Ich plane ein Batterieladegerät für 112 LiFePo4 Akkus zu bauen. Die Akkus haben eine Ladeschlussspannung von 3,65V, also das Pack hat ca. 410V Ladeschlussspannung. Um das ganze möglichst effizient zu gestalten habe ich daran gedacht einfach Drehstrom zu nehmen und mit 6 Dioden gleichzurichten, wodurch sich eine Eingangsspannung, die zwischen ca. 490V und 560V schwankt, ergibt. Als maximalen Ladestrom hatte ich an ca. 30A gedacht, sodass ich das Pack mit ca. 12kW Leistung laden kann. Ich hatte nun daran gedacht einen Buck zu bauen, der von einem DSP gesteuert wird und dann im DSP die CC/CV Regelung umzusetzen. Ich vermute mal, dass ich irgendeine Form von PFC benötige um das ganze ohne üble Verzerrungen betreiben zu können? Was muss ich noch beachten um das ganze möglichst effizient aufzubauen? Ich hatte das leistungsmäßig kleine aber hocheffiziente PMP30446 Reference Design von TI gefunden, eventuell könnte man dort einfach Dioden, FETs und Induktivitäten tauschen, eine CC/CV Regelung und einen Gleichrichter ergänzen und fertig wäre die ganze Magie? Die Induktivitäten müssten vermutlich lediglich einen höheren Strom vertragen bevor sie in die Sättigung gehen, die Induktivität könnte unverändert bleiben? Oder müsste ich diese herabsetzen damit schneller ein höherer Strom fließt? BMS und Ausgleichsregler sind bereits geplant, es geht also ausschließlich darum das ganze Pack zu laden.
Kauf Dir lieber von Delta oder einen ähnlich renomierten Hersteller ein HV Netzteil. Einen Selbstbau ohne große Erfahrung in diesem Sektor halte ich für sehr gefährlich.
Da habe ich nichts gefunden was die benötigte Leistung sowie CC/CV ermöglicht und auch noch von extern angesteuert werden kann um für den Fall, dass das BMS ausgleichen muss bevor weitergeladen wird, die Ladung zu unterbrechen. Selbiges bei Übertemperatur der Zellen.
Manfred schrieb: > einfach Drehstrom zu nehmen und mit 6 Dioden gleichzurichten Nach den technischen Anschlussbedingungen an das Netz wird das von den Oberwellen bereits nicht mehr zulässig sein.
Kauf ein Elektroautomatik HV-Labornetzteil, die kann man beispielsweise über CAN steuern.
Prinzipiell wohl geeignet, aber preislich mit über 10.000€ leider absolut uninteressant. Selbst wenn mein Eigenbau absolut ineffizient arbeitet würde ich diese Mehrkosten niemals wieder reinholen. Eventuell könnte man die Spannungsdifferenz des Bucks durch Thyristoren und eine geregelte Gleichrichtung verringern und so die Effizienz steigern? Ich vermute aber, dass man dadurch im Vergleich zur ungeglätteten und ungeregelten Gleichrichtung die Oberwellen deutlich in die Höhe treibt?
Manfred schrieb: > Ich vermute mal, dass ich irgendeine Form von PFC benötige um das ganze > ohne üble Verzerrungen betreiben zu können? Nimm also gleich eine PFC. Übernommen aus einem potenten Netzteil, so in der 2kW Klasse. Und dann eben 6 auf 3 Phasen verteilt parallel den Akku laden lassen. Viele PFC wandeln auf ca. 400V und können Strombegrenzung.
