Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Warum geben Hersteller 59.88Hz und nicht 60Hz an? Wie soll ich mir 0.12Hz vorstellen?
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Philipp G. schrieb: > Wie soll ich mir 0.12Hz vorstellen? So wie du dir 1 Hz vorstellst, nur 8,333 mal so langsam.
Hier wurde die gleiche Frage gestellt und m.E. gut beantwortet. https://www.reddit.com/r/pcmasterrace/comments/71x8x3/what_is_the_difference_between_599_hz_and_60hz_on/
Kommt ursprünglich aus den USA. Dort hat die Netzfrequenz 60Hz und hätte der Bildschirm eine genaue Bildwiederholungsfrequenz von ebenfalls 60Hz hätte es zu "flimmern" / "Interferenzen" kommen können. Deshalb wurde die Wiederholungsrate auf 59.88 Hz oder 59.94 Hz gesetzt um jene Störungen zu minimieren/vermeiden. Wird heute einfach noch gerne genannt, obwohl man zwischen 59.xx Hz & 60 Hz wählen kann.
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Das flimmern kam doch immer, wenn man mit 50Hz-Geräten (25fps) in den "60Hz-Ländern" gefilmt hat. Oder Leute von dort hier gefilmt haben und die Cams nicht entsprechend eingestellt wurden oder es nicht möglich war.
Moin, Der Faktor, um den es "daneben" liegt, ist exakt 1000/1001. In dem Redditthread ist die Erklaerung von ExTrafficGuy zutreffend. FunFakt: Primfaktorzerlegung von 1001 ist: 7 x 11 x 13. Gut zu wissen, wenn man mal ein paar PLLs braucht um "umzurechnen" ;-) Gruss WK
Thomas R. schrieb: > Wird heute einfach noch gerne genannt, obwohl man zwischen 59.xx Hz & 60 > Hz wählen kann. Guter Hinweis, danke. Aber macht es denn heute technisch noch einen Unterschied oder ist es eh 60Hz?
Wikipedia: "however, the refresh frequency was shifted slightly downward by 0.1%, to approximately 59.94 Hz, to eliminate stationary dot patterns in the difference frequency between the sound and color carriers (as explained below in § Color encoding)."
Wie war es denn bei PAL? Hatte man das Problem nicht? Das wäre ja 50 Hz Netzfrequenz und 25 (Halb) Bilder.
Moin, Philipp G. schrieb: > Wie war es denn bei PAL? Prof. Bruch (Entwickler des PAL-Systems) hat aus den Problemen der Amerikaner gelernt. Daher gab's das bei PAL nicht. iirc war er uebrigens in der ersten Dalli Dalli Sendung als Kandidat dabei. Philipp G. schrieb: > Aber macht es denn heute technisch noch einen Unterschied oder ist es eh > 60Hz? Ja, die Erzeugung der verschiedenen Takte fuer Audio/Video ist noch etwas unangenehmer. Klar kann man sich auch weiter versuendigen und z.b. auch mit 47.952kHz Audiosamplingfrequenz statt 48kHz arbeiten, oder voellig unsynchron fuer Audio und Video, aber irgendwann kommt man dann dafuer in eine noch heissere Hoelle. Gruss WK
Philipp G. schrieb: > Kann mir jemand auf die Sprünge helfen? Warum geben Hersteller 59.88Hz > und nicht 60Hz an? Weil sie aus irgend welchen Gründen den Wert auf vier Stellen genau angeben wollen. Wenn du auf zwei signifikante Stellen rundest, hast du deine "60Hz". Thomas R. schrieb: > Deshalb wurde die Wiederholungsrate auf 59.88 Hz oder 59.94 Hz > gesetzt um jene Störungen zu minimieren/vermeiden. Wenn du auf Aliasing anspielst, wird die Flackerfrequenz damit lediglich verringert, so dass es nicht mehr als Flackern/Streifen bemerkbar macht, sondern sich als langsame Hell-Dunkel-Modulation des gesamten Bildschirmes ausdrückt bzw. von der Elektronik herausgefiltert werden kann.
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Sind die 59.88Hz auch die Ursache der durchlaufenden dunklen Streifen, wenn in alten Seifenopern ein TV-Bildschirm zu sehen ist?
