Forum: HF, Funk und Felder passive WLAN-Weiterleitung


von Carypt C. (carypt)


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Hallo,
ich frage, ob es möglich, machbar und praktikabel wäre ein 2,4ghz 
WLAN-Signal passiv um/durch Hindernisse weiterzuleiten. Der spezielle 
Fall : eine ca 20-30m entfernte Wohnung soll besser an 
Außen-WLAN-Accesspoint(tp-link) angebunden werden. Die 
Accesspoint-Antenne steht leider in der Fensterflächenebene anstatt 
senkrecht darauf dazu. (Die Wände mit den Fenstern laufen auf die 
Antenne zu) die Antennensignale laufen vor dem Fenster vorüber anstatt 
in die Fenster hinein zu strahlen (abbiegen sollen die). Deshalb ist der 
Empfang eher schlecht, obwohl die Reichweite ausreicht und keine anderen 
Hindernisse.

ich habe von einem Hausmakler Roland Strejcek eine Lösung gesehen, der 
damals Mobilfunksignale GSM 900mhz mit einer lambda/2 Dipolantenne in 
Kellerräume weitergeleitet hat, hin und zurück. (im Bild Lösung a und c)

Ginge so etwas auch mit WLAN 2,4 ghz ?

von Kurt (sommerwin)


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Moing,
denke dass das nicht funktioniert, die Verluste des eh schon schwachen 
Wlan Signale sind durch das lange Kabel viel zu hoch.
Mit GSM funktioniert sowas, hab das selbst ausprobiert. Das GSM Signal 
kommt aber mit einer viel höheren Leistung daher.
Ich würde einen Powerline Adapter mit integrierten Wlan Accesspoint 
versuchen. zB sowas:
https://www.ebay.de/itm/185803395451?epid=28051452044&hash=item2b42bed17b:g:bgAAAOSwwZVkBb9t&amdata=enc%3AAQAIAAAA4ON8suWjFQAUpetJB2az6KVYDxoSyHYbmBzfcmwjdvAuphpi3aagSncfGfMQ9JzMcEF3YCIthTKig7nVTtlb9eUQecDCV%2BDyMH1ZGen%2Bax1iyHWghNdIHl6oQtGzP0kiEPDU7Z46RFvmQdWewnnYPX4k6WSMjisJEgnMVQx2YT7PNygeN%2Fw4kWWx3d%2F7F98dR%2Fq5f9E2VMGA1D5IrV0QMA6m6ShMDTrRWUZvt0jv3lwO0ogVh7dYaNKqbSitRHKpPIVWE8yuj%2Bp0g3gleOValD2KZaj%2BWjz7IbnUKObi2OYm%7Ctkp%3ABk9SR-amuv7JYg

von Alexander (alecxs)


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Und damit das ganze Haus verseuchen?

von Kurt (sommerwin)


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Alexander schrieb:
> Und damit das ganze Haus verseuchen?

Wenn du eine bessere Lösung hast, her damit... such ich nämlich auch...

von Alexander (alecxs)


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: Bearbeitet durch User
von Kurt (sommerwin)


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Die Frage lautete wie das Wlan Signal passiv weiter geleitet werden 
kann. Passiv bedeutet ohne Verstärker. Prinzipiell würde das mit 2 
verbundenen Antennen funktionieren, die Verluste durch die Kabeldämpfung 
sind bei 2,4 Ghz aber so hoch, dass an der "Sendeantenne" nicht mehr 
viel, wenn überhaupt was ankommt.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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müsste man auch erstmal wissen, wie viele Geräte im besagten Haus
denn mit Funk zu versorgen sind.

Wäre das nur ein Rechner, könnte man ja die Antennenleitung
direkt zum Rechner führen.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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google nach     wlan pringles

von Michael M. (michaelm)


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Kurt schrieb:
> Prinzipiell würde das mit 2 verbundenen Antennen funktionieren, die Verluste
> durch die Kabeldämpfung sind bei 2,4 Ghz aber so hoch,...

Soso... Wieviel dB betragen sie denn bei einer Länge von <50cm?

