In meinem Bohrhammer hat sich vom Kohlebürstenhalter die Litze gelöst (sauber an der Kante abgebrochen). Ich kenne es meist so, dass die Ader vom Schalter /Elektronik mit einem dünnen Flachstecker an den Kohlebürstenhaltern gesteckt ist. Hier ist die Litze aber auf die Kohlebürstenhalter geschweißt? Ich habe es jetzt notdürftig gelötet, aber diese Verbindung scheint mir nicht robust genug für einen Bohrhammer. Kann man irgendwie selbst diese Schweißverbindungen von Litze auf diese Messinghalter herstellen? Oder wie würdet ihr das reparieren? Ach ja, das Foto zeigt den Bürstenhalter, an dem die Litze noch fest ist. Der obere war der Übeltäter.
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Timo N. schrieb: > Kann man irgendwie selbst diese Schweißverbindungen von Litze auf diese > Messinghalter herstellen Nein. Ultraschallschweissen. Hast du nicht. Man könnte eine kleine Platte (Unterlegscheibe) mit einer Schraube in ein neu in ein Loch auf der Trägerplatte geschnittenes Gewinde, M2 oder so, nutzen um das abgefallene geschweisste Ende mit der Schraube fest mit dem Blech zu verbinden.
Timo N. schrieb: > Hier ist die Litze aber auf die Kohlebürstenhalter geschweißt? Das ist eine Ultraschallschweißung. Für Bohrhämmer von Bosch (?) sollte es eigentlich Ersatzteile geben. Vllt reicht Löten ja auch - ausprobieren.
Bernd G. schrieb: > Vllt reicht Löten ja auch - > ausprobieren. Hat schon einmal jemand das mit Hartlot versucht? Müsste doch eigentlich klappen und ist dann stabiler.
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Michael B. schrieb: > Nein. Ultraschallschweissen. Hast du nicht. Dachte ich mir fast. Hab erst gedacht es wäre Punktgeschweißt, aber denke das würde dann wohl anders aussehen bzw. gar nicht funktionieren. Michael B. schrieb: > Man könnte eine kleine Platte (Unterlegscheibe) mit einer Schraube.... Ja, ist eben wenig Platz da. Aber guter Grund mir einen M2-Gewindeschneider zu holen. Bernd G. schrieb: > Für Bohrhämmer von Bosch (?) sollte > es eigentlich Ersatzteile geben. Das Problem ist, dass da alle Verbindungen so geschweißt wurden. Also am Schalter und vom Schalter bis zur Elektronik etc. Es gibt das ganze nur als ein Ersatzteil für 139€. Mehr als der Hammer noch wert ist: https://www.boschtoolservice.com/de/de/bosch-pt/spareparts/bohrhammer-gbh-36-vf-li-3611J01R00 Ich vermute, dass es bei den Profihämmern notwendig ist das als Ultraschallschweißung auszuführen, da sich sonstige Verbindungen zu schnell lösen. Der Hammer hat ja schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Frank O. schrieb: > Bernd G. schrieb: >> Vllt reicht Löten ja auch - >> ausprobieren. > > Hat schon einmal jemand das mit Hartlot versucht? > Müsste doch eigentlich klappen und ist dann stabiler. Ich habs jetzt mit Stannol HS10 einfach mal probiert. Mal schauen wie lang es hebt. Wollte aber einfach mal wissen, wie man sowas mit der Ausrüstung eines einigermaßen gut ausgestattet Hobby-Handwerker selbst reparieren kann.
