Situation: Nach dem Defekt wurden starke Brandspuren neben dem Gleichrichter entdeckt. Das Bauteil selbst hat sich allerdings bereits in Luft aufgelöst... Der Schaltung nach zu urteilen scheint dies wohl ein Kondensator für mindestens 250VAC gewesen zu sein. Doch welche Kapazität wird der Kondensator wohl besitzen? Gibt es typische Werte?
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ich würde 10nF schätzen/nehmen
Martin schrieb: > Nach dem Defekt Der Defekt ist also schon behoben? Läuft das Gerät auch ohne das Bauteil? Martin schrieb: > Der Schaltung nach zu urteilen scheint dies wohl ein Kondensator für > mindestens 250VAC gewesen zu sein. Die Schaltung sieht eh' interessant aus. Wozwischen war das Bauteil angeschlossen? Ich kenne solche Kondensatoren, die über Brückendioden sitzen, nur im Viererpack in Audioanwendungen. > Doch welche Kapazität wird der Kondensator wohl besitzen? Bestenfalls ein paar hundert pF, denn so kleine Bauteile gibt es nicht mit mehr Kapazität. Peter K. schrieb: > ich würde 10nF schätzen/nehmen In 1206?
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Ich vermute, dass der Kondensator zwischen dem Plus- und dem Minusanschluss des Gleichrichters angeschlossen ist und Transienten beim Übergang vom Durchlass- in den Sperrbetrieb der Dioden abfangen soll. Dann reichen aber wenige pF nicht aus. Die Spannungsfestigkeit muss nur über der gleichgerichteten Spannung sein, die ich nicht kenne. Dann könnten aber auch 10 nF in 1206 verfügbar sein (reine Vermutung ohne Nachprüfung).
Martin schrieb: > Gibt es typische Werte? Die Schaltung läuft auch ohne Kondensator, ansonsten ist noch mehr kaputt. Wenn sie läuft, kann man 2.2-10nF/630V~/1kV probieren, jenseits dessen ist der Gleichrichter eh kaputt. https://www.distrelec.de/de/keramikkondensator-2nf-1kv-1206-10-kemet-c1206c222kdractu/p/30111190
Günter N. schrieb: > Ich vermute, dass der Kondensator zwischen dem Plus- und dem > Minusanschluss des Gleichrichters angeschlossen ist Dann hätte der Layouter sich den Aufwand mit dem Schlitz zwischen den beiden GR-Pins aber im Grunde sparen können... Fazit: falls das Bauteil tatsächlich zwischen + und - drin ist, dann birgt das Design sicher woanders auch noch Überraschungen.
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Lothar M. schrieb: > Der Defekt ist also schon behoben? Läuft das Gerät auch ohne das > Bauteil? Aktuell nicht, aber es sind zusätzliche Defekte vorhanden & bereits bekannt. An sich wäre der Kondensator ja nicht zwingend notwendig für die Funktion. Lothar M. schrieb: > Die Schaltung sieht eh' interessant aus. Wozwischen war das Bauteil > angeschlossen? Hab mich auch gewundert und so noch nie gesehen. Gleichrichter wandelt 230V Eingangsspannung in Gleichspannung um, welche im Anschluss Gewandelt wird (wohl auf 5V) und final für die Steuerung eines Tubmlers (Miele) verwendet wird. Lothar M. schrieb: > In 1206? Richtig, Bauteilegrösse ist 1206 (optisch verglichen) Btw. sehr ärgerliche Regel, dass ich als Neumitglied nur alle 30 Minuten eine Diskussion/ 2 Beiträge veröffentlichen kann. Konnte so nicht mehr Antworten...
Martin schrieb: > Btw. sehr ärgerliche Regel, dass ich als Neumitglied nur alle 30 Minuten > eine Diskussion/ 2 Beiträge veröffentlichen kann. Ja, es gibt da leider kranke Typen, die erzwingen solche Zwangsregulierungen.
Kleine Korrektur: Der Brückengleichrichter ist für 600 V Spitzenspannung ausgelegt. Der Schlitz zwischen dem Plus- und dem Minusanschluss könnte dem Schutz gegen Überschläge dienen. Bei diesen Spannungen scheint mir ein Kondensator in der Bauform 1206 ohnehin fragwürdig. Da sollte man genauer prüfen, wo der untere Anschluss des Kondensators hinführt und danach die weitere Vorgehensweise neu durchdenken. Liegt der Kondensator wirklich - wie von mir ursprünglich vermutet - über der Ausgangsspannung, würde ich als Ersatz jedenfalls hier kein SMD-Bauteil mehr einsetzen. Genügend Platz für einen MKS / MKT o.ä. Kondensator scheint ja vorhanden zu sein.
Vielen Dank @gnatz, @laberkopp und @lkmiller - das sind sehr aufschlussreiche Antworten & Tipps
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Lothar M. schrieb: > Martin schrieb: >> Btw. sehr ärgerliche Regel, dass ich als Neumitglied nur alle 30 Minuten >> eine Diskussion/ 2 Beiträge veröffentlichen kann. > Ja, es gibt da leider kranke Typen, die erzwingen solche > Zwangsregulierungen. Diese "kranken Typen" umgehen diese Zwangsregulierungen doch längst. Indem sie sich unter neuem Namen anmelden und weitermachen. Alles nicht wirklich zweckmäßig, dafür leidet der seriöse TO darunter.
nochmal zum Thema zurück: die etwa gleiche Schaltung (KerCo an Brückengleichrichter) gibt es auch bei Bosch eBike Ladegeräten, AVM und devolo (Powerline und WLAN-Repeatern) hier hat jemand C12 und C13 eines Bosch Ladegerätes gemessen: https://www.pedelecforum.de/forum/index.php?threads/bosch-ebike-charger-36-4-230-defekt.62742/post-1514148 demnach sind das spezielle C0G Kerkos der Bauform 1206 mit 10nF und 250VAC Rating, z.B. Kemet CAN12C103KAGACTU
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