Manfred schrieb: > Als maximalen Ladestrom hatte ich an ca. 30A gedacht, sodass ich das > Pack mit ca. 12kW Leistung laden kann. Hast Du an die Realisierung von Vorkehrungen gedacht, um einen eventuell auftretenden Lichtbogen löschen zu können? mfg
Manfred schrieb: > habe ich daran gedacht einfach Drehstrom zu nehmen und mit 6 Dioden > gleichzurichten, wodurch sich eine Eingangsspannung, die zwischen ca. > 490V und 560V schwankt, ergibt. Bist du dir wirklich sicher, das selbst zu bauen? Hast du Vorerfahrung, ich befürchte ja zu wenig? Gleichgerichteter Drehstrom hat ca. 625V im Zwischenkreis. Du hast übersehen, das die Kondenstoren auf den Spitzenwert geladen werden. Ich mag ja Thyristoren, aber die sind bisweilen... eigen. Gerade die Anwendung als gesteuerter Gleichrichter ist ungünstig. Du musst zum Vorladen nahe beim Nulldurchgang anfangen. Wenn da ein Puls nicht stimmt, geht der Thyristor an und erzeugt mit dem leeren Zwischenkreis einen Kurzschluss. Gut, könnte man auch anders vorladen, aber bei 12kW ist der Zwischenkreis auch sehr schnell soweit entladen, das wohl kaum ein Ansteuerpuls fehlen dürfte. Ich hab da schon über 1000A in einer Halbwelle gesehen. Zum Glück mit einem (größeren ~300kVA) Trafo davor und nicht am harten Netz. Noch was zm Buck Regler: Die Regelung ist vermutlich auch etwas herausfordernd. Du musst den Strom regeln, aber sowohl deine Quelle, als auch deine Last sind recht Niederohmig. Das bedeutet, das selbst bei kleinen Spannungsdifferenzen schon schnell viel Strom fließt. Damit hast du nur noch sehr wenig Spannnungsbereich um den Strom zu regeln. Das geht schon, macht es aber nicht einfacher. Und mit Potentialtrennung und potentailgetrennter Ansteuerung / Messung haben wir noch nicht mal angefangen. Ich will hier eigentlich nicht den Mahner spielen, aber das ist schon ein zeimlich großes Projekt fürs Hobby.
Einen Zwischenkreiskondensator wollte ich eigentlich nicht vorsehen, wodurch dann die pulsierende Gleichspannung entsteht die aber immer noch dauerhaft über meiner Ausgangsspannung liegt. Die (sich ständig ändernde) Differenz sollte also der Buck einfach ausregeln können. Die Stromregelung macht mir tatsächlich weniger Sorgen, das kann ein guter DSP automatisch. Dort wird ein integrierter Komparator und ein DAC verwendet um das PWM-High beim erreichen einer bestimmten Spannung (bzw. mit Shunt oder Messtrafo beim erreichen eines bestimmten Stroms) sofort aus- bzw Low zuschalten. Das funktioniert sehr schnell, da es komplett in Hardware passiert. Der Strom wird durch die Induktivität begrenzt, diese muss natürlich groß genug sein um den Anstieg des Stroms hinreichend zu begrenzen, aber das ist ja irgendwie das Prinzip eines Bucks. Den Buck würde ich mit 2 FETs aufbauen und dann einfach einen entsprechend spannungsfesten Halbbrückentreiber nehmen. Lediglich die Spannungsversorgung des High-FETs muss vermutlich über einen isolierten DC DC Wandler erzeugt werden. Oder aber ich sehe ein Relais vor um die Batterie zu trennen, lade einen Bootstrap Kondensator mit getrenntem Relais auf und schalte dann das Relais zu und starte den normalen Betrieb.
Manfred schrieb: > Die Stromregelung macht mir tatsächlich weniger Sorgen, das kann ein > guter DSP automatisch. Dort wird ein integrierter Komparator und ein DAC > verwendet um das PWM-High beim erreichen einer bestimmten Spannung (bzw. > mit Shunt oder Messtrafo beim erreichen eines bestimmten Stroms) sofort > aus- bzw Low zuschalten. Du willst mit einem DSP klassische analoge 2-Punkt Regelung am Netz machen? Oh hah... wie sag ich das jetzt... Es gibt GUTE Gründe warum das so niemand mehr macht. Du hast mit dem Konzept keinerlei Möglichkeiten auf irgendwelche Störungen zureagieren. Haben wir vor über 20 Jahren aufgegeben, da digitale Regelung viel zu viele Vorteile bietet. > Den Buck würde ich mit 2 FETs aufbauen und dann einfach einen > entsprechend spannungsfesten Halbbrückentreiber nehmen. Lediglich die > Spannungsversorgung des High-FETs muss vermutlich über einen isolierten > DC DC Wandler erzeugt werden. Ähh, nein! Mit 98% Wirkungsgrad, was du im ersten Versuch mit Sicherheit nicht erreichen wirst, sind das 240W Verlustleistung. In zwei Mosfets? Und fertige DCDC Wandler schaffen keine sichere Trennung, zumindest die meisten nicht. Dein Endgegner heißt übrigens nicht Leistung oder Spannung sondern Störung. Einen Treiber für ein 12kW Leistungsteil macht man nur mit einiger Erfahrung auf den ersten Versuch. Da ist das Layout wichtiger als die Bauelemente. Und komm nicht auf die Idee SiC zu probieren, da die Mosfets so schön Spannungfest sind. Die sind nochmal sehr viel schwieriger anzusteuern. > Oder aber ich sehe ein Relais vor um die > Batterie zu trennen, lade einen Bootstrap Kondensator mit getrenntem > Relais auf und schalte dann das Relais zu und starte den normalen > Betrieb. Der Teil ist so fern von jeglicher Realität, da sag ich nix zu, das soll jemand anderes zerreißen.