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Peter D. schrieb: > Sind die 59.88Hz auch die Ursache der durchlaufenden dunklen Streifen, > wenn in alten Seifenopern ein TV-Bildschirm zu sehen ist? nein, das passiert, weil die aufzeichnende Kamera nicht phasenstarr mit dem TV Signal des Fensehers läuft. Um dieses Problem zu lösen müsste man den Motor der Kamera mit dem Sync Signal des Fernsehers z.B. über ein Genlock Interface nachsteuern. Wer noch den C64 kennt, da gabs ein ähnliches Problem. Ursache war da aber, dass der C64 mit 24Hz und ohne Zeilensprung statt der bei PAL üblich 25Hz gelaufen ist. Die meisten alten Fernseher konnten das aber problemlos wiedergeben.
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Philipp G. schrieb: > Wie war es denn bei PAL? Hatte man das Problem nicht? Das wäre ja 50 Hz > Netzfrequenz und 25 (Halb) Bilder. 25 Vollbilder und 50 Halbbilder pro Sekunde
Philipp G. schrieb: > Wie war es denn bei PAL? Hatte man das Problem nicht? Das wäre ja 50 Hz > Netzfrequenz und 25 (Halb) Bilder. Glaub du verwechselst da was... Mit PAL hat das überhaupt nichts zu tun. PAL gibt es auch mit 60Hz Bildfrequenz. PAL ist ein reines Farbsystem und richtig ist, die Amerikaner hatten damals Probleme mit der Farbdarstellung. Bei PAL wurde daher, anders als bei NTSC der Farbhilfsträger bei jeder 2. Zeile um 90° phasenverschoben. Mit Hilfe des Burst Signals wurde das dann im Emfänger korrigiert. Das Phänomen mit den durchlaufenden Balken gab es schon zu Schwarzweiss Zeiten.
Und zusätzlich hat man (Erfindung von Herrn Bruch) den Farbträger um einen sog. Präzisionsoffset von 25Hz verschoben, so daß im PAL B/G System die Perlschnurstörung durchläuft und nicht stationär ist. Durch diesen Offset und die Burstsequenz hat der Farbträger zum V-Sync erst alle 8 Bilder wieder die gleiche Phasenlage, was man auch als Pal 8er-Sequenz oder direkt als Bruch-Sequenz bezeichnet. Alles, um Störungen auf S/W Geräten auf ein Minimum zu reduzieren. Bei statischem Bildinhalt sorgt der Farbträgeroffset außerdem dafür, daß die spektralen Maxima des Farbsignals in den spektralen Minima der Luminanz liegen (und umgekehrt).
Aufgrund der Bildfrequenz von 60 Hz × 1000/1001 im amerikanischen SDTV-System kann man ein CCIR und ein EIA Signal mit dem identischen 27 MHz Takt abtasten, weil sich die Verhältnisse aus dem Raster (Bildpunkte/Zeile und Zeilenzahl) so ergeben. Bei HD-Bildformaten ergibt sich aus dem Raster für 60 Hz Bildfrequenz dagegen eine Bildfrequenz von exakt 60 Hz, so daß man hier für eine SD-kompatible Vertikalfrequenz mit einem um den Faktor 1000/1001 reduzierten Systemtakt arbeitet. Die üblichen PLL-Chips für Videotaktgeneratoren können das Teilerverhältnis direkt.
Und dann gäbe es da noch das ‘elegante system gegen Amerika, kurz SECAM was man auch in der DDR einführen wollte. Welches der drei Welten war denn nun das ‘beste’? Oder hatten alle drei ihre Vor- und Nachteile?
Moin, Meine Hitparade der Farbsysteme von schlecht nach gut: 3.) Strange effects cause a mess 2.) Never the same color 1.) Pretty and lovely. Gruss WK
Das schönste am analogen Farbfernsehen ist, daß man es sich nicht mehr antun muss.
Harald K. schrieb: > Das schönste am analogen Farbfernsehen ist, daß man es sich nicht > mehr > antun muss. Dafür war die Signalübertraung ziemlich einfach (günstig...) auch selbst zu bewerkstelligen: Per Funkübertragungsset oder mal eben mit nem Modulator und Splitter in ein Antennenkabel rein.
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Dergute W. schrieb: > Moin, > > Meine Hitparade der Farbsysteme von schlecht nach gut: > 3.) Strange effects cause a mess > 2.) Never the same color > 1.) Pretty and lovely. > > Gruss > WK good one
Philipp G. schrieb: > SECAM > was man auch in der DDR einführen wollte. eingeführt hat. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/SECAM
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