Dieser Thread ist Foristen gewidmet, welche darüber nachdenken, aus Deutschland auszuwandern oder es getan haben. Den Wunsch danach verspüre ich seit Längerem, doch verfestigt hat er sich erst in den letzten Jahren. Ausschlaggebend sind die demographische Misere - nach 2030 wird gut jeder 3. Erwachsene hier ein Rentner sein, was die ohnehin massive Belastung für Angestellte weiter erhöhen wird. Gemeinsam mit den Negativschlagzeilen aus Konjunktur & Industrie ein Ein Beispiel aus meinem Alltag: ich arbeite in München und pendle aus einer Kleinstadt zur Arbeit. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es auf der kurzen, viel befahrenen Strecke zu mehreren (!) Verspätungen und Unterbrechungen kommt. Seit Jahren ist die Misere bekannt, passiert ist nichts, dabei sind Millionen Menschen auf Pendelverkehr angewiesen. Der verranzte 1960er-Bahnhof Münchens wird saniert - was ja erst einmal hervorragend klingt - nur sollte er ursprünglich 2028 fertig werden: was ja bereits sehr langsam ist. Dieses Ziel wird selbstverständlich verfehlt, nun wird er wohl 2038 fertig. Bis dahin heißt es dann bis 2050. In anderen Worten: es wird zu meinen Lebzeiten keinen zufriedenstellenden Bahnverkehr mehr geben. Ein anderes großes Thema, was nicht mich persönlich betrifft, aber zunehmend katastrophal wird: der Wohnungsmangel. Nun muss man der Fairness halber sagen, dass jedes westliche Land betroffen ist - Toronto, London, NYC oder Paris sind für Mieter beispielsweise noch viel schlechter als deutsche Großstädte. Jedoch haben viele Länder höhere Wohneigentumsquoten, was die Bevölkerung vor rasant gestiegenen Kosten teils schützt. Hier verlässt man sich auf einen vermeintlich effektiven Mieterschutz, der Menschen letztendlich zur (Alters-)Armut verdammt, da die Preise ständig steigen. Es gibt ständige Lippenbekenntnisse der Politik, Bau & Eigentumsbildung zu fördern. Mit dem grandiosen Ergebnis, dass die WE-Quote 2023 wieder auf unter 50% gefallen ist und die Bauaktivität eingebrochen - teils durch verblendete Weltrettungs-Auflagen. Ich bin viel durch Europa gereist - selbst in deprimierenden Schwellenländern wie Russland bekommt man es hin, dass Züge pünktlich fahren, Haushalte schnelles Internet haben, Verwaltung und Dienstleistungen laufen unkompliziert digital, es wird sehr viel mehr und schneller neu gebaut, Großstädte haben keine Funklöcher: man spürt Entwicklung. Hier hingegen ist von all diesen Problemen seit 2000 die Rede, ohne, dass etwas passiert - während Länder wie Polen vor lauter Fortschritt kaum wiederzuerkennen sind. Da spürt man noch ein Wollen. Das Lebensgefühl hier ist eines der trügerischen Bequemlichkeit, Selbstgefälligkeit und Stagnation. Deutschland hat im weltweiten Vergleich noch immer hohe Nominalgehälter bei moderaten Arbeitszeiten und schöne (völlig unerschwingliche, siehe WE-Quote) Häuser, aber alles andere ist bestenfalls mittelprächtig und/oder geht den Bach runter. Viele andere Länder fallen bei kritischer Betrachtung weg, weil sie dieselben strukturellen Probleme haben - ich will Deutschland nicht als 3. Welt-Land darstellen, welches von allen Seiten von Paradiesen umgeben ist. Der Lebensstandard angestellter Akademiker in den meisten Branchen ist - selbst in Europa - noch immer weitgehend niedriger, sofern man keine Immobilie erbt. Auch ist die negative demographische Entwicklung ein ziemlich weltweites Problem. Daher ist die Liste der überzeugend besseren Optionen nicht sehr lang. Österreich und die Schweiz insbesondere sind mir Deutschland viel zu ähnlich. Mein bevorzugtes Ziel im Augenblick ist Dänemark: wohlhabend(er), bessere demograpische Lage, sehr digitalisiert, rational vertretbare Einwanderungspolitik. Der Nachteile bin ich mir auch bewusst: es ist ein teurer quasi-Stadtstaat mit extremen Steuern und kälter. Dennoch sehe ich das Land als sehr zukunftssicher an und die Auswanderung ist unkompliziert. Ich möchte nicht, dass in diesem Thread richtungslos über Deutschland hergezogen wird - wir kennen die Nachteile alle zur Genüge - sondern, dass Alternativen diskutiert werden, bestenfalls auch mit persönlicher Erfahrung.
