Forum: Platinen Lötzinn 270 € / kg


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von Ralf S. (ralf_s572)


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Ich wollte mir eine neue 1mm 500g-Rolle zulegen. Habe aber nicht damit 
gerechnet, meine Wohnung verkaufen zu müssen. Fragen:

1. Gibt es noch eine Möglichkeit 60/40 als Privatmann zu kaufen oder ist 
das für den Verkäufer illegal?

2. Wo gibts es das günstigste Lötzinn (keine Chinaware)?

3. Sollte man vielleicht warten, bis sich die Lieferketten beruhigt 
haben?

: Bearbeitet durch User
von Thomas K. (kalti)


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Hallo Ralf,

ich habe zuletzt 2020 Bleihaltiges Lötzinn benötigt und nach etwas 
suchen folgenden Restpostenhändler gefunden. Und gleich meheren kg 
bestellt, wird ja nicht kaputt. Die Auswahl ist mittlerweile leider 
etwas weniger geworden.

https://www.lauermann.at/Loettechnik/Loetzinn-mit-Blei:::14_317.html

MfG Kalti

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Ralf S. schrieb:
> Gibt es noch eine Möglichkeit 60/40 als Privatmann zu kaufen oder ist
> das für den Verkäufer illegal?

Wurde doch schon x-mal hier durchgekaut: legal wäre nur noch ein 
vor-Ort-Verkauf durch geschultes Personal.

Einige Händler verkaufen es dir trotzdem noch. Scheint niemand so 
ernsthaft zu kontrollieren. Seltsamerweise haben es aber gerade die 
Baumärkte (die es ja vor Ort durchaus noch dürften) damals recht schnell 
aus dem Programm genommen. Vermutlich war es ihnen zu stressig, dass sie 
hätten einen sachkundigen Mitarbeiter bereithalten müssen.

von Michael B. (laberkopp)


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Ralf S. schrieb:
> ist das für den Verkäufer illegal

Richtig.

Wozu ? Was willst du mit dem schweren Blei ? Da bekommst du bei deinem 
Kilogramm nur die Hälfte an Lötdraht als wenn du bleifreies kaufst. Und 
die Lötverbindung wird nicht so temperaturstabil, löst sich bei 
Wärmebelastung vorzeitig.

Du meinst, das Löten geht nicht so einfach ? Warum gehst du im Leben 
immer den Weg der die geringsten Kenntnisse verlangt und lernst nicht 
auch mal vermeintlich schwierigeres ?

Ok, man braucht einen temperaturgeregelten Lötkolben wenn es einem die 
Lötspitze nicht schnell vergammeln soll. Aber das ist eine 
Einmalinvestition.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael B. schrieb:
> Da bekommst du bei deinem Kilogramm nur die Hälfte an Lötdraht als wenn
> du bleifreies kaufst.

Das ist aber nun auch arg übertrieben. Das Dichteverhältnis liegt bei 
8,9 : 7,3 zwischen 60/40 vs. reinem Zinn.

von Christian M. (likeme)


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hab mir 2020 2 Kilo auf Ebay für 100 Euro geschossen, denn das Bleifei 
Lot ist echt eine Zumutung, egal in welcher Zusammensetzung. Ich nutze 
es aber trotzdem immer weniger, weil ich Angst habe, dass es nicht bis 
zur Rente reicht. Dann lebe ich lieber hier und da mit 
"Scheißlötstellen", für die ich in der Lehrzeit ne 5 bekommen hätte und 
löte nur noch mit Blei wenn es gar nicht mehr anders geht.

Bei allem Umweltbewusstsein hier in diesem Bereich bin ich doch 
verwundert wieviel Blei wir im Schützenverein, Polizei, Security oder 
beim Bund in die Umwelt ballern dürfen. Es kann mir keiner erzählen, 
dass die alle Kugeln wieder aufsammeln und der Abrieb, auf einer 100m 
Strecke, mit dem Sauger aufgenommen wird.

von Christian M. (likeme)


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Jörg W. schrieb:
> Seltsamerweise haben es aber gerade die
> Baumärkte (die es ja vor Ort durchaus noch dürften) damals recht schnell
> aus dem Programm genommen. Vermutlich war es ihnen zu stressig, dass sie
> hätten einen sachkundigen Mitarbeiter bereithalten müssen.

Die hatten vor Jahren auch Probleme mit PU Schaum. Jetzt gibt es das 
Zeugs wieder offen und nicht aus dem Tresor, warum auch immer.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Christian M. schrieb:
> Bei allem Umweltbewusstsein hier in diesem Bereich bin ich doch
> verwundert wieviel Blei wir im Schützenverein, Polizei, Security oder
> beim Bund in die Umwelt ballern dürfen.

Da wunderst wahrscheinlich nicht nur du dich.

von Rainer W. (rawi)


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Ralf S. schrieb:
> Habe aber nicht damit gerechnet, meine Wohnung verkaufen zu müssen.

k.A., wie du wohnst - unter einer Plastikplane in einer Schlammwüste?

Bürklin Bestellnr. 11L4333
Sn60Pb40, 250g, 0.5 mm, 24,99 € für Privatkunden

von Bauform B. (bauformb)


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Es gibt auch 100g Rollen ;) Als Gelegenheitslöter benutze ich dieses 
bleifreie und ich finde es sogar angenehmer als so manches 60/40. 
Wahrscheinlich, weil 3.5% vom guten Flussmittel doch viel ausmachen, 
vielleicht auch, weil sich 0.5mm ø besser dosieren lassen. Die Mischung 
gibt's natürlich auch dicker (5520940710 bzw. 5520941010).

https://www.buerklin.com/en/p/felder/solder-wires/5520940510/11L2660/

von Stefan F. (Gast)


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Was hast du gegen China Ware? Ich habe für mich und andere 5x 
Bleihaltiges Lot über Aliexpress gekauft. Nur eins davon war schlecht. 
Wenn man den geringeren Preis berücksichtigt, kann ich mit dem Risiko 
leben.

von Ge L. (Gast)


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Jörg W. schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> Bei allem Umweltbewusstsein hier in diesem Bereich bin ich doch
>> verwundert wieviel Blei wir im Schützenverein, Polizei, Security oder
>> beim Bund in die Umwelt ballern dürfen.
>
> Da wunderst wahrscheinlich nicht nur du dich.

Es geht doch nichts über gute Lobbyarbeit. So können wir immerhin sicher 
sein, dass wild im Wald entsorgter Elektroschrott nicht das Grundwasser 
belastet. Da kann doch niemand etwas dagegen haben.

Geringere Elastizität, Bruch bei Wärmewechselbelastung? Wir wollen doch 
auch mal Neugeräte verkaufen. Wer will denn, dass das Zeug ewig hält? 
Hier steht ein Agilent MSO6054A mit gebrochenen Lötstellen unter einem 
der BGA. Mal sehen ob man das im Reflowofen aufgeschmolzen bekommt. Oder 
gleich bleihaltig reballen? Böse...

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> hab mir 2020 2 Kilo auf Ebay für 100 Euro geschossen, denn das Bleifei
> Lot ist echt eine Zumutung, egal in welcher Zusammensetzung.

Mit gutem bleifreien Lot kannst du, wenn du bereits loeten kannst,
genauso gut loeten wie mit verbleitem Lot. Deutlich schlechter ist
bleifrei aber nach meiner Erfahrung wenn man mehrfach an einer
Loetstelle rummachen muss. Und es ist auch schwieriger damit loeten
zu lernen weil man es einer Loetsteller schlechter ansieht ob sie
gut oder schlecht ist.

Vanye

von Thomas E. (tmomas)


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Christian M. schrieb:
> Bei allem Umweltbewusstsein hier in diesem Bereich bin ich doch
> verwundert wieviel Blei wir im Schützenverein, Polizei, Security oder
> beim Bund in die Umwelt ballern dürfen. Es kann mir keiner erzählen,
> dass die alle Kugeln wieder aufsammeln und der Abrieb, auf einer 100m
> Strecke, mit dem Sauger aufgenommen wird.

