Forum: HF, Funk und Felder Wirksame Entstörung für WR gesucht


von Thomas R. (thomasr)


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Beim Aufbau von PV Anlagen kommen offensichtlich auch Wechselrichter 
(WR) zum Einsatz die Funkfrequenzen massiv stören. Der sehr beliebte 
Deye SUN-12K-SG04LP3-EU ist so ein Kandidat. In einem anderen Forum wird 
heftig über die Spezifikation eines geeigneten Netzfilters diskutiert.

Es ist bewiesen, daß der Deye mindestens die bekannten LoRaWAN 
Frequenzen so massiv stört daß weder der eigene Stromzähler noch die 
Nachbarn mehr Daten übertragen können. Ein Messtrupp des Versorgers hat 
dem Kollegen den WR deshalb stillgelegt.

Dieser Hybrid WR hat einen Nennstrom von 44A dreiphasig (das ist der 
maximale durchgeleitete Strom von GRID nach LOAD) Natürlich ist die 
Nennleistung des PV Teiles kleiner (12kW) aber der Filter müßte ja den 
Dauerstrom zwischen HAK und Haussystem "abkönnen".

Nun stochern wir Nichtfunker ohne richtiges Meßequipment doch sehr im 
Nebel. Was kann man versuchen ohne gleich "arm zu werden"?

von Peter Z. (hangloose)


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Bei Fronius wird die Wechselstromleitung durch 2 Ferrit-Ringe
geleitet.

Vielleicht würde das etwas bringen...

von Rüdiger B. (rbruns)


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Das hilft gegen Mantelwellen.

von Thomas R. (thomasr)


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Nun wird auch von massiver Abstrahlung im kHz Bereich berichtet, die 
Übertragung von SmartMeter Zählerdaten im CENELEC A Band (9-95kHz) wird 
ebenfalls unterbunden.

Das kann ja spaßig werden: nach meinem Wissen steigt das Volumen und 
Gewicht von passiven Entstörmaßnahmen mit der Wellenlänge.

von Thomas (kosmos)


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Hat das Ding ein Alu/Metallgehäuse? Vielleicht mal das Gehäuse mit PE 
verbinden. Fungieren die Leitungen als Sendeantenne oder kommt es vom 
Gerät selber. Wenn es über die Leitungen kommt könnte man möglichst nah 
eine Netzdrossel in Reihe schalten, gibts auch 3 phasig (vielleicht 
einen alten Schweißtrafo zweckentfremden).

von Günter L. (Firma: Privat) (guenter_l)


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Hat das Ding ein Alu/Metallgehäuse? Wenn nicht, das
Ding in ein Metallgehäuse stecken und erden, daß hilft
schon sehr viel. Und dann Tiefpasfilter an allen
Leitungen die da rein- und rausgehen, Filter gegen
Gleichtakt- (Mantelwellen) und Gegentaktstörungen.

von Thomas R. (thomasr)


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Massives Metallgehäuse. Bei mir liegt das auch wirklich mit 6mm² auf PA. 
Bei anderen möglicherweise auch nicht. Mit einem MW Radio kann man 
deutlich die LCD Anzeige als Öffnung in der Gerätefront ausmachen. 
Innendrin muß der Bär toben.

Aber die meisten Störungen scheinen über die PV Leitungen nach außen zu 
kommen. Muß ich morgen bei Sonnenschein nochmal testen.

von Res (resmon)


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Ist das nicht ein Mangel der vom Verkäufer/Hersteller behoben werden 
muss? Schau mal im Kaufvertrag.

Breitbandige Filter sind teuer, darum müsstest du erst mal klären welche 
Frequenzen wie stark gedämpft werden müssen.

von Björn W. (bwieck)


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Kommt Deye jetzt eigentlich mit dem vorsätzlichen Betrug wegen fehlendem 
Relais durch oder werden die noch belangt?
Man hört ja garnichts mehr davon..

von Jens B. (dasjens)


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Thomas R. schrieb:
> Beim Aufbau von PV Anlagen kommen offensichtlich auch Wechselrichter
> (WR) zum Einsatz die Funkfrequenzen massiv stören. Der sehr beliebte
> Deye SUN-12K-SG04LP3-EU ist so ein Kandidat. In einem anderen Forum wird
> heftig über die Spezifikation eines geeigneten Netzfilters diskutiert.

Ahja, und wo?


>
> Es ist bewiesen, daß der Deye mindestens die bekannten LoRaWAN
> Frequenzen so massiv stört daß weder der eigene Stromzähler noch die
> Nachbarn mehr Daten übertragen können. Ein Messtrupp des Versorgers hat
> dem Kollegen den WR deshalb stillgelegt.
Kannst Du das belegen?


>
> Dieser Hybrid WR hat einen Nennstrom von 44A dreiphasig (das ist der
> maximale durchgeleitete Strom von GRID nach LOAD) Natürlich ist die
> Nennleistung des PV Teiles kleiner (12kW) aber der Filter müßte ja den
> Dauerstrom zwischen HAK und Haussystem "abkönnen".

Wo steht das, oder ist das aus nur behauptung?