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A. S. schrieb: > ich arbeite in München und pendle aus einer Kleinstadt zur Arbeit. A. S. schrieb: > Mein bevorzugtes Ziel im Augenblick ist Dänemark Da werden die Anfahrtwege bis nach München aber deutlich länger :-/
A. S. schrieb: > Ich möchte nicht, dass in diesem Thread richtungslos über Deutschland > hergezogen wird Und warum tust du das in praktisch 100% deines Beitrags? Schwarzmeerküste in Bulgarien und Rumänien sollten für dich die richtigen Ziele sein, oder Ungarn oder Argentinien. Paraguay mag deutsche Auswanderer nicht mehr so gerne.
Was Du nicht außer Acht lassen solltest: Die Gesundheitsversorgung ist in Deutschland eine der besten auf diesem Planeten. In anderen Ländern können sich nur Menschen mit sehr viel Geld leisten, zum Arzt zu gehen. Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß der bauliche Zustand des Hbf München der ausschlaggebende Punkt sein kann, dieses Land zu verlassen. Warst Du schon mal in Großbritannien, dem Musterländle des praktizierten Neoliberalismus?
A. S. schrieb: > Ausschlaggebend sind die demographische Misere - Fann ziehe nach Afrika. z.B. Ägypten hat keinerlei demographische Misere. A. S. schrieb: > Wohnungsmangel Ziehe nach Australien. Es sind zwar nur Pappmodelle von Häusern,,aber über 200m2 für jeden. A. S. schrieb: > Jedoch haben viele Länder höhere Wohneigentumsquoten, Es steht dir frei, ebensolches zu bilden. A. S. schrieb: > hohe Nominalgehälter Sicher nicht, und dazu muss man gar nicht Liechtenstein, Luxemburg, Norwegen, USA heranziehen. Es reicht China: sowohl Facharbeiter als auch Ingenieure verdienen dort (Shanghai, Peking) inzwischen auf deutschem Niveau - können sich aber weniger leisten weil Wohnung und Auto noch teurer ist als hier. A. S. schrieb: > Mein bevorzugtes Ziel im Augenblick ist Dänemark: Dänen mögen keine Ausländer, der Nationalismus ist dort noch stärker ausgeprägt als in der Schweiz. Dafür haben sie die Energiewende schon hinter sich. Wenn du also nicht wenigstens eine Dänin heiratest wirst du da nicht glücklich. Kälter ist es ausserdem, Autopreise deutlich höher als hier eher wie in China, Immobilienpreise sind ähnlich wie in Deutschland: 5000€/m2 in Kopenhagen äh München, 2500€/m2 in der Pampa, das Gesundheitssystem gilt als schlechter als hier. Aber klar: Haupthinderungsgrund umzuziehen ist die Sprachbarriere, da ist China oder Brasilien schwieriger als Österreich oder USA
A. S. schrieb: > Den Wunsch danach verspüre ich seit Längerem, doch verfestigt hat er > sich erst in den letzten Jahren. Tschüss, und mach hinter Dir die Tür zu. Wieder so ein Thread eines frisch angemeldeten;-( Hat mich ein Minus meines wertvollen Punktekonto gekostet😫
Harald K. schrieb: > Was Du nicht außer Acht lassen solltest: Die Gesundheitsversorgung ist > in Deutschland eine der besten auf diesem Planeten. Natürlich, es dauert maximal ein Jahr, um bei Spezialisten, z.B. Augenärzten, einen Termin zu bekommen. Hausärzte gibt es wie Sand am Meer, wegen des Überangebotes müssen sie schon ihre Sprechzeiten auf höchstens 20 Stunden pro Woche reduzieren. Und jede Art von Medikamenten bekommt man in jeder Apotheke zu jeder Zeit sofort. [/sarkasmus] > In anderen Ländern können sich nur Menschen mit sehr viel Geld leisten, > zum Arzt zu gehen. Selbstverständlich trifft das zu. Deswegen mußten sie in Sri Lanka tricksen und verlangen gar kein Geld: https://de.wikibrief.org/wiki/Healthcare_in_Sri_Lanka
Das tolle ist ja: wir haben hier Freizügigkeit. Such dir einen Job in Dänemark oder sonstwo, und probiers aus. Du musst ja nicht gleich sämtliche Brücken hinter dir abbrennen.