Beispiele:
RG 400: 0,83 dB/m
RG 223: 0,76 dB/m
RG 142: 0,77 dB/m

Wenn man nun noch die Dämpfung zweier qualitativ guter 
Steckverbindungen mit ca. 1 db veranschlagt, liegt der gesamte Verlust 
in jedem Fall unter 2 db. Es wird deutlich mehr als die Hälfte der 
ursprünglichen Leistung ankommen . ;-)

Michael

von Wolf17 (wolf17)


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Kurt schrieb:
> die Verluste durch die Kabeldämpfung
> sind bei 2,4 Ghz aber so hoch, dass an der "Sendeantenne" nicht mehr
> viel, wenn überhaupt was ankommt.
Ist es möglich mit einem Koaxkabel einen Teil der Freifeldentfernung zu 
verkürzen?
Wenn er mit 50m Koax auskommt, hat er mit gutem Koax 1,13/6,9mm wie 
Kathrein LCD111A etwa -15dB bei 2,5GHz. Mit noch handhabbaren LCM50 
-9dB.
Wenn man dann an der Einspeisung in der Nähe vom WLAN Sender noch eine 
Antenne mit Gewinn einsetzt sollte es funktionieren.

: Bearbeitet durch User
von Alexander (alecxs)


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Kurt schrieb:
> Die Frage lautete wie das Wlan Signal passiv weiter geleitet werden
> kann.

Inwiefern geht das mit Powerline? Soweit ich mich erinnere ist dann das 
ganze Haus eine aktive Antenne.

von Carypt C. (carypt)


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danke erstmal für die hilfreichen antworten.
Daß man für Hochfrequenz dann Hohlleitung benützt hat mich am vorhaben 
zweifeln lassen.

Gedacht hatte ich nicht an 50m Koaxialkabel, sondern eher an ca 2m, eben 
so durchs Fenster. ich denke, daß sich dabei Überlagerungen mit dem 
Funksignal ergäben. Aber Aha.

Es sind derer Wohnungen für Feriengäste fünfe, bei Zweien geht es mit 
dem 2 Monate neuen Accesspoint eben noch nicht so gut. Der 
Außen-Accespoint hängt am Powerline-net. Gemessen habe ich das 
WLAN-Signal in den Wohnungen als schlecht -70 bis - 90db  über eine 
wlan-App am Handy.

Es sind Stromzähler zwischen den Wohnungen. Kabel verlegen, Bohren, 
Staub ist nicht wirklich angesagt. Zum Googlen können die Gäste in Haus 
kommen. Ist aber doch unbequem, Mobilfunk-Internet geht, wer sich das 
bezahlen will. Es ist nicht so schlimm und unser Internet Kupfer bringt 
es auf 4 mbit/s, Fernseh streamen geht wohl nicht. ich lade auch nix 
Großes herunter, wenn ich sehe, daß die Leitung schon benützt wird, 
langsam ist. Gaming geht.

für Versuchszwecke würde ich also ein normales Lautsprecherkabel von ca 
2m an den beiden Enden in T-Form aufspalten, sodaß Schenkellängen von 
3cm  entstehen. Oder sollte man besser 2 Koaxialkabel parallel 
nebeneinander und dann wieder T-Form der Innenleiter 3cm-Schenkel, die 
Außenleiter nicht verbunden. Oder wäre Lösung d besser ?

Gibt es Powerline-Brücken zwischen Zählern (die sind alle an einem 
Hausanschluß versammelt) (und was kostet sowas)?

danke

von Kurt (sommerwin)


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Wolf17 schrieb:
> Wenn man dann an der Einspeisung in der Nähe vom WLAN Sender noch eine
> Antenne mit Gewinn einsetzt sollte es funktionieren.

Upps, dann sind die Kabel doch net so schlecht wie vermutet, danke dir. 
Werd es testen und berichten was dabei raus gekommen ist.

Alexander schrieb:
> Inwiefern geht das mit Powerline? Soweit ich mich erinnere ist dann das
> ganze Haus eine aktive Antenne.

Habe nie das Gegenteil behauptet, aber wenn du mal den ganzen Beitrag 
liest, verstehst du vielleicht warum ich das Powerlan als Alternative 
vorgeschlagen hab.

von Alexander (alecxs)


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Kurt schrieb:
> aber wenn du mal den ganzen Beitrag liest,

das entscheidende kommt erst im Verlauf. bei 4 Mbit/s aber besten LTE 
Empfang erübrigt sich sowieso jeder WLAN Ausbau.

von Kurt (heliosh)


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Das WLAN-Gerät muss sehr nahe am passiven Repeater sein, sonst wird das 
nichts.