>
> Nun stochern wir Nichtfunker ohne richtiges Meßequipment doch sehr im
> Nebel. Was kann man versuchen ohne gleich "arm zu werden"?

Nicht jeden scheiss glauben der irhgendwo gepostet wird.

von René H. (dj1yr)


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Ähnliches Problem gab es hier, nur das es eine Große Erzeugeranlage 
war/ist.
Ich habe massive Störungen auf dem Stromnetz Messen können (benutze 
mehrere PAC4200 für die Hausautomation).
Ich hatte damals den Netzbetreiber (Mitnetz) das Problem geschildert, 
die Schickten den Netzmeister und machten über einen Monat Messungen, 
mit dem Ergebnis das der PV Anlagenbetreiber seine Anlage Abschalten 
durfte und dazu verpflichtet wurde einen Trenntrafo zu setzen.
Nach dem Einbau des Trenntrafo´s war wieder alles in Ordnung, dieser hat 
ja technisch bedingt eine LPF-/Drosselwirkung.

Nun mal noch zu dem Hauptproblem, viele Netzfilter leiten ihre 
Störspannung gegen PE, da die PE aber in den seltensten Fällen absolut 
Ideal ist verlagern sich die Störungen auf die PE und verteilen sich 
wunderbar im ganzen PE Netz.
(DC Widerstand vs. Impedanz)

Ich habe Netztfilter fürs QRL gebaut (20A/230V) wo auch die PE mit 400µH 
verdrosselt ist.

von Thomas R. (thomasr)


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Nachdem ich heute bei Sonnenschein wieder PV Leistung habe, schlägt das 
MW Radio tatsächlich wieder lautstark Alarm. Also scheint es tatsächlich 
eine niederfrequente Ausstrahlung zu sein. Die Berichte über Störung des 
CENELEC A Bandes wären damit glaubhaft.

Wie filtere/unterdrücke ich diese Störungen am Besten?

Für kleine Leistungen und völlig andere Anwendungen nutze ich fertige 
Filter und Try-and-Error. Das ist bei diesen Leistungen aber nicht 
lustig. Da sollte der erste Versuch schon passen.

Bitte um Dimensionierungshinweise, danke. Ich habe derzeit KEINE 
Probleme, möchte aber nicht unnötig den Äther verpesten.

Maximaler Dauerstrom durch den Filter 44A auf drei Phasen.

von Res (resmon)


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Thomas R. schrieb:
> Da sollte der erste Versuch schon passen.
>
> Bitte um Dimensionierungshinweise, danke.

Das kann niemand abschätzen, solange die Anforderungen nicht bekannt 
sind.
- Welche Frequenz muss um wie viel dB gedämpft werden?
- Gleichtakt, Gegentakt?
- 3 Phasen oder 3L+N?

von Christian M. (likeme)


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mein WR hat über die PV Solarzuleitungen gefunkt. Kannst du das 
ausschließen?

von Thomas R. (thomasr)


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Christian M. schrieb:
> mein WR hat über die PV Solarzuleitungen gefunkt. Kannst du das
> ausschließen?

Nein, kann ich nicht. Tatsächlich schlägt mein "Testempfänger" 
(batteriebetriebenes MW Radio) auch bei den PV Leitungen heftig an.

von Thomas R. (thomasr)


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Res schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Da sollte der erste Versuch schon passen.
>>
>> Bitte um Dimensionierungshinweise, danke.
>
> Das kann niemand abschätzen, solange die Anforderungen nicht bekannt
> sind.
> - Welche Frequenz muss um wie viel dB gedämpft werden?
> - Gleichtakt, Gegentakt?
> - 3 Phasen oder 3L+N?

Verstehe ich gut, aber ich habe nun einmal kein dediziertes Meßequipment 
dafür. Allerdings ein Digitaloszi das man mit einer "Antenne" versehen 
könnte.

Kann man das durch geeignete Versuche irgendwie eingrenzen? z.B. 
Klappferrite, Y-Kondensatoren etc.

Nach Filterung des Gelabers in den anderen "sozialen" Kanälen scheint 
der CENELEC A Bereich am meisten Probleme zu machen weil das sofort den 
VNB auf den Plan ruft. Ich vermute aber daß das Gerät auch weit in die 
KW hinein stört.

: Bearbeitet durch User
von Werner A. (gnuopfer)


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René H. schrieb:
> Ich habe massive Störungen auf dem Stromnetz Messen können (benutze
> mehrere PAC4200 für die Hausautomation).

Sowas hab ich bei mir auch montiert. Jetzt würde mich interessieren: 
Welche Art von Störtungen hast du da gemessen ?

mfg

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Thomas R. schrieb:
> Nach Filterung des Gelabers in den anderen "sozialen" Kanälen scheint
> der CENELEC A Bereich am meisten Probleme zu machen weil das sofort den
> VNB auf den Plan ruft. Ich vermute aber daß das Gerät auch weit in die
> KW hinein stört.

Der cenelec A Bereich war eine Erfindung, damit man überhaupt PLC 
rechtfertigen konnte. Sollte in dem Bereich jemand einen echten 
Funkdienst betreiben ist Sense mit diesen Stromzählern. Nebenbei kenne 
persönlich Fälle wo diese Zähler gar nicht den erlaubten Sendepegel 
nutzen (angeblich geht sich das thermisch im Schaltschrank um den 
geforderten Preis nicht aus).

