Hallo zusammen, ich plane für eine Abwasserpumpstation ein erneuerbares Energiekonzept. Zur Anwendung soll eine aufgeständerte Freiflächen PV mit ca. 30 kWp zum Einsatz kommen. Zusätzlich soll ein industrielles Speichersystem ergänzt werden. (Gesamtverbrauch Pumpstation im Jahr ca. 17.000 kWh) Die Asynchronmotoren die die trocken aufgestellten Förderpumpen antreiben, haben einen Nennleistung von Pmech 11 kW. Es gibt davon 2 Stück. Der Einschaltintervall beträgt ca. alle 20 min. Es besteht somit leider kein konstantes Lastprofil, sonder ein sehr dynamisches, bei dem unter 3 Sek. (Stern-Dreieck Anlauf) eine volle Lastaufnahme von ca. 11-12 kW (Pzu) vorhanden ist. Die Pumpen laufen ca. 3 Minuten. Meine Frage: Welche industriellen Speicher, bzw. deren BMS oder Hybrid Wechselrichter können so schnell auf einen Laständerungen reagieren und somit innerhalb kürzester Zeit diese Leistung zur Verfügung stellen? Ich habe in diversen Datenblättern leider keine Angabe zu Reaktionszeiten auf Lastanforderungen etc. gefunden. Vielleicht gibt es ja hier jemanden, der in dieser Materie drin ist? Danke vorab! mfg Jakob
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du hast ja ohnehin ein netz, was die paar s abpuffert. Wirtschaftlich ist es auch egal ob 1s oder 5s Es lohnt sich lediglich zu überlegen, ob man mit kleinerer Pumpe oder frequenzumrichter die leistung verringert und einschaltdauer erhöht bekommt. dann kann der speicherwechselrichter geringere leistung aufweisen. einspeisewechselrichter sollte natürlich nahezu 30kW können.
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Danke für die Antwort! Die Pumpe muss gewissen Druckhöhe erreichen (Drucküberwindung in der Leitung). Daher kann diese vermutlich nicht geringer dimenioniert werden. Sind Reaktionszeiten bekannt bzw. geläufig ms s bereich?
Was willst du erreichen ? Insel oder Netzgekoppelt ?
Netzgekoppelt, Überschusseinspeisung
Jackson S. schrieb: > Netzgekoppelt, Überschusseinspeisung wo ist dann der Sinn das auch nur irgendwie auf die Pumpen auszulegen?
Er will einen möglichst hohen Eigenverbrauch. Die Frage ist eher ob im Winterhalbjahr soviel produziert wird das sich der Akku lohnt ?
Auf was denn sonst auslegen, wenn das die einzigen Verbraucher sind?
Jackson S. schrieb: > Sind Reaktionszeiten bekannt bzw. geläufig ms s bereich? Möglich sind ms, aber das Netz fordert eine sanfte Erhöhung der Leistung. max 10% pro Minute der Max. Leistung. Ob das auch für Anlagen kleiner 30kW Gilt ? 3 minuten pro 20 sind ca. 1500 Betriebsstunden. im Sommer 12h sonnenschein, davon ca 8h über 11kW. Also 33% Eigenverbrauch im Sommer, im Winter deutlich weniger. Du Solltest den Verbrauch verstetigen, also z.B. nur 1 Pumpe laufen lassen, di aber länger. Die 2. Pumpe nur zuschalten wenn ein bestimmter Level erreicht ist. Wie stetig ist der Anfall von Abwasser Tag/Nacht. Ist der Behälter so zu Vergrössern das er eine Nacht Speichern kann ?
> Möglich sind ms, aber das Netz fordert eine sanfte Erhöhung der Kennst du Hersteller die möglichst kurze Reaktionsszeiten haben? > Du Solltest den Verbrauch verstetigen, also z.B. nur 1 Pumpe laufen Kurz zur Funktionsweise: Ingesamt 3 Pumpen, 2 Pumpen für Normalbetrieb (je 11 kW). Pumpe 3 ist eine Hochwasserpumpe mit 22 kW (Starkregen). Diese soll bei dem erneuerbaren Energiekonzept nicht berücksichtigt werden. Pumpe 1 und 2 laufen im Wechsel. Siehe Diagramm > Level erreicht ist. Wie stetig ist der Anfall von Abwasser Tag/Nacht. Anfall ist richtig sich nach der Aktivität der Anwohner. Demnach gibt es Stoßzeiten wie in der Früh und Abends. Grundsätzlich nachts sehr viel weniger und tagsüber konstant. > Ist der Behälter so zu Vergrössern das er eine Nacht Speichern kann ? Nein nicht möglich. Es handelt sich um einen kommunale Pumpstation. Nicht um eine private. So groß könnte man den Behälter nicht dimensionieren, dass eine Bufferung funktionieren würde. Auch darf Abwasser nicht ausgasen und weiter bewegt werden (Faulung, Angriff Beton etc..).