Deine krude Vorstellung: Im Schützenverein wird wild in alle Richtungen 
geballert, keine Sau kümmert sich um das in der Natur verteilte Blei.

Die Realität: Im Schützenverein wird in eine Richtung geschossen, 
nämlich auf die Scheibe. Hinter der Scheibe befindet sich der Kugelfang. 
Abgesehen von einigen wenigen Querschlägern landen alle Kugeln im 
Kugelfang. Das dort anfallende Blei wird gesammelt und dem Recycling 
zugeführt.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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Thomas E. schrieb:
> Das dort anfallende Blei wird gesammelt und dem Recycling zugeführt.

Solange auf 'ne fest aufgebaute Scheibe geschossen und nicht das Schrot 
in der Landschaft verteilt wird, mag das funktionieren.

Warum verwenden die Schützenvereine eigentlich kein angereichertes Uran, 
um der Umweltthematik aus dem Weg zu gehen?

von Peter O. (peter_o)


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auf Kleinanzeigen (früher ebay Kleinanzeigen) wird sowas von privat 
angeboten.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer W. schrieb:
> Warum verwenden die Schützenvereine eigentlich kein angereichertes Uran,
> um der Umweltthematik aus dem Weg zu gehen?

Du meinst, wenn sie 5 kg auf einen Haufen geschossen haben, müssen sie 
sich um nichts mehr kümmern? :-o

Oder meintest du eher abgereichertes …

von Ingo W. (uebrig) Benutzerseite


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Jörg W. schrieb:
> wenn sie 5 kg auf einen Haufen geschossen haben,

Meintest 50kg?
https://de.wikipedia.org/wiki/Kritische_Masse

von Gerhard H. (ghf)


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Als ob das sooo schwer wäre:
< 
https://www.digikey.de/de/products/filter/l%C3%B6tzinn-lot/262?s=N4IgjCBcpgnAHLKoDGUBmBDANgZwKYA0IA9lANogAMIAugL73EBMFIuAdgGzMAEADgCMAzFzr0gA 
>

p.s Es würde mich interessieren, ob da andere, wildfremde Leute
auch meinen aktuellen Warenkorb angezeigt bekommen.


Früher war das schon irgendwie billiger, aber man muss ja nicht
das teuerste nehmen. Ich habe auch welches von aimsolder.com und welches
das nur 0.254 mm dick ist. Die finde ich bei DK jetzt nicht auf Anhieb.
Kann auch sein, dass das mouser.com war.

Bei beiden reicht VISA oder PayPal als Qualifikation.
Ab €50 Warenwert kostet der Transport nix und dauert selten länger als
2 Tage per UPS oder Fedex.

Bei Geräten, die funktionieren MÜSSEN wird das mit dem bleifrei
ehwieso nicht so eng gesehen. (aviation, Raumfahrt, Defibrillatoren,
KreuzungsAmpelSteuerung, Telefon-Infrastruktur).

Gruß, Gerhard.

: Bearbeitet durch User
von Percy N. (vox_bovi)


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Christian M. schrieb:
> Bei allem Umweltbewusstsein hier in diesem Bereich bin ich doch
> verwundert wieviel Blei wir im Schützenverein, Polizei, Security oder
> beim Bund in die Umwelt ballern dürfen. Es kann mir keiner erzählen,
> dass die alle Kugeln wieder aufsammeln und der Abrieb, auf einer 100m
> Strecke, mit dem Sauger aufgenommen wird.

Rainer W. schrieb:
> Ralf S. schrieb:
>> Habe aber nicht damit gerechnet, meine Wohnung verkaufen zu müssen.
>
> k.A., wie du wohnst - unter einer Plastikplane in einer Schlammwüste?
>
> Bürklin Bestellnr. 11L4333
> Sn60Pb40, 250g, 0.5 mm, 24,99 € für Privatkunden

"Bestellhinweis: Nicht verkäuflich an Endverbraucher".

Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, auch hier.

von Uli S. (uli12us)


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Früher mal, wo man direkt bei Bürklin im Laden einkaufen konnte, haben 
die das nicht so eng gesehen. Aber jetzt wo die ganz weit im nirgendwo 
daheim sind, ist man nen halben Tag unterwegs, nur um den Laden zu 
erreichen, falls es den überhaupt noch gibt. Seit dem Umzug war ich 
nicht mehr dort, eben wegen dem Weg.

: Bearbeitet durch User
von Ge L. (Gast)


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Uli S. schrieb:
> Früher mal, wo man direkt bei Bürklin im Laden einkaufen konnte, haben
> die das nicht so eng gesehen.

Im Laden wäre der Verkauf erlaubt. Zumindest wenn der Verkäufer einen 
Chemieschein hat, so dass er dem Kunden im persönlichen Gespräch die 
Gefahrguthinweise auf der Packung erklären kann. Um mehr geht es ja 
nicht.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Christian M. schrieb:
> Bei allem Umweltbewusstsein hier in diesem Bereich bin ich doch
> verwundert wieviel Blei wir im Schützenverein, Polizei, Security oder
> beim Bund in die Umwelt ballern dürfen.

Das "Bleizinnbezugsproblem" von Privatpersonen hat NICHTS, aber wirklich 
GAR NICHTS mit RoHS oder irgendwelchen anderen Umweltvorschriften zu 
tun.
Es ist auch nichts was speziell die Eletronik oder Lötzinn betrifft 
sondern wirklich ALLE Anwendungen und Produkte wo Blei in Metallischer 
Form enthalten ist.

Es hat damit zu tun das die REACH Einstufung von Blei als Feststoff auf 
Antrag von Schweden geändert wurde und nun auch der metallische 
Feststoff als Fruchtschädigend (Frucht meint "Leibesfrucht, also Embryo 
und Fötus) gilt und damit Blei sowie alle bleihaltigen Legierungen 
entsprechend mit dem H Satz "360FD - Kann das Kind im Mutterleib 
schädigen" gekennzeichnet werden müssen. (Nach "alten" 
Gefahrstoffkennzeichnungen wäre das T gewesen.) Blei und alle 
bleihaltigen Legierungen ab einem gewissen sehr niedrigen Schwellenwert 
gelten nun also nicht mehr nur als potentiell gesundheitsschädlich 
sondern tatsächlich als "Gift" im Sinne Gesetzes!

Als Gifte gelten im Sinne des gesetzes alle Stoffe deren akute Toxizität 
so hoch ist das der LD50 bereits bei sehr geringen Mengen erreicht ist, 
oder die nachgewiesenermaßen das Erbgut verändern können, die 
nachgewiesenermaßen Krebs auslösen können oder die vergleichbare 
Auswirkungen auf ungeborene Kinder (embryos/Föten) im Mutterleib haben 
können. (Lebenslange Behinderungen oder Tod)

Für die Abgabe von "Giften" an Privatenpersonen schreibt die deutsche 
Chemikalienverbotsverordnung vor das dies nur durch Nachgewiesen 
Sachkundige Personen im Thekenverkauf erfolgen darf.
Dieser Sachkundenachweis ist das was man früher "Giftschein" nannte und 
der wird entweder durch gesonderte Prüfung ODER aber die bestandene 
Prüfung zum Drogeristen, PTA oder Apotheker erbracht.
(ein Diplom Chemiker etc. zählt also nicht als Sachkundig im Sinne der 
Chemikalienverbotsverordnung wenn er nicht diese spezielle Prüfung 
nebenbei gemacht hat. Einige Hochschulen bieten das aber als ergänzende 
freiwillige Fortbildung ausserhalb des Studiums an, wie zum beispiel 
auch den ADA schein, oder aber haben gar ein Modul Chemikalienrecht etc. 
dessen Abschlussklausur den Mindestanforderungen der Sachkundeprüfung 
genügt und wo die zuständige Landesbehörde dann mit Klausurbestehen die 
Sachkunde bescheinige)

Das ist also der Punkt den Jörg mit nur noch "Direktverkauf durch 
Geschulte" schon angesprochen hat.
Das ist genau dieselbe Regelung die früher auch für Bauschaum galt oder 
die heute auch noch für Modellbausprit auf Methanolbasis gilt (Methanol 
ist ebenfalls ein Gift). Oder für einige Herbizide etc.!