Tatsächliche störende WR in dem Bereich sind selten! Da ist in Relation 
alles was sonst noch im Haus ist mehr ein Problem (WR arbeiten 
klassischerweise ja z.B nicht nachts).

Wenn du nicht den allerbilligsten Strangwechselrichter gekauft hast 
(also wo CE im besten Fall per Hand draufgemacht würde), dann ist nicht 
mit Störungen zu rechnen. (Ich würde sagen seit ca 10 Jahren.)

Micro Inverter sind dagegen gerne ein Problem, weil da PV-Seitig die 
Filter leider mitunter auch komplett fehlen können (Normen Lücke die 
teilweise nicht mehr besteht).

Störungen am Funk sollte es bei 10m Abstand eigentlich nicht mehr geben 
(außer vllt. Wenn man zwecks Versuchsfunk gerne an die Grenzen des 
Hintergrundrauschens gehen will... da ist dann aber der restliche 
Man-made-noise auch nicht ohne...).

73

von Christian M. (likeme)


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ich habe den SPF6000 von Growatt, ein Halbhybrid, der hat gefunkt wie 
die die Sau, der SPH von Growatt, ein richtiger Hybrid, hingegen ist 
absolut ruhig. Ich habe auf dem SPF mit einem HV Tastkopf einen 50Hz 
Rechteck mit extrem steilen Flanken + Überschwinger an der 
Solarpanelseite messen können. Mittelwelle war platt! Alle 
Wechselrichter von Growatt, außer der SPF, sind problemlos, habe einige 
Typen vermessen.

Am besten kann man mit einem Ferrit detektieren, ich hab neben dem 
Spekki + Antenne auch einen Klappferrit über die Leitungen gesteckt und 
der hat laut gesummt. Mittelwellenradio geht auch. Lösung, neu kaufen! 
Wenn der Verkäufer streikt mit der BNA drohen!

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Christian M. schrieb:
> Am besten kann man mit einem Ferrit detektieren, ich hab neben dem
> Spekki + Antenne auch einen Klappferrit über die Leitungen gesteckt und
> der hat laut gesummt.

Wenn du den Klappferrit noch eine 2. Wicklung spendierst, dann kannst du 
den Störstrom messen.

Am besten ein dünnes Coax Kabel nehmen, Schirm und Innenleiter einseitig 
verbinden und an Erde geben - also Schirm von einem BNC Stecker.

die 2. Seite vom Schirm offen lassen - der Innenleiter ist der 
Innenleiter vom BNC Stecker.

Damit hast du im Prinzip eine Strom-Messzange mit improvisiertem 
E-Feld-Schirm gebaut. Wenn der Kern und Aufbau passt, kommst du locker 
auf über 100MHz.
Guerilla-Style sollte die Kurzwelle machbar sein.

Den Pegel vom Stromwandler an 50Ohm (Innenwiderstand vom Spekki) kann 
man sich am Papier ausrechnen..der stimmt auch halbwegs... (1:N Trafo 
mit 50 Ohm Bürde).

Ich habe hier 1:8 im Einsatz... das ist auch halbwegs "Normkonform"

Wenn der Klapper brummt, dann würde ich aber noch einen Dämpfer vor den 
Spekki schalten...oder zumindest mit einem Scope mal vorsichtig 
reinmessen :)

Übrigens: Wenn du die Verkabelung richtig (also so wie es normal nicht 
ausgeführt wird) machst, ist der Gegentaktstörer ziemlich egal. Die 
gängige Installationspraxis macht aber eine doch ziemlich große 
Leiterschleife...
Wenn man mitreden kann, dann macht es da als AFU Mensch Sinn, dem 
Nachbarn 50m PV Kabel zu spendieren, damit PV+ und PV- komplett parallel 
laufen.

73

von René H. (dj1yr)


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Werner A. schrieb:
> Sowas hab ich bei mir auch montiert. Jetzt würde mich interessieren:
> Welche Art von Störtungen hast du da gemessen ?

Die PAC´s können Oberwellen messen, glaube bis 63te.
Ich hatte am Anfang unerklärliche Fehler an drei USV´s, die immer mal 
eine Abschaltung meldeten obwohl kein Stromausfall war.
Dann fing ich an zu suchen wo das Problem liegt, eher durch Zufall hatte 
ich die Oberschwingung Anzeige aktiv als die Fehler wieder aufliefen und 
Massiv Oberwellen im Hausnetz vorhanden waren, auch die Spannungsanzeige 
der PAC´s ging mal locker bis 257V/Phase (visualisiert im HMI), also 
griff die Netzseitige Überspannungsabschaltung der USV´s, die Steuerung 
lief weiter.

Ich habe dann angefangen die Oberschwingungen bis zur 32. zu Loggen, das 
ganze Haus wurde auch Stromlos gemacht, nicht das es durch 
eigenverschulden Hervorgerufen wird.

Die OW hatten teils Pegel bis 40% (Zulässig sind glaube bis zu 10%) und 
kurze Spitzen die weit höher gingen.