Benjamin K. schrieb: > Du willst mit einem DSP klassische analoge 2-Punkt Regelung am Netz > machen? > Oh hah... wie sag ich das jetzt... > Es gibt GUTE Gründe warum das so niemand mehr macht. Du hast mit dem > Konzept keinerlei Möglichkeiten auf irgendwelche Störungen zureagieren. > Haben wir vor über 20 Jahren aufgegeben, da digitale Regelung viel zu > viele Vorteile bietet. Nein, es geht mir um dem "Cycle-by-Cycle current limit mode" wie er in https://microchipdeveloper.com/pwr3101:pwm-current-limit-reset beschrieben ist. Man lässt also den Strom in der Induktivität bis zu einem festgelegten Limit ansteigen und schaltet dann bei erreichen dieses Limits aus. Wo dieses Limit liegt kann man natürlich mit den tollsten Regelungen dynamisch immer wieder anpassen um auf irgendwas zu reagieren. Benjamin K. schrieb: > Mit 98% Wirkungsgrad, was du im ersten Versuch mit Sicherheit nicht > erreichen wirst, sind das 240W Verlustleistung. In zwei Mosfets? Also eventuell mehrere Wandler und interleaving nutzen und phasenverschoben ansteuern? Das hilft auch bei der Reduzierung des input current ripples und scheint auch sonst einfacher anzusteuern und umzusetzen zu sein? Benjamin K. schrieb: > Und komm nicht auf die Idee SiC zu probieren, da die > Mosfets so schön Spannungfest sind. Die sind nochmal sehr viel > schwieriger anzusteuern. Ich hatte an sowas wie den SiHG80N60E oder vergleichbar gedacht.
Manfred schrieb: > Also eventuell mehrere Wandler und interleaving nutzen und > phasenverschoben ansteuern? Das hilft auch bei der Reduzierung des input > current ripples und scheint auch sonst einfacher anzusteuern und > umzusetzen zu sein? Ja, so macht man das in der Leistungsklasse typischerweise. Aber einfacher ist das nicht, nur kompakter und weniger Entstörungesaufwand (PFC). > Benjamin K. schrieb: >> Und komm nicht auf die Idee SiC zu probieren, da die >> Mosfets so schön Spannungfest sind. Die sind nochmal sehr viel >> schwieriger anzusteuern. > > Ich hatte an sowas wie den SiHG80N60E oder vergleichbar gedacht. Der geht nicht! Siehe Absolute Max Ratings: Drain-source voltage: 600V Du hast bis zu 400V x 1,41 x 110% (Netzüberspannung) = 620V Dauerbetrieb. Und Schaltüberspannung kommen auch noch oben drauf. Unter 900V wirds schwierig, ich tät ja 1200V nehmen.
Manfred schrieb: > Da habe ich nichts gefunden was die benötigte Leistung sowie CC/CV > ermöglicht und auch noch von extern angesteuert werden kann um für den > Fall, dass das BMS ausgleichen muss bevor weitergeladen wird, die Ladung > zu unterbrechen. Selbiges bei Übertemperatur der Zellen. Bei 11KW Ladeleistung...kommst du da nicht besser wenn du dir aus einem E-Auto vom Schrott den 11KW OnBoard Lader besorgst und dann bloß noch etwas trimmst? Da hast du alles dabei was so eine Lader braucht, mit qualitativ guten Bauelementen und du kommst wahrscheinlich nicht viel teurer, wenn du deine Prototypen Kosten mit einrechnest. Die (ausbleibende) CAN Kommunikation könnte zum Problem werden, aber ansonsten eine feine Sache. Rüdiger B. schrieb: > Wozu so eine hohe Batteriespannung ? Das ist der aktuelle Standard im HV Batterie Sektor. Demnächst machen dann alle 800V, Porsche hat es ja schon.
