zufälligerweise bin ich über eine merkwürdige Gleichrichter-Schaltung gestolpert, da ist nach dem Gleichrichter ein Kondensator zur Glätttung (wie üblich), dann kommt jedoch eine Diode und noch ein Kondensator, bevor die Spannung mittels 78L05 auf 5 Volt runter geregelt wird. Wozu ist die Diode und der 2. Kondensator gut?
Stephan S. schrieb: > zufälligerweise bin ich über eine merkwürdige Gleichrichter-Schaltung > gestolpert, da ist nach dem Gleichrichter ein Kondensator zur Glätttung > (wie üblich), dann kommt jedoch eine Diode und noch ein Kondensator, > bevor die Spannung mittels 78L05 auf 5 Volt runter geregelt wird. > > Wozu ist die Diode und der 2. Kondensator gut? Die eigentliche 5V-Schaltung ist völlig normal aufgebaut. Die zusätzlichen Bauteile sind dazu da um eine zusätzliche, etwas höhere Spannung zur Verfügung zu stellen.
Harald W. schrieb: > Die zusätzlichen Bauteile sind dazu da um eine zusätzliche, > etwas höhere Spannung zur Verfügung zu stellen. Ich sehe nichts dergleichen. Für mich ist das ein normaler (wenn auch unüblich gezeichneter) Brückengleichrichter mit Siebkondensator C4 für die 18V. Diese 18V werden dann mit IC2 auf 5V heruntergeregelt. Die D1 dient zusammen mit dem C1 nur der Entkopplung des 5V-Reglers, vermutlich gegen kurzzeitige Spannungseinbrücher durch eine an diesen 18V hängende geschaltete Last. Die Einbrüche dürfen aber wegen des winzigen 1µF-Pufferkondensators wirklich nur ganz kurz sein.
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C4 ist etwas blöd eingezeichnet. Er hätte auch von der Anode der D1 nach unten gehen können.
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Die 18Volt Versorgung kann so schneller zusammenbrechen, als die entkoppelte Versorgung für den Spannungsregler. Gewünscht, wenn die daran angeschlossene Logik Netzausfall erkennen und "noch schnell" darauf reagieren soll (durch Auswertung der 18V-Schiene).
Die Diode sorgt dafür dass von C2 kein Strom mehr "rückwärts" auf die 18V Schiene fließen kann. Annahme: auf den 5V sitzt eine Steuerung (Logik oder µC) Durch die Diode wird verhindert dass ein Spannungszusammenbruch auf den 18V die Steuerung auf den 5V zum Reset oder undefiniertem Verhalten bringt. Allerdings sind die 1µF als Siebung in beiden Fällen ziemlich klein.
Lothar M. schrieb: > Diese 18V werden dann mit IC2 auf 5V heruntergeregelt. Die D1 dient > zusammen mit dem C1 nur der Entkopplung des 5V-Reglers, vermutlich gegen > kurzzeitige Spannungseinbrücher durch eine an diesen 18V hängende > geschaltete Last. Würde ich unterschreiben. > Die Einbrüche dürfen aber wegen des winzigen > 1µF-Pufferkondensators wirklich nur ganz kurz sein. Nunja, der 18V-Kondensator hat auch nur 1µF.
Achim H. schrieb: > Nunja, der 18V-Kondensator hat auch nur 1µF. Diese Kondensatorwerte sind das eigenlich Merkwürdige an dieser Schaltung. Mich würde interessieren, wer auf 18V nur ein paar µA braucht. Bei mir wären da 2-3 Zehnerpotenzen mehr drin... @Stephan S. (uxdx): wo hast du die Schaltung her? Gibt es da einen Link dazu?
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Lothar M. schrieb: > Diese Kondensatorwerte sind das eigenlich Merkwürdige an dieser > Schaltung. Es ist immer ärgerlich, wenn Schaltungen aus dem wichtigen Kontext herausgerissen werden. Vielleicht ist die Schaltung ja aus einem Flugzeug mit 400Hz Versorgung?
Bei möglichen 10V Ripple hätte man bei 1µF und 100Hz Halbwellen gerade mal 1mA max. Strom. Ich habe mal exemplarisch den L78L05CD13TR genommen. Der hat schon 5,5mA Ruhestrom. Die Bezeichnung des Gleichrichters deutet jetzt nicht auf eine hohe Eingangsfrequenz hin. Also sehr seltsam.