Dann kam der Energieversorger ins Spiel.


Aber zum eigentlichen Thema, sind die Störungen Netzgebunden oder 
Richtung Module durch die MPPT Regler?
DK6AE (googeln) hat da einige Informationen auf seiner Seite inkl. sym. 
DC Filter

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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René H. schrieb:
> Dann kam der Energieversorger ins Spiel.

Zu Recht!

So ein Inverter sollte aktuell 3% bzw. 4% vom Strom auf der 3. 
Harmonischen haben (alle anderen darunter!).

73

von Res (resmon)


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Thomas R. schrieb:
> Verstehe ich gut, aber ich habe nun einmal kein dediziertes Meßequipment
> dafür. Allerdings ein Digitaloszi das man mit einer "Antenne" versehen
> könnte.

Wenn dein Oszi mit FFT ein Spektrum darstellen kann, dann wäre das schon 
mal ein Anfang.

Vielleicht kannst du auch beim nächstgelegenen Amateurfunk-Verein 
nachfragen ob die Lust haben, messen zu kommen.

von Thomas R. (thomasr)


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Res schrieb:
> Thomas R. schrieb:
>> Verstehe ich gut, aber ich habe nun einmal kein dediziertes Meßequipment
>> dafür. Allerdings ein Digitaloszi das man mit einer "Antenne" versehen
>> könnte.
>
> Wenn dein Oszi mit FFT ein Spektrum darstellen kann, dann wäre das schon
> mal ein Anfang.
>
> Vielleicht kannst du auch beim nächstgelegenen Amateurfunk-Verein
> nachfragen ob die Lust haben, messen zu kommen.

Gute Idee! Nach dem Antennenwald zu urteilen scheint gar nicht weit weg 
ein Funker sehr aktiv zu sein. Eigentlich wollte ich den ja "schützen" 
aber er darf mir auch gern dabei helfen ;-))

von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Hallo Zusammen,

Selbst habe ich 2x Deye SUN-12K-SG04LP3-EU im parallel Betrieb.
Mit CE Zertifikat (Ja, die Messungen sind tatsächlich bestanden), 
Ausführung für Europa.
Hatte MASSIVE Probleme mit Störungen, Heizung fiel mehrfach täglich aus, 
Das Garagentor funktionierte nicht mehr.

Das gesamte Haus hängt bei meiner Anlage auf dem im Handbuch als 
"Ersatzlast" beschriebenen Zweig um die Notstrom Funktion nutzen zu 
können.

Da ich im Rahmen meiner Beruflichen Tätigkeit selbst Messungen zur 
Gerätezulassung mache - Die Firma für die ich arbeite hat ein eigenes 
EMV Labor - habe ich mich an die Entstörung gewagt.

Das Konzept bestand aus CM Drosseln verschiedener Durchmesser:
Netz Eingang, Ausgang, Solar Panels, Verbindung der Wechselrichter, 
Batterie.
Sowie 2x Schaffner Netzfilter 36A am Netzeingang und Ausgang.
Soweit die Theorie.

Praxis: Alle CM Kerne nach Plan installiert - Störungen Garage und 
Heizung komplett weg.
Die Netzfilter sind noch NICHT installiert.
Kosten für die Klappkerne 142 Eur (Für Einen Inverter wären das dann nur 
70 Eur)

Das entpricht auch meiner Erfahrung im Labor (Erklärung kompliziert, 
möchte hier nicht weiter darauf eingehen).
Habe es sicher mit den Kernen übertrieben (3 Stück pro Leitung) 
allerdings hat die Anlage eine Maximalleistung von 27,2 KW.

Messungen habe ich bisher keine gemacht, da ich damit gerechnet habe, 
die Störungen mit einem bewährten Verfahren in den Griff zu bekommen.
Das hat in der Praxis funktioniert.

Falls Interesse besteht, kann ich das Konzept gerne auch mit allen 
Kerndaten zur Beschaffung in ein .pdf zusammenfassen.

von Harald A. (embedded)


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Das mit dem Heizungsausfall würde mich ja mal interessieren. Warum fällt 
die Heizung aus, wenn der WR herumstrahlt? Garagentor kann ich mir 
vorstellen.

Hatte neulich einen ähnlichen Fall. Ausfall aller Funkkomponenten nach 
Inbetriebnahme eines WR. Es war dann aber eben nicht der WR sondern eine 
wild gewordene Homematic-Komponente, die in Dauerfeuer gegangen ist. 
Zeitlicher Zufall.

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Die Heizung fällt denke ich durch die 3 Batterien aus (Vor der 
Entstörung) die in ca. 1.5 m Entfernung stehen.. Vermute Direkte 
Einwirkung durch Elektrische Felder, hervorgerufen durch CM Störungen.
Die Elektronik der Heizung reagiert mit Brennerstörung. Das tritt nicht 
mehr auf wenn ich Die Batterien nicht lade oder mit CM Drosseln 
entstöre.
Die Batterien werden als Gesamtstrom mit bis zu 280A geladen.

: Bearbeitet durch User
von Martin L. (makersting)


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Das mit der Heizung verblüfft mich. Muss man erstmal drauf kommen, dass 
das vom WR kommt. Von welchem Hersteller ist deine Heizung?