Timo N. schrieb: > Oder wie würdet ihr das reparieren? a) Die Steckverbindung hier, siehe erster Anhang, hat auch gehalten. Ich würde es mit einem angecrimpten Flachstecker probieren. Weil der Bürstenkontakt da derselbe ist, mit einem Abzweigverbinder, siehe zweiter Anhang. b) Weichlöten, warum nicht. Eine Kupferoberfläche, auf der das Zinnlot gut haften wird, hat der Hersteller dir bereits dort hinterlassen. Gegen Vibration hilft ggf. Schrumpfschlauch. Oder direkt an die Bürstenlitze ran. Timo N. schrieb: > Ach ja, das Foto zeigt den Bürstenhalter, an dem die Litze noch fest > ist. Je mehr ich die noch als "intakt" bezeichnete Stelle ansehe, desto mehr halben Kabelbruch sehe ich auch dort. Eventuell gleich präventiv reparieren. mfg mf
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Achim M. schrieb: > Ich würde es mit einem angecrimpten Flachstecker probieren. Die Idee ist gut, aber warum zeigst Du dann einen Quetsch- und keinen Crimpstecker?
Achim M. schrieb: > Weichlöten, warum nicht. Eine Kupferoberfläche, auf der das Zinnlot > gut haften wird, hat der Hersteller dir bereits dort hinterlassen. Gegen > Vibration hilft ggf. Schrumpfschlauch. Oder direkt an die Bürstenlitze > ran. Ich habe schon öfter vorherige Schweißverbindungen von Kupfer- und Messingteilen gelötet, das war nie ein Problem. Bei einem Bohrhammer sind zwar starke Vibrationen da, aber bei einer guten Verlötung hält die die Lötstelle länger als das Werkzeug. Und ggf. (wenn man Ablösungserscheinungen oder gerissene Litzenadern entdeckt) kann man eine Lötstelle ja neu verlöten.
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Edi M. schrieb: > Ich habe schon öfter vorherige Schweißverbindungen von Kupfer- und > Messingteilen gelötet, das war nie ein Problem. > Bei einem Bohrhammer sind zwar starke Vibrationen da, aber bei einer > guten Verlötung hält die die Lötstelle länger als das Werkzeug. Und ggf. > (wenn man Ablösungserscheinungen oder gerissene Litzenadern entdeckt) > kann man eine Lötstelle ja neu verlöten. Danke für deinen Erfahrungsbericht. Habe vorher die Lötstelle auch von der Oxydschicht befreit und mit Flussmittel gearbeitet. Ich war aber trotzdem im Zweifel gerade wegen den starken Vibrationen. Außerdem wollte ich wissen, was man sonst noch machen könnte bzw. wie es ursprünglich gemacht wurde. Ultraschallschweißgeräte gibts ja sicher nicht günstig :) Könnte ich auch mal gebrauchen.
Timo N. schrieb: > Ich war aber trotzdem im Zweifel gerade wegen den starken Vibrationen. Das würde mir an Deiner Stelle genauso gehen. Du hast allerdings noch nicht berichtet, wie oft Du den Bohrhammer benutzt, ggfls. beruflich? Wenn er nur gelegentlich und hobbymäßig gebraucht wird, war das Löten auf jeden Fall einen Versuch wert. Achim M. schrieb: > Eine Kupferoberfläche, auf der das Zinnlot > gut haften wird, hat der Hersteller dir bereits dort hinterlassen. Eben drum.
Ich würds auch anlöten. Hält wahrscheinlich besser als der Kram von der Industrie.
Rainer Z. schrieb: > Du hast allerdings noch nicht berichtet, wie oft Du den Bohrhammer > benutzt, ggfls. beruflich? > > Wenn er nur gelegentlich und hobbymäßig gebraucht wird, war das Löten > auf jeden Fall einen Versuch wert. Nein, nur hobbymäßig. Hab ich damals günstig gebraucht erstanden. Danke für die ganzen Antworten, ich denke ich lasse es jetzt mit der Lötverbindung und schaue ob es hält. Dann ggfls nachlöten oder Crimpen.
●DesIntegrator ●. schrieb: > Ich würds auch anlöten. > Hält wahrscheinlich besser als der Kram von der Industrie. Die Industrie muss bleifrei löten. Das ist spröde und bricht bei Vibration. Der Bastler darf Bleilot nehmen, das ist elastischer.