Udo S. schrieb: > Und warum tust du das in praktisch 100% deines Beitrags? Das ist eine haltlose Unterstellung. Ich vergleiche sehr sachlich und komme zum Schluss: >Daher ist die Liste der überzeugend besseren Optionen nicht sehr lang. Gestehe also ein, dass unter denselben Ausgangsbedingungen die meisten Länder, selbst in Europa, schlechter als DE sind. Harald K. schrieb: > Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß der bauliche Zustand des Hbf > München der ausschlaggebende Punkt sein kann, dieses Land zu verlassen. Natürlich nicht! Das ist eine Anekdote, welche ein Symptom des allgemeinen Problems schildert. Allerdings hätte ich schon ganz gerne funktionierenden Bahnverkehr, da ich darauf schlicht angewiesen bin. > Warst Du schon mal in Großbritannien, dem Musterländle des praktizierten > Neoliberalismus? Ja, war ich. Ich war nicht allzu begeistert und behaupte auch nicht, dass GB nennenswerte Vorteile gegenüber DE bietet. Die Qualität des Gesundheitssystems kann man als Außenstehender natürlich nicht beurteilen. Es war mir in meiner Kleinstadt aber unmöglich, einen Termin beim Spezialisten zu bekommen - und in München erst in mehreren Monaten. Ist das wirklich weltweit so konkurrenzlos, geht nirgendwo schneller? Bezweifle ich. Was wirklich hervorragend ist, ist die Anzahl der Leistungen, die man als alter Mensch hier aufrufen kann. Meine Großeltern erhalten monatlich Behandlungen für wohl tausend Euro. Aber für Steuerzahler ist das eine zunehmende Belastung: https://www.zdf.de/nachrichten/politik/karl-lauterbach-kassenbeitrag-krankenversicherung-100.html Michael B. schrieb: > Es reicht China: sowohl Facharbeiter als auch > Ingenieure verdienen dort (Shanghai, Peking) inzwischen auf deutschem > Niveau - können sich aber weniger leisten weil Wohnung und Auto noch > teurer ist als hier. Das sind Leuchtturm-Städte, China als Ganzes ist sowohl günstiger als auch viel ärmer. China hat zudem ebenfalls eine katastrophale Demographie und einen dystopischen Wohnungsmarkt. Allerdings muss man eingestehen, dass China in der hochtechnologischen Produktion (z. B. Elektroautos) inzwischen wichtigster Mitbewerber ist. Es ist kein gutes Land zum Leben, aber von außen beeindruckend.
Icke ®. schrieb: > Natürlich, es dauert ... Das ist zwar so, aber anderswo ist es noch viel, viel schlechter.
Michael B. schrieb: > A. S. schrieb: >> Ausschlaggebend sind die demographische Misere - > > Fann ziehe nach Afrika. z.B. Ägypten hat keinerlei demographische > Misere. Doch, nur anders herum. Bevölkerungszuwachs ca. 1 Million netto pro Jahr! > Dänen mögen keine Ausländer, der Nationalismus ist dort noch stärker > ausgeprägt als in der Schweiz. Nur bestimmte Ausländer . . . > Dafür haben sie die Energiewende schon > hinter sich. Jaja, und morgen kommt der Weihnachtsmann.
Michael B. schrieb: > das Gesundheitssystem gilt als schlechter als hier. Ist es fast überall in der Welt. NHS in England ist berüchtigt... In Amiland soll es zwar ordentliche Krankenhäuser geben, aber Du bist anschließend bankrott. Nicht umsonst schließen Reisekrankenversicherungen USA aus oder versichern nur gegen sehr hohe Prämien. Ein Bekannter von mir ist nach Malle ausgewandert, nach wenigen Jahren aber nach Deutschland zurückgekehrt, weil das Gesundheitssystem in Spanien nicht mit dem in Deutschland mithalten konnte. Ein Däne erzählte mir, dass die Dänen und auch andere Skandinavier sich in Deutschland behandeln und operieren lassen. Grund: Wartezeiten in Skandinavien z.B. für Nichtnotfälle (z.B. künstliche Gelenke Hüfte oder Knie) = mehrere Jahre. Die skandinavischen Krankenkassen würden die Kosten einschließlich der Reise sogar übernehmen. In Dänemark können Ausländer nicht ohne Weiteres Grundeigentum erwerben. Das gilt selbst für EU-Bürger. Und der verranzte Münchener Hauptbahnhof stört Dich? Was hindert Dich, aus München oder Bayern in ein anderes Bundesland "auszuwandern". Der bayrische Horizont geht wie so oft offenbar nur bis zur Mainlinie.
A. S. schrieb: > China als Ganzes ist sowohl günstiger als > auch viel ärmer. China hat zudem ebenfalls eine katastrophale > Demographie und einen dystopischen Wohnungsmarkt. China ist Diktatur und übler Überwachungsstaat. Viiiel Vergnügen!
A. S. schrieb: > hab ich die Frage überlesen? > Wie können wir dir helfen? Er hat keine Frage. Er will nur jammern und weg aus DE weil hier alles so Scheiße ist. Was hat der neu angemeldete TO in ChatGPT wohl formuliert damit so ein Eröffnungsthread generiert wird?