Falls ein Verkäufer der einen Sachkundenachweis wegen des Verkaufs von 
Modellbausprit oder Bauschaum gemacht hat damals nicht nur die auf 
diesen Stoff (Methanol bzw. Diisocynate) reduzierte Prüfung gemacht hat 
sondern die Prüfung für alle Gefahrstoffe oder sogar die Umfassende 
Prüfung für alle Gefahrstoffe und Herbizide etc. dann dürfte er auch 
Bleilot im Laden verkaufen.
Dassselbe gilt für Verkäufer die Pflanzenschutzmittel verkaufen dürfen 
wenn die auch den allgemeinen Gefahrstoffteil in der Prüfung mitgemacht 
haben und nicht nur die auf Pflanzenschutzmittel reduzierte Prüfung.

Die Sachkundepflicht bei Abgabe ist eine rein nationale Regelung und 
KEINE auf EU Recht basierende.
Das obige gilt speziell für Deutschland. Ob und wenn ja welche anderen 
Staaten in der EU vergleichbare Regelungen haben weiß ich nicht.
Es kann daher durchaus sein das in Nachbarländern ganz legal weiterhin 
Bleizinn an jedermann auf jeden Verkaufsweg abgegeben werden darf.

Christian M. schrieb:
> Die hatten vor Jahren auch Probleme mit PU Schaum. Jetzt gibt es das
> Zeugs wieder offen und nicht aus dem Tresor, warum auch immer.

Bauschaum enthält wie PU Gussmassen MDI (Methylendiphenyldiisocyanat). 
MDI wurde in den 00er Jahren als "vermutlich Krebserzeugend" eingestuft 
und musste damit nach den damals gültigen RS-Sätzen mit dem Gefahrensatz 
"R40 - Kann vermutlich Krebs erzeugen" gekennzeichnet werden.
Im neuen GHS-Schema (HP Sätze) ist dies der H-Satz "H351-Kann vermutlich 
Krebs erzeugen"

In der alten, bis 2017 geltenden, Chemikalienverbotsverordnung waren 
unter Anwendungsbereich auch Stoffe die als Verdachtsstoff "nur" mit R40 
gekennzeichnet werden mussten von der Sachkundepflicht betroffen sofern 
keine Ausnahme bestand. (Wie für Ottokraftstoffe etc)

In der seit 2017 geltenden Chemikalienverbotsverordnung aber sind die 
H351(also R40) Stoffe NICHT mehr enthalten. Damit ist die 
Sachkundepflicht bei der Abgabe für alle Stoffe, deren krebserzeugende 
Wirkung zwar noch nicht bestätigt ist aber vermutet wird, entfallen 
sofern diese nicht wegen ihrer akuten Toxizität oder fruchtschädigenden 
Wirkung doch noch unter die Regelung fallen.

Gruß
Carsten

von Gustl B. (gustl_b)


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Bei Mouser kann man ganz problemlos bleihaltiges Lot kaufen.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Vanye R. schrieb:
> Mit gutem bleifreien Lot kannst du, wenn du bereits loeten kannst,
> genauso gut loeten wie mit verbleitem Lot.

Das "*genau* so gut" möchte ich mal stark in Zweifel ziehen.
Ja, es gibt mittlerweile ganz ordentliche Bleifreilote auch für die 
Handverlötung. Und man kann damit auch ganz ordentliche Lötstellen bei 
Erstverlötung fabrizieren.
Aber egal wie gut die Ausrüstung auch ist und wie gut die Lötfähigkeiten 
auch sind, bei exakt identischen Bedingungen ist gutes Bleilot immer 
etwas einfacher bzw. besser zu verarbeiten als gutes bleifreilot!

Dazu kommt zumindest bei mir das ich bei Lötem mit bleifreien Lot, wohl 
bedingt durch die 20C höhere Temperatur und einfach "mehr" an 
Flussmittel oft recht schnell einen kratzigen Hals bekomme wenn nicht 
reichlich gelüftet.
Steigt auch immer eindrucksvoll eine nette Dampfwolke im Vergleich zum 
dünnen Fädchen beim Bleilot auf.
Beim guten alten Bleilot habe ich auch beim langen löten kein Problem...

Und da muss ich sagen das ich, in den Fällen wo ich die Wahl habe lieber 
weniger Atemgifte habe, vor allem wenn die Nachteile nur in minimalsten 
Ablagerungen eines durch einfache Handwäsche vollständig entfernbaren 
Stoffes  mit in vorliegender Form vernachlässigbarer Bioverfügbarkeit 
besteht...

Und bevor jemand wieder mit dem Blödsinn von "Bleidampf" kommt:
Ich löte mit Lötkolben, nicht mit neutraler Acetylenflamme des 
Autogenbrenners. Da gibt es genau NULL Dampfförmiges Blei.

Aber ja: Die Bleifreiforderung ist natürlich nicht der Untergang des 
Elektronikhobbys. Es gibt heute (bereits seit einigen Jahren) durchaus 
sehr gut verarbeitbare Lote mit denen selbst Lötanfänger nach etwas 
Übung gute Lötstellen produzieren können.
Auch in der kommerziellen Fertigung sind die Probleme nach einigen 
Übergangsschmerzen gelöst. Ist natürlich wenig Trost für jemanden der 
ein teures Messgerät aus der Problemzeit hat und dessen teuer 
(gebraucht) gekauftes 5GHZ Skope für das er ewig sein Hobbybudget 
angespart hat deswegen schon früh vor dem 10. Geburtstag ausgefallen 
ist.

Ich bin nur der Meinung das Bleifrei halt immer noch etwas im Nachteil 
zu bleihaltig ist und es für jemanden der das möchte und der die 
Möglichkeiten hat es immer noch sachlich gute Gründe gibt auf bleihaltig 
zu setzen...

Gruß
Carsten

: Bearbeitet durch User
von Tom K. (nextcc)


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Rainer W. schrieb:

> Bürklin Bestellnr. 11L4333
> Sn60Pb40, 250g, 0.5 mm, 24,99 € für Privatkunden

Toll, ganz Toll!
Gerade nachgeschaut, letzter Kauf bei Reichelt, Anfang 2018:

Sn60Pb40, 250g, 1,0 mm, 7,19 €

Sn60Pb40, 250g, 0.75 mm, 8,07 €

Da kann man doch mal sehen, daß die Inflationsrate noch immer weit unter 
1000% liegt!
Es ist alles überhaupt nicht soooo schlimm wie die ewigen Miesmacher 
immer behaupten... Außerdem hat sich natürlich mein Nettolohn inzwischen 
ebenfalls verdreifacht... ;-)

Michael B. schrieb:
> Ok, man braucht einen temperaturgeregelten Lötkolben wenn es einem die
> Lötspitze nicht schnell vergammeln soll. Aber das ist eine
> Einmalinvestition.

Ok, kein Problem. Wir sind ja ein reiches Land!

Ömmm... Kann in dem Zusammenhang jemand erklären, worin sich die beiden 
unten verlinkten Lötgeräte um 100Euro unterscheiden?

https://www.pollin.de/p/ersa-loetkolben-0710cd-75-w-230-v-450-0c-840428

https://www.pollin.de/p/ersa-loetkolben-0760cd-75-w-230-v-450-0c-840427

Oder ist das nur das neue, verteu... ämmm, verbesserte Nachfolgemodell?

Gibts die Dinger eigentlich auch gleich mit einer (für einen 75Watt 
Lötkolben) alltagstauglichen Spitze?

Ich meine, es ist natürlich kein Problem, diese für noch mal 20...25 
Teuros dazu zu kaufen. Bin nur schwer besorgt wegen der mangelnden 
Nachhaltigkeit, CO2-Fußabdruck, Erderwärmung, Meeresspiegel und so...

von Jens G. (jensig)


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Tom K. schrieb:
> Ömmm... Kann in dem Zusammenhang jemand erklären, worin sich die beiden
> unten verlinkten Lötgeräte um 100Euro unterscheiden?