Manfred schrieb: > Nein, es geht mir um dem "Cycle-by-Cycle current limit mode" wie er in > https://microchipdeveloper.com/pwr3101:pwm-current-limit-reset > beschrieben ist. Man lässt also den Strom in der Induktivität bis zu > einem festgelegten Limit ansteigen und schaltet dann bei erreichen > dieses Limits aus. Wo dieses Limit liegt kann man natürlich mit den > tollsten Regelungen dynamisch immer wieder anpassen um auf irgendwas zu > reagieren. Hast du dir das durchgelesen und verstanden? Da steht das dieses Abschaltsignal von außerhalb kommt. Also ein externer Komparator irgendwo. Bekommt der dann einen DAC um die Komparatorschwelle einzustellen? Das wird in dem Abschnitt gänzlich verschwiegen. Den Verweis aufs komplette Datenblatt hab ich jetzt nicht verfolgt. Ich bin eher nicht so der Softwerker. Ich befürchte halt nur bei solchen Ansätzen, das dann ie Hälfte der Regelkreisparameter außerhalb liegen und dann noch irgendwie kompensiert werden müssen.
Ein Hybrid Solar WR kann das ohne weiteres. Deye ist nur ein Beispiel SUN-6/8/10/12/15/20K-SG01HP3-EU-AM2 Soweit ich weiß würde ein Kostal Plenticore nicht aus dem Netz (nach)laden sondern nur per PV, also vermutlich nicht ausreichend? Außerdem haben die ihren Batterieeingang nur für bestimmte Typen freigegeben.
Manfred schrieb: > aber preislich mit über 10.000€ leider > absolut uninteressant. Selbst wenn mein Eigenbau absolut ineffizient > arbeitet würde ich diese Mehrkosten niemals wieder reinholen. Na, das sagt doch eigentlich alles. Effizienz wäre nebensächlich, also lade den Akku doch einfach per Gleichrichter und Vorwiderstand! Das geschähe bei den genannten Daten doch bei vergleichsweise gutem Wirkungsgrad. Und die mech. Abschaltung scheint mir ein tatsächlich geeignetes Projekt, bei dem wir noch immer viel helfen müssten... Einen Eigenbau-Regler baust du nie im Leben, bzw., bis der läuft, hast du locker 20.000€ an Bauteilen ausgegeben, während Jahre ins Land ziehen. Das kannst du direkt glauben, oder, dem üblichen Größenwahn unterliegend, erst auf die harte Tour erfahren.
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Benjamin K. schrieb: > Manfred schrieb: >> Also eventuell mehrere Wandler und interleaving nutzen und >> phasenverschoben ansteuern? Das hilft auch bei der Reduzierung des input >> current ripples und scheint auch sonst einfacher anzusteuern und >> umzusetzen zu sein? > > Ja, so macht man das in der Leistungsklasse typischerweise. Aber > einfacher ist das nicht, nur kompakter und weniger Entstörungesaufwand > (PFC). Gut, und man kann dann auch "klein" anfangen und wenn es läuft das ganze mehrfach aufbauen. Wie klein wird man da am besten? Ich vermute mal so 1-2 kW? Ich versuche nun mal passende Referenzdesigns zu finden, eventuell kann man damit ja etwas anfangen. >> Benjamin K. schrieb: >>> Und komm nicht auf die Idee SiC zu probieren, da die >>> Mosfets so schön Spannungfest sind. Die sind nochmal sehr viel >>> schwieriger anzusteuern. >> >> Ich hatte an sowas wie den SiHG80N60E oder vergleichbar gedacht. > > Der geht nicht! > Siehe Absolute Max Ratings: > Drain-source voltage: 600V > > Du hast bis zu 400V x 1,41 x 110% (Netzüberspannung) = 620V > Dauerbetrieb. > Und Schaltüberspannung kommen auch noch oben drauf. Unter 900V wirds > schwierig, ich tät ja 1200V nehmen. Stimmt, das hatte ich noch nicht konkret