Harald K. schrieb: > Achim M. schrieb: >> Ich würde es mit einem angecrimpten Flachstecker probieren. > > Die Idee ist gut, aber warum zeigst Du dann einen Quetsch- und keinen > Crimpstecker? Warum nennst du es Stecker, wenn es eigentlich ein männlicher und weiblicher Einzelkontakt ist? mfg mf
Löten durchaus. Schwachstelle ist aber der Übergang vom Zinn auf die freie Litze. Dort entsteht ein spröder Übergang aus Bronze. Wenn genügend Platz vorhanden ist: Am Ende der Litze ein Metallröhrchen aufpressen wie man es bei der Elektroinstallation verwendet . Die Lötung findet nicht an der Litze sondern an der Außenseite des Röhrchens statt. Diese Metallröhrchen haben ja oft an einer Seite Trichterform, das die Kerbwirkung des Biegens abschwächt.
Achim M. schrieb: > Warum nennst du es Stecker, Mit dem Stecker ("Flachstecker") hast Du selbst angefangen. Das hast Du sogar gerade selbst nochmal schön zitiert. Davon abgesehen ist die Polzahl kein Kriterium, das darüber entscheidet, ob etwas ein Stecker ist oder nicht - siehe "Laborstecker" oder "Bananenstecker". Der Punkt ist: Quetschen ist nicht Crimpen.
Harald K. schrieb: > Der Punkt ist: Was von beidem sollte, wenn die Lösung Crimpkontakt oder Quetschkontakt ist, bevorzugt werden und warum? Vielleicht ist eine andere Lösung besser, wenn ja warum? mfg mf
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Achim M. schrieb: > Crimpkontakt oder Quetschkontakt Ich habe Vorurteile gegen Quetschkontakt wegen der Quetschungen der Autobastler und ihrem billigen Werkzeug vor zig Jahren. Bei einer Waschmaschine mit Universalmotor habe ich zwei reparierte Kabelanschlüsse mit Quetschkontakt vorgefunden und sie auf Crimpkontakt geändert. Liegt vermutlich in der doppelten Crimpung begründet, die einmal den Leiter befestigt und zusätzlich eine Zugentlastung enthält. Das ist einfach vertrauenserweckender. Wissenschaftliche Quellen kann ich leider nicht vorweisen. Bin aber auf Expertenmeinungen gespannt.
Rainer Z. schrieb: > Ich habe Vorurteile gegen Quetschkontakt wegen der Quetschungen der > Autobastler Für mich als Laie ist beides ein Pressverband, nur sollte der jeweils - mit passendem Werkzeug - in korrekter Handhabung des Materials - korrekter Bedienung des Werkzeuges ...ausgeführt sein. Nur mit der Spitzzange unkontrolliert rum drücken ist wirklich Pfusch. Rainer Z. schrieb: > Liegt vermutlich in der doppelten Crimpung begründet, die einmal den > Leiter befestigt und zusätzlich eine Zugentlastung enthält. Naja, ich habe hier eine Quetsch-/Presszange, die - vorne den (innen) metallischen Teil des Kontaktes auf den Leiter presst - hinten die Kunststoffhülse des Kontaktes um den Isoliermantel presst Rainer Z. schrieb: > Bin aber auf Expertenmeinungen gespannt. Ich ebenfalls, deswegen fragte ich auch nach Hintergründen, nicht nach korrektem Namen eines Verfahrens ;) mfg mf
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Rainer Z. schrieb: > Liegt vermutlich in der doppelten Crimpung begründet Nein. In der gasdichtheit einer Crimpung https://kabelforum.com/index.php/mechanische-grundlagen/item/gasdichtheit-gasdichte-crimpverbindung Das geht mit dem fliessenden Werkstoff unter dem leicht verformbaren Plastik der Qutschverbinder prinzipiell nicht.
Es geht darum, daß die Verbindung nicht wegrottet. Deswegen wurde der ursprüngliche Kontakt auch auch nicht drangetüddelt, sondern verschweißt.
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