Auf 20m hast du einen Pathloss von ca. 66 dB. D.h. von 20 dBm EIRP kommt 
bei 2 dBi Empfangsgewinn im Idealfall -44 dBm an. Nach ein einem kurzen 
Stück Koax wird vielleicht -46 dBm abgestrahlt.

Für die niedrigste WLAN N/AC datenrate (6.5 Mbit/s) sind -82 dBm nötig. 
Das geht dann bis etwa 80 cm Entfernung vom passiven Repeater.

von Frank K. (fchk)


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Carypt C. schrieb:

> Gibt es Powerline-Brücken zwischen Zählern (die sind alle an einem
> Hausanschluß versammelt) (und was kostet sowas)?

ja. Du brauchst keinen normalen Phasenkoppler (der koppelt die drei 
Phasen EINES(!) Anschlusses hinter dem Zähler), sondern eine 
Signalbrücke, die Zwischen verschiedenen Stromkreisen und über Zähler 
hinweg koppeln kann. Das hier ist so ein Teil.

https://shop.allnet.de/netzwerk-aktive-komponenten/powerline/powerline-phasenkoppler/253177/allnet-all16881/powerline-phasenkoppler/signalbruecke-3-phasen/mehrere-fi-s?c=2783

fchk

: Bearbeitet durch User
von Carypt C. (carypt)


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danke Frank,
ok, davon bräuchte ich also 4 Stück, weil 4 Stromzähler. Gut, danke. 
Kriegt man bei ebay für ca 30€. Andererseits steht mit der Änderung der 
Installation dann auch eine FI-Installation mit an, wieder teurer, 
obwohl sehr wichtig.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Powerline sollte man wirklich lassen, das Zeug schickt viel HF mit 
vergleichsweise hoher Leistung über ungeschirmte Leitungen und 
entsprechend viel davon wird auch tatsächlich abgestrahlt. Bei einem 
Kumpel waren die Störungen durch eine mit Powerline angebundene Garage 
stark genug, daß die Fritzbox ständig ihre DSL-Synchronisation verloren 
hat (ständige Verbindungsabbrüche). LAN-Kabel eingezogen, auch wenn das 
mit viel Aufwand verbunden war, aber seit dem ist das Problem weg.

Ich kann versprechen, sollte einer meiner Nachbarn hier auf die Idee 
kommen, so eine HF-Schleuder zu installieren, die dann bei mir für 
derartige Probleme sorgt, habe ich keine Schmerzen damit, nach dem 
Störer zu suchen bzw. notfalls mit Hilfe der BNetzA nach dem Störer 
suchen zu lassen und eine Abschaltung zu fordern. Da wäre mir auch 
völlig banane was der Spaß am Ende kostet.

Wenn ich so ein Problem hätte, dann würde ich es mit einen externen 
WLAN-Antenne zu lösen versuchen. Die brauche ich auf der Empfangsseite 
sowieso. Das Problem bei passiven Repeatern ist weniger die Dämpfung 
durch das Kabel, aber man hat halt zweimal die Funkfeld-Dämpfung durch 
die Luftstrecken, so daß es wenn überhaupt nur dann funktioniert, wenn 
das zweite Gerät sehr nahe an der Antenne des Repeaters steht. Diese 
Probleme haben passive Mobilfunk-Repeater (für Handys) auch. Dadurch 
kann ich mir das Problem eigentlich komplett sparen, ich muss als 
zweites Gerät nur eines verwenden, an das ich eine externe Antenne 
anschließen kann.

Alternativ wären vielleicht aktive Repeater eine Option. Die verbrauchen 
zwar zusätzlich Strom, aber bei WLAN sind sie ja (anders als beim 
Mobilfunk) erlaubt. Bzw. beim Mobilfunk sind sie nur erlaubt, wenn sie 
vom Netzbetreiber installiert werden - und das machen die nur in 
Ausnahmefällen und gegen entsprechende Bezahlung.

von Peter M. (Gast)


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Guckst Du hier:
https://www.tp-link.com/en/home-networking/range-extender/

Passiv kannst Du vergessen.

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