ausgerechnet. Dann eine Stufe größer mit dem SiHG24N80AE, der hat 800V, und bei maximaler Temperatur 850V. Du meinst mit Schaltüberspannung, dass durch parasitäre Induktivitäten die Spannung am FET nochmal kurz ansteigt wenn er abschaltet? Oder meinst du Überspannungen die im Netz durch Schalthandlungen entstehen? Benjamin K. schrieb: > Hast du dir das durchgelesen und verstanden? > Da steht das dieses Abschaltsignal von außerhalb kommt. Also ein > externer Komparator irgendwo. Bekommt der dann einen DAC um die > Komparatorschwelle einzustellen? Das wird in dem Abschnitt gänzlich > verschwiegen. Weil es nicht so ist (bzw. nicht so sein muss), man kann bei den dsPICs auch den internen Komparator und DAC dafür nutzen. Habe ich bei einem Flyback schonmal gemacht, funktioniert hervorragend. Der DSP bekommt eine Spannung von einem Shunt oder Messtrafo und hat intern den Komparator und DAC. Es gibt auch noch ein paar weitere AppNotes wo das beschrieben ist, ich glaube sogar eine für einen Buck. Uwe S. schrieb: > Effizienz wäre nebensächlich, also > lade den Akku doch einfach per Gleichrichter und Vorwiderstand! Das > geschähe bei den genannten Daten doch bei vergleichsweise gutem > Wirkungsgrad. Effizienz ist nicht nebensächlich, aber es gibt nunmal einen Punkt ab dem die Effizienz nur noch auf dem Papier etwas bringt, da die Kosten jegliche Einsparungen überschreiten. Bei einem 10.000€ Labornetzteil ist das der Fall, ein Ladegerät aus einem Elektrofahrzeug für ca. 700€ könnte da aber tatsächlich gut funktionieren. Das Gleichrichter und Vorwiderstand bei einer ungeglätteten Eingansspannung alles andere als CC erzeugen ist dir wohl auch entfallen, ebenso wie, dass die Netzspannung keineswegs konstant ist und man durch das ganze jegliche Regelbarkeit verliert.
Manfred schrieb: > Dann eine Stufe größer mit dem SiHG24N80AE, der hat 800V, und bei maximaler > Temperatur 850V. Puh, du willst das wirklich durchzeihen. Von der Spannung könnte der passen, vond er Leistung nicht. Da brauchts dann 5-10 Stück parallel. Da du ein Einzelstück baust, ist es meiner Meinung nach sinnvoller mehr Material einzuplanen und damit robuster zu bauen. > Du meinst mit Schaltüberspannung, dass durch parasitäre > Induktivitäten die Spannung am FET nochmal kurz ansteigt wenn er > abschaltet? Ja genau, abhängig vom Mosfet, Strom, Zwischenkreisspannung, Temperatur Ansteuerung und vor allem dem Layout. > Oder meinst du Überspannungen die im Netz durch > Schalthandlungen entstehen? Die kommen auch noch dazu, du willst ja keinen Zwischenkreis, der irgendwas abfangen könnte. Manfred schrieb: > Weil es nicht so ist (bzw. nicht so sein muss), man kann bei den dsPICs > auch den internen Komparator und DAC dafür nutzen. Habe ich bei einem > Flyback schonmal gemacht, funktioniert hervorragend. Hmm glaube ich dir gern. Das machen die meisten Schaltregler für Flyback ja auch so. Allerdings bleibt deine Problem mit dem sehr schmalen Austeuerungsbereich trotzdem bestehen. Wenn du beim Flyback mal 2-3 Pulse 10% größer machst, fließen die 10% mehr Strom und die Spannung steigt ein wenig an. Bei dieser Anwendung sind allerding 10% mehr Dutycycle gleich ein vielfaches des Stromes. Und wenn dabei die Drossel in die Nähe Sättigung kommt, brauchst du neues Material. Also Mosfets, Platine, DSP, Sicherung!! ... und bisweilen auch einen neue Unterhose.
