Hallo erstmal, ich habe weder viel Geld, noch besonders viel Ahnung von der Funktionsweise und der Fehlersuche von Platinen bzw. den einzelnen Bauelementen. Die Platine ist von einem KORG M1 Synthesizer und ich habe das Synthesizer geschenkt bekommen. Es hat beim Kabel reinstecken nichts gemacht und beim Aufschrauben habe ich schon gesehen, dass die Sicherung durchgebrannt ist und dass die Platine vorher radikal rausgerissen, statt geschraubt wurde und auch während der Lieferung nur lose in dem Synthesizer lag. Ich habe dann, etwas primitiv, stupide eine neue Sicherung reingemacht und kurz angeschaltet. Sobald der Widerstand R13 (Bild 1, oranger Pfeil) gefunkt hat habe ich wieder ausgeschaltet. Nun gibt es also folgende Stellen die verdächtig aussehen (siehe Bild 1). Widerstand R13 ist offensichtlich zu heiß geworden (genauer zu sehen auf Bild 3) und Widerstand R9 hat auch zwei kleine schwarze Punkte(Bild 3)/ (Bild 1 orange Pfeile) . Bei Q2 (Bild 3/ Bild 1 gelber Pfeil) ist in der unteren rechten das Schwarze abgebrochen. Bei Q1 (Bild 3/Bild 1 roter Pfeil) sind zwei Kontakte direkt am Transistor (?) etwas schwarz geworden. In der Ecke bei den Kondesatoren ist der Kleber deutlich dunkler gefärbt (Bild 4/ Bild 1 weißer Pfeil). Außerdem wurde wie gesagt die Platine rausgerissen und hat auch Risse (Bild 1 grüne Pfeile & Punkte). An der oberen Bruchstelle (Bild 1) sieht man jedoch wenn man die Platine umdreht (Bild 2 > untere Bruchstelle), dass gerade noch so Kontakt besteht. Das sieht auch beim Multimeter mit Durchgangsmessung so aus. Bei der unteren Bruchstelle jedoch (Rückseite > obere Bruchstelle) ist der Kontakt unterbrochen, da sieht es allerdings so aus, als ginge dieser eh nur zur Schraube, das ist nicht so wichtig oder? Auch sieht es so aus als gehöre da ein Bauteil hin, jedoch habe ich auf anderen Bildern dieser Platine im Internet auch gesehen, dass da kein Bauteil ist. Die Kondensatoren sind oben glatt, nicht gewölbt, ich habe gehört daran soll man meistens festellen können ob sie heile sind. Also, ich hoffe die Beschreibung hilft weiter und jemand könnte mir Tipps geben wo ich anfangen soll zu suchen.
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Yo schrieb: > wo ich anfangen soll zu suchen. Dort, wo man fertige (Schalt-)Netzteile verkauft. Vergiss eine Reparatur bei deinem Kenntnisstand, kauf ein neues Netzteil mit den benötigten Ausgangsspannungen und Leistung. Die gebrochene Platine und das 2-Zransistor Sperrwandler Netzteil mit antiker Optokopplerrückführung repariert man nicht so leicht. Nimm ggf. auch 2 Netzteile, um die benötigten Ausgangsspannungen zusammen zu bekommen.
wenn du deine Postleitzahl angibst, gibt es ja vielleicht einen kundigen Foristen, zu dem du das Netzteil hintragen oder hinsenden kannst. Mit etwas Geschick lässt sich das wieder reparieren. ISt ja alles "schön" diskret aufgebaut und frei zugänglich.
Schaltplan gibts hier: https://elektrotanya.com/korg_m1.pdf/download.html Lade dir den herunter und gehe zur Seite mit der Baugruppe KLM-1269. Das ist das Netzteil. Hier siehst du die Werte der defekten Bauteile und das das Netzteil einmal +12V und -12V für den Analogteil erzeugt und +5V für den Digitalteil. Wenn alles Stricke reissen (denn Schaltnetzteile sind nicht so einfach zu reparieren), kannst du den M1 mit externen Netzteilen speisen. R13: 82 Ohm/2W Q1: 2SC2655 Q2: 2SC3531 Übrigens sind gerade diese vermeintlich einfachen Schaltungen meistens die trickreichsten. Da müssen wirklich alle Bauteile in Ordnung sein, bevor man es powert, sonst geht alles wieder kaputt. Ich sage das nur, weil du anscheinend nicht so erfahren bist - evtl. solltest du dir Hilfe von einem Profi holen, denn der Synthi scheint ja gut zu sein.
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Finde ich erstaunlich, daß man damals in einen Synthesizer ein Schaltnetzteil reingebaut hat. So von wegen Störungen. Der geplatzte Transistor entspricht wohl den heutigen explodierenden 7-Beinern in Geschirrspülern und Waschmaschinen.