Der Billigere braucht eine Sekunde weniger zum Anheizen ...

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Habe das teure Modell, damals hieß es noch "Ersa Multi-TC". Kann ich dir 
nicht empfehlen, das Netzkabel ist enorm dick und damit starr. Für 
feinste Lötungen, wie angepriesen, ist das genau nicht geeignet.
Müsste das mal umbauen, dann käme das vielleicht halbwegs an das 
Handling von ner älteren Station ran. Leistung hat das Teil allerdings 
schon.

Der Unterschied scheint in der echten Temperaturregelung zu liegen.

von Bernd G. (Gast)


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Carsten S. schrieb:
> Aber egal wie gut die Ausrüstung auch ist und wie gut die Lötfähigkeiten
> auch sind, bei exakt identischen Bedingungen ist gutes Bleilot immer
> etwas einfacher bzw. besser zu verarbeiten als gutes bleifreilot!

In erster Näherung stimmt das. Meine Erfahrung ist jedoch, dass die 
Temperatur ziemlich genau auf die Lötstelle angepasst werden muss. 10 K 
Unterschied können sowohl beim Glanz der Lötstelle als auch bei der 
Rauchentwicklung sehr viel ausmachen. Ich löte derzeit mit 280 °C. 
Wahrscheinlich könnte ich noch weiter heruntergehen. Bei 290 bis 305 °C 
verschlechtern sich die Lötergebnisse sichtbar (stumpfes Aussehen, 
Rauchentwicklung, Flussmittelspritzer, Lötspitze verkrustet schneller).
Es hat also durchaus Gründe, dass die Verstellung der Temperatur für den 
Werker bei professionellen Lötstationen gesperrt werden kann.

von Thorsten S. (thosch)


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Tom K. schrieb:
> Ömmm... Kann in dem Zusammenhang jemand erklären, worin sich die beiden
> unten verlinkten Lötgeräte um 100Euro unterscheiden?

Das teurere Modell hat einen separaten Temperatursensor, während das 
günstigere Modell den temperaturabhängigen Widerstand des Heizelementes 
zur Temperaturmessung verwendet. Letzteres nennt sich bei Ersa 
"Resistronic".

Mit separatem Temperatursensor erfolgt die Nachregelung bei 
Wärmeentnahme beim Lötvorgang schneller.

von Carsten W. (eagle38106)


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Also wenn ich mir diesen Thread so durchlese, kann ich nur mit dem Kopf 
schütteln. Diese Bleifrei-Phobie ist doch völlig unbegründet!

Bleifrei zu löten bekommen doch selbst absolute Newbies im 
Grundschulalter problemlos hin. Ich erlebe das immer wieder am 
Zukunftstag, wenn die Kids bei uns in der Firma einen astabilen 
Multivibrator mit LEDs (aka Blinklicht) zusammenlöten. Die kannten 
vorher zum Teil noch nicht einmal einen Lötkolben. Bei 80% der Kids 
funktionieren die Bausätze auf Anhieb. Die sind dann stolz wie Bolle. 
Und ich habe nicht nur einmal die Aussage gehört: "Das kann mein Papa 
aber nicht!"

Gut, diese Lötstellen sehen nicht immer professionell aus, aber wer von 
uns hier in der Runde kann das von seinen eigenen ersten (verbleiten) 
Lötübungen behaupten!

Bevor wer fragt: Wir sammeln dann immer am Vortag bei den Kollegen alle 
verfügbaren Lötstationen ein.

: Bearbeitet durch User
von 🍅🍅 🍅. (tomate)


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Chinaware bestellen und ggf eigenes Flussmittel dazu.
Bei 60/40 Blei/Zinn gibts wenig Elemente, welche der Chinamann billig 
zwecks Beschiss dazulegieren könnte.
Flussmittel nehm ich ohnehin fast immer extra dazu.

: Bearbeitet durch User
von Benedikt M. (bmuessig)


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Carsten W. schrieb:
> Diese Bleifrei-Phobie ist doch völlig unbegründet!

Außer bei Spezialanwendungen ist das nur die Angst vor Veränderung

von Ge L. (Gast)


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Benedikt M. schrieb:
> Außer bei Spezialanwendungen ist das nur die Angst vor Veränderung

Es schafft Arbeitsplätze. Mit der Umstellung auf Bleifrei ist unsere 
Technologieabteilung deutlich gewachsen (Lötprozesse für drei Dutzend 
SMD-Linen an acht Standorten weltweit) und das Prüffeld hatte auch 
ordentlich was  zu schaffen. Wir machen Automobilelektronik, da muss der 
Kram acht Jahre halten und nicht nur 24 Monate. Tut er auch.

Aber in 20 Jahren wird es wenige Oldtimer von heute geben. Weniger als 
aus der Zeit vor 2011.

von Jack V. (jackv)


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Carsten W. schrieb:
> Bleifrei zu löten bekommen doch selbst absolute Newbies im
> Grundschulalter problemlos hin.

Wie der andere Carsten weiter oben schon schrieb: beim ersten Verlöten 
verhält sich ordentliches bleifreies Lot tatsächlich schon fast wie 
bleihaltiges Lot. Die Vorteile von Letzterem kommen zum Tragen, wenn man 
eine vorhandene Lötstelle nochmal aufschmilzt, etwa um einen Draht zum 
Messen zu befestigen, oder um eine nicht so schöne Lötstelle zu 
verbessern. Das geht zwar mit bleifreiem Lot auch, wenn man ordentlich 
Flussmittel draufpackt, aber angenehmer geht’s mit bleihaltigem Lot. 
Beim Tauschen eines Bauteils ist’s bei bleifreiem Lot auch am besten, 
man entfernt das alte Lötzinn so vollständig wie möglich, bevor man es 
neu verlötet.
Durch die höhere Temperatur bei bleifreiem Lot wird die Verbindung 
zwischen Pad und Platine allerdings auch mehr belastet, sodass man ’ne 
bessere Chance hat, das Pad auch noch abzulösen.

Klar, mit etwas Übung ist das alles auch kein Problem, aber die Aussage, 
dass es mit bleihaltigem Lot dann doch einfacher ist, sollte auch vom 
erbittertsten Bleifreiverfechter mal akzeptiert werden. Sonst macht er 
sich unglaubwürdig.

On-Topic: kleinere Onlineshops haben manchmal noch Bestände und geben 
die ohne nachzufragen auch an private Kunden ab. So hab ich vor einiger 
Zeit noch 1kg-Rollen für etwas über 30€ bekommen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Soul E. schrieb:
> Aber in 20 Jahren wird es wenige Oldtimer von heute geben.

Aber sicher nicht wegen des bleifreien Lots. :-)

Aber "Oldtimer" (egal ob bei Fahrzeugen, Radios oder anderer Technik) 
enstehen doch immer nur dadurch, dass die Masse der Leute sich von der 
alten Technik getrennt hat, weil sie zu aufwändig weiterzubetreiben war 
und die Vorteile neuerer irgendwann überwiegen. Dann sind es halt nur 
noch wenige, die aus purem Interesse trotzdem noch ein Stück Technik von 
vorgestern weiter unterhalten und betreiben möchten – und das ist dann 
eben ein "Oldtimer". Der bekommt dann allmählich wieder mehr Wert 
aufgrund der Seltenheit, denn die meisten seiner Zeit-Kameraden wurden 
inzwischen verschrottet.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Bei 60/40 Blei/Zinn gibts wenig Elemente, welche der Chinamann billig
> zwecks Beschiss dazulegieren könnte.

Buahaha. Er kann z.B das 60 weglassen. Ich hab da eine ROlle die
loetet sich so extrem schlecht das ich es selber nicht glauben kann
wenn ich es nicht erlebt haette.

Vanye

von Rudolph R. (rudolph)


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Welches bleifreie Lötzinn ist denn tatsächlich gut?