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Martin L. schrieb:
> Das mit der Heizung verblüfft mich.

Rs gibt zum Beispiel Heizungen mit Funk-Aussenfuehler. Moeglich, dass so 
ein Signal gestoert wird und ohne diesem Wert eine Heizung pausiert.

https://www.waerme24.de/heizung/vaillant-funkaussenfuhler-vr-21-dcf-fur-calormatic-vrc-430f-0020028538-480942.html

von Lu (oszi45)


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Dieter D. schrieb:
> zum Beispiel Heizungen mit Funk-Aussenfuehler.

Es wäre verwunderlich wen der Funkaußenfühler "VR 21, DCF für calorMATIC 
(VRC) 430f # 0020028538" im kHz-Bereich senden würde. Problematisch wird 
jedoch der DCF-Empfang bei 77,5 kHz sein. Wenn da ständig nur Müll 
empfangen wird, kommt die Zeit außer Tritt. Das ist böse.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Lu schrieb:
> Problematisch wird
> jedoch der DCF-Empfang bei 77,5 kHz sein.

Da würde ich mir eher Gedanken über smart meter machen... Die 
verursachen in dem Bereich typisch wesentlich mehr "Signal".

73

: Bearbeitet durch User
von Res (resmon)


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Harald A. schrieb:
> Das mit dem Heizungsausfall würde mich ja mal interessieren.

Ich kann beschreiben was bei meinem Nachbarn der Grund war: Wenn ich auf 
Mittelwelle (630m/160m) gesendet habe, dann hat seine Heizung die 
Temperatur massiv hochgeregelt und dann wegen Vorlauf-Übertemperatur 
abgeschaltet.

Scheinbar hat die Heizungssteuerung die HF, die in den kabelgebundenen 
Temperaturfühler eingestrahlt wurde, als sehr tiefe Temperatur 
interpretiert.
Ein Gleichtaktfilter bei der Heizungssteuerung hat das Problem 
beseitigt.

von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Ist Eine Brötje Heizung L-UB 17C
Die Sensorleitungen hatte ich vorher schon mit CM Drosseln entstört. Die 
Heizung hängt auch hinter einem Siemens Netzfilter.
Vermute daher direkte Einwirkung. Für Magnetische Störungen zu weit 
weg..  bleibt nur Elektrisch...

von Jörg K. (joergk)


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Michael K. schrieb:

> Falls Interesse besteht, kann ich das Konzept gerne auch mit allen
> Kerndaten zur Beschaffung in ein .pdf zusammenfassen.

Hallo Michael,
Daran wäre ich sehr interessiert

Jörg

von Norbert G. (schnobbi)


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Michael K. schrieb:
> Hallo Zusammen,
…
…
> Falls Interesse besteht, kann ich das Konzept gerne auch mit allen
> Kerndaten zur Beschaffung in ein .pdf zusammenfassen.

Ich bitte darum! Das Thema ist sehr interessant! Mit freundlichen 
Grüßen, Norbert

Beitrag #7868435 wurde vom Autor gelöscht.
von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Thomas R. schrieb im Beitrag #7868435:
> Deye legt mittlerweile große Ferrite lose bei, warum wohl ;-)

Damit man etwas zum Werfen auf dem Balkon hat, oder nicht?
Den Deye zu werfen wäre etwas zu teuer.

von Thomas R. (thomasr)


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Michael, bin sehr interessiert! Ich hatte zwischendurch aufgegeben weil 
niemand von den Funkern Interesse zeigte und ich selbst ebenfalls keine 
Probleme habe. Kann aber jederzeit kommen. Daher gern dein Rezept!

NB: Eine Funkuhr mußte ich tauschen weil 20cm hinter der Uhr in der 
hohlen Holzwand ein winziges HomeMatic SMPS arbeitet. Das hat der 
Funkuhr bei schwacher Batterie den Empfang vermiest.

von Max I. (max_imus)


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Michael K. schrieb:
>
> Falls Interesse besteht, kann ich das Konzept gerne auch mit allen
> Kerndaten zur Beschaffung in ein .pdf zusammenfassen.

Mich würde das sehr interessieren, da ich vorhabe eine solche Anlage zu 
bauen. Eventuell kann man mit den Erkenntnissen ja generell auch andere
WR enstören.

von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Ok stelle mal zusammen.. wird aber so 2.. 3 Tage dauern.

von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


Angehängte Dateien:

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Hallo Zusammen,
hier das Konzept mit den verwendeten Drosseln. (An nur einem Inverter)
Gekauft habe ich diese bei Amazon, DX-Wire und Reichelt. Gibts sicher 
auch bei anderen.

Hoffe das hilft einigen, habe es eingestellt da über Entstörung nicht 
soviel zu finden war. Das Microcontroller Forum hat mir früher oft 
geholfen, vielleicht kann ich jetzt mal was zurückgeben ! :-) -- bei mir 
funktioniert es - inzwischen auch unter Vollast der Analge.
Nebeneffekt: Alle Wlan Störungen sind ebenfalls komplett weg.

