Ich habe eine Verständnisfrage zu einem VNA und der Messung von S11. Generell ist es so, dass man hinlaufendes und reflektiertes Signal messen muss. Am Ausgangsport braucht man also einen Richtkoppler mit ausreichend Isolation. In den offenen Design von manchen "Home made VNAs" sieht man oft zwei herangehensweisen. Einmal einen Richtkoppler in umgekehrter Richtung betreiben um damit hinlaufendes Signal zu messen. Eine andere herangehensweise ist einen Tap zu benutzen und nur am Port den Richtkoppler zu haben. Bei der ersten Methode ist mir das klar aber bei der zweiten bin ich mir gerade nicht über die Auswirkung im klaren. Ein Tap hat keinerlei Richtwirkung und damit wird dann das Referenzsignal durch etwaige Reflektionen vom nachfolgenden Koppler und dessen endlicher Isolation beeinflusst. Kalibriert sich das am Ende heraus? Woher bekommt man solche Taps bis ca 6GHz, wenn man die nicht diskret aus Widerständen bauen will?
Gustav G. schrieb: > Bei der ersten Methode ist mir das klar aber bei der zweiten bin ich mir > gerade nicht über die Auswirkung im klaren. Ein Tap hat keinerlei > Richtwirkung und damit wird dann das Referenzsignal durch etwaige > Reflektionen vom nachfolgenden Koppler und dessen endlicher Isolation > beeinflusst. Schaltung? Da steckt mehr dahinter als nur ein einfacher "Tap".
Hier im Link unter Punkt 2. die vorletzte Zeile... https://dg8saq.darc.de/VNWA21/ Vielleicht hilft dir das weiter. ;-) Michael
Robert M. schrieb: > Schaltung? Da steckt mehr dahinter als nur ein einfacher "Tap". Nehmen wir zum Beispiel des LibreVNA. Der hat direkt am Port einen Koppler mit Richtwirkung zur Messung der Reflektion am Port. Die hinlaufende Welle am Generator wird aber wirklich nur mit einem ca -25dB Tap gemessen und der hat keinerlei Richtwirkung.
Gustav G. schrieb: > Der hat direkt am Port einen > Koppler mit Richtwirkung zur Messung der Reflektion am Port. Die > hinlaufende Welle am Generator wird aber wirklich nur mit einem ca -25dB > Tap gemessen und der hat keinerlei Richtwirkung. Letztendlich erledigt das die Kalibrierung. Ein am DUT reflektiertes Signal erscheint am Nebenarm des Richtkopplers und damit am Empfänger des Messkanals, und auch am Tap und damit am Empfänger des Referenzkanals. Das hat sowohl Auswirkungen auf die effektive Richtschärfe des so realisierten Reflektometers als auch auf die relativen Pegelverhältnisse zwischen Mess- und Referenzkanal. Dies wird durch die Directivity- und Reflection-Tracking-Fehler im 3-Term-Fehlermodell für ein Messtor berücksichtigt.
Michael M. schrieb: > Hier im Link unter Punkt 2. die vorletzte Zeile... > https://dg8saq.darc.de/VNWA21/ > Vielleicht hilft dir das weiter. ;-) Hilft leider nur sehr begrenzt weiter. Es ist ein (sehr) vereinfachtes Blockschaltbild zu sehen, in dem suggeriert wird, dass der Referenzempfänger über eine einfache Anzapfung gespeist wird. In der Realität wird eine gewisse Isolation vorhanden sein, wieviel das ist kann nur die tatsächliche Schaltung aufzeigen. Gustav G. schrieb: > Nehmen wir zum Beispiel des LibreVNA. Aus der Schaltung ist zu entehmen, dass ein an PORT1/2 reflektiertes Signal am Referenzempfänger etwa 34dB gedämpft ankommt. Da die Isolation nicht perfekt sondern nur ausreichend ausfällt, wird das Referenzsignal gerinfügig beeinflußt werden. Wie Mario schon sagte, wird die Kalibrierung diesen kleinen "Fehler" berücksichtigen.