Meinen Wersi-Synthesizer MK-1 habe ich 1986 zusammengelötet, das dürfte in der gleichen Zeit liegen. https://de.wikipedia.org/wiki/Korg_M1 1988–1994 na bitte. Da ist auch schon ein Schaltregler benutzt, ich meine der damals weit verbreitete "1524" https://www.ti.com/lit/ds/symlink/uc1524a.pdf Für einen Bausatz wollten die keine Netzspannung direkt in die Schaltung führen, deshalb ist ein dicker Ringkerntrafo auf 28V AC herunter verwendet. Der 1524 war mal vor Jahren kaputt, aber ich hatte irgendwo eine Schrottplatine mit einem kompatiblen IC, seither funktioniert der Synthi wieder problemlos.
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Wollvieh W. schrieb: > Der geplatzte > Transistor entspricht wohl den heutigen explodierenden 7-Beinern Nein, das SNT funktioniert ganz anders.
Matthias S. schrieb: > das das Netzteil einmal +12V und -12V für den Analogteil erzeugt und +5V > für den Digitalteil. Da würde ich so was einbauen https://www.netzgeraet.de/schaltnetzteile/schaltnetzteile-triple/5103/5v-12v-netzteil-triple-case-schaltnetzteil-230v-5v-12v-12v-65w.html (nochmal kontrollieren ob Leistung und Größe passt) und das Alte wegwerfen.
Michael B. schrieb: > Matthias S. schrieb: >> das das Netzteil einmal +12V und -12V für den Analogteil erzeugt und +5V >> für den Digitalteil. > > Da würde ich so was einbauen > https://www.netzgeraet.de/schaltnetzteile/schaltnetzteile-triple/5103/5v-12v-netzteil-triple-case-schaltnetzteil-230v-5v-12v-12v-65w.html > (nochmal kontrollieren ob Leistung und Größe passt) und das Alte > wegwerfen. Danke erstmal für die ganzen Antworten Okay, das sieht schonmal gut aus, ich frage trotzdem mal so ganz doof. Nehme ich die Kabel dann einfach da (gelbe Pfeile, Bild 1) raus und pack die da (roter Pfeil, Bild 2) rein? Ich kenn nicht alle Abkürzungen die da drauf stehen oder was die farben an den Steckverbindern zu bedeuten haben. 😬 Vorab schicke ich aber einmal das aktuelle Typenschild rein, was über das alte drübergeschraubt wurde. Das Ding hat nur 11 W und wie viel ampere durch die einzelnen Drähte der Steckverbinder läuft weiß ich auch nicht 😬 Mfg
Lass das lieber von jemandem einbauen, der Ahnung vom Fach hat. Ein falscher Handgriff, und das Gerät ist irreparabel kaputt.
Yo schrieb: > Nehme ich die Kabel dann einfach da (gelbe Pfeile, Bild 1) raus und pack > die da (roter Pfeil, Bild 2) rein? Im Prinzip ja, aber da die Stecker nicht passen: abschneiden und in Schraubklemmen stecken. Kabelfarben haben nichts zu sagen, man muss schon ermitteln, welches Label wohin gehört. Da eins nur 11W produzierte tut es sicher ein kleineres Ersatzmodell als das vorgeschlagene. Wichtig ist, dass GND der 5V von GND der +/-12V getrennt ist.
Christoph db1uq K. schrieb: > Da ist auch schon ein Schaltregler benutzt, ich meine der damals weit > verbreitete "1524" Mein DX7 hat einen konventionellen Flachtrafo. Hält auch schon seit 1983.
Michael B. schrieb: > https://www.netzgeraet.de/schaltnetzteile/schaltnetzteile-triple/5103/5v-12v-netzteil-triple-case-schaltnetzteil-230v-5v-12v-12v-65w.html > > (nochmal kontrollieren ob Leistung und Größe passt) und das Alte > wegwerfen. Ja nee, dieses Netzteil hat gemeinsamen GND für alle Spannungen. Das originale hat das nicht und das kann Gründe haben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Yamaha_DX7 Schon von 1983, das war etwa die Zeit als man allmählich auf Schaltregler umstieg. Laut Typenschild war der also ursprünglich für die japanische Netzspannung von 100V ausgelegt (da die ersten beiden japanischen Elektrizitätswerke 1895/96 aus USA und Deutschland kamen ist Japan noch heute in der Hinsicht zweigeteilt). https://de.wikipedia.org/wiki/Stromerzeugung_in_Japan 11 Watt ist ja nicht viel, das wären (nur für 5V gerechnet) 2,2A. Das gezeigte "open-frame"-Netzteil von MeanWell hat schon 60W. Es gibt auch solche Netzteile mit getrennter Masse, zumindest die 5V von den restlichen.