Funktioniert sicher auch für andere Inverter - Ob man 3 Drosseln braucht 
müsste man nachmessen. Jedenfalls hat das für meine Anlage eine wirksame 
Entstörung gegeben.

Grüße,

Michael Klinkow

: Bearbeitet durch User
von Dirk S. (disc)


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Hallo,
vielen Dank für das PDF.

Hattest Du eigentlich schon die neuere Variante vom Wechselrichter mit 
den zusätzlich eingebauten Drosseln?

Deye hatte ja in der Zwischenzeit, nachdem die Probleme mit den 
Störungen bekannt geworden waren, mal nachgebessert und bei den neueren 
Wechselrichtern intern Drosseln an diversen Ein- und Ausgängen 
nachgerüstet.
Ob das was gebracht hat, ist natürlich eine andere Frage. ;-) Ich denke, 
Deine Lösung ist da schon etwas aufwändiger.

von .● Des|ntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Jetzt wissen wir, warum die LW- und MW-Programme abgeschaltet wurden.
Damit dieser ganze "neumod'sche Kram" fleissig stören kann und das
im besten Falle keinem auffällt.

Dumm ist nur, dass man im Glauben ach so grün zu sein,
erhebliche Ressourcen aufwenden muss,
damit dieser ganze Billig-Plunder für Hausautomation usw auch mit den 
Störimmissionen läuft.

Die nächste Eskalationsstufe wird dann sein,
dass Autos wegen ebendieser Störungen nicht mehr geladen werden,
nicht mehr anspringen oder plötzlich liegen bleiben.

Ich fühle mich mal wieder bestätigt,
nicht sofort ohne zwingenden Grund
irgendwelchen dusseligen Trends hinterher zu rennen.

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Hallo

Nein die Neuere Version hatte ich nicht.
Meine ist vom 30.08.2022.
Die Netzdrosseln die Deye beilegt machen denke ich dasselbe. Der 
Hersteller optimiert so dass mit möglichst geringem Aufwand entstört 
wird.
Wie gesagt, eine gültige Zulassung haben meine Geräte - das Zertifikat 
habe ich mir von der Prüfstelle bestätigen lassen - Und hatte trotzdem 
Probleme.
Aber das Optimieren erfordert Messungen und die sind aufwändig und Ohne 
Messlabor mit Ausrüstung evtl auch nicht zu machen.
Deswegen habe ich es so gemacht.
Da das alles Klappkerne sind, die einfach an die Leitung geclipst 
werden, ist die Installation recht schnell passiert. Habe für beide 
Inverter ca.45 min gebraucht.

Grüsse

Michael Klinkow

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Jetzt wissen wir, warum die LW- und MW-Programme abgeschaltet wurden.

Da frag' mal lieber die Energieversorger mit ihren Stromkosten. Einen 
1MW-Sender, bei dem die Hälfte der Sendeleistung sowieso keine 
Information trägt und von der anderen Hälfte auch noch 50% redundant 
sind, betreibt man nicht freiwillig, wenn sowieso kaum einer zuhört.
Der ganze "neumod'sche" Kram vom SmartHome liegt in der Sendefrequenz 
mindestens einen Faktor 300...1600 höher. Wenn da etwas durch MW gestört 
wird, dann sind das "kilometerlange" Drähte zu irgendwelchen hochohmigen 
Sensoren, die als Antennen alles mögliche Zeugs einfangen.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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Ich hätte aktuell noch zwei riesen Netzfilter aus einem SMA SWR2000 
Wechselrichter, die für meine Zwecke leider elektrisch zu klein sind 
(nur 8A). Vielleicht sollte ich die mal anbieten...

von Gunnar F. (gufi36)


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Michael K. schrieb:
> Aber das Optimieren erfordert Messungen und die sind aufwändig und Ohne
> Messlabor mit Ausrüstung evtl auch nicht zu machen.

Naja, Ferittkerne helfen (nur) gegen Gleichtaktströme. Die lassen sich 
auch mit einem Stromwandler und Oszi schon leicht messen bzw. 
abschätzen. Dazu: Der Kern ist nicht notwendigerweise optimal direkt an 
der Quelle oder Senke anzubringen! Die Ströme bilden auf der Leitung 
stehende Wellen und der Kern sollte "auf einem Strombauch" zu liegen 
kommen. Gerade diese Optimierung bringt viel und ist einfach zu machen. 
Dann können auch verschiedene Kerne für unterschiedliche Freqzenzen, auf 
deren optimale Positionen gelegt werden.

von Christian M. (likeme)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Ich fühle mich mal wieder bestätigt,
> nicht sofort ohne zwingenden Grund
> irgendwelchen dusseligen Trends hinterher zu rennen.

Was mein Zuhause angeht bin ich tatsächlich auch sehr zurückhaltend 
bezüglich Elektronik. Hab keinen Bock mich alle 5 Jahre tagelang mit 
neuen Methoden der Rolloaktivierung zu beschäftigen, wenn mal wieder was 
defekt ist, was es nicht mehr gibt. Ein Kollege hat tatsächlich seine 
Rolloautomation nach dem Wetterbericht gesteuert und wochenlang Fehler 
gesucht warum die Dinger immer zu gemacht haben wenn keine Sonne da war. 
Das Problem war dann irgendwo zwischen Pi und der Wetterhomepage... 
keine Ahnung.... Gottseidank weis ich noch wie ne Kurbel funktioniert!