Ich habe auf der Arbeit zum Beispiel eines von Edsyn, aus dem Kopf 
SN97AgCu07 mit SW34 in 0,5mm.
Damit soll ich zumindest alle Umbauten machen die raus gehen an Kunden.
Als ob ernsthaft Blei in der Baugruppe landen würde wenn man einen 0603 
Widerstand ersetzt.
Aber die Diskussion mit Leuten zu führen die noch nie einen Lötkolben in 
der Hand hatten und die einem dazu drängen Sicherheitsdatenblätter für 
Flussmittel aufzuhängen als würde man das Zeug aus dem Eimer 
verarbeiten, die Diskussion ist völlig sinnlos, also bestücke ich eben 
Blei-frei.

Das ist schon benutzbar, keine Frage, aber ein riesen Unterschiede zu 
dem alten SN60PB38CU2 von Edsyn, ebenfalls mit SW34 und in 0,5mm.

Mit dem bleifreien Lot muss ich dauernd die Lötspitze wieder 
reaktivieren, dafür hat sich eine kleine Dose mit Salmiakstein als sehr 
nützlich erwiesen.
Mit dem Bleilot habe ich das Problem nicht.

Bleifrei, meinetwegen, ich fände es aber nett wenn so langsam mal jemand 
mit einer alternativen Legierung auf den Markt kommen würde die weniger 
in Richtung reines Zinn geht.
SN70??20??5??3CU2 - irgendwas muss es doch noch geben das besser 
funktioniert als SN9x und keine seltenen Elemente braucht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rudolph R. schrieb:
> SN70??20??5??3CU2 - irgendwas muss es doch noch geben das besser
> funktioniert als SN9x und keine seltenen Elemente braucht.

Naja, die Versuche mit bismuthhaltigen Loten hat man recht schnell als 
"Allerweltslot" wieder aufgegeben. Gibt's noch als Speziallot, wenn man 
wirklich mal niedrige Temperaturen benutzen muss. Ansonsten hat die 
Industrie wohl einfach die 30 K höhere Temperatur gut genug in den Griff 
bekommen, als dass sich solche Sonderlocken rentieren würden. Ist doch 
letztlich vor allem eine Frage des Werkzeugs: bessere 
Temperaturregelungen, besserer Wärmefluss.

Die Spitzen an der Messingwolle direkt vor dem Löten abstreifen hilft 
ansonsten schon ganz gut, und einen Flussmittelstift parat zu haben.

von Carsten W. (eagle38106)


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Meine bevorzugten Lote sind

1)
Stannol S-Sn99,3Cu0,7 mit Flussmittel Kristall 511 (2,7%),
EAN 4006062107912

Braucht man hinterher ggf. nicht zu säubern.

oder

2)
Elsold, auch Sn 99.3 Cu 0.7 mit Flussmittel Flowtin
Nr.# 29885920

Muss hinterher gereinigt werden.

Beide Lote lassen sich super verarbeiten. Mann merkt nicht wirklich 
einen Unterschied zum verbleiten Lot. Einzig die Lötspitzen halten nicht 
mehr so lange durch. Ich habe den Umstieg privat 2010 vollzogen und 
nicht bereut. Einzig den Kauf von damals 1kg verbleitem Lot, den habe 
ich bereut. Ich habe es nie gebraucht und vor ein paar Jahren 
abgestoßen.

Wenn ich für SMD extra Flussmittel brauche, nehme ich in Isopropanol 
gelöstes Pulver der Adipinsäure.

Von einer Gewohnheit muss man sich allerdings verabschieden: Nach dem 
Löten die Spitze abstreifen und "nackt" im Halter ablegen. Das reduziert 
die Standzeit. Immer mit etwas Lot ablegen hilft.

: Bearbeitet durch User
von Tom K. (nextcc)


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Jens G. schrieb:
> Tom K. schrieb:
>> Ömmm... Kann in dem Zusammenhang jemand erklären, worin sich die beiden
>> unten verlinkten Lötgeräte um 100Euro unterscheiden?
>
> Der Billigere braucht eine Sekunde weniger zum Anheizen ...

Oh, tatsächlich! Ist mir nicht aufgefallen.

Uwe S. schrieb:
> Habe das teure Modell, damals hieß es noch "Ersa Multi-TC".
> ...

Vielen Dank für die Einschätzung aus der Praxis.

Thorsten S. schrieb:
> Das teurere Modell hat einen separaten Temperatursensor, während das
> günstigere Modell den temperaturabhängigen Widerstand des Heizelementes
> zur Temperaturmessung verwendet. Letzteres nennt sich bei Ersa
> "Resistronic".

Auch hier ein Dankeschön für die Erklärung. Das könnten aber auch 
Anbieter oder Hersteller in der Beschreibung besser hervorheben.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Tom K. schrieb:
> Das könnten aber auch Anbieter oder Hersteller in der Beschreibung
> besser hervorheben.

Der Hersteller hat es durchaus in seiner Beschreibung stehen. Die beiden 
stehen ja im Produktdatenblatt direkt untereinander. Gut, es steht 
natürlich nicht "der hier hat eine schlechtere Temperaturregelung", aber 
beim zweiten steht explizit der Temperatursensor in der Spitze erwähnt.

Uwe S. schrieb:
> das Netzkabel ist enorm dick und damit starr

Dürfte letztlich eine Folge des 230-V-Betriebs sein. Das kann man nun 
natürlich hemdsärmlig machen wie bei den diversen "Atten"-Geräten, wo 
auch der grün-gelbe Draht mit einem Querschnitt daher kommt, dass man 
das Gefühl hat, der dient im Kurzschlussfall einfach selbst als 
Sicherung. >:-}  Oder man macht es wie Ersa und hat ein steifes Kabel. 
Oder man macht es wie alle anderen größeren Lötstationen und benutzt auf 
dem Kabel nur noch Kleinspannung.

von Marc E. (mahwe)


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Hatte nie probleme probier mal stanol kristal 511 mit Ag Anteil.
Geht super egal ob smd oder Kabel nie Probleme mit gehabt.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Rudolph R. schrieb:
> Aber die Diskussion mit Leuten zu führen die noch nie einen Lötkolben in
> der Hand hatten und die einem dazu drängen Sicherheitsdatenblätter für
> Flussmittel aufzuhängen als würde man das Zeug aus dem Eimer
> verarbeiten, die Diskussion ist völlig sinnlos, also bestücke ich eben
> Blei-frei.

Die Diskussion ist in der Tat sinnlos, denn es ist gar nicht die 
Entscheidung "dieser" Leute ob du das darfst! Das hat die Politik schon 
vor vielen Jahren so verbindlich festgelgt das du das definitiv nicht 
darfst so lange nicht eine der (mittlerweile sehr wenigen) Ausnahmen für 
dich gelten!

Die Vorgaben wurden nun einmal so festgelegt das die prozentuale 
Höchstmenge PRO LÖTSTELLE gilt! (Kleinste homogene Materialeinheit)
Eine einzige Lötstelle mit Bleilot gelötet und das Gerät ist nicht mehr 
RoHS konform. Dadurch darf dieses nicht in den Verkehr gebracht werden!

Natürlich brauchen wir nicht darüber Diskutieren ob es jetzt tatsächlich 
eine reale Umweltbelastung ist wenn z.B. bei einer kompletten 
Maschinensteuerung die beiden Lötstellen des einen ausgetauschten 0603 
Widerstand mit Bleilot gelötet wurden.
Und auch brauchen wir nicht darüber Diskutieren ob einen solchen Fall je 
überhaupt ein Aussenstehender bemerken würde. Die Chance geht gegen 
null.
Selbst wenn jemand Materialproben bei einem solchen Gerät nimmt müsste 
er ja erst einmal genau diese Lötstelle erwischen und bei einer 
Kontrollprobe zur Absicherung nach positivbefund dann auch noch 
"schnallen" das es tatsächlich nur zwei Lötstellen betrifft und nicht 
eine Verunreinigung, Messfehler etc. schuld war das nur eine von 
mehreren Proben Bleihaltig war.