Wenn ich bei meiner Installation den SLS ausschalte, hat das noch kein angeschlossenes Gerät gestört, gar keine Reaktion. Allerdings bisher nur bei kleiner Last ~1kW. Der WR kann 12kW Dauerlast. Ob er aber auch den Anlaufstrom für Pumpen liefern könnte? Deye Sun-12k-SG04LP3-EU Deye liefert auch erheblich größere WR oder man kann auch zwei oder drei parallel schalten (Master/Slave)
mMn. ist im Winterhalbjahr zu wenig Solarleistung um den Akku vernünftig zu laden. Im Sommer ist die Solarleisteng meistens ausreichend ohne Akku da der Nachtverbrauch gering ist. Wichtig ist eine Auswerung über den Eigenverbrauch vs. Einspeisevergütung. Die Batteriekosten im vergleich zum erhöhten Eigenverbrauch sind grenzwertig.
Jackson S. schrieb: > Pumpe 1 und 2 laufen im Wechsel. Siehe Diagramm Dem Diagramm nach läuft alle 10 Minuten eine Pumpe. Für ca. 2-4 Minuten. Jahresverbrauch wären damit ca.22.500 kWh (über 16h 3min on alle 10 min, nachts 6h 3min on alle 20 min). Mit den 17.000 kWh läuft die Pumpe also eher weniger oft. Jackson S. schrieb: > Kennst du Hersteller die möglichst kurze Reaktionsszeiten haben? Nicht relevant. Das Netz puffert das hinreichend. Da sind die paar Sekunden vernachlässigbar. Jackson S. schrieb: > Nein nicht möglich. Es handelt sich um einen kommunale Pumpstation. > Nicht um eine private. So groß könnte man den Behälter nicht > dimensionieren, dass eine Bufferung funktionieren würde. Wenn genug Sonne ist liefert die PV ohnehin weit mehr als 1 Pumpe braucht. Akku nutzt dann nichts. Nachts läuft das ganze eh im Netzbetrieb. Im Winter ist nur so von 9-15:30 überhaupt Ertrag möglich. Statt Akku wäre eine angepasste Pumpe, die im typischen Betrieb durchlaufen kann das sinnvollste. Die gibt es ganz bestimmt! Akku kann man natürlich. Aber ist eher die Holzhammer-Variante. Spannender wäre es hier, mit Winkel und Zahl der Module zu arbeiten, so dass mit möglichst geringem Materialeinsatz möglichst viel rausgeholt wird.
Stephan schrieb: > Statt Akku wäre eine angepasste Pumpe, die im typischen Betrieb > durchlaufen kann das sinnvollste. evt. ein Frequenzumrichter ?
Die Elektrotechnik wird bei der Station auch aktuell neu geplant. Aktuell bin ich noch bei konventionellen Ster-Dreick: +Vorteile bei Verzopfungen, da diese weggerissen werden +Eine Abwasserpumpe muss grundsätzlich nicht nach Durchfluss geregelt werden, nur als Anlaufverfahren notwendig Jedoch auf in Bezug auf Energiesparen und Effizienz Fus: +Abklären ob bei geringerer Frequenz die Pumpleistung noch ausreicht den Leitungsdruck zu überwinden. Wenn diese drehzahlreduziert den Leitungsdruck nicht übertrifft bringt das ganze nichts, weil die Rückschlagklappe zufällt und nicht gefördert wird.
Jackson S. schrieb: > Gesamtverbrauch Pumpstation im Jahr ca. 17.000 kWh Ich schätze mal, die PV ohne Speicher und mit aktueller Pumpe würde grob 7.500 kWh/Jahr Ersparnis bringen. Speicher mit 11kWh bringt dann nochmal vielleicht 3.500 kWh/Jahr. Muss aber auch 8kW+ liefern können. In die "Nacht hinein im Akku speichern" wird sich eher nicht lohnen. Mit dauerlaufender Pumpe lässt sich halt der Effekt des Akkus quasi kostenlos erreichen. Aber hängt natürlich von den Umständen ab. Pumpen gibt es sicher auch mit kleineren Querschnitten und geringerer Förderleistung bei gleicher Förderhöhe. Aber sind halt auch nur grob 1.000-1.500 € pro Jahr über die wir hier reden. Vor dem Hintergrund der Installationskosten macht dann die kleinere Pumpe evtl. wirtschaftlich keinen Sinn. FU wäre da echt einen Versuch wert. Industrielles Speichersystem müsste es denke ich nicht sein, aber vmtl. eines ohne Cloud. Wobei der Speicher keine größere öffentliche Bedeutung hat als die PV von Lieschen Müller am See um die Ecke.