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


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Gunnar F. schrieb:
> Gerade diese Optimierung bringt viel und ist einfach zu machen.
> Dann können auch verschiedene Kerne für unterschiedliche Freqzenzen, auf
> deren optimale Positionen gelegt werden.

Deswegen wäre der Aufbau von Michael K. als Beispiel (Foto) bestimmt 
interessant. Allerdings werden nicht alle Inverter an der selben Stelle 
das Problem haben, wenn z.B. die Leitungslänge verschieden ist.

von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Ja umfangreiches Thema.

Gleichtaktstörungen sind hier in den allermeisten Fällen das Problem.
Die Lage der Kerne ist entscheidend.
Habe da im Labor viele Versuche gemacht.
Fazit : Am besten möglichst nah an der Quelle.
Für die Zulassung geht es um konkrete zu unterschreitende Störpegel in 
einem vorgeschriebenen Aufbau.
Da bekomme ich mir einem Oszilloskop nur eine Idee, mehr nicht.
Den Herstellern geht es um den Aufwand für die Entstörung. Den wollen 
Sie möglichst gering halten.
Die Messung des Signales ist eine Wissenschaft für sich. 
Impedanzanpassung, Antennen Parameter usw... eine Wissenschaft für sich.

Grüsse

Michael Klinkow

von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Ja umfangreiches Thema.

Gleichtaktstörungen sind hier in den allermeisten Fällen das Problem.
Die Lage der Kerne ist entscheidend.
Habe da im Labor viele Versuche gemacht.
Fazit : Am besten möglichst nah an der Quelle.
Für die Zulassung geht es um konkrete, zu unterschreitende Störpegel in 
einem vorgeschriebenen Aufbau.
Da bekomme ich mit einem Oszilloskop nur eine Idee, mehr nicht.
Den Herstellern geht es um den Aufwand für die Entstörung. Den wollen 
Sie möglichst gering halten.
Die Messung des Signales ist eine Wissenschaft für sich. 
Impedanzanpassung, Antennen Parameter usw... eine Wissenschaft für sich.

Grüsse

Michael Klinkow

: Bearbeitet durch User
von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Die FerritKerne sitzen direkt am Kabelaustritt des Invertergehäuses. 
Ausserhalb. Alle Kerne.

Grüsse

Michael Klinkow

: Bearbeitet durch User
von Gunnar F. (gufi36)


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Michael K. schrieb:
> Die Lage der Kerne ist entscheidend.
> Habe da im Labor viele Versuche gemacht.
> Fazit : Am besten möglichst nah an der Quelle.

Naja, nicht notwendigerweise.
Auf dem Strombauch sollte wohl unstrittig sein?
Hier ab Kap.3: (im Anhang!)
https://repo.uni-hannover.de/bitstreams/fa540fdc-1ef6-467c-9368-550d3eb28827/download

Und ganz hervorragend dargestellt in einem Webinar von WE:
https://www.youtube.com/watch?v=2bdljDf137U
Es lohnt sich, ganz anzusehen, aber für ungeduldige ab 26:00min.
Da ist die Rede vom Golomb Ruler.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Gunnar F. schrieb:
> Michael K. schrieb:
>> Die Lage der Kerne ist entscheidend.
>> Habe da im Labor viele Versuche gemacht.
>> Fazit : Am besten möglichst nah an der Quelle.
>
> Naja, nicht notwendigerweise.
> Auf dem Strombauch sollte wohl unstrittig sein?

Meiner Erfahrung nach willst du den Kern möglichst an der Quelle.
Die Störung ist in aller Regel breitbandig. Damit gibt es keinen 
definierten Strombauch!

Du hast aber intern schon einen definierten Pfad (der Filter innen) für 
die Störungen.
Es ist nur die Impedanz außen zu gering, daher wirkt er nicht gut genug 
(im Grunde ist das nichts weiter wie ein Stromteiler). Ist irgendwie 
auch nicht sonderlich verwunderlich, dass das gelegentlich nicht mit 
zusammenpasst... Geprüft wird entweder am extrem niederimpedanten 
Hallenfilter oder an einer relativ hochimpendanten LISN.

Aber Vorsicht: Der PE sollte möglichst keine zusätzliche Impedanz 
bekommen!
Wenn das notwendig sein sollte, dann ist das komplette EMV Konzept für 
den Einsatz nicht geeignet (sprich: da wird dann wahrscheinlich aus 
funktionellen Gründen ein Strom über den DC-Pfand, über den Blitzschutz 
und PE zur AC-Seite geschoben... Manual konsultieren, wie der WR verbaut 
werden soll!).

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von Gunnar F. (gufi36)


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Hans W. schrieb:
> Die Störung ist in aller Regel breitbandig. Damit gibt es keinen
> definierten Strombauch!

doch, sogar viele. Herr Fourier grüßt! Und das von mir verlinkte Video 
erklärt das sehr gut.

von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Gunnar F. schrieb:
> Hans W. schrieb:
>> Die Störung ist in aller Regel breitbandig. Damit gibt es keinen
>> definierten Strombauch!
>
> doch, sogar viele. Herr Fourier grüßt! Und das von mir verlinkte Video
> erklärt das sehr gut.

