Hallo Gemeinde, es gibt berührungslose Temperaturmesser in Handheld-Form. Die sind günstig (<100€) und hinreichend genau. ABER: Die Teile haben keine Schnittstelle zum Auslesen des Temperaturwerts... Hat jemand in so ein Teil schon mal reingeschaut? Haben die die eine serielle Schnittstelle (intern)? Könnte man irgendwo den Rohwert abgreifen (schlecht)? Welch Marken sind besonders gut hackbar... Fragen über Fragen. Das Internet ("Teardown a ...") gibt auch nix verwertbares her. Viele Grüße
Es gibt verschiedene mit I2C interface. Aber fuer viele Anwendungen kannst du (durch messprinzip) genauigkeit vergessen weil man die reflektierungscoefficient von Material nicht genau kennt. Auch wenn man einen teuren FLIR camera nehmt Patrick
Naja, bei fast allen ist ist der Korrekturfaktor einstellbar. In meinem Fall, Messing ca. 0,5 Die Geräte habe meistens so einen schwarzen Blob drauf, ohne Zugriff auf irgendwas. I2C/UART Das Schöne am Fertiggerät: optische Anordnung/Fokus und Peilung mit Laser-LED -> alles Fertig.
Patrick C. schrieb: > Aber fuer viele Anwendungen kannst du (durch messprinzip) genauigkeit > vergessen weil man die reflektierungscoefficient von Material nicht > genau kennt. Was hat die Temperaturmessung mit dem Reflektionskoeffizienten zu tun. Reflektionen der Umgebung stören eher, wenn sie die IR-Abstrahlung des Messobjektes überdecken. Meinst du vielleicht den Emissionsgrad der Oberfläche? https://de.wikipedia.org/wiki/Emissionsgrad
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Thomas T. schrieb: > es gibt berührungslose Temperaturmesser in Handheld-Form. > Die sind günstig (<100€) und hinreichend genau. > > ABER: > Die Teile haben keine Schnittstelle zum Auslesen des Temperaturwerts... Wenn es ein industrielle Anwendung sein soll und es ein Stromausgang sein darf kann ich Calex empfehlen. Es gibt verschiedenen Tempeaturbereiche und verschiedene Optiken. Neben dem Emissionsgrad sind üblicherweise noch weitere Kriterien zu beachten, genannt seien Integrationszeit und Meßfleckgröße. https://de.rs-online.com/web/c/?pn=1&searchTerm=calex Uwe
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Thomas T. schrieb: > Hallo Gemeinde, > > es gibt berührungslose Temperaturmesser in Handheld-Form. > Die sind günstig (<100€) und hinreichend genau. > > ABER: > Die Teile haben keine Schnittstelle zum Auslesen des Temperaturwerts... Doch. Wenn man die richtigen kauft. https://www.optris.de/cs Kostet kaum mehr als 100 Euro, plus ca. 50 Euro für das USB-Interface (was eigenlich Wucher ist!). Meine Versuche, das mit einem FT232 oder ähnlichem zu ersetzen sind gescheitert, lief mit der Originalsoftware nicht. Geht aber vermutlich bei Ansteuerung mit eigener Software.
Rainer W. schrieb: > Was hat die Temperaturmessung mit dem Reflektionskoeffizienten zu tun. > Reflektionen der Umgebung stören eher, wenn sie die IR-Abstrahlung des > Messobjektes überdecken. > Meinst du vielleicht den Emissionsgrad der Oberfläche? Da gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang: Reflektion, Emission und Transmission (nur bei durchlässigen Materialien) ergeben in Summe immer 1 bzw. 100%. Etwas anderes lässt die Physik nicht zu.
Thomas T. schrieb: > es gibt berührungslose Temperaturmesser in Handheld-Form. > Die sind günstig (<100€) und hinreichend genau. > ABER: > Die Teile haben keine Schnittstelle zum Auslesen des Temperaturwerts... > Hat jemand in so ein Teil schon mal reingeschaut? > Haben die die eine serielle Schnittstelle (intern)? > Könnte man irgendwo den Rohwert abgreifen (schlecht)? > Welch Marken sind besonders gut hackbar Thermopile mit PlastikLinse davor, gibt es ohne Drumrum https://www.excelitas.com/de/product-category/thermopile-sensors aber genau sind die nicht, der Emissionsfaktor ist normalerweise nicht bekannt und verfälscht das Ergebnis im zig-Prozentbereich.
