es kaum > Unterlagen gibt. Jepp. Ich hatte schon einmal Ärger mit einer abgerauchten Endstufe des Hauptantriebs. Chopperwiderstand in der Simodrive 610 war defekt, Spannung beim Abbremsen hochgelaufen und schon standen einige Ausgangstransistoren auf Durchzug ;-). War aber reparabel. > Es ist nicht so daß die Steuerungen oft defekt gehen, aber wenn, dann > hat der Normaldreher ein Problem. Auf jeden Fall. > Sowas zum Laufen zu bringen macht mir > diebischen Spaß ;-) Vom Lochstreifen knipsen zum 3D-CAD. Oberaffengeil! Ist doch super. Ich bin mit meiner Sinumerik auch zufrieden. Allerdings gebe ich mir nicht die händische Eingabe direkt in der Steuerung. Ein RaspPi mit Monitor und Tastatur direkt angebracht sind deutlich angenehmer. Und gleichzeitig kann der das gesamte Backup übernehmen :-) > Und ja, es gibt Dienstleister. Ich bin aber so flexibler, Rolec z.B. > liefert die Gehäuse am nächsten Tag nach der Bestellung, abends sind die > Löcher drin. (Und, ich bin Derjenige der das entscheidet, das so zu > tun...) So ist es. Mit jedem weiteren Dienstleister steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass etwas klemmt. > Meine erste Ausbildung war allerdings auch zum Maschinenschlosser, viel > auch mit fräsen (manuell) in dem kleinen Betrieb. Möchte ich nicht > missen, die Lehrjahre. Das wäre für mich auch gut gewesen. Ich musste mir das alles nebenher selbst beibringen. Aber zumindest hatte/habe ich Hilfe von einem berenteten Maschinenbautechniker :-) >> Wenn ich wieder zu hause bin, schaue ich mal, welche Karten ich noch >> übrig habe. Die kannst Du gerne für wenig Geld haben. Also, ich habe nachgeschaut: direkt passen müssten 6FX1126-1AA03 (Videokarte) 6FX1121-2BB02 (Peripheriebus) Ansonsten hab ich an Antriebskarten noch: 6FX1121-4BA02 6FX1128-1BA00 6FX1121-4BA01 Wie weit man da Deine ersetzen kann, weiss ich leider nicht. Weiteres am besten per PN.
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Chris D. schrieb: > Allerdings > gebe ich mir nicht die händische Eingabe direkt in der Steuerung. Ein > RaspPi mit Monitor und Tastatur direkt angebracht sind deutlich > angenehmer. Und gleichzeitig kann der das gesamte Backup übernehmen :-) Ich habe dazu einen PC (gebr. Lenovo) neben den Maschinen stehen, mit EdytorNC (Open Source) drauf. Das ist ein für G-Code spezialisierter Editor mit guter Unterstützung von Up- und Downloads über serielle Schnittstellen, auch führ mehrere Maschinen. Die NC-Dateien, generiert im Büro mit Fusion360, Cut2D oder auch mal zu Fuß, liegen zentral auf dem Server. Ein Vorteil ist daß man schnell bei der Maschine eine Kleinigkeit im Code ändern kann. Ich verwende bei der RS232-Kommunikation mit Maschinen immer "richtige" serielle Schnittstellen (2-Port Karte), um potentiellen Problemen an der Stelle von vorneherein aus dem Weg zu gehen. EdytorNC gibt es als Fork auch für Linux, sollte auch auf einem Raspberry tun. Uwe
Ja, den EdytorNC kenne ich natürlich. Leider wird der wohl nicht mehr gepflegt. Beim Raspberry fehlten damals auch Bibliotheken, ich hatte mich aber dann nicht mehr weiter darum gekümmert. Mir fehlten da einige Dinge wie automatisches Voranstellen und Anfügen von Sequenzen (bspw. zur automatischen Löschung) und auch lesbare Formatierung von Heruntergeladenem etc. Daher habe ich dann einen eigenen einfachen geschrieben. Mit dem USB/RS232-Adapter hatte ich bisher keine Probleme. Man muss wohl auch den richtigen Chip haben. Allerdings habe ich noch eine galvanische Trennung dazwischen (sicher ist sicher ;-)
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Bearbeitet durch Moderator
Chris D. schrieb: > Allerdings habe ich noch eine galvanische > Trennung dazwischen (sicher ist sicher ;-) Meine Maho hat ein optoisoliertes 20mA TTY-Interface, nochmal sicherer ;-) (mit Wiesemann & Theis Interface -> RS232, war beim Kauf der Maschine dabei) Uwe
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