Aber es ist nun einmal nicht zulässig. Wenn "diese" Leute es dulden 
würden, dann wäre es die vorsätzliche Inverkehrbringung eines Gerätes 
mit falscher Konformitätserklärung.
Und wenn sich vielleicht irgendwann der Elektroniker "Rudolf" oder auch 
nur der zweiwochenpraktikant in der Werkstatt mit dem Chef zofft und aus 
Frust im Stil "ich weiß was" zu den Behörden oder noch wirkungsvoller zu 
den Hauptkonkurrenten hingeht, dann haben "diese Leute" ein Problem. 
Möglicherweise ein sehr großes!

Und weil dieses Risiko in keinem Verhältnis zum Mehraufwand steht der 
durch die Verwendung von zulässigen Lötzinn bei Umbau entsteht hat man 
dich angewiesen keinesfalls anderes als das zulässig Zinn zu verwenden.

Nur mal um zu verdeutlichen warum manchmal bestimmte auch da so genau 
genommen werden wo man es aus Sicht des ausführenden Elektronikers auf 
den ersten Blick nicht nachvollziehen kann. Es geht da dann oft um den 
Rattenschwanz der da dran hängt, nicht um die Sache an sich!

Gruß
Carsten
(Beruflich mittlerweile einer "dieser" Leute, der aber doch schon ein 
oder zwei mal -oder so ähnlich- einen Lötkolben in der Hand hatte ;-) 
und darauf besteht zumindest noch zum Teil tatsächlich Entwicklung 
machen zu können...)

von Carsten S. (dg3ycs)


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Carsten W. schrieb:
> Von einer Gewohnheit muss man sich allerdings verabschieden: Nach dem
> Löten die Spitze abstreifen und "nackt" im Halter ablegen. Das reduziert
> die Standzeit. Immer mit etwas Lot ablegen hilft.

Das Abstreifen VOR dem Ablegen war aber schon zu den bleiernen Zeiten 
ein Fehler. Wenn man nicht gerade mit der Spitze an Kunststoff oder 
ähnliches gekommen ist war man auch da schon gut beraten das Lötzinn als 
Oxidschutz dran zu lassen. Abstreifen war immer direkt vor dem nächsten 
Löteinsatz.

Nur war das Oxidieren etwas langsamer als jetzt mit den bleifreien bei 
höherer Temperatur. Wobei durch die Lötkolben mit Temperaturabsenkung im 
STandby (wenn man so einen nutzt) wieder etwas gegengesteuert wird.

Ich verwende privat Amasan BF32-3 als bleifreies Lot, in der Fa. habe 
ich im Moment Felder ISO Core EL (SN95,5Ag3Cu0,7) als bleifreies im Büro 
liegen für den Fall das ich doch mal an Geräten arbeite die später in 
den normalen Fertigungsprozess zurückgehen.
Mit beiden Loten kann man ganz brauchbar arbeiten.

Aber wo es geht (in der Fa. also für Prototypen, Testaufbauten oder 
Geräte die nach der Verwendung zerstört oder als Rückstellmuster 
aufgehoben werden) nutze ich in beiden Fällen doch lieber noch 
bleihaltig

Gruß
Carsten

von Benedikt M. (bmuessig)


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Rudolph R. schrieb:
> Welches bleifreie Lötzinn ist denn tatsächlich gut?

ELV No-Clean Lötzinn bleifrei Sn99Cu1+ML, 0,5 mm
und Chipquik SMD291NL Flussmittel

von Gerhard H. (ghf)


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Also, von den bleifreien, die ich noch nicht entsorgt habe:

Edsyn SnAgCu0.7 0.35mm  FSW34  und
Stannol - boa, ey, Wuppatal HS10 0.5mm

die sind beide gleichermaßen ******* (auto-Zensur).
Die anderen waren noch schlimmer.

Metcal 5200 mit Ultrafine-Spitzen und Mikroskop. Die Lötstation
erzeugt die Hitze schon fast in der Aussenplatierung mit Magnet-
material und  Regelung über den Curiepunkt, direkt aus 13.5 MHz HF.
Da wackelt die Temperatur kaum mal 1 Grad. Der Generator schiebt
erbarmungslos 80 Watt nach in eine Spitze mit 0.2mm Radius. Kein
Knopf für die Temp-Einstellung. Jeder Spitzentyp exakt 1 Temperatur.
Und die stimmt.

Hilft mir aber nix. Für Weltraumlötstellen bin ich nicht qualifiziert
und muss die Lötedame rufen lassen. Bei meinen eigenen Boards. Das ist
schon irgendwie beleidigend.

... und dann sehe ich im zivilen Bereich beim Kunden, dass die
Wellers allesamt auf 405°C eingestellt sind. TG=135°C, mit Glück
( aka kostempflichtige Option) auch mal 155°C. Die Glastemperatur ist,
wo das Epoxyd der Platine zur Pampe wird. Klar kann man die 155°
nicht erreichen (von oben) aber allzu schamlos muss es dann doch
nicht werden.

Gerhard H.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Gerhard H. schrieb:
> Hilft mir aber nix. Für Weltraumlötstellen bin ich nicht qualifiziert
> und muss die Lötedame rufen lassen. Bei meinen eigenen Boards. Das ist
> schon irgendwie beleidigend.

Ja, peinlich. Lerne löten.

von Peter M. (Gast)


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Das Bleifreinarrativ ist der gleich Quark wie bei den 
Kunststofftragetaschen:
Man kauft Gemüse, Wurst, Käse, usw.  in Kunststofffolien verpackt und 
dann soll man für die Tüte extra bezahlen, damit man die Umwelt schont?
Ja, klar...glaaklar...

Beitrag #7506947 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerhard H. schrieb:
> ... und dann sehe ich im zivilen Bereich beim Kunden, dass die
> Wellers allesamt auf 405°C eingestellt sind.

Was natürlich kompletter Humbug ist. Selbst mit den etwas schlechteren 
würden 350 °C genügen, bei den besseren auch 320 °C. Aber ich sehe auch 
immer mal wieder Stationen, die mit einer Einstellung von 450 °C die 
Spitzen in kürzester Zeit ins Jenseits befördern.

von Roland E. (roland0815)


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Jörg W. schrieb:
> Gerhard H. schrieb:
>> ... und dann sehe ich im zivilen Bereich beim Kunden, dass die
>> Wellers allesamt auf 405°C eingestellt sind.
>
> Was natürlich kompletter Humbug ist. Selbst mit den etwas schlechteren
> würden 350 °C genügen, bei den besseren auch 320 °C. Aber ich sehe auch
> immer mal wieder Stationen, die mit einer Einstellung von 450 °C die
> Spitzen in kürzester Zeit ins Jenseits befördern.

Nach unserem Umstieg von Ersa iCon auf Weller WRX ist die Unsitte, die 
Stationen auf 450° zu drehen auch noch nicht ganz ausgestanden.

Ja, mit 320° lässt sich bleifrei nahezu alles löten. Und die Spitzen 
halten lange.

Wenns mir zu blöd wird, sperre ich die Dinger mal.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Roland E. schrieb:
> Wenns mir zu blöd wird, sperre ich die Dinger mal.

Mich dünkt, du hättest das Zeug zu nem Moderator ;-)

von Bernd G. (Gast)


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Rudolph R. schrieb:
> Mit dem bleifreien Lot muss ich dauernd die Lötspitze wieder
> reaktivieren

Temperatur zu hoch eingestellt, sage ich mal. Geh mal spaßeshalber in 
10-K-Schritten runter.

von Reinhard S. (rezz)


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Uli S. schrieb:
> Seit dem Umzug war ich
> nicht mehr dort, eben wegen dem Weg.

Die sind doch laut Website im Münchner Speckgürtel und das auch nicht 
erst seit gestern? War, als ich vor langer Zeit mal in Oberhaching 
gearbeitet habe, für mich sehr praktisch, weil ich ne Feinsicherung 
brauchte. Damals…

von Veit D. (devil-elec)


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Carsten S. schrieb:

> Ich verwende privat Amasan BF32-3 als bleifreies Lot, in der Fa. habe
> ich im Moment Felder ISO Core EL (SN95,5Ag3Cu0,7) ...
> Mit beiden Loten kann man ganz brauchbar arbeiten.