Dieter W. schrieb: > Da gibt es einen unmittelbaren Zusammenhang: Reflektion, Emission und > Transmission (nur bei durchlässigen Materialien) ergeben in Summe immer > 1 bzw. 100%. Da hast du natürlich Recht. Aber ohne Information zur (IR)-Transmission reicht die Info zum Reflektionsverhalten eben nicht, um auf die Emission zu schließen. Für die Temperaturmessung über die IR-Abstrahlung kann der Effekt mit der Reflektion aus der Umgebung bei relativ niedrigen Temperaturen trotzdem ein ernstes Problem sein, so dass ein hoher Emissionsgrad wünschenswert ist. Eine Beschichtung mit hohem Emissionsgrad hilft da (Beispiel Leslie-Würfel, z.B. Aufkleber/Beschichtung - deutlich größer als der Messfleck). Leider sagt Thomas nicht, um welchen Temperaturbereich es bei ihm geht und was für Oberflächen er messen möchte.
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der reflektionskoeffizient ist ganz normale strahlenoptik , in diesem fall das brechungsgesetz, mit den reflektionswinkeln oder brechungswinkeln, eben abhängig von den optischen dichteunterschieden. die von innen kommende strahlung wird auch an der oberfläche zurückreflektiert, abhängig von der rauhigkeit oder der dichteänderung an der oberfläche. das ist erstmal schwer zu glauben.
Michael B. schrieb: > aber genau sind die nicht, der Emissionsfaktor ist normalerweise nicht > bekannt und verfälscht das Ergebnis im zig-Prozentbereich. Doch, Strahlungsthermometer können sehr genau messen und werden in der Industrie vielfältig und in großer Stückzahl eingesetzt. Die Geräte kommen allerdings nicht aus dem Baumarkt. Wichtig ist die richtige Auswahl von Spektralbereich und Optik. Der Spektralbereich spielt besonders bei Messung von Temperaturen an Metallen (es geht hier ja um Messing) eine Rolle, wobei hier auch der zu messende Temperaturbereich drin vorkommt. Bei geeigneter Auslegung kann man auch z.B. die Temperatur von Gasen oder Flammen recht präzise messen. Müllverbrennungsanlagen und Stahlindustrie seien genannt. Den Emissionsgrad kann man bei kritischen Oberflächen recht einfach ermitteln indem man die Oberflächentemperatur testweise zusätzlich z.b. mit einem Thermoelement ermittelt. Mit "Tricks" kann man auch Temperaturen von spiegelnden Metalloberflächen messen, dazu bringt man im Hintergrund einen schwarzen Strahler mit bekannter Temperatur an (dessen Strahlung in die Optik des Pyrometers gespiegelt wird) und verrechnet die Werte. So eine Anlage haben wir für die Messung von Temperaturen an Galetten zur Synthesefaserherstellung realisiert. Ähnlich lassen sich auch Temperaturen an Objekten messen die den Meßfleck nicht ausfüllen. Vielleicht äußert sich Thomas noch zu der geplanten Anwendung? Im großen Auktionshaus finden sich immer mal KT15 Pyrometer von Heitronics für überschaubares Geld. Diese "amtlichen" Geräte habe eine RS232 Schnittstelle zur Parametrierung und zur Datenausgabe sowie einen Analogausgang. Integrationszeit (0.05s bis 10s) und Emissionsgrad lassen sich einstellen. Der Suffix gibt den Spektralbreich an: Ein KT15.99 misst einen recht "universellen" Spektralbereich, nicht gut für Metalle. Die angebotenen KT15.43 sind eher für Glas und Keramik. (7.5 bis 8.2µ), könnten aber bei Messing funktionieren. Uwe
Ich liebe dieses Forum... :-) Soviele gut verwertbare Tipps. Also, in guter alter Salamitaktik: Das Thema heißt "Hülsen(mund)glühen" und betrifft Wiederladen. Möglicherweise nicht jedermanns Sache, deswegen die Zurückhaltung. Im Anhang sind ein paar Bilder. Der Royer-Wandler geht mit 48V und hat ca. 1kW (Input). Damit kann man die Hülse komplett schmelzen. Die Wendel ist wassergekühlt und kann Dauerbetrieb. Weichglühtemperatur -> 450-680°C. Meßabstand (geplant) ca. 5-10cm 90°-Erfassungswinkel, vom reinen Sensor her, ist nicht zu gebrauchen. Der Mess-Spot sollte auf der Oberfläche des Hülsenmunds sein. Die Messung ist genau genommen nur vergleichend. Man macht Versuche mit Thermolacken (thermochromatische Farben) und gleicht damit den Messwert ab. Wie es aussieht, muss ich ca. 200€ in die Hand nehmen für einen Fertigsensor in "M12". Grüße Thomas
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Thomas T. schrieb: > Wie es aussieht, muss ich ca. 200€ in die Hand nehmen > für einen Fertigsensor in "M12". Bedenke daß diese einfachen Strahlungsthermometer zumeist im Bereich 8-14µm empfindlich sind. Das kann bei Metallen einen Fehler von bis zu fast 10% geben. Wie wird die Hülse in der Spule fixiert? gibt es da evtl. die Möglichkeit mit einem Thermoelement berührend zu messen? Uwe
Wie wäre es, wenn man einen ganz simplen Infrarotthermometer in der 10€ Klasse nimmt und mit ner kleinen Kamera das Anzeigefenster filmt und auswertet. So eine Kamera für Raspi oder so ist recht billig zu haben. Bloss die Auswertung eventuell nicht ganz so einfach. Aber das wissen sicher die Programmierprofis besser. Falls es nicht anders geht, wären zur Not auch einfach ein paar Fotozellen an der entsprechenden Stelle zur Erkennung, welche Zahl da grade erscheint geeignet. Ist halt dann viel mehr Bastelei.