Die Schaltung ist von hier: https://www.digital-bahn.de/bau_weiche/weichei.htm https://www.digital-bahn.de/shopping/mediafiles/pdf/weichei_2v10_schaltplan.pdf Nein, ich bin nicht der TO. Ich kenne die Schaltung, da ich mich mit diesen Decodern vor Jahren mal beschäftigt habe. Dies ist ein gutes Beipiel dafür, wie man durch Salami-Taktik viele hilfsbereite Menschen (sinnlos) beschäftigt. Mit dem Wissen, daß vor dem Brückengleichrichter kein 50Hz AC, sondern ein Modellbahn-Digitalsignal anliegt, machen die Diode und die kleinen Kondensatoren nämlich Sinn. Die Schaltung macht genau das, was sie soll. Zuverlässig.
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Udo S. schrieb: > Die Bezeichnung des Gleichrichters deutet jetzt nicht auf eine hohe > Eingangsfrequenz hin. Glaub ichs: ein deutsches Datenblatt, schon ewig nicht mehr gesehen... - https://cdn.sos.sk/productdata/d6/0c/aedaf02b/b125fs.pdf Für "mittlere Frequenzen" mit einem Sperrverzug von typ. 300 ns. Also schon 10x schneller als die 1N400x mit typ. 2.0 us.
In der Stückliste des Decoders steht: "Gleichrichter 8.5 x 10 mm, 1A, schnell, z.B. HDBLS101G...HDBLS104G" Das erklärts. Die Frequenz bei Märklin Digital ist irgendwo bei knapp 10kHz.
Joerg L. schrieb: > Die Schaltung ist von hier: > https://www.digital-bahn.de/bau_weiche/weichei.htm > https://www.digital-bahn.de/shopping/mediafiles/pdf/weichei_2v10_schaltplan.pdf > Nein, ich bin nicht der TO. Ich kenne die Schaltung, da ich mich mit > diesen Decodern vor Jahren mal beschäftigt habe. > Dies ist ein gutes Beipiel dafür, wie man durch Salami-Taktik viele > hilfsbereite Menschen (sinnlos) beschäftigt. > Mit dem Wissen, daß vor dem Brückengleichrichter kein 50Hz AC, sondern > ein Modellbahn-Digitalsignal anliegt, machen die Diode und die kleinen > Kondensatoren nämlich Sinn. Die Schaltung macht genau das, was sie soll. Ja, und sie bestätigt meine erste Antwort. Warum die dann negativ bewertet wurde, ist mir schleierhaft.
Harald W. schrieb: > Ja, und sie bestätigt meine erste Antwort. Warum die dann negativ > bewertet wurde, ist mir schleierhaft. Nein, diese ist weiterhin falsch. Harald W. schrieb: > Die eigentliche 5V-Schaltung ist völlig normal aufgebaut. > Die zusätzlichen Bauteile sind dazu da um eine zusätzliche, > etwas höhere Spannung zur Verfügung zu stellen. Nein, die gesamte gezeigte Schaltung enthält keine Bauelemente, um eine höhere Spannung zu generieren, als die 18V (?), die der Ausgang des Gleichrichters ist. Selbst wenn man davon ausgeht, dass die 18V ggf. extern eingespeist werden, ist die Diode unnötig. Die Dioden-Kondensator-Kombination ist nur sinnvoll, wenn die 18V kurzzeitig drastisch einbrechen kann. Trotzdem stellen sie keine höhere Spannung als die 18V zur Verfügung.
Harald W. schrieb: > Ja, und sie bestätigt meine erste Antwort. Warum die dann negativ > bewertet wurde, ist mir schleierhaft. Ich habe zwar nichts bewertet, aber deine Antwort ist halt einfach nicht richtig. Harald W. schrieb: >>> Die zusätzlichen Bauteile sind dazu da um eine zusätzliche, >>> etwas höhere Spannung zur Verfügung zu stellen. Denn die Bauteile sind nicht dafür da, zusätzlich eine höhere Spannung zu generieren. Sondern die "höhere" 18V-Spannung ist nach dem Gleichrichter zwingend vorhanden. Und lediglich die D1 ist zusätzlich da, um die Digitalversorgung von der Lastversorgung zu entkoppeln.