Weil du Amasan BF32-3 erwähnst. Das war Anfangs in aller Munde. Das 
hatte ich als erstes probiert. Dann hatte ich noch Felder 
Sn96,5Ag3,0Cu0,5 ausprobiert. Irgendwas Drittes gabs auch noch. Ich 
komme damit nicht zurecht. Mit der Temperatur kann man eigentlich nicht 
viel höher gehen, sonst spritzt das alles viel zu sehr. Das ist ja auch 
ein Zeichen das die Temperatur zu hoch ist. Egal was ich probiert hatte, 
Temp. hoch und runter, dass sah immer aus wie kalte Lötstelle. Total 
matt und verkriesknattelt. Im Grunde schlimmer wie eine verbleite kalte 
Lötstelle. Solange das bleifreie Lot heiß sieht das alles super aus. 
Aber sobald sie erkaltet könnte man heulen. Ich weiß nicht wie das der 
Rest der Welt macht das bleifreie Lötstellen optisch glänzen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> Ich weiß nicht wie das der Rest der Welt macht das bleifreie Lötstellen
> optisch glänzen.

Gar nichts. Sie glänzen einfach nicht, oder nur zufällig manchmal.

Dieses "Lötstellen müssen glänzen" war doch nur deshalb bei bleihaltigem 
Lot ein Qualitätskriterium, weil man anhand dessen feststellen konnte, 
ob die Lötstelle beim Erstarren (zwischen der Liquidus- und der 
Solidustemperatur der Legierung) "zerrüttelt" worden ist.

von Michael B. (laberkopp)


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Tom K. schrieb:
> worin sich die beiden unten verlinkten Lötgeräte um 100Euro
> unterscheiden?

Die Doku nicht gelesen ?

Der eine Resitronic, der andere Sensotronic Regelung.

von S. Z. (moennky)


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Na, geht doch. Dann bleibt mehr Blei für die "trigger happy" Amis über.

Biden administration announces plan to replace 100% of lead pipes in US 
homes

https://www.theguardian.com/us-news/2021/dec/16/joe-biden-administration-replace-lead-pipes-homes

von Norbert (der_norbert)


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S. Z. schrieb:
> Biden administration announces plan to replace 100% of lead pipes in US
> homes

Dann haben sie anschließend ja genug Rohmaterial um wieder anständiges 
Lötzinn herzustellen. ;-)

von Roland E. (roland0815)


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Jörg W. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> Ich weiß nicht wie das der Rest der Welt macht das bleifreie Lötstellen
>> optisch glänzen.
>
> Gar nichts. Sie glänzen einfach nicht, oder nur zufällig manchmal.
>

Nicht mehr. Die meisten 99%Sn Legierungen glänzen eigentlich schön. Wenn 
ich dran denke, schaue ich mal auf unsere Rollen. Eine ist auf jeden 
Fall eine neongrüne Plasterolle. Evtl ist das Etikett noch drauf.

Privat habe ich eine handvoll Almit bleifrei Proberöllchen mit diversem 
Flussmitteln bekommen. Das geht auch super und macht glänzende 
Lötstellen.

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

hmm, der Glanz ist doch für mich die Einzigste optische 
Kontrollmöglichkeit ob die Lötstelle etwas taugt. Zumindestens mit 
verbleiten Lot. Wie kontrolliert man bleifreie Lötstellen auf ihre 
Lötqualität hin?

Roland, ja schau einmal bitte nach. Dann würde ich noch einen letzten 
Versuch mit Sn99... unternehmen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Veit D. schrieb:
> Wie kontrolliert man bleifreie Lötstellen auf ihre Lötqualität hin?

Naja, der Glanz war auch bei einer SnPb-Lötstelle nur ein Anzeichen. 
Du kannst auch problemlos glänzende Lötstellen produzieren, die trotzdem 
Mist sind – beispielsweise, wenn die Lötpartner nicht ordentlich benetzt 
worden sind, weil die Oxidschicht nicht aufgebrochen worden ist.

Letztlich siehst du das auch dort nur durch optische Inspektion. Das 
gleiche kannst du auch bei nicht glänzenden bleifreien Lötstellen 
machen, wenn du ihnen nicht übern Weg traust. Normalerweise sieht man ja 
aber schon beim Löten selbst, ob das Lot ordentlich fließt.

Die Industrie kontrolliert gelötete Platinen auch optisch, aber 
automatisiert (AOI). Dafür wird einmal ein Muster einer als gut 
deklarierten Platine angelernt (oder mehrere davon), und das dient dann 
als Vergleich.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jörg W. schrieb:
> Naja, der Glanz war auch bei einer SnPb-Lötstelle nur ein Anzeichen.
> Du kannst auch problemlos glänzende Lötstellen produzieren, die trotzdem
> Mist sind – beispielsweise, wenn die Lötpartner nicht ordentlich benetzt
> worden sind, weil die Oxidschicht nicht aufgebrochen worden ist.

Jörg W. schrieb:
> Normalerweise sieht man ja
> aber schon beim Löten selbst, ob das Lot ordentlich fließt.

Jörg hat Recht und es gut formuliert. War mir selber nicht so bewusst, 
weil ich seit Jahrzehnten löte. Es ist tatsächlich der Gesamteindruck(!) 
des Lötvorgangs, nicht alleine das Glänzen der Lötstelle.

Also: Zerfließt das Lötzinn und "schmiegt" sich an allen zu lötenden 
Stellen an? Oder doktert man minutenlang an der Lötstelle rum, will und 
will das Lötzinn nicht "fließen" und haften (das Problem gibt es an 
stark oxidierten Teilen mit verbleitem Lötzinn aber auch!)?

Ich selber musste mit bleifreiem Lötzinn etwas experimentieren, bevor es 
klappte. Mein alter Magnastat kam nicht mehr damit klar. Mit einer 
modernen Lötstation geht es aber gut, zumindest mit Lötzinn von Felder. 
Ich bevorzuge hohen Flux-Anteil (3,5 %) ggfls. Zugabe von weiterem Flux 
(Kolophonium in Isopropanol gelöst) Damit komme ich bei THT-Bauteilen 
klar.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Rainer Z. schrieb:
> Zugabe von weiterem Flux (Kolophonium in Isopropanol gelöst)

Das Geklebe habe ich mir zu DDR-Zeiten angetan. ;-) Jetzt liegt da ein 
Flussmittelstift herum, nur für ganz hartnäckige Fälle noch etwas 
Löthonig. Das Zeug klebt auch fürchterlich, ist aber mit der Tube besser 
dosierbar.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


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Jörg W. schrieb:
> Das Geklebe habe ich mir zu DDR-Zeiten angetan. ;-)

Ja, ich bin zugegebenermaßen altmodisch und vielleicht zu geizig. Aber 
es passt zu den historischen Geräten. Mit einem Wattestäbchen lässt sich 
das Zeugs sparsam auftragen.

von Uli S. (uli12us)


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Man kann das Kolo mit Vaseline ungefähr im Verhältnis 1/1 andicken und 
dann in ne kleine Spritze abfüllen. Ist nach meinen Versuchen genauso 
gut wie das berühmte NC-559 von Amtech. Wenn ich jemals etwas bleifrei 
brauche, dann nehm ich das SN100+ von Felder. Das verarbeitet sich, von 
der etwas höheren Temperatur abgesehen, genauso wie 60/40 Lot. Aber 
normalerweise nehm ich lieber das bleilot. Mein Vorrat ist so gross, 
dass er sicher bis ans Lebensende reicht.

von Veit D. (devil-elec)


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Jörg W. schrieb:
> Veit D. schrieb:
>> Wie kontrolliert man bleifreie Lötstellen auf ihre Lötqualität hin?
>
> Naja, der Glanz war auch bei einer SnPb-Lötstelle nur ein Anzeichen.
> Du kannst auch problemlos glänzende Lötstellen produzieren, die trotzdem
> Mist sind – ...