Um noch was konstruktives beizutragen: Finnland sucht durchaus qualifizierte Fachkräfte https://finland.fi/de/fakten-amp-statistik/wie-wars-mit-einem-job-in-finnland/ Nur die Sprache und der lange Winter. Wobei dadurch dass Schnee liegt ist der gar nicht soo dunkel, und es gibt Polarlichter und noch richtigen Winter.
Harald K. schrieb: > Das ist zwar so, aber anderswo ist es noch viel, viel schlechter. Ist das denn wirklich so und auch nachweisbar? Ich glaube, man verlässt sich etwas zu sehr auf Mantren, welche 1990 noch gestimmt haben mögen. Ich erkenne natürlich an, dass die 2. und 3. Welt nicht besser sind. Die 1.? Rainer Z. schrieb: > In Dänemark können Ausländer nicht ohne Weiteres Grundeigentum erwerben. > Das gilt selbst für EU-Bürger. Bringt mir zwar Nachteile, halte ich aber grundsätzlich für eine angemessene Politik angesichts der grassierenden Wohnungsnot. Rainer Z. schrieb: > nd der verranzte Münchener Hauptbahnhof stört Dich? Was hindert Dich, > aus München oder Bayern in ein anderes Bundesland "auszuwandern". Der Süden hat die besten Wirtschaftsdaten und die meisten Sonnenstunden. Hier in einer Kleinstadt zu leben, bringt mir noch immer die beste Lebensqualität innerhalb Deutschlands. Zudem: München ist noch die am wenigsten heruntergekommene unter den Großstädten. Die Bahnhofsviertel in Frankfurt und Hamburg sind wesentlich schlimmer - aus Gründen, wie nur bedingt mit Infrastruktur zu tun haben. Drogen-Umschlagplätze mit kaputten Menschen aller Coleur, wie man sie sonst nur aus den USA kennt.
Und was hat das Ganze eigentlich mit Elektronik zu tun? Obwohl mir hier in DE auch nicht alles gefällt, hasse ich derartige Anpissereien gegen mein Heimatland.
Rainer Z. schrieb: > China ist Diktatur und übler Überwachungsstaat. Viiiel Vergnügen! Das waren nocht seine Kriterien.
A. S. schrieb: > Dieser Thread ist Foristen gewidmet, welche darüber nachdenken, aus > Deutschland auszuwandern oder es getan haben. > > Den Wunsch danach verspüre ich seit Längerem, doch verfestigt hat er > sich erst in den letzten Jahren. Ausschlaggebend sind die demographische > Misere - nach 2030 wird gut jeder 3. Erwachsene hier ein Rentner sein, > was die ohnehin massive Belastung für Angestellte weiter erhöhen wird. > Gemeinsam mit den Negativschlagzeilen aus Konjunktur & Industrie ein > > Ein Beispiel aus meinem Alltag: ich arbeite in München und pendle aus > einer Kleinstadt zur Arbeit. Es ist nicht ungewöhnlich, dass es auf der > kurzen, viel befahrenen Strecke zu mehreren (!) Verspätungen und > Unterbrechungen kommt. Seit Jahren ist die Misere bekannt, passiert ist > nichts, dabei sind Millionen Menschen auf Pendelverkehr angewiesen. Echt DAS sind deine Beweggründe auszuwandern? Hast du schon mal LÄNGERE Zeit im Ausland gelebt? Offenbar noch nicht. Ich schon, in einem angrenzenden Nachbarland. Die von dir aufgeführten Probleme hast du je nach Land in ähnlicher Weise oder viel gravierendere Probleme lassen sie dir winzig erscheinen.
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Ich hatte auch mal drüber nachgedacht wieder zurück in die Schweiz zu ziehen, aber dafür geht es mir in Deutschland noch nicht schlecht genug. Das könnte sich aber ab 2035 tatsächlich massiv ändern, wenn der Pillenknick in Pension geht.
A. S. schrieb: > Dieser Thread ist Foristen gewidmet, welche darüber nachdenken, aus > Deutschland auszuwandern oder es getan haben. Föllig falsches Forum! Siehe die Nutzungsbedingungen: "Der Zweck dieses Forums ist der Austausch über Themen aus dem Bereich Elektronik, Informatik, sowie Technik und Wissenschaft im weiteren Sinne. Dies ist kein Forum für allgemeine gesellschaftliche und politische Diskussionen." Ich kann beim Thema hier absolut keinerlei Technikbezug (auch nicht im allerweitesten Sinne) erkennen. Stell deine Frage in einem Auswandererforum. Es gibt genügend: - https://www.google.com/search?q=auswandern+forum
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