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Lothar M. schrieb: > Denn die Bauteile sind nicht dafür da, zusätzlich eine höhere Spannung > zu generieren. Nun, die Schaltung stellt eine höhere Spannung gegenüber der 5V- Ausgangsspannung zur Verfügung.
Harald W. schrieb: > Nun, die Schaltung stellt eine höhere Spannung gegenüber der 5V- > Ausgangsspannung zur Verfügung. Ok, wenn man Ursache und Wirkung vertauscht, dann passt das. Das ist dann aber nicht der Witz an der Schaltung, und dafür sind auch keine "zusätzlichen Bauteile" nötig. Denn so eine "höhere Spannung" muss zwingend bei jeder Gleichrichterschaltung mit folgendem "Herunterregler" auftreten. Oder andersrum: man kann die "18V-Bauteile" nicht einfach weglassen und hat trotzdem die 5V. Andersrum geht das: lass die "5V-Bauteile" weg und du hast trotzdem noch die 18V. Damit wäre das Haar dann in seiner kompletten Länge durchgespalten...
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Lothar M. schrieb: > Achim H. schrieb: >> Nunja, der 18V-Kondensator hat auch nur 1µF. > Diese Kondensatorwerte sind das eigenlich Merkwürdige an dieser > Schaltung. > Mich würde interessieren, wer auf 18V nur ein paar µA braucht. Bei mir > wären da 2-3 Zehnerpotenzen mehr drin... > > @Stephan S. (uxdx): wo hast du die Schaltung her? Gibt es da einen Link > dazu? w.o. schon geschrieben https://www.digital-bahn.de/shopping/mediafiles/pdf/weichei_2v10_schaltplan.pdf da war mir nicht klar, dass da 10 kHz auf dem Gleis sind. Wieviel die Weichen an Strom ziehen weiss ich auch nicht, da im ULN2003 immer mindestens 3 Darlingtons zusammengeschaltet sind, wird das wohl mehr als 1 A sein. Weiterhin ist merkwürdig, dass in einer anderen Schaltung des Digital-Bahn-Konstrukteurs 2x 10 µF als Glättungskondensator vorgesehen sind, obwohl da nur ein paar LEDs angesteurt werden https://www.digital-bahn.de/shopping/mediafiles/pdf/led_dekoder_2v10_schaltplan.pdf
Stephan S. schrieb: > Weiterhin ist merkwürdig, dass in einer anderen Schaltung des > Digital-Bahn-Konstrukteurs 2x 10 µF als Glättungskondensator vorgesehen > sind Im Sinne von "man lernt eben nie aus" ist die Variante mit 1µ älter als die mit 20µ ... ;-) Ich hätte da allerdings einen der 10µ hinter die D1 gesetzt.
Stephan S. schrieb: > Weiterhin ist merkwürdig, dass in einer anderen Schaltung des > Digital-Bahn-Konstrukteurs 2x 10 µF als Glättungskondensator vorgesehen > sind Da wird halt etwas Pi mal Daumen genommen. Da das digitale Signal eine Rechteck Wechselspannung von etwa 10kHz ist müssen von dem Kondensator nur ein paar µs überbrückt werden.
Lothar M. schrieb: > Im Sinne von "man lernt eben nie aus" ist die Variante mit 1µ älter als > die mit 20µ ... ;-) Nö, die mit 1µ ist von 2018 und die 2x 10 µ von 2019 > Ich hätte da allerdings einen der 10µ hinter die D1 gesetzt. Ich auch
Stephan S. schrieb: > Lothar M. schrieb: >> Im Sinne von "man lernt eben nie aus" ist die Variante mit 1µ älter als >> die mit 20µ ... ;-) > Nö, die mit 1µ ist von 2018 und die 2x 10 µ von 2019 Lothar meinte vermutlich NACH Christi Geburt.
Udo S. schrieb: > müssen von dem Kondensator nur ein paar µs überbrückt werden. Nö, es muss überbrückt werden bis die Lok über die Weiche gerumpelt ist die schlechten Kontakt bewirkt. Glücklicherweise läuft dabei der Motor auch als Generator.
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