Ähh, Nachtrag. ich find ja die Idee mit Dem Solarwechselrichter viel Zielführender. Bau da doch die Steuerung drumherum. Soll bedeuten, das die Steuerung den Wechselrichter Kommandos gibt wann und wieviel der was machen soll. Das hat den großen Vorteil, das der Leistungsteil sich selbst Überwacht, also einfach in Fehler geht ohne dabei alle Bauelemente abzusprengen. Ob und was es da passendes gibt, weiß ich nicht. Aber das wird günstiger sein als ein Selbstbau. Und es hat das Potential fertig zu werden.
Manfred schrieb: > Als maximalen Ladestrom hatte ich an ca. 30A gedacht, sodass ich das > Pack mit ca. 12kW Leistung laden kann. Tu dir selbst bitte einen Gefallen: plane eine allpolige Abschaltung des Akkupacks durch Schütze ein, welche den Kurzschlussstrom des geplanten Akkupacks mindestens einmal sicher trennen können. Steuersignal kommt vom BMS und es sollte dringend ein Signal sein, welches aktiv vom BMS aufrecht erhalten werden muss und nicht statisch ist! Die Ansteuerung der Schütze und die Auswertung des BMS-Signals in HW realisieren, nicht in SW.
Benjamin K. schrieb: > Also Mosfets, Platine, DSP, Sicherung!! ... und bisweilen auch einen > neue Unterhose. :-) Jeder der sowas entwickelt kennt die unerwartete und plötzliche Tedenz des zu entwickelnden Produkts sich im verfügbaren Raum in feinen Teilchen zu verteilen. Und alles was plötzlich ist ist dann auch noch ziemlich Laut... Von der Messtechnik als auch dem Personenschutz wurde hier noch nicht mal angefangen zu reden. Zuverlässige Tastköpfe, Oszi mit mindestens 4 Kanälen, Schutzbrillen, Regeltrafo mit für Versuche ausreichender Leistung (also 2-3kW einphasig aber mit 400V Ausgangsspannung), ggfs auch Netztrennung, Not Aus, Gehörschutz, nie alleine im Raum arbeiten... alleine das sprengt jedes Bastlerbudget. Naja, der TO wird das alles meistern, ein Buck mit 30A oder was immer im da vorschwebt ist eh nur eine Ansammlung von einigen Transistoren, einr dicken Spule und fertig. Findet man eh alles im Internet, so wie die Arduino.Libs und Schields... und das kommt ihm dann in seiner Rechnung auch noch günstiger als gelegentlich verfügbare gebrauchte Netzteile von Delta, EA oder anderen.... und wer immer auch den dsPIC eingeworfen hat - man sollte dem TO auch sagen das es gerade bei dieser Prozessorfamilie überlebenswichtig ist die Erratas gelesen und verstanden zu haben. Nachdem wir mindestens 1 Errata selber beigesteuert haben (der Chip vergißt manchmal die Deadtime), Microchip dabei alles andere als kooperativ war hat`s uns gereicht, die Dinge kommen uns nicht mehr ins Haus, wir arbeiten mit anderen Controllern. @TO: viel Spaß und vor allem Geduld aus Ausdauer, Du kannst stolz auf Dich sein wenn das Werkl rennt....
Gibt da so 'n Spruch: Wer Funk nennt, nimmt Kabel. Das gleiche gilt auch für Hochspannung, bzw. akkurat gesagt "Anwendungen mit hoher Leistungsdichte." Je mehr Ahnung man hat, desto weniger gerne will man sowas anpacken. Es geht ja nicht nur um "es funktioniert", sondern auch um seltene Störungen im laufenden Betrieb. Also ich könnte sicherlich nicht mehr ruhig schlafen, wenn das Gerät nebenbei zwar arbeitet, ich aber eigentlich nur darauf warte, dass die Natur mal ein paar mir unbekannte Belastungstests einstreut... Ansonsten kann ich mich Michael nur vollstens anschliessen. Es gibt da übrigens sehr aussagekräftige Videos über niederohmige Kurzschlüsse mit hohen Spannungen. Und die ganzen Autohersteller haben mit den 800V nicht so lange gezögert, weil sie keine Ahnung haben. Eher umgekehrt.
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Die 400 und 800 Volt werden verwendet um hohe Ladeleistungen zu ermöglichen. 200 kW bei 400 Volt DC sind 500 A, also 50 qmm oder mehr in Hochflexibel. Im Keller mit 48 Volt und 30kW 2m Kabellänge und 1% Spannungsabfall liegst du bei 90 qmm.
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