Hallo, hier meine Vorauswahl: 1. (billig) TPiS 1T 1256 L5.5 DigiPile-Sensor 17-Bit-OneWire, 5° Öffnungswinkel https://www.excelitas.com/de/product/tpis-1t-1256-l55-digipile-sensor 2. sowas: ohne Gebastel 0..1000°C -> 0..5V https://de.rs-online.com/web/p/infrarot-temperatursensoren/2387241?gb=b 3. oder sowas: ohne Gebastel https://www.calex.co.uk/site/wp-content/uploads/2015/08/pyronfc-datasheet.pdf Berührende Messung dürfte ausscheiden. zu träge, Messung in einem sehr starken 100Hz Feld... Grüße Thomas
Thomas T. schrieb: > 1. (billig) > TPiS 1T 1256 L5.5 DigiPile-Sensor > 17-Bit-OneWire, 5° Öffnungswinkel > https://www.excelitas.com/de/product/tpis-1t-1256-l55-digipile-sensor Interessantes Teil, vor Allem bei dem Preis. (12,56 Euro bei Digi-Key) Misst auch im interessierenden Spektralbereich. Der Filter scheint aber arg breitbandig zu sein. (Sichtbares Licht...) Hauptanwendung scheint Fiebermessung zu sein. > https://de.rs-online.com/web/p/infrarot-temperatursensoren/2387241?gb=b > https://www.calex.co.uk/site/wp-content/uploads/2015/08/pyronfc-datasheet.pdf Dürften beide recht ungenaue Daten liefern wegen ungünstigem Filter (8-14µ) zu dem bescheidenen Emissionsgrad von Messing: Messing poliert: 0.03 Messing matt: 0.22 Messing oxidiert: 0.6 Interessant ist wo die Schießhülsen liegen. > Berührende Messung dürfte ausscheiden. > zu träge, Messung in einem sehr starken 100Hz Feld... Vermutlich schwierig. Vielleicht würde es reichen die zugeführte Energie zu regeln. Der Temperaturbereich zum Weichglühen ist ja recht breit. Wie machen es die "Wettbewerber? Uwe
Uwe B. schrieb: > Wie machen es die "Wettbewerber? Naja, die zaubern richtig: https://www.youtube.com/watch?v=lOf4eSIQfi0&t=33s Bei diesen "Annealern" wird mit einem Einlernprozess gearbeitet. Online-Temperaturmessung bei jedem Glühen geht nicht. Es darf auch nix wirklich glühen/leuchten. Man sieht dann unterhalbdes geglühten Bereich einen schönen Ring an dem die Anlassfarbe umschlägt. Wenn der bei allen Hülsen auf der gleichen Höhe sitzt, ist, für meine Ansprüche, alles gut. Die Hülsen sind vorher im US-Reinigungsbad und sind blank aber nicht poliert. Man könnte bei ca. 0,1 Emissionsgrad landen. Danke für die Hinweise. Thomas
Thomas T. schrieb: > Uwe B. schrieb: >> Wie machen es die "Wettbewerber? > > Naja, die zaubern richtig: > https://www.youtube.com/watch?v=lOf4eSIQfi0&t=33s Was haben die ihre Zulieferer genervt für das Video ;-) Und dann kommt da so ein hässliches Gerät bei heraus. > Bei diesen "Annealern" wird mit einem Einlernprozess gearbeitet. > Online-Temperaturmessung bei jedem Glühen geht nicht. Habe ich mir gedacht. > Es darf auch nix wirklich glühen/leuchten. > Man sieht dann unterhalbdes geglühten Bereich einen schönen > Ring an dem die Anlassfarbe umschlägt. > Wenn der bei allen Hülsen auf der gleichen Höhe sitzt, > ist, für meine Ansprüche, alles gut. Das wäre doch etwas für eine einfache (Raspberry-) Kamera mit etwas Bildverarbeitung. Mach mal ein Video von dem Prozess. Uwe
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