Thomas R. schrieb: > Wenn ich bei meiner Installation den SLS ausschalte, hat das noch kein > angeschlossenes Gerät gestört, gar keine Reaktion. Allerdings bisher nur > bei kleiner Last ~1kW. > > Der WR kann 12kW Dauerlast. Ob er aber auch den Anlaufstrom für Pumpen > liefern könnte? > > Deye Sun-12k-SG04LP3-EU > > Deye liefert auch erheblich größere WR oder man kann auch zwei oder drei > parallel schalten (Master/Slave) Obwohl ich 'nur' einen der 5kW Chinaknaller nutze, flackert beim Betrieb des Fülldrahtschweißgerätes das Licht nicht wahrnehmbar. Der zugehörige Akku hat ca. 12kWh. Die Umschaltzeit des Inverters ist mit <10ms angegeben, was der offensichtlich auch einhält. Kurzzeitig überlastfähig (Überlastbypass) ist der natürlich auch, was für den Anlaufstrom sicher ausreicht.
Jackson S. schrieb: > Welche industriellen Speicher, bzw. deren BMS oder Hybrid Wechselrichter > können so schnell auf einen Laständerungen reagieren Inselsysteme können das (zwangsweise), sie müssen nur auf den eventuell höheren Anlaufstrom ausgelegt sein. Daher kann es sich zur Verringerung des Anlaufstroms lohnen, die Motoren kontrolliert über einen FU hochzufahren. Und der FU arbeitet auch gerne direkt mit Gleichstrom aus der Batterie. Allerdings kann ein FU auch nichts für fas Losbrechmoment das bei Pumpen besonders hoch ist wegen der Wellendichtung. Dafur muss die Leistung also reichen bzw. umgekehrt wenn er nicht losbricht muss eine Fehlermeldung her. Netzgeführte Wechselrichter dürfen laut AR4105 ihre Leistung nur mit 600W/s ändern, da kommt der Anlaufstrom aus dem Netz.
Michael B. schrieb: > Netzgeführte Wechselrichter dürfen laut AR4105 ihre Leistung nur mit > 600W/s ändern, da kommt der Anlaufstrom aus dem Netz. Weiß nicht wann / wo das zu berücksichtigen ist. Aber um den Anlaufstrom muss man sich eigentlich keine Gedanken machen. Der kommt aus dem Netz. Allerdings sollte endlich mal das Gesamtkonzept angepasst werden. Die Anlage hier ist ein wunderschönes Beispiel und gibt es so oder vergleichbar vermutlich zu 100en in Deutschland. An sich liefern die Anlagen in der Summe Überschuss. Aber jeder baut einen Speicher um seine Lastschwankungen auszugleichen. Netzanschluss ist vorhanden und für den Anlauf auch notwendig. Da wird dann beim einen grade aus dem Akku versorgt und der Nachbar lädt auf. Reduziert die Lebensdauer des Akkus grob auf die Hälfte. Und eigentlich sollte dafür gar kein Akku verbaut werden ... Müsste eher sowas her wie Netzgebühr 10ct/kWh (egal ob selbst erzeugt oder Bezug), Saldierung über 10-30 Minuten (statt bislang < 1 Sekunde) und Einspeisung und Bezug ähnlich wie bisher. Mit den ganzen installierten Geräten vmtl. schwer machbar, aber fände ich wesentlich passender als die aktuellen Regelungen. Standby-Verbrauch kostet dann halt trotz Einspeisung noch Geld (Netzgebühr). Aber fast vernachlässigbar gegenüber dem Verbrauch Nachts oder an Regentagen. Dafür läuft auch der getaktete Herd am Sommerabend vielleicht noch voll über die PV und über Heizstabregelungen müssten wir endlich nimmer diskutieren. Und die in den nächsten Jahren angeschafften Akkus würden vielleicht nicht für den Mikro-Ausgleich verschlissen sondern könnten auch mal was zur Lastregelung beitragen. Wer partout keine Netzgebühr zahlen will (obwohl es für den sinnvollen Betrieb notwendig ist) kann ja eine Inselanlage bauen.
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