Jaja, die Jungs von WE... waren letztens bei mir mein Labor besichtigen 
und Gummibären vorbeibringen :)

Lies meinen Text nochmal durch.

Wenn du von 1-10MHz einen "Buckel" im Spektrum hast, dann hast du 
zwischen Wellenlänge 15 und 150m einen durchgehenden Bauch. Das meinte 
ich mit "nicht definiert"

Das wäre jetzt der Frequenzbereich, in dem ein klassischer Netzfilter 
tatsächlich "greift".

Wenn du jetzt das LoraWan oben betrachtest (also das was der TO ganz 
oben wollte), dann bist du bei 17-18cm von der Quelle, wo du den Klapper 
hintun müsstest.

Nur:
  - du weißt nicht, wo der Störer sitz (also wo die "Antenne" anfängt) 
und
  - diese Störer verbreiten sich meistens nicht über die außen 
angeschlossenen Kabel (meiner Erfahrung nach ist da bei spätestens 
300MHz endgültig Schluss)... das ist meistens irgendwas im Inneren.
Wenn du außen mehrere 100MHz Klapper brauchst, dann ist da etwas absolut 
nicht in Ordnung! (oder man will für seine EME Versuche oä. möglichst 
kein "Rauschen" auf der Antenne)

Ich habe zwar schon Koppelphänomene gesehen, wo einfach eine 
Ethernetleitung einen Störer (Display-Pixel-Clock) nach außen geleitet 
hat. Dort waren 5cm Veränderung in der Leiterführung effektiver als 
jeder Klapper außen.

Nun nochmal zu meinem Kommentar zu PE, weil ich oben über etwas 
gestolpert bin:

René H. schrieb:
> Nun mal noch zu dem Hauptproblem, viele Netzfilter leiten ihre
> Störspannung gegen PE, da die PE aber in den seltensten Fällen absolut
> Ideal ist verlagern sich die Störungen auf die PE und verteilen sich
> wunderbar im ganzen PE Netz.
> (DC Widerstand vs. Impedanz)

Gerade für >100MHz brauchst du unbedingt ein sauberes PE, weil du sonst 
mit jeder angesteckten Leitung Probleme bekommst.

Wenn du einen Störstrom auf PE siehst, dann ist der deshalb am PE, weil 
einfach kein anderer Leitungspfad da ist. Netterweise wollen HF Ströme 
möglichst in Pfaden fließen, die eine möglichst kleine Fläche 
aufspannen. Typischerweise fehlt da irgendwo ein Y-C zwischen der 
AC-Seite und beispielsweise der DC Seite bei einem WR.

Bis zu einem gewissen Grad kannst du PE "verdrosseln".
Wenn du damit durchkommst... ok... kann man so machen.

1-2 Jahre später baut dann aber einer z.B. Ethernet ins Gerät ein und 
schwupps, hast du das Problem mit dem Ethernet Schirm (der ja über das 
CDN dann auch quasi ein PE wird).

Für mich ist daher ein unverdrosselter PE (bis auf wenige Ausnahmen) 
Pflicht und hilft mir auch beim Fehlerfinden.
Solange dort Strom ist, ist da noch irgendwo ein Problem im Gerät.


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von Michael K. (Firma: Asklepios Elektronik) (asklepios)


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Hallo Zusammen.
Erstmal Danke für die .pdf.
Eigentlich wollte ich diese Fachdiskussion vermeiden und ein 
Entstörbeispiel geben das bei mir sehr gut funktioniert.
In dem .pdf ist auf jeden Fall immer ein Kern an der Quelle angeordnet.
Hat es denn schon einmal jemand ausprobiert  ?
Evtl mit nur einem Kern .. Die Ergebnisse würde mich interessieren.

Grüsse

Michael Klinkow

: Bearbeitet durch User
von Hans W. (Firma: Wilhelm.Consulting) (hans-)


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Michael K. schrieb:
> Entstörbeispiel geben das bei mir sehr gut funktioniert.
> In dem .pdf ist auf jeden Fall immer ein Kern an der Quelle angeordnet.
> Hat es denn schon einmal jemand ausprobiert  ?

Beim Deye nicht - beim Bild im 2. Post kann ich mich noch düster an die 
Messung erinnern :)

73

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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.● Des|ntegrator ●. schrieb:
> Damit dieser ganze "neumod'sche Kram" fleissig stören kann und das
> im besten Falle keinem auffällt.

Möchte nicht wissen, wie viele nun mit einem Empfänger in der 
Nachbarschaft darin nach den Botschaften aus dem Jenseits lauschen.
https://www.kino.de/film/white-noise-schreie-aus-dem-jenseits-2004/
Und dabei sind das nur EM-Störungen des ganzen Krams mit Schaltwandlern. 
;)

Ob das eine Marktlücke wäre einen WR mit dem Feature eines besonders 
wohlklingenden Störungsspektrums für solche Sitzungen zu bewerben?
fb?
QRN 73

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