Hallo, ich möchte gerne mit einer Rogowskispule den Mischstrom am Ausgang eines Gleichrichters messen. Da der zu messende Strom im kA Bereich liegt, habe ich eine Messung mittels Rogowskispule inbetracht gezogen. Nach Recherche im Internet scheint mir die Rogowskispule nur für Wechselspannungsmessung geeignet zu sein. Da ich von der Rogowskispule nur die Steigung des Stromes also das di/dt erhalte, kann ich davon nicht auf den Gleichanteil des Stromes schließen? Oder habe ich hier einen Denkfehler? Vielen Dank im Voraus.
Max schrieb: > Da ich von der Rogowskispule nur die Steigung des Stromes also das di/dt > erhalte, kann ich davon nicht auf den Gleichanteil des Stromes > schließen? Statische Gleichanteile/Gleichströme können nicht allein mit Spulen übertragen werden. > Da der zu messende Strom im kA Bereich liegt ... und Gleichstrom ist, würde ich "einfach" einen Stromteiler machen und den kleineren Strom mit einem Hall-Wandler wie z.B. dem ACS712 o.ä. messen. Der Hall-Effekt kann nämlich auch statische Ströme erfassen.
Max schrieb: > ach Recherche im Internet scheint mir die Rogowskispule nur für > Wechselspannungsmessung geeignet zu sein. Da ich von der Rogowskispule > nur die Steigung des Stromes also das di/dt erhalte, kann ich davon > nicht auf den Gleichanteil des Stromes schließen? Oder habe ich hier > einen Denkfehler? > Vielen Dank im Voraus. Das stimmt genau so. Die kann nur AC, bei DC zeigt die Null an.
Also könnte ich mit der Rogowskispule nur den Ripplestrom des Gleichrichters erfassen? Vielen Dank schonmal für die Antworten.
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Wieviele kA sollen es denn sein? Mouser hat z. B. Hall-Effekt-Sensoren bis 1,5 kA auf Lager, Digikey bis 2,5 kA.
Maximal muss ich einen Spitzenstrom von ungefähr 30kA messen, genau deswegen fiel die Wahl auf eine Rogowskispule. Da der Strom nur für eine begrenzte Zeit fließt < 1s, könnte man dann nicht alle Pulse der Rogowskispule mit einem analogen Integrator aufintegrieren und somit den DC Anteil des Mischstromes zu messen? Der Strom ist zum Startzeitpunkt 0 A, also müsste ich ja zumindestens den Anstieg von 0 A auf 30 kA mit der Rogowskispule messen können.
Max schrieb: > Maximal muss ich einen Spitzenstrom von ungefähr 30kA messen, genau > deswegen fiel die Wahl auf eine Rogowskispule. Jaja, Max und Moritz wollen 30kA messen. Am Freitag . . .
Falk B. schrieb: > Max schrieb: >> Maximal muss ich einen Spitzenstrom von ungefähr 30kA messen, genau >> deswegen fiel die Wahl auf eine Rogowskispule. > > Jaja, Max und Moritz wollen 30kA messen. Am Freitag . . . Deswegen liebe ich dieses Forum, hat man ein etwas spezielleren Anwendungsfall wird hier einem sowas sofort unterstellt... Die 30 kA werden mit einem Hochstromschweißtrafo mit einem n = 50 erzeugt.
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Max schrieb: > Da der Strom nur für eine begrenzte Zeit fließt < 1s, könnte man dann > nicht ... somit den DC Anteil des Mischstromes zu messen? Schätzen vielelciht, die Ungenauigkeit ist irgnedas zwishcne 20 und und 100% somit kaum verwertbar. > Der > Strom ist zum Startzeitpunkt 0 A, okay > also müsste ich ja zumindestens den > Anstieg von 0 A auf 30 kA mit der Rogowskispule messen können. Wenn der Anstieg zeitlich besser ist als die untere Grenzfrequenz Deiner Spule (Datenblatt sollte es stehen), dann ja. sonst nein. > Deswegen liebe ich dieses Forum, hat man ein etwas spezielleren > Anwendungsfall wird hier einem sowas sofort unterstellt... Nein, aber alles wesentliche wurde Dir bereits genannt. Somit ist klar das es so nicht geht wie Du geplant hattest.