Vielleicht liegt es daran das alle meine Lötstellen okay sind/waren und 
auch immer glänzen.  :-)  Ich dachte wirklich wenn hier über bleifrei 
und gutes Lot  geredet wurde das die bei euch alle glänzen und ich mich 
wunderte das bei mir nichts glänzt. Auch bei dem gelobten Amasan BF32-3 
welches auf irgendeiner Display3000 Webseite o.s.ä. getestet wurde 
deutete ich alles auf Glanz hin. Das ist nun zum Glück geklärt. Danke.

von Wilhelm S. (wilhelmdk4tj)


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Norbert schrieb:
> Dann haben sie anschließend ja genug Rohmaterial um wieder anständiges
> Lötzinn herzustellen. ;-)

Warum sollen die Amis schlauer oder dümmer sein als wir?
Wie bei uns, das Wasser wird nicht mit dem Bade sondern Talsperrenweise 
ausgeschüttet.
Wenn Dummheit weh täte, wäre das Leben auf der Erde ohne Ohrstöpsel in 
vielen Regionen auf Grund des Geschreis nicht zu ertragen.

Das Herstellen ist doch nicht das Problem, das Gebrauchen dürfen.

73
Wilhelm

von Jack V. (jackv)


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Wilhelm S. schrieb:
> Das Herstellen ist doch nicht das Problem, das Gebrauchen dürfen.

Das Gebrauchen dürfen ist doch auch nicht das Problem, zumindest nicht 
für private Bastler, sondern der Erwerb im Fernabsatz. Für gewerbliche 
Bastler ist es allerdings dann tatsächlich andersrum …

von Gunnar F. (gufi36)


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Uli S. schrieb:
> Mein Vorrat ist so gross, dass er sicher bis ans Lebensende reicht.

Hallo Uli, der Spruch gefällt mir, sehe ich ähnlich. Ich habe noch knapp 
2kg recht hochwertiges Sn63PbAg4 Lot und hoffe dass mir das reicht. Oder 
wäre es doch besser, wenn am Ende des Zinns noch Leben über ist?

Uli S. schrieb:
> Man kann das Kolo mit Vaseline ungefähr im Verhältnis 1/1 andicken und
> dann in ne kleine Spritze abfüllen.

Aber das würde mich noch interessieren. Kolophonium mit Vaseline? 
Andicken? Mein Kolophonium ist hart. Ich löse es in Iso auf und habe 
davon ein Fläschchen zum Einpinseln mit Wattestäbche. Ein Glas ist zum 
Brei angedickt, als Löthonig. Aber erklär doch bitte mal den Trick mit 
der Vaseline etwas.

von Bernd G. (Gast)


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An alle Interessenten - ich habe heute einen mittelgroßen Lötversuch 
durchgeführt. Lot: SAC305 von Tamura mit Flussmittel ROL0, 217 °C.
Kolben T245 bzw. Lötpistole AP250-A von JBC.
Bis 260 °C herunter bekommt man problemlos einwandfreie Lötstellen. Bei 
250 °C allerdings reicht die Wärmeübertragung über die Luftstrecke zum 
Pin nicht mehr zum spontanen Lotaufschmelzen aus. Glänzt so 
einigermaßen; kaum Rauchentwicklung, keine Flussmittelspritzer. Die 
Lötspitze muss auch nicht vor jeder Lötung in den Automatikputzer 
gesteckt werden.
Macht aber jeder wie Nolte.

von Carsten S. (dg3ycs)


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Jörg W. schrieb:
> Rainer Z. schrieb:
>> Zugabe von weiterem Flux (Kolophonium in Isopropanol gelöst)
>
> Das Geklebe habe ich mir zu DDR-Zeiten angetan. ;-) Jetzt liegt da ein
> Flussmittelstift herum, nur für ganz hartnäckige Fälle noch etwas
> Löthonig. Das Zeug klebt auch fürchterlich, ist aber mit der Tube besser
> dosierbar.

Gerade wegen des "Klebens" nutze ich das noch manchmal.
Wenn ich SMD Bestückung mache wo ich nicht direkt in Lotpaste bestücke 
aber eine Fixierung schon vor dem Löten gewollt ist.

Gerade wenn man an Prototypen rumwerkelt, auch mal massiv in die 
Schaltung eingreift, oder halbwegs aktuelle µComputerboards repariert 
gibt es halt nicht "die eine" Universalmethode sondern man hat am besten 
reichlich Methoden zur Auswahl (kennt diese) und nutzt dann diejenige 
die auf das konkrete Problem am besten passt. ;-)

Mit der Klebekolophoniummethode habe ich damals in der Ausbildung "die 
Angst" vor SMD verloren. Die ersten Tage Prototypenbestückung. Waren 
1206, 0805 und SOIC. Also die größen die mir heute einfach nur 
wahnsinnig riesig vorkommen :-)

Gruß
Carsten

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Carsten S. schrieb:
> Also die größen die mir heute einfach nur wahnsinnig riesig vorkommen
> :-)

Geht mir genauso …

von Manfred P. (pruckelfred)


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Gunnar F. schrieb:
> 2kg recht hochwertiges Sn63PbAg4 Lot und hoffe dass mir das reicht. Oder
> wäre es doch besser, wenn am Ende des Zinns noch Leben über ist?

Würde mein Leben über das Ende des Blei-Zinns reichen, würden weltweit 
alle Fernsehstationen über mein Alter berichten. Ich habe noch etwas 
mehr als 2kg, immer rechtzeitig zugefasst, wenn etwas umstrukturiert 
wurde.

> Aber das würde mich noch interessieren. Kolophonium mit Vaseline?
> Andicken? Mein Kolophonium ist hart. Ich löse es in Iso auf und habe
> davon ein Fläschchen zum Einpinseln mit Wattestäbche.

Außer bei sehr fummeligen Reparaturen brauche ich kein Flußmittel, das 
steckt im Lötdraht. Statt dem Klebezeug steht hier ein Fläschchen von 
Emil Otto, wassergelöstes NoClean.

Bernd G. schrieb:
> ich habe heute einen mittelgroßen Lötversuch durchgeführt.

Das hängt doch mehr vom Löter als dem Lot ab. Der Kollege im Werk, der 
hauptberuflich ICs wechselt und Teile nachbestückt, fabriziert so 
saubere Lötstellen, dass viele der Bleifraktion nicht mithalten können.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Außer bei sehr fummeligen Reparaturen brauche ich kein Flußmittel,
> das steckt im Lötdraht.

Wenn man mit dickem 0.5er an THT loetet ist das richtig. Wenn du aber
0402 mit 0.3er loetest wirst du merken das dies bereits schlechter
geht weil im 0.3er nur knapp Flussmittel drin ist. Wenn du dann
noch irgendwas mit mehreren Pinnen in 0.3er Abstand oder kleiner
machst dann ist es definitiv zuwenig und du brauchst Fluxer.

Und wie ich letztens schonmal sagte, die Wirksamkeit von
Entloetlitze wird sofort noch 10x besser wenn man sie vor
der Nutzung einmal kurz in Fluxer eintaucht.

Vanye.

von ●DesIntegrator ●. (Firma: FULL PALATINSK) (desinfector) Benutzerseite


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Thomas E. schrieb:
> Das dort anfallende Blei wird gesammelt und dem Recycling
> zugeführt.

wenn dann nun auf dem Schrottplatz
nicht regelmässig Staubwolken aufsteigen würden

oder (anderer Stoff) Leuchtstoffröhren
auf dem WSH nicht als Schüttgut gesammelt würden,
wäre eigentlich alles soweit OK.

von Ralf S. (ralf_s572)


Angehängte Dateien:

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Problem gelöst. 500g! Ein Bekannter hatte noch umfangreiche 
Lagerbestände. Löten mit Blei, das ist wie Urlaub. Reicht bis zur Rente.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7513695 wurde vom Autor gelöscht.
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