Das hier sollte reichen: https://www.reichelt.de/ac-dc-wandler-tmp-85-264-v-ac-5-12-v-dc-modul-tmp-15512c-p124917.html 3 Einzelmodule sind günstiger, muß man dann aber auf eine Platine setzen: https://www.digikey.de/de/products/detail/recom-power/RAC05E-05SKT/15287099 https://www.digikey.de/de/products/detail/mean-well-usa-inc/IRM-03-12/7704636
Yo schrieb: > Ich kenne nicht alle Abkürzungen die da drauf stehen oder was die Farben > an den Steckverbindern zu bedeuten haben. A.G. = Analog Ground D.G. = Digital Ground
Matthias S. schrieb: > Mein DX7 hat einen konventionellen Flachtrafo. Hält auch schon seit > 1983. Dann ist es der DX7 Mk.I (auch 'Brownie' genannt). Der DX7II/D sowie der DX7II/FD haben ein Schaltnetzteil.
Yo schrieb: > Die Kondensatoren sind oben glatt, nicht gewölbt, ich habe gehört daran > soll man meistens festellen können ob sie heile sind. Nein, an der Wölbung kann man nur feststellen, ob sie defekt sind. Es gibt ganz viele Elkos, die defekt sind ohne jegliche Wölbung. Matthias S. schrieb: > Ja nee, dieses Netzteil hat gemeinsamen GND für alle Spannungen. Das > originale hat das nicht und das kann Gründe haben. Man könnte aber im eingesteckten Zustand der Kabel zur Versorgungsplatine mal messen, ob die beiden GND dann auf der nächsten Leiterplatte doch irgendwie zusammenhängen. Denn zumindest die digitalen Eingangssignale der DAC-Platine beziehen sich auf den selben GND wie der Analogteil, es ist kein "digitaler GND" zum ADC geführt.
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Okay, danke für die ganzen Antworten. Ich weiß jetzt schonmal deutlich mehr als vorher und frage einen Bekannten mit etwas mehr Ahnung, ob wir da zusammen ein neues Netzteil einbauen können, bzw. mehrere kleine, wenn das preislich einen großen unterschied macht MfG
Michael W. schrieb: > Dann ist es der DX7 Mk.I (auch 'Brownie' genannt). Natürlich ist es der Brownie.
Da bietet sich doch ein PC-SNT an, das liefert alle gewünschten Spannungen. Vor allem sind die dann auch zur gleichen Zeit da, was man bei 2 parallel eingeschalteten NT nicht sicher gewährleisten kann. Wobei ich natürlich nicht weiss, ob das überhaupt schaden würde.
Uli S. schrieb: > Da bietet sich doch ein PC-SNT an, das liefert alle gewünschten > Spannungen. Nein, eben nicht. So ein PC Netzteil hat für alle Spannungen eine gemeinsame Masse - und das ist beim originalen Netzteil nicht der Fall. Üblicherweise treffen sich dabei die analoge und die digitale Masse nur am DA Wandler, um Störungen zu vermeiden. Die nächste Frage wäre ausserdem, wie du so einen Klops elegant am Synthi anschliesst - der übrigens nur 11W zieht.
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Mir ist schon klar, dass so ein PC-NT wesentlich stärker ist, als der Synthi braucht. Es hat halt all die gewünschten Spannungen direkt zur Verfügung. Es ginge ja auch ein 24V-NT, bei dem man sich die Masse mit ein paar Widerlingen bildet, ein zusätzlicher 5V Spannungsregler ist auch kein Hexenwerk. Ist halt ne Menge zusätzlicher Bastelei. Es gibt auch Spannungswandler zu kaufen, die für einen kleinen PC die ganzen Spannungen aus 12 oder 24V zusammenbasteln. Oder alternativ halt mehrere Spannungswandler aus einer Quelle. Das ganze lässt sich ja auch diskret erschlagen. Aber der TO dürfte mit all dem überfordert sein. Deshalb der Vorschlag mit dem PC-NT. Es gab zumindest früher sogar mal welche, welche grade mal 60W lieferten. Die waren halt für so kleine Lüfterlose Atom MBs mit integrierter Grafik gedacht https://www.mgpower.de/produkte/industrie/open-frame-atx/mpi-806h-b.html
Uli S. schrieb: > Es hat halt all die gewünschten Spannungen direkt zur > Verfügung. Lies doch bitte mal, was wir über die Masse geschrieben haben. Das originale Korg Netzteil hat für den digitalen Teil eine eigene GND Leitung (D.G.) und eine davon galvanisch getrennte Masse für den analogen Teil (A.G.) Die Jungs bei Korg haben sich damals was dabei gedacht. Sowas kann man mögl. aus einem alten C64 Trafo basteln, aber eben nicht mit einem PC Netzteil. Dieses hat eine gemeinsame Masse für alle Spannungen. Ist das jetzt einigermaßen klar? Es gibt übrigens als zusätzliche Schwierigkeit die evtl. nötige Mindestlast, wobei das heute meistens schon klappen würde. Aber für 11W ein PC Netzteil wäre einfach nur lächerlich.
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