Max schrieb: > Falk B. schrieb: >> Max schrieb: >>> Maximal muss ich einen Spitzenstrom von ungefähr 30kA messen, genau >>> deswegen fiel die Wahl auf eine Rogowskispule. >> >> Jaja, Max und Moritz wollen 30kA messen. Am Freitag . . . > > Deswegen liebe ich dieses Forum, hat man ein etwas spezielleren > Anwendungsfall wird hier einem sowas sofort unterstellt... > > Die 30 kA werden mit einem Hochstromschweißtrafo mit einem n = 50 > erzeugt. Nun, diese haben die Eigenschaft, mit Wechselspannung zu arbeiten. Die kann man dann wunderbar messen. Oder hängt da noch ein Gleichrichter dran und du willst danach messen? 30kA kann man messen, auch Gleichstrom. Braucht man halt "nur" den passenden Sensor. Es gibt aber Firmen, die sowas verkaufen.
Andrew T. schrieb: > > Wenn der Anstieg zeitlich besser ist als die untere Grenzfrequenz Deiner > Spule (Datenblatt sollte es stehen), dann ja. > sonst nein. Die Rogowskispule selbst hat prinzipbedingt keine untere Grenzfrequenz. Das Messsignal entsteht erst durch den Integrator. Dessen Eigenschaften (bzw. dessen Drift) bestimmen die untere Grenzfrequenz. Wenn der Messaufbau so aussieht, dass vor der Messung ein Reset-Taster gedrückt wird (Integrator entladen) und dann z. B mit einem Speicher-Oszilloskop das Ergebnis verfolgt wird, sollte das so machbar sein, vorausgesetzt, der Op-Amp im Integrator hat ausreichend hohe Slew Rate und ausreichend geringen Bias-Strom. Für höhere Genauigkeitsanforderungen müsste eine detaillierte Fehlerbetrachtung erfolgen, dazu wissen wir hier zu wenig über die Messanordnung. Dann stellt sich auch die Frage, ob es sinnvoll sein könnte, das Signal der Spule direkt mit einem (ausreichend schnellen) A/D-Wandler abzutasten und die gesamte Auswertung digital vorzunehmen. Das dürfte allerdings eine noch komplexere Fehlerbetrachtung erfordern. Da: https://www.ti.com/tool/TIDA-01063 gibt's eine Application Note für eine Version mit digitaler Integration. Ich habe sie nur überflogen, man ahnt aber, dass die Sache durchaus anspruchsvoll ist. @ Falk B. (falk) 22.09.2023 09:18: Deine Äußerung ist nicht nur überflüssig und der fachlichen Diskussion nicht dienlich, sondern ein widerwärtiges Rumpöbeln. Leider ist das in diesem Forum so eingerissen. Es wäre dringend wünschenswert, wenn die Moderation dies unterbinden würde!
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Wir haben es nun so gelöst das wir mit einem LTC2051 in einer idealen Integratorschaltung alle Pulse der Rogowskispule aufintegrieren. Der Integrationskondensator wird im Ruhemodus über einen Widerstand entladen / kurzgeschlossen. Über eine präzise Referenzspannungsquelle geben wir einen Kalibrierungspuls auf den Integrator und können damit messen wie groß der Integrationsdrift über die Zeit ist. Bei der eigentlichen Strommessung kann dies dann korrigiert werden.
Max schrieb: > Über eine präzise Referenzspannungsquelle > geben wir einen Kalibrierungspuls auf den Integrator und können damit > messen wie groß der Integrationsdrift über die Zeit ist. Habt ihr das auch mal mit anders gemessenen und tatsächlich durch das Werkstück fliessenden Strömen verglichen? Ströme dieser Größenordnung können auch in anderen Leitern merkliche Spannungen induzieren, und wahrscheinlich sind beim schweissen auch Thermospannungen nicht weit. Vielleicht spielt sogar der OpAmp selbst ein bischen Hallgenerator...
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