Robert M. schrieb: > Aus der Schaltung ist zu entehmen, dass ein an PORT1/2 reflektiertes > Signal am Referenzempfänger etwa 34dB gedämpft ankommt. Da die Isolation > nicht perfekt sondern nur ausreichend ausfällt, wird das Referenzsignal > gerinfügig beeinflußt werden. Wie Mario schon sagte, wird die > Kalibrierung diesen kleinen "Fehler" berücksichtigen. Meine Frage zielte genau darauf ab, dass die Isolation des Richtkopplers eben endlich ist und daher etwas vom reflektierten Signal wieder in die Referenz eingeht. Das sich das herauskalibriert wollte ich genau wissen, was bei genauer Überlegung auch Sinn macht.
Du musst nach 12-Term-Fehlerkorrektur suchen. WIMRE gibt es eine App-Note von HP/Agilent/Keysight dazu. DG8SAQ hat das auch mal erklärt und in seinem VNA implementiert. In dem VNA ist echt nur eine Brücke aus SMD-Widerständen. Bis ein paar 100 MHz liefert er praktisch gleichwertige Ergebnisse zu meinem ZVB8. Darüber wird der Dynamikbereich schlechter weil er mit seinen DDS-Oberwellen nicht gegen einen richtigen Grundwellen- synthesizer anstinken kann. Gruß, Gerhard DK4XP
Gerhard H. schrieb: > Du musst nach 12-Term-Fehlerkorrektur suchen. Ich habe erstmal nur einen Port betrachtet und da gibt es dann keine 12-Term Korrektur.
Gustav G. schrieb: > Ich habe erstmal nur einen Port betrachtet und da gibt es dann keine > 12-Term Korrektur. Für einen Port vereinfacht sich das 12-Term-Modell zu einem 3-Term-Modell. Das ist also als Spezialfall in den Gleichungen zum 12-Term-Modell enthalten.
Hallo Gerhard H. Gerhard H. schrieb: > Du musst nach 12-Term-Fehlerkorrektur suchen. > WIMRE gibt es eine App-Note von HP/Agilent/Keysight dazu. http://www.av.it.pt/medidas/data/Manuais%20&%20Tutoriais ? Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.l02.de
Dazu macht doch der NanoVNA beispielsweise "isoln" Kalibrierung. Dabei wird einer oder falls möglich beide ports mit 50Ohm Abschluss versehen, gemessen was zwischen den ports "überspricht" und zur Fehlerkorrektur verwendet.
Kilo S. schrieb: > Dazu macht doch der NanoVNA beispielsweise "isoln" Kalibrierung. Beim NanoVNA habe ich bis heute nicht verstanden wie der mit nur einem ADC Phase auflösen will. Wenn der sagen wir mal für S11 die hinlaufende Welle misst und dann im Prozessor auswertet und dann Reflektion misst dann ist die Phasenauflösung doch nicht existent.
Gustav G. schrieb: > Beim NanoVNA habe ich bis heute nicht verstanden wie der mit nur einem > ADC Phase auflösen will. Wenn der sagen wir mal für S11 die hinlaufende > Welle misst und dann im Prozessor auswertet und dann Reflektion misst > dann ist die Phasenauflösung doch nicht existent. Wie meinst du das, Gustav? Erkläre deine Frage bitte anhand des Bildchens vom "NanoVNA". ;-) :-) Da ist doch überall der Phasenbezug vorhanden. Oder meintest du etwas anderes?
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Bearbeitet durch User
John B. schrieb: > Wie meinst du das, Gustav? Erkläre deine Frage bitte anhand des > Bildchens vom "NanoVNA". Mein Fehler die Referenz und Reflect werden von zwei AD Konvertern zur gleichen Zeit gemessen. Ich hatte mich da im Schaltplan verlesen weil der Am Ausgang noch Schalter hat aber die dienen